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Ausgabe 45 Juni 2004 SENIOcare® Wohn- und Pflegeheime als ...

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>45</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2004</strong>Die grösste private Pflegeheimgruppe inder Schweiz. www.seniocare.chSENIOcare ® <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegeheime</strong><strong>als</strong> ArbeitsplatzGutes Betriebsklima <strong>als</strong> Schlüssel zum ErfolgRichelma D’EliaIn Zukunft wird es auch für uns immerwichtiger werden, uns mit Themen wieArbeitskultur, Zusammenarbeit, Betriebsklimaoder Teamgeist auseinanderzu setzen. Dies sind alles bedeutungsvolleInhalte, die zu einer Arbeitsplatzgestaltunggehören.Arbeits- <strong>und</strong> UnternehmenskulturEin grösseres Unternehmen kann nurfunktionieren, wenn von der Führung dieUnternehmens- bzw. Arbeitskultur inverständlicher Form vorgegeben wird.Früher hatte unser Unternehmen wieviele andere ein Leitbild. Vor r<strong>und</strong> zweiJahren haben wir uns, nicht zuletztauch mit dem neuen MarktauftrittSENIOcare ® , dazu entschlossen, anStelle eines «veralteten» Leitbildes zwölfUnternehmenswerte in prägnanterUnternehmenswerteEhrlichkeit ZuverlässigkeitWissenWertschätzungGes<strong>und</strong>heitLoyalitätSensibilitätVertrauenToleranzObjektivität/SachlichkeitKritikfähigkeitOffenheitForm einzuführen. Diese Unternehmenswerteführen dazu, dass im täglichenVerkehr zwischen unseren Mitarbeitenden<strong>und</strong> den Bewohnerinnen <strong>und</strong>Bewohnern, den Angehörigen sowieunter den Mitarbeitenden Werte wie Vertrauen,Loyalität, Wertschätzung, Offenheit<strong>und</strong> Toleranz täglich gelebt werden.In den letzten Jahren ist die Aufmerksamkeitfür die Bedeutung der ges<strong>und</strong>heitlichenVerfassung der Menschen inder Arbeitswelt stark gewachsen. Dashängt zum einen unmittelbar mit denVeränderungen zusammen, zum anderendamit, eine Unternehmenskultur gezieltzu gestalten.BetriebsklimaFür die SENIOcare ® -Mitarbeiterinnen isteine konstruktive Kommunikationskulturunerlässlich. Die Möglichkeit interneKonflikte beizulegen, indem wir darübersprechen, konstruktive Vorschläge zuProblemlösungen machen, uns gegenseitigaustauschen <strong>und</strong> zuhören, sindunverzichtbare Voraussetzungen für eingutes Betriebsklima. Es ist unbestritten,dass sowohl ein gutes wie auch einschlechtes Betriebsklima Auswirkungenauf die Verfassung des Einzelnen, aufdie Kommunikation <strong>und</strong> Zusammenarbeitin Betrieben hat. Wenn man bedenkt,dass bei einem Pensum von100%, eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiterca. 11 200 Tage oder insgesamt530 Monate arbeitet <strong>und</strong> dies einenGrossteil ihres Lebens bestimmt, sollteder Arbeitsplatz eine zweite Heimat darstellen,in der man sich wohl fühlt <strong>und</strong>jeden Tag erneut gerne dort erscheint.Am Betriebsklima muss stetig gearbeitetwerden: Deshalb versuchen wir mitregelmässigen Befragungen aller unmittelbarBeteiligten, ob Mitarbeiter, Angehörigeoder Bewohner der <strong>SENIOcare®</strong> , zu erfahren, wie wir Verbesserungenanbringen <strong>und</strong> negative Aspekte ausräumenkönnen.TeamgeistJeder von uns hat bestimmte Stärken<strong>und</strong> Schwächen, die sich unterschiedlichauf die anfallenden Aufgaben auswirken.Optimale Leistungen werdennur dann erbracht, wenn jedes Teammitgliedmit seiner Aufgabe <strong>und</strong> mit seinerRolle innerhalb des Teams zufriedenist. Ein Team arbeitet nur dann gut,wenn jedes Mitglied für sich den goldenenMittelweg zwischen Einzel- <strong>und</strong>Gruppenarbeit, zwischen Konkurrenz<strong>und</strong> Kooperation gef<strong>und</strong>en hat. Somuss zum Beispiel auch bei der Verteilungder Arbeiten besonders darauf geachtetwerden, dass unangenehme Aufgabennicht immer der gleichen Kolleginaufgetragen werden, sonst sind Konflikteprogrammiert. Auf diese Weise lässtsich jeglicher Unmut von Anfang an ausschliessen.Wenn es einem Team gelingt, gut <strong>und</strong>gerne zusammenzuarbeiten, wenn essich hilft <strong>und</strong> motiviert, dann ist einRiesenschritt Richtung Wohlbefinden imBeruf getan. Und schliesslich wirkt sichalles auf die Leistung der gesamten Organisation<strong>und</strong> auf den wirtschaftlichenErfolg des Unternehmens aus.Richelma D’EliaPersonalchefin


neues von der cd holdingantenne <strong>45</strong> | 04EditorialVerantwortungsvolles Teamwork versusveraltetes HierachiedenkenClovis DéfagoAls Präsident eines anderen Unternehmens(Druckerei, Verlag <strong>und</strong> Herausgeberineiner Tageszeitung) war ich bei derkleinen Einweihungsfeier der neuen,modernen Vierfarben-Druckmaschineanwesend. Das Personal der Druckerei-Abteilung bereitete den Apéro vor. Alsich ein Glas Wein nehmen wollte, sagteein in seinen Drucker-Overall gekleideterMitarbeiter, der gerade Wein in dieGläser einschenkte: «Halt, das ist Büetzer-Wein.Sie müssen vom besserenWein auf der anderen Seite des Tischesnehmen.» Der das sagte, ist bereits seit26 Jahren <strong>als</strong> «Büetzer» im Betrieb.Überrascht von dieser Unterscheidungsagte ich, ich möchte trotzdem von diesemWein, um zu wissen, was die «Büetzer»trinken. Der Wein war übrigensnicht schlechter <strong>als</strong> der «bessere».Das hierarchische «Kastendenken», dasoft von den Führungsetagen ausgeht, indem in der Wertschätzung unterschiedenwird zwischen «Büetzer», Mitarbeiter,Direktoren usw., lässt sich nichtrechtfertigen. Es ist personenbezogen,ich-bezogen <strong>und</strong> dient meist nur dazu,eigene Ziele zu verfolgen. Oft kommtdamit nur das eigene Geltungsbedürfnis<strong>und</strong> die elitäre Einstellung zum Ausdruck<strong>und</strong> ist langfristig kaum tauglich,den Interessen eines Unternehmens,dem man mit seiner Arbeit, Zeit <strong>und</strong>Kraft dient, zu entsprechen. Eigene Interessensind mit der Identifikation derFirma nicht vereinbar. Hierarchiedenkenträgt nichts bei zur Güte einer Firma,sondern verursacht meist nur Pannenim komplexen Räderwerk eines Unternehmens<strong>und</strong> ist untauglich für einTeamwork. Es bindet Kräfte.In unserem Unternehmen gilt die Philosophieder Partnerschaft <strong>und</strong> des Teamworkszwischen allen Mitarbeitenden,gleich in welchen der zahlreichenArbeitsbereichen <strong>und</strong> Aufgaben derSENIOcare ® <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegeheime</strong> siestehen (siehe dazu auch unsere formuliertenUnternehmenswerte). Alle habeneinen Auftrag <strong>und</strong> dieser bezeichnet dieFunktion <strong>und</strong> die Verantwortung. DieAufgaben, ob solche für «Büetzer» oderKader – alle sind wichtig, um den Auftrageines gesamten Unternehmensumfassend <strong>und</strong> perfekt erfüllen zu können.Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter, gleichwelchen Ranges <strong>und</strong> Hierarchiestufe –sie haben ihre Verpflichtung einem Unternehmen<strong>und</strong> seinen K<strong>und</strong>en gegenüber.Alle stehen in der Verantwortungihrer Aufgaben. Für mich gibt es keine«Büetzer» <strong>und</strong> andere Mitarbeiter, auchkein im übertragenen Sinn «Fussvolk»<strong>und</strong> «Reiter». Der Unterschied zwischenMitarbeiter <strong>und</strong> Direktoren, Geschäftsleitungsmitgliedern<strong>und</strong> Verwaltungsrätenliegt in deren Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortung.Alle Arbeitenden sind an ihremPlatz wichtig, sind tragende Säulen einesUnternehmens. Es sind Menschen,die es zu schätzen gilt <strong>und</strong> eine Zusammenarbeitnur unter gegenseitigem Respekt,Anstand <strong>und</strong> Achtung funktionierenkann.Schliesslich ist eine Firma bzw. ein Unternehmennur so gut wie ihre Mitarbeiterinnen<strong>und</strong> Mitarbeiter es sind – wieein Team funktioniert <strong>und</strong> nicht wie ausgeprägtdie Hierarchie gelebt wird.Die SENIOcare ® Heim-Gruppe ist eingutes Unternehmen – wie kann es anderssein, hat sie doch hervorragende,teils sehr langjährige <strong>und</strong> firmentreueMitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.Es ist ein erfolgreiches Unternehmen,weil «gewöhnliche» Dinge ungewöhnlichgut gemacht werden.«Büetzer» – wer sich <strong>als</strong> solchen sieht,gehört wohl zu den wertvollsten Mitarbeitern<strong>und</strong> zu den zuverlässigen tragendenPfeilern eines Unternehmens.Clovis DéfagoPräsident <strong>und</strong> CEO02


antenne <strong>45</strong> | 04neues aus den heimenetzelblickWort des Heimleiters<strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeheim Etzelblick:«Es läuft immer etwas!»Wenn ich morgens in unser <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong>Pflegeheim Etzelblick komme, machtsich immer eine leichte Anspannung bemerkbar.Was erwartet mich heute?Welche Bewohnerin oder welcher Bewohnerkommt mit Sorgen zu mir oderauch mit Lob? Sind die Mitarbeiterinnen<strong>und</strong> Mitarbeiter alle da <strong>und</strong> wie kann ichsie bei ihrer Arbeit unterstützen? Nebender Anspannung freue ich mich jedenTag auf die Arbeit, denn unser <strong>Wohn</strong><strong>und</strong>Pflegeheim Etzelblick liegt amschönen Zürichsee, am linken Seeufer<strong>und</strong> mitten im Zentrum der GemeindeRichterswil. Einen besseren Arbeitsplatzkann man sich kaum vorstellen. DasHeim bietet Platz für 35 Bewohnerinnen<strong>und</strong> Bewohner in schönen Einerzimmern,teilweise mit Balkon. Der Bahnhof<strong>und</strong> die Einkaufsmöglichkeiten sind inder Nähe <strong>und</strong> für unsere Bewohnerinnen<strong>und</strong> Bewohner leicht zu erreichen.Mit Räbeliechtli geschmückter «Etzelblick».Vom hellen Speisesaal aus kann manbei gutem Wetter den Hausberg Etzelsehen <strong>und</strong> der Garten mit seinen schattigenBäumen lädt zum Verweilen ein.Jeden Tag stellt sich die Frage, waskann ich noch für unsere Bewohnerinnen<strong>und</strong> Bewohner tun?Nebst der liebevollen Pflege muss fürdas leibliche Wohl gesorgt werden. DerKüchenchef hat die Verantwortung, füreine abwechslungsreiche <strong>und</strong> den Bedürfnissenunserer Bewohnerinnen <strong>und</strong>Bewohner entsprechende Menükarte zusorgen.Anlässe sind zu organisieren. UnsereBewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohner nehmendaran teil <strong>und</strong> helfen teilweise auch beider Vorbereitung mit.Jeweils am zweiten Samstag im Novemberzum Beispiel ist der RichterswilerRäbelichtli-Umzug. Da schmücktsich der «Etzelblick» mit 300 beleuchteten<strong>und</strong> verzierten Räben, die von unserenBewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohnern zusammenmit Schulklassen aus Richterswilgeschnitzt werden.Aber auch tagtäglich ist etwas los. RegelmässigeAktivierungstherapie findetstatt. Der aktive gemeinnützige FrauenvereinRichterswil/Samstagern veranstaltetAltersnachmittage. Ebenfallswerden Gottesdienste gehalten <strong>und</strong>kleinere Konzerte veranstaltet. Künstler<strong>und</strong> Künstlerinnen haben die Möglichkeit,im Foyer oder im Speisesaal ihreWerke auszustellen. Auch Ausflüge mitunseren Bewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohnernwerden organisiert.Wir sind ein privates Heim. Das heisst,dass wir der Gemeinde Richterswil kei-Der Räbeliechtli-Umzug erfreut jedes Jahr auch dieBewohner <strong>und</strong> Bewohnerinnen des Etzelblicks.nen Franken Steuergelder kosten, welchedann an anderer Stelle bei Kindergärten,Schulen oder anderen kommunalenProjekten fehlen. Trotzdem habenwir keine wesentlich höheren Tarife <strong>und</strong>für Betagte, welche die üblichen Tagessätzenicht bezahlen können, passenwir die Tarife den finanziellen Möglichkeitenan. Jeder kann bei uns aufgenommenwerden.All dies ist nur möglich, wenn man einTeam von engagierten Mitarbeiterinnen<strong>und</strong> Mitarbeitern hat. Das haben wir,<strong>und</strong> darauf bin ich stolz. Das Teamdes <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegeheime</strong>s Etzelblickfreut sich, seinen Bewohnerinnen <strong>und</strong>Bewohnern ein Zuhause anzubieten, indem sie liebevoll gepflegt <strong>und</strong> betreutwerden, damit sie sich wohl <strong>und</strong> daheimfühlen.Cipriano de CardenasHeimleiter03


neues aus den heimenetzelblickantenne <strong>45</strong> | 04Interview mit GemeinderatRoger Ruggli, RichterswilVon der guten Zusammenarbeit mit dem «Etzelblick»profitiert die ganze Gemeinde04Roger RuggliRoger Ruggli ist seit dem Jahre 1998 imGemeinderat von Richterswil. Als Sozialvorstand<strong>und</strong> Präsident der Alterszentrumskommissionist er in seiner politischenTätigkeit mit den Fragestellungeneines allfälligen Heimeintrittes derRichterswiler Bevölkerung direkt involviert.Herr Ruggli besten Dank, dass Siesich Zeit nehmen, um aus Ihrer Sichtdie Stellung des SENIOcare ® <strong>Wohn</strong><strong>und</strong><strong>Pflegeheime</strong>s Etzelblick in derGemeinde Richterswil darzustellen.Richterswil führt in eigener Regie dasgemeindeeigene Alterszentrum «ImWisli». Zurzeit leben 47 <strong>Wohn</strong>ungsmieterin der Alterssiedlung <strong>und</strong> 59 Betagtebzw. Pflegebedürftige (bis BESA 4) imPflegeheim. Es liegt auf der Hand, dassmit diesem mengenmässig eher bescheidenenAngebot nicht alle Bedürfnisseder r<strong>und</strong> 11 000 Einwohnerinnen<strong>und</strong> Einwohner aus Richterswil mit demgemeindeeigenen Angebot abgedecktwerden können bzw. konnten.So kam es in den vergangenen Jahrenimmer wieder vor, dass vor allem Pflegebedürftigenicht in unserem Pflegeheimaufgenommen werden konnten<strong>und</strong> anderen Heimen, im näheren oderweiteren Einzugsgebiet von Richterswilzugewiesen werden mussten. In diesen«Engpass»-Situationen durften wir inden vergangenen Jahren immer wiederauf die sehr konstruktive <strong>und</strong> unbürokratischeMithilfe der Verantwortlichendes <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegeheime</strong>s Etzelblickbauen <strong>und</strong> zählen. Vielen unserer «Notfälle»konnte so im «Etzelblick» ein Pflegeplatz,ein neues Zuhause, ermöglichtwerden. Die Betagten konnten so in «ihrer»Gemeinde bleiben <strong>und</strong> musstennicht in ein auswärtiges Heim gebrachtwerden.Ich bin über diese gute Zusammenarbeitmit dem «Etzelblick» sehr froh <strong>und</strong>auch davon überzeugt, dass alle Beteiligtendavon nur profitieren konnten.Dafür gebührt den Verantwortlichen <strong>und</strong>den Mitarbeitenden des <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong><strong>Pflegeheime</strong>s Etzelblick mein allerbesterDank.Was sind die nächsten Aufgaben inder stationären Betreuung, welchedie Gemeinde Richterswil beschäftigt?Es gibt wohl keine Gemeinde in derSchweiz, welche sich zurzeit nicht intensivmit dem Themenkreis «Alter» beschäftigt.Eine interdisziplinär zusammengesetzteArbeitsgruppe hat im Auftragdes Gemeinderates im Jahr 2003das Konzept «<strong>Wohn</strong>en <strong>und</strong> Pflege im Alterin Richterswil» erarbeitet. Das Konzeptzeigt unter anderem klar auf, dassdie Gemeinde Richterswil das Angebotvon stationären Betreuungs- bzw. Pflegeplätzenbis im Jahr 2013 um r<strong>und</strong> 50bis 60 Betten erweitern muss, um dieexternen Platzierungen zu reduzieren<strong>und</strong> der demografisch bedingten Nachfragegerecht zu werden. Die deutlichprognostizierte Bedarfszunahme vonmax. 60 Betten legt den Neubau einesweiteren Alters- <strong>und</strong> Pflegeheims nahe.Die Gemeinde verzichtet jedoch vorerstdarauf <strong>und</strong> wird stattdessen alle anderenMöglichkeiten zur Angebotserweiterungausschöpfen <strong>und</strong> zu einem späterenZeitpunkt auf Gr<strong>und</strong> einer neuen Lagebeurteilungeinen Entscheid bezüglicheines Neubaus fällen. Das Konzept«<strong>Wohn</strong>en <strong>und</strong> Pflege im Alter in Richterswil»favorisiert primär, dass die bestehenden<strong>und</strong> heute vorhandenenStrukturen optimiert <strong>und</strong> für die erweitertestationäre Betreuung <strong>und</strong> Pflegeunserer Bevölkerung genutzt werdensollen.In diesem Gesamtkontext stellt das<strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeheim Etzelblick einewichtige Komponente dar. Mit dem aufgezeigtenzukünftigen Bedarf an stationärenBetreuungs- bzw. Pflegeplätzenaus der Richterswiler Bevölkerungbin ich froh, mit dem Angebot des<strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegeheime</strong>s Etzelblickrechnen zu dürfen.Herr Ruggli wir danken Ihnen für dasGespräch. Als Heimleiter ist es mirein Anliegen, den Gemeindebehördenvon Richterswil für die gute <strong>und</strong> kooperativeZusammenarbeit zu danken.Cipriano de CardenasHeimleiter


antenne <strong>45</strong> | 04neues aus den heimenInterview mit Frau Rita Berli, Heimbewohnerin«Ich lebe gerne im «Etzelblick» <strong>und</strong> ich fühle mich sehr wohl hier»Wo haben Sie vor Ihrem Aufenthalt imSENIOcare ® <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> PflegeheimEtzelblick gelebt?In Affoltern am Albis.Seit wann wohnen Sie im «Etzelblick»?Seit dem 31. Mai 2002.Warum wohnen Sie im <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong>Pflegeheim Etzelblick?Als mein Mann gestorben ist, wollte ichnicht mehr alleine in der <strong>Wohn</strong>ung leben.Meine Kinder haben mir den Vorschlaggebracht, mich in Richterswilnach einem Platz umzusehen, da meinCousin hier ein Restaurant hat <strong>und</strong>Richterswil am See liegt.Wie alt sind sie, Frau Berli?72 Jahre jung.Wie ist der Kontakt zu Ihrer Familie?Ich habe zwei Söhne <strong>und</strong> eine Tochter.Wir haben viel telefonischen Kontakt zusammen<strong>und</strong> der eine Sohn kommt regelmässigzu Besuch.Haben Sie sich gut eingelebt <strong>und</strong> wieempfinden Sie den Aufenthalt?Ja, das Personal <strong>und</strong> die Bewohner habenmich fre<strong>und</strong>lich aufgenommen <strong>und</strong>mir geholfen, mich hier einzuleben. Ichlebe gerne hier im <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> PflegeheimEtzelblick. Da ich in einem Einer-Zimmer lebe, kann ich mich auch zurückziehen.Wie sieht Ihr Tagesablauf aus?Meistens stehe ich um 7 Uhr auf <strong>und</strong>mache mich bereit für das Morgenes-Rita Beerli.sen. Nach dem Morgenessen treffe ichmich mit meinen Kameraden im Aufenthaltsraum,um zu plaudern. Wir redenviel über alte Zeiten <strong>und</strong> über verschiedeneSachen. Wenn jemand traurig ist,versuche ich so gut <strong>als</strong> möglich, ihn wiederaufzumuntern. Ich helfe gerne in derWäscherei oder im Speisesaal, wenn jemandkrank ist. Wenn wir mit dem Mittagessenfertig sind, gehe ich meistensin mein Zimmer um zu lesen <strong>und</strong> ein wenigabzuschalten. Nach dem Dessertum 14 Uhr gehe ich oft an den See spazierenoder in das Dorf zum Einkaufen.Bis ich zurück bin, gibt es schon balddas Nachtessen.Essen nicht zusagt, kann ich in derKüche etwas anderes bestellen. DerKüchenchef kommt ab <strong>und</strong> zu vorbeium zu fragen, ob wir einen speziellenWunsch haben.Wie erleben Sie den Sonntags-Brunch?Die Idee finde ich sehr gut, da es Abwechslungin den Alltag bringt <strong>und</strong> dieStimmung sehr gut ist unter den Bewohnern<strong>und</strong> dem Personal.Wünsche <strong>und</strong> Anregungen?Bin eigentlich ganz zufrieden, so wie esist. Vielleicht könnte man einen Zebrastreifenvor dem Haus anbringen, daman sonst immer bis ans Ende derStrasse laufen muss, um die Strasse zuüberqueren.Ganz spontan gesagt ...Ich lebe gerne hier im <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> PflegeheimEtzelblick <strong>und</strong> ich fühle michsehr wohl hier.Wir danken Ihnen für das Interview!Gerda StammSekretärinSind Sie mit dem Angebot der Küchezufrieden?Ja, ich bin sehr zufrieden. Wenn mir das05


neues aus den heimenantenne <strong>45</strong> | 04Der monatliche Sonntags-Brunch im «Etzelblick»Ein Hit für Bewohner <strong>und</strong> BesucherWer bleibt nicht gerne einmal länger imBett, geniesst das Frühstück ausgiebig,sitzt beisammen <strong>und</strong> plaudert gemütlichbis in den Mittag hinein?Das Team des <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegeheime</strong>sEtzelblick in Richterswil hat sich zumZiel gemacht, einmal am letzten Sonntagim Monat unseren Bewohnerinnen<strong>und</strong> Bewohnern dieses Erlebnis desgemütlichen Brunches zu bieten. Mit zunehmendemErfolg!Als Mitarbeiterin im Speisesaal ist es einewahre Freude zu sehen, wie da geschlemmt<strong>und</strong> ausgiebig genossenwird. Probieren wir heute einmal dieBerner Rösti mit Speck <strong>und</strong> Käse, dasfranzösische Omelett, Rührei auf Toastoder schnabulieren wir uns quer durchdie feinen Fleisch- <strong>und</strong> Käseplatten? Ja,wer die Wahl hat, hat die Qual! Das frischeBirchermüesli, der Fruchtsalat, diefeinen Wähen <strong>und</strong> Kuchen, verschiedeneBrötli, Eier, Joghurt <strong>und</strong> noch so vielesmehr verlocken zum Höcklen <strong>und</strong>geniessen.Unsere Küche lässt sich immer wiedereine neue Überraschung einfallen <strong>und</strong>scheut auch keinen Aufwand, was vonallen sehr geschätzt wird. Viele Angehörigenehmen sich Zeit, mit ihrenLieben einmal ausgiebig zusammen zusein <strong>und</strong> zu brunchen.Ja, ganze Familien organisieren mittlerweileFamilientreffen im Etzelblick <strong>und</strong>beharren gar auf «ihren» Stammtisch!Es hat sich aber auch schon eingebürgert,dass sich immer auch einige Mitarbeiterdieses Vergnügen mit ihren Familien<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en nicht entgehen lassen.So ergibt sich eine bunt gemischteSchar von Gästen, was auch immer wiederzu zahlreichen interessanten Gesprächen<strong>und</strong> Begegnungen führt. EinMiteinander, das Bewohner wie Besuchermittlerweile auch nicht mehr missenmöchten.Nun freuen wir uns darauf, schon baldwieder draussen im Garten essen zukönnen, denn so wie es aussieht, platztunser Speisesaal das nächste Mal baldaus den Nähten!Regula WermuthAktivitäten mit dem gemeinnützigen FrauenvereinRichterswil/SamstagernDie regelmässigen Spaziergänge warenletztes Jahr wieder sehr geschätzt <strong>und</strong>beliebt. Der spontane Ausflug mit demöffentlichen Bus zum Sternensee <strong>und</strong>das Coup-Essen in der Badi Richterswil,beides offeriert vom Frauenverein, warenfür die Bewohner <strong>und</strong> Bewohnerinnendes <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegeheime</strong>s Etzelblickzwei schöne Erlebnisse, die sieausserordentlich schätzten <strong>und</strong> sehrgenossen.Unterstützt vom Heimpersonal organisiertenwir am 5. Juli 2003 einen Ausflugmit dem Schiff nach Rapperswil. Diezahlreichen Bewohner <strong>und</strong> Helferinnenverbrachten zusammen einen w<strong>und</strong>erschönenSommertag.Eine ganz besondere Abwechslungbrachte der Besuch der Raubtiershowvon René Strickler. Mit Hilfe der Frauenvom Frauenverein konnten die Bewohnerinnen<strong>und</strong> Bewohner im <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong>Pflegeheim Etzelblick wieder mit je einemRaclette- <strong>und</strong> einem Fondueplauschverwöhnt werden. Das Fondueessenam 11.11. wurde vom Besuch derGuggenmusik Richterswil gekrönt. Dakonnten so manche Beine nicht mehrruhig bleiben <strong>und</strong> wer noch konnte,wagte sogar ein Tänzchen!An zwei Nachmittagen im Septemberbegleiteten wir zusätzlich eine GruppeBehinderte, die eine Ferienwoche in derJugendherberge Richterswil verbrachten.Zum Dank für das grosse Engagement,das von der Heimleitung sehr gelobt<strong>und</strong> geschätzt wird, wurden auch diesesJahr alle Frauen des gemeinnützigenFrauenvereins zu einem feinen Nachtessenin das <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeheim Etzelblickeingeladen.Susi MenziGemeinnütziger FrauenvereinRichterswil/ Samstagern06


antenne <strong>45</strong> | 04neues aus den heimenschloss bergEin Schlossfür ältere Menschen<strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeheim Schloss Berg, unser ArbeitsplatzWas schätzen wir an unserem Arbeitsplatzim <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeheim SchlossBerg?Wir können <strong>als</strong> Team oder auch <strong>als</strong> einzelneMitarbeiterInnen unsere Ideen,Veränderungsvorschläge <strong>und</strong> sonstigeAnliegen offen <strong>und</strong> transparent kommunizieren.Unsere Vorgesetzten haben füruns immer ein offenes Ohr. Freiwünschewerden wenn immer möglich berücksichtigt.Auch werden die verschiedenenDienste seitens unserer Pflegeverantwortlichengerecht auf alle MitarbeiterInnenverteilt. Für Dienstplanänderungenhaben sie ebenfalls wenn immermöglich ein offenes Ohr.Die Kommunikation zwischen derFührung <strong>und</strong> der Basis ist gewährleistet,es herrscht eine flache Hierarchie, welchewir alle sehr schätzen. Es wird nichtnur nach der Ausbildung beurteilt, sondernjeder Einzelne wird primär <strong>als</strong>Mensch geschätzt. Unsere HeimleitungDie Redaktion der Antenne danktden Mitarbeitern für die zahlreichenZuschriften auf diese <strong>Ausgabe</strong> hin.Wir haben Freude, dass unsere Mitarbeiterinnen<strong>und</strong> Mitarbeiter spontangeschrieben haben.Leider können wir in dieser <strong>Ausgabe</strong>nicht alle Berichte veröffentlichen.Wir werden die zurückgestelltenBeiträge in der September-<strong>Ausgabe</strong>oder auf unserer Internet-Port<strong>als</strong>eiteveröffentlichen.Wir danken für das Verständnis.Die RedaktionGute Stimmung im Team Station 1 des <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeheims Schloss Berg.(S. Gerfin, M. Trempa, N. Dezeljin, F. Eschenmoser, M. Hujdur, v.l.n.r.).legt viel Wert auf unser Wohlbefinden,z.B. wird uns täglich ein reichhaltigesZnüni offeriert.In unserer Zusammenarbeit ist es unssehr wichtig, ehrlich miteinander umzugehen<strong>und</strong> sensibilisiert auf das Gesprächzu reagieren. Wir machen nachjedem Rapport eine Feedbackr<strong>und</strong>e,wo sich jeder äussern kann, aber nichtmuss. Die einmal monatlich stattfindendeTeamsitzung <strong>und</strong> das hausinterneWeiterbildungsprogramm, aber auchdie Betreuung von Lernenden <strong>und</strong> Praktikantennimmt bei uns einen sehr hohenStellenwert ein. Unser Arbeitsklima istsehr kollegial, wir fördern im Haus dieEigenverantwortung, jeder Mitarbeitererledigt seine Arbeit selbständig je nachAusbildungsstand.Auf diese Weise werden wir uns <strong>als</strong>Team ständig weiterentwickeln, wozuuns das <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeheim SchlossBerg den idealen Rahmen bietet.Team Station 1<strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeheim Schloss Berg07


neues aus den heimenlindeneggantenne <strong>45</strong> | 0415 Jahre <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> PflegeheimLindeneggDie Lindenegg <strong>und</strong> fünf Mitarbeiterinnenfeiern JubiläumWir wollen Sie an unserem Erleben miteinem Interview teilhaben lassen.Hedwig, wie war dein erster Eindruckvon der Lindenegg?An meinem Schnuppertag im September1989 sagte eine sehr junge Schwesterzu mir: «Hedwig, da du <strong>als</strong>o sehrgern mit alten Menschen arbeitenmöchtest, wollen wir dir heute die Lindeneggso lieb wie möglich machen.» Indiesem Moment spürte ich, dass ichsehr lange hier sein werde, ja es für micheine Lebensaufgabe bedeuten würde,<strong>und</strong> ich habe es nie bereut.Christine, was gefällt dir in der Lindeneggbesonders gut?Ich habe an unseren Haustieren Freude.Wir haben einen Streichelzoo, eineHauskatze, Zwergziegen, Kaninchen<strong>und</strong> Ponys. Gerne versorge ich gelegentlichdie Tiere.Gret, seit Jahren arbeitest du 4-6Nächte pro Monat im Nachtdienst.Welche Herausforderungen musst dubewältigen?Die Autofahrt zum Arbeitsort nutze ichbereits zur Einstellung. Das Lindenegggebäudesehe ich mir jedes Mal vonaussen genau an. «Welche Storen sindoben oder unten? Wo brennt Licht?» ImHaus sehe ich mich ebenfalls um <strong>und</strong>zwar von Stockwerk zu Stockwerk. Riechen,schnuppern <strong>und</strong> hören gehörenebenso dazu. Nach diesen Erk<strong>und</strong>ungenist mein Geist wach <strong>und</strong> körperlicherTatendrang macht sich bemerkbar- auch, wenn ich eine halbe St<strong>und</strong>e davorzu Hause sagte: «Uff, eigentlich istes mir nicht drum...» So wird bereits diepersönliche Einstimmung zum tragendenBoden.Gespenstische Stille. Endloses Geklingel.Nein, nicht schon wieder Zimmer18. Jetzt sollte Frau X aber mit SingenSchluss machen. Ausgerechnet bei mirwieder ein nasses Bett zum frisch beziehen.Paff, kracht eine Tür ins Schloss.Huh, heult der Wind durchs ganze Haus:«Was, wie, wo öffnen oder schliessen,so dass wir doch noch Sauerstoff haben?»Nicht schlafen können – vielleicht hilftein kleines Mitternachtsbankett. Wachbleiben – ein Kaffee, ein Cola, ein Blickdurchs offene Fenster hinaus in dieNacht ist mir hilfreich.Es war.. dam<strong>als</strong>..! Mit anvertrauten Geschichten,die das Leben eines Heimbewohnersbeschrieb, heisst es vertraulichumgehen. Teile daraus können zur Pflegeplanungsowie zum besserem Verständnisvon Eigenheiten eines Bewohnersbeitragen. Morgens Krankenbeobachtungenweitergeben an den Tagdienstkann heissen, dass Interventionen<strong>und</strong> Therapien schnell eingesetztwerden können. Nachtdienst, <strong>als</strong>o garnicht ein unprofessioneller Job.08H. Isoz, Ch. Obrist, Hj. Ott, H. Schär, M. Scheidegger, G. Bolli (v.l.n.r.),15 Jahre an der gleichen Stelle sindheute sehr selten, was magst du andeiner Stelle?Heidi: Ich mag alte Menschen, des Weitereninteressieren mich die neuen Erkenntnisseder Gerontologie. Dabei fasziniertmich, was alles bei deren Umsetzungim Pflegealltag bei älteren Menschenbewirkt werden kann.In der Lindenegg gab <strong>und</strong> gibt es Vorgesetzte<strong>und</strong> Kolleginnen, die bereit sind,alte Gewohnheiten gegen Erneuerungeneinzutauschen, diese um- <strong>und</strong>durchzusetzen. Wir haben zusammendiskutiert, geplant, gestritten <strong>und</strong> neu


antenne <strong>45</strong> | 04neues aus den heimenDas Merkwürdige an der Zukunftist wohl die Vorstellung,dass man unsere Zeit späterdie gute alte Zeit nennen wird.John Steinbeckgestaltet. Wir haben uns gemeinsamgefreut, wenn Positives bei unserenHeimbewohnern erreicht werden konnte.Aber es setzte Mut, Beweglichkeit,Einsatz <strong>und</strong> vor allem einen guten Teamgeistvoraus. Diese Eigenschaften habeich im <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeheim Lindenegg(fast) immer vorgef<strong>und</strong>en. Sie habenbei mir so etwas wie ein Heimatgefühlam Arbeitsplatz entstehen lassen,eine Verb<strong>und</strong>enheit mit Heimbewohnern<strong>und</strong> Mitarbeitern in guten <strong>und</strong> inschwierigen Tagen, deshalb möchte ichmeine Lindenegg-Jahre um alles in derWelt nicht missen.Maryann: Ich bin gerne mit alten Menschenzusammen. Es gefällt mir immernoch gut. Wir haben ein gutes Team. Wirkönnen uns weiterentwickeln, in demuns Kurse angeboten werden. Und esgibt auch einige Heimbewohner, die mirsehr ans Herz gewachsen sind.Christine, du arbeitest im hauswirtschaftlichenBereich. Wie hast du mitden Heimbewohnern Kontakt?Nebenbei plaudere ich mit ihnen, michinteressiert, wenn die Heimbewohneraus ihrem Leben von früher erzählen.Maryann, was hat sich in den 15 Jahrenverändert?In 15 Jahren erlebte ich viel Freude, aberauch Leid. Immer wieder hiess es Abschiednehmen von lieben Heimbewohnern,aber auch von Arbeitskolleginnen.Neue Situationen mussten gemeistertwerden, auch grössere Heimumbautensorgten für Abwechslung im Alltag.Gret, was würdest du <strong>als</strong> Vorzügedes <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegeheime</strong>s Lindeneggbezeichnen?Die gut überschaubare Grösse von26 Heimbewohnerinnen <strong>und</strong> -bewohner.Ein ganz normales <strong>Wohn</strong>haus mitLeben auf 3 Stockwerken mit Winkeln<strong>und</strong> Nischen, zum Sitzen <strong>und</strong> Herumgehen.Der Garten <strong>und</strong> die Umgebung lassendie Jahreszeiten zur Geltung kommen.Der feine Geruch, der aus der Küche indie Nase steigt, regt den Appetit <strong>und</strong> dieVerdauungssäfte an. Erinnerungen werdenwach gehalten. Bei uns ist jederzeitTag der offenen Tür: Angehörige derHeimbewohner sind willkommen <strong>und</strong>eingeladen, mitzuleben, zu essen, zuhelfen <strong>und</strong> zu pflegen.Maryann, du hast schon in drei verschiedenenHeimen gearbeitet, wasist im <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeheim Lindenegganders oder besonders?Ja, ich lerne viele alte Leute in verschiedenenLebensphasen mit verschiedenenEinschränkungen kennen. Dasmacht es interessant.Ich bin gerne mit alten Menschen zusammen<strong>und</strong> die Lindenegg ist ein kleines,wohnliches Heim, in dem die 26 betagtenMenschen mit ihren Gebrechen<strong>und</strong> Gewohnheiten möglichst normal lebenkönnen.Als Nachtwache bieten sich viele Gelegenheitenfür persönliche Gespräche;<strong>und</strong> von ihren Lebenserfahrungen kannich profitieren.Christine, weisst du noch wiederkehrendeAussagen von unseren Heimbewohnern?Ja. Bestimmte Aussagen verstummennicht so schnell. Dazu kommen mir Beispielein den Sinn wie:– «Chum mer göh heim.»– «Es isch nid mögli!»– «Hallo, Hallo, Hallo»– «Chanig es Zigeli haa!» (Zigarette)– «Wenn gits Znacht.»– «Ig bi numäno Babi.»Maryann, was machst du noch gerneausser Nachtwache?Als Abwechslung durfte ich auch beiden Dekorationen an Festanlässen mithelfen,was mir auch Spass machte.Kreative Blumensträusse erfreuen nämlichauch unsere Betagten.Habt ihr Wünsche für die Zukunft derLindenegg?Hedwig: Dass sich immer wieder jungeMenschen auf oder an der Arbeit mit altenMenschen freuen <strong>und</strong> hier «Zuhause»sein können, wie ich es bin, <strong>und</strong> dieLindenegg <strong>als</strong> Ausbildungsstätte nutzenkönnen.Gret: Sicher. Einer erscheint mir wichtigerdenn je: Die Lindenegg soll ein Ortsein, an dem sich Menschen motivierenlassen, um mit Freude, Kompetenz, Förderung,Hoffnung <strong>und</strong> Liebe in unmittelbarerZukunft dem alten Menschenbeizustehen.Vielen Dank für eure Antworten <strong>und</strong>Berichte!Hans-Jürg Ott, Heimleiter09


neues aus den heimenzur heimatantenne <strong>45</strong> | 04Wir bieten Menschen mit ihrer Geschichte ein Zuhause.Herr Norbert S., seit 10. August 2000 im <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeheim Zur HeimatGeboren wurde ich in Schlesien,Deutschland – mit 9 Jahren nach dem2. Weltkrieg kam die Grenzverschiebung<strong>und</strong> meine Heimat gehörte plötzlichzu Polen.Aufgewachsen bin ich dann eigentlich inPolen. Ich wuchs <strong>als</strong> Einzelkind auf demLand auf <strong>und</strong> hatte schon immer einenguten Kontakt zu Tieren. Mein Lieblingstierwar eine Zwerghenne, deren Eier ichlaufend nummerierte. Als dam<strong>als</strong> dieRote Armee einmarschierte, sass dieZwerghenne auf meinem Schoss <strong>und</strong>gemeinsam harrten wir der Dinge, dieda kommen sollten. Mein Hauptlehrer inder Volksschule war aus Posen <strong>und</strong>sprach sehr gut deutsch. Obwohl er inAuschwitz im Konzentrationslager war,gab er mir <strong>und</strong> meiner Mutter Unterrichtin polnisch – bezahlt haben wir mit Hühnereiern.Meine Studienzeit verbrachte ich in Krakau,wo ich den späteren Papst Woitilaauf der Kanzel sah <strong>und</strong> hörte. Später arbeiteteich im Kohlenbergbau in Oberschlesien<strong>und</strong> wanderte 1968 aus – indie Schweiz. Im Gegensatz zur Einreisegestaltete sich die Ausreise verwirrlich<strong>und</strong> schwierig. Zur gleichen Zeit marschiertendie Truppen in der Tschechoslowakeiein <strong>und</strong> das ganze Unternehmenhing an einem seidenen Faden.Erst in Wien konnte ich wieder aufatmen.Um die Einreise in die Schweiz zu bekommen,musste ich einen Arbeitsplatz<strong>und</strong> eine <strong>Wohn</strong>ung haben. Und die Bestätigungder Einreise brauchte ich, umüberhaupt ausreisen zu können. Bei einemBesuch 1966 ging ich mit dem Onkelmeiner Ex-Frau einkaufen. In einenkleinen Milchladen. Und genau der Besitzerdieses Ladens stellte mir eine Arbeitsbestätigungfür die Fremdenpolizeiaus: Ich war fortan Milchführer!Gearbeitet habe ich erst mal bei Eschler-Uraniain Regensdorf. Nach einemStreik wurden wir alle fristlos entlassen –Gott sei Dank – denn so erhielt ich nochmeine Pensionskasse. Wenig späterging die Firma zugr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> niemandbekam mehr etwas.Ich konnte zu dieser Zeit jedoch bereitseinen Arbeitsvertrag bei der Firma GummiMaag, Dübendorf – jetzt Maag technics– unterschreiben, wo ich dann 20Jahre gearbeitet habe.Dann, im Jahre 2000 habe ich die Ehregehabt, nach Stadel ins <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong>Pflegeheim Zur Heimat ziehen zu dürfen.Wieder hat sich nämlich etwas Negativesin etwas Positives gewandelt:Hätte ich nicht einen sehr dummen Unfallgehabt, wäre ich nicht ins Spital gekommen,wäre ich nicht rekonvaleszentgewesen, hätte ich nicht einen Platz suchenmüssen – <strong>und</strong> das herrliche «ZurHeimat» in Stadel hätte ich nie kennengelernt.Die Heimatlosen suchen die «Zur Heimat».So auch ich <strong>und</strong> unbewusst auchdas heimatlose Hündchen Lady. Undmit Sicherheit musste es so kommen,dass wir uns hier gef<strong>und</strong>en haben. In einerhügeligen Landschaft bin ich aufgewachsen– in einer hügeligen Landschaftverbringe ich, zusammen mit Lady– meinen Lebensabend.Kann es etwas Besseres geben?10


antenne <strong>45</strong> | 04neues aus den heimenUnser Heim – unser ArbeitsplatzEs gibt viele gute Gründe in der «Heimat»zu leben <strong>und</strong> zu arbeiten. Ganz besonderswertvoll ist aber der offeneGeist, welcher in diesem Haus herrscht.Es wird nicht stur an Abläufen festgehalten,sondern über Verbesserungsvor-Ich finde es schön, dass dieSchwestern einem zuhören, mankann hier gut miteinander reden(Frau A. Bootz)schläge diskutiert. Wir wollen unserenBewohnern keineswegs nur einen Pflegeplatz,sondern vor allem ein Zuhausebieten. Deshalb ist es für uns ebenfallssehr wichtig, den Alltag mitgestalten zukönnen. Ideen werden immer wohlwollendentgegengenommen <strong>und</strong> die Umsetzungdieser unterstützt. Das führt dazu,dass wir nicht nur Weisungen ausführen,sondern uns aktiv an der Gestaltungdes Alltags beteiligen können. Sohat jeder Mitarbeiter die Möglichkeitsich selber einzubringen. Dies wird vonuns allen sehr geschätzt.Im Folgenden einige Eindrücke aus der«Zur Heimat».Ireea SpycherHeimleiterinIch schätze das guteArbeitsklima <strong>und</strong> den Kontaktzu unseren Bewohnern(Wie man sieht, ist dies auchumgekehrt der Fall).W. Wismann, techn. Dienst«Hier ist alles gut»! (Auchnach mehrmaligem insistierenunsererseits blieb sie bei ihrerAussage) Frau F. SchaubWir haben hier Haustiere, dasfinde ich schön, gibt’s ja auchnicht überall.Frau A. EichenbergerKurz <strong>und</strong> bündig:«Die schönen Frauen!»Herr A. MeierEs bereitet mir jeden Taggrosse Freude, für unsere Bewohnerkreativ zu sein. Auchschätze ich die gute interdisziplinäreZusammenarbeit.(Was natürlich umgekehrtebenfalls gilt.)H. Schellenberg,KüchenchefinZum Abschluss ein Gedicht,das vielen von uns aus dem Herzen spricht:Viele Male bewegt es uns tief,wie das Leben von euch verlief.Das Gestern, Heut <strong>und</strong> das Morgen,verging - <strong>und</strong> geht nicht immer ohne Sorgen.Trotz Leid, Schmerzen <strong>und</strong> vielleicht auch Einsamkeit,zeigt ihr uns Wärme <strong>und</strong> Heiterkeit.Ihr macht uns bewusst, wie das Leben gelebt werden sollte,... oder manchmal auch gelebt werden muss.Silvia Siegrist, Pflegeassistentin11


neues aus den heimen antenne <strong>45</strong> | 04<strong>und</strong> zum Schluss noch dies …E Zahnpasta-GsichtsmaskeE Gschicht us em <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeheim StorchenSiebni-null-null am Samstigmorge. E blaue Gsichtsmaske, isch so allerliebschtgsi, das cha eim so viel gäh!Tag wie jede andere u doch warte chlineriu grösseri Überraschige uf eim. «Schön, chunnsch du zu mir», het ärI ha grad am Güfeliplan entnoh, wär i hüt gseit u mi a dr Hand gno u is Zimmer ineam Morge i Tag darf «begleite». zoge. Dinne hei mir üs e Momänt uf sNachdäm i mi mit emene «Bürzi» u zweneZahnprothese ha «umegschlage», bi-müesse verchlemme. Dr Herr L. het sichBett gsetzt. I ha mir es Schmunzleni <strong>und</strong>erwägs gsi im 1. Stock zum Zimmer21, wo ne Ma bewohnt, wo gärn es vori eine troffe, wo allwäg chlei e komi-de zu mir übere beugt u küschelet: «I habitzeli länger schlaft, will är sehr bewegtiNächt hinger sich het! Es chunnt öppe är dä komisch Cheib heigi troffe u bische Cheib isch!» I ha ne de gfragt, wovor, dass so mängs Möbelstück nümm a schnuerstracks i s chline Badzimmersim Plätzli schteit u diversi Utensilie gfüehrt worde. Dert isch mir de s Liechtzwäckentfrömdet verwändet worde si. ufgange, won i die läri ZahnpastatubeAber wär wott das scho beurteile.... ha gseh liege. Wo mir de beidi so vor emI ha einisch a d Tür klopfet – nüt – i ha es Spiegel si gstande, han i dä «komischzwöits Mal klopfet u das chli lüter! Jetz Cheib» lehre kenne! «Dä isch es!» het drhan i öppis ghöre räble u Schritte uf d Herr L. begeisteret grüeft u mi aglachet.Tür zue schlurfe. I mache e Schritt zrügg U ändlich ha o i härzhaft chönne lache –<strong>und</strong> glichzytig geit die roti Zimmertüre will mir nämlich jetze zäme über s glichezaghaft uf. Was mi da für nes strahlends hei chönne lache! U zäme hei mir üs voblaus Gsicht het aglachet, wirde i glaub däm «komische Cheib» verabschiedet unie vergässe! Wie die lüchtige Äugli verschmitzthei blinzlet, zmitts us dere toilette gange.si mit emne Lache im Härz a d Morge-... I säge nume eis: Zahnpasta isch nidnume guet für suberi Zähn, nei, si chaeim o e w<strong>und</strong>erbare Tagesafang beschäreu es Lächle i s Gsicht zaubere,wo sicher 8 St<strong>und</strong>e ahaltet!E. Kobel, MitarbeiterinMeine Arbeit imSunnerainHansruedi Anderfuhren.Seit bald dreieinhalb Jahren arbeite ichnun <strong>als</strong> Hauswart in unserem schönen<strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeheim Sunnerain inWald. Die Arbeit <strong>als</strong> Hauswart umfasstviele Einzelgebiete. Aufgr<strong>und</strong> meinerAusbildung <strong>als</strong> Schreiner habe ich immerwieder die Möglichkeit, diverse kleinere<strong>und</strong> grössere Projekte selber zurealisieren. Diese reichen vom Gartenbis zur EDV. Die Lösung von elektrischen,Wasser- <strong>und</strong> heizungstechnischenProblemen, Lüftungs- <strong>und</strong> Sonnenenergie-Fragengehören zu meinerArbeit. Die Arbeit umfasst aber auch diverseBüroarbeit wie zum Beispiel: denBereich der Arbeitssicherheit, feuerpolizeilicheFragen sowie den Kontakt zuHandwerkern <strong>und</strong> Lieferanten. Als Fahrerunseres Rollstuhlbusses bekommeich nahen Kontakt mit Bewohnern <strong>und</strong>Angehörigen. Dieser Kontakt ist mir sehrwichtig, da in meinem Leben <strong>und</strong> in unseremHeim der Mensch im Mittelpunktsteht. Dies führt zu einer sinnvollen <strong>und</strong>ausfüllenden Berufstätigkeit.Hansruedi AnderfuhrenHauswart WPH Sunnerain, WaldImpressum12Zahnpasta istnicht nur zumZähneputzen da ...RedaktionClovis DéfagoUdo Y. EngelhardtDavid HartmannHerausgeberSENIOcare ® ManagementEbnaterstrasse <strong>45</strong>9630 WattwilTelefon +41 71 987 30 00Fax +41 71 987 30 06E-Mailinfo@seniocare.chInternetwww.seniocare.chLayout <strong>und</strong> DruckBuchdruckereiWattwil AG9630 WattwilAuflage10 500 ExemplareErscheintviermal jährlich

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