Dokumentation - Berlin 21
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Dokumentation - Berlin 21
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fachtagung<br />
für mehr bürgerbeteiligung<br />
in der stadtgestaltung<br />
19. und 20.11.2010<br />
dokumentation<br />
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2<br />
Ort<br />
Veranstalter<br />
Kooperationspartner<br />
Partner<br />
fachtagung<br />
für mehr bürgerbeteiligung<br />
in der stadtgestaltung<br />
19.+20. november 2010<br />
Inhalt<br />
Einleitung ............................................................................................................................ 3<br />
Leitfragen............................................................................................................................. 3<br />
Programmablauf im Überblick ............................................................................................. 4<br />
Fachvorträge ........................................................................................................................ 5<br />
Workshops .......................................................................................................................... 8<br />
Thesenpapier ..................................................................................................................... 13<br />
Ergebnisse der Dialogtische zu den Leitfragen .................................................................... 16<br />
Ausstellung stadt-pflanzen ................................................................................................ 20<br />
TeilnehmerInnen ................................................................................................................ 42<br />
Regionaler Naschmarkt ...................................................................................................... 44<br />
Danksagung ....................................................................................................................... 45<br />
Fotos ................................................................................................................................. 46<br />
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
Am Köllnischen Park 3 · 10 179 <strong>Berlin</strong><br />
<strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> e. V.<br />
Senatsverwaltung für Stadtenwicklung<br />
urbanacker.net · AG Kleinstlandwirtschaft und Gärten in Stadt und Land<br />
Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis<br />
Fachbereich „Stadt & Ernährung“ der Technischen Universität <strong>Berlin</strong><br />
AG Interkulturelle Gärten in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
Naturschutzzentrum Ökowerk <strong>Berlin</strong> e. V.<br />
Bildungsverein Bautechnik – Verein zur Qualifizierung in traditionellen<br />
und modernen Bautechniken e. V. · BAUFACHFRAU <strong>Berlin</strong> e. V.<br />
Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN) e. V.<br />
<strong>Berlin</strong>er Hofgärten/GRÜNE LIGA <strong>Berlin</strong> e. V. · Generationengärten/planwerkstatt<br />
AG Naturerfahrungsräume · Netzwerk 20 Grüne Hauptwege<br />
BUND Landesverband <strong>Berlin</strong> e. V. · FLP e. V. Blumen. natürlich.
1<br />
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5<br />
Einleitung<br />
Eine andere Stadt ist pflanzbar. In und um <strong>Berlin</strong> gibt es eine verblüffende Vielfalt von<br />
Stadtgärten: interkulturelle Gärten, Schulgärten, Gemeinschaftsgärten, Generationengärten,<br />
Kleingärten, Guerilla-Gärten, Bauerngärten, Dachgärten und – die wohl kleinsten Gärten<br />
in der Stadt - bepflanzte Baumscheiben. Ob für die Lebensmittelproduktion, als politisches<br />
Engagement oder zur Erholung und Entspannung, ob gemeinschaftlich oder allein,<br />
ob mit oder ohne Zaun - eines vereint sie alle: Die Freude am Gärtnern und das mitten<br />
in der Stadt. Die Ausstellung „stadt-pflanzen“ zeigt diese Gartenbewegung bzw. urbane<br />
Landwirtschaft an <strong>21</strong> beispielhaften Projekten.<br />
„stadt-pflanzen“ war eine zweitägige Veranstaltung in der Senatsverwaltung für<br />
Stadtentwicklung, zu der ca. 200 Menschen zusammen kamen.<br />
Es ging nicht nur darum, sich über die <strong>Berlin</strong>er „Strategie Stadtlandschaft”, über<br />
Entwicklungen der interkulturellen Gemeinschaftsgärten und mögliche Formen der<br />
Zugänglichkeit von Grün- und Freiflächen zu informieren, sondern auch um sich aktiv in<br />
Workshops und an Dialogtischen für eine Diskussion über eine grüne Stadtentwicklung<br />
einzubringen. Die <strong>Berlin</strong>er Bürger/innen wollen und sollten stärker und unkomplizierter<br />
in politische und „verwalterische” Entscheidungsprozesse von Land und Bezirken beteiligt<br />
werden. Der Blick auf Brandenburg ist hierbei eingeschlossen. Die Forderungen und<br />
Problemstellungen der vier Dialogtische sprechen für sich. “Partnerschaftlich gestalten<br />
statt Macht ausüben” wollen Menschen in der Großstadtregion <strong>Berlin</strong> und Brandenburg.<br />
Austausch, Vernetzung und Kommunikation sind gefragt. <strong>Berlin</strong> sollte am besten ein großer<br />
gemeinsamer Garten und eine essbare Stadt für alle werden: sozial, interkulturell und<br />
ökologisch.<br />
Der 1. Regionale Naschmarkt war ein ganz besonderer Höhepunkt des ersten Tages und<br />
lässt erahnen, was regionale Unternehmen aus <strong>Berlin</strong> und Brandenburg auf den Tisch legen<br />
würden, wenn die regionale Land-Wirtschaft gefragt ist.<br />
Ein Drittel aller in <strong>Berlin</strong> konsumierten Lebensmittel sollte aus der Region kommen, steht<br />
im <strong>Berlin</strong>er Agenda <strong>21</strong>-Beschluss. Gärten und urbane Landwirtschaft können da sehr<br />
konkret helfen.<br />
Aus den zarten Pflänzchen urbanacker, AG Kleinstlandwirtschaft, Fachforum Stadtökologie<br />
u.a. sollte ein Runder Tisch <strong>Berlin</strong>-Brandenburg entstehen. So ist das bei der Agenda <strong>21</strong> ein<br />
guter Brauch, um eine gute Stadt zu pflanzen, eben ganz <strong>Berlin</strong> als großen Garten.<br />
Katrin Fleischer<br />
Geschäftsführerin<br />
<strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> e.V.<br />
Leitfragen<br />
Wie können Eigenaktivitäten und Mitbestimmung von Bewohnern/innen der Stadt zur<br />
Gestaltung des öffentlichen bzw. allgemein zugänglichen Grüns in der Stadt initiiert<br />
gestärkt und unterstützt werden?<br />
Wie können solche Bürgeraktivitäten in die <strong>Berlin</strong>er Strategie der biologischen Vielfalt generell<br />
und in die Ausweitung von Biotop-Verbünden in der Stadt speziell eingebaut werden?<br />
Welchen Beitrag leisten urbane und interkulturelle Gartenprojekte für die ökologische und<br />
soziale Stadtentwicklung, und wie können weitere Impulse dieser Art gegeben werden?<br />
Wie lassen sich Eigenaktivitäten im städtischen Grün mit der Förderung der Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung verbinden?<br />
Wie können Gemeinschaftsgartenprojekte beitragen, die öffentliche Wahrnehmung und<br />
Wertschätzung des öffentlichen Grüns zu verbessern?<br />
3
4<br />
15:00 Uhr<br />
15:30 Uhr<br />
15:45 Uhr<br />
17:15 Uhr<br />
17:45 Uhr<br />
19:00 Uhr<br />
10:00 Uhr<br />
10:00 Uhr<br />
13:00 Uhr<br />
14:00 Uhr<br />
15:30 Uhr<br />
16:00 Uhr<br />
durchgängig<br />
Freitag und Samstag<br />
Programmablauf<br />
Freitag, 19. November<br />
Ausstellungsrundgang mit Staatssekretärin Hella Dunger-Löper<br />
Märchenhafte Begleitung mit TABORKA Erdreich<br />
von Cabuwazi Kreuzberg<br />
Eröffnung: Katrin Fleischer, <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong><br />
Einleitungsworte der Staatssekretärin Hella Dunger-Löper<br />
Moderation: Paula Marie Hildebrandt, Kuratorin ÜBER LEBENSKUNST<br />
Fachvorträge<br />
Grünes Leitbild <strong>Berlin</strong> 2050 – Strategie Stadtlandschaft<br />
Prof. Dr. Friedrich von Borries, Architekt<br />
Vom Ackerbürger zum Stadtgemüse<br />
Dr. Elisabeth Meyer-Renschhausen, Privatdozentin und Autorin<br />
Pause<br />
Bitte die Grünflächen betreten! : Freiraumplanung für Urbane Landwirtschaft<br />
Prof. Dr. Katrin Bohn, TU <strong>Berlin</strong><br />
Regionaler Naschmarkt<br />
Gemütlicher Ausklang mit Filmlounge:<br />
Erfahrungen austauschen – Menschen vernetzen – Ideen entwickeln<br />
Samstag, 20. November<br />
Workshops<br />
W1 Nachhaltig gebaut!<br />
Ute Ziegler, Baufachfrau <strong>Berlin</strong> e. V., Friederike Fuchs, STROH unlimited, Angelika Thormann,<br />
Bildungsverein Bautechnik e. V.<br />
W2 Stadt-Landschaft gestalten<br />
Ines-Ulrike Rudolph, Tempelhof Projekt GmbH<br />
W3 Teilhabe-Nachbarschaft-Naturzugang. Für ein neues Verständnis von Urbanität<br />
Dr. Christa Müller, Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis<br />
W4 Neue und alte Saatideen<br />
Ute Sprenger, Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN) e. V.<br />
W5 Kostproben Nachhaltiger Bildung<br />
Generationengärten: Elisabeth Hauschildt und Katrin Bastian, planwerkstatt · <strong>Berlin</strong>er Hofgärten:<br />
Karen Thormeyer und Ulrich Nowikow, GRÜNE LIGA <strong>Berlin</strong> e. V., · Stadtsafari: N.N.<br />
Exkursion<br />
Freiraum <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
Pause mit Mittagsimbiss<br />
Dialogtische zu Leitfragen der „stadt-pflanzen“ mit Vertreter/innen aus Politik, Verwaltung,<br />
Wirtschaft und Zivilgesellschaft<br />
Rundgänge und Pausengespräche<br />
Resümee aus den Dialogtischen und Ausblick<br />
Moderation: Katrin Fleischer, <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> e.V., Dr. Hartwig Berger, Naturschutzzentrum Ökowerk <strong>Berlin</strong> e.V.<br />
Ausstellung „stadt-pflanzen“<br />
Kerstin Stelmacher, urbanacker.net · Kristin Radix, Jonathan Lys und Marion Duprat, <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong><br />
Till N. P. Schneider und Christoph Hahn, Schneider & Hahn GbR
F1<br />
Die Konzeption<br />
Fachvorträge<br />
Strategie Stadtlandschaft <strong>Berlin</strong> 2017/2030/2050<br />
Prof. Dr. Friedrich von Borries, Architekt<br />
Mit Grün Stadt profilieren.<br />
Dieser Herausforderung stellt sich das Land <strong>Berlin</strong> und lässt ein Grünes Leitbild‚ Strategie Stadtlandschaft<br />
2017–2030-2050 erarbeiten. Die Zeitperspektiven sind bewusst gewählt, denn die Profilierung der Städte mit ihrem<br />
Grün ist eine Langzeitstrategie. Zur IGA 2017 <strong>Berlin</strong> sollen die ersten Referenzprojekte sichtbar werden. Grün ist<br />
Freizeit- und Erholungsraum, Repräsentationsraum, Naturraum und Bildungsraum zugleich, der von einer heterogenen<br />
Stadtgesellschaft täglich genutzt wird. Der Grünraum in <strong>Berlin</strong> ist ein sozialer, mehrdimensionaler und<br />
multicodierter Ort. Er ist ein konstituierender Teil der schönen Stadt, der bewusst gestaltet wurde, weite Blicke<br />
ermöglicht und Sehnsüchte anregt. Grün ist auch produktiv. Land- und forstwirtschaftliche Flächen, Kleingärten,<br />
Guerilla- und interkulturelle Gärten erzeugen grüne Produkte und soziale Zusammenhänge und Identitäten in einer<br />
globalisierten Welt. Und Grünraum ist eine ökologische Ressource, nicht nur für Pflanzen und Tiere, sondern auch<br />
für unsere Versorgung mit sauberem Trinkwasser und kühler Luft. Die Strategie Stadtlandschaft ist ein Entwurf<br />
einer zukünftigen Stadt, in der grüne Räume nicht nur einen wichtigen Beitrag zur urbanen Lebensqualität leisten,<br />
sondern auch auf drängende gesellschaftliche Entwicklungen reagieren. Die Strategie Stadtlandschaft baut dabei<br />
auf bestehende Stärken und Eigenlogiken auf, in dem sie diese behutsam weiterentwickelt. Im Mittelpunkt stehen<br />
deshalb drei Themen.<br />
Urbane Natur<br />
Der Stadtbewohner ist nicht nur urban, sondern sehnt sich auch nach Natur, die in Grünräumen nicht nur abgebildet,<br />
sondern durch Bewegung, Entdeckung, Überraschung erlebbar ist. „Urbane Natur“ macht ein Naturerleben<br />
mitten in der Stadt möglich. Damit werden zwei Pole zusammengeführt, die eine Spannung erzeugen und damit<br />
Sehnsüchte des Landschaftlichen mit dem Urbanen verknüpfen.<br />
Schöne Stadt<br />
Ein Netz aus bestehenden Grünräumen und zu öffentlichen Freiräumen umgebauten Straßen wird zum<br />
Grundgerüst der lebenswerten Stadt von 2050. Die „Schöne Stadt“ qualifiziert das gartenkulturelle Erbe historischer<br />
und aktueller Freiraumarchitektur durch eine Verknüpfung mit den durch eine neue Mobilitätskultur zurückgewonnenen<br />
grünen Räumen und entlastet die von Urban-Heat bedrohten Stadtgebiete.<br />
Produktive Landschaft<br />
Grünraum ist nicht nur schön, sondern auch sozial, klimatisch und ökonomisch produktiv. „Produktive<br />
Landschaft“ verbindet Landwirtschaft, Kleingärten und Subsistenzwirtschaft mit der Do-it-Yourself-Kultur von<br />
Zwischennutzern, Raumpionieren und grünen Unternehmern und einem ökologisch motivierten Lebensstil. Die<br />
berühmte <strong>Berlin</strong>er Kreativität erhält Einzug in die Gestaltung öffentlicher Grünräume.<br />
Diese drei Themen gelten für alle Grün- und Freiflächen der Stadt. Um einen Rahmen für die Umsetzung der drei<br />
Themen zu setzen, wurden Profilierungsräume identifiziert. Die klima- und sozialgerechte Weiterentwicklung der<br />
Grün- und Freiräume wird zentrales Thema einer zukunftsfähigen und lebenswerten Stadtentwicklung – trotz<br />
finanzieller Engpässe. Die Erarbeitung von gesamtstädtischen grünen Leitbildern ist eine Zukunftsaufgabe der<br />
Stadtentwicklung.<br />
5
6<br />
F2<br />
Fachvorträge<br />
Vom Ackerbürger zum Stadt-Gemüse<br />
Dr. Elisabeth Meyer-Renschhausen<br />
Als Goethe um 1786 das erste Mal nach Rom kam, kam er in eine Stadt, die seit weit über 1000 Jahren in sozusagen<br />
„zu großen Kleidern“ leben mußte. Ziegen weideten friedlich auf den Hängen des Capitols, auf dem bis heute<br />
Obst- und Olivenbäume die Besucher daran erinnern, daß schrumpfende Städte in der Geschichte der Menschheit<br />
nicht selten waren. Das gleiche Los erfuhren die Brandenburger „Ackerbürgerstädte“ nach dem 30jährigen Krieg,<br />
als ihre Bewohner infolge Verarmung zu Nebenerwerbsbauern mit Handwerksbetrieb wurden.<br />
Auch die Privatisierungen von Land, die wir heute erleben, da die Kleingärten in der Innenstadt „Investoren“<br />
geopfert werden, sind nichts Neues. 1810/1813 brachte die Gesetzgebung der Bauernbefreiung die Kleinstlandwirte<br />
auf ihren „Zuerwerbshöfen“ um ihren Zugang zu den Gemeindewiesen, den Allmenden. Sie flohen in die Städte, es<br />
entstanden die ersten Slums mit „Urban agriculture“, wie sie Bettina von Arnim in ihrem „Dies Buch gehört dem<br />
König“ für das <strong>Berlin</strong> im 19. Jahrhundert beschrieben hat. Diese Spontansiedlungen mit ihren Gemüsegärten hielten<br />
sich in <strong>Berlin</strong> am Kottbuser Tor bis zum I. Weltkrieg. Heute passiert Ähnliches in Afrika, durch Klimawandel,<br />
Kriege, Staudämme, Dumping-Exporte oder „Land-Grabbing“ werden Kleinbauern um ihre Felder gebracht, fliehen<br />
in die Städte, finden kaum Jobs und beginnen mit „städtischer Landwirtschaft“.<br />
In <strong>Berlin</strong> schufen die vielen sozialen Bewegungen und ihre jahrelangen Bemühungen um mehr soziale Gerechtigkeit<br />
Abhilfe mittels der Gesetzgebung im Gefolge der November Revolution 1919. Die Reichkleingarten-Verordnung von<br />
1920 sprach jedem, der es wollte und nötig hatte einen Koloniegarten von ausreichender Größe zu. Die Städte<br />
betrieben eine Bodenvorratswirtschaft, mit der sie einerseits das Land für die Schrebergartenkolonien bereit<br />
hielten und andererseits die Bodenpreise deckeln konnten. Damit war auch garantiert, daß die Mietpreise auf<br />
einem annehmbaren Niveau blieben. In Städten wie <strong>Berlin</strong> und Wien sorgten die damals sehr sozial denkenden<br />
Verwaltungen für die Umsetzung der bereits geplanten heute noch interessanten Subsistenz-Siedlungen:<br />
die „Heimstättensiedlungen“ und Gartenstädte wie etwa die an der Lentze-Allee, Neu-Tempelhof oder die<br />
„Bahnhofssiedlung“ Erkner.<br />
Die neue Garten- und Grünbewegung begann in <strong>Berlin</strong> mit der Hausbesetzerzeit der 1970er und 80er Jahre, die<br />
sich gegen die „Kahlschlagsanierungen“ jener Zeit richteten. Der berühmte „Ziegenhof“ des Vereins Blockinitiative<br />
128 e.V. im Kiez am Klausener Platz in <strong>Berlin</strong>-Charlottenburg (Zugang Danckelmannstraße Nr. 16) ist eine heute<br />
an warmen Sommertagen völlig überlaufene Kiezoase, die von den damaligen Hausbesetzern bis heute zuverlässig<br />
in rein ehrenamtlicher Arbeit betrieben und gepflegt wird. Offiziell gehört das Gelände nun dem Bezirk<br />
Charlottenburg, der es als Kinderspielplatz unterhält. Ähnlich wurden die verschiedenen Kinderbauernhöfe<br />
am Mauerstreifen in Kreuzberg oder im Görlitzer Park über 30 Jahre nahezu ausschließlich von Freiwilligen<br />
betrieben. In anderen Fällen, wie dem Ökowerk am Teufelssee im Grunewald, das vor 25 Jahren entstand, um<br />
die Privatisierung des Teufelberges abzuwehren, beteiligen sich heute Bezirk und Land am Unterhalt. Aber die<br />
Hauptarbeiten leisten bis heute Freiwillige.<br />
In den 1990er Jahren begann weltweit eine neue Welle von „Community Gardening“. Überall entstanden<br />
Nachbarschaftsgärten und „Internationale Gärten“. Im verarmten <strong>Berlin</strong>, wo nach 1989 ein unersprießliches<br />
Tauziehen zwischen „Reichsbahn“ und Land, bzw. Bund und Land um die großen innerstädtischen Brachen<br />
wie das Gleisdreieck oder später auch das Tempelhofer Feld begonnen hatte, wurden die in den 1990er<br />
Jahren geforderten Gemeinschaftsgärten – abgesehen vom Kid‘s Garten von 1998 (Neukölln) - erst nach der<br />
Jahrtausendwende Realität. Im Jahr 2000 entstanden der Perivoli-Garten in Neukölln, 2003 der Wuhlegarten in<br />
Köpenick und 2004 durften die Menschen auch im künftigen Park auf dem Gleisdreieck beginnen, „interkulturell<br />
zu gärtnern“. Gleichzeitig entstanden der Gemeinschaftsgarten „Bunte Beete“ im Wrangelkiez sowie „Rosa Rose“<br />
in Friedrichshain. Heute hat <strong>Berlin</strong> bereits 20 Interkulturelle Gärten, die größeren befinden sich in den östlichen<br />
Bezirken der Stadt, weitere 10 sind geplant. Dazu kommen neue Formen der städtischen Landwirtschaft,<br />
wie die Prinzessinnen-Gärten oder das Selbsternte-Projekt „Bauerngärten“, die ihre Hauptbetreiber auch ernähren.<br />
Im Osten der Stadt unterhalten ehrenamtlich tätige Bürger mit Hilfe von MAE-Kräften beachtliche<br />
Naturschutzstationen wie etwa in Malchow.<br />
Deutlich ist: die neue städtische Landwirtschaft oder das „urban gardening“ ist eine neue soziale Bewegung,<br />
die glücklicherweise aus der Not eine Tugend macht. Es entstehen grüne Oasen für Hitzestreßgeplagte<br />
Innenstadtbewohner, Möglichkeiten für ein sinnvolles Engagement für Arbeitslose und sogar neue<br />
Beschäftigungsfelder. Es empfiehlt sich daher, diese neue „urban agriculture“ in die Flächennutzungsplanung<br />
mit aufzunehmen, ihr gerade auch in der Innenstadt Flächen vorzubehalten und sie finanziell deutlich zu unterstützen.<br />
Bei den entsprechenden Planungen sollte ernsthaftes interdisziplinäres Arbeiten die erste Priorität<br />
bekommen. Die neuen Gartengruppen allesamt auf temporäres Gärtnern als „Zwischennutzer“ zur verpflichten,<br />
erscheint mir angesichts des weltweiten Bodenproblems, vor dem wir heute stehen, als wenig nachhaltig. Einen<br />
guten Mutterboden aufzubauen braucht Generationen.
F3<br />
Fachvorträge<br />
Bitte die Grünflächen betreten! :<br />
Freiraumplanung für Urbane Landwirtschaft<br />
Prof. Dr. Katrin Bohn, TU <strong>Berlin</strong><br />
Wo findet urbane Landwirtschaft eigentlich statt? Wo sind die Flächen und Freiräume, die dazu innerhalb<br />
der Stadt notwendig sind und wie sind diese beschaffen? Wer beschafft sie? Und für wen?<br />
Anhand von praktischen Beispielen aus der Arbeit der Autorin, werden im Vortrag 4 städtische<br />
Maßstäbe besprochen; Stadt – Stadtraum – Gebäude – Innenraum. Urbane Landwirtschaft kann<br />
demnach an ganz verschiedenen Orten unserer alltäglichen Umwelt stattfinden, wenn bestimmte<br />
Nutzeransprüche erfüllt sind und bestimmte Planungsparameter bestehen.<br />
Um das resultierende bunte Nebeneinander von städtischer Feldwirtschaft, Gemeinschaftsgärten,<br />
Kleingärten, Vorgärten, Dachgärten, Bauerngärten, vertikalen Gärten, vertikalen Feldern u.v.a. urbanen<br />
Landwirtschaften überhaupt planerisch vorstellbar zu machen, wird im Vortrag unter dem Begriff<br />
Produktive Stadtlandschaft (Continuous Productive Urban Landscape (CPUL)) ein Konzept vorgestellt,<br />
das zur nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen und landwirtschaftliche Freiflächen integrierbar<br />
machen könnte.<br />
Produktive Stadtlandschaften, die eine ökologische Landwirtschaft in der Stadt einschließen, helfen,<br />
Ressourcen effizienter zu nutzen und Umweltauswirkungen zu minimieren. Gleichzeitig erhöhen sie,<br />
zumindest lokal, die Lebensqualität und den Wohlstand der Stadt. Wie und bis zu welchem Grad das<br />
funktionieren kann, wird derzeit international erforscht.<br />
Derzeit wird der Begriff „Produktive Stadtlandschaft“ genauso wie der Begriff „Urbane<br />
Landwirtschaft“ weiter definiert. In zahlreichen Fachveranstaltungen debattiert man darüber, ob<br />
es sich beim „Gärtnern“ in der Stadt um urbane Landwirtschaft (urban agriculture) oder städtische<br />
Nahrungsmittelerzeugung (urban food growing) oder gemeinschaftliches Gärtnern (community<br />
gardening), um Selbstversorgung oder Geschäftsmodelle, um Stadtplanungskonzepte oder soziale<br />
Bewegungen oder um alles gleichzeitig handelt.<br />
Für den offenen und öffentlichen Diskurs, mit dem diese Begriffsfindungen einhergehen, ist es ein<br />
gutes Zeichen, wenn Produktive Stadtlandschaft für die einen hochertragreiche Gemüsefelder und für<br />
die anderen soziale Vernetzung oder kulturelles Angebot bedeutet.<br />
Die neue Lust an der städtischen Produktivität und die damit verbundenen Aktivitäten lassen sich<br />
nicht mit einem Wort erklären. Die Gründe dafür sind vielfältig und unterscheiden sich von Land zu<br />
Land sowie von Stadt zu Stadt. Sie spiegeln sehr komplexe städtische Nahrungssysteme wider, die so,<br />
wie sie gegenwärtig funktionieren, künftig nicht funktionieren können.<br />
Die Frage ist nun, wie sich Landwirtschaft nachhaltig und gestalterisch ansprechend in die Stadt<br />
integrieren lässt. Oder besser: sich wieder integrieren lässt. Letzteres ist wichtig, denn Städte beherbergten<br />
bis weit ins 19. Jahrhundert hinein produktive Flächen, die erst mit der Industrialisierung<br />
der Nahrungsmittelproduktion verschwanden. Die ökonomische und landwirtschaftliche Logik lokaler<br />
Obst- und Gemüseproduktion hatte sich schon im frühen 19. Jahrhundert bestätigt.<br />
Wie kann man also heute weitgehend geschlossene, abfall- und transportreduzierte, energieeffiziente<br />
Systeme interpretieren und an sie anknüpfen? Wie kann nachhaltige, lokale und regionalisierte<br />
Nahrungsproduktion aussehen und welche Räume nähme sie ein? Die Gartenstadt ist für viele eine<br />
Referenz; aber wie sehen integrierte Nahrungssysteme für die Stadt von morgen aus?<br />
Mit diesen Fragen schliesst der Vortrag und lädt zum gemeinsamen Weiterdenken ein.<br />
7
8<br />
W1<br />
Ergebnisse<br />
1. DIN vs. Mitmachen<br />
Workshops<br />
Nachhaltig gebaut!<br />
Planung und Praxis am Beispiel des künftigen Allmende Kontors mit kurzer<br />
Projektvorstellung durch Kerstin Stelmacher für urbanacker.net<br />
Zum Thema „Partizipative Planungsprozesse mit Stroh und Lehm“<br />
gibt es zwei Impulsreferate:<br />
1. Impulsreferat, BAUFACHFRAU <strong>Berlin</strong>: „Betreten der Baustelle erwünscht:<br />
Partizipative Bauprojekte mit Holz und Lehm“<br />
2. Impulsreferat, STROH unlimited: „Methoden und Beispiele für partizipative<br />
Planungsprozesse, gemeinschaftliches Bauen mit Stroh und Lehm“<br />
Daran schließt ein gemeinsamer Planungsworkshop zur Entwurfsentwicklung an, das<br />
Brainstorming zum Allmende Gebäude: Raumgrößen, Gebäudeformen, Bauweisen,<br />
Entwickeln erster Vorentwurfs-Skizzen und Modelle. Aspekte der Machbarkeit werden<br />
thematisiert: Brainstorming zu Ressourcen, z.B.: Wer kann finanziell fördern? Welches<br />
ist der Innovative Charakter des Projekts? Welche weiteren Ressourcen gibt es? Können<br />
z.B. Eigenleistung, Workcamps, Ausbildungsprojekte einbezogen werden? Prüfung der<br />
Möglichkeiten für ein internationales Workcamp<br />
Ute Ziegler — Baufachfrau <strong>Berlin</strong> e. V., Friederike Fuchs — STROH unlimited,<br />
Angelika Thormann — Bildungsverein Bautechnik e. V.<br />
• Lokale Tradition<br />
• Einbezug des Umfeldes / Nutzen für das Umfeld<br />
• Verortung<br />
• Fachübergreifend arbeiten<br />
• Materialkreislauf, Recycling<br />
• Akteure<br />
• Begleitung von Fachkräften<br />
• Einbindung von Auszubildenden<br />
• Internationaler Austausch<br />
• Praktikum<br />
• Ressourcen (Zeit, Geld)<br />
• Kosten + Zeit<br />
• Fördertöpfe<br />
• Projekt-Förderer?<br />
• Planung<br />
• Planungsworkshops<br />
• Phasen klar abgrenzen<br />
• Klarer Fahrplan<br />
• Planungsphase- Details; Profis Partizipation<br />
• Sammeln und Entwickeln<br />
• Entscheidungsmodell z.B. fünfköpfiger<br />
Bauausschuss<br />
• Technik + Material<br />
• Umsetzung<br />
• Lehmbeschaffung, Kosten<br />
• Lehm-Bau-Boden-Pflanzen am Bau!?<br />
• Größengrenze wirklich „unlimited“?<br />
• Genehmigung! Kunstwerk? 1. Vorkommen?<br />
• Bauantrag ab wie viel Quadratmeter?<br />
• „Mobilität“ der Bauten —> Tempelhof<br />
• Bautechnik? Fachwerk etc…<br />
• Lehm+ Stroh schreien nach Partizipation!<br />
(Spaß, Arbeitskräfte)<br />
• Fundament<br />
• In den Boden bauen? (Keller, Fundament?)<br />
• Lehmangebot in der Region —> ökologische<br />
Folgen?<br />
• Perspektiven<br />
• Eigenleistung nach Rohbau<br />
• Pflege soziale Kontrolle<br />
• Aufgaben / Entscheidung, Struktur<br />
• Materialverfügbarkeit Regional / Lokal?<br />
2. Allmende Kontor<br />
• Netzwerkgebäude<br />
• Versammlungsraum 30–50 qm<br />
• Teeküche<br />
• Büro 1–2 Personen 10 qm<br />
• Verleih-Station Geräte<br />
• Lager<br />
• Beratung<br />
• Loses Netzwerk<br />
• Träger: Workstation e.V. Ideenwerkstatt<br />
• 5000 qm Fläche<br />
• Schau- und Versuchsgarten, RW, Solar<br />
• Samen / Saatgut, Erhaltung / Tausch<br />
• Pacht: 5000 EUR / Jahr<br />
• Zwischennutzung bis 2016<br />
• Boden nicht nutzbar<br />
• Freimessung und Rückbau —> Kosten
W2<br />
Ergebnisse<br />
1. Naturschutz<br />
Workshops<br />
Stadt-Landschaft gestalten<br />
Partizipation durch Raumproduktion<br />
Das Besondere an der Entwicklung des Tempelhofer Flugfeldes ist, dass Planung und öffentliche<br />
Nutzung des Areals parallel stattfinden, der Umbau des Geländes quasi bei laufendem<br />
Betrieb erfolgt. Einmalig an dieser Entwicklung ist auch die konsequente Integration verschiedener<br />
Bürgerbeteiligungsformate in die Planung.<br />
Aktuell werden zum einen Planungsverfahren für die langfristige Entwicklung des<br />
Geländes durchgeführt, wie z.B. der momentan laufende Wettbewerb zur Gestaltung der<br />
Parklandschaft oder die Konkretisierung des Leitbildes als Grundlage für eine integrierte<br />
Gesamtkonzeption. Für Anfang 2011 ist geplant, den Entwicklungsprozess durch den<br />
Wettbewerb zur Gestaltung und Durchführung der Internationalen Gartenausstellung<br />
(IGA) weiter zu qualifizieren. Darüber hinaus können die Ergebnisse der avisierten<br />
Internationalen Bauausstellung (IBA) die zukünftige Stadtlandschaft weiter bereichern.<br />
Parallel werden erste Flächen für zeitlich befristete Pioniernutzungen zur Verfügung gestellt.<br />
Damit wird Raum zur konkreten Mitwirkung an der Entwicklung und der programmatischen<br />
Gestaltung des Geländes eröffnet. Die ersten ausgewählten Pioniernutzungen<br />
konzentrieren sich auf die Mitgestaltung der Freiflächen und das Schaffen von öffentlichen<br />
Angeboten in der Parklandschaft.<br />
Ines-Ulrike Rudolph — Tempelhof Projekt GmbH<br />
• „Stadtnahe Oasen“ / „Lerchen“<br />
• Werkzeuge: Regelmäßige Gesprächsrunde<br />
(1x Jahr / Frühjahr), [Senstadt, Umweltverbände, Grün<strong>Berlin</strong> GmbH]<br />
• Raumpionierverfahren —> parkbezogene Nutzung<br />
2. Beteiligungsmöglichkeiten<br />
• „Ehrlichkeit von Beteiligung“:<br />
• Nicht nur Reden, Sicherstellen der Aufnahme von Vorschlägen (Wettbewerbe, Entscheide),<br />
nicht Ex und Hopp / Heute gewollt und dann nicht mehr!<br />
• Informationsveranstaltungen<br />
• Ausstellungen<br />
• Foren und Workshops<br />
• Raumpionier sein: „Partizipation durch Raumproduktion“ (Ansprechpartner nutzen)<br />
• Lärmschutz Tempelhofer Feld (angrenzende Autobahnen)<br />
3. Die Lärche als Logo<br />
• die Lerche als Logo für Tempelhof<br />
• der Jingle ist das zwitschern<br />
• Leitbild öffentlich vorstellen, gekoppelt an eine Zukunftswerkstatt —> gemeinsame Aneignung von<br />
Zukunfts- und Entwicklungsthemen<br />
9
10<br />
W3<br />
Ergebnisse<br />
Workshops<br />
Teilhabe-Nachbarschaft-Naturzugang.<br />
Für ein neues Verständnis von Urbanität<br />
Die Stadt in einer demokratischen Gesellschaft, in einer vernetzten Welt und auf einem bedrohten<br />
Planeten kann in Zukunft nur ein Ort sein, der im tiefen Sinne des Wortes inklusiv ist, der seine<br />
Bewohner/innen einschließt, beteiligt und auch sieht: Menschen aus allen Teilen der Welt, mit unterschiedlichen<br />
Bildungsgraden, unterschiedlichen Fähigkeiten, unterschiedlichen Sehnsüchten.<br />
Aber nicht nur Menschen. Die lebenswerte Stadt formiert sich in einer lebendigen Interaktion von<br />
Menschen, Tieren und Pflanzen. Der Workshop vermittelt Hintergrundüberlegungen und praxisorientierte<br />
Bezüge auf urbane Gärten als Orte, an denen Teilhabe, Nachbarschaft und Naturzugang heute<br />
schon praktisch gelebt und kultiviert werden.<br />
Der Workshop fokussiert – nach einem inhaltlichen Input der Referentin – das Erfahrungswissen der<br />
Garteninitiativen vor Ort und will gemeinsam mit ihnen Chancen und auch Problematiken urbaner<br />
Gärten diskutieren.<br />
Dr. Christa Müller — Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis<br />
1. Teilhabe-Nachbarschaft-Naturzugang. Für ein neues Verständnis von Urbanität<br />
Die Stadt in einer demokratischen Gesellschaft, in einer vernetzten Welt und auf einem bedrohten Planeten kann<br />
in Zukunft nur ein Ort sein, der im tiefen Sinne des Wortes inklusiv ist, der seine BewohnerInnen einschließt, beteiligt<br />
und auch sieht: Menschen aus allen Teilen der Welt, mit unterschiedlichen Bildungsgraden, unterschiedlichen<br />
Fähigkeiten, unterschiedlichen Sehnsüchten. Aber nicht nur Menschen. Die lebenswerte Stadt formiert sich<br />
in der lebendigen Interaktion von Menschen, Tieren und Pflanzen. Der Workshop vermittelte Hintergrundwissen<br />
über urbane Gärten als Orte, an denen Teilhabe, Nachbarschaft und Naturzugang heute schon praktisch gelebt und<br />
kultiviert werden. Er fokussierte zudem das Erfahrungswissen der Garteninitiativen vor Ort und diskutierte Chancen<br />
und Problematiken gemeinschaftsorientierten Gärtnerns. Es wurden vier Kurzfilme der Reihe „Gründämmerung“ von<br />
George Eich gezeigt, die Einblicke in die Vielfalt und Dynamik der neuen Gärten und seine sozialen und kulturellen<br />
„Nebenprodukte“ bieten. Die Filme wurden im Sommer 2010 von anstiftung & ertomis produziert und repräsentieren<br />
unterschiedliche Dimensionen dieser neuen Praxen des Selbermachens und der Selbstorganisation.<br />
2. Nomadisch grün im Prinzessinnengarten<br />
“Wir sind keine Gärtner“ umschreiben Robert Shaw und Marco Clausen ihren selbstgewählten Dilettantismus. Die<br />
beiden Gründer des <strong>Berlin</strong>er Prinzessinnengartens haben auf 6000 Quadratmetern Brache eine blühende Oase geschaffen.<br />
Dort bauen sie Gemüse in Reissäcken, Bäckerkisten und Milchtüten an und bringen Menschen verschiedenster<br />
Milieus zusammen. Der Prinzessinnengarten ist eine Plattform für Leute, die etwas tun wollen: Hier ist Platz für<br />
den naturnah wirtschaftenden Imker, den Künstler, der mit Kindern aus dem Kiez kocht, die osteuropäische Nachbarin,<br />
die ihre Bio-Chilis aus der Heimat anbaut. Alle haben mit den Gründern gemeinsam: Sie schätzen lokale Produkte,<br />
handlungsorientiertes Lernen und nachhaltigen Genuss.<br />
3. Den Kindern die Natur näher bringen<br />
Im Interkulturellen Garten im Kreuzberger Kinderbauernhof werden nicht nur Gemüse und Kräuter angebaut. Er ist<br />
auch ein Begegnungsort für Menschen aus unterschiedlichen Kulturen - und ein ökologischer Lernort für Kinder. Der<br />
<strong>Berlin</strong>er Turgut Altug kocht mit Jungen und Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund und sensibilisiert sie für die<br />
Natur und ihre Belange. Der Film beleuchtet Turgut Altugs alltägliches Engagement um Ökologie und um interkulturellen<br />
Austausch.<br />
4. Gartenbewegungen in <strong>Berlin</strong><br />
Blumengeschmückt ziehen die GärtnerInnen vom Nachbarschaftsgarten „Rosa Rose“ durch <strong>Berlin</strong>-Friedrichshain. Sie<br />
müssen samt ihren Pflanzen und Bäumen umziehen, weil die Fläche bebaut wird. Die GartenaktivistInnen nehmen dies<br />
zum Anlass, für mehr Grün und mehr Gemeinschaftsgärten in der Stadt zu demonstrieren. Gesundes Gemüse anbauen,<br />
den Stadtteil gestalten und Menschen verschiedenster Herkunft zusammenbringen, das sind die Zutaten, die einen<br />
guten Community Garden ausmachen. Auch der Bürgergarten Laskerwiese funktioniert nach diesem Rezept: ein Garten<br />
von allen für alle. Der Film porträtiert die beiden <strong>Berlin</strong>er Gemeinschaftsgärten und ihre Philosophie.<br />
5. Am Anfang war der Nachbarschaftsgarten<br />
Leipzig ist nicht gerade ein prosperierender Wirtschaftsstandort. Genau das ist die Chance für eine Stadtentwicklung<br />
von unten. Im Stadtteil Lindenau setzen kreative Zugezogene gemeinsam mit Alteingesessenen urbane Lebenskonzepte<br />
um. Sie richten Werkstätten ein, renovieren Häuser und gestalten die Straßen neu. Ausgangspunkt all dieser<br />
Aktivitäten: der Nachbarschaftsgarten. Hier gedeihen nicht nur Tomaten und Feldsalat, sondern auch Perspektiven<br />
für eine demokratische und partizipative Stadtteilentwicklung. Nicht zuletzt die fruchtbare Kooperation mit der<br />
Stadtverwaltung zeigt, dass die Nische von heute schon morgen zukunftsweisend sein könnte.
W4<br />
Ergebnisse<br />
1. Was tun<br />
Workshops<br />
Neue und alte Saatideen<br />
Durch die moderne Züchtung wurden neue Sorten kreiert, gleichzeitig jedoch ging eine<br />
Vielzahl von Sorten verloren, die Bauern/Bäuerinnen und Gärtner/innen über Jahrtausende<br />
gezüchtet haben.<br />
Vielfalt in der Landwirtschaft (Agrobiodiversität) aber ist wichtig für die<br />
Zukunft, insbesondere angesichts von Klimaveränderungen. Und Saatgut ist das erste Glied<br />
in unserer Nahrungskette.<br />
Wer bringt heutzutage Saatgut in Umlauf? Und weshalb engagieren sich Initiativen hier zu<br />
Lande aber auch in Georgien oder Bangladesh um den Erhalt und die Nutzung von historischem<br />
Saatgut in Feld und Garten?<br />
(Input mit Video-Clips)<br />
Ute Sprenger — Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN) e. V.<br />
• Informieren + Einmischen + Unterstützen<br />
• Lebendiger Erhalt und Nutzung von Kulturpflanzen und Nutztieren<br />
• Lernen von- und Kooperationen mit Akteuren des Südens<br />
• Unterstützung der Kampagne „kein Patent auf Leben“<br />
• Unterstützung von alternativen, traditionellen, und regional angepassten Anbausystemen<br />
(Mischanbau statt Monokultur)<br />
• Bewusstseinswandel hin zu —> die Natur ist bunt und vielfältig —> weg von der Homogenität<br />
• Erhaltungsinitiativen unterstützen z.B. VERN e.V., VERN & Friends…<br />
2. Probleme<br />
• Dramatischer Rückgang der Artenvielfalt allgemein und der Nutzpflanzenvielfalt (Agrobiodiversität)<br />
• Seit den 50er Jahren Beginn der Industrialisierung der Landwirtschaft mit wachsendem Einsatz von synthetischen<br />
Düngemitteln, Pestiziden und Hybrid-Züchtungen<br />
• Heutiges konventionelles Saatgut in Bau- und Supermärkten zu 90% F1-Hybrid-Züchtungen<br />
(nicht vermehrungsfähig, brauchen optimale Bedingungen, brauchen Düngemittel, Pestizide und mehr<br />
Wasser, Sorten- oder Patentschutz, Anbieter sind einige wenige Unternehmen)<br />
• Züchtung in Hand von Spezialisten, statt partizipativer Ansätze der Züchtung,<br />
gemeinsam mit Landwirt/innen und Gärtner/innen<br />
• Sechs große Konzerne dominieren weltweit 50% Saatgutsektor, alle sechs sind agrochemische Konzerne,<br />
die damit ihre Pestizide und Dünger verkaufen (Monsanto, DuPont, Syngenta, Bayer, DOW, BASF)<br />
11
12<br />
W5<br />
Ergebnisse<br />
1. Diskussionsthemen<br />
Workshops<br />
Kostproben Nachhaltiger Bildung<br />
Die Generationengärten, <strong>Berlin</strong>er Hofgärten und Stadtsafari werden vorgestellt und zeigen<br />
auf, welche positiven Impulse für eine soziale Stadtentwicklung und nachhaltige Bildung<br />
möglich sind.<br />
Die Projekte haben zum Ziel, das Interesse und das Verständnis für Prozesse und<br />
Zusammenhänge in der Natur auf sehr anwendungsbezogene Weise zu befördern.<br />
Sie schaffen einen Bildungsmehrwert durch die Möglichkeit, Wissen auszutauschen,<br />
Erfahrungen mit der Natur zu sammeln und die Generationen zusammen<br />
zu bringen. Besonders in der Großstadt ist es notwendig, dass an vielen<br />
Orten Gartengemeinschaftsprojekte in dieser Form geschaffen werde. Sie helfen, die<br />
Aufmerksamkeit für das direkte Lebensumfeld in der Stadt zu erhöhen um damit auch<br />
dessen Wertschätzung zu stärken.<br />
Elisabeth Hauschildt und Katrin Bastian —<br />
planwerkstatt Generationengärten, Leit- und Beratungsstelle<br />
Karen Thormeyer und Ulrich Nowikow — GRÜNE LIGA <strong>Berlin</strong> e. V.<br />
N.N.<br />
• Es braucht ein Dach<br />
• Netzwerkbildung<br />
• E-flux für urbane Gärten, Newsletter<br />
• Netzwerkblog<br />
• Wie bildet man verantwortliche Gruppen?<br />
• Wie aktiviert man die personelle Ressource<br />
• Engagierten in Kommunen angstfrei einen Raum geben<br />
• Professionalisierung, Fakten, Daten, Evaluation<br />
• Stichwort kleine überschaubare Projekte<br />
• Gärten als Gesundheitsvorsorge (ökonomische Aspekte)<br />
• Krankenkassenerlass für Gärtnern<br />
• Ökonomische Messbarkeit mit BWL entwickeln<br />
• Kriterien an Gartenarbeit<br />
• Konzepte neuen ökonomischen kommunalen<br />
Haushaltens<br />
• Neue Schnittmengen bilden, Kunst…<br />
• Wertschätzung des Gärtnerns<br />
• Antragsperioden Gartenjahrrythmus<br />
• Zahlungsmoral der Mittelgeber<br />
• Diskrepanz Arbeitsaufwand in Antragsstellung und<br />
Abrechnungsbereich<br />
• Referenzen bei großen Anträgen nötig<br />
• Überforderung von Einzelpersonen in kleinen Vereinen<br />
• Schwierigkeiten Wirtschaftlichkeit und viele<br />
Gartenaktivität zu verbinden, soziale Wertschätzung<br />
• Was ist die Zukunftsvision der Bevölkerung?<br />
Stichwort Lowtec Lebensqualität<br />
• Zukunftswerkstatt „Grüne Stadt“ Generations- und<br />
fachübergreifende Politik<br />
• Gärtnern ist Alltagsritual<br />
• Personelle Finanzierung wichtiger als Sachmittel<br />
• Stichwort Einfluss über Bürgerhaushalt, wenn auch<br />
noch begrenzt<br />
• Unionhilfswerk in Neukölln unterstützt im Bereich<br />
Mehrgenerationengärten<br />
• Qualifizierung der Bürger/innen für Themen der Zukunft<br />
der Stadt<br />
• Kleine Budgetierung für Freiraumprojekte<br />
• Genderbudget<br />
• Andere Wege der Förderung<br />
• Partner für Schulen, JoS als Partner,<br />
Combiunionshilfswerk<br />
• Synergie- und Bildungseffekte übergreifend +<br />
Lebensweltbezug<br />
• Naturwissenschaftliche Effekte in der Stadt<br />
• Nawi als experimentelles Wissen<br />
• Wie weit kann Naturwissenschaft für kleine Kinder<br />
herunter gebrochen werden?<br />
• Soziale Kompetenzen<br />
• Gärten können den Bedarf der Schulen decken<br />
• Reaktivierung des „grünen Klassenzimmers“<br />
• Garten als außerschulisches Bildungskonzept (AG)<br />
• Idee „poetischer Baumpfad“ mit Schulen und Anderen<br />
• Schulgarten als fächerübergreifender Lernort<br />
• Synergieeffekte möglich<br />
• Therapeutische Gärten für Senioreneinrichtungen<br />
• Fächerübergreifende Wissensvermittlung in Schule,<br />
Vorschule<br />
• (Schul-) Garten ist mehr als Gärtnern<br />
• In 30 Jahren haben alle Schulen einen riesigen Schulgarten<br />
• Produktivität von Schulgärten hervorheben<br />
• Neue Schulkonzepte und Bildungskonzepte<br />
• Möglichkeiten der besonderen Aufmerksamkeit für Kinder<br />
• Mehr in die Modelle gehen und „Schule neu denken“<br />
• Dialogisches Lernen (Kontext-Erleben-Lebnsweltbezug)<br />
• Filmtipp: „Freie Lernorte“<br />
• Emotionales Lernen ist das bessere Lernmodell<br />
2. Ich erwarte vom Workshop<br />
• Facetten und Einsetzbarkeit von Gärtnerei<br />
• Synergieeffekte- Kinder groß werden lassen<br />
• Rahmen eröffnen für naturnahe Bildung<br />
• Partner/innen für ehrenamtliches Engagement finden<br />
• Partner/innen für eigenes Engagement finden<br />
• Nachhaltige Umweltbildung- Anregungen<br />
• Finanzideen, Absicherung der Arbeit<br />
• Erfahrungen sammeln<br />
• Erfahrungsaustausch, Ideen für Umweltbildung<br />
• Neue Anregungen und Kontakte
1<br />
2<br />
Thesen zu den fünf Leitfragen<br />
Wie können Eigenaktivitäten und Mitbestimmung von<br />
Bewohner/innen zur Gestaltung des öffentlichen Grüns<br />
gestärkt und unterstützt werden?<br />
Die Ausgangsbedingungen für mehr Bürgerengagement in <strong>Berlin</strong> sind gut. Das belegen<br />
viele Beispiele der letzten Jahre. Immer wieder haben sich Bewohner/innen in die Planung,<br />
Gestaltung und Pflege von Grün aktiv eingemischt. Initiativen dazu fanden oft erheblichen<br />
Zulauf und Unterstützung. Vielfach gelang es ihnen, bürgerfernes Verwaltungshandeln zu<br />
stoppen oder doch wesentlich zu verändern.<br />
Fast immer ging und geht es darum, lebendige Natur in der Stadt zu erhalten, sie weniger<br />
zu regulieren und zu strangulieren, ihr mehr Raum zu geben. Eine wachsende Zahl<br />
von <strong>Berlin</strong>ern/innen – keineswegs nur des bürgerlichen Mittelstands und auch unter<br />
Einwanderern –schätzt und verteidigt das städtische Grün als unabdingbaren Teil ihres<br />
Lebensraums. Diese Einstellung muss sich praktisch und alltäglich äußern können. Wie<br />
Parkflächen gestaltet, wie mit Straßenbäumen umgegangen, ob und wie wild wachsendes<br />
Grün auf ungenutzten Flächen erhalten bleibt, ist keineswegs nur Sache „der“ Verwaltung<br />
(mit ihren zudem zu geringen personellen, organisatorischen und finanziellen Kapazitäten).<br />
Es kann auch nur sehr begrenzt an zwangsläufig gewinnorientierte Privatunternehmen delegiert<br />
werden. Hier müssen Komitees und Initiativen von Bewohnern/innen eine wachsende<br />
Rolle spielen. Soweit von diesen zu leisten, sollten ihnen Möglichkeiten gegeben werden,<br />
sich an der Pflege und Gestaltung von Grün zu beteiligen. Um dafür zu sorgen, dass<br />
Menschen in armen und arbeitsmäßig prekären Lebensumständen daran beteiligt sind,<br />
müssen für diese finanzielle Kompensationen gesucht werden. Ehrenamtliches Engagement<br />
muss überhaupt möglich gemacht werden.<br />
Wie können solche Bürgeraktivitäten in die <strong>Berlin</strong>er<br />
Strategie der biologischen Vielfalt eingebaut werden?<br />
Damit die derzeit erarbeitete Strategie der biologischen Vielfalt in der Stadt angenommen<br />
wird, ist es wichtig, ihre Erarbeitung mit möglichst viel Bürgerbeteiligung zu verbinden.<br />
Das zu tun, ist in jedem Fall ein „win-win Spiel“. Die Anliegen dieser Strategie finden<br />
weithin Unterstützung. Oft muss „nur noch“ das Verständnis dafür gefördert werden,<br />
dass die gewünschte Vielfalt und Buntheit von Flora und Fauna auch davon abhängt,<br />
wie „wir“ das unmittelbare Wohnumfeld - Mauerwerk, Fassaden, Höfe, Dächer, Balkone<br />
– gestalten. Oder: die Renaturierung von Flussläufen – wichtiger Aspekt in der Schaffung<br />
von Biotopverbünden - , welche die Naturqualitäten verbessert und die landschaftlichen<br />
Reize entschieden steigert. Ein drittes Beispiel sind die bestehenden, aber auch die von<br />
der urbanen Gartenbewegung neu errichteten Gartenkolonien, immerhin 6% der <strong>Berlin</strong>er<br />
Gesamtfläche. Hier haben die Nutzer/innen des Gartengeländes angesichts des durchschnittlichen<br />
Zustands der Kleingärten enorme Möglichkeiten, die biologische Vielfalt zu<br />
steigern. Gerade darum ist es wichtig, die (Klein-) Gärtner/innen in die Erarbeitung von<br />
Strategien der Biodiversität einzubeziehen. Der Landesverband der Gartenfreunde zeigt hier<br />
große Offenheit.<br />
Aber auch in anderen Handlungsbereichen sind direkte Bürgeraktivitäten sinnvoll und für<br />
die Akteure/innen durchaus attraktiv. Die gegenwärtigen Renaturierungsbemühungen um<br />
die Panke, in die benachbart wohnende und vor allem junge Menschen einbezogen werden,<br />
sind dafür ein ermutigendes Beispiel. In der Gestaltung der unmittelbaren Wohnumgebung<br />
sind fördernde und/oder impulsgebende Programme der Stadtpolitik hilfreich und gefragt.<br />
Sinnvolle Ansätze waren hier z.B. das Hofbegrünungsprogramm aus den 90er Jahren, in<br />
dem öffentliche Unterstützung mit im übrigen gemeinschaftsfördernden Eigenaktivitäten<br />
zusammengingen oder auch das Förderprogramm “Zukunftsfähiges <strong>Berlin</strong>”, welches den<br />
Agenda-<strong>21</strong>-Prozess in <strong>Berlin</strong> qualifiziert und effektiver gestaltet hat. Impulsgebung für mehr<br />
biologische Vielfalt im Wohnumfeld muss im Übrigen keineswegs immer mit finanzieller<br />
Förderung verbunden sein.<br />
13
14<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Thesen zu den fünf Leitfragen<br />
Welchen Beitrag leisten urbane und interkulturelle<br />
Gartenprojekte für die ökologische und soziale<br />
Stadtentwicklung, und wie können weitere Impulse<br />
gegeben werden?<br />
Selber zu gärtnern, ist eine hervorragende Möglichkeit, sich an der Gestaltung von Grün<br />
in der Stadt zu beteiligen. Hier werden Städte als Handelnde in der Natur angesprochen<br />
und aktiviert. Wie der Zustand vieler Gärten in <strong>Berlin</strong> (noch) zeigt, kann Natur aber auch<br />
zu Tode gepflegt werden. Zwischen dem kurzgeschnittenen Rasen und einer blühenden<br />
Wildwiese liegen Welten. Die Stadt sollte insbesondere solche Gartenprojekte fördern und<br />
ermutigen, die die Naturqualität bereichern.<br />
Urbanes Gärtnern ist historisch aus vorwiegend sozialen Gründen entstanden.<br />
Haushalte armer bzw. lohnabhängiger Familien haben mit ihr eine (zumindest partielle)<br />
Selbstversorgung gesichert. In (nicht nur) unserer Stadt, in der inzwischen<br />
Hunderttausende in Armut und in ökonomisch ungesicherten Verhältnissen leben, gewinnt<br />
das neue Aktualität. Dass gerade Einwanderer/innen1 an gemeinsamen Gartenaktivitäten<br />
interessiert und beteiligt sind, hat neben geselligen und kulturellen durchaus ökonomische<br />
Gründe. Den Zugang von in Armut lebenden Bevölkerungsschichten in die bestehenden<br />
Kleingartenkolonien stärker zu öffnen und zu erweitern, ist eine soziale Aufgabe, die sich<br />
der <strong>Berlin</strong>er Stadtpolitik neu stellt. Sie sollte sekundiert und ergänzt werden durch entsprechende<br />
Projekte auf neu zu erschließendem Gartenland.<br />
Wie lassen sich Eigenaktivitäten im städtischen Grün<br />
mit der Förderung der Bildung für nachhaltige<br />
Entwicklung verbinden?<br />
Wenn Verständnis und Sensibilität für umweltschonendes Leben und Wirtschaften – tragende<br />
Säule des Konzepts der Nachhaltigkeit – gefördert werden sollen, ist die Förderung<br />
handelnder Naturerfahrung eine wichtige Hilfe. Menschen lernen in der Pflege und<br />
Gestaltung von Grün dessen Wert zu ermessen und zu schätzen. Insbesondere gilt das für<br />
die Einbeziehung junger Menschen. Daher sollten die genannten Eigenaktivitäten in die<br />
Programme der Bildung für nachhaltige Entwicklung stärker Eingang finden. So sollte jede<br />
Schule, jede Kita und jedes Stadtteilzentrum einen Garten betreiben können.<br />
Wie können Gemeinschaftsgartenprojekte beitragen,<br />
Wahrnehmung und Wertschätzung des öffentlichen<br />
Grüns zu verbessern?<br />
Der eingezäunte, die übrige Welt aussperrende Garten sollte sich zunehmend der<br />
Vergangenheit angehören. Darum sollten zukünftig Gemeinschaftsprojekte gestützt und<br />
gefördert werden. Kommunitär betriebenes Gärtnern hat immer eine Ausstrahlungskraft,<br />
allerdings müssen andere Stadtbewohner dann auch Zugang erhalten, auch um<br />
Anregungen weiter zu geben und voneinander zu lernen. Grünflächen in der Stadt sollen<br />
Gemeineigentum und öffentlich zugänglich sein und bleiben: das gilt ebenso für Gärtnern in<br />
der Stadt - auch wenn die Erträge von denen privat angeeignet werden, die sie erarbeitet<br />
haben und die sie im Übrigen brauchen.<br />
„Zuwanderer“ sind als „halb außen vor“ abgewertet. Für „Migranten“ ist – beim Worte<br />
genommen – eine übergängliche Lebenssituation hier zu erwarten. Allein „Einwanderer“<br />
erkennt den Anspruch auf Dauerhaftigkeit an – das nach Jahrzehnten kontinuierlicher<br />
Einwanderung auch im Sprachgebrauch zu tun, ist an der Zeit.
!<br />
»<br />
Thesen zu den fünf Leitfragen<br />
Zum Abschluss unser Handlungsvorschlag<br />
Wir regen an, ein dreijähriges Förderprogramm über Lotto-Mittel einzurichten, welches<br />
vielen Bürgern/innen und Initiativen dieser Stadt ermöglicht, sich nachhaltig an der urbanen<br />
Land(wirtschafts)gestaltung zu beteiligen und neue Wege der Freiraumgestaltung<br />
und Eigenversorgung zu entwickeln.<br />
Wir unterstützen die Bemühungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, eine<br />
Koordinierungsstelle für Eigenaktivitäten im Stadtgrün, Gemeinschaftsgärten und urbane<br />
Landwirtschaft“ einzurichten und wünschen uns analoge Strukturmodelle für die Bezirke.<br />
Solche Bildungs- und Beratungsangebote wie z.B. das Allmende-Kontor, die Beratungsstelle<br />
der <strong>Berlin</strong>er Hofgärten für ein gutes Klima und die Leit- und Beratungsstelle für<br />
Generationengärten sollten unterstützt und ausgebaut werden.<br />
<strong>Berlin</strong>, 17.11.2010<br />
Hartwig Berger, Katrin Fleischer, Herbert Lohner, Kristin Radix, Stefan Ziller<br />
Aus dem Beschluss der Lokalen Agenda <strong>21</strong> von 2006<br />
„<strong>Berlin</strong> zukunftsfähig gestalten“<br />
„Ebenso wichtig wie diese aktive Rolle der Politik ist das Engagement der Bürger in<br />
Organisationen und Initiativen. Ohne engagierte Selbsthilfe und Partizipation werden die<br />
staatlichen Institutionen überfordert. Deshalb will die vorliegende Agenda einen Beitrag für<br />
eine neue Partizipationskultur zwischen den Agendaakteuren aus Politik, Verwaltung und<br />
Wirtschaft leisten. Besondere Beachtung verdient die Arbeit der Bezirke, NGOs, Kirchen und<br />
Religionsgemeinschaften. Es wird empfohlen, ihre Erfahrungen und Werte in die weitere<br />
Agendaarbeit einfließen zu lassen […]” S. 14<br />
„In interkulturellen Gärten erhalten Einwanderer und Spätaussiedler gemeinsam mit<br />
Einheimischen die Gelegenheit, ihre Traditionen und Besonderheiten der Gartengestaltung<br />
zu entfalten und sich kulturell näher zu kommen (siehe auch Abschnitt Grünflächen,<br />
Kleingärten und naturnahe Flächen IV 3.5) […]” S. 27<br />
„Die Bürger werden an Planungen und Maßnahmen, die ihre Belange berühren, umfänglich,<br />
angemessen und frühzeitig beteiligt. Hierzu werden sie zunächst über die<br />
Partizipationsformen und -möglichkeiten informiert. Ihre Beteiligung als ‘Experten<br />
in eigener Sache’ wird als selbstverständliches und verbindliches Element etabliert.<br />
Vielfältige Beteiligungsformen für Bürger auf allen Ebenen werden etabliert. In diesem<br />
Sinne sind selbstorganisierte Beteiligungsprojekte konsequent zu unterstützen und im<br />
Entscheidungsprozedere des Gemeinwesens zu verankern […]” S. 34<br />
„Der Senat unterstützt durch geeignete Maßnahmen (z.B. durch Flächenbereitstellung und<br />
Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik) die Einrichtung interkultureller Gärten als Orte für<br />
den Natur- und Umweltschutz sowie der sozialen Integration in der Region. So sollen bis<br />
2015 die Bezirke nach Möglichkeit jeweils zwei gärtnerisch geeignete Flächen zur Verfügung<br />
stellen. Der Zugang zu diesen Flächen wird durch ein angemessenes Verfahren und die<br />
öffentliche Bekanntmachung dieser Nutzungsmöglichkeit vereinfacht und beschleunigt.<br />
Geeignete Stadtbrachen werden auch im Rahmen der Zwischennutzung zur Verfügung<br />
gestellt (vgl. Abschnitt II 3.1) […]” S. 47<br />
„Ein Drittel aller in <strong>Berlin</strong> konsumierten Lebensmittel stammt aus der Region […]” S. 60<br />
15
16<br />
D1<br />
Ergebnisse der Dialogtische zu den Leitfragen<br />
Dialogtisch 1<br />
Moderation: Katrin Fleischer<br />
1. Partizipation<br />
• Planungsprozesse öffnen<br />
• Umgang zwischen Verwaltung und Initiativen —> Fortbildung<br />
• Durchlässigkeit der Verwaltungsstruktur ressortübergreifend<br />
• Partnerschaftlicher und sachlicher Umgang miteinander<br />
• Klares politisches Bekenntnis zur Partizipation<br />
• Stärkung von Agenda <strong>21</strong> in den Bezirken als Moderatoren<br />
• Handbuch für Partizipation in alle Verwaltung und für alle Bürger/innen<br />
• Kennzeichnungen der Partizipationskultur<br />
• Anteilige Fläche des öffentlichen Grüns zur freien Gestaltung zur Verfügung stellen<br />
• Alle Bezirke haben interkulturelle Gärten außer Charlottenburg<br />
• Agenda <strong>21</strong> zur Chefsache machen und eine Wiedereinrichtung eine Agenda-Büros in der<br />
Verwaltung<br />
• Agenda <strong>21</strong> als Pflichtaufgabe für die Bezirke<br />
• Gleichwertigkeit von Partizipation im Bezug auf Nachhaltigkeit<br />
• Bürgerschaftliches Engagement der Bürger/innen ressortübergreifend auf Senatsebene<br />
(Arbeitsgruppe)<br />
2. Bürgerbeteiligung<br />
• Biologische Vielfalt stärker kommunizieren<br />
• Förderung von Umweltbildung in Schulen und Kitas —> ökologische Grundbildung<br />
• Patenschaften zwischen Wirtschaft und Initiativen<br />
• Koordinierung nachhaltiger Bildung<br />
• Informieren und Einmischen für alte Saatkulturen<br />
• NaZ (Natur als Zweitsprache über Deutsch-Türkisches Umweltzentrum)<br />
• Verbindung von Stadt und Umland stärken<br />
• Baumscheibenpatenschaften unterstützen, Vermeidung eines Bauscheibenkrieges zwischen<br />
Unis und Ordnungsamt<br />
• Erhalt alter Kultursorten muss Bürgerinitiative sein<br />
• Strategie für Arten + Sorten, Lebensräume bekannter machen (Genpool),<br />
z.B. 178 Themen, …<br />
• Finanzierungsinstrument schaffen —> Städtischer Fond (10% der Gewerbesteuer)<br />
• Vermeidung von Pflanzenbekämpfungsmaßnahmen durch öffentliche Umweltämter<br />
• Mehr Wildnis zulassen<br />
• Ausschreibungen noch stärker an Vorschriften für biologische Vielfalt binden<br />
• Lernen von anderen und aus anderen Städten<br />
• ANU – 10% der Kitas für Umweltbildung, Leuchtpool<br />
• Bäume sind lebenswichtig<br />
3. Stadtentwicklung<br />
• Beitrag von Unis für biologische Vielfalt mehr veröffentlichen —> Wertschätzung<br />
• Ökologische Nischen schaffen („betreute und wilde“)<br />
• Die Tafelgärten fördern<br />
• Eigenversorgung durch Gärten und urbane Landwirtschaft stärken<br />
• Landwirtschaft wird in der Stadt nicht gefördert!<br />
• Tierhaltung alter Rassen stärker berücksichtigen, auch Kinderbauernhöfe<br />
• Gemeinschaftsgärten ermöglichen, auch miteinander für kleinen Geldbeutel<br />
• Auch für Migranten auf Zeit
D2<br />
Ergebnisse der Dialogtische zu den Leitfragen<br />
4. Bildung<br />
• Stadtteilzentren erweitern für gemeinnützige Vereine und freie Träger der Jugendhilfe<br />
• Gartenarbeitsschulen, Schulumweltzentren schützen, Waldschulen<br />
• Jugendliche kreativ in grüner Stadtentwicklung einbeziehen und spannender gestalten<br />
5. Wahrnehmung & Wertschätzung<br />
• durch ihre Arbeit in den Gartenprojekten und im Nachbarschaftsumfeld<br />
• Schließung von Gartenkolonien am Tag vermeiden<br />
• Diese Arbeit macht Spaß und bringt was für Gesundheit<br />
• Beitrag zum Wohlfühlen in der Nachbachschaft<br />
• Mehr Öffentlichkeitsarbeit —> Motto für Deutschen Städtetag und ähnliche<br />
Stadtteilkonferenzen<br />
• Handlungsvorschläge<br />
• Plattform / Agentur oder so ähnlich<br />
• Abstimmung mit 5-jähriger Modellzeit<br />
• Nachträgliche Koordination mit Verwaltung und Wissenschaft<br />
Dialogtisch 2<br />
Moderation: Dr. Hartwig Berger<br />
<strong>Berlin</strong> sollte in der Neugestaltung von Grünanlagen einen neuen Weg beschreiten: Direkt<br />
oder in einem Vor-Wettbewerb ausgewählte Landschaftsarchitekten werden beauftragt,<br />
Gestaltungsvorschläge gemeinsam mit einem möglichst breiten Kreis von AnwohnerInnen<br />
zu erarbeiten. Sofern sich dabei unterschiedliche Gestaltungsoptionen nicht klären und<br />
ausräumen lassen, auch zwischen LandschaftsarchitektInnen und AnwohnerInnen wird die<br />
Entscheidung in einer, wie im bisherigen Wettbewerb einberufenen Jury entschieden.<br />
• Gemeinschaftsgärten und andere von BürgerInnen gestalteten Grünflächen sind und<br />
bleiben öffentliches Eigentum und müssen öffentlich zugänglich sein. Unbenommen ist<br />
davon das Recht von GärtnerInnen, die von ihnen kultivierten Früchte selbst zu ernten.<br />
• Es bedarf sowohl einer zivilgesellschaftlichen wie einer kommunalen Koordinierungsstelle<br />
für Gemeinschaftsgärten und Bürgeraktivitäten im Grünbereich. Beide Stellen (im ersten<br />
Fall: Allmende-Kontor) sollten auch Aufklärungs- wie Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Es<br />
ist wichtig, dass sie dabei den Erhalt und die Stärkung biologischer Vielfalt immer mit im<br />
Auge haben.<br />
• Grüngestaltung und die Förderung biologischer Vielfalt muss immer vereinbar sein und<br />
bleiben.<br />
• Imkerei gehört in die Stadt und ist in jeder Hinsicht zu fördern.<br />
• Weiterbildungsangebote für Lehrer im Gereich Gärten und bürgernahe Grüngestaltung<br />
sind erforderlich.<br />
• Im Straßenbild und in Parks muss stärker auf Staudenpflanzen gesetzt werden; außerdem<br />
sind Obstbäume in Straßen und Parks zuzulassen.<br />
• Bei Flächen aus dem Liegenschaftsfonds, die für Gärten und bürgernahe Grüngestaltung<br />
zur Verfügung gestellt werden, muss auf die Erhebung einer Pacht verzichtet werden.<br />
Die Koordinierungsstelle sollte sich darum bemühen, bei Privatflächen, die zur Verfügung<br />
gestellt werden, das ebenfalls zu erreichen.<br />
• Initiativen bei den Wohnungsbaugesellschaften sind vonnöten, um Abstandsflächen im<br />
Platten- wie im Siedlungsbau für Gemeinschaftsgärten verfügbar zu machen.<br />
• Ebenfalls sollten in Kooperation u.a. mit den WGB Fassadenbegrünung und Gründächer<br />
ausgeweitet werden.<br />
• Es sollte überlegt werden, ob und wie das 1919 in Deutschland gewährte Anspruch für<br />
jeden Haushalt ein Stück Land zur Eigenversorgung verfügbar zu haben, aktualisiert<br />
werden kann.<br />
17
18<br />
D3<br />
Ergebnisse der Dialogtische zu den Leitfragen<br />
• In diesem Zusammenhang sollten der Senat und die Bezirksämter Maßnahmen treffen,<br />
die den Zugang armer und in prekären Wirtschaftsverhältnissen lebenden Haushalte in<br />
die bestehenden Kleingärten <strong>Berlin</strong>s erleichtern.<br />
• Ein anderer Umgang mit Herbstlaub ist gefragt: Als Schutz für Flora und Fauna sowie<br />
zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit sollte es möglichst vor Ort bleiben. Den Einsatz von<br />
Laubbläsern sollten Senat und Bezirksämter so weit unterbinden, wie sie die Möglichkeit<br />
dazu haben.<br />
• Wir brauchen ein periodisches Magazin für bürgerschaftliche Grüngestaltung, nicht nur<br />
als Internet-Angebot.<br />
• Wir müssen uns überlegen, wie wir mit dem folgenden Dilemma umgehen: In den<br />
Innenstädten <strong>Berlin</strong>s finden sich viele Akteure für gemeinschaftliche Grüngestaltung –<br />
aber bei wenig Fläche dazu; in den Außenvierteln gibt es wenige Akteure – hingegen<br />
weitaus mehr Fläche. Angebot und Nachfrage stehen jeweils im umgekehrten Verhältnis.<br />
Wie damit umgehen? Wir schlagen konkrete Schritte vor, welche die Flächenverfügbarkeit in<br />
den Innenstädten steigern und zugleich die Wohnqualität verbessern:<br />
• vertikale Gärten<br />
• Dachgärten<br />
• Gärten im Straßenland<br />
• Hofgärten<br />
• Fassadenbegrünung<br />
• Für Behinderte erreichbare Gärten<br />
• Impulse für die Grüngestaltung um Baumscheiben; Baumpatenschaften müssen unbürokratisch<br />
ermöglicht werden.<br />
Dialogtisch 3<br />
Moderation: Susanna Hölscher<br />
1. Partizipation<br />
• Strategiepapier: Ansprechpartner? „Einladung für Partnerschaft(???)“, Forderungen +<br />
Angebote<br />
• „städtisches Grün“ statt „öffentliches Grün“<br />
• öffentliche Wertschätzung des Ehrenamtes<br />
• Steigerung der Wertschätzung<br />
• Aufwandsentschädigung / Anerkennung des Ehrenamtes<br />
• verbesserte Wahrnehmung der Funktion des städtisches Grün<br />
• Darstellung des monetären Wert des städtischen Grüns<br />
• einheitliche Regelung für ganz <strong>Berlin</strong><br />
• Koordinierung auf Bezirksebene<br />
• „Grünflächen“ raus aus Straßenreinigungsgebühr<br />
• personelle + sachliche Grundausstattung muss vorhanden sein!<br />
• kostenneutrale Kooperationsverträge: einheitlich <strong>Berlin</strong>weit! „private Nutzung auf öffentlicher<br />
Flächen“<br />
• Freiraumpool einrichten!<br />
• letzten Satz ersatzlos streichen<br />
2. Bürgerbeteiligung<br />
• Steigerung der Wertschätzung<br />
• Vorrang von Natur & Mensch vor der Wirtschaft
D4<br />
Ergebnisse der Dialogtische zu den Leitfragen<br />
3. Stadtentwicklung<br />
• Forderung des Gemeinsinns durch die Arbeit in Gemeinschaftsgärten<br />
• Gesundheit, sozialer Frieden, Selbstverwirklichung, Nachbarschaft.<br />
• Unterstützung soziale Kontrolle<br />
• Kleingärten und Gemeinschaftsgut zusammen bringen<br />
• Zugang zu gesunder Ernährung, statt Selbstversorgung<br />
4. Bildung<br />
• Verstärkung der Bildung auf allen Ebenen in der Stadt<br />
• finanzielle Ressourcen bereit stellen<br />
• mehr Flächen für naturbezogene Bildungsaktivitäten<br />
• Ernährung und Gesundheit gehört in die Bildung<br />
• Schulgarten in die Lehrerausbildung<br />
• Naturerleben & Naturlernen muss im Lehrplan ergänzt werden!<br />
5. Wahrnehmung & Wertschätzung<br />
• Zaun als Schutz —> Zugang muss gewährleitet sein!<br />
Dialogtisch 4<br />
Moderation: Sebastian Stragies<br />
Wie können Eigenaktivitäten von Bewohner/Innen zur Gestaltung von Flächen des Landes<br />
<strong>Berlin</strong> gestärkt werden?<br />
• Verfahren der Bürgerbeteiligung nicht ausreichend! Formale Beteiligung muss reformiert<br />
werden!<br />
• Bürgerwünsche vor Beginn von Wettbewerben! Wünsche ehrlich mit aufnehmen! Zeit<br />
geben Planungen sorgfältig durchzuführen! Prozesshaftigkeit der Planung stärken!<br />
Zeitgemäße bürgernahe Verwaltung!<br />
• Flächen, die schon beim Liegenschaftsfond liegen, sollten bei Interesse / Eignung als<br />
Gartenprojekte an den Bezirk zurückgeführt werden<br />
• Bevor landeseigene Flächen an den Liegenschaftsfond gehen, solle geprüft werden, ob<br />
diese Flächen für sozialökologische Projekte genutzt werden können<br />
• Wie können solche Bürgeraktivitäten rechtzeitig in die <strong>Berlin</strong>er Strategie der biologischen<br />
Vielfalt eingebaut werden?<br />
• Bürgerbeteiligung muss jetzt begonnen werden! Bürgerideen jetzt in den<br />
Verwaltungsprozess mit aufnehmen!<br />
• Umweltbildung muss verbindlich werden! Bildungswesen muss das Thema Umweltbildung<br />
ernst nehmen!<br />
• Jetzt Informationsveranstaltungen initiieren. Strategieprozess öffentlich machen.<br />
19
20<br />
Über die Ausstellung<br />
Mit der Ausstellung “stadt-pflanzen” laden wir ein,<br />
den Blick auf über 20 beispielhafte und zukunftsfähige<br />
Gartenprojekte in der Großstadtregion <strong>Berlin</strong>-<br />
Brandenburg zu richten:<br />
Gemeinschaftsgärten, Interkulturelle Gärten, Generationengärten,<br />
Schulgärten, Guerilla-Gärten,<br />
Dachgärten, Hofgärten, Mobile Gärten, Grüne Hauptwege,<br />
Naturerfahrungsräume, Bauerngärten oder<br />
auch bepflanzte Baumscheiben.<br />
Alle Projekte sind nachahmenswert. Sie sind<br />
Stadtraum wie Stadtgesellschaft gestaltend, stärken<br />
das Grün in der Stadt und zeigen Alternativen<br />
städtischer Versorgung und Freiraumnutzung.<br />
Die Ausstellung wurde bereits für das 1. <strong>Berlin</strong>er<br />
Gartenaktivist/innen-Treffen im März 2010 von<br />
urbanacker.net konzipiert und gestaltet. Nun wurde<br />
sie anlässlich der Fachtagung “stadt-pflanzen”<br />
aktua lisiert, digitalisiert und um neue interessante<br />
Projekte und Akteure erweitert.<br />
Die Texte zu den einzelnen Projekten wurden von<br />
den Akteuren selbst geliefert und durch <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong><br />
nur geringfügig redaktionell verändert.<br />
Ausstellung<br />
Mit dabei sind:<br />
AG Interkulturelle Gärten in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
Bauerngarten Havelmathen + Mettes Bauerngarten<br />
Baumscheibenbegrünung für die Neuköllner City<br />
<strong>Berlin</strong>-Flaneure<br />
<strong>Berlin</strong>er Allmende-Kontor<br />
<strong>Berlin</strong>er Hofgärten — Grüne Höfe für ein gutes Klima<br />
Bohnen für die Marie<br />
Bürgergarten Laskerwiese<br />
Familiengarten<br />
Gemeinschaftsgarten Rosa Rose<br />
Gemeinschaftsgarten Ton, Steine, Gärten<br />
Generationengärten Leit- und Beratungsstelle<br />
Interkultureller Garten Lichtenberg<br />
Kietz-Garten Köllnische Vorstadt<br />
Kiezgarten Schliemannstrasse<br />
Kleingartenkolonie Potsdamer Güterbahnhof<br />
Lichtenrader Volkspark<br />
Offener Garten KuBiz<br />
Prinzessinnengarten<br />
StadtGut Blankenfelde<br />
Wriezener Freiraumlabor<br />
Kontakt<br />
<strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> e. V.<br />
Kristin Radix<br />
www.berlin<strong>21</strong>.net<br />
urbanacker.net<br />
Kerstin Stelmacher<br />
www.urbanacker.net<br />
Schneider & Hahn Visual Designers GbR<br />
Till N. P. Schneider und Christoph Hahn<br />
www.schneiderundhahn.de
Interkulturelle und andere<br />
Gemeinschaftsgärten<br />
Stand: November 2010<br />
• 40 (in <strong>Berlin</strong>: 35) Gärten existieren bereits und werden bewirtschaftet<br />
• 19 (in <strong>Berlin</strong>: 14) Initiativen sind im Aufbau, die Realisierung ist zu<br />
erwarten<br />
• 5 (alle in <strong>Berlin</strong>) Gärten sind geplant, geeignete Fläche bzw.<br />
Initiative/Träger fehlt oder wird gesucht<br />
• 4 (alle in <strong>Berlin</strong>) Wohnprojekte, mit interkulturellen (ökologischen)<br />
Gemeinschafts-Gartenflächen<br />
• 6 (in <strong>Berlin</strong>: 4) Gärten waren geplant / im Aufbau / wurden<br />
abgebrochen bzw. nicht realisiert<br />
Wie alles entstand:<br />
29./30. November 2002<br />
Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt / InWent fördert ein<br />
Werkstattgespräch in <strong>Berlin</strong>, bei dem acht – fast alle der zu diesem<br />
Zeitpunkt in Deutschland existierenden Gemeinschafts-Garten-<br />
Projekte – vertreten sind.<br />
Der Begriff »Interkultureller Garten« wird diskutiert, die Vernetzung<br />
über die Stiftung Interkultur angestrebt.<br />
<strong>21</strong>. Juni 2003 am Cardinalplatz 1<br />
Der Wuhlegarten in Köpenick wird als der erste interkulturelle Garten<br />
von <strong>Berlin</strong> der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Entwicklung ist von Anfang<br />
an in den lokalen Agenda <strong>21</strong>-Prozess eingebettet.<br />
März 2004<br />
»Naturschutz interkulturell – Umsetzung interkultureller ökologischer<br />
Gärten im Rahmen der Lokalen Agenda <strong>21</strong> <strong>Berlin</strong>« wird als ein Leitprojekt<br />
im Handlungsfeld »<strong>Berlin</strong> in der märkischen Landschaft« in den<br />
Entwurf der Agenda <strong>21</strong> für <strong>Berlin</strong> aufgenommen.<br />
Juli 2005<br />
Die Projektagentur »Zukunftsfähiges <strong>Berlin</strong>« des Institut für Zukunftsstudien<br />
und Technologiebewertung (IZT) fördert den Start des Leitprojektes<br />
mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie <strong>Berlin</strong>.<br />
November 2005<br />
Angeregt durch das Beispiel in Treptow-Köpenick sind in <strong>Berlin</strong> und<br />
dem näheren Umland an 23 Orten interkulturelle Gärten entstanden<br />
(13) bzw. in Arbeit (10), sechs davon kurzfristig realisierbar.<br />
<strong>Berlin</strong> wird die »Hauptstadt der interkulturellen Gärten« genannt.<br />
Dezember 2005<br />
www.urbanacker.net geht online – als gemeinsame Plattform für den<br />
Austausch von Informationen über urbane Landwirtschaft, interkulturelle<br />
und Gemeinschaftsgärten, Naturschutz und alternatives Gärtnern.<br />
April 2006<br />
Im Rahmen einer Ideenkonferenz von Akteuren aus mehreren <strong>Berlin</strong>er<br />
Bezirken und aus Brandenburg wird die gemeinsame Weiterarbeit<br />
diskutiert und die Bildung der »Arbeitsgemeinschaft Interkulturelle<br />
Gärten in <strong>Berlin</strong> & Brandenburg« beschlossen.<br />
Interkulturelle Gärten in<br />
<strong>Berlin</strong> & Brandenburg<br />
29. September 2006<br />
Die Fachkonferenz Ganz <strong>Berlin</strong> ein Garten<br />
– sozial, INTERKULTURELL, ökologisch –<br />
thematisiert Herausforderungen und Perspektiven für das Flächenmanagement<br />
und den interkulturellen Natur- und Umweltschutz.<br />
Unsere Aktivitäten:<br />
• Information und Beratung<br />
• regelmäßige Treffen,<br />
• Wissenstransfer über die Stiftung Interkultur<br />
• Mitarbeit beim Aufbau von Projekten<br />
• Begleitung von Initiativen<br />
• Koordination der AG Interkulturelle Gärten in <strong>Berlin</strong> & Brandenburg<br />
• Vernetzung der Gärten untereinander und mit weiteren Akteuren<br />
• themenbezogene Veranstaltungen<br />
• Führungen und Rundfahrten<br />
• Mitarbeit in Gremien und Beiräten<br />
• lokale/regionale Ansprechpartnerin zum Thema:<br />
• Interkulturelle Gärten und Lokale Agenda <strong>21</strong><br />
• für den <strong>Berlin</strong>er Senat und die Bezirksverwaltungen<br />
• für Migrantenorganisationen<br />
• für Kleingartenverbände (lokal, regional und auf Bundesebene)<br />
• für Verbände, Institutionen, Religionsgemeinschaften<br />
• (Arbeitskreis BUND interkulturell,<br />
• Initiative »Religion auf dem Tempelhofer Feld«)<br />
• für Wissenschaftler, Studenten und Diplomanden<br />
Projekt-Partnerin im »<strong>Berlin</strong>er Allmende-Kontor«, einer Pioniernutzung der<br />
Tempelhofer Freiheit auf dem Pionierfeld Oderstraße<br />
Unsere Aussichten und Wünsche:<br />
• Ressortübergreifende Zusammenarbeit (horizontal und vertikal) mit den<br />
beteiligten Senats- und Bezirksverwaltungen<br />
• Bilanz und Weiterentwicklung der lokalen Agenda <strong>21</strong> <strong>Berlin</strong><br />
• Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements<br />
Foto: Gerda Münnich<br />
Kontakt<br />
Gerda Münnich<br />
Arbeitsgemeinschaft Interkulturelle Gärten in <strong>Berlin</strong> & Brandenburg<br />
Tel. 0151 166 766 05<br />
Interkulturelle-gaerten-berlin@gmx.de<br />
www.urbanacker.net<br />
www.stiftung-interkultur.de<br />
<strong>21</strong>
22<br />
Lage und Größe:<br />
Es gibt zwei Standorte, den Bauerngarten Havelmathen und<br />
Mettes Bauerngarten.<br />
Bauerngarten Havelmathen<br />
Der Bauerngarten Havelmathen befindet sich auf Ackerflächen in Gatow,<br />
welche vom Bezirksamt Spandau verwaltet werden. Die Hof<br />
Wendelin GbR hat dort für die Gartensaison 2011 1,5ha Ackerland<br />
in Pacht. Dort soll, neben einer Gründüngung, Ökologische Gemeinschaftsgärten<br />
angelegt werden. Bürger können dort mit Unterstützung<br />
von Ökolandwirten zertifiziertes BioGemüse eigenständig anbauen.<br />
Die Hof Wendelin GbR als Projektträger arbeitet zusammen mit ESF,<br />
Bezirksamt Spandau, Historisches Gatow e. V. und dem Ökologischen<br />
Bildungszentum <strong>Berlin</strong> gGmbH.<br />
Mettes Bauerngarten<br />
Mettes Bauerngarten befindet sich in Großziethen. In Kooperation mit<br />
einem <strong>Berlin</strong>er Vollerwerbslandwirt Werner Mette wurde auf Betriebseigenen<br />
Flächen 2010 der erste Selbsternte-Bauerngarten in Brandenburg<br />
entwickelt. Die Dreiecks-Konstellation „Bürger als engagierte<br />
Hobbylandwirte“, dem alteingesessenen, konventionell wirtschaftenden<br />
Bauer Mette und der jungen Hof Wendelin GbR als Multiplikator<br />
für ökologische Landwirtschaft wurde von allen Beteiligten als sehr<br />
fruchtbar und inspirierend wahrgenommen. Die Hof Wendelin GbR<br />
kooperiert mit Bauer Mette und der Kita Sonnenblick Großziethen.<br />
Wie alles entstand:<br />
Benjamin Bauer und Max von Grafenstein suchten bereits im Studium<br />
für Ökologische Landwirtschaft in Witzenhausen neue Perspektiven<br />
für den Ökolandbau jenseits von Agrarstrukturwandel und Konventionalisierung.<br />
Ein zentrales Anliegen der Initiatoren von Selbsternte-<br />
Bauerngärten ist es, die Freude am Gärtnern, aber auch die Methoden<br />
und Qualitätskriterien der Ökologischen Landwirtschaft an interessierte<br />
Laien zu vermitteln. 2009 würde in Kooperation mit dem Fachgebiet<br />
Ökologische Agrarwissenschaften der Uni Kassel, welche bereits 1981<br />
den ersten Lehrstuhl für Ökologische Landwirtschaft begründete, ein<br />
Bauerngarten Pilotprojekt in Nordhessen initiiert.<br />
Wer macht mit:<br />
BürgerInnen <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />
Praxisorientierte Umweltbildungsarbeit, Stabilisierung regionaler<br />
Wirtschaftskreisläufe, Leuchtturmprojekt für eine Etablierung partizipativer<br />
Ansätze in der Erwerbslandwirtschaft.<br />
Unsere Aussichten und Wünsche:<br />
Ökologische Formen der Landwirtschaft als festen Bestandteil von<br />
stadtplanerisches Gestaltungsprozessen etablieren, Einbindung<br />
von Erwerbslandwirten in den Diskurs um Stadtlandwirtschaft und<br />
Freiraumgestaltung, Umweltbildungsangebote im eigenen Garten professionalisieren,<br />
Bio für alle!<br />
Bauerngarten Havelmathen +<br />
Mettes Bauerngarten<br />
Kontakt<br />
Bauerngarten Havelmathen<br />
Max von Grafenstein<br />
mvg@bauerngarten.net<br />
Mettes Bauerngarten<br />
Benjamin Bauer<br />
bb@bauerngarten.net<br />
www.bauerngarten.net<br />
Fotos: Benjamin Bauer
Lage und Größe:<br />
Momentan sind fast 150 begrünte Baumscheiben in den QM-Gebieten<br />
Flughafenstraße, Körnerpark und Donaustraße entstanden, die durch<br />
AnwohnerInnen und Gewerbetreibende gepflegt werden. 2011 werden<br />
weitere 40 Baumscheiben aktiviert. Die Mindestgröße einer Baumscheibe<br />
für eine sinnvolle Einfassung beträgt 100x150 cm.<br />
Wie alles entstand:<br />
Die Baumscheibenbegrünung ist auf BewohnerInnenvorschläge hin,<br />
in den genannten QM-Gebieten, als „Soziale Stadt“-finanziertes Projekt<br />
ausgeschrieben worden. Umweltconsulting hat die BewohnerInnenaktivierung,<br />
den Bau der Baumscheibeneinfassungen, eine Bodenverbesserung<br />
und die Erstbepflanzung mit standortangepassten,<br />
dauerhaften Kräutern, Stauden und Sträuchern übernommen. Die BewohnerInnen<br />
haben zusätzlich individuelle Pflanz- und Gestaltungsideen<br />
realisiert und die Pflege übernommen, beseitigen Müll und<br />
pflanzen bei Bedarf nach.<br />
Um Frustration zu vermeiden, war es geboten, die Hinweise des Tiefbauamtes<br />
zu berücksichtigen, da Baumscheibeneinfassungen die dichter<br />
als 50cm an die Straße gebaut werden (kostenpflichtig) entfernt<br />
werden. Im Flughafenkiez wurden 2009 und 2010, im Reuterkiez 2010<br />
Wettbewerbe „Schönste Baumscheibe“ durchgeführt.<br />
Wer macht mit:<br />
BewohnerInnen und Gewerbetreibende in Nord-Neukölln<br />
Auswirkungen und Ziele:<br />
In einigen Straßen sind mehrere aufeinanderfolgende Baumscheiben<br />
eingefasst worden. Gerade hier hat sich das Straßenbild stark von<br />
Grau zu Grün verändert. Es wird deutlich weniger Müll abgelagert. Pro<br />
Jahr sollen mindestens 50 neue Baumscheiben entstehen. Baumaßnahmen<br />
sollen dazu genutzt werden zu kleine Bereiche zu vergrößern<br />
und neuen Raum zum Gärtnern zu schaffen.<br />
Fotos: Dr. Christian Hoffmann<br />
Baumscheibenbegrünung<br />
für die Neuköllner City<br />
Kontakt<br />
Dr. Christian Hoffmann<br />
Umweltconsulting Dr. Hoffmann<br />
Neckarstr. 5, 12053 <strong>Berlin</strong><br />
Tel./Fax 6808 8622/23<br />
christian.hoffmann@umweltconsulting.biz<br />
www.umweltconsulting.biz<br />
23
24<br />
Lage und Größe:<br />
Kein Büro, keine Mitgliedschaft. „Nur“ Kooperation.<br />
Wie alles entstand:<br />
2003 – 2004<br />
Initiatorin wirbt FUSS e.V. als Projektträger. Mit der Idee einer bürgerschaftlichen<br />
Intervention für die von <strong>Berlin</strong> geplanten 20 grünen<br />
Hauptwege wendet sie sich an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung:<br />
Ein Plan für 20 grüne Hauptwege in <strong>Berlin</strong>. Hintergrund: Das<br />
1994 beschlossene Erholungswegenetz kann Hilfe brauchen. Mittel für<br />
1 Jahr kommen vom Institut für Zukunftsforschung und Technologiebewertung.<br />
— Ziel: ein Bürgerprojekt als Plus für die Planung. Erkundung<br />
des geplanten Netzes (wo sind Lücken, warum, wie sind sie<br />
vorerst zu überbrücken?). Förderung der Umsetzung durch Kritik und<br />
Engagement. Auf Presseartikel melden sich ca. 100 FlaneurInnen.<br />
Die Verwaltung informiert fortan per Internet über ihr Vorhaben.<br />
2004 – 2005<br />
Flaneure erkunden über 500 Wegekilometer, stellen Lücken fest, schlagen<br />
temporäre Umwege vor, interessieren sich für Nutzungskonflikte<br />
(Radfahrer/Fußgänger), Böden, das Grün am Weg, Lärm, Bänke,<br />
Barrieren. — Zweiter Projektträger: BUND <strong>Berlin</strong>. Namensänderung:<br />
Netzwerk für 20 grüne Hauptwege in <strong>Berlin</strong>. — Auswertung der Flaneursberichte<br />
und Übergabe an die Verwaltung. Ein sog. Lückenplan<br />
entsteht, eine „digitale Wanderkarte“ geht online. — Portraitprojekt<br />
über die engagierten Flaneure.<br />
2006 – 2007<br />
Das „Bürgerprojekt Netzwerk für 20 grüne Hauptwege in <strong>Berlin</strong>“ wird<br />
Leitprojekt der <strong>Berlin</strong>er Agenda <strong>21</strong> (das der LA<strong>21</strong> zugrunde liegende<br />
internationale Vertragswerk für nachhaltige Entwicklung fordert ein<br />
Zusammenwirken staatlicher und nichtstaatlicher Akteure sowie engagierter<br />
BürgerInnen explizit). — Senatsverwaltung und Verbände unterzeichnen<br />
Kooperationsvereinbarung. Das Bürgerprojekt gerät ins<br />
Abseits (keine eigene Rechtsperson). — Seit 2006 erscheinen Pharus-<br />
Pläne mit grünen Hauptwegen.<br />
2008 – 2009<br />
Erster Übersichtsplan (Piekart): <strong>Berlin</strong>. Flanieren – Spazieren – Wandern.<br />
20 grüne Hauptwege®. — Erster <strong>Berlin</strong>-Atlas „mit 20 grünen<br />
Hauptwegen“ (Pharus-Plan). — Das Bürgerprojekt wird mit dem<br />
Deutschen Lokalen Nachhaltigkeitspreis 2008, dem ZeitzeicheN ge ehrt,<br />
er wird für „persönliches Engagement und vorbildliche Initiativen, die<br />
die Zeichen der Zeit erkannt haben“, vergeben. — Fotoausstellung: Flaneure<br />
– von Menschen und ihren Wegen in Steglitz und Reinickendorf.<br />
Aktivitäten, um <strong>Berlin</strong> als schnellere und sparsame Lösung die Markierung<br />
der Wege nahe zu legen (geplant: Schilder. Bei vorhandenen<br />
Mitteln auch zusätzlich möglich).<br />
2010<br />
Wege werden markiert. — Flaneursprojekte: Ausstellung, Prototyp<br />
Natursuchpfad, Spaziergänge, Stempel, Temporarily Repaired. Für Mitwirkung<br />
offen: Attraktive Stadt-Spazierwege, Nachzeichnen der Wege<br />
durch Aktivitäten, z.B. durch Musik, u.a.<br />
Wer macht mit:<br />
Siet 2004 über 150 FlaneurInnen des Bürgerprojekts, bei freier Wahl<br />
von Thema und Dauer.<br />
<strong>Berlin</strong>-Flaneure<br />
früher „Netzwerk für 20 grüne<br />
Hauptwege in <strong>Berlin</strong>“<br />
Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />
Aktivitäten, die an „unsere“ Wege andocken. Generierung von Interesse<br />
und Engagement für ein durchgängiges Netz grüner Hauptwege<br />
sowie weitere Grünflächen und -verbindungen, die es ergänzen, besser<br />
zugänglich machen und ökologisch aufwerten. — Wirkung: Engagement!<br />
Karte! Vermehrte Akteure! Rückenwind für Umsetzung, z.B. Markierung<br />
der Wege!<br />
Unsere Aussichten und Wünsche:<br />
Aussichten: Abhängig von verfügbaren Mitteln können Projekte,<br />
Veröffentlichungen und Produkte realisiert werden. — Wünsche: Rat,<br />
Unterstützung, Kooperation, ggf. Marketing.<br />
Kontakt<br />
Eva Epple<br />
Tel 030 – 6 91 69 93<br />
eva.epple@web.de<br />
www.berlin-flaneure.de (In Arbeit)<br />
Von FlaneurInnen empfohlen: www.gruenzuege-fuer-berlin.de<br />
Gesamtstädtisches Vorhaben 20 grüne Hauptwege®:<br />
www.gruene-wege-berlin.de<br />
Fotos: Eva Epple<br />
Fotos: Regina Henke
Lage und Größe:<br />
Noch ist das Allmende-Kontor in unseren Köpfen und Arbeitstreffen<br />
verortet. Umgesetzt werden soll das Projekt auf dem Tempelhofer<br />
Feld im Bereich Oderberger Straße. Das Allmende-Kontor mit Gemeinschaftsgarten<br />
wird insgesamt 5000 m 2 umfassen.<br />
Was soll entstehen:<br />
Für alle bestehenden und neuen Initiativen, für InteressentInnen und<br />
Akteure des gemeinschaftlichen Gärtnerns und der urbanen Landwirtschaft<br />
in <strong>Berlin</strong>, will das entstehende Allmende-Kontor eine Anlauf-<br />
und Vernetzungstelle, Wissenspeicher, Lernort und ein Garten<br />
für alle sein. Gemeinschaftliche gärtnerische Freiraumnutzung soll<br />
kooperativ mit Verwaltung und Politik in der Stadt etabliert werden.<br />
Im Allmende-Kontor werden Aktivist/innen aus der Gemeinschaftsgartenszene<br />
aktiv sein. Folgendes ist angedacht: Beratung neuer und<br />
bestehender Garteninitiativen (know-how, Vernetzung, Vermittlung<br />
zu Behörden, Fundraising, Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit (Veranstaltungen)<br />
gemeinschaftliches Entwickeln und Nutzen eines Gartens<br />
der Vielfalt städtischen Gärtnerns Anlegen eines Ressourcenpools<br />
zum Verleih von Geräten, Anlegen der ersten <strong>Berlin</strong>er Saatgutbank —<br />
zur Bewahrung und zum Tausch, nachhaltige Ressourcennutzung: Sonnenkraft,<br />
Regenwasser, Kompost, ökologischer Bau des Kontors<br />
Für das Tempelhofer Feld will sich das Allmende-Kontor gern in die IGA<br />
einbringen.<br />
Wer macht mit – wer kann mitmachen:<br />
Die bestehende Gruppe zur Entwicklung des Allmende-Kontors besteht<br />
derzeit aus 13 <strong>Berlin</strong>er GartenaktivistInnen aus dem urbanacker-Netzwerk.<br />
Vertreten sind u.a. die AG Kleinstlandwirtschaft, die AG Interkulturelle<br />
Gärten in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg, workstation Ideenwerkstatt<br />
<strong>Berlin</strong> e.V., <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> e.V., diverse <strong>Berlin</strong>er Gemeinschaftsgärten. Träger<br />
für das Allmende-Kontor ist der „workstation Ideenwerkstatt <strong>Berlin</strong><br />
e.V.“. Das Allmende-Kontor ist von allen und für alle, die sich für das<br />
„Ackern“ auf dem Tempelhofer Feld und in der ganzen Stadt engagieren<br />
und interessieren. Also macht mit! Die Orga-Gruppe trifft sich regelmäßig<br />
alle 14 Tage.<br />
Wie die Idee entstand:<br />
Hintergründe der Idee sind der in den letzten Jahren gewachsene Bedarf<br />
an Vernetzung und Unterstützung urbaner Gemeinschaftsgärten<br />
bei deren stetig wachsenden Zahl und Vielfalt sowie die zunehmende<br />
Bedeutung urbaner Landwirtschaft im öffentlichen Bewusstsein. Die<br />
vielfältig gemeinschaftlich „beackerten“ Flächen werden oft wie Allmenden<br />
genutzt. Sie stellen und beantworten zentrale Fragen der urbanen<br />
Gesellschaft: zu sozialer, kultureller und biologischer Vielfalt,<br />
partizipativer Stadtgestaltung, Stadtökologie, Versorgung und Konsum,<br />
Bildung, Bewegung, Ernährung und Gesundheit, Solidarität, Integration<br />
und bürgerschaftlichem Engagement. Ausgehend von der AG<br />
Kleinstlandwirtschaft ist seit 1997 sukzessive ein Netzwerk der<br />
<strong>Berlin</strong>er Allmende-Kontor<br />
<strong>Berlin</strong>er Gemeinschaftsgärten entstanden,<br />
aus dem heraus sich 2005 auch die Internetplattform<br />
urbanacker.net entwickelt<br />
hat. Im und für das Netzwerk sind neben<br />
vielen Garteninitiativen auch der VERN<br />
e.V., die Stiftung Interkultur, <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> e.V.,<br />
Forscher/innen und Wissenschaftler/innen<br />
engagiert. Es gibt zudem gute Kontakte zu<br />
nationalen und internationalen Initiativen<br />
und Bewegungen wie z.B. zu GreenThumb<br />
New York. Das Netzwerk urbanacker.net<br />
hat 2010 das 1. <strong>Berlin</strong>er GartenaktivistInnen-Treffen<br />
mit über 50 Teilneh merInnen<br />
organisiert und will nun mit dem Allmende-Kontor<br />
eine Struktur schaffen, die<br />
von GartenaktivistInnen für Gartenaktivist-<br />
Innen aktiv ist. Damit stellt das Allmende-Kontor<br />
einen Teil des im Netzwerk<br />
entwickelten, noch visionären „Kontakttriangels“<br />
für bürgerschaftliches Engagement<br />
Foto: Rosa Rose<br />
auf öffentlichen Grün-und Freiflächen. Für<br />
dieses soll es auf allen Ebenen (Senat,<br />
Grünflächenämter der Bezirke und Initiativen) eine Ansprechperson/-stelle<br />
geben – ein Vorbild: GreenThumb New York.<br />
Was wir uns wünschen:<br />
Für- und Miteinander statt Nebeneinander aller gärtnerischen Initiativen auf<br />
dem Tempelhofer Feld, breite Akzeptanz, Vernetzung und Kooperation für<br />
gemeinschaftliches Gärtnern in der Stadt, Ansprechpersonen auf allen Ebenen<br />
(Kontakttriangel), z.B. geplante Agentur für Urbane Landwirtschaft im<br />
Senat, Erhalt und Schaffung von öffentlichen Flächen und deren partizipative<br />
Gestaltung, Nutzung und Pflege, Mut und Vertrauen zu mehr bürgerschaftlichem<br />
Engagement bei der Stadtgestaltung und gute Ernte!<br />
Kontakt<br />
Frauke Hehl<br />
<strong>Berlin</strong>er Allmende-Kontor<br />
c/o workstation, Laskerstraße 6-8, 10245 <strong>Berlin</strong><br />
info@allmende-kontor.de<br />
www.allmende-kontor.de<br />
Foto: Peter Rauh<br />
25
26<br />
Wie alles entstand:<br />
Der Musterhof der GÜRNEN LIGA entstand in den Jahren 1997 und 1998<br />
auf zwei Hinterhöfen in der Prenzlauer Allee 230. Ziel war es, Mieter/innen,<br />
Eigentümer/-innen und allen anderen Interessierten beispielhafte<br />
Maßnahmen ökologischer Hofbegrünung in einem typischen <strong>Berlin</strong>er<br />
Innenhof aufzuzeigen.<br />
Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />
Der fortschreitende Klimawandel wird sich zukünftig maßgeblich<br />
auf die Lebensbedingungen für Menschen, Tiere und Pflanzen auswirken.<br />
Besonders in der ersten Sommerhälfte 2010 haben auch viele<br />
<strong>Berlin</strong>er/-innen das deutlich zu spüren bekommen. Die Temperaturunterschiede<br />
zwischen Stadt und Land lagen oft selbst noch in der Nacht<br />
bei 5° Celsius. Zukünftig können sich diese Unterschiede gerade in den<br />
Städten und deren stark verdichteten Innenstadtbezirken noch verstärken.<br />
Begrünte Höfe, Freiflächen, Fassaden und Dächer sorgen für<br />
ein gutes Klima in der Stadt und mindern die Folgen des Klimawandels.<br />
Mit dem von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung geförderten<br />
Projekt „<strong>Berlin</strong>er Hofgärten – Grüne Höfe für ein gutes Klima“<br />
informiert und motiviert die GRÜNE LIGA Bewohner/-innen und<br />
Eigentümer/-innen zu den verschiedenen Möglichkeiten der Hofbegrünung<br />
und setzt dabei Schwerpunkte bei der Umsetzung von Maßnahmen,<br />
die der Minderung der Folgen des Klimawandels dienen.<br />
Das kann der Bau einer begrünten Pergola, eine Fassaden- oder Dachbegrünung,<br />
die Entsiegelung betonierter Flächen oder die Pflanzung<br />
eines Staudenbeetes oder einer Hecke sein. Für Beratungen und Führungen<br />
steht der Musterhof der GRÜNEN LIGA in der Prenzlauer Allee<br />
230 zur Verfügung. Auf knapp 600 m 2 können verschiedene Pflasterbeläge,<br />
Kletter-pflanzen, Fahrradabstellmöglichkeiten uvm. besichtigt<br />
werden.<br />
<strong>Berlin</strong>er Hofgärten —<br />
Grüne Höfe für ein gutes Klima<br />
Unsere Aussichten:<br />
Ab November 2010 schreibt die GRÜNE LIGA gemeinsam mit der Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung einen Hofbegrünungs-Wettbewerb<br />
aus, bei dem beispielhafte Ideen zur Beschattung, Bepflanzung, Kühlung<br />
und Regenwasserverdunstung gesucht sind.<br />
Bewerben können sich Bewohner/-innen und Eigentümer/-innen<br />
von Mehrfamilienhäusern, auf deren Initiative oder unter deren Mitwirkung<br />
der begrünte Hof entstanden ist bzw. entstehen soll.<br />
Wettbewerbsbeiträge mit Vorstellung des Hofgartens können bis<br />
31. August 2011 an die GRÜNE LIGA <strong>Berlin</strong> geschickt werden.<br />
Kontakt<br />
GRÜNE LIGA <strong>Berlin</strong><br />
Karen Thormeyer<br />
Prenzlauer Allee 8, 10405 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. 030-4433910<br />
hofberatung.berlin@grueneliga.de<br />
www.hofbegruenung.grueneliga-berlin.de<br />
Fotos: GRÜNE LIGA <strong>Berlin</strong>
Lage und Größe:<br />
An den Laubengängen, ca. 25 qm<br />
Marie, Marienburgerstr. 41-46<br />
Wie alles entstand:<br />
Entstehung der Marie, 1996 bis 2006, Idee und Umsetzung einer temporären<br />
Zwischennutzung durch die finanzielle Unterstützung des<br />
Bezirksamtes und die Beteiligung der AnwohnerInnen. Pläne zur<br />
Entstehung eines Kiezgartens, eines Abenteurspielplatzes von ausreichender<br />
Spiel- und Erholungsfläche. 2005 erfolgte die dauerhafte<br />
Sicherung des Platzes. 2009 Gründung des Freundeskreis Marie e.V.<br />
als Initiator für Pflegeaktionen, die Organisation und Entwicklung des<br />
Gebietes und als allgemeiner Ansprechpartner für die Marie. Initiiert<br />
durch den Freundeskreis Marie und durch Mittel aus dem Fördertopf<br />
für Ehrenamtsarbeit entstand das Projekt und die Projektgruppe<br />
“Bohnen für die Marie”. Am Aktionstag Marie im Oktober 2010 war<br />
der erste Arbeitseinsatz für das Projekt “Bohnen für die Marie”. Im<br />
November/ Dezember 2010 werden wir die notwendigen Bauarbeiten<br />
abschließen.<br />
Wer macht mit:<br />
Projektgruppe “Bohnen für die Marie”:<br />
Michael LaFond, Constanze Siedenburg,<br />
Lynn Peemöller, Dana Wilfert<br />
Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />
Aufwertung einer wenig genutzten Fläche der Marie, Bau und Realisierung,<br />
Aufmerksamkeit<br />
Unsere Aussichten und Wünsche<br />
Aufmerksamkeit für das Projekt, gemeinschaftliches Engagement und<br />
Interesse für den Nutzpflanzenanbau auf einer öffentlichen Freifläche,<br />
gemeinsame Pflege und Ernte in Kooperation mit den Frühlings- und<br />
Herbstaktionen<br />
Ziel<br />
Großes Bohnenessen am Aktionstag Marie 2011<br />
Bohnen für die Marie<br />
Bohnen für die Marie<br />
Kontakt<br />
Freundeskreis Marie e.V.<br />
Marienburgerstr. 47, 10405 <strong>Berlin</strong><br />
work@niemack.de<br />
www.freundeskreismarie.wordpress.com<br />
Fotos: Dana Wilfert<br />
27
28<br />
Lage und Größe:<br />
Das Gelände liegt in der Nähe des S-Bhf. Ostkreuz und wird begrenzt<br />
durch die Persius-, Bödiker- und Laskerstraße. Gesamtfläche<br />
ca. 3.600 qm. Das Grabeland wurde — wie auch der Teich — separat<br />
eingezäunt. Hier gibt es 35 Parzellen von ca. 10 qm, die individuell genutzt<br />
werden können.<br />
Wie alles entstand:<br />
Die Übergabe des Geländes wurde am 30.10.2006 durch Dr. Franz<br />
Schulz vorgenommen. Das Gelände wurde zuvor von Altlasten oberflächlich<br />
beräumt (Bodenaustausch) und im Bereich Grabeland<br />
unter der neu aufgebrachten Erde ein Wurzelschutzvlies verlegt.<br />
Baumpflanz aktion im November 2006. Über den ersten Winter wurde<br />
der Boden auf dem Grabeland verteilt und die Mulchwege angelegt.<br />
Und als es wärmer war, begann der Zaunbau. Der zog sich hin, da<br />
Materialnachschub nicht so schnell zu bekommen war. Es gab immer<br />
mal wieder was zu bauen: Pflasterflächen, Steingarten an der<br />
Zisterne, Bänke, Sandkasten, Pergola am Container, Rankgerüste<br />
für die Rosen – und einen Teich. Der Teichausbau wurde von der Aktion<br />
Mensch unterstützt und wurde im Herbst 2007 geflutet. 2008/09<br />
wurde der Teich weiter ausgestaltet. In unserem Garten wachsen<br />
wärmeliebende Pflanzen, die auch mal etwas Trockenheit vertragen<br />
können, besonders gut. Bei längerer Trockenheit ist intensives<br />
Wässern nicht möglich.<br />
Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />
Die MitmacherInnen haben sich a) entwickelt und b) zum Teil schon<br />
gewechselt. Etwa die Hälfte der Mitglieder ist immer noch dabei.<br />
Trotzdem hat sich manches verändert – wir haben inzwischen viele<br />
Kinder, vor allem jüngere vom Baby bis zum Schulanfänger. Zum Langen<br />
Tag der Stadtnatur sind wir dabei und auch zu anderen Netzwerkveranstaltungen.<br />
Vom Umfeld wird der Garten sehr gut angenommen.<br />
Der Bolzplatz wird vielfältig genutzt und das gesamte Gelände<br />
von Hundebesitzern (was mitunter zu Konflikten führt), aber auch<br />
zum Grillen oder einfach als Liegewiese. Und wenn die Nutzer alles so<br />
wieder hinterlassen wie sie es vorgefunden haben, hat auch niemand<br />
etwas dagegen. Es ist ein öffentlicher Garten.<br />
Unsere Wünsche:<br />
Respekt vor der Arbeit der Freiwilligen. Unbürokratische Unterstützung<br />
vom Grünflächenamt durch Materialien. Weiter eine so fruchtbare<br />
Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn, vor allem dem Jugendclub<br />
E-Lok. Und immer genug Aktive, damit der Garten so erhalten werden<br />
kann und immer mal wieder eine Kleinigkeit dazu kommt. Das nächste<br />
Projekt sollen Bienen werden.<br />
Bürgergarten Laskerwiese<br />
Kontakt<br />
Sabine Friedler — Jugendclub E-Lok<br />
Tel. 29772610<br />
Dr. Gerlinde Parchmann<br />
Tel. 29772610<br />
Laskerstraße 6 – 8, 12045 <strong>Berlin</strong><br />
laskerwiese@web.de<br />
http://laskerwiese.blogspot.com/<br />
Fotos: Dr. Gerlinde Parchmann
Lage und Größe:<br />
Wir gestalten gemeinsam mit FiPP e.V. und dem Stadtteilverein Tiergarten<br />
das große Freigelände an der Lützowstraße, Ecke Kluckstraße<br />
und haben es zu einem Ort gemacht, an dem Familien und Nachbarn<br />
sich wohl fühlen können. Das Gelände hat eine Fläche von insgesamt<br />
5.500 m 2 . Gegärtnert wird auf ca. 600 m 2 .<br />
Wie alles entstand<br />
Auf dem Gelände – ursprünglich war hier eine Kita – arbeiten seit den<br />
90er Jahren verschiedene Kinder-, Jugend- und Bildungsein richtungen.<br />
Außerdem nutzen Familien- und Gruppen aus der Nachbarschaft<br />
gerne Haus- und Garten als Treffpunkt, für Feste, für Sport und Spiel.<br />
Diese Nutzung war, ebenso wie die gesamte Kinder- und Jugendarbeit<br />
hier, immer wieder beeinträchtigt durch die Unübersichtlichkeit des<br />
Geländes, die Drogengeschäfte und Straßenprostitution begünstigte.<br />
Um eine Änderung zu bewirken, erarbeiteten FiPP e.V. und der Stadtteilverein<br />
ein Konzept, das darauf hinaus lief, das Gelände neu zu<br />
gliedern, es durch einen Zaun zu schützen und dadurch familiennahe<br />
Nutzungen zu ermöglichen. Kernstück des Konzepts war die Einbeziehung<br />
der Menschen aus der Umgebung als aktive Mitgestalter.<br />
Als sich Ende 2008 abzeichnete, dass aus dem Konzept mit Förderung<br />
aus Mitteln der Sozialen Stadt Wirklichkeit werden könnte, begannen<br />
wir damit, eine Initiativgruppe für den Interkulturellen Garten zu<br />
bilden, uns umzuschauen, wie es anderswo läuft und das Projekt im<br />
Quartier bekannt zu machen. Wir erarbeiteten Regeln, tauschten unsere<br />
eigenen gärtnerischen Erfahrungen aus und wurden immer mehr.<br />
Die Umgestaltung des Geländes hat Brigitte Gehrke als Landschaftsarchitektin<br />
geplant und koordiniert. Die 30 Beete des Interkulturellen<br />
Gartens waren sofort überbucht. Wir haben eine Warteliste.<br />
Parallel dazu entstand das Projekt „Wachsen lassen“, das sich um<br />
einen Pizza- und Kräutergarten für Menschen ab dem Kindergartenalter<br />
herum rankt; eine Initiative von Gabriele Koll und Regine Bräuer,<br />
unterstützt durch das Quartiersmanagement Magdeburger Platz.<br />
Zum Pizza- und Kräutergarten kamen die ganze Saison über Kindergruppen,<br />
legten Beete an, pflegten ihr Gemüse und nutzten das<br />
Gelände insgesamt. Ein Lehmofen wurde gebaut und die ersten Pizzen<br />
konnten gebacken werden, belegt mit frischen Tomaten aus dem Garten.<br />
Zu selbst gebackenem Brot wurde Pesto aus eigener Herstellung<br />
gereicht. So wurde sinnlich erfahrbar, wo unser Essen herkommt. Jetzt<br />
schließt die Saison mit einem Laternenumzug. Am Lagerfeuer werden<br />
selbst gemachte Kürbissuppe und Stockbrote genossen.<br />
Wer macht mit:<br />
Vor allem sind dabei: die BewohnerInnen und sozialen Einrichtungen<br />
aus der Umgebung, wie Stadtteilverein und FiPP e.V., mehrere Kitas,<br />
die Moschee, die syrisch-orthododoxe Gemeinde, der Quartiersrat,<br />
Familiengarten<br />
sowie eine aktive Meditationsgruppe, die sich mehrmals wöchentlich auf<br />
dem Gelände trifft. Im Interkulturellen Garten gärtnern 25 Familien aus der<br />
Nachbarschaft und einige Gruppen wie eine Altentagespflegestelle, die nahe<br />
Grundschule und die Kinder aus dem FiPP-Treff-Punkt. Im Projekt „Wachsen<br />
lassen“ säen, pflegen und ernten vorrangig Kinder und ErzieherInnen aus<br />
umliegenden Kitas und einer Tagesgroßpflegestelle. Zusätzlich bietet das<br />
Gelände den Kindern die Möglichkeit zu Umwelterfahrungen im naturnah gestalteten<br />
Garten.<br />
Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />
Das Konzept ist aufgegangen. Das Gelände wird von Jung und Alt genutzt;<br />
tagsüber stehen die Tore offen und für die Abende und fürs<br />
Wochenende können Familien und Gruppen, z.B. für ein Picknick, für einen<br />
Kindergeburts tag oder für regelmäßige sportliche Aktivitäten Schlüssel<br />
bekommen. Die beteiligten GärtnerInnen haben Schlüssel und bemühen sich<br />
darum, aufs ganze Gelände zu schauen und auch gegenüber anderen auf die<br />
Einhaltung der Nutzungsregelungen zu achten.<br />
Unsere Aussichten und Wünsche:<br />
Im nächsten Jahr wollen wir vielleicht den Interkulturellen Garten noch etwas<br />
ausweiten und beim Pizza- und Kräutergarten weitere Kindergruppen<br />
einbeziehen. Als gemeinsames Projekt wollen wir in Kooperation mit VERN<br />
e.V. ein Beet mit alten Mais-Sorten und mit Amaranth anlegen.<br />
Kontakt<br />
Barbara Tennstedt<br />
batema@snafu.de<br />
Fotos: Barbara Tennstedt<br />
29
30<br />
Lage und Größe:<br />
Nahe der S-Bahn Frankfurter Allee in <strong>Berlin</strong><br />
Friedrichshain innerhalb einer öffentlichen Grünfläche des Bezirksamtes.<br />
Dort nutzen wir einen Teil der Fläche, gegenwärtig etwa<br />
700 m 2 . Zugang ist über die Jessnerstrasse 3 oder 13 – 10247 <strong>Berlin</strong>.<br />
Wie alles entstand:<br />
Rosa Rose in der Kinzigstraße<br />
Im Mai 2004 haben einige BewohnerInnen der Kinzigstraße die Initiative<br />
ergriffen und zu der Aktion Nachbarschaftsgarten aufgerufen.<br />
Seit vielen Jahren lagen in unserem Wohnviertel drei nebeneinander<br />
liegende Grundstücke brach. 2000 m 2 zugemüllte Fläche, in einem<br />
an Grünflächen sehr armen <strong>Berlin</strong>er Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.<br />
Das „Bauschild“, einige Plakate und die Aussicht auf selbst gebackene<br />
Kuchen haben dazu geführt, dass sich Menschen aus der<br />
Nachbarschaft getroffen haben, um aus der Brache einen Garten zu<br />
machen. Es kamen sehr unterschiedliche Menschen zusammen: Hausfrauen,<br />
Kinder, RentnerInnen, HundebesitzerInnen, StudentInnen, ArchitektInnen,<br />
KünstlerInnen… einfach die Nachbarschaft. — Ideen<br />
für unseren Gartentraum gab’s genug! Im Sommer 2008 wurde der<br />
prachtvolle erste Teil des Gartens, im Sommer 2009 der zweite Teil<br />
geräumt (Investoren Kreutzer und Haffner). In einer großen Fahrradkarawane<br />
wurden im Sommer 2009 die transportablen Pflanzen mitgenommen<br />
und auf mehreren — teilweise neu gegründeten Guerillabeeten<br />
— verteilt. Der Großteil fand auf der Fühmannfläche Zuflucht.<br />
Intermezzo auf der Fühmannfläche<br />
Diese Fläche gehörte bis September 2010 noch dem Liegenschaftsfonds<br />
und ist seitdem an den Bezirk rückübertragen worden. Es gibt gute<br />
Gründe, auf einen Bibliothekspark mit Gartenmodul zu hoffen. Dafür<br />
machen sich lokale Gruppen (vorwiegend Nicht-Rosa-Rosen) stark.<br />
Neues Zuhause auf der Jessnerfläche<br />
Seit Winter 2009 gibt es mit dem Bezirksamt Friedrichshain konkrete<br />
Verhandlungen über einen Nutzungsvertrag der Grünfläche nach dem<br />
Modell der Gärten “Laskerwiesen” und “Ton, Steine, Gärten”.<br />
Die Gartengemeinschaft hat sich erheblich vergrößert und ein neues<br />
Kapitel der Rosa Rose hat begonnen.<br />
Wer macht mit:<br />
AnwohnerInnen und Interessierte im Einzugsbereich der Grünfläche,<br />
das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und das Amt für Umwelt und<br />
Natur. Alle, die mitmachen wollen, sind herzlich eingeladen!<br />
Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />
Warum ein Nachbarschaftsgarten in <strong>Berlin</strong>-Friedrichshain?<br />
Nicht nur in Friedrichshain gibt es immer weniger nachbarschaftliche<br />
Netze, immer weniger Grüßkontakte auf der Straße. Der Öffentliche<br />
Raum wird zunehmend kommerzialisiert oder kostet Eintritt. In der<br />
Folge werden Menschen, die dem Konsumdruck nicht gewachsen sind,<br />
isoliert. Besonders davon betroffen sind Menschen mit geringen Einkommen,<br />
Erwerbslose, ältere Menschen. Immer weniger Flächen stehen<br />
zur Verfügung, auf denen Menschen sich wohnortnah begegnen<br />
und kennen lernen können, ohne dafür Geld ausgeben zu müssen.<br />
Der Nachbarschaftsgarten auf der Freifläche soll diesem Trend<br />
entgegenwirken. Den AnwohnerInnen soll er die Möglichkeit bieten,<br />
nahezu ohne finanzielle Aufwendungen an einem gemeinschaftlichen,<br />
intergenerativen Projekt aktiv teilzunehmen, andere Menschen ken-<br />
Gemeinschaftsgarten Rosa Rose<br />
nen zu lernen, sich handwerklich, gärtnerisch oder künstlerisch auszuprobieren.<br />
Unser Garten ist ein wichtiger Ort für die gesamte Nachbarschaft<br />
geworden! Viele Nachbarn nutzten diesen offenen Raum in<br />
der Kinzigstraße für ihre Hochzeiten, Geburtstagsfeste, Kinoabende,<br />
Lesungen und wir veranstalteten auch regelmäßig unsere Gartenfeste<br />
für die gesamte Nachbarschaft in unserem Garten!<br />
Unsere Aussichten und Wünsche:<br />
Weiter so!<br />
Kontakt<br />
Rosa Rose<br />
Frauke Hehl<br />
Kinzigstraße 9, 10247 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. 0151 15352490<br />
rosarotrose@web.de<br />
www.rosarose-garten.net<br />
Fotos: Rosa Rose
Zwischen Laubenpieper und Balkonien<br />
Am Anfang<br />
…hing an unserer Haustür in der Naunynstraße nur eine Einladung:<br />
„Wer hat Lust, einen Nachbarschaftsgarten zu gründen?“ Obwohl es<br />
Winter war und man viel Phantasie brauchte, sich vorzustellen, im<br />
Grünen zu sitzen, dachte ich mir, dass man sich das Ganze doch mal<br />
anschauen sollte.<br />
Im Bethanien hörte ich dann zum ersten Mal von der Möglichkeit, im<br />
Park nebenan einen Garten zu bekommen. Einen Nachbarschaftgarten,<br />
den man gemeinsam bewirtschaften könnte. Jeder Städter träumt<br />
von einem Garten, nicht jeder vom Schrebergarten, aber das war eine<br />
Antwort auf den Traum vom Grünen. Keine Gartenordnung, keine riesigen<br />
Zäune, ohne Laube, ohne Spießigkeit. Aber grün und eigenes Gemüse<br />
und Kaffeetrinken! So ein Mittelding zwischen Laubenpieper und<br />
Balkonien!<br />
Ich sprach unsere Nachbarinnen an und wir gingen jahrelang immer<br />
wieder zu den Besprechungen, mal optimistisch, mal eher hoffnungslos.<br />
Unser Haus<br />
…ist typisch und wieder nicht typisch für Kreuzberg. Verschiedene<br />
Nationalitäten leben einträchtig zusammen, Türken, Neuseeländer,<br />
Engländer und Deutsche. Wir tratschen im Hausflur und jeder kennt<br />
jeden. Aber da ist noch mehr. Man besucht sich, man kocht und isst<br />
miteinander. Man hilft sich, wenn mal wieder ein Gang zum Amt ansteht<br />
und wenn jemand im Krankenhaus ist, dann kann er sicher<br />
sein, dass er Besuch aus der Naunynstraße bekommt. Und jetzt haben<br />
wir auch ein kleines Gärtchen zusammen! Wir wollten nicht für jede<br />
Familie ein kleines Beet haben, wir wollten gemeinsam pflanzen und<br />
ernten. Wenn schon, denn schon. Manch einer hat viel Zeit und kann<br />
jeden Tag in den Garten gehen. Manch einer hat seltener Zeit, kann<br />
aber ab und zu gießen gehen oder auch mal mit in der Sonne sitzen<br />
und das Grün genießen. Wir sind uns dadurch noch näher gekommen,<br />
gemeinsam auf den Bänken sitzen, Kaffee trinken, Kuchen essen und<br />
den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.<br />
Unsere MitgärtnerInnen wundern sich schon, wenn ein neues Gesicht<br />
vorbeikommt und wir sagen, dass das ein Nachbar aus unserem Haus<br />
ist. Wir unterhalten uns oft über die Eigenheiten der Deutschen und<br />
der Türken. Obwohl viele unserer türkischen Nachbarn schon dreißig<br />
oder mehr Jahre in Kreuzberg leben, ist es doch das erste Mal, dass<br />
sie mit Deutschen oder mit anderen Nationalitäten, außer aus unserem<br />
Haus reden und die Möglichkeit haben sich besser kennzulernen.<br />
Natürlich kennt man sich vom sehen, aber man lebt doch eher jeder<br />
für sich. Wo sollte man sich denn auch begegnen? Was hat man denn<br />
gemeinsam? Jetzt hat man den Garten! Gemeinsamkeit ist das Schlüsselwort!<br />
Unsere gute Erfahrung im Haus, das Miteinander leben, die nicht<br />
verschlos se nen Türen, hat sich jetzt ausgedehnt. Wenn wir uns nicht<br />
in der Naunynstraße treffen, dann bestimmt im Garten!<br />
Beitrag in der Broschüre “Zusammenkommen – am 17. April und auch<br />
sonst” mit freundlicher Genehmigung der Autorin Andrea Binke<br />
Gemeinschaftsgarten<br />
Ton, Steine, Gärten<br />
Kontakt<br />
Hans Heim<br />
Tel. 030-61285003<br />
tonsteinegaerten@gmx.de<br />
www.gaerten-am-mariannenplatz.blogspot.com<br />
Fotos: Hans Heim<br />
31
32<br />
Lage und Größe:<br />
Wir als Leit- und Beratungsstelle befinden uns in Kreuzberg. Unsere<br />
Projekte betreuen wir in ganz <strong>Berlin</strong>.<br />
Wie alles entstand:<br />
Das große Interesse an unserem ersten Generationengarten, der 2007<br />
in Kreuzberg entstand, motivierte uns, unser gärtnerisches Fachwissen<br />
und Erfahrungen in der Generationenarbeit an andere Projekte weiterzugeben.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Verband für sozial-kulturelle<br />
Arbeit e.V. (Verband der Nachbarschaftsheime, Bürgerhäuser und<br />
Stadtteilzentren) entwickelten wir die Struktur einer Leit- und<br />
Beratungsstelle für Generationengärten. Seit Juli 2009 unterstützen wir<br />
alle, die in näherer oder weiterer Zukunft die Initiative zum Aufbau<br />
eines solchen Gartens ergreifen wollen.<br />
Wer macht mit:<br />
Derzeit beteiligen sich an unseren Generationengartenprojekten<br />
folgende Nachbarschaftshäuser und Begegnungsstätten:<br />
Begegnungszentrum der AWO<br />
Adalbertstr. 23a, 10997 <strong>Berlin</strong><br />
Begegnungsstätte Falckensteinstraße<br />
Falckensteinstr. 6, 10997 <strong>Berlin</strong><br />
Stadtteilzentrum Pestalozzi-Treff<br />
Pestalozzistr. 1A, 12623 <strong>Berlin</strong><br />
Mehrgenerationenhaus Phoenix<br />
Mittelhof, TeltowerDamm 228, 14167 <strong>Berlin</strong><br />
Nachbarschaftshaus Centrum e.V.<br />
Cuvrystr. 13-14, 10997 <strong>Berlin</strong><br />
Paul-Gerhard-Stift<br />
Müllerstr. 58, 13349 <strong>Berlin</strong><br />
Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />
Die Leitstelle bringt die notwendige Fachkompetenz ein, die den Partnern<br />
Sicherheit vermittelt und die Bereitschaft erzeugt, sich auf diese<br />
neue Form des gemeinsamen Gärtnerns einzulassen. Die Beratung und<br />
Begleitung umfasst sowohl gärtnerische Aspekte als aus sozialpädagogische<br />
und gartentherapeutische Ansätze:<br />
Beratung, Planung, Koordination, Moderation in der Aufbau- und Umsetzungsphase,<br />
Ideenwerkstätten, Fundraising, Sponsoring, <strong>Dokumentation</strong><br />
und Evaluation.<br />
Alte Menschen verfügen über reiche Kenntnisse und Erfahrungen, die<br />
oft brach liegen. Kinder möchten die Welt entdecken und ihre eigenen<br />
Kräfte erleben. Das gemeinsame Arbeiten, Spielen, Essen, Erholen in<br />
einem Garten stiftet eine neue Form der Gemeinschaft, bietet Gelegen-<br />
planwerkstatt<br />
Generationengärten<br />
Leit- und Beratungsstelle<br />
heiten der wechselseitigen Unterstützung, Förderung und Anerkennung<br />
und leistet in seiner Vielfalt einen Beitrag zur gelebten Integration.<br />
Für alle TeilnehmerInnen entsteht eine Gewinnsituation: Senioren<br />
freuen sich auf die Kinder, es ist eine lebendige Arbeit und es macht<br />
Spaß, die eigenen Überlegungen, Ideen zur Gestaltung und zum Ablauf<br />
einzubringen. Kinder genießen die intensive Einzelbetreuung,<br />
verbessern ihre Sozial- und Sprachkompetenz und sammeln Naturerfahrungen.<br />
Die Prinzipien der Freiwilligkeit und des gegenseitigen<br />
Wohlwollens stehen im Vordergrund.<br />
Unsere Aussichten und Wünsche:<br />
Die Folge des Generationengartens Falckensteinstraße ist im Grunde<br />
die Beratungsstelle, durch die jetzt weitere Gärten entstehen konnten<br />
und noch können. Damit wird eine Form der Nachhaltigkeit, Breitenwirkung<br />
und Übertragbarkeit aufgezeigt. Wir wollen auch zukünftig<br />
unser Fachwissen über die Gartensaison und Gartengestaltung an die<br />
Mitarbeiter/innen sozialer Einrichtungen vermitteln; wir entwickeln<br />
einen Leitfaden für die beteiligten Generationengärten.<br />
Unser Wunsch ist daher eine kontinuierliche Finanzierung und das<br />
Verständnis, dass ein Gartenprojekt, wie jedes soziale Projekt, einer<br />
fortlaufenden Anleitung und Betreuung bedarf.<br />
Kontakt<br />
planwerkstatt Generationengärten<br />
Katrin Bastian, Andrea Haas-Wohlfarth, Elisabeth Hauschildt<br />
Schlesische Straße 29/30, 10997 <strong>Berlin</strong>-Kreuzberg<br />
Telefon 030 — 612 846 03<br />
info@generationengaerten.de<br />
www.generationengaerten.de<br />
Fotos: planwerkstatt
Lage und Größe:<br />
Interkultureller Garten Lichtenberg, Liebenwalder Str. 12-18,<br />
13055 <strong>Berlin</strong>, liegt im Herzen Lichtenbergs, in Alt-Hohenschönhausen,<br />
im Hochhausgebiet hinter der Landsberger Allee.<br />
ca. 13.000 qm (größter <strong>Berlin</strong>er Garten)<br />
Wie alles entstand:<br />
2004: Idee geboren in der Interkulturellen Kinder- und Jugendwerkstatt<br />
“Menschen EINER Welt”. 2005: Initiativgruppe aus Lokalpolitik,<br />
Migrantenrat, Vereinen und Bürgern gebildet, Unterstützung vor allem<br />
vom Wuhlegarten, nach 8 anderen Varianten Fläche gefunden, Fördermittel<br />
beantragt, Spatenstich am 9. November 2005, Auseinandersetzung<br />
mit aufgebrachten Nachbarn und NPD-Mobilisierung. 2006:<br />
Abriss der 2 Doppelkitas auf dem Gelände, Workshops zur Anlegung<br />
und Gestaltung des Gartens, Aufteilung des Geländes in 61 Beetflächen<br />
und Gemeinschaftsflächen, Bau des Lehmhauses und des Lehmbackofens<br />
mit Bauchfachfrau e.V., alles in Eigenleistung der Initiativgruppe<br />
unter fachlicher Anleitung. Im Herbst 2006 Anlegen der ersten persönlichen<br />
Beete. 2007: erste Gartensaison, in Folge Anlegen der Gestaltungen<br />
rund um’s Haus etc., Feste etc., Aufnahme neuer Mitglieder.<br />
2009/2010: auf dem Gelände wird kleines Gebäude für die “Umwelt-<br />
Kontaktstelle” errichtet.<br />
Wer macht mit:<br />
Zurzeit zwischen 30 und 35 Alleinstehende, Familien und viele Kinder<br />
aus verschiedenen kulturellen Hintergründen: Bosnien, Russland, Kasachstan,<br />
Litauen, Iran, Irak, Vietnam. Menschen aus verschiedenen<br />
Milieus: arbeitslose, arbeitende Menschen aus einfachen und höheren<br />
Mileus. Zurzeit gibt es Unterstützung durch den Träger: durch eine<br />
zusätzliche Arbeitskraft für die grobe Geländepflege, ansonsten machen<br />
alle alles.<br />
Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />
Heute besteht eine lebendige Gartengemeinschaft, jedes jahr gehen ca.<br />
5 und kommen ca. 5. aber aus jedem Jahr gibt es Welche, Samstag ist<br />
der vollste Tag im Sommer, dann reichen die Sitzmöbel nicht aus, das<br />
Aushalten von Unterschieden in Meinungen und Verhaltensweisen<br />
bleibt die Herausforderung, Strukturen wurden weiter entwickelt,<br />
genossen wird die Anerkennung durch BesucherInnen, die Veranstaltungen<br />
zu ökologischen und interkulturellen Themen und die Durchführung<br />
von Projekten vor Ort.<br />
Im Garten findet man Ruhe, Entspannung, Austausch, Wissen, Selbstversorgung<br />
und körperliche Betätigung, Spaß, Kreativität, Gemeinschaft<br />
und Freundschaften, Diskussion und Auseinandersetzung, und<br />
die Kinder finden hier ein natürliches Entdeckerfeld.<br />
Unsere Aussichten und Wünsche:<br />
Wichtig ist der intensivere Austausch mit der Nachbarschaft, mehr Offenheit<br />
für BesucherInnen, gute Zusammenarbeit mit der UmweltKontaktstelle<br />
auf dem gleichen Gelände, Weitergabe von Wissen über heimische<br />
und seltene Pflanzen und Tiere (Feldhase) an BesucherInnen,<br />
Spielplatz und Teich! Café im Garten auch für die Nachbarschaft, viele<br />
neue beständige MitmacherInnen aus vielen bunten Kulturen.<br />
Interkultureller Garten<br />
Lichtenberg<br />
Kontakt<br />
Sozialdiakonische Jugendarbeit e. V.<br />
Anne Haertel<br />
Tel. 030 – 81 85 90 98<br />
interkulturellergarten@sozdia.de<br />
www.sozdia.de<br />
Fotos: Anne Haertel<br />
Foto: Wolfgang Obermair<br />
33
34<br />
Kietz-Garten<br />
Köllnische Vorstadt
Lage und Größe:<br />
• Schliemannstraße 8, 10437 <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg<br />
• hinterster Teil einer öffentlichen Grünfläche<br />
• nicht umzäunt, immer frei zugänglich<br />
• ca. 300 qm<br />
Wie alles entstand:<br />
2000<br />
Idee Kiezgarten (inspiriert durch New Yorker Community Gardens)<br />
gewann Jugendwettbewerb vom damaligen Quartiersmanagement.<br />
2001–2003<br />
Gruppe findet sich, plant und gärtnert theoretisch während zweijähriger<br />
Bauphase. Viele brechen weg. Gartengeräte und Gehölze und<br />
Stauden werden vom „Preisgeld“ gekauft.<br />
2003<br />
Erste Bestellung des Kiezgartens im Herbst 2003.<br />
heute<br />
Seither blüht der Kiezgarten immer wieder und anders. KiezgärtnerInnen<br />
kommen und gehen. Wer bleibt, tut dies aus ganz unterschiedlichen<br />
Gründen: Erdung, Entspannung, wegen der Kinder, körperliche<br />
Betätigung, Freude, Gemeinschaft, Selbstversorgung, Teilen, …<br />
morgen<br />
Der Kiezgarten ist inzwischen etabliert und akzeptiert und nicht bedroht,<br />
da öffentliche Grünfläche. In diesem Jahr entsteht auf der Nachbarfläche<br />
noch mehr Grün, mit Spielplatz und (!!!) Obstbäumen.<br />
Was wächst:<br />
• ca. 70% Nutzpflanzen: diverse Gemüse, Beerensträucher, Obstbäume,<br />
Kartoffeln, Kräuter, Tomaten<br />
• Blumen und, Flieder zur Freude der Schmettis<br />
• teilweise Saatgut von VERN (Erhaltung alter und seltener Kulturpflanzensorten)<br />
• Gemeinschaft, Wissen und Freude<br />
• Lebensraum für viele Tiere<br />
• Respekt vorm Garten durch BesucherInnen und NutzerInnen der<br />
Gesamtfläche (Kindergeburtstage etc.), NachbarInnen<br />
Wer macht mit:<br />
ca. 12 große und kleine KiezgärtnerInnen, von 6-70 Jahren, meist unmittelbare<br />
AnwohnerInnen, viele FreiberuflerInnen, unterschiedliche<br />
Nationalitäten (europäische Länder) und Lebensstile (Singles, Familien,<br />
homo, hetero, öko, spirituell, …), kein Verein, alle machen alles<br />
(keine Einzelparzellen), jedeR macht, wie sie/er Lust hat, nur Gießdienst<br />
muss klappen…<br />
Zukunftswünsche:<br />
• Erhalt und Förderung bestehender bzw. weiterer Gemeinschaftgärten<br />
in <strong>Berlin</strong><br />
• Partnerschaft und mehr Vertrauen zwischen GartenaktivistInnen<br />
und Verwaltung<br />
• politische Rückendeckung für Gemeinschaftsgärten<br />
• Anerkennung von außen und von innen: Beitrag der Gärten zu biologischer<br />
und sozialer Vielfalt, Stadtökologie und Klimaschutz, Nachhaltigkeit,<br />
Bildung, Ernährung<br />
• weitere Vernetzung der Vielfalt<br />
Kiezgarten Schliemannstraße<br />
Kontakt<br />
Kiezgarten Schliemannstraße<br />
Kerstin Stelmacher<br />
Tel.: 0163 – 2 37 44 24<br />
www.urbanacker.net<br />
kiezgarten@yahoo.de<br />
Fotos: Kerstin Stelmacher<br />
35
36<br />
Lage und Größe:<br />
Unterbezirk 14 der Bahn-Landwirtschaft<br />
Eingang von der Bülowstraße 68<br />
75 Parzellen auf etwa 2,5 ha<br />
Wie alles entstand:<br />
Die Kleingartenkolonie POG liegt im südwestlichen Zipfel des Gleisdreieck-Areals.<br />
Das verwunschene Öko-und Soziotop ist die einzige Kleingartenkolonie<br />
von Kreuzberg. Sie existiert seit etwa 60 Jahren und ist<br />
typisch für das unverwechselbare Gesicht der <strong>Berlin</strong>er Innenstadt.<br />
Sie wurde nach dem Krieg von AnwohnerInnen aus Schöneberg und<br />
Kreuzberg, vor allem Bahnarbeiterfamilien, auf den Trümmern des<br />
Potsdamer Güterbahnhofs aufgebaut.<br />
Im Laufe der Jahrzehnte entstand in zentraler Stadtlage ein einzigartiges<br />
und unverwechselbares Natur-Paradies mit zahlreichen schützenswerten<br />
seltenen Pflanzen, Bäumen und Tieren.<br />
Etwa 75 Familien aus mehreren Generationen, darunter Familien mit<br />
zahlreichen Kindern und zunehmend Immigranten- und Flüchtlingsfamilien,<br />
verbringen hier aktiv ihre Freizeit.<br />
Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />
Jahrelang war die Kolonie gefährdet: Auf dem Gelände sollten zwei<br />
wettkampfgerechte Vereinssportplätze errichtet werden. Auch die<br />
Planer des „Parks auf dem Gleisdreieck“ hielten die Existenz einer<br />
Klein gartenkolonie mit dem Bau eines öffentlichen Parks für nicht vereinbar.<br />
Unsere Aussichten und Wünsche:<br />
Nun ist die Kolonie gerettet. Durch geschickte Öffentlichkeitsarbeit<br />
unter der Parole „Integrieren statt planieren“ und aktive Bürgerbeteiligung<br />
bei der Parkplanung soll die Kolonie zum integralen Bestandteil<br />
des Parks werden. Im Pilotprojekt „Gärten im Garten“ gehen<br />
öffentlicher Park und Kleingartenkolonie eine kreative und produktive<br />
Verbindung ein.<br />
Kleingartenkolonie<br />
„Potsdamer Güterbahnhof“<br />
Kontakt<br />
Klaus Trappmann<br />
Tel. 030 – 8 73 15 70<br />
k.trappmann@t-online.de<br />
www.wir-bleiben.de<br />
Fotos: Klaus Trappmann
Lage und Größe:<br />
Der Park hat eine Größe von ca. 45 000 m 2 und liegt in der Nähe der<br />
Hochhaussiedlung Lichtenrade Ost. Tempelhof-Schöneberg, OT Lichtenrade,<br />
zwischen Carl-Steffeck Straße, Straße im Dom Stift und Groß<br />
Ziethener Straße.<br />
Wie alles entstand:<br />
Im Jahr 1970 wurde in <strong>Berlin</strong>-Lichtenrade, genauer gesagt in Lichtenrade<br />
Ost, damit begonnen, eine Hochhaussiedlung zu errichten. Jedes<br />
Jahr entstanden neue Häuser, vor allem Hochhäuser. Die Evangelische<br />
Kirchengemeinde in Lichtenrade verfolgte mit viel sozialem Engagement<br />
ihre Pläne, den sozial Schwachen und besonders Benachteiligten<br />
angemessenen Wohnraum zu errichten. Schon bald merkten die Bewohner<br />
der neuen Siedlung, dass die zwischen den Hochhäusern angelegten<br />
Grünflächen doch recht spärlich waren und dem Drang der<br />
<strong>Berlin</strong>er ins „Jrüne” nicht gerecht wurden. Von der Bürgerinitiative<br />
Lich tenrade Ost, kurz BILO genannt, wurde daher im September 1979<br />
zu einer ersten Pflanzaktion aufgerufen. Die Bürger wurden insbesondere<br />
aufgerufen, doch zu Weihnachten nicht den üblichen Baum zu<br />
erstehen, sondern diesmal einen Weihnachtsbaum mit Wurzelballen<br />
ins Wohnzimmer zu stellen. Dieser sollte dann nach Weihnachten bei<br />
frostfreiem Boden in die zukünftige Grünfläche ausgepflanzt werden.<br />
Der Aufruf war ein voller Erfolg. Viele Anwohner in Lichtenrade Ost<br />
pflanzten im Januar einen Baum in den neu entstehenden Park.<br />
Das Gelände, das sich zwischen der Carl-Steffeck-Straße und der Groß-<br />
Ziethener Straße an die Siedlung nach Westen hin anschloss, war<br />
kurzerhand als Park okkupiert worden und die Anwohner entwickelten<br />
durch ständige Neupflanzungen den Park immer weiter.<br />
1980 wurde der Beschluss vom Gemeindekirchenrat gefasst, das Gelände<br />
für den Volkspark zu nutzen und nicht zu bebauen. Schließlich<br />
gründeten die Anwohner/innen am 10. Juni 1981 einen Verein, den<br />
Trägerverein Lichtenrader Volkspark e.V.<br />
Wer macht mit:<br />
Vereinsmitglieder des Trägervereins Lichtenrader Volkspark e.V.<br />
Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />
Der Lichtenrader Volkspark ist jetzt ein öffentlich zugänglicher Freiraum,<br />
der von Bürgern angelegt, unterhalten und gepflegt wird. Er hat<br />
Erholungswert für Jung und Alt im Grünen. Er ist die erste Initiative<br />
dieser Art in Deutschland.<br />
Unsere Aussichten und Wünsche:<br />
Der Volkspark Lichtenrade wurde 1981 gegründet, er wird demnächst<br />
30 Jahre alt. Der Altersdurchschnitt der Akteure ist ca. 70<br />
Jahre, das heißt, wir suchen jüngere Mitstreiter/innen! Denn für alle<br />
geplanten Arbeiten im Park werden viele Hände benötigt, aber auch<br />
für die Pflege und Instandhaltung des Vorhandenen, suchen wir immer<br />
wieder neue Mitglieder und auch Sponsoren.<br />
Volkspark Lichtenrade<br />
Kontakt<br />
Wolfgang Spranger<br />
Happerstraße 3a, 12305 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. 7452630<br />
wolfgang.spranger@freenet.de<br />
Fotos: Wolfgang Spranger<br />
Manfred Könings<br />
Bornhagen Weg 7, 12309 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. 7006414<br />
manfred.koenings@web.de<br />
37
38<br />
Lage und Größe:<br />
In Weissensee (Nordost-<strong>Berlin</strong>), auf dem Gelände des Kultur- und Bildungszentrums<br />
Raoul Wallenberg<br />
Aussengelände : ca. 7000 qm<br />
derzeitige Gartenfläche: ca. 800 qm<br />
Wie alles entstand:<br />
Der offene Garten entsteht auf der Fläche des KUBIZ (40-jährige Erbpacht)<br />
als eigenständiges Projekt durch ehrenamtliches Engagement.<br />
“Ziele des Gartenprojektes:<br />
Der ehemalige Schulhof soll als Begegnungsort mit Spielmöglichkeiten,<br />
Sitzflächen, Sportgelegenheiten und einem Lehrgarten anreizschaffend<br />
gestaltet werden. Dort soll ein freier Raum für Partizipation und Wissensaustausch<br />
entstehen. Um dieses Ziel zu erreichen wollen wir Bildungsmöglichkeiten<br />
im Bereich Kultur, Handwerk, Biologie und Gartenbau<br />
ermöglichen. Den Wissensaustausch wollen wir mit Orten zum<br />
Treffen und Veranstaltungen anregen. Mit der Teilnahme am „Langen<br />
Tag der Stadtnatur“ wollen wir BürgerInnen aus ganz <strong>Berlin</strong> zum Gärtnern<br />
und Ernten einladen.<br />
Trotz städtischen Lage wollen wir versuchen einen naturnahen, diversen<br />
und artenreichen Bereich zu schaffen und einen Beitrag zu einem<br />
grünen <strong>Berlin</strong> leisten Wir wollen zeigen, dass bestimmte menschliche<br />
Flächennutzungen auch umweltverträglich sein können. Ein Beispiel<br />
hierfür ist die geplante Streuobstwiese deren Ernte der Nachbarschaft<br />
zur Verfügung stehen soll.<br />
Das Gartenprojekt soll einen Gegenpol zur stark regulierten städtischen<br />
Umfeld für die Bevölkerung sein. Mit naturnahen Zonen soll die<br />
Natur als ein komplexes System verstanden werden und damit behutsamer<br />
umgegangen werden. Diese Möglichkeit gibt es leider in vielen<br />
angelegten Parks nicht, weil dort feststehende Pflanzkonzepte eine<br />
freiere Weiterentwicklung des Naturraumes verhindern.<br />
Mit dem Gartenprojekt als öffentlichem Raum sollen zudem Ansätze<br />
für Grünanlagen entwickelt werden, die mehr Raum für Partizipation<br />
ermöglichen. Wir orientieren uns hierbei an bereits bestehenden<br />
Beispielen in <strong>Berlin</strong> wie dem Wriezener Freiraum Labor.<br />
Ein weiteres Ziel des Gartenprojektes ist die Einbeziehung von Kindern,<br />
Jugendlichen und Senioren aus der Nachbarschaft mit regelmäßigen<br />
Arbeitseinsätzen und Lernangeboten.<br />
Zudem sollen in Planungswerkstätten mit der Nachbarschaft zusammen<br />
das Außengelände nach der Entsiegelung geplant und gestaltet<br />
werden.”<br />
Auszug Text zum Offenen Garten KuBiZ aus „Projektinfos“ unter<br />
http://offenergarten.blogsport.de/projektinfos/<br />
Was wächst:<br />
Mais, Erdbeeren, Physalis, Obstbäume, Zwiebeln, Blumen, Kräuterspirale,<br />
Erbsen, Kiwis, und vieles mehr...<br />
Wer macht mit:<br />
AnwohnerInnen und eine Studentengruppe mit Kindern der<br />
benachbarten Kita<br />
Offener Garten KuBiZ<br />
Kontakt<br />
Offener Garten KuBiZ<br />
Bernkasteler Strasse 78, 13088 <strong>Berlin</strong><br />
www.offenergarten.blogsport.de<br />
garten@kubiz-wallenberg.de<br />
Tram M4, M13, M12<br />
Fotos: KuBiZ
Lage und Größe:<br />
Der Prinzessinnengarten, betrieben von der gemeinnützigen GmbH<br />
Nomadisch Grün, ist eine mobile ökologische und soziale urbane<br />
Landwirtschaft urbane Landwirtschaft am <strong>Berlin</strong>er Moritzplatz. Die<br />
6000 Quadratmeter große Brachfläche hat Nomadisch Grün Juli 2009<br />
von der Stadt <strong>Berlin</strong> gemietet.<br />
Wie alles entstand:<br />
Der in enger Kooperation mit der interkulturell geprägten Nachbarschaft<br />
entstandene Prinzessinnengarten produziert nicht nur<br />
lokale Lebensmittel, er schafft auch einen Ort neuen urbanen Lebens,<br />
an dem die Gründer Marco Clausen und Robert Shaw gemeinsam mit<br />
Freunden, Nachbarn und Interessierten arbeiten, lernen und<br />
entspannen.<br />
Wer macht mit:<br />
AnwohnerInnen und Interessierte sowie unsere Kooperationspartner<br />
Fachhochschule Eberswalde, Stiftungsgemeinschaft anstiftung &<br />
ertomis und VERN e. V.<br />
Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />
Der Prinzessinnengarten arbeitet ökologisch und fördert die biologische<br />
Vielfalt, etwa indem alte und seltene Sorten kultiviert werden.<br />
Wenn wir von einer sozialen urbanen Landwirtschaft sprechen, dann<br />
meinen wir nicht nur einen lokalen und damit klimafreundlichen Anbau<br />
von frischem und gesunden Gemüse. Vielmehr verstehen wir unser<br />
alternatives städtisches Grün als einen Bildungsgarten und als<br />
Instrument, um die Nachbarschaft in dem sozial schwachen Quartier<br />
zu stärken und zu aktivieren. Ein urbaner Garten fördert nicht nur die<br />
bio logische, sondern auch die soziale und kulturelle Vielfalt. In der<br />
„Agropolis“ werden die Stadt und ihre BewohnerInnen aktiv einge-<br />
Prinzessinnengarten<br />
bunden. Die gemeinsame Wiederaneignung alter Kulturtechniken, wie Anbau<br />
und Verarbeitung von Gemüse, kann die unterschiedlichsten Menschen<br />
zusammenbringen und dazu beitragen, sich gegenseitig zu bereichern und<br />
voneinander zu lernen. Vieles gibt es in so einem Garten zu entdecken: alte<br />
Sorten, die Arbeit der Bienen, biologischen Anbau, gesunde und kreative Zubereitung<br />
saisonaler Produkte, bis hin zur Klimarelevanz städtischen Grüns<br />
und lokaler Nahrungsmittelproduktion.<br />
Unsere Aussichten und Wünsche:<br />
Gemeinsam wollen wir uns Kompetenzen und Wissen aneignen – das reicht<br />
von elementaren Kulturtechniken wie Gartenbau und Kochen bis hin zu Fragen<br />
der Anpassung an den Klimawandel und einer nachhaltigen Stadtentwicklung.<br />
Gemeinsam mit der Stiftung Interkultur und den Krautgärten München wurden<br />
die Prinzessinnengärten mit dem Utopia Award 2010 ausgezeichnet.<br />
Kontakt<br />
Nomadisch Grün gGmbH<br />
Forsterstr. 5, 10999 <strong>Berlin</strong><br />
Gartenadresse<br />
Prinzessinnenstraße 15<br />
www.prinzessinnengarten.net<br />
Fotos: Marco Clausen<br />
39
Lage und Größe:<br />
Innerhalb der Grünfläche entlang der Helsingforser Strasse in <strong>Berlin</strong><br />
Friedrichshain auf einem ehemaligen Güterbahnhofsareal. Innerhalb<br />
der öffentlichen Grünfläche sind sich gegenüberliegend Areale etwa<br />
in der Grösse von 500 und 300 qm Grabelandfläche. Hier gibt es die<br />
Möglichkeit selbstbestimmt zu Gärtnern, Obst anzubauen,halbwilden<br />
Gemüseanbau in Anlehnung an Fukuoka zu betreiben, Blumen zu<br />
pflanzen oder Pilze zu züchten und weniges mehr.<br />
Wie alles entstand:<br />
Das Güterbahnhofsareal wurde in der Nutzung aufgegeben. So wurden<br />
im Rahmen der Bürgerbeteiligung bei der Flächenneuplanung auch<br />
Grünflächen gewünscht. Um diesen Prozess der Grünflächengestaltung<br />
besonders partizipativ zu gestalten wurden Mittel und Fachunterstützung<br />
durch das Bundesforschungsprogramm Experimenteller Städte-<br />
und Wohnungsbau eingeworben. Im Rahmen dieses dreieinhalb Jahre<br />
dauernden Prozesses entstand auch die gärtnerische Nutzung durch<br />
AnwohnerIInnen und Interessierte im Einzugsgebiet der Grünfläche.<br />
Die experimentelle Herangehensweise, Verständigungsschwierigkeiten<br />
zwischen den Beteiligten (Amt und BürgerInnen) sowie im Herbst 2010<br />
erfolgende Baumassnahmen haben gärtnerische Aktivitäten bisher<br />
wenig langfristig denkend ermöglicht. In der Saison 2011 gehen wir<br />
aber davon aus, dass wir rechtzeitig im frühen Frühjahr neu starten<br />
können und so die Pflanzsaison voll ausnutzen können.<br />
Wer macht mit:<br />
AnwohnerInnen und Interessierte im Einzugsgebiet der Grünfläche,<br />
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, Amt für Umwelt und Natur und<br />
das Dathe-Gymnasium.<br />
Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />
Wir pflanzen auf den dafür vereinbarten Flächen innerhalb der<br />
öffentlichen Grünfläche, nehmen an Strassenfesten und Aktionen (z.B.<br />
Langer Tag der Stadtnatur) teil, wünschen uns die Zusammenarbeit<br />
mit dem Dathe-Gymnasium sowie mit dem benachbarten Kindertheater<br />
und allen die mit uns zusammen dort aktiv sein wollen. Ein Ort<br />
sein, der zum Mitmachen einlädt.<br />
Unsere Aussichten und Wünsche:<br />
Erhalt und Ausbau einer lebendigen Stadtnatur, vielleicht Platz für ein<br />
Bienenvolk bieten, mit dem Projekt beispielhaft für weitere ähnliche<br />
Nutzungen und Projekte im Stadtraum sein, ein Ort für Information<br />
und Partizipation sein.<br />
Wriezener Freiraumlabor<br />
Kontakt<br />
Frauke Hehl<br />
GärtnerInnen im Freiraumlabor vor Ort oder<br />
Tel. 0151 – 15 35 24 90<br />
mitpflanzen@urbanacker.net<br />
www.freiraumlabor.org<br />
http://freiraumlabor-berlin.blogspot.com<br />
www.urbanacker.net<br />
Fotos: Wriezener Freiraumlabor<br />
41
42<br />
TeilnehmerInnen<br />
Anmeldung <strong>Berlin</strong><strong>21</strong><br />
Großer Andrang <strong>Berlin</strong><strong>21</strong>
Aufmerksame ZuhörerInnen <strong>Berlin</strong><strong>21</strong><br />
Stefanie Ackermann, Jana Allerding, Kathleen Arthen, Anna Attner, Gisliz Avci,<br />
Ulrich Balling, Katrin Bastian, Christoph Bayer, Alexandra Becker, Dorit Behrens,<br />
Sven Benthin, Dr. Hartwig Berger, Regine Berges, Elisabeth Biederbick, Prof. Katrin Bohn,<br />
Regine Bräuer, Robin Jérome Bringewatt, Klaus Brockmann, Jörg Brodhun,<br />
Friedericke Büchner, Angelie Büttner, Marco Clausen, Stella Cristofolini, Ludwig Dobe,<br />
Pamela Dorsch, Waltraud Düber, Hella Dunger-Löper, Marion Duprat, Eva Epple,<br />
Matthias Finck, Annett Fischer, Katrin Fleischer, Jeanine Fornacon, Gesine Franke,<br />
Dr. Ulf B. Freisinger, Florian Freund, Ulrich Frohnmeyer, Katharina Frosch, Julia Fuchs,<br />
Friederike Fuchs, Emma Gau, Oliver Geffken, Giulia Giannola, Dr. Michael Gödde,<br />
Gabriele Gollonick, Marco Grimm, Heike Gruppe, Peter Gsedl, Micaela Haas, Thorsten Haas,<br />
Sophia Hagen, Christoph Hahn, Elisabeth Hauschildt, Hanns Heim, Dr. Jutta Heimann,<br />
Marina Heine, Katrin Heinze, Cornelis Hemmer, Helmut Hermes, Wolfgang Herr, Janek Heß,<br />
Paula-Marie Hildebrandt, Delia Hinz, Elfriede Hirning, Hans-Hermann Hirschelmann,<br />
Claudia Hirtmann, Christian Hoffmann, Susanna Hölscher, Dr. Antonia Humm, Cagla Ille,<br />
Kerstin Jablonka, Kadriye Karci, Rainer Kaufmann, Isabel Keil, Dr. Evelyn Kerste,<br />
Steffi Kieback, Monika Kießig, Kristian Klöckner, Eva Koch, Dr. Birgit König, Wolfgang Krause,<br />
Sibylle Krönert, Viola Krug, Dr. Michael LaFond, Christian Laing,<br />
Dr. Johann-Wolfgang Landsberg-Becher, Dr. Andrea Lassalle, Marion Laube, Jemi Lehmann,<br />
Klaus Lemmnitz, Claudia Leucht, Herbert Lohner, Clara Luckmann, Norbert Lüdtke,<br />
Gisela Lütkenhaus, Jonathan Lys, Bernd Machatzi, Ute Mai, Annette Mangold-Zatti,<br />
Günter Martin, Daniela Marx, Annalisa Mauri, Annegret Meyer,<br />
Dr. Elisabeth Meyer-Renschhausen, Regine Modersbach, Alfons Möllhoff, Gawan Mühl,<br />
Annette Müller, Dr. Christa Müller, Jeanette Münch, Gerda Münnich, Eric Neuling,<br />
Peter Nicolaisen, Nina Nicolaisen, Ulrich Nowikow, Sonja Palfner, Karla Paliege,<br />
Julia Palliwoda, Gerlinde Parchmann, Dr. Martin Pauli, Caroline Paulick-Thiel,<br />
Lynn Peemoeller, Britta Pichler, Dr. Frank Pietsch, Dr. Annette Piorr, Gundolf Plischke,<br />
Ute Pobloth, Franz Pozelt, Ulla Putze-Breidenstein, Anne Querhammer, Helmut Querhammer,<br />
Kristin Radix, Andreas Ratsch, Manuela Reinhard, Björn Reinhardt, Ursula Renker,<br />
Juliane Renno, Gesina Restel, Norbert Rheinlaender, Leonie Rhode, Nils Rickert, Klaus Riech,<br />
Milena Riede, Mark Rosinski, Georg Rößler, Markus Rubenbauer, Ines-Ulrike Rudolph,<br />
Andre Ruppert, Malte Sabarowski, Philipp Scharf, Jan Schlaffke, Matthias Schnauss,<br />
Christoph Schneck, Till Schneider, Julia Schoon, Christiane Schwarz, Hergen Schwarzer,<br />
Nora Seiler, Claudia Sennert, Elisabeth Simmon, Hartmut Solmsdorf,<br />
Dipl. Geogr. Martin Sondermann, Birgit Spies, Wolfgang Spranger, Ute Sprenger,<br />
Katrin Steiner, Kerstin Stelmacher, Renate Stern, Sebastian Stragies, Paul Strauß,<br />
Brigitte Struzyk, Barbara Tennstedt, Melanie Thur, Alexander Toland, Leonore Toptschian,<br />
Klaus Trappmann, Paula Trommer, Annette Trost, Oskar Tschörner, Jennifer Usadel,<br />
Silvio Volkmann, Prof. Dr. Friedrich von Borries, Max von Grafenstein, Kirstin Voß,<br />
Corinna Vosse, Karolina Vrankova, Thilo Werder, Anke Werner, Helga Wetzel, Dana Wilfert,<br />
Gertrud Will, Eva Willig, Michael Wimmer, Anja Wolter, Jutta Ziegler<br />
43
44<br />
Regionaler Naschmarkt<br />
Gemütlicher Ausklang mit Filmlounge:<br />
Erfahrungen austauschen — Menschen vernetzen —<br />
Ideen entwickeln<br />
Der Regionale Naschmarkt lädt ein zum gemütlichen Ausklang des ersten Teils der<br />
Fachtagung am Freitagabend. Hier werden regionale Kostproben aus <strong>Berlin</strong> und<br />
Brandenburg angeboten. Im Sinne der Lokalen Agenda <strong>21</strong> setzt <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> deshalb auf<br />
„Regional-Bio-Fair“ – das wollen wir sichtbar und erlebbar machen. Kreativ und phantasievoll<br />
präsentieren sich regionale Erzeuger/innen und Händler/innen mit Leckereien aus der<br />
Region und ungewöhnlichen Verkaufsstrategien, z.B. „Kochtüte“ von gaumensupport, die<br />
Party „Feinkost Rohkost“ und „Allein unter Gurken“ von Andreas Hoppe.<br />
Regionaler Naschmarkt <strong>Berlin</strong><strong>21</strong><br />
Partner<br />
Arbeitsgemeinschaft für biologisch-dynamischen Landbau<br />
Arbeitsgemeinschaft fair & regional<br />
Blumen. natürlich. – Flower Label Program e.V.<br />
Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V.<br />
Gaumensupport | Kochtüte - Gehrmann Koch GbR<br />
Märkisches Landbrot GmbH<br />
Ökodorf Brodowin GmbH & Co. Vertriebs KG<br />
Orchideen.Valerius<br />
Piper Verlag GmbH<br />
Sonja Moor Landbau, Modelldorf Hirschfelde<br />
Sprossenmaufaktur GbR<br />
viv BioFrischeMarkt GmbH<br />
VON HIER - BBM Brandenburg + <strong>Berlin</strong> GmbH
Herzliches Dankeschön<br />
Wir bedanken uns bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung:<br />
sowie bei den Unterstützer/innen des 1. Regionalen Naschmarktes:<br />
Außerdem gilt ein besonderer Dank den Grafikern<br />
Till N. P. Schneider und Christoph Hahn von<br />
Schneider & Hahn sowie Marion Duprat und Jonathan Lys<br />
für ihre außerordentliche Hingabe bei der gestalterischen<br />
Aufbereitung der Tagung.<br />
45
46<br />
Märchenhafte Begleitung mit<br />
TABORKA Erdreich<br />
Ausstellungsrundgang mit Staatssekretärin Hella Dunger-Löper (links)<br />
Katrin Fleischer (Mitte) und Dr. Hartwig Berger (rechts), Organisatoren der Veranstaltung
Referentin Prof. Dr. Katrin Bohn Referent Prof. Dr. Friedrich von Borries<br />
Referentin Dr. Elisabeth Meyer-Renschhausen (links) und Moderatorin Paula Marie Hildebrandt<br />
Fotos: <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> e. V.<br />
47
2<br />
www.berlin<strong>21</strong>.net<br />
Gestaltung und Layout<br />
www.schneiderundhahn.de