IT-SySTEME IM EINZELHANDEL

Bild: Corbis
COVERSTORY
Sollen alte und neue
IT-Systeme zusammengeführt
werden, dann geht´s meist ans
Eingemachte.
IT-SySTEME IM EINZELHANDEL
COVERSTORY
Diagnose:
Optimierungsbedarf
Ohne moderne IT-Systeme läuft im Einzelhandel schon lange nichts mehr.
Intelligente Lösungen bei Software und Hardware sind gefragt – in allen
Bereichen des Handels.
Titelgeschichte von Anita Broser
omplexe Systemland schaf -
t en, viele Schnittstellen,
teils doppelte Stammdatener
fas sung und unterschiedliche
Systeme zeichnen die IT im Handel
aus. Die Anforderungen werden
immer vielschichtiger, die wirtschaft
liche Sit uation kompe ti tiver
sowie der Kosten- und Preisdruck
stärker. Umso wichtiger ist es, die
IT-Pro zesse zu optimieren – nicht
nur, um seine Kosten im Griff zu
haben, sondern auch um zu wissen,
wohin die Reise im Handel gehen
soll – Stichwort „Business Intelligence“.
Die Informations technik –
von der Warenwirtschaft über die
Logistik bis hin zum Marketing – ist
ganz klar ein entscheidender Erfolgsfaktor
im gesamten Handel oder,
wie es DI Hubert Petz (Leiter der
EDV-Abtei lung bei Leder&Schuh)
aus drückt: „Die IT ist mit dem
Nerven system vergleichbar. Wenn
nur ein Bein nicht mehr funktioniert,
hinkt der ganze Mensch.“
Herausforderung Expansion
Abseits der Hausaufgaben, die am
Heimmarkt zu erledigen sind, bringt
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K
auch die Expansion in den Osten
neue Herausforderungen mit sich.
Der Marktauftritt in fremden Ländern
muss mit den internen, etablierten
Unternehmensstrukturen in
Einklang gebracht werden. Dass dies
nicht immer völlig reibungslos
funktio niert und die Unternehmen
dabei mitunter auch – im wahrsten
Sinne des Wortes – an ihre Grenzen
stoßen, liegt auf der Hand. Was am
Heimatmarkt funktioniert, kann
nicht immer 1:1 auf den Ex -
pansionsmarkt übertragen werden.
Bevor jedoch eine Internationa l isierung
angestrebt wird, sind laut
Marc Wüthrich, Mitglied der
Geschäftsleitung S&T DACH, standardisierte
Prozesse notwendig.
Standardisierung notwendig
Wohin der Weg aber auch führt, der
Datenaustausch muss über ferne
Strecken reibungslos erfolgen, um
den Kunden täglich das gleiche
Service im Geschäft bieten zu können.
Rene Langer, Sales-Experte für
IBM-Retaillösungen, sieht gerade im
Kassenbereich noch Potenzial für
IT-basierte Lösungen, wenngleich er
bereits einen klaren Trend zu Self-
Service-Lösungen sieht: „Retailer
können eine noch so gute Atmo sphäre
in der Filiale schaffen, am
Ende des Tages steht jeder Kunde
vor der Kassa und baut dort Frust auf,
indem er warten muss.“
Herzstück Warenwirtschaft
Dass die Kunden täglich aus einer
Vielzahl an Waren wählen und von
etlichen Aktionen profitieren können,
ist dem Warenwirtschaftssystem
– dem „Herz“ der IT – zu verdanken.
Mit zu nehmender Kom -
plexität und Dynamik der Um welt
sowie austauschbaren, in jedem
Laden er hältlichen Pro dukten sei
der Handel sehr stark auf Info rmation
en zur Planung, Entsch eidung,
Po sition ierung und Kon trolle
angewiesen, meinen Jörg Becker
und Axel Winkelmann in ihrem
Beitrag „Warenwirtschaft im 21.
Jahr hundert – Bedeutung von IT
im Handel“. Der Faktor Information
– etwa über Kunden und
Kunden gruppen, die Prozesse oder
Ware – trage wesentlich zum Erfolg
einer Un ter nehmung bei.