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St.-Martins-Lichtfeier - Pfarrei Hochdorf

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Im Gespräch mit der <strong>Pfarrei</strong> 3Ein Licht aus dem HimmelDie katholische Kirche in meiner HeimatpfarreiMünchenstein ist kunsthistorischuninteressant. Nach dem2. Vatikanischen Konzil wurde der Innenraumvollständig umgestaltet undseither steht der Altar in der Mitte desKirchenschiffes. Ein Zeichen dafür,dass Jesus Christus die Mitte unseresLebens ist, aber auch ein Ausdruckdes neuen Kirchenverständnisses.Die Konzilsväter betonten damals dieGleichheit unter den Glaubenden;die Kleriker und das Volk sind miteinanderauf dem Weg durch die Zeit. Etwasaber fasziniert mich an der sonstkargen Inneneinrichtung der Franz-Xaver-Kirche bis heute: die farbigenGlasfenster des jurassischen KünstlersJean-François Comment, die1989 eingebaut wurden. Diese Fensterbringen Leben und Wärme in densonst kühl wirkenden Kirchenraum.Ein Fenster zum HimmelAn meine Heimatkirche und derenGlasfenster werde ich in diesen Tagenwieder erinnert, wenn wir der Heiligengedenken und am 11. Novemberunser Patrozinium feiern. Die buntenKirchenfenster lassen wohl das Lichtdurchscheinen, sie gewähren aberkeinen Blick hinaus ins Freie. Und dasLicht, das sie durchlassen, ist vielfältig,bunt und in ganz unterschiedlichenTönen gehalten. Dieses bunteBild erzählt uns von der Vielfältigkeitdes Lebens und damit letztlich vonGott. Könnten wir so nicht auch unsereHeiligen verstehen? Durch siescheint etwas vom göttlichen Licht inunsere oft dunkle Welt, sie sind so etwaswie ein Fenster zum Himmel,Fenster zu Gott. Die Heiligen helfenuns, Gott und seine Botschaft zu verstehenund zu begreifen.Der bescheidene GottAuch unser Kirchenpatron, der heiligeMartin, ist so etwas wie ein Fensterzum Himmel. Die Legenden erzählenuns davon, wie er als bescheidenerMensch lebte, dem die Bodenhaftungwichtig war, wenn er selbstals Bischof darauf bestand, sich dieSchuhe selber zu putzen und statt aufder bischöflichen Kathedra auf einemBauernschemel zu sitzen. Das Licht,das durch das Fenster seines Lebensauf die Erde leuchtete, erzählt unsvon einem Gott, der sich uns nicht imPrunk und im Grossen und Mächtigenzeigt, sondern uns im Alltäglichenund Einfachen nahe sein will. Eserzählt von einem Gott, der von unskeine Höchstleistungen fordert, umvor seinem Angesicht zu genügen,sondern der uns einlädt, unser Christseinin der Einfachheit des Alltags zuleben.Offen für die NächstenMartin war auch als Wundertäter undNothelfer weiterherum bekannt. Alsasketisch lebender Mann blieb erstets offen für die Not der anderen.Davon erzählt uns auch die bekannteGeschichte, in der Martin seinenMantel mit einem frierenden Bettlerteilte. Durch seine Taten der Liebe amNächsten wurde es auf dieser Welt ein<strong>St</strong>ück wärmer und menschlicher, einLichtstrahl Gottes hat sich durch Martinin ihr ausgebreitet.Silja Walter hat einmal gesagt: „WerGott, den Himmel trägt und in ihmbleibt, ist ein leuchtendes Haus. EinTurm in der Nacht.“ Auch in uns allen,die wir uns seine Kinder nennen dürfen,brennt Gottes Licht. Bleiben wirim Gebet mit der Quelle des Lichtesverbunden und tragen wir es durchunsere alltäglichen Aktivitäten hinausin die Welt, so wie es uns Martinund viele andere Heilige vorgelebthaben. So sind wir wie leuchtendeund bunte Fenster, die durchlässigsind für Gottes Licht und dadurch dieWelt ein wenig wärmer und hellermachen – gerade in der kalten Jahreszeit.Verbunden mit warmen GedankenDavid RüegseggerPastoralassistent

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