download - Haus auf der Hardt
download - Haus auf der Hardt
download - Haus auf der Hardt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Vorgesetzte:<br />
• sind für ein offenes Betriebsklima<br />
und eine fachkompetente Pfle-<br />
ge und Betreuung verantwortlich<br />
• nehmen Mitarbeiter/innen und<br />
ihre Kritik ernst und setzen sie<br />
ihren Fähigkeiten entsprechend ein<br />
• för<strong>der</strong>n und unterstützen die Kom-<br />
munikation und beteiligen sich aktiv<br />
an Konflikten<br />
• anerkennen und för<strong>der</strong>n Fähig-<br />
keiten im permanenten Alltagskon-<br />
takt und Mitarbeiterbesprechungen<br />
• informieren Mitarbeiter/innen über<br />
Verän<strong>der</strong>ungen und ermöglichen<br />
interne und gegebenenfalls<br />
externe Weiterbildungen<br />
Wir arbeiten nach dem Pflegemodell des<br />
Chris Ab<strong>der</strong>halden (CH), <strong>der</strong> seinen Schwerpunkt<br />
neben <strong>der</strong> pflegerischen Grundversorgung<br />
ganz bewusst im psychosozialen<br />
Bereich sieht.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e ist es uns wichtig zu verstehen,<br />
dass psychiatrische Pflege nicht <strong>auf</strong> einen<br />
Problemlösungsprozess zu reduzieren ist,<br />
son<strong>der</strong>n dass die Voraussetzung hierfür im<br />
Beziehungsprozess zwischen Bezugspersonen<br />
und Kunden liegt.<br />
„WIR gemeinsam<br />
- für uns das<br />
beste Team!“<br />
Nur mit unseren Kunden<br />
lassen sich die erfolgreichen<br />
Wege finden.<br />
6. „Wor<strong>auf</strong> baut<br />
das <strong>auf</strong>?“<br />
Das Pflegemodell<br />
unserer Einrichtung<br />
Wenn man mit Menschen arbeiten<br />
möchte und <strong>der</strong>en Bedürfnissen angemessen<br />
begegnen möchte, so benötigt<br />
man eine Art Arbeitsfundament, <strong>auf</strong> dem<br />
die Arbeit basieren kann.<br />
Wir orientieren uns am Denkansatz des<br />
Chris Ab<strong>der</strong>halden (CH), <strong>der</strong> seinerseits <strong>auf</strong><br />
verschiedenen Pflegemodellen <strong>auf</strong>baut.<br />
Fundamental ist <strong>der</strong> Denkansatz <strong>der</strong><br />
Hildegard Peplau, die die Bedeutung des<br />
Beziehungsprozesses für gelungene Pflege<br />
und Betreuung verdeutlicht hat.<br />
Basierend <strong>auf</strong> Ab<strong>der</strong>halden und Peplau<br />
sind auch wir <strong>der</strong> fachlichen Überzeugung,<br />
dass Kooperation und Wertschätzung <strong>der</strong><br />
Beteiligten unabdingbar für das Gelingen<br />
aller Beziehungsprozesse ist.<br />
Nur <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Basis gelingen<strong>der</strong> Beziehungsprozesse<br />
sind in <strong>der</strong> psychiatrischen Arbeit<br />
effiziente Problemlösungsprozesse wirklich<br />
realisierbar (vgl. Kistner, Ab<strong>der</strong>halden et al).<br />
Diesem Grundgedanken folgend ist die<br />
Umsetzung konsequenter Bezugspflege<br />
und Bezugspersonenarbeit elementarer<br />
Bestandteil unserer Arbeit.<br />
Die verantwortlichen Bezugspersonen erarbeiten<br />
gemeinsam mit unseren Kunden<br />
die jeweiligen Pflege- und Betreuungsplanungen<br />
mit Hilfe einer Checkliste die Alltagskompetenzen<br />
und Sozialkompetenzen<br />
betreffend. Diese Checkliste ist im Qualitätshandbuch<br />
<strong>der</strong> Einrichtung hinterlegt.<br />
Die Planungen und Ergebnisse <strong>der</strong><br />
gemeinsamen Arbeit werden von den<br />
Bezugspersonen gemeinsam mit den<br />
Kunden bewertet, geprüft und ggf.<br />
überarbeitet.<br />
Als zusätzliche Prüfinstanz <strong>der</strong> Betreuungs-<br />
und Pflegequalität erfolgen bei allen<br />
Kunden regelhafte Pflegevisiten und<br />
psychiatrische Perspektivvisiten nach<br />
unserem jeweils aktuellen, dem Stand<br />
<strong>der</strong> psychiatrischen Pflegeforschung<br />
entsprechenden <strong>Haus</strong>standard, <strong>der</strong> im<br />
Qualitätshandbuch hinterlegt ist.<br />
Durchgeführt werden die Pflegevisiten supervisorisch<br />
durch die Bereichsleitung des<br />
Nachbarbereiches in Zusammenarbeit mit<br />
den Bezugspersonen. Die Perspektivvisiten<br />
werden ebenfalls supervisorisch durch die<br />
Leitung des Pflege- und Betreuungsdiens-<br />
Wir leisten nichts über unsere<br />
Kunden hinweg, aber eine ganze<br />
Menge mit ihnen zusammen!<br />
tes in Zusammenarbeit mit den Bezugspersonen<br />
durchgeführt. Auch in die Pflegevisiten<br />
und psychiatrischen Perspektivvisiten werden<br />
unsere Kundenund ggf. <strong>der</strong>en Angehörige<br />
natürlich mit einbezogen.<br />
Entgegen dem alten Institutionsdenken<br />
lautet einer unserer wichtigsten und konsequent<br />
befolgten Leitgedanken im Sinne<br />
unseres Pflegemodells: „Verhandeln statt<br />
Behandeln“, was sich als stabilisierend in<br />
psychiatrischen (Pflege-)Beziehungen erweist.<br />
Kunden psychiatrischer Dienstleistungsan-<br />
bieter sind oft zu Beginn und auch in späteren<br />
Phasen des Pflege- und Betreuungsprozesses<br />
nicht zufrieden mit ihrer Lebenssituation und erleben<br />
sich durch die Institutionsbedingungen<br />
bevormundet, eingeschränkt und isoliert.<br />
Umso wichtiger ist unser Ansatz <strong>der</strong> Stabilisierung<br />
über Beziehungsarbeit, was aber auch<br />
bedeutet, die Kunden nicht zu bevormunden,<br />
son<strong>der</strong>n stetig nach dem kleinsten gemeinsamen<br />
Nenner zu suchen und den Alltag<br />
tatsächlich zu verhandeln.<br />
Eine weitere wichtige Erkenntnis psychiatrischer<br />
Pflege ist die Bedeutung des Faktors Zeit.<br />
Auch schwerst pflegebedürftige und schwerst<br />
kranke Kunden o<strong>der</strong> die Kunden, die einer<br />
beschützten Unterbringung bedürfen, haben<br />
Ressourcen, die mit <strong>der</strong> Zeit, klugen Alltagskon-<br />
Seite 13