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Ausgabe 45 Juni 2004 SENIOcare® Wohn- und Pflegeheime als ...

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neues aus den heimenzur heimatantenne <strong>45</strong> | 04Wir bieten Menschen mit ihrer Geschichte ein Zuhause.Herr Norbert S., seit 10. August 2000 im <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeheim Zur HeimatGeboren wurde ich in Schlesien,Deutschland – mit 9 Jahren nach dem2. Weltkrieg kam die Grenzverschiebung<strong>und</strong> meine Heimat gehörte plötzlichzu Polen.Aufgewachsen bin ich dann eigentlich inPolen. Ich wuchs <strong>als</strong> Einzelkind auf demLand auf <strong>und</strong> hatte schon immer einenguten Kontakt zu Tieren. Mein Lieblingstierwar eine Zwerghenne, deren Eier ichlaufend nummerierte. Als dam<strong>als</strong> dieRote Armee einmarschierte, sass dieZwerghenne auf meinem Schoss <strong>und</strong>gemeinsam harrten wir der Dinge, dieda kommen sollten. Mein Hauptlehrer inder Volksschule war aus Posen <strong>und</strong>sprach sehr gut deutsch. Obwohl er inAuschwitz im Konzentrationslager war,gab er mir <strong>und</strong> meiner Mutter Unterrichtin polnisch – bezahlt haben wir mit Hühnereiern.Meine Studienzeit verbrachte ich in Krakau,wo ich den späteren Papst Woitilaauf der Kanzel sah <strong>und</strong> hörte. Später arbeiteteich im Kohlenbergbau in Oberschlesien<strong>und</strong> wanderte 1968 aus – indie Schweiz. Im Gegensatz zur Einreisegestaltete sich die Ausreise verwirrlich<strong>und</strong> schwierig. Zur gleichen Zeit marschiertendie Truppen in der Tschechoslowakeiein <strong>und</strong> das ganze Unternehmenhing an einem seidenen Faden.Erst in Wien konnte ich wieder aufatmen.Um die Einreise in die Schweiz zu bekommen,musste ich einen Arbeitsplatz<strong>und</strong> eine <strong>Wohn</strong>ung haben. Und die Bestätigungder Einreise brauchte ich, umüberhaupt ausreisen zu können. Bei einemBesuch 1966 ging ich mit dem Onkelmeiner Ex-Frau einkaufen. In einenkleinen Milchladen. Und genau der Besitzerdieses Ladens stellte mir eine Arbeitsbestätigungfür die Fremdenpolizeiaus: Ich war fortan Milchführer!Gearbeitet habe ich erst mal bei Eschler-Uraniain Regensdorf. Nach einemStreik wurden wir alle fristlos entlassen –Gott sei Dank – denn so erhielt ich nochmeine Pensionskasse. Wenig späterging die Firma zugr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> niemandbekam mehr etwas.Ich konnte zu dieser Zeit jedoch bereitseinen Arbeitsvertrag bei der Firma GummiMaag, Dübendorf – jetzt Maag technics– unterschreiben, wo ich dann 20Jahre gearbeitet habe.Dann, im Jahre 2000 habe ich die Ehregehabt, nach Stadel ins <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong>Pflegeheim Zur Heimat ziehen zu dürfen.Wieder hat sich nämlich etwas Negativesin etwas Positives gewandelt:Hätte ich nicht einen sehr dummen Unfallgehabt, wäre ich nicht ins Spital gekommen,wäre ich nicht rekonvaleszentgewesen, hätte ich nicht einen Platz suchenmüssen – <strong>und</strong> das herrliche «ZurHeimat» in Stadel hätte ich nie kennengelernt.Die Heimatlosen suchen die «Zur Heimat».So auch ich <strong>und</strong> unbewusst auchdas heimatlose Hündchen Lady. Undmit Sicherheit musste es so kommen,dass wir uns hier gef<strong>und</strong>en haben. In einerhügeligen Landschaft bin ich aufgewachsen– in einer hügeligen Landschaftverbringe ich, zusammen mit Lady– meinen Lebensabend.Kann es etwas Besseres geben?10

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