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das Gesundheitsmagazin - InPunkto

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06<br />

titel story<br />

inpunkto-Tipp:<br />

„Pilates“ ist kein geschützter Begriff,<br />

somit ist keine einheitliche Ausbil-<br />

dung vorgeschrieben und insofern<br />

gibt es weltweit die verschiedensten<br />

Pilates-Trainer. In Deutschland exis-<br />

tiert allerdings der Pilates Verband<br />

e. V., dessen Mitglieder eine vollwer-<br />

tige Ausbildung absolviert haben und<br />

sich regelmäßig fortbilden müssen.<br />

Pilates – Tiefentraining für Körper und Geist<br />

Das neue Jahr hat begonnen und mit ihm die Umset-<br />

zung der zum Jahreswechsel gehegten guten Vorsät-<br />

ze. Für viele Leute steht da eine gesündere Lebens-<br />

weise, verbunden mit ausreichend Bewegung, ganz<br />

oben auf der Liste. Im Zeitalter der ständigen Medien-Berieselung<br />

ist es natürlich schön, wenn man sich<br />

mit einer Sportart auch gleichzeitig geistig fit halten<br />

und entspannen kann. Eine dafür optimal geeignete<br />

Methode: Pilates.<br />

Sie wird von etlichen Fitness-Studios angeboten, ist ständig<br />

Thema in Gesundheitssendungen und auch sonst in<br />

aller Munde. Doch was genau versteht man unter der von<br />

Joseph Hubert Pilates, der übrigens gebürtiger Mönchengladbacher<br />

war, entwickelten Methode eigentlich genau?<br />

Man könnte Pilates als ausgewogene Mischung aus Stretching,<br />

Yoga, Muskeltraining und Tanz beschreiben. Für<br />

viele Menschen ist sie DER Jungbrunnen schlechthin und<br />

die westliche Antwort auf Yoga. Auf jeden Fall ist Pilates<br />

aber eine Form des „Körpertrainings“, die in den letzten<br />

Jahrzehnten einen regelrechten Boom in der Fitness- und<br />

Wellness-Branche erlebt hat. Die Wurzeln von Pilates sind<br />

auf ein ganzheitliches Körpertraining zurückzuführen,<br />

<strong>das</strong> Joseph Hubert Pilates (1883–1967) in einem englischen<br />

Internierungs-Lager für seine Leidensgenossen<br />

entwickelt hat. Durch die Methode sollte eine gute Konstitution<br />

und Körperhaltung erreicht werden.<br />

Doch von vorne: Pilates war Turner, Taucher, Bodybuilder<br />

und Zirkusartist, arbeitete in England als Berufsboxer<br />

und trainierte die Beamten von Scotland Yard in Selbstverteidigung.<br />

Als Deutscher wurde er zu Beginn des Ersten<br />

Weltkrieges in Großbritannien dann also interniert.<br />

In dieser Zeit studierte er östliche Trainingsmethoden wie<br />

Yoga und Zen-Meditation sowie Tierbewegungen und entwickelte<br />

daraus eine Methode zum bewussten Muskeleinsatz.<br />

Daher nannte er <strong>das</strong> heute unter dem Begriff Pilates<br />

bekannte Körpertraining zunächst auch Contrology, denn<br />

es ging ihm darum, die Muskeln mit Hilfe des Geistes zu<br />

steuern.<br />

Nach dem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück und<br />

arbeitete dort mit wichtigen Vertretern der Bewegungslehre,<br />

wie etwa Rudolf von Laban, zusammen. Nachdem er<br />

1923 nach New York ausgewandert war, eröffnete er dort<br />

im Gebäude des New York City Ballets ein Trainingsstudio.<br />

Dies erklärt auch die Nähe der Methode zum Tanz.<br />

In ganz Amerika bekannt wurde er, weil er ebenfalls die<br />

Tänzerinnen des New York City Balletts trainierte. Allerdings<br />

eröffneten zu Lebzeiten Pilates lediglich zwei seiner<br />

Schüler eigene Pilates-Studios. 1967 starb der gebürtige<br />

Mönchengladbacher im Alter von 84 Jahren. Er hinterließ<br />

weder ein Testament, noch regelte er die Nachfolge und<br />

Weiterführung seiner Arbeit anderweitig.<br />

Im Fokus von Pilates liegen vor allem die tief liegenden,<br />

kleinen und meist schwächeren Muskelgruppen, welche<br />

für eine korrekte und gesunde Körperhaltung sorgen sollen.<br />

Ein Training beinhaltet Kraftübungen, Stretching und<br />

bewusste Atmung – der Körper soll intensiv wahrgenommen<br />

werden. Daher ist Pilates bedingt auch zur Rehabilitation<br />

nach Unfällen geeignet. In jedem Fall unerlässlich<br />

ist allerdings eine fachliche Einführung in die Methode,<br />

um Bewegungs- und Haltungsfehler zu vermeiden. Generell<br />

besteht jedoch nur eine geringe Verletzungsgefahr.<br />

Der Unterschied zum herkömmlichen Fitnesstraining<br />

ist, <strong>das</strong>s Pilates-Übungen im wahrsten Sinne des Wortes<br />

mehr in die Tiefe gehen. Pilates ist auf sieben Prinzipien<br />

aufgebaut: Kontrolle, Konzentration, bewusste Atmung,<br />

Zentrierung, Entspannung, Bewegungsfluss und Koordination.<br />

Dabei werden neben der Verbesserung der<br />

Haltung und der intensiven Wahrnehmung des Körpers,<br />

die Stärkung der Muskulatur, die Steigerung von Kondition<br />

und Bewegungskoordination sowie die Anregung des<br />

Kreislaufs angestrebt. Im Zentrum aller Übungen steht<br />

<strong>das</strong> Trainieren des so genannten „Powerhouses“, welches<br />

vom Brustkorb bis zum Becken reicht. Gemeint ist damit<br />

die Stützmuskulatur, also die in der Körpermitte liegende<br />

Muskulatur rund um die Wirbelsäule, sprich Bauch-,<br />

Gesäß- und untere Rückenmuskulatur. Bei Pilates werden<br />

alle Bewegungen langsam und fließend ausgeführt – <strong>das</strong><br />

schont Gelenke und Muskeln sowie schult die Atmung.<br />

Bei richtiger Ausführung werden die Muskeln des Beckenbodens,<br />

des Bauches und die tiefe Rumpfmuskulatur<br />

entspannt, gedehnt sowie trainiert und dadurch gezielt<br />

gekräftigt. Außerdem wird die Nährstoffversorgung und<br />

Gesundheit von Muskeln, Nerven, Wirbelkörpern und<br />

Bandscheiben entscheidend verbessert.<br />

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