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Eva Witzel Die Konstitution der Dinge ... - transcript Verlag

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24 | DIE KONSTITUTION DER DINGE<br />

Gegenstand wegleitet. Bedeutsam ist, dass Schmitz für die Ausdrucksfülle<br />

im Werk Gurskys den Begriff des Ornaments heranzieht, diesen<br />

jedoch nicht zum Ausgangspunkt einer umfassenden Analyse macht.<br />

Wie zu Beginn erwähnt, soll in <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung die<br />

Verbindung von Ornament und Abstraktion als stilbildende Erscheinungsform<br />

in Betracht gezogen werden.<br />

Greg Hilty (Tate Gallery Liverpool 1995) teilt die Fotografien des<br />

Künstlers erstmals in thematische Gruppen wie ‚Menschen‘, ‚Schauplätze‘,<br />

‚Fassaden‘, ‚Innenräume‘ etc. ein. Der Aufsatz besticht durch<br />

eine konsequente Beschreibung und Kategorisierung <strong>der</strong> einzelnen<br />

Werke – formaler Bildeigenschaften und inhaltlicher Korrespondenzen<br />

– sowie ihrer Intentionen.<br />

Marie Luise Syring (Kunsthalle Düsseldorf 1998) verfolgt in ihrem<br />

Beitrag die das Werk prägenden Abstraktionsphänomene wie Allover-Strukturen<br />

und horizontale Bildkompositionen. Zudem deutet sie<br />

nicht nur das Verhältnis <strong>der</strong> Fotografien zur Malerei bzw. zur Kunst<br />

des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts an, son<strong>der</strong>n auch zur Alltagsästhetik einer konsumorientierten<br />

Gesellschaft. Im selben Katalog äußert sich Rupert<br />

Pfab zur digitalen Bearbeitung einiger Fotografien und <strong>der</strong> damit verbundenen<br />

Irritation des Betrachters, <strong>der</strong> das Abgebildete nicht mehr<br />

mit <strong>der</strong> ihm bekannten Realität in Einklang bringen könne. Pfab erläutert<br />

dabei die Möglichkeiten <strong>der</strong> Fotografie, die an die Wirklichkeit<br />

und zugleich an ein künstliches Konstrukt gebunden sei. Dabei erwähnt<br />

er erstens den aus <strong>der</strong> Malerei gewohnten aktiven Gestaltungsvorgang,<br />

<strong>der</strong> Eingang in die neuen Medien gefunden habe, zweitens<br />

die Nähe zu kompositorischen Strategien <strong>der</strong> Malerei und drittens die<br />

unmittelbare Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Malerei, wenn diese selbst<br />

zum Bildgegenstand wird. Lynne Cooke greift diesen Aspekt ebenfalls<br />

auf und bespricht die beiden Fotografien Gurskys, in denen Werke von<br />

Pollock und Turner zum Thema wurden. In Erweiterung von Syring<br />

konkretisiert sie die fotografischen Techniken <strong>der</strong> Vogelperspektive<br />

und des horizontalen Bildaufbaus, die zur „Formalisierung und Abstraktion“<br />

23 bei Gursky führen.<br />

23 Cooke, Lynne: Andreas Gursky: Visionäre (Per)Versionen. In: Syring,<br />

Marie Luise (Hrsg.): Andreas Gursky. Fotografien 1984 bis heute. Ausst.-<br />

Kat. Kunsthalle Düsseldorf. München, Paris, London 1998, S. 13-17, hier<br />

S. 14.

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