Notfall Hebamme
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BERUF<br />
Krankenhäusern, der erste wurde 2003 in Bremerhaven eröffnet. Weitere folgten in<br />
Osnabrück, Hamburg, Stuttgart und im Universitätsklinikum Bonn.<br />
Die Anhängerinnen des Modells erhoffen sich, dass die Kaiserschnittraten sinken<br />
und die Zufriedenheit der Paare steigt. Denn gerade Erstgebärende in der Klinik<br />
fühlen sich mit ihren Wünschen und Gefühlen oft nicht ernst genommen. Dass dies im<br />
<strong>Hebamme</strong>nkreißsaal anders ist, hat ein Forschungsprojekt der FH Osnabrück bestätigt.<br />
Unter anderem fanden sich die Frauen besser in die Geburt einbezogen als im ärztlich<br />
geleiteten Kreißsaal nebenan. War eine <strong>Hebamme</strong> verantwortlich, endeten – bei ähnlichen<br />
Geburtsvoraussetzungen – 5,4 Prozent der Schwangerschaften mit einem Kaiserschnitt,<br />
hatte der Arzt das Sagen, waren es 12,3 Prozent. Zurzeit wird die Untersuchung, die bislang<br />
nur einen <strong>Hebamme</strong>nkreißsaal ausgewertet hat, an mehreren Standorten wiederholt. Wie<br />
immer sich Frauen entscheiden, ob sie sich unter die Obhut von <strong>Hebamme</strong>n begeben oder<br />
medizinisch voll abgesichert niederkommen, ob Paare im Geburtshaus oder in der Klinik<br />
ihr Kind bekommen: Wichtig ist, dass sie die Wahlfreiheit behalten. Die gestiegenen<br />
Prämien für Versicherungen drohen diese massiv zu beschränken.<br />
Mitte Juni haben die <strong>Hebamme</strong>n einen Termin bei Gesundheitsminister Philipp Rösler.<br />
Nötig sei eine politische Lösung des Problems, sagt die Verbandsvorsitzende Klenk:<br />
»Die flächendeckende Geburtshilfe ist in Gefahr.« Sie schlägt einen deutschlandweiten<br />
Fonds vor, der die Haftpflichtversicherung übernehmen soll – bezahlt aus Steuermitteln.<br />
Einige Kliniken lassen durchblicken, dass sie sich an den gestiegenen Kosten ihrer<br />
Beleghebammen beteiligen wollen. Darauf setzt auch die Berliner Beleghebamme Lotte<br />
Gostischa. »Sonst kann ich meinen Beruf bald zum Hobby erklären.«<br />
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COPYRIGHT: DIE ZEIT, 06.05.2010 Nr. 19<br />
ADRESSE: http://www.zeit.de/2010/19/<strong>Hebamme</strong>n<br />
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