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Dokumentation - Berlin 21

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fachtagung<br />

für mehr bürgerbeteiligung<br />

in der stadtgestaltung<br />

19. und 20.11.2010<br />

dokumentation<br />

3


2<br />

Ort<br />

Veranstalter<br />

Kooperationspartner<br />

Partner<br />

fachtagung<br />

für mehr bürgerbeteiligung<br />

in der stadtgestaltung<br />

19.+20. november 2010<br />

Inhalt<br />

Einleitung ............................................................................................................................ 3<br />

Leitfragen............................................................................................................................. 3<br />

Programmablauf im Überblick ............................................................................................. 4<br />

Fachvorträge ........................................................................................................................ 5<br />

Workshops .......................................................................................................................... 8<br />

Thesenpapier ..................................................................................................................... 13<br />

Ergebnisse der Dialogtische zu den Leitfragen .................................................................... 16<br />

Ausstellung stadt-pflanzen ................................................................................................ 20<br />

TeilnehmerInnen ................................................................................................................ 42<br />

Regionaler Naschmarkt ...................................................................................................... 44<br />

Danksagung ....................................................................................................................... 45<br />

Fotos ................................................................................................................................. 46<br />

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

Am Köllnischen Park 3 · 10 179 <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> e. V.<br />

Senatsverwaltung für Stadtenwicklung<br />

urbanacker.net · AG Kleinstlandwirtschaft und Gärten in Stadt und Land<br />

Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis<br />

Fachbereich „Stadt & Ernährung“ der Technischen Universität <strong>Berlin</strong><br />

AG Interkulturelle Gärten in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

Naturschutzzentrum Ökowerk <strong>Berlin</strong> e. V.<br />

Bildungsverein Bautechnik – Verein zur Qualifizierung in traditionellen<br />

und modernen Bautechniken e. V. · BAUFACHFRAU <strong>Berlin</strong> e. V.<br />

Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN) e. V.<br />

<strong>Berlin</strong>er Hofgärten/GRÜNE LIGA <strong>Berlin</strong> e. V. · Generationengärten/planwerkstatt<br />

AG Naturerfahrungsräume · Netzwerk 20 Grüne Hauptwege<br />

BUND Landesverband <strong>Berlin</strong> e. V. · FLP e. V. Blumen. natürlich.


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Einleitung<br />

Eine andere Stadt ist pflanzbar. In und um <strong>Berlin</strong> gibt es eine verblüffende Vielfalt von<br />

Stadtgärten: interkulturelle Gärten, Schulgärten, Gemeinschaftsgärten, Generationengärten,<br />

Kleingärten, Guerilla-Gärten, Bauerngärten, Dachgärten und – die wohl kleinsten Gärten<br />

in der Stadt - bepflanzte Baumscheiben. Ob für die Lebensmittelproduktion, als politisches<br />

Engagement oder zur Erholung und Entspannung, ob gemeinschaftlich oder allein,<br />

ob mit oder ohne Zaun - eines vereint sie alle: Die Freude am Gärtnern und das mitten<br />

in der Stadt. Die Ausstellung „stadt-pflanzen“ zeigt diese Gartenbewegung bzw. urbane<br />

Landwirtschaft an <strong>21</strong> beispielhaften Projekten.<br />

„stadt-pflanzen“ war eine zweitägige Veranstaltung in der Senatsverwaltung für<br />

Stadtentwicklung, zu der ca. 200 Menschen zusammen kamen.<br />

Es ging nicht nur darum, sich über die <strong>Berlin</strong>er „Strategie Stadtlandschaft”, über<br />

Entwicklungen der interkulturellen Gemeinschaftsgärten und mögliche Formen der<br />

Zugänglichkeit von Grün- und Freiflächen zu informieren, sondern auch um sich aktiv in<br />

Workshops und an Dialogtischen für eine Diskussion über eine grüne Stadtentwicklung<br />

einzubringen. Die <strong>Berlin</strong>er Bürger/innen wollen und sollten stärker und unkomplizierter<br />

in politische und „verwalterische” Entscheidungsprozesse von Land und Bezirken beteiligt<br />

werden. Der Blick auf Brandenburg ist hierbei eingeschlossen. Die Forderungen und<br />

Problemstellungen der vier Dialogtische sprechen für sich. “Partnerschaftlich gestalten<br />

statt Macht ausüben” wollen Menschen in der Großstadtregion <strong>Berlin</strong> und Brandenburg.<br />

Austausch, Vernetzung und Kommunikation sind gefragt. <strong>Berlin</strong> sollte am besten ein großer<br />

gemeinsamer Garten und eine essbare Stadt für alle werden: sozial, interkulturell und<br />

ökologisch.<br />

Der 1. Regionale Naschmarkt war ein ganz besonderer Höhepunkt des ersten Tages und<br />

lässt erahnen, was regionale Unternehmen aus <strong>Berlin</strong> und Brandenburg auf den Tisch legen<br />

würden, wenn die regionale Land-Wirtschaft gefragt ist.<br />

Ein Drittel aller in <strong>Berlin</strong> konsumierten Lebensmittel sollte aus der Region kommen, steht<br />

im <strong>Berlin</strong>er Agenda <strong>21</strong>-Beschluss. Gärten und urbane Landwirtschaft können da sehr<br />

konkret helfen.<br />

Aus den zarten Pflänzchen urbanacker, AG Kleinstlandwirtschaft, Fachforum Stadtökologie<br />

u.a. sollte ein Runder Tisch <strong>Berlin</strong>-Brandenburg entstehen. So ist das bei der Agenda <strong>21</strong> ein<br />

guter Brauch, um eine gute Stadt zu pflanzen, eben ganz <strong>Berlin</strong> als großen Garten.<br />

Katrin Fleischer<br />

Geschäftsführerin<br />

<strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> e.V.<br />

Leitfragen<br />

Wie können Eigenaktivitäten und Mitbestimmung von Bewohnern/innen der Stadt zur<br />

Gestaltung des öffentlichen bzw. allgemein zugänglichen Grüns in der Stadt initiiert<br />

gestärkt und unterstützt werden?<br />

Wie können solche Bürgeraktivitäten in die <strong>Berlin</strong>er Strategie der biologischen Vielfalt generell<br />

und in die Ausweitung von Biotop-Verbünden in der Stadt speziell eingebaut werden?<br />

Welchen Beitrag leisten urbane und interkulturelle Gartenprojekte für die ökologische und<br />

soziale Stadtentwicklung, und wie können weitere Impulse dieser Art gegeben werden?<br />

Wie lassen sich Eigenaktivitäten im städtischen Grün mit der Förderung der Bildung für<br />

nachhaltige Entwicklung verbinden?<br />

Wie können Gemeinschaftsgartenprojekte beitragen, die öffentliche Wahrnehmung und<br />

Wertschätzung des öffentlichen Grüns zu verbessern?<br />

3


4<br />

15:00 Uhr<br />

15:30 Uhr<br />

15:45 Uhr<br />

17:15 Uhr<br />

17:45 Uhr<br />

19:00 Uhr<br />

10:00 Uhr<br />

10:00 Uhr<br />

13:00 Uhr<br />

14:00 Uhr<br />

15:30 Uhr<br />

16:00 Uhr<br />

durchgängig<br />

Freitag und Samstag<br />

Programmablauf<br />

Freitag, 19. November<br />

Ausstellungsrundgang mit Staatssekretärin Hella Dunger-Löper<br />

Märchenhafte Begleitung mit TABORKA Erdreich<br />

von Cabuwazi Kreuzberg<br />

Eröffnung: Katrin Fleischer, <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong><br />

Einleitungsworte der Staatssekretärin Hella Dunger-Löper<br />

Moderation: Paula Marie Hildebrandt, Kuratorin ÜBER LEBENSKUNST<br />

Fachvorträge<br />

Grünes Leitbild <strong>Berlin</strong> 2050 – Strategie Stadtlandschaft<br />

Prof. Dr. Friedrich von Borries, Architekt<br />

Vom Ackerbürger zum Stadtgemüse<br />

Dr. Elisabeth Meyer-Renschhausen, Privatdozentin und Autorin<br />

Pause<br />

Bitte die Grünflächen betreten! : Freiraumplanung für Urbane Landwirtschaft<br />

Prof. Dr. Katrin Bohn, TU <strong>Berlin</strong><br />

Regionaler Naschmarkt<br />

Gemütlicher Ausklang mit Filmlounge:<br />

Erfahrungen austauschen – Menschen vernetzen – Ideen entwickeln<br />

Samstag, 20. November<br />

Workshops<br />

W1 Nachhaltig gebaut!<br />

Ute Ziegler, Baufachfrau <strong>Berlin</strong> e. V., Friederike Fuchs, STROH unlimited, Angelika Thormann,<br />

Bildungsverein Bautechnik e. V.<br />

W2 Stadt-Landschaft gestalten<br />

Ines-Ulrike Rudolph, Tempelhof Projekt GmbH<br />

W3 Teilhabe-Nachbarschaft-Naturzugang. Für ein neues Verständnis von Urbanität<br />

Dr. Christa Müller, Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis<br />

W4 Neue und alte Saatideen<br />

Ute Sprenger, Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN) e. V.<br />

W5 Kostproben Nachhaltiger Bildung<br />

Generationengärten: Elisabeth Hauschildt und Katrin Bastian, planwerkstatt · <strong>Berlin</strong>er Hofgärten:<br />

Karen Thormeyer und Ulrich Nowikow, GRÜNE LIGA <strong>Berlin</strong> e. V., · Stadtsafari: N.N.<br />

Exkursion<br />

Freiraum <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

Pause mit Mittagsimbiss<br />

Dialogtische zu Leitfragen der „stadt-pflanzen“ mit Vertreter/innen aus Politik, Verwaltung,<br />

Wirtschaft und Zivilgesellschaft<br />

Rundgänge und Pausengespräche<br />

Resümee aus den Dialogtischen und Ausblick<br />

Moderation: Katrin Fleischer, <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> e.V., Dr. Hartwig Berger, Naturschutzzentrum Ökowerk <strong>Berlin</strong> e.V.<br />

Ausstellung „stadt-pflanzen“<br />

Kerstin Stelmacher, urbanacker.net · Kristin Radix, Jonathan Lys und Marion Duprat, <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong><br />

Till N. P. Schneider und Christoph Hahn, Schneider & Hahn GbR


F1<br />

Die Konzeption<br />

Fachvorträge<br />

Strategie Stadtlandschaft <strong>Berlin</strong> 2017/2030/2050<br />

Prof. Dr. Friedrich von Borries, Architekt<br />

Mit Grün Stadt profilieren.<br />

Dieser Herausforderung stellt sich das Land <strong>Berlin</strong> und lässt ein Grünes Leitbild‚ Strategie Stadtlandschaft<br />

2017–2030-2050 erarbeiten. Die Zeitperspektiven sind bewusst gewählt, denn die Profilierung der Städte mit ihrem<br />

Grün ist eine Langzeitstrategie. Zur IGA 2017 <strong>Berlin</strong> sollen die ersten Referenzprojekte sichtbar werden. Grün ist<br />

Freizeit- und Erholungsraum, Repräsentationsraum, Naturraum und Bildungsraum zugleich, der von einer heterogenen<br />

Stadtgesellschaft täglich genutzt wird. Der Grünraum in <strong>Berlin</strong> ist ein sozialer, mehrdimensionaler und<br />

multicodierter Ort. Er ist ein konstituierender Teil der schönen Stadt, der bewusst gestaltet wurde, weite Blicke<br />

ermöglicht und Sehnsüchte anregt. Grün ist auch produktiv. Land- und forstwirtschaftliche Flächen, Kleingärten,<br />

Guerilla- und interkulturelle Gärten erzeugen grüne Produkte und soziale Zusammenhänge und Identitäten in einer<br />

globalisierten Welt. Und Grünraum ist eine ökologische Ressource, nicht nur für Pflanzen und Tiere, sondern auch<br />

für unsere Versorgung mit sauberem Trinkwasser und kühler Luft. Die Strategie Stadtlandschaft ist ein Entwurf<br />

einer zukünftigen Stadt, in der grüne Räume nicht nur einen wichtigen Beitrag zur urbanen Lebensqualität leisten,<br />

sondern auch auf drängende gesellschaftliche Entwicklungen reagieren. Die Strategie Stadtlandschaft baut dabei<br />

auf bestehende Stärken und Eigenlogiken auf, in dem sie diese behutsam weiterentwickelt. Im Mittelpunkt stehen<br />

deshalb drei Themen.<br />

Urbane Natur<br />

Der Stadtbewohner ist nicht nur urban, sondern sehnt sich auch nach Natur, die in Grünräumen nicht nur abgebildet,<br />

sondern durch Bewegung, Entdeckung, Überraschung erlebbar ist. „Urbane Natur“ macht ein Naturerleben<br />

mitten in der Stadt möglich. Damit werden zwei Pole zusammengeführt, die eine Spannung erzeugen und damit<br />

Sehnsüchte des Landschaftlichen mit dem Urbanen verknüpfen.<br />

Schöne Stadt<br />

Ein Netz aus bestehenden Grünräumen und zu öffentlichen Freiräumen umgebauten Straßen wird zum<br />

Grundgerüst der lebenswerten Stadt von 2050. Die „Schöne Stadt“ qualifiziert das gartenkulturelle Erbe historischer<br />

und aktueller Freiraumarchitektur durch eine Verknüpfung mit den durch eine neue Mobilitätskultur zurückgewonnenen<br />

grünen Räumen und entlastet die von Urban-Heat bedrohten Stadtgebiete.<br />

Produktive Landschaft<br />

Grünraum ist nicht nur schön, sondern auch sozial, klimatisch und ökonomisch produktiv. „Produktive<br />

Landschaft“ verbindet Landwirtschaft, Kleingärten und Subsistenzwirtschaft mit der Do-it-Yourself-Kultur von<br />

Zwischennutzern, Raumpionieren und grünen Unternehmern und einem ökologisch motivierten Lebensstil. Die<br />

berühmte <strong>Berlin</strong>er Kreativität erhält Einzug in die Gestaltung öffentlicher Grünräume.<br />

Diese drei Themen gelten für alle Grün- und Freiflächen der Stadt. Um einen Rahmen für die Umsetzung der drei<br />

Themen zu setzen, wurden Profilierungsräume identifiziert. Die klima- und sozialgerechte Weiterentwicklung der<br />

Grün- und Freiräume wird zentrales Thema einer zukunftsfähigen und lebenswerten Stadtentwicklung – trotz<br />

finanzieller Engpässe. Die Erarbeitung von gesamtstädtischen grünen Leitbildern ist eine Zukunftsaufgabe der<br />

Stadtentwicklung.<br />

5


6<br />

F2<br />

Fachvorträge<br />

Vom Ackerbürger zum Stadt-Gemüse<br />

Dr. Elisabeth Meyer-Renschhausen<br />

Als Goethe um 1786 das erste Mal nach Rom kam, kam er in eine Stadt, die seit weit über 1000 Jahren in sozusagen<br />

„zu großen Kleidern“ leben mußte. Ziegen weideten friedlich auf den Hängen des Capitols, auf dem bis heute<br />

Obst- und Olivenbäume die Besucher daran erinnern, daß schrumpfende Städte in der Geschichte der Menschheit<br />

nicht selten waren. Das gleiche Los erfuhren die Brandenburger „Ackerbürgerstädte“ nach dem 30jährigen Krieg,<br />

als ihre Bewohner infolge Verarmung zu Nebenerwerbsbauern mit Handwerksbetrieb wurden.<br />

Auch die Privatisierungen von Land, die wir heute erleben, da die Kleingärten in der Innenstadt „Investoren“<br />

geopfert werden, sind nichts Neues. 1810/1813 brachte die Gesetzgebung der Bauernbefreiung die Kleinstlandwirte<br />

auf ihren „Zuerwerbshöfen“ um ihren Zugang zu den Gemeindewiesen, den Allmenden. Sie flohen in die Städte, es<br />

entstanden die ersten Slums mit „Urban agriculture“, wie sie Bettina von Arnim in ihrem „Dies Buch gehört dem<br />

König“ für das <strong>Berlin</strong> im 19. Jahrhundert beschrieben hat. Diese Spontansiedlungen mit ihren Gemüsegärten hielten<br />

sich in <strong>Berlin</strong> am Kottbuser Tor bis zum I. Weltkrieg. Heute passiert Ähnliches in Afrika, durch Klimawandel,<br />

Kriege, Staudämme, Dumping-Exporte oder „Land-Grabbing“ werden Kleinbauern um ihre Felder gebracht, fliehen<br />

in die Städte, finden kaum Jobs und beginnen mit „städtischer Landwirtschaft“.<br />

In <strong>Berlin</strong> schufen die vielen sozialen Bewegungen und ihre jahrelangen Bemühungen um mehr soziale Gerechtigkeit<br />

Abhilfe mittels der Gesetzgebung im Gefolge der November Revolution 1919. Die Reichkleingarten-Verordnung von<br />

1920 sprach jedem, der es wollte und nötig hatte einen Koloniegarten von ausreichender Größe zu. Die Städte<br />

betrieben eine Bodenvorratswirtschaft, mit der sie einerseits das Land für die Schrebergartenkolonien bereit<br />

hielten und andererseits die Bodenpreise deckeln konnten. Damit war auch garantiert, daß die Mietpreise auf<br />

einem annehmbaren Niveau blieben. In Städten wie <strong>Berlin</strong> und Wien sorgten die damals sehr sozial denkenden<br />

Verwaltungen für die Umsetzung der bereits geplanten heute noch interessanten Subsistenz-Siedlungen:<br />

die „Heimstättensiedlungen“ und Gartenstädte wie etwa die an der Lentze-Allee, Neu-Tempelhof oder die<br />

„Bahnhofssiedlung“ Erkner.<br />

Die neue Garten- und Grünbewegung begann in <strong>Berlin</strong> mit der Hausbesetzerzeit der 1970er und 80er Jahre, die<br />

sich gegen die „Kahlschlagsanierungen“ jener Zeit richteten. Der berühmte „Ziegenhof“ des Vereins Blockinitiative<br />

128 e.V. im Kiez am Klausener Platz in <strong>Berlin</strong>-Charlottenburg (Zugang Danckelmannstraße Nr. 16) ist eine heute<br />

an warmen Sommertagen völlig überlaufene Kiezoase, die von den damaligen Hausbesetzern bis heute zuverlässig<br />

in rein ehrenamtlicher Arbeit betrieben und gepflegt wird. Offiziell gehört das Gelände nun dem Bezirk<br />

Charlottenburg, der es als Kinderspielplatz unterhält. Ähnlich wurden die verschiedenen Kinderbauernhöfe<br />

am Mauerstreifen in Kreuzberg oder im Görlitzer Park über 30 Jahre nahezu ausschließlich von Freiwilligen<br />

betrieben. In anderen Fällen, wie dem Ökowerk am Teufelssee im Grunewald, das vor 25 Jahren entstand, um<br />

die Privatisierung des Teufelberges abzuwehren, beteiligen sich heute Bezirk und Land am Unterhalt. Aber die<br />

Hauptarbeiten leisten bis heute Freiwillige.<br />

In den 1990er Jahren begann weltweit eine neue Welle von „Community Gardening“. Überall entstanden<br />

Nachbarschaftsgärten und „Internationale Gärten“. Im verarmten <strong>Berlin</strong>, wo nach 1989 ein unersprießliches<br />

Tauziehen zwischen „Reichsbahn“ und Land, bzw. Bund und Land um die großen innerstädtischen Brachen<br />

wie das Gleisdreieck oder später auch das Tempelhofer Feld begonnen hatte, wurden die in den 1990er<br />

Jahren geforderten Gemeinschaftsgärten – abgesehen vom Kid‘s Garten von 1998 (Neukölln) - erst nach der<br />

Jahrtausendwende Realität. Im Jahr 2000 entstanden der Perivoli-Garten in Neukölln, 2003 der Wuhlegarten in<br />

Köpenick und 2004 durften die Menschen auch im künftigen Park auf dem Gleisdreieck beginnen, „interkulturell<br />

zu gärtnern“. Gleichzeitig entstanden der Gemeinschaftsgarten „Bunte Beete“ im Wrangelkiez sowie „Rosa Rose“<br />

in Friedrichshain. Heute hat <strong>Berlin</strong> bereits 20 Interkulturelle Gärten, die größeren befinden sich in den östlichen<br />

Bezirken der Stadt, weitere 10 sind geplant. Dazu kommen neue Formen der städtischen Landwirtschaft,<br />

wie die Prinzessinnen-Gärten oder das Selbsternte-Projekt „Bauerngärten“, die ihre Hauptbetreiber auch ernähren.<br />

Im Osten der Stadt unterhalten ehrenamtlich tätige Bürger mit Hilfe von MAE-Kräften beachtliche<br />

Naturschutzstationen wie etwa in Malchow.<br />

Deutlich ist: die neue städtische Landwirtschaft oder das „urban gardening“ ist eine neue soziale Bewegung,<br />

die glücklicherweise aus der Not eine Tugend macht. Es entstehen grüne Oasen für Hitzestreßgeplagte<br />

Innenstadtbewohner, Möglichkeiten für ein sinnvolles Engagement für Arbeitslose und sogar neue<br />

Beschäftigungsfelder. Es empfiehlt sich daher, diese neue „urban agriculture“ in die Flächennutzungsplanung<br />

mit aufzunehmen, ihr gerade auch in der Innenstadt Flächen vorzubehalten und sie finanziell deutlich zu unterstützen.<br />

Bei den entsprechenden Planungen sollte ernsthaftes interdisziplinäres Arbeiten die erste Priorität<br />

bekommen. Die neuen Gartengruppen allesamt auf temporäres Gärtnern als „Zwischennutzer“ zur verpflichten,<br />

erscheint mir angesichts des weltweiten Bodenproblems, vor dem wir heute stehen, als wenig nachhaltig. Einen<br />

guten Mutterboden aufzubauen braucht Generationen.


F3<br />

Fachvorträge<br />

Bitte die Grünflächen betreten! :<br />

Freiraumplanung für Urbane Landwirtschaft<br />

Prof. Dr. Katrin Bohn, TU <strong>Berlin</strong><br />

Wo findet urbane Landwirtschaft eigentlich statt? Wo sind die Flächen und Freiräume, die dazu innerhalb<br />

der Stadt notwendig sind und wie sind diese beschaffen? Wer beschafft sie? Und für wen?<br />

Anhand von praktischen Beispielen aus der Arbeit der Autorin, werden im Vortrag 4 städtische<br />

Maßstäbe besprochen; Stadt – Stadtraum – Gebäude – Innenraum. Urbane Landwirtschaft kann<br />

demnach an ganz verschiedenen Orten unserer alltäglichen Umwelt stattfinden, wenn bestimmte<br />

Nutzeransprüche erfüllt sind und bestimmte Planungsparameter bestehen.<br />

Um das resultierende bunte Nebeneinander von städtischer Feldwirtschaft, Gemeinschaftsgärten,<br />

Kleingärten, Vorgärten, Dachgärten, Bauerngärten, vertikalen Gärten, vertikalen Feldern u.v.a. urbanen<br />

Landwirtschaften überhaupt planerisch vorstellbar zu machen, wird im Vortrag unter dem Begriff<br />

Produktive Stadtlandschaft (Continuous Productive Urban Landscape (CPUL)) ein Konzept vorgestellt,<br />

das zur nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen und landwirtschaftliche Freiflächen integrierbar<br />

machen könnte.<br />

Produktive Stadtlandschaften, die eine ökologische Landwirtschaft in der Stadt einschließen, helfen,<br />

Ressourcen effizienter zu nutzen und Umweltauswirkungen zu minimieren. Gleichzeitig erhöhen sie,<br />

zumindest lokal, die Lebensqualität und den Wohlstand der Stadt. Wie und bis zu welchem Grad das<br />

funktionieren kann, wird derzeit international erforscht.<br />

Derzeit wird der Begriff „Produktive Stadtlandschaft“ genauso wie der Begriff „Urbane<br />

Landwirtschaft“ weiter definiert. In zahlreichen Fachveranstaltungen debattiert man darüber, ob<br />

es sich beim „Gärtnern“ in der Stadt um urbane Landwirtschaft (urban agriculture) oder städtische<br />

Nahrungsmittelerzeugung (urban food growing) oder gemeinschaftliches Gärtnern (community<br />

gardening), um Selbstversorgung oder Geschäftsmodelle, um Stadtplanungskonzepte oder soziale<br />

Bewegungen oder um alles gleichzeitig handelt.<br />

Für den offenen und öffentlichen Diskurs, mit dem diese Begriffsfindungen einhergehen, ist es ein<br />

gutes Zeichen, wenn Produktive Stadtlandschaft für die einen hochertragreiche Gemüsefelder und für<br />

die anderen soziale Vernetzung oder kulturelles Angebot bedeutet.<br />

Die neue Lust an der städtischen Produktivität und die damit verbundenen Aktivitäten lassen sich<br />

nicht mit einem Wort erklären. Die Gründe dafür sind vielfältig und unterscheiden sich von Land zu<br />

Land sowie von Stadt zu Stadt. Sie spiegeln sehr komplexe städtische Nahrungssysteme wider, die so,<br />

wie sie gegenwärtig funktionieren, künftig nicht funktionieren können.<br />

Die Frage ist nun, wie sich Landwirtschaft nachhaltig und gestalterisch ansprechend in die Stadt<br />

integrieren lässt. Oder besser: sich wieder integrieren lässt. Letzteres ist wichtig, denn Städte beherbergten<br />

bis weit ins 19. Jahrhundert hinein produktive Flächen, die erst mit der Industrialisierung<br />

der Nahrungsmittelproduktion verschwanden. Die ökonomische und landwirtschaftliche Logik lokaler<br />

Obst- und Gemüseproduktion hatte sich schon im frühen 19. Jahrhundert bestätigt.<br />

Wie kann man also heute weitgehend geschlossene, abfall- und transportreduzierte, energieeffiziente<br />

Systeme interpretieren und an sie anknüpfen? Wie kann nachhaltige, lokale und regionalisierte<br />

Nahrungsproduktion aussehen und welche Räume nähme sie ein? Die Gartenstadt ist für viele eine<br />

Referenz; aber wie sehen integrierte Nahrungssysteme für die Stadt von morgen aus?<br />

Mit diesen Fragen schliesst der Vortrag und lädt zum gemeinsamen Weiterdenken ein.<br />

7


8<br />

W1<br />

Ergebnisse<br />

1. DIN vs. Mitmachen<br />

Workshops<br />

Nachhaltig gebaut!<br />

Planung und Praxis am Beispiel des künftigen Allmende Kontors mit kurzer<br />

Projektvorstellung durch Kerstin Stelmacher für urbanacker.net<br />

Zum Thema „Partizipative Planungsprozesse mit Stroh und Lehm“<br />

gibt es zwei Impulsreferate:<br />

1. Impulsreferat, BAUFACHFRAU <strong>Berlin</strong>: „Betreten der Baustelle erwünscht:<br />

Partizipative Bauprojekte mit Holz und Lehm“<br />

2. Impulsreferat, STROH unlimited: „Methoden und Beispiele für partizipative<br />

Planungsprozesse, gemeinschaftliches Bauen mit Stroh und Lehm“<br />

Daran schließt ein gemeinsamer Planungsworkshop zur Entwurfsentwicklung an, das<br />

Brainstorming zum Allmende Gebäude: Raumgrößen, Gebäudeformen, Bauweisen,<br />

Entwickeln erster Vorentwurfs-Skizzen und Modelle. Aspekte der Machbarkeit werden<br />

thematisiert: Brainstorming zu Ressourcen, z.B.: Wer kann finanziell fördern? Welches<br />

ist der Innovative Charakter des Projekts? Welche weiteren Ressourcen gibt es? Können<br />

z.B. Eigenleistung, Workcamps, Ausbildungsprojekte einbezogen werden? Prüfung der<br />

Möglichkeiten für ein internationales Workcamp<br />

Ute Ziegler — Baufachfrau <strong>Berlin</strong> e. V., Friederike Fuchs — STROH unlimited,<br />

Angelika Thormann — Bildungsverein Bautechnik e. V.<br />

• Lokale Tradition<br />

• Einbezug des Umfeldes / Nutzen für das Umfeld<br />

• Verortung<br />

• Fachübergreifend arbeiten<br />

• Materialkreislauf, Recycling<br />

• Akteure<br />

• Begleitung von Fachkräften<br />

• Einbindung von Auszubildenden<br />

• Internationaler Austausch<br />

• Praktikum<br />

• Ressourcen (Zeit, Geld)<br />

• Kosten + Zeit<br />

• Fördertöpfe<br />

• Projekt-Förderer?<br />

• Planung<br />

• Planungsworkshops<br />

• Phasen klar abgrenzen<br />

• Klarer Fahrplan<br />

• Planungsphase- Details; Profis Partizipation<br />

• Sammeln und Entwickeln<br />

• Entscheidungsmodell z.B. fünfköpfiger<br />

Bauausschuss<br />

• Technik + Material<br />

• Umsetzung<br />

• Lehmbeschaffung, Kosten<br />

• Lehm-Bau-Boden-Pflanzen am Bau!?<br />

• Größengrenze wirklich „unlimited“?<br />

• Genehmigung! Kunstwerk? 1. Vorkommen?<br />

• Bauantrag ab wie viel Quadratmeter?<br />

• „Mobilität“ der Bauten —> Tempelhof<br />

• Bautechnik? Fachwerk etc…<br />

• Lehm+ Stroh schreien nach Partizipation!<br />

(Spaß, Arbeitskräfte)<br />

• Fundament<br />

• In den Boden bauen? (Keller, Fundament?)<br />

• Lehmangebot in der Region —> ökologische<br />

Folgen?<br />

• Perspektiven<br />

• Eigenleistung nach Rohbau<br />

• Pflege soziale Kontrolle<br />

• Aufgaben / Entscheidung, Struktur<br />

• Materialverfügbarkeit Regional / Lokal?<br />

2. Allmende Kontor<br />

• Netzwerkgebäude<br />

• Versammlungsraum 30–50 qm<br />

• Teeküche<br />

• Büro 1–2 Personen 10 qm<br />

• Verleih-Station Geräte<br />

• Lager<br />

• Beratung<br />

• Loses Netzwerk<br />

• Träger: Workstation e.V. Ideenwerkstatt<br />

• 5000 qm Fläche<br />

• Schau- und Versuchsgarten, RW, Solar<br />

• Samen / Saatgut, Erhaltung / Tausch<br />

• Pacht: 5000 EUR / Jahr<br />

• Zwischennutzung bis 2016<br />

• Boden nicht nutzbar<br />

• Freimessung und Rückbau —> Kosten


W2<br />

Ergebnisse<br />

1. Naturschutz<br />

Workshops<br />

Stadt-Landschaft gestalten<br />

Partizipation durch Raumproduktion<br />

Das Besondere an der Entwicklung des Tempelhofer Flugfeldes ist, dass Planung und öffentliche<br />

Nutzung des Areals parallel stattfinden, der Umbau des Geländes quasi bei laufendem<br />

Betrieb erfolgt. Einmalig an dieser Entwicklung ist auch die konsequente Integration verschiedener<br />

Bürgerbeteiligungsformate in die Planung.<br />

Aktuell werden zum einen Planungsverfahren für die langfristige Entwicklung des<br />

Geländes durchgeführt, wie z.B. der momentan laufende Wettbewerb zur Gestaltung der<br />

Parklandschaft oder die Konkretisierung des Leitbildes als Grundlage für eine integrierte<br />

Gesamtkonzeption. Für Anfang 2011 ist geplant, den Entwicklungsprozess durch den<br />

Wettbewerb zur Gestaltung und Durchführung der Internationalen Gartenausstellung<br />

(IGA) weiter zu qualifizieren. Darüber hinaus können die Ergebnisse der avisierten<br />

Internationalen Bauausstellung (IBA) die zukünftige Stadtlandschaft weiter bereichern.<br />

Parallel werden erste Flächen für zeitlich befristete Pioniernutzungen zur Verfügung gestellt.<br />

Damit wird Raum zur konkreten Mitwirkung an der Entwicklung und der programmatischen<br />

Gestaltung des Geländes eröffnet. Die ersten ausgewählten Pioniernutzungen<br />

konzentrieren sich auf die Mitgestaltung der Freiflächen und das Schaffen von öffentlichen<br />

Angeboten in der Parklandschaft.<br />

Ines-Ulrike Rudolph — Tempelhof Projekt GmbH<br />

• „Stadtnahe Oasen“ / „Lerchen“<br />

• Werkzeuge: Regelmäßige Gesprächsrunde<br />

(1x Jahr / Frühjahr), [Senstadt, Umweltverbände, Grün<strong>Berlin</strong> GmbH]<br />

• Raumpionierverfahren —> parkbezogene Nutzung<br />

2. Beteiligungsmöglichkeiten<br />

• „Ehrlichkeit von Beteiligung“:<br />

• Nicht nur Reden, Sicherstellen der Aufnahme von Vorschlägen (Wettbewerbe, Entscheide),<br />

nicht Ex und Hopp / Heute gewollt und dann nicht mehr!<br />

• Informationsveranstaltungen<br />

• Ausstellungen<br />

• Foren und Workshops<br />

• Raumpionier sein: „Partizipation durch Raumproduktion“ (Ansprechpartner nutzen)<br />

• Lärmschutz Tempelhofer Feld (angrenzende Autobahnen)<br />

3. Die Lärche als Logo<br />

• die Lerche als Logo für Tempelhof<br />

• der Jingle ist das zwitschern<br />

• Leitbild öffentlich vorstellen, gekoppelt an eine Zukunftswerkstatt —> gemeinsame Aneignung von<br />

Zukunfts- und Entwicklungsthemen<br />

9


10<br />

W3<br />

Ergebnisse<br />

Workshops<br />

Teilhabe-Nachbarschaft-Naturzugang.<br />

Für ein neues Verständnis von Urbanität<br />

Die Stadt in einer demokratischen Gesellschaft, in einer vernetzten Welt und auf einem bedrohten<br />

Planeten kann in Zukunft nur ein Ort sein, der im tiefen Sinne des Wortes inklusiv ist, der seine<br />

Bewohner/innen einschließt, beteiligt und auch sieht: Menschen aus allen Teilen der Welt, mit unterschiedlichen<br />

Bildungsgraden, unterschiedlichen Fähigkeiten, unterschiedlichen Sehnsüchten.<br />

Aber nicht nur Menschen. Die lebenswerte Stadt formiert sich in einer lebendigen Interaktion von<br />

Menschen, Tieren und Pflanzen. Der Workshop vermittelt Hintergrundüberlegungen und praxisorientierte<br />

Bezüge auf urbane Gärten als Orte, an denen Teilhabe, Nachbarschaft und Naturzugang heute<br />

schon praktisch gelebt und kultiviert werden.<br />

Der Workshop fokussiert – nach einem inhaltlichen Input der Referentin – das Erfahrungswissen der<br />

Garteninitiativen vor Ort und will gemeinsam mit ihnen Chancen und auch Problematiken urbaner<br />

Gärten diskutieren.<br />

Dr. Christa Müller — Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis<br />

1. Teilhabe-Nachbarschaft-Naturzugang. Für ein neues Verständnis von Urbanität<br />

Die Stadt in einer demokratischen Gesellschaft, in einer vernetzten Welt und auf einem bedrohten Planeten kann<br />

in Zukunft nur ein Ort sein, der im tiefen Sinne des Wortes inklusiv ist, der seine BewohnerInnen einschließt, beteiligt<br />

und auch sieht: Menschen aus allen Teilen der Welt, mit unterschiedlichen Bildungsgraden, unterschiedlichen<br />

Fähigkeiten, unterschiedlichen Sehnsüchten. Aber nicht nur Menschen. Die lebenswerte Stadt formiert sich<br />

in der lebendigen Interaktion von Menschen, Tieren und Pflanzen. Der Workshop vermittelte Hintergrundwissen<br />

über urbane Gärten als Orte, an denen Teilhabe, Nachbarschaft und Naturzugang heute schon praktisch gelebt und<br />

kultiviert werden. Er fokussierte zudem das Erfahrungswissen der Garteninitiativen vor Ort und diskutierte Chancen<br />

und Problematiken gemeinschaftsorientierten Gärtnerns. Es wurden vier Kurzfilme der Reihe „Gründämmerung“ von<br />

George Eich gezeigt, die Einblicke in die Vielfalt und Dynamik der neuen Gärten und seine sozialen und kulturellen<br />

„Nebenprodukte“ bieten. Die Filme wurden im Sommer 2010 von anstiftung & ertomis produziert und repräsentieren<br />

unterschiedliche Dimensionen dieser neuen Praxen des Selbermachens und der Selbstorganisation.<br />

2. Nomadisch grün im Prinzessinnengarten<br />

“Wir sind keine Gärtner“ umschreiben Robert Shaw und Marco Clausen ihren selbstgewählten Dilettantismus. Die<br />

beiden Gründer des <strong>Berlin</strong>er Prinzessinnengartens haben auf 6000 Quadratmetern Brache eine blühende Oase geschaffen.<br />

Dort bauen sie Gemüse in Reissäcken, Bäckerkisten und Milchtüten an und bringen Menschen verschiedenster<br />

Milieus zusammen. Der Prinzessinnengarten ist eine Plattform für Leute, die etwas tun wollen: Hier ist Platz für<br />

den naturnah wirtschaftenden Imker, den Künstler, der mit Kindern aus dem Kiez kocht, die osteuropäische Nachbarin,<br />

die ihre Bio-Chilis aus der Heimat anbaut. Alle haben mit den Gründern gemeinsam: Sie schätzen lokale Produkte,<br />

handlungsorientiertes Lernen und nachhaltigen Genuss.<br />

3. Den Kindern die Natur näher bringen<br />

Im Interkulturellen Garten im Kreuzberger Kinderbauernhof werden nicht nur Gemüse und Kräuter angebaut. Er ist<br />

auch ein Begegnungsort für Menschen aus unterschiedlichen Kulturen - und ein ökologischer Lernort für Kinder. Der<br />

<strong>Berlin</strong>er Turgut Altug kocht mit Jungen und Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund und sensibilisiert sie für die<br />

Natur und ihre Belange. Der Film beleuchtet Turgut Altugs alltägliches Engagement um Ökologie und um interkulturellen<br />

Austausch.<br />

4. Gartenbewegungen in <strong>Berlin</strong><br />

Blumengeschmückt ziehen die GärtnerInnen vom Nachbarschaftsgarten „Rosa Rose“ durch <strong>Berlin</strong>-Friedrichshain. Sie<br />

müssen samt ihren Pflanzen und Bäumen umziehen, weil die Fläche bebaut wird. Die GartenaktivistInnen nehmen dies<br />

zum Anlass, für mehr Grün und mehr Gemeinschaftsgärten in der Stadt zu demonstrieren. Gesundes Gemüse anbauen,<br />

den Stadtteil gestalten und Menschen verschiedenster Herkunft zusammenbringen, das sind die Zutaten, die einen<br />

guten Community Garden ausmachen. Auch der Bürgergarten Laskerwiese funktioniert nach diesem Rezept: ein Garten<br />

von allen für alle. Der Film porträtiert die beiden <strong>Berlin</strong>er Gemeinschaftsgärten und ihre Philosophie.<br />

5. Am Anfang war der Nachbarschaftsgarten<br />

Leipzig ist nicht gerade ein prosperierender Wirtschaftsstandort. Genau das ist die Chance für eine Stadtentwicklung<br />

von unten. Im Stadtteil Lindenau setzen kreative Zugezogene gemeinsam mit Alteingesessenen urbane Lebenskonzepte<br />

um. Sie richten Werkstätten ein, renovieren Häuser und gestalten die Straßen neu. Ausgangspunkt all dieser<br />

Aktivitäten: der Nachbarschaftsgarten. Hier gedeihen nicht nur Tomaten und Feldsalat, sondern auch Perspektiven<br />

für eine demokratische und partizipative Stadtteilentwicklung. Nicht zuletzt die fruchtbare Kooperation mit der<br />

Stadtverwaltung zeigt, dass die Nische von heute schon morgen zukunftsweisend sein könnte.


W4<br />

Ergebnisse<br />

1. Was tun<br />

Workshops<br />

Neue und alte Saatideen<br />

Durch die moderne Züchtung wurden neue Sorten kreiert, gleichzeitig jedoch ging eine<br />

Vielzahl von Sorten verloren, die Bauern/Bäuerinnen und Gärtner/innen über Jahrtausende<br />

gezüchtet haben.<br />

Vielfalt in der Landwirtschaft (Agrobiodiversität) aber ist wichtig für die<br />

Zukunft, insbesondere angesichts von Klimaveränderungen. Und Saatgut ist das erste Glied<br />

in unserer Nahrungskette.<br />

Wer bringt heutzutage Saatgut in Umlauf? Und weshalb engagieren sich Initiativen hier zu<br />

Lande aber auch in Georgien oder Bangladesh um den Erhalt und die Nutzung von historischem<br />

Saatgut in Feld und Garten?<br />

(Input mit Video-Clips)<br />

Ute Sprenger — Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN) e. V.<br />

• Informieren + Einmischen + Unterstützen<br />

• Lebendiger Erhalt und Nutzung von Kulturpflanzen und Nutztieren<br />

• Lernen von- und Kooperationen mit Akteuren des Südens<br />

• Unterstützung der Kampagne „kein Patent auf Leben“<br />

• Unterstützung von alternativen, traditionellen, und regional angepassten Anbausystemen<br />

(Mischanbau statt Monokultur)<br />

• Bewusstseinswandel hin zu —> die Natur ist bunt und vielfältig —> weg von der Homogenität<br />

• Erhaltungsinitiativen unterstützen z.B. VERN e.V., VERN & Friends…<br />

2. Probleme<br />

• Dramatischer Rückgang der Artenvielfalt allgemein und der Nutzpflanzenvielfalt (Agrobiodiversität)<br />

• Seit den 50er Jahren Beginn der Industrialisierung der Landwirtschaft mit wachsendem Einsatz von synthetischen<br />

Düngemitteln, Pestiziden und Hybrid-Züchtungen<br />

• Heutiges konventionelles Saatgut in Bau- und Supermärkten zu 90% F1-Hybrid-Züchtungen<br />

(nicht vermehrungsfähig, brauchen optimale Bedingungen, brauchen Düngemittel, Pestizide und mehr<br />

Wasser, Sorten- oder Patentschutz, Anbieter sind einige wenige Unternehmen)<br />

• Züchtung in Hand von Spezialisten, statt partizipativer Ansätze der Züchtung,<br />

gemeinsam mit Landwirt/innen und Gärtner/innen<br />

• Sechs große Konzerne dominieren weltweit 50% Saatgutsektor, alle sechs sind agrochemische Konzerne,<br />

die damit ihre Pestizide und Dünger verkaufen (Monsanto, DuPont, Syngenta, Bayer, DOW, BASF)<br />

11


12<br />

W5<br />

Ergebnisse<br />

1. Diskussionsthemen<br />

Workshops<br />

Kostproben Nachhaltiger Bildung<br />

Die Generationengärten, <strong>Berlin</strong>er Hofgärten und Stadtsafari werden vorgestellt und zeigen<br />

auf, welche positiven Impulse für eine soziale Stadtentwicklung und nachhaltige Bildung<br />

möglich sind.<br />

Die Projekte haben zum Ziel, das Interesse und das Verständnis für Prozesse und<br />

Zusammenhänge in der Natur auf sehr anwendungsbezogene Weise zu befördern.<br />

Sie schaffen einen Bildungsmehrwert durch die Möglichkeit, Wissen auszutauschen,<br />

Erfahrungen mit der Natur zu sammeln und die Generationen zusammen<br />

zu bringen. Besonders in der Großstadt ist es notwendig, dass an vielen<br />

Orten Gartengemeinschaftsprojekte in dieser Form geschaffen werde. Sie helfen, die<br />

Aufmerksamkeit für das direkte Lebensumfeld in der Stadt zu erhöhen um damit auch<br />

dessen Wertschätzung zu stärken.<br />

Elisabeth Hauschildt und Katrin Bastian —<br />

planwerkstatt Generationengärten, Leit- und Beratungsstelle<br />

Karen Thormeyer und Ulrich Nowikow — GRÜNE LIGA <strong>Berlin</strong> e. V.<br />

N.N.<br />

• Es braucht ein Dach<br />

• Netzwerkbildung<br />

• E-flux für urbane Gärten, Newsletter<br />

• Netzwerkblog<br />

• Wie bildet man verantwortliche Gruppen?<br />

• Wie aktiviert man die personelle Ressource<br />

• Engagierten in Kommunen angstfrei einen Raum geben<br />

• Professionalisierung, Fakten, Daten, Evaluation<br />

• Stichwort kleine überschaubare Projekte<br />

• Gärten als Gesundheitsvorsorge (ökonomische Aspekte)<br />

• Krankenkassenerlass für Gärtnern<br />

• Ökonomische Messbarkeit mit BWL entwickeln<br />

• Kriterien an Gartenarbeit<br />

• Konzepte neuen ökonomischen kommunalen<br />

Haushaltens<br />

• Neue Schnittmengen bilden, Kunst…<br />

• Wertschätzung des Gärtnerns<br />

• Antragsperioden Gartenjahrrythmus<br />

• Zahlungsmoral der Mittelgeber<br />

• Diskrepanz Arbeitsaufwand in Antragsstellung und<br />

Abrechnungsbereich<br />

• Referenzen bei großen Anträgen nötig<br />

• Überforderung von Einzelpersonen in kleinen Vereinen<br />

• Schwierigkeiten Wirtschaftlichkeit und viele<br />

Gartenaktivität zu verbinden, soziale Wertschätzung<br />

• Was ist die Zukunftsvision der Bevölkerung?<br />

Stichwort Lowtec Lebensqualität<br />

• Zukunftswerkstatt „Grüne Stadt“ Generations- und<br />

fachübergreifende Politik<br />

• Gärtnern ist Alltagsritual<br />

• Personelle Finanzierung wichtiger als Sachmittel<br />

• Stichwort Einfluss über Bürgerhaushalt, wenn auch<br />

noch begrenzt<br />

• Unionhilfswerk in Neukölln unterstützt im Bereich<br />

Mehrgenerationengärten<br />

• Qualifizierung der Bürger/innen für Themen der Zukunft<br />

der Stadt<br />

• Kleine Budgetierung für Freiraumprojekte<br />

• Genderbudget<br />

• Andere Wege der Förderung<br />

• Partner für Schulen, JoS als Partner,<br />

Combiunionshilfswerk<br />

• Synergie- und Bildungseffekte übergreifend +<br />

Lebensweltbezug<br />

• Naturwissenschaftliche Effekte in der Stadt<br />

• Nawi als experimentelles Wissen<br />

• Wie weit kann Naturwissenschaft für kleine Kinder<br />

herunter gebrochen werden?<br />

• Soziale Kompetenzen<br />

• Gärten können den Bedarf der Schulen decken<br />

• Reaktivierung des „grünen Klassenzimmers“<br />

• Garten als außerschulisches Bildungskonzept (AG)<br />

• Idee „poetischer Baumpfad“ mit Schulen und Anderen<br />

• Schulgarten als fächerübergreifender Lernort<br />

• Synergieeffekte möglich<br />

• Therapeutische Gärten für Senioreneinrichtungen<br />

• Fächerübergreifende Wissensvermittlung in Schule,<br />

Vorschule<br />

• (Schul-) Garten ist mehr als Gärtnern<br />

• In 30 Jahren haben alle Schulen einen riesigen Schulgarten<br />

• Produktivität von Schulgärten hervorheben<br />

• Neue Schulkonzepte und Bildungskonzepte<br />

• Möglichkeiten der besonderen Aufmerksamkeit für Kinder<br />

• Mehr in die Modelle gehen und „Schule neu denken“<br />

• Dialogisches Lernen (Kontext-Erleben-Lebnsweltbezug)<br />

• Filmtipp: „Freie Lernorte“<br />

• Emotionales Lernen ist das bessere Lernmodell<br />

2. Ich erwarte vom Workshop<br />

• Facetten und Einsetzbarkeit von Gärtnerei<br />

• Synergieeffekte- Kinder groß werden lassen<br />

• Rahmen eröffnen für naturnahe Bildung<br />

• Partner/innen für ehrenamtliches Engagement finden<br />

• Partner/innen für eigenes Engagement finden<br />

• Nachhaltige Umweltbildung- Anregungen<br />

• Finanzideen, Absicherung der Arbeit<br />

• Erfahrungen sammeln<br />

• Erfahrungsaustausch, Ideen für Umweltbildung<br />

• Neue Anregungen und Kontakte


1<br />

2<br />

Thesen zu den fünf Leitfragen<br />

Wie können Eigenaktivitäten und Mitbestimmung von<br />

Bewohner/innen zur Gestaltung des öffentlichen Grüns<br />

gestärkt und unterstützt werden?<br />

Die Ausgangsbedingungen für mehr Bürgerengagement in <strong>Berlin</strong> sind gut. Das belegen<br />

viele Beispiele der letzten Jahre. Immer wieder haben sich Bewohner/innen in die Planung,<br />

Gestaltung und Pflege von Grün aktiv eingemischt. Initiativen dazu fanden oft erheblichen<br />

Zulauf und Unterstützung. Vielfach gelang es ihnen, bürgerfernes Verwaltungshandeln zu<br />

stoppen oder doch wesentlich zu verändern.<br />

Fast immer ging und geht es darum, lebendige Natur in der Stadt zu erhalten, sie weniger<br />

zu regulieren und zu strangulieren, ihr mehr Raum zu geben. Eine wachsende Zahl<br />

von <strong>Berlin</strong>ern/innen – keineswegs nur des bürgerlichen Mittelstands und auch unter<br />

Einwanderern –schätzt und verteidigt das städtische Grün als unabdingbaren Teil ihres<br />

Lebensraums. Diese Einstellung muss sich praktisch und alltäglich äußern können. Wie<br />

Parkflächen gestaltet, wie mit Straßenbäumen umgegangen, ob und wie wild wachsendes<br />

Grün auf ungenutzten Flächen erhalten bleibt, ist keineswegs nur Sache „der“ Verwaltung<br />

(mit ihren zudem zu geringen personellen, organisatorischen und finanziellen Kapazitäten).<br />

Es kann auch nur sehr begrenzt an zwangsläufig gewinnorientierte Privatunternehmen delegiert<br />

werden. Hier müssen Komitees und Initiativen von Bewohnern/innen eine wachsende<br />

Rolle spielen. Soweit von diesen zu leisten, sollten ihnen Möglichkeiten gegeben werden,<br />

sich an der Pflege und Gestaltung von Grün zu beteiligen. Um dafür zu sorgen, dass<br />

Menschen in armen und arbeitsmäßig prekären Lebensumständen daran beteiligt sind,<br />

müssen für diese finanzielle Kompensationen gesucht werden. Ehrenamtliches Engagement<br />

muss überhaupt möglich gemacht werden.<br />

Wie können solche Bürgeraktivitäten in die <strong>Berlin</strong>er<br />

Strategie der biologischen Vielfalt eingebaut werden?<br />

Damit die derzeit erarbeitete Strategie der biologischen Vielfalt in der Stadt angenommen<br />

wird, ist es wichtig, ihre Erarbeitung mit möglichst viel Bürgerbeteiligung zu verbinden.<br />

Das zu tun, ist in jedem Fall ein „win-win Spiel“. Die Anliegen dieser Strategie finden<br />

weithin Unterstützung. Oft muss „nur noch“ das Verständnis dafür gefördert werden,<br />

dass die gewünschte Vielfalt und Buntheit von Flora und Fauna auch davon abhängt,<br />

wie „wir“ das unmittelbare Wohnumfeld - Mauerwerk, Fassaden, Höfe, Dächer, Balkone<br />

– gestalten. Oder: die Renaturierung von Flussläufen – wichtiger Aspekt in der Schaffung<br />

von Biotopverbünden - , welche die Naturqualitäten verbessert und die landschaftlichen<br />

Reize entschieden steigert. Ein drittes Beispiel sind die bestehenden, aber auch die von<br />

der urbanen Gartenbewegung neu errichteten Gartenkolonien, immerhin 6% der <strong>Berlin</strong>er<br />

Gesamtfläche. Hier haben die Nutzer/innen des Gartengeländes angesichts des durchschnittlichen<br />

Zustands der Kleingärten enorme Möglichkeiten, die biologische Vielfalt zu<br />

steigern. Gerade darum ist es wichtig, die (Klein-) Gärtner/innen in die Erarbeitung von<br />

Strategien der Biodiversität einzubeziehen. Der Landesverband der Gartenfreunde zeigt hier<br />

große Offenheit.<br />

Aber auch in anderen Handlungsbereichen sind direkte Bürgeraktivitäten sinnvoll und für<br />

die Akteure/innen durchaus attraktiv. Die gegenwärtigen Renaturierungsbemühungen um<br />

die Panke, in die benachbart wohnende und vor allem junge Menschen einbezogen werden,<br />

sind dafür ein ermutigendes Beispiel. In der Gestaltung der unmittelbaren Wohnumgebung<br />

sind fördernde und/oder impulsgebende Programme der Stadtpolitik hilfreich und gefragt.<br />

Sinnvolle Ansätze waren hier z.B. das Hofbegrünungsprogramm aus den 90er Jahren, in<br />

dem öffentliche Unterstützung mit im übrigen gemeinschaftsfördernden Eigenaktivitäten<br />

zusammengingen oder auch das Förderprogramm “Zukunftsfähiges <strong>Berlin</strong>”, welches den<br />

Agenda-<strong>21</strong>-Prozess in <strong>Berlin</strong> qualifiziert und effektiver gestaltet hat. Impulsgebung für mehr<br />

biologische Vielfalt im Wohnumfeld muss im Übrigen keineswegs immer mit finanzieller<br />

Förderung verbunden sein.<br />

13


14<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Thesen zu den fünf Leitfragen<br />

Welchen Beitrag leisten urbane und interkulturelle<br />

Gartenprojekte für die ökologische und soziale<br />

Stadtentwicklung, und wie können weitere Impulse<br />

gegeben werden?<br />

Selber zu gärtnern, ist eine hervorragende Möglichkeit, sich an der Gestaltung von Grün<br />

in der Stadt zu beteiligen. Hier werden Städte als Handelnde in der Natur angesprochen<br />

und aktiviert. Wie der Zustand vieler Gärten in <strong>Berlin</strong> (noch) zeigt, kann Natur aber auch<br />

zu Tode gepflegt werden. Zwischen dem kurzgeschnittenen Rasen und einer blühenden<br />

Wildwiese liegen Welten. Die Stadt sollte insbesondere solche Gartenprojekte fördern und<br />

ermutigen, die die Naturqualität bereichern.<br />

Urbanes Gärtnern ist historisch aus vorwiegend sozialen Gründen entstanden.<br />

Haushalte armer bzw. lohnabhängiger Familien haben mit ihr eine (zumindest partielle)<br />

Selbstversorgung gesichert. In (nicht nur) unserer Stadt, in der inzwischen<br />

Hunderttausende in Armut und in ökonomisch ungesicherten Verhältnissen leben, gewinnt<br />

das neue Aktualität. Dass gerade Einwanderer/innen1 an gemeinsamen Gartenaktivitäten<br />

interessiert und beteiligt sind, hat neben geselligen und kulturellen durchaus ökonomische<br />

Gründe. Den Zugang von in Armut lebenden Bevölkerungsschichten in die bestehenden<br />

Kleingartenkolonien stärker zu öffnen und zu erweitern, ist eine soziale Aufgabe, die sich<br />

der <strong>Berlin</strong>er Stadtpolitik neu stellt. Sie sollte sekundiert und ergänzt werden durch entsprechende<br />

Projekte auf neu zu erschließendem Gartenland.<br />

Wie lassen sich Eigenaktivitäten im städtischen Grün<br />

mit der Förderung der Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung verbinden?<br />

Wenn Verständnis und Sensibilität für umweltschonendes Leben und Wirtschaften – tragende<br />

Säule des Konzepts der Nachhaltigkeit – gefördert werden sollen, ist die Förderung<br />

handelnder Naturerfahrung eine wichtige Hilfe. Menschen lernen in der Pflege und<br />

Gestaltung von Grün dessen Wert zu ermessen und zu schätzen. Insbesondere gilt das für<br />

die Einbeziehung junger Menschen. Daher sollten die genannten Eigenaktivitäten in die<br />

Programme der Bildung für nachhaltige Entwicklung stärker Eingang finden. So sollte jede<br />

Schule, jede Kita und jedes Stadtteilzentrum einen Garten betreiben können.<br />

Wie können Gemeinschaftsgartenprojekte beitragen,<br />

Wahrnehmung und Wertschätzung des öffentlichen<br />

Grüns zu verbessern?<br />

Der eingezäunte, die übrige Welt aussperrende Garten sollte sich zunehmend der<br />

Vergangenheit angehören. Darum sollten zukünftig Gemeinschaftsprojekte gestützt und<br />

gefördert werden. Kommunitär betriebenes Gärtnern hat immer eine Ausstrahlungskraft,<br />

allerdings müssen andere Stadtbewohner dann auch Zugang erhalten, auch um<br />

Anregungen weiter zu geben und voneinander zu lernen. Grünflächen in der Stadt sollen<br />

Gemeineigentum und öffentlich zugänglich sein und bleiben: das gilt ebenso für Gärtnern in<br />

der Stadt - auch wenn die Erträge von denen privat angeeignet werden, die sie erarbeitet<br />

haben und die sie im Übrigen brauchen.<br />

„Zuwanderer“ sind als „halb außen vor“ abgewertet. Für „Migranten“ ist – beim Worte<br />

genommen – eine übergängliche Lebenssituation hier zu erwarten. Allein „Einwanderer“<br />

erkennt den Anspruch auf Dauerhaftigkeit an – das nach Jahrzehnten kontinuierlicher<br />

Einwanderung auch im Sprachgebrauch zu tun, ist an der Zeit.


!<br />

»<br />

Thesen zu den fünf Leitfragen<br />

Zum Abschluss unser Handlungsvorschlag<br />

Wir regen an, ein dreijähriges Förderprogramm über Lotto-Mittel einzurichten, welches<br />

vielen Bürgern/innen und Initiativen dieser Stadt ermöglicht, sich nachhaltig an der urbanen<br />

Land(wirtschafts)gestaltung zu beteiligen und neue Wege der Freiraumgestaltung<br />

und Eigenversorgung zu entwickeln.<br />

Wir unterstützen die Bemühungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, eine<br />

Koordinierungsstelle für Eigenaktivitäten im Stadtgrün, Gemeinschaftsgärten und urbane<br />

Landwirtschaft“ einzurichten und wünschen uns analoge Strukturmodelle für die Bezirke.<br />

Solche Bildungs- und Beratungsangebote wie z.B. das Allmende-Kontor, die Beratungsstelle<br />

der <strong>Berlin</strong>er Hofgärten für ein gutes Klima und die Leit- und Beratungsstelle für<br />

Generationengärten sollten unterstützt und ausgebaut werden.<br />

<strong>Berlin</strong>, 17.11.2010<br />

Hartwig Berger, Katrin Fleischer, Herbert Lohner, Kristin Radix, Stefan Ziller<br />

Aus dem Beschluss der Lokalen Agenda <strong>21</strong> von 2006<br />

„<strong>Berlin</strong> zukunftsfähig gestalten“<br />

„Ebenso wichtig wie diese aktive Rolle der Politik ist das Engagement der Bürger in<br />

Organisationen und Initiativen. Ohne engagierte Selbsthilfe und Partizipation werden die<br />

staatlichen Institutionen überfordert. Deshalb will die vorliegende Agenda einen Beitrag für<br />

eine neue Partizipationskultur zwischen den Agendaakteuren aus Politik, Verwaltung und<br />

Wirtschaft leisten. Besondere Beachtung verdient die Arbeit der Bezirke, NGOs, Kirchen und<br />

Religionsgemeinschaften. Es wird empfohlen, ihre Erfahrungen und Werte in die weitere<br />

Agendaarbeit einfließen zu lassen […]” S. 14<br />

„In interkulturellen Gärten erhalten Einwanderer und Spätaussiedler gemeinsam mit<br />

Einheimischen die Gelegenheit, ihre Traditionen und Besonderheiten der Gartengestaltung<br />

zu entfalten und sich kulturell näher zu kommen (siehe auch Abschnitt Grünflächen,<br />

Kleingärten und naturnahe Flächen IV 3.5) […]” S. 27<br />

„Die Bürger werden an Planungen und Maßnahmen, die ihre Belange berühren, umfänglich,<br />

angemessen und frühzeitig beteiligt. Hierzu werden sie zunächst über die<br />

Partizipationsformen und -möglichkeiten informiert. Ihre Beteiligung als ‘Experten<br />

in eigener Sache’ wird als selbstverständliches und verbindliches Element etabliert.<br />

Vielfältige Beteiligungsformen für Bürger auf allen Ebenen werden etabliert. In diesem<br />

Sinne sind selbstorganisierte Beteiligungsprojekte konsequent zu unterstützen und im<br />

Entscheidungsprozedere des Gemeinwesens zu verankern […]” S. 34<br />

„Der Senat unterstützt durch geeignete Maßnahmen (z.B. durch Flächenbereitstellung und<br />

Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik) die Einrichtung interkultureller Gärten als Orte für<br />

den Natur- und Umweltschutz sowie der sozialen Integration in der Region. So sollen bis<br />

2015 die Bezirke nach Möglichkeit jeweils zwei gärtnerisch geeignete Flächen zur Verfügung<br />

stellen. Der Zugang zu diesen Flächen wird durch ein angemessenes Verfahren und die<br />

öffentliche Bekanntmachung dieser Nutzungsmöglichkeit vereinfacht und beschleunigt.<br />

Geeignete Stadtbrachen werden auch im Rahmen der Zwischennutzung zur Verfügung<br />

gestellt (vgl. Abschnitt II 3.1) […]” S. 47<br />

„Ein Drittel aller in <strong>Berlin</strong> konsumierten Lebensmittel stammt aus der Region […]” S. 60<br />

15


16<br />

D1<br />

Ergebnisse der Dialogtische zu den Leitfragen<br />

Dialogtisch 1<br />

Moderation: Katrin Fleischer<br />

1. Partizipation<br />

• Planungsprozesse öffnen<br />

• Umgang zwischen Verwaltung und Initiativen —> Fortbildung<br />

• Durchlässigkeit der Verwaltungsstruktur ressortübergreifend<br />

• Partnerschaftlicher und sachlicher Umgang miteinander<br />

• Klares politisches Bekenntnis zur Partizipation<br />

• Stärkung von Agenda <strong>21</strong> in den Bezirken als Moderatoren<br />

• Handbuch für Partizipation in alle Verwaltung und für alle Bürger/innen<br />

• Kennzeichnungen der Partizipationskultur<br />

• Anteilige Fläche des öffentlichen Grüns zur freien Gestaltung zur Verfügung stellen<br />

• Alle Bezirke haben interkulturelle Gärten außer Charlottenburg<br />

• Agenda <strong>21</strong> zur Chefsache machen und eine Wiedereinrichtung eine Agenda-Büros in der<br />

Verwaltung<br />

• Agenda <strong>21</strong> als Pflichtaufgabe für die Bezirke<br />

• Gleichwertigkeit von Partizipation im Bezug auf Nachhaltigkeit<br />

• Bürgerschaftliches Engagement der Bürger/innen ressortübergreifend auf Senatsebene<br />

(Arbeitsgruppe)<br />

2. Bürgerbeteiligung<br />

• Biologische Vielfalt stärker kommunizieren<br />

• Förderung von Umweltbildung in Schulen und Kitas —> ökologische Grundbildung<br />

• Patenschaften zwischen Wirtschaft und Initiativen<br />

• Koordinierung nachhaltiger Bildung<br />

• Informieren und Einmischen für alte Saatkulturen<br />

• NaZ (Natur als Zweitsprache über Deutsch-Türkisches Umweltzentrum)<br />

• Verbindung von Stadt und Umland stärken<br />

• Baumscheibenpatenschaften unterstützen, Vermeidung eines Bauscheibenkrieges zwischen<br />

Unis und Ordnungsamt<br />

• Erhalt alter Kultursorten muss Bürgerinitiative sein<br />

• Strategie für Arten + Sorten, Lebensräume bekannter machen (Genpool),<br />

z.B. 178 Themen, …<br />

• Finanzierungsinstrument schaffen —> Städtischer Fond (10% der Gewerbesteuer)<br />

• Vermeidung von Pflanzenbekämpfungsmaßnahmen durch öffentliche Umweltämter<br />

• Mehr Wildnis zulassen<br />

• Ausschreibungen noch stärker an Vorschriften für biologische Vielfalt binden<br />

• Lernen von anderen und aus anderen Städten<br />

• ANU – 10% der Kitas für Umweltbildung, Leuchtpool<br />

• Bäume sind lebenswichtig<br />

3. Stadtentwicklung<br />

• Beitrag von Unis für biologische Vielfalt mehr veröffentlichen —> Wertschätzung<br />

• Ökologische Nischen schaffen („betreute und wilde“)<br />

• Die Tafelgärten fördern<br />

• Eigenversorgung durch Gärten und urbane Landwirtschaft stärken<br />

• Landwirtschaft wird in der Stadt nicht gefördert!<br />

• Tierhaltung alter Rassen stärker berücksichtigen, auch Kinderbauernhöfe<br />

• Gemeinschaftsgärten ermöglichen, auch miteinander für kleinen Geldbeutel<br />

• Auch für Migranten auf Zeit


D2<br />

Ergebnisse der Dialogtische zu den Leitfragen<br />

4. Bildung<br />

• Stadtteilzentren erweitern für gemeinnützige Vereine und freie Träger der Jugendhilfe<br />

• Gartenarbeitsschulen, Schulumweltzentren schützen, Waldschulen<br />

• Jugendliche kreativ in grüner Stadtentwicklung einbeziehen und spannender gestalten<br />

5. Wahrnehmung & Wertschätzung<br />

• durch ihre Arbeit in den Gartenprojekten und im Nachbarschaftsumfeld<br />

• Schließung von Gartenkolonien am Tag vermeiden<br />

• Diese Arbeit macht Spaß und bringt was für Gesundheit<br />

• Beitrag zum Wohlfühlen in der Nachbachschaft<br />

• Mehr Öffentlichkeitsarbeit —> Motto für Deutschen Städtetag und ähnliche<br />

Stadtteilkonferenzen<br />

• Handlungsvorschläge<br />

• Plattform / Agentur oder so ähnlich<br />

• Abstimmung mit 5-jähriger Modellzeit<br />

• Nachträgliche Koordination mit Verwaltung und Wissenschaft<br />

Dialogtisch 2<br />

Moderation: Dr. Hartwig Berger<br />

<strong>Berlin</strong> sollte in der Neugestaltung von Grünanlagen einen neuen Weg beschreiten: Direkt<br />

oder in einem Vor-Wettbewerb ausgewählte Landschaftsarchitekten werden beauftragt,<br />

Gestaltungsvorschläge gemeinsam mit einem möglichst breiten Kreis von AnwohnerInnen<br />

zu erarbeiten. Sofern sich dabei unterschiedliche Gestaltungsoptionen nicht klären und<br />

ausräumen lassen, auch zwischen LandschaftsarchitektInnen und AnwohnerInnen wird die<br />

Entscheidung in einer, wie im bisherigen Wettbewerb einberufenen Jury entschieden.<br />

• Gemeinschaftsgärten und andere von BürgerInnen gestalteten Grünflächen sind und<br />

bleiben öffentliches Eigentum und müssen öffentlich zugänglich sein. Unbenommen ist<br />

davon das Recht von GärtnerInnen, die von ihnen kultivierten Früchte selbst zu ernten.<br />

• Es bedarf sowohl einer zivilgesellschaftlichen wie einer kommunalen Koordinierungsstelle<br />

für Gemeinschaftsgärten und Bürgeraktivitäten im Grünbereich. Beide Stellen (im ersten<br />

Fall: Allmende-Kontor) sollten auch Aufklärungs- wie Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Es<br />

ist wichtig, dass sie dabei den Erhalt und die Stärkung biologischer Vielfalt immer mit im<br />

Auge haben.<br />

• Grüngestaltung und die Förderung biologischer Vielfalt muss immer vereinbar sein und<br />

bleiben.<br />

• Imkerei gehört in die Stadt und ist in jeder Hinsicht zu fördern.<br />

• Weiterbildungsangebote für Lehrer im Gereich Gärten und bürgernahe Grüngestaltung<br />

sind erforderlich.<br />

• Im Straßenbild und in Parks muss stärker auf Staudenpflanzen gesetzt werden; außerdem<br />

sind Obstbäume in Straßen und Parks zuzulassen.<br />

• Bei Flächen aus dem Liegenschaftsfonds, die für Gärten und bürgernahe Grüngestaltung<br />

zur Verfügung gestellt werden, muss auf die Erhebung einer Pacht verzichtet werden.<br />

Die Koordinierungsstelle sollte sich darum bemühen, bei Privatflächen, die zur Verfügung<br />

gestellt werden, das ebenfalls zu erreichen.<br />

• Initiativen bei den Wohnungsbaugesellschaften sind vonnöten, um Abstandsflächen im<br />

Platten- wie im Siedlungsbau für Gemeinschaftsgärten verfügbar zu machen.<br />

• Ebenfalls sollten in Kooperation u.a. mit den WGB Fassadenbegrünung und Gründächer<br />

ausgeweitet werden.<br />

• Es sollte überlegt werden, ob und wie das 1919 in Deutschland gewährte Anspruch für<br />

jeden Haushalt ein Stück Land zur Eigenversorgung verfügbar zu haben, aktualisiert<br />

werden kann.<br />

17


18<br />

D3<br />

Ergebnisse der Dialogtische zu den Leitfragen<br />

• In diesem Zusammenhang sollten der Senat und die Bezirksämter Maßnahmen treffen,<br />

die den Zugang armer und in prekären Wirtschaftsverhältnissen lebenden Haushalte in<br />

die bestehenden Kleingärten <strong>Berlin</strong>s erleichtern.<br />

• Ein anderer Umgang mit Herbstlaub ist gefragt: Als Schutz für Flora und Fauna sowie<br />

zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit sollte es möglichst vor Ort bleiben. Den Einsatz von<br />

Laubbläsern sollten Senat und Bezirksämter so weit unterbinden, wie sie die Möglichkeit<br />

dazu haben.<br />

• Wir brauchen ein periodisches Magazin für bürgerschaftliche Grüngestaltung, nicht nur<br />

als Internet-Angebot.<br />

• Wir müssen uns überlegen, wie wir mit dem folgenden Dilemma umgehen: In den<br />

Innenstädten <strong>Berlin</strong>s finden sich viele Akteure für gemeinschaftliche Grüngestaltung –<br />

aber bei wenig Fläche dazu; in den Außenvierteln gibt es wenige Akteure – hingegen<br />

weitaus mehr Fläche. Angebot und Nachfrage stehen jeweils im umgekehrten Verhältnis.<br />

Wie damit umgehen? Wir schlagen konkrete Schritte vor, welche die Flächenverfügbarkeit in<br />

den Innenstädten steigern und zugleich die Wohnqualität verbessern:<br />

• vertikale Gärten<br />

• Dachgärten<br />

• Gärten im Straßenland<br />

• Hofgärten<br />

• Fassadenbegrünung<br />

• Für Behinderte erreichbare Gärten<br />

• Impulse für die Grüngestaltung um Baumscheiben; Baumpatenschaften müssen unbürokratisch<br />

ermöglicht werden.<br />

Dialogtisch 3<br />

Moderation: Susanna Hölscher<br />

1. Partizipation<br />

• Strategiepapier: Ansprechpartner? „Einladung für Partnerschaft(???)“, Forderungen +<br />

Angebote<br />

• „städtisches Grün“ statt „öffentliches Grün“<br />

• öffentliche Wertschätzung des Ehrenamtes<br />

• Steigerung der Wertschätzung<br />

• Aufwandsentschädigung / Anerkennung des Ehrenamtes<br />

• verbesserte Wahrnehmung der Funktion des städtisches Grün<br />

• Darstellung des monetären Wert des städtischen Grüns<br />

• einheitliche Regelung für ganz <strong>Berlin</strong><br />

• Koordinierung auf Bezirksebene<br />

• „Grünflächen“ raus aus Straßenreinigungsgebühr<br />

• personelle + sachliche Grundausstattung muss vorhanden sein!<br />

• kostenneutrale Kooperationsverträge: einheitlich <strong>Berlin</strong>weit! „private Nutzung auf öffentlicher<br />

Flächen“<br />

• Freiraumpool einrichten!<br />

• letzten Satz ersatzlos streichen<br />

2. Bürgerbeteiligung<br />

• Steigerung der Wertschätzung<br />

• Vorrang von Natur & Mensch vor der Wirtschaft


D4<br />

Ergebnisse der Dialogtische zu den Leitfragen<br />

3. Stadtentwicklung<br />

• Forderung des Gemeinsinns durch die Arbeit in Gemeinschaftsgärten<br />

• Gesundheit, sozialer Frieden, Selbstverwirklichung, Nachbarschaft.<br />

• Unterstützung soziale Kontrolle<br />

• Kleingärten und Gemeinschaftsgut zusammen bringen<br />

• Zugang zu gesunder Ernährung, statt Selbstversorgung<br />

4. Bildung<br />

• Verstärkung der Bildung auf allen Ebenen in der Stadt<br />

• finanzielle Ressourcen bereit stellen<br />

• mehr Flächen für naturbezogene Bildungsaktivitäten<br />

• Ernährung und Gesundheit gehört in die Bildung<br />

• Schulgarten in die Lehrerausbildung<br />

• Naturerleben & Naturlernen muss im Lehrplan ergänzt werden!<br />

5. Wahrnehmung & Wertschätzung<br />

• Zaun als Schutz —> Zugang muss gewährleitet sein!<br />

Dialogtisch 4<br />

Moderation: Sebastian Stragies<br />

Wie können Eigenaktivitäten von Bewohner/Innen zur Gestaltung von Flächen des Landes<br />

<strong>Berlin</strong> gestärkt werden?<br />

• Verfahren der Bürgerbeteiligung nicht ausreichend! Formale Beteiligung muss reformiert<br />

werden!<br />

• Bürgerwünsche vor Beginn von Wettbewerben! Wünsche ehrlich mit aufnehmen! Zeit<br />

geben Planungen sorgfältig durchzuführen! Prozesshaftigkeit der Planung stärken!<br />

Zeitgemäße bürgernahe Verwaltung!<br />

• Flächen, die schon beim Liegenschaftsfond liegen, sollten bei Interesse / Eignung als<br />

Gartenprojekte an den Bezirk zurückgeführt werden<br />

• Bevor landeseigene Flächen an den Liegenschaftsfond gehen, solle geprüft werden, ob<br />

diese Flächen für sozialökologische Projekte genutzt werden können<br />

• Wie können solche Bürgeraktivitäten rechtzeitig in die <strong>Berlin</strong>er Strategie der biologischen<br />

Vielfalt eingebaut werden?<br />

• Bürgerbeteiligung muss jetzt begonnen werden! Bürgerideen jetzt in den<br />

Verwaltungsprozess mit aufnehmen!<br />

• Umweltbildung muss verbindlich werden! Bildungswesen muss das Thema Umweltbildung<br />

ernst nehmen!<br />

• Jetzt Informationsveranstaltungen initiieren. Strategieprozess öffentlich machen.<br />

19


20<br />

Über die Ausstellung<br />

Mit der Ausstellung “stadt-pflanzen” laden wir ein,<br />

den Blick auf über 20 beispielhafte und zukunftsfähige<br />

Gartenprojekte in der Großstadtregion <strong>Berlin</strong>-<br />

Brandenburg zu richten:<br />

Gemeinschaftsgärten, Interkulturelle Gärten, Generationengärten,<br />

Schulgärten, Guerilla-Gärten,<br />

Dachgärten, Hofgärten, Mobile Gärten, Grüne Hauptwege,<br />

Naturerfahrungsräume, Bauerngärten oder<br />

auch bepflanzte Baumscheiben.<br />

Alle Projekte sind nachahmenswert. Sie sind<br />

Stadtraum wie Stadtgesellschaft gestaltend, stärken<br />

das Grün in der Stadt und zeigen Alternativen<br />

städtischer Versorgung und Freiraumnutzung.<br />

Die Ausstellung wurde bereits für das 1. <strong>Berlin</strong>er<br />

Gartenaktivist/innen-Treffen im März 2010 von<br />

urbanacker.net konzipiert und gestaltet. Nun wurde<br />

sie anlässlich der Fachtagung “stadt-pflanzen”<br />

aktua lisiert, digitalisiert und um neue interessante<br />

Projekte und Akteure erweitert.<br />

Die Texte zu den einzelnen Projekten wurden von<br />

den Akteuren selbst geliefert und durch <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong><br />

nur geringfügig redaktionell verändert.<br />

Ausstellung<br />

Mit dabei sind:<br />

AG Interkulturelle Gärten in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

Bauerngarten Havelmathen + Mettes Bauerngarten<br />

Baumscheibenbegrünung für die Neuköllner City<br />

<strong>Berlin</strong>-Flaneure<br />

<strong>Berlin</strong>er Allmende-Kontor<br />

<strong>Berlin</strong>er Hofgärten — Grüne Höfe für ein gutes Klima<br />

Bohnen für die Marie<br />

Bürgergarten Laskerwiese<br />

Familiengarten<br />

Gemeinschaftsgarten Rosa Rose<br />

Gemeinschaftsgarten Ton, Steine, Gärten<br />

Generationengärten Leit- und Beratungsstelle<br />

Interkultureller Garten Lichtenberg<br />

Kietz-Garten Köllnische Vorstadt<br />

Kiezgarten Schliemannstrasse<br />

Kleingartenkolonie Potsdamer Güterbahnhof<br />

Lichtenrader Volkspark<br />

Offener Garten KuBiz<br />

Prinzessinnengarten<br />

StadtGut Blankenfelde<br />

Wriezener Freiraumlabor<br />

Kontakt<br />

<strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> e. V.<br />

Kristin Radix<br />

www.berlin<strong>21</strong>.net<br />

urbanacker.net<br />

Kerstin Stelmacher<br />

www.urbanacker.net<br />

Schneider & Hahn Visual Designers GbR<br />

Till N. P. Schneider und Christoph Hahn<br />

www.schneiderundhahn.de


Interkulturelle und andere<br />

Gemeinschaftsgärten<br />

Stand: November 2010<br />

• 40 (in <strong>Berlin</strong>: 35) Gärten existieren bereits und werden bewirtschaftet<br />

• 19 (in <strong>Berlin</strong>: 14) Initiativen sind im Aufbau, die Realisierung ist zu<br />

erwarten<br />

• 5 (alle in <strong>Berlin</strong>) Gärten sind geplant, geeignete Fläche bzw.<br />

Initiative/Träger fehlt oder wird gesucht<br />

• 4 (alle in <strong>Berlin</strong>) Wohnprojekte, mit interkulturellen (ökologischen)<br />

Gemeinschafts-Gartenflächen<br />

• 6 (in <strong>Berlin</strong>: 4) Gärten waren geplant / im Aufbau / wurden<br />

abgebrochen bzw. nicht realisiert<br />

Wie alles entstand:<br />

29./30. November 2002<br />

Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt / InWent fördert ein<br />

Werkstattgespräch in <strong>Berlin</strong>, bei dem acht – fast alle der zu diesem<br />

Zeitpunkt in Deutschland existierenden Gemeinschafts-Garten-<br />

Projekte – vertreten sind.<br />

Der Begriff »Interkultureller Garten« wird diskutiert, die Vernetzung<br />

über die Stiftung Interkultur angestrebt.<br />

<strong>21</strong>. Juni 2003 am Cardinalplatz 1<br />

Der Wuhlegarten in Köpenick wird als der erste interkulturelle Garten<br />

von <strong>Berlin</strong> der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Entwicklung ist von Anfang<br />

an in den lokalen Agenda <strong>21</strong>-Prozess eingebettet.<br />

März 2004<br />

»Naturschutz interkulturell – Umsetzung interkultureller ökologischer<br />

Gärten im Rahmen der Lokalen Agenda <strong>21</strong> <strong>Berlin</strong>« wird als ein Leitprojekt<br />

im Handlungsfeld »<strong>Berlin</strong> in der märkischen Landschaft« in den<br />

Entwurf der Agenda <strong>21</strong> für <strong>Berlin</strong> aufgenommen.<br />

Juli 2005<br />

Die Projektagentur »Zukunftsfähiges <strong>Berlin</strong>« des Institut für Zukunftsstudien<br />

und Technologiebewertung (IZT) fördert den Start des Leitprojektes<br />

mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie <strong>Berlin</strong>.<br />

November 2005<br />

Angeregt durch das Beispiel in Treptow-Köpenick sind in <strong>Berlin</strong> und<br />

dem näheren Umland an 23 Orten interkulturelle Gärten entstanden<br />

(13) bzw. in Arbeit (10), sechs davon kurzfristig realisierbar.<br />

<strong>Berlin</strong> wird die »Hauptstadt der interkulturellen Gärten« genannt.<br />

Dezember 2005<br />

www.urbanacker.net geht online – als gemeinsame Plattform für den<br />

Austausch von Informationen über urbane Landwirtschaft, interkulturelle<br />

und Gemeinschaftsgärten, Naturschutz und alternatives Gärtnern.<br />

April 2006<br />

Im Rahmen einer Ideenkonferenz von Akteuren aus mehreren <strong>Berlin</strong>er<br />

Bezirken und aus Brandenburg wird die gemeinsame Weiterarbeit<br />

diskutiert und die Bildung der »Arbeitsgemeinschaft Interkulturelle<br />

Gärten in <strong>Berlin</strong> & Brandenburg« beschlossen.<br />

Interkulturelle Gärten in<br />

<strong>Berlin</strong> & Brandenburg<br />

29. September 2006<br />

Die Fachkonferenz Ganz <strong>Berlin</strong> ein Garten<br />

– sozial, INTERKULTURELL, ökologisch –<br />

thematisiert Herausforderungen und Perspektiven für das Flächenmanagement<br />

und den interkulturellen Natur- und Umweltschutz.<br />

Unsere Aktivitäten:<br />

• Information und Beratung<br />

• regelmäßige Treffen,<br />

• Wissenstransfer über die Stiftung Interkultur<br />

• Mitarbeit beim Aufbau von Projekten<br />

• Begleitung von Initiativen<br />

• Koordination der AG Interkulturelle Gärten in <strong>Berlin</strong> & Brandenburg<br />

• Vernetzung der Gärten untereinander und mit weiteren Akteuren<br />

• themenbezogene Veranstaltungen<br />

• Führungen und Rundfahrten<br />

• Mitarbeit in Gremien und Beiräten<br />

• lokale/regionale Ansprechpartnerin zum Thema:<br />

• Interkulturelle Gärten und Lokale Agenda <strong>21</strong><br />

• für den <strong>Berlin</strong>er Senat und die Bezirksverwaltungen<br />

• für Migrantenorganisationen<br />

• für Kleingartenverbände (lokal, regional und auf Bundesebene)<br />

• für Verbände, Institutionen, Religionsgemeinschaften<br />

• (Arbeitskreis BUND interkulturell,<br />

• Initiative »Religion auf dem Tempelhofer Feld«)<br />

• für Wissenschaftler, Studenten und Diplomanden<br />

Projekt-Partnerin im »<strong>Berlin</strong>er Allmende-Kontor«, einer Pioniernutzung der<br />

Tempelhofer Freiheit auf dem Pionierfeld Oderstraße<br />

Unsere Aussichten und Wünsche:<br />

• Ressortübergreifende Zusammenarbeit (horizontal und vertikal) mit den<br />

beteiligten Senats- und Bezirksverwaltungen<br />

• Bilanz und Weiterentwicklung der lokalen Agenda <strong>21</strong> <strong>Berlin</strong><br />

• Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements<br />

Foto: Gerda Münnich<br />

Kontakt<br />

Gerda Münnich<br />

Arbeitsgemeinschaft Interkulturelle Gärten in <strong>Berlin</strong> & Brandenburg<br />

Tel. 0151 166 766 05<br />

Interkulturelle-gaerten-berlin@gmx.de<br />

www.urbanacker.net<br />

www.stiftung-interkultur.de<br />

<strong>21</strong>


22<br />

Lage und Größe:<br />

Es gibt zwei Standorte, den Bauerngarten Havelmathen und<br />

Mettes Bauerngarten.<br />

Bauerngarten Havelmathen<br />

Der Bauerngarten Havelmathen befindet sich auf Ackerflächen in Gatow,<br />

welche vom Bezirksamt Spandau verwaltet werden. Die Hof<br />

Wendelin GbR hat dort für die Gartensaison 2011 1,5ha Ackerland<br />

in Pacht. Dort soll, neben einer Gründüngung, Ökologische Gemeinschaftsgärten<br />

angelegt werden. Bürger können dort mit Unterstützung<br />

von Ökolandwirten zertifiziertes BioGemüse eigenständig anbauen.<br />

Die Hof Wendelin GbR als Projektträger arbeitet zusammen mit ESF,<br />

Bezirksamt Spandau, Historisches Gatow e. V. und dem Ökologischen<br />

Bildungszentum <strong>Berlin</strong> gGmbH.<br />

Mettes Bauerngarten<br />

Mettes Bauerngarten befindet sich in Großziethen. In Kooperation mit<br />

einem <strong>Berlin</strong>er Vollerwerbslandwirt Werner Mette wurde auf Betriebseigenen<br />

Flächen 2010 der erste Selbsternte-Bauerngarten in Brandenburg<br />

entwickelt. Die Dreiecks-Konstellation „Bürger als engagierte<br />

Hobbylandwirte“, dem alteingesessenen, konventionell wirtschaftenden<br />

Bauer Mette und der jungen Hof Wendelin GbR als Multiplikator<br />

für ökologische Landwirtschaft wurde von allen Beteiligten als sehr<br />

fruchtbar und inspirierend wahrgenommen. Die Hof Wendelin GbR<br />

kooperiert mit Bauer Mette und der Kita Sonnenblick Großziethen.<br />

Wie alles entstand:<br />

Benjamin Bauer und Max von Grafenstein suchten bereits im Studium<br />

für Ökologische Landwirtschaft in Witzenhausen neue Perspektiven<br />

für den Ökolandbau jenseits von Agrarstrukturwandel und Konventionalisierung.<br />

Ein zentrales Anliegen der Initiatoren von Selbsternte-<br />

Bauerngärten ist es, die Freude am Gärtnern, aber auch die Methoden<br />

und Qualitätskriterien der Ökologischen Landwirtschaft an interessierte<br />

Laien zu vermitteln. 2009 würde in Kooperation mit dem Fachgebiet<br />

Ökologische Agrarwissenschaften der Uni Kassel, welche bereits 1981<br />

den ersten Lehrstuhl für Ökologische Landwirtschaft begründete, ein<br />

Bauerngarten Pilotprojekt in Nordhessen initiiert.<br />

Wer macht mit:<br />

BürgerInnen <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />

Praxisorientierte Umweltbildungsarbeit, Stabilisierung regionaler<br />

Wirtschaftskreisläufe, Leuchtturmprojekt für eine Etablierung partizipativer<br />

Ansätze in der Erwerbslandwirtschaft.<br />

Unsere Aussichten und Wünsche:<br />

Ökologische Formen der Landwirtschaft als festen Bestandteil von<br />

stadtplanerisches Gestaltungsprozessen etablieren, Einbindung<br />

von Erwerbslandwirten in den Diskurs um Stadtlandwirtschaft und<br />

Freiraumgestaltung, Umweltbildungsangebote im eigenen Garten professionalisieren,<br />

Bio für alle!<br />

Bauerngarten Havelmathen +<br />

Mettes Bauerngarten<br />

Kontakt<br />

Bauerngarten Havelmathen<br />

Max von Grafenstein<br />

mvg@bauerngarten.net<br />

Mettes Bauerngarten<br />

Benjamin Bauer<br />

bb@bauerngarten.net<br />

www.bauerngarten.net<br />

Fotos: Benjamin Bauer


Lage und Größe:<br />

Momentan sind fast 150 begrünte Baumscheiben in den QM-Gebieten<br />

Flughafenstraße, Körnerpark und Donaustraße entstanden, die durch<br />

AnwohnerInnen und Gewerbetreibende gepflegt werden. 2011 werden<br />

weitere 40 Baumscheiben aktiviert. Die Mindestgröße einer Baumscheibe<br />

für eine sinnvolle Einfassung beträgt 100x150 cm.<br />

Wie alles entstand:<br />

Die Baumscheibenbegrünung ist auf BewohnerInnenvorschläge hin,<br />

in den genannten QM-Gebieten, als „Soziale Stadt“-finanziertes Projekt<br />

ausgeschrieben worden. Umweltconsulting hat die BewohnerInnenaktivierung,<br />

den Bau der Baumscheibeneinfassungen, eine Bodenverbesserung<br />

und die Erstbepflanzung mit standortangepassten,<br />

dauerhaften Kräutern, Stauden und Sträuchern übernommen. Die BewohnerInnen<br />

haben zusätzlich individuelle Pflanz- und Gestaltungsideen<br />

realisiert und die Pflege übernommen, beseitigen Müll und<br />

pflanzen bei Bedarf nach.<br />

Um Frustration zu vermeiden, war es geboten, die Hinweise des Tiefbauamtes<br />

zu berücksichtigen, da Baumscheibeneinfassungen die dichter<br />

als 50cm an die Straße gebaut werden (kostenpflichtig) entfernt<br />

werden. Im Flughafenkiez wurden 2009 und 2010, im Reuterkiez 2010<br />

Wettbewerbe „Schönste Baumscheibe“ durchgeführt.<br />

Wer macht mit:<br />

BewohnerInnen und Gewerbetreibende in Nord-Neukölln<br />

Auswirkungen und Ziele:<br />

In einigen Straßen sind mehrere aufeinanderfolgende Baumscheiben<br />

eingefasst worden. Gerade hier hat sich das Straßenbild stark von<br />

Grau zu Grün verändert. Es wird deutlich weniger Müll abgelagert. Pro<br />

Jahr sollen mindestens 50 neue Baumscheiben entstehen. Baumaßnahmen<br />

sollen dazu genutzt werden zu kleine Bereiche zu vergrößern<br />

und neuen Raum zum Gärtnern zu schaffen.<br />

Fotos: Dr. Christian Hoffmann<br />

Baumscheibenbegrünung<br />

für die Neuköllner City<br />

Kontakt<br />

Dr. Christian Hoffmann<br />

Umweltconsulting Dr. Hoffmann<br />

Neckarstr. 5, 12053 <strong>Berlin</strong><br />

Tel./Fax 6808 8622/23<br />

christian.hoffmann@umweltconsulting.biz<br />

www.umweltconsulting.biz<br />

23


24<br />

Lage und Größe:<br />

Kein Büro, keine Mitgliedschaft. „Nur“ Kooperation.<br />

Wie alles entstand:<br />

2003 – 2004<br />

Initiatorin wirbt FUSS e.V. als Projektträger. Mit der Idee einer bürgerschaftlichen<br />

Intervention für die von <strong>Berlin</strong> geplanten 20 grünen<br />

Hauptwege wendet sie sich an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung:<br />

Ein Plan für 20 grüne Hauptwege in <strong>Berlin</strong>. Hintergrund: Das<br />

1994 beschlossene Erholungswegenetz kann Hilfe brauchen. Mittel für<br />

1 Jahr kommen vom Institut für Zukunftsforschung und Technologiebewertung.<br />

— Ziel: ein Bürgerprojekt als Plus für die Planung. Erkundung<br />

des geplanten Netzes (wo sind Lücken, warum, wie sind sie<br />

vorerst zu überbrücken?). Förderung der Umsetzung durch Kritik und<br />

Engagement. Auf Presseartikel melden sich ca. 100 FlaneurInnen.<br />

Die Verwaltung informiert fortan per Internet über ihr Vorhaben.<br />

2004 – 2005<br />

Flaneure erkunden über 500 Wegekilometer, stellen Lücken fest, schlagen<br />

temporäre Umwege vor, interessieren sich für Nutzungskonflikte<br />

(Radfahrer/Fußgänger), Böden, das Grün am Weg, Lärm, Bänke,<br />

Barrieren. — Zweiter Projektträger: BUND <strong>Berlin</strong>. Namensänderung:<br />

Netzwerk für 20 grüne Hauptwege in <strong>Berlin</strong>. — Auswertung der Flaneursberichte<br />

und Übergabe an die Verwaltung. Ein sog. Lückenplan<br />

entsteht, eine „digitale Wanderkarte“ geht online. — Portraitprojekt<br />

über die engagierten Flaneure.<br />

2006 – 2007<br />

Das „Bürgerprojekt Netzwerk für 20 grüne Hauptwege in <strong>Berlin</strong>“ wird<br />

Leitprojekt der <strong>Berlin</strong>er Agenda <strong>21</strong> (das der LA<strong>21</strong> zugrunde liegende<br />

internationale Vertragswerk für nachhaltige Entwicklung fordert ein<br />

Zusammenwirken staatlicher und nichtstaatlicher Akteure sowie engagierter<br />

BürgerInnen explizit). — Senatsverwaltung und Verbände unterzeichnen<br />

Kooperationsvereinbarung. Das Bürgerprojekt gerät ins<br />

Abseits (keine eigene Rechtsperson). — Seit 2006 erscheinen Pharus-<br />

Pläne mit grünen Hauptwegen.<br />

2008 – 2009<br />

Erster Übersichtsplan (Piekart): <strong>Berlin</strong>. Flanieren – Spazieren – Wandern.<br />

20 grüne Hauptwege®. — Erster <strong>Berlin</strong>-Atlas „mit 20 grünen<br />

Hauptwegen“ (Pharus-Plan). — Das Bürgerprojekt wird mit dem<br />

Deutschen Lokalen Nachhaltigkeitspreis 2008, dem ZeitzeicheN ge ehrt,<br />

er wird für „persönliches Engagement und vorbildliche Initiativen, die<br />

die Zeichen der Zeit erkannt haben“, vergeben. — Fotoausstellung: Flaneure<br />

– von Menschen und ihren Wegen in Steglitz und Reinickendorf.<br />

Aktivitäten, um <strong>Berlin</strong> als schnellere und sparsame Lösung die Markierung<br />

der Wege nahe zu legen (geplant: Schilder. Bei vorhandenen<br />

Mitteln auch zusätzlich möglich).<br />

2010<br />

Wege werden markiert. — Flaneursprojekte: Ausstellung, Prototyp<br />

Natursuchpfad, Spaziergänge, Stempel, Temporarily Repaired. Für Mitwirkung<br />

offen: Attraktive Stadt-Spazierwege, Nachzeichnen der Wege<br />

durch Aktivitäten, z.B. durch Musik, u.a.<br />

Wer macht mit:<br />

Siet 2004 über 150 FlaneurInnen des Bürgerprojekts, bei freier Wahl<br />

von Thema und Dauer.<br />

<strong>Berlin</strong>-Flaneure<br />

früher „Netzwerk für 20 grüne<br />

Hauptwege in <strong>Berlin</strong>“<br />

Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />

Aktivitäten, die an „unsere“ Wege andocken. Generierung von Interesse<br />

und Engagement für ein durchgängiges Netz grüner Hauptwege<br />

sowie weitere Grünflächen und -verbindungen, die es ergänzen, besser<br />

zugänglich machen und ökologisch aufwerten. — Wirkung: Engagement!<br />

Karte! Vermehrte Akteure! Rückenwind für Umsetzung, z.B. Markierung<br />

der Wege!<br />

Unsere Aussichten und Wünsche:<br />

Aussichten: Abhängig von verfügbaren Mitteln können Projekte,<br />

Veröffentlichungen und Produkte realisiert werden. — Wünsche: Rat,<br />

Unterstützung, Kooperation, ggf. Marketing.<br />

Kontakt<br />

Eva Epple<br />

Tel 030 – 6 91 69 93<br />

eva.epple@web.de<br />

www.berlin-flaneure.de (In Arbeit)<br />

Von FlaneurInnen empfohlen: www.gruenzuege-fuer-berlin.de<br />

Gesamtstädtisches Vorhaben 20 grüne Hauptwege®:<br />

www.gruene-wege-berlin.de<br />

Fotos: Eva Epple<br />

Fotos: Regina Henke


Lage und Größe:<br />

Noch ist das Allmende-Kontor in unseren Köpfen und Arbeitstreffen<br />

verortet. Umgesetzt werden soll das Projekt auf dem Tempelhofer<br />

Feld im Bereich Oderberger Straße. Das Allmende-Kontor mit Gemeinschaftsgarten<br />

wird insgesamt 5000 m 2 umfassen.<br />

Was soll entstehen:<br />

Für alle bestehenden und neuen Initiativen, für InteressentInnen und<br />

Akteure des gemeinschaftlichen Gärtnerns und der urbanen Landwirtschaft<br />

in <strong>Berlin</strong>, will das entstehende Allmende-Kontor eine Anlauf-<br />

und Vernetzungstelle, Wissenspeicher, Lernort und ein Garten<br />

für alle sein. Gemeinschaftliche gärtnerische Freiraumnutzung soll<br />

kooperativ mit Verwaltung und Politik in der Stadt etabliert werden.<br />

Im Allmende-Kontor werden Aktivist/innen aus der Gemeinschaftsgartenszene<br />

aktiv sein. Folgendes ist angedacht: Beratung neuer und<br />

bestehender Garteninitiativen (know-how, Vernetzung, Vermittlung<br />

zu Behörden, Fundraising, Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit (Veranstaltungen)<br />

gemeinschaftliches Entwickeln und Nutzen eines Gartens<br />

der Vielfalt städtischen Gärtnerns Anlegen eines Ressourcenpools<br />

zum Verleih von Geräten, Anlegen der ersten <strong>Berlin</strong>er Saatgutbank —<br />

zur Bewahrung und zum Tausch, nachhaltige Ressourcennutzung: Sonnenkraft,<br />

Regenwasser, Kompost, ökologischer Bau des Kontors<br />

Für das Tempelhofer Feld will sich das Allmende-Kontor gern in die IGA<br />

einbringen.<br />

Wer macht mit – wer kann mitmachen:<br />

Die bestehende Gruppe zur Entwicklung des Allmende-Kontors besteht<br />

derzeit aus 13 <strong>Berlin</strong>er GartenaktivistInnen aus dem urbanacker-Netzwerk.<br />

Vertreten sind u.a. die AG Kleinstlandwirtschaft, die AG Interkulturelle<br />

Gärten in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg, workstation Ideenwerkstatt<br />

<strong>Berlin</strong> e.V., <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> e.V., diverse <strong>Berlin</strong>er Gemeinschaftsgärten. Träger<br />

für das Allmende-Kontor ist der „workstation Ideenwerkstatt <strong>Berlin</strong><br />

e.V.“. Das Allmende-Kontor ist von allen und für alle, die sich für das<br />

„Ackern“ auf dem Tempelhofer Feld und in der ganzen Stadt engagieren<br />

und interessieren. Also macht mit! Die Orga-Gruppe trifft sich regelmäßig<br />

alle 14 Tage.<br />

Wie die Idee entstand:<br />

Hintergründe der Idee sind der in den letzten Jahren gewachsene Bedarf<br />

an Vernetzung und Unterstützung urbaner Gemeinschaftsgärten<br />

bei deren stetig wachsenden Zahl und Vielfalt sowie die zunehmende<br />

Bedeutung urbaner Landwirtschaft im öffentlichen Bewusstsein. Die<br />

vielfältig gemeinschaftlich „beackerten“ Flächen werden oft wie Allmenden<br />

genutzt. Sie stellen und beantworten zentrale Fragen der urbanen<br />

Gesellschaft: zu sozialer, kultureller und biologischer Vielfalt,<br />

partizipativer Stadtgestaltung, Stadtökologie, Versorgung und Konsum,<br />

Bildung, Bewegung, Ernährung und Gesundheit, Solidarität, Integration<br />

und bürgerschaftlichem Engagement. Ausgehend von der AG<br />

Kleinstlandwirtschaft ist seit 1997 sukzessive ein Netzwerk der<br />

<strong>Berlin</strong>er Allmende-Kontor<br />

<strong>Berlin</strong>er Gemeinschaftsgärten entstanden,<br />

aus dem heraus sich 2005 auch die Internetplattform<br />

urbanacker.net entwickelt<br />

hat. Im und für das Netzwerk sind neben<br />

vielen Garteninitiativen auch der VERN<br />

e.V., die Stiftung Interkultur, <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> e.V.,<br />

Forscher/innen und Wissenschaftler/innen<br />

engagiert. Es gibt zudem gute Kontakte zu<br />

nationalen und internationalen Initiativen<br />

und Bewegungen wie z.B. zu GreenThumb<br />

New York. Das Netzwerk urbanacker.net<br />

hat 2010 das 1. <strong>Berlin</strong>er GartenaktivistInnen-Treffen<br />

mit über 50 Teilneh merInnen<br />

organisiert und will nun mit dem Allmende-Kontor<br />

eine Struktur schaffen, die<br />

von GartenaktivistInnen für Gartenaktivist-<br />

Innen aktiv ist. Damit stellt das Allmende-Kontor<br />

einen Teil des im Netzwerk<br />

entwickelten, noch visionären „Kontakttriangels“<br />

für bürgerschaftliches Engagement<br />

Foto: Rosa Rose<br />

auf öffentlichen Grün-und Freiflächen. Für<br />

dieses soll es auf allen Ebenen (Senat,<br />

Grünflächenämter der Bezirke und Initiativen) eine Ansprechperson/-stelle<br />

geben – ein Vorbild: GreenThumb New York.<br />

Was wir uns wünschen:<br />

Für- und Miteinander statt Nebeneinander aller gärtnerischen Initiativen auf<br />

dem Tempelhofer Feld, breite Akzeptanz, Vernetzung und Kooperation für<br />

gemeinschaftliches Gärtnern in der Stadt, Ansprechpersonen auf allen Ebenen<br />

(Kontakttriangel), z.B. geplante Agentur für Urbane Landwirtschaft im<br />

Senat, Erhalt und Schaffung von öffentlichen Flächen und deren partizipative<br />

Gestaltung, Nutzung und Pflege, Mut und Vertrauen zu mehr bürgerschaftlichem<br />

Engagement bei der Stadtgestaltung und gute Ernte!<br />

Kontakt<br />

Frauke Hehl<br />

<strong>Berlin</strong>er Allmende-Kontor<br />

c/o workstation, Laskerstraße 6-8, 10245 <strong>Berlin</strong><br />

info@allmende-kontor.de<br />

www.allmende-kontor.de<br />

Foto: Peter Rauh<br />

25


26<br />

Wie alles entstand:<br />

Der Musterhof der GÜRNEN LIGA entstand in den Jahren 1997 und 1998<br />

auf zwei Hinterhöfen in der Prenzlauer Allee 230. Ziel war es, Mieter/innen,<br />

Eigentümer/-innen und allen anderen Interessierten beispielhafte<br />

Maßnahmen ökologischer Hofbegrünung in einem typischen <strong>Berlin</strong>er<br />

Innenhof aufzuzeigen.<br />

Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />

Der fortschreitende Klimawandel wird sich zukünftig maßgeblich<br />

auf die Lebensbedingungen für Menschen, Tiere und Pflanzen auswirken.<br />

Besonders in der ersten Sommerhälfte 2010 haben auch viele<br />

<strong>Berlin</strong>er/-innen das deutlich zu spüren bekommen. Die Temperaturunterschiede<br />

zwischen Stadt und Land lagen oft selbst noch in der Nacht<br />

bei 5° Celsius. Zukünftig können sich diese Unterschiede gerade in den<br />

Städten und deren stark verdichteten Innenstadtbezirken noch verstärken.<br />

Begrünte Höfe, Freiflächen, Fassaden und Dächer sorgen für<br />

ein gutes Klima in der Stadt und mindern die Folgen des Klimawandels.<br />

Mit dem von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung geförderten<br />

Projekt „<strong>Berlin</strong>er Hofgärten – Grüne Höfe für ein gutes Klima“<br />

informiert und motiviert die GRÜNE LIGA Bewohner/-innen und<br />

Eigentümer/-innen zu den verschiedenen Möglichkeiten der Hofbegrünung<br />

und setzt dabei Schwerpunkte bei der Umsetzung von Maßnahmen,<br />

die der Minderung der Folgen des Klimawandels dienen.<br />

Das kann der Bau einer begrünten Pergola, eine Fassaden- oder Dachbegrünung,<br />

die Entsiegelung betonierter Flächen oder die Pflanzung<br />

eines Staudenbeetes oder einer Hecke sein. Für Beratungen und Führungen<br />

steht der Musterhof der GRÜNEN LIGA in der Prenzlauer Allee<br />

230 zur Verfügung. Auf knapp 600 m 2 können verschiedene Pflasterbeläge,<br />

Kletter-pflanzen, Fahrradabstellmöglichkeiten uvm. besichtigt<br />

werden.<br />

<strong>Berlin</strong>er Hofgärten —<br />

Grüne Höfe für ein gutes Klima<br />

Unsere Aussichten:<br />

Ab November 2010 schreibt die GRÜNE LIGA gemeinsam mit der Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung einen Hofbegrünungs-Wettbewerb<br />

aus, bei dem beispielhafte Ideen zur Beschattung, Bepflanzung, Kühlung<br />

und Regenwasserverdunstung gesucht sind.<br />

Bewerben können sich Bewohner/-innen und Eigentümer/-innen<br />

von Mehrfamilienhäusern, auf deren Initiative oder unter deren Mitwirkung<br />

der begrünte Hof entstanden ist bzw. entstehen soll.<br />

Wettbewerbsbeiträge mit Vorstellung des Hofgartens können bis<br />

31. August 2011 an die GRÜNE LIGA <strong>Berlin</strong> geschickt werden.<br />

Kontakt<br />

GRÜNE LIGA <strong>Berlin</strong><br />

Karen Thormeyer<br />

Prenzlauer Allee 8, 10405 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. 030-4433910<br />

hofberatung.berlin@grueneliga.de<br />

www.hofbegruenung.grueneliga-berlin.de<br />

Fotos: GRÜNE LIGA <strong>Berlin</strong>


Lage und Größe:<br />

An den Laubengängen, ca. 25 qm<br />

Marie, Marienburgerstr. 41-46<br />

Wie alles entstand:<br />

Entstehung der Marie, 1996 bis 2006, Idee und Umsetzung einer temporären<br />

Zwischennutzung durch die finanzielle Unterstützung des<br />

Bezirksamtes und die Beteiligung der AnwohnerInnen. Pläne zur<br />

Entstehung eines Kiezgartens, eines Abenteurspielplatzes von ausreichender<br />

Spiel- und Erholungsfläche. 2005 erfolgte die dauerhafte<br />

Sicherung des Platzes. 2009 Gründung des Freundeskreis Marie e.V.<br />

als Initiator für Pflegeaktionen, die Organisation und Entwicklung des<br />

Gebietes und als allgemeiner Ansprechpartner für die Marie. Initiiert<br />

durch den Freundeskreis Marie und durch Mittel aus dem Fördertopf<br />

für Ehrenamtsarbeit entstand das Projekt und die Projektgruppe<br />

“Bohnen für die Marie”. Am Aktionstag Marie im Oktober 2010 war<br />

der erste Arbeitseinsatz für das Projekt “Bohnen für die Marie”. Im<br />

November/ Dezember 2010 werden wir die notwendigen Bauarbeiten<br />

abschließen.<br />

Wer macht mit:<br />

Projektgruppe “Bohnen für die Marie”:<br />

Michael LaFond, Constanze Siedenburg,<br />

Lynn Peemöller, Dana Wilfert<br />

Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />

Aufwertung einer wenig genutzten Fläche der Marie, Bau und Realisierung,<br />

Aufmerksamkeit<br />

Unsere Aussichten und Wünsche<br />

Aufmerksamkeit für das Projekt, gemeinschaftliches Engagement und<br />

Interesse für den Nutzpflanzenanbau auf einer öffentlichen Freifläche,<br />

gemeinsame Pflege und Ernte in Kooperation mit den Frühlings- und<br />

Herbstaktionen<br />

Ziel<br />

Großes Bohnenessen am Aktionstag Marie 2011<br />

Bohnen für die Marie<br />

Bohnen für die Marie<br />

Kontakt<br />

Freundeskreis Marie e.V.<br />

Marienburgerstr. 47, 10405 <strong>Berlin</strong><br />

work@niemack.de<br />

www.freundeskreismarie.wordpress.com<br />

Fotos: Dana Wilfert<br />

27


28<br />

Lage und Größe:<br />

Das Gelände liegt in der Nähe des S-Bhf. Ostkreuz und wird begrenzt<br />

durch die Persius-, Bödiker- und Laskerstraße. Gesamtfläche<br />

ca. 3.600 qm. Das Grabeland wurde — wie auch der Teich — separat<br />

eingezäunt. Hier gibt es 35 Parzellen von ca. 10 qm, die individuell genutzt<br />

werden können.<br />

Wie alles entstand:<br />

Die Übergabe des Geländes wurde am 30.10.2006 durch Dr. Franz<br />

Schulz vorgenommen. Das Gelände wurde zuvor von Altlasten oberflächlich<br />

beräumt (Bodenaustausch) und im Bereich Grabeland<br />

unter der neu aufgebrachten Erde ein Wurzelschutzvlies verlegt.<br />

Baumpflanz aktion im November 2006. Über den ersten Winter wurde<br />

der Boden auf dem Grabeland verteilt und die Mulchwege angelegt.<br />

Und als es wärmer war, begann der Zaunbau. Der zog sich hin, da<br />

Materialnachschub nicht so schnell zu bekommen war. Es gab immer<br />

mal wieder was zu bauen: Pflasterflächen, Steingarten an der<br />

Zisterne, Bänke, Sandkasten, Pergola am Container, Rankgerüste<br />

für die Rosen – und einen Teich. Der Teichausbau wurde von der Aktion<br />

Mensch unterstützt und wurde im Herbst 2007 geflutet. 2008/09<br />

wurde der Teich weiter ausgestaltet. In unserem Garten wachsen<br />

wärmeliebende Pflanzen, die auch mal etwas Trockenheit vertragen<br />

können, besonders gut. Bei längerer Trockenheit ist intensives<br />

Wässern nicht möglich.<br />

Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />

Die MitmacherInnen haben sich a) entwickelt und b) zum Teil schon<br />

gewechselt. Etwa die Hälfte der Mitglieder ist immer noch dabei.<br />

Trotzdem hat sich manches verändert – wir haben inzwischen viele<br />

Kinder, vor allem jüngere vom Baby bis zum Schulanfänger. Zum Langen<br />

Tag der Stadtnatur sind wir dabei und auch zu anderen Netzwerkveranstaltungen.<br />

Vom Umfeld wird der Garten sehr gut angenommen.<br />

Der Bolzplatz wird vielfältig genutzt und das gesamte Gelände<br />

von Hundebesitzern (was mitunter zu Konflikten führt), aber auch<br />

zum Grillen oder einfach als Liegewiese. Und wenn die Nutzer alles so<br />

wieder hinterlassen wie sie es vorgefunden haben, hat auch niemand<br />

etwas dagegen. Es ist ein öffentlicher Garten.<br />

Unsere Wünsche:<br />

Respekt vor der Arbeit der Freiwilligen. Unbürokratische Unterstützung<br />

vom Grünflächenamt durch Materialien. Weiter eine so fruchtbare<br />

Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn, vor allem dem Jugendclub<br />

E-Lok. Und immer genug Aktive, damit der Garten so erhalten werden<br />

kann und immer mal wieder eine Kleinigkeit dazu kommt. Das nächste<br />

Projekt sollen Bienen werden.<br />

Bürgergarten Laskerwiese<br />

Kontakt<br />

Sabine Friedler — Jugendclub E-Lok<br />

Tel. 29772610<br />

Dr. Gerlinde Parchmann<br />

Tel. 29772610<br />

Laskerstraße 6 – 8, 12045 <strong>Berlin</strong><br />

laskerwiese@web.de<br />

http://laskerwiese.blogspot.com/<br />

Fotos: Dr. Gerlinde Parchmann


Lage und Größe:<br />

Wir gestalten gemeinsam mit FiPP e.V. und dem Stadtteilverein Tiergarten<br />

das große Freigelände an der Lützowstraße, Ecke Kluckstraße<br />

und haben es zu einem Ort gemacht, an dem Familien und Nachbarn<br />

sich wohl fühlen können. Das Gelände hat eine Fläche von insgesamt<br />

5.500 m 2 . Gegärtnert wird auf ca. 600 m 2 .<br />

Wie alles entstand<br />

Auf dem Gelände – ursprünglich war hier eine Kita – arbeiten seit den<br />

90er Jahren verschiedene Kinder-, Jugend- und Bildungsein richtungen.<br />

Außerdem nutzen Familien- und Gruppen aus der Nachbarschaft<br />

gerne Haus- und Garten als Treffpunkt, für Feste, für Sport und Spiel.<br />

Diese Nutzung war, ebenso wie die gesamte Kinder- und Jugendarbeit<br />

hier, immer wieder beeinträchtigt durch die Unübersichtlichkeit des<br />

Geländes, die Drogengeschäfte und Straßenprostitution begünstigte.<br />

Um eine Änderung zu bewirken, erarbeiteten FiPP e.V. und der Stadtteilverein<br />

ein Konzept, das darauf hinaus lief, das Gelände neu zu<br />

gliedern, es durch einen Zaun zu schützen und dadurch familiennahe<br />

Nutzungen zu ermöglichen. Kernstück des Konzepts war die Einbeziehung<br />

der Menschen aus der Umgebung als aktive Mitgestalter.<br />

Als sich Ende 2008 abzeichnete, dass aus dem Konzept mit Förderung<br />

aus Mitteln der Sozialen Stadt Wirklichkeit werden könnte, begannen<br />

wir damit, eine Initiativgruppe für den Interkulturellen Garten zu<br />

bilden, uns umzuschauen, wie es anderswo läuft und das Projekt im<br />

Quartier bekannt zu machen. Wir erarbeiteten Regeln, tauschten unsere<br />

eigenen gärtnerischen Erfahrungen aus und wurden immer mehr.<br />

Die Umgestaltung des Geländes hat Brigitte Gehrke als Landschaftsarchitektin<br />

geplant und koordiniert. Die 30 Beete des Interkulturellen<br />

Gartens waren sofort überbucht. Wir haben eine Warteliste.<br />

Parallel dazu entstand das Projekt „Wachsen lassen“, das sich um<br />

einen Pizza- und Kräutergarten für Menschen ab dem Kindergartenalter<br />

herum rankt; eine Initiative von Gabriele Koll und Regine Bräuer,<br />

unterstützt durch das Quartiersmanagement Magdeburger Platz.<br />

Zum Pizza- und Kräutergarten kamen die ganze Saison über Kindergruppen,<br />

legten Beete an, pflegten ihr Gemüse und nutzten das<br />

Gelände insgesamt. Ein Lehmofen wurde gebaut und die ersten Pizzen<br />

konnten gebacken werden, belegt mit frischen Tomaten aus dem Garten.<br />

Zu selbst gebackenem Brot wurde Pesto aus eigener Herstellung<br />

gereicht. So wurde sinnlich erfahrbar, wo unser Essen herkommt. Jetzt<br />

schließt die Saison mit einem Laternenumzug. Am Lagerfeuer werden<br />

selbst gemachte Kürbissuppe und Stockbrote genossen.<br />

Wer macht mit:<br />

Vor allem sind dabei: die BewohnerInnen und sozialen Einrichtungen<br />

aus der Umgebung, wie Stadtteilverein und FiPP e.V., mehrere Kitas,<br />

die Moschee, die syrisch-orthododoxe Gemeinde, der Quartiersrat,<br />

Familiengarten<br />

sowie eine aktive Meditationsgruppe, die sich mehrmals wöchentlich auf<br />

dem Gelände trifft. Im Interkulturellen Garten gärtnern 25 Familien aus der<br />

Nachbarschaft und einige Gruppen wie eine Altentagespflegestelle, die nahe<br />

Grundschule und die Kinder aus dem FiPP-Treff-Punkt. Im Projekt „Wachsen<br />

lassen“ säen, pflegen und ernten vorrangig Kinder und ErzieherInnen aus<br />

umliegenden Kitas und einer Tagesgroßpflegestelle. Zusätzlich bietet das<br />

Gelände den Kindern die Möglichkeit zu Umwelterfahrungen im naturnah gestalteten<br />

Garten.<br />

Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />

Das Konzept ist aufgegangen. Das Gelände wird von Jung und Alt genutzt;<br />

tagsüber stehen die Tore offen und für die Abende und fürs<br />

Wochenende können Familien und Gruppen, z.B. für ein Picknick, für einen<br />

Kindergeburts tag oder für regelmäßige sportliche Aktivitäten Schlüssel<br />

bekommen. Die beteiligten GärtnerInnen haben Schlüssel und bemühen sich<br />

darum, aufs ganze Gelände zu schauen und auch gegenüber anderen auf die<br />

Einhaltung der Nutzungsregelungen zu achten.<br />

Unsere Aussichten und Wünsche:<br />

Im nächsten Jahr wollen wir vielleicht den Interkulturellen Garten noch etwas<br />

ausweiten und beim Pizza- und Kräutergarten weitere Kindergruppen<br />

einbeziehen. Als gemeinsames Projekt wollen wir in Kooperation mit VERN<br />

e.V. ein Beet mit alten Mais-Sorten und mit Amaranth anlegen.<br />

Kontakt<br />

Barbara Tennstedt<br />

batema@snafu.de<br />

Fotos: Barbara Tennstedt<br />

29


30<br />

Lage und Größe:<br />

Nahe der S-Bahn Frankfurter Allee in <strong>Berlin</strong><br />

Friedrichshain innerhalb einer öffentlichen Grünfläche des Bezirksamtes.<br />

Dort nutzen wir einen Teil der Fläche, gegenwärtig etwa<br />

700 m 2 . Zugang ist über die Jessnerstrasse 3 oder 13 – 10247 <strong>Berlin</strong>.<br />

Wie alles entstand:<br />

Rosa Rose in der Kinzigstraße<br />

Im Mai 2004 haben einige BewohnerInnen der Kinzigstraße die Initiative<br />

ergriffen und zu der Aktion Nachbarschaftsgarten aufgerufen.<br />

Seit vielen Jahren lagen in unserem Wohnviertel drei nebeneinander<br />

liegende Grundstücke brach. 2000 m 2 zugemüllte Fläche, in einem<br />

an Grünflächen sehr armen <strong>Berlin</strong>er Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.<br />

Das „Bauschild“, einige Plakate und die Aussicht auf selbst gebackene<br />

Kuchen haben dazu geführt, dass sich Menschen aus der<br />

Nachbarschaft getroffen haben, um aus der Brache einen Garten zu<br />

machen. Es kamen sehr unterschiedliche Menschen zusammen: Hausfrauen,<br />

Kinder, RentnerInnen, HundebesitzerInnen, StudentInnen, ArchitektInnen,<br />

KünstlerInnen… einfach die Nachbarschaft. — Ideen<br />

für unseren Gartentraum gab’s genug! Im Sommer 2008 wurde der<br />

prachtvolle erste Teil des Gartens, im Sommer 2009 der zweite Teil<br />

geräumt (Investoren Kreutzer und Haffner). In einer großen Fahrradkarawane<br />

wurden im Sommer 2009 die transportablen Pflanzen mitgenommen<br />

und auf mehreren — teilweise neu gegründeten Guerillabeeten<br />

— verteilt. Der Großteil fand auf der Fühmannfläche Zuflucht.<br />

Intermezzo auf der Fühmannfläche<br />

Diese Fläche gehörte bis September 2010 noch dem Liegenschaftsfonds<br />

und ist seitdem an den Bezirk rückübertragen worden. Es gibt gute<br />

Gründe, auf einen Bibliothekspark mit Gartenmodul zu hoffen. Dafür<br />

machen sich lokale Gruppen (vorwiegend Nicht-Rosa-Rosen) stark.<br />

Neues Zuhause auf der Jessnerfläche<br />

Seit Winter 2009 gibt es mit dem Bezirksamt Friedrichshain konkrete<br />

Verhandlungen über einen Nutzungsvertrag der Grünfläche nach dem<br />

Modell der Gärten “Laskerwiesen” und “Ton, Steine, Gärten”.<br />

Die Gartengemeinschaft hat sich erheblich vergrößert und ein neues<br />

Kapitel der Rosa Rose hat begonnen.<br />

Wer macht mit:<br />

AnwohnerInnen und Interessierte im Einzugsbereich der Grünfläche,<br />

das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und das Amt für Umwelt und<br />

Natur. Alle, die mitmachen wollen, sind herzlich eingeladen!<br />

Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />

Warum ein Nachbarschaftsgarten in <strong>Berlin</strong>-Friedrichshain?<br />

Nicht nur in Friedrichshain gibt es immer weniger nachbarschaftliche<br />

Netze, immer weniger Grüßkontakte auf der Straße. Der Öffentliche<br />

Raum wird zunehmend kommerzialisiert oder kostet Eintritt. In der<br />

Folge werden Menschen, die dem Konsumdruck nicht gewachsen sind,<br />

isoliert. Besonders davon betroffen sind Menschen mit geringen Einkommen,<br />

Erwerbslose, ältere Menschen. Immer weniger Flächen stehen<br />

zur Verfügung, auf denen Menschen sich wohnortnah begegnen<br />

und kennen lernen können, ohne dafür Geld ausgeben zu müssen.<br />

Der Nachbarschaftsgarten auf der Freifläche soll diesem Trend<br />

entgegenwirken. Den AnwohnerInnen soll er die Möglichkeit bieten,<br />

nahezu ohne finanzielle Aufwendungen an einem gemeinschaftlichen,<br />

intergenerativen Projekt aktiv teilzunehmen, andere Menschen ken-<br />

Gemeinschaftsgarten Rosa Rose<br />

nen zu lernen, sich handwerklich, gärtnerisch oder künstlerisch auszuprobieren.<br />

Unser Garten ist ein wichtiger Ort für die gesamte Nachbarschaft<br />

geworden! Viele Nachbarn nutzten diesen offenen Raum in<br />

der Kinzigstraße für ihre Hochzeiten, Geburtstagsfeste, Kinoabende,<br />

Lesungen und wir veranstalteten auch regelmäßig unsere Gartenfeste<br />

für die gesamte Nachbarschaft in unserem Garten!<br />

Unsere Aussichten und Wünsche:<br />

Weiter so!<br />

Kontakt<br />

Rosa Rose<br />

Frauke Hehl<br />

Kinzigstraße 9, 10247 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. 0151 15352490<br />

rosarotrose@web.de<br />

www.rosarose-garten.net<br />

Fotos: Rosa Rose


Zwischen Laubenpieper und Balkonien<br />

Am Anfang<br />

…hing an unserer Haustür in der Naunynstraße nur eine Einladung:<br />

„Wer hat Lust, einen Nachbarschaftsgarten zu gründen?“ Obwohl es<br />

Winter war und man viel Phantasie brauchte, sich vorzustellen, im<br />

Grünen zu sitzen, dachte ich mir, dass man sich das Ganze doch mal<br />

anschauen sollte.<br />

Im Bethanien hörte ich dann zum ersten Mal von der Möglichkeit, im<br />

Park nebenan einen Garten zu bekommen. Einen Nachbarschaftgarten,<br />

den man gemeinsam bewirtschaften könnte. Jeder Städter träumt<br />

von einem Garten, nicht jeder vom Schrebergarten, aber das war eine<br />

Antwort auf den Traum vom Grünen. Keine Gartenordnung, keine riesigen<br />

Zäune, ohne Laube, ohne Spießigkeit. Aber grün und eigenes Gemüse<br />

und Kaffeetrinken! So ein Mittelding zwischen Laubenpieper und<br />

Balkonien!<br />

Ich sprach unsere Nachbarinnen an und wir gingen jahrelang immer<br />

wieder zu den Besprechungen, mal optimistisch, mal eher hoffnungslos.<br />

Unser Haus<br />

…ist typisch und wieder nicht typisch für Kreuzberg. Verschiedene<br />

Nationalitäten leben einträchtig zusammen, Türken, Neuseeländer,<br />

Engländer und Deutsche. Wir tratschen im Hausflur und jeder kennt<br />

jeden. Aber da ist noch mehr. Man besucht sich, man kocht und isst<br />

miteinander. Man hilft sich, wenn mal wieder ein Gang zum Amt ansteht<br />

und wenn jemand im Krankenhaus ist, dann kann er sicher<br />

sein, dass er Besuch aus der Naunynstraße bekommt. Und jetzt haben<br />

wir auch ein kleines Gärtchen zusammen! Wir wollten nicht für jede<br />

Familie ein kleines Beet haben, wir wollten gemeinsam pflanzen und<br />

ernten. Wenn schon, denn schon. Manch einer hat viel Zeit und kann<br />

jeden Tag in den Garten gehen. Manch einer hat seltener Zeit, kann<br />

aber ab und zu gießen gehen oder auch mal mit in der Sonne sitzen<br />

und das Grün genießen. Wir sind uns dadurch noch näher gekommen,<br />

gemeinsam auf den Bänken sitzen, Kaffee trinken, Kuchen essen und<br />

den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.<br />

Unsere MitgärtnerInnen wundern sich schon, wenn ein neues Gesicht<br />

vorbeikommt und wir sagen, dass das ein Nachbar aus unserem Haus<br />

ist. Wir unterhalten uns oft über die Eigenheiten der Deutschen und<br />

der Türken. Obwohl viele unserer türkischen Nachbarn schon dreißig<br />

oder mehr Jahre in Kreuzberg leben, ist es doch das erste Mal, dass<br />

sie mit Deutschen oder mit anderen Nationalitäten, außer aus unserem<br />

Haus reden und die Möglichkeit haben sich besser kennzulernen.<br />

Natürlich kennt man sich vom sehen, aber man lebt doch eher jeder<br />

für sich. Wo sollte man sich denn auch begegnen? Was hat man denn<br />

gemeinsam? Jetzt hat man den Garten! Gemeinsamkeit ist das Schlüsselwort!<br />

Unsere gute Erfahrung im Haus, das Miteinander leben, die nicht<br />

verschlos se nen Türen, hat sich jetzt ausgedehnt. Wenn wir uns nicht<br />

in der Naunynstraße treffen, dann bestimmt im Garten!<br />

Beitrag in der Broschüre “Zusammenkommen – am 17. April und auch<br />

sonst” mit freundlicher Genehmigung der Autorin Andrea Binke<br />

Gemeinschaftsgarten<br />

Ton, Steine, Gärten<br />

Kontakt<br />

Hans Heim<br />

Tel. 030-61285003<br />

tonsteinegaerten@gmx.de<br />

www.gaerten-am-mariannenplatz.blogspot.com<br />

Fotos: Hans Heim<br />

31


32<br />

Lage und Größe:<br />

Wir als Leit- und Beratungsstelle befinden uns in Kreuzberg. Unsere<br />

Projekte betreuen wir in ganz <strong>Berlin</strong>.<br />

Wie alles entstand:<br />

Das große Interesse an unserem ersten Generationengarten, der 2007<br />

in Kreuzberg entstand, motivierte uns, unser gärtnerisches Fachwissen<br />

und Erfahrungen in der Generationenarbeit an andere Projekte weiterzugeben.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Verband für sozial-kulturelle<br />

Arbeit e.V. (Verband der Nachbarschaftsheime, Bürgerhäuser und<br />

Stadtteilzentren) entwickelten wir die Struktur einer Leit- und<br />

Beratungsstelle für Generationengärten. Seit Juli 2009 unterstützen wir<br />

alle, die in näherer oder weiterer Zukunft die Initiative zum Aufbau<br />

eines solchen Gartens ergreifen wollen.<br />

Wer macht mit:<br />

Derzeit beteiligen sich an unseren Generationengartenprojekten<br />

folgende Nachbarschaftshäuser und Begegnungsstätten:<br />

Begegnungszentrum der AWO<br />

Adalbertstr. 23a, 10997 <strong>Berlin</strong><br />

Begegnungsstätte Falckensteinstraße<br />

Falckensteinstr. 6, 10997 <strong>Berlin</strong><br />

Stadtteilzentrum Pestalozzi-Treff<br />

Pestalozzistr. 1A, 12623 <strong>Berlin</strong><br />

Mehrgenerationenhaus Phoenix<br />

Mittelhof, TeltowerDamm 228, 14167 <strong>Berlin</strong><br />

Nachbarschaftshaus Centrum e.V.<br />

Cuvrystr. 13-14, 10997 <strong>Berlin</strong><br />

Paul-Gerhard-Stift<br />

Müllerstr. 58, 13349 <strong>Berlin</strong><br />

Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />

Die Leitstelle bringt die notwendige Fachkompetenz ein, die den Partnern<br />

Sicherheit vermittelt und die Bereitschaft erzeugt, sich auf diese<br />

neue Form des gemeinsamen Gärtnerns einzulassen. Die Beratung und<br />

Begleitung umfasst sowohl gärtnerische Aspekte als aus sozialpädagogische<br />

und gartentherapeutische Ansätze:<br />

Beratung, Planung, Koordination, Moderation in der Aufbau- und Umsetzungsphase,<br />

Ideenwerkstätten, Fundraising, Sponsoring, <strong>Dokumentation</strong><br />

und Evaluation.<br />

Alte Menschen verfügen über reiche Kenntnisse und Erfahrungen, die<br />

oft brach liegen. Kinder möchten die Welt entdecken und ihre eigenen<br />

Kräfte erleben. Das gemeinsame Arbeiten, Spielen, Essen, Erholen in<br />

einem Garten stiftet eine neue Form der Gemeinschaft, bietet Gelegen-<br />

planwerkstatt<br />

Generationengärten<br />

Leit- und Beratungsstelle<br />

heiten der wechselseitigen Unterstützung, Förderung und Anerkennung<br />

und leistet in seiner Vielfalt einen Beitrag zur gelebten Integration.<br />

Für alle TeilnehmerInnen entsteht eine Gewinnsituation: Senioren<br />

freuen sich auf die Kinder, es ist eine lebendige Arbeit und es macht<br />

Spaß, die eigenen Überlegungen, Ideen zur Gestaltung und zum Ablauf<br />

einzubringen. Kinder genießen die intensive Einzelbetreuung,<br />

verbessern ihre Sozial- und Sprachkompetenz und sammeln Naturerfahrungen.<br />

Die Prinzipien der Freiwilligkeit und des gegenseitigen<br />

Wohlwollens stehen im Vordergrund.<br />

Unsere Aussichten und Wünsche:<br />

Die Folge des Generationengartens Falckensteinstraße ist im Grunde<br />

die Beratungsstelle, durch die jetzt weitere Gärten entstehen konnten<br />

und noch können. Damit wird eine Form der Nachhaltigkeit, Breitenwirkung<br />

und Übertragbarkeit aufgezeigt. Wir wollen auch zukünftig<br />

unser Fachwissen über die Gartensaison und Gartengestaltung an die<br />

Mitarbeiter/innen sozialer Einrichtungen vermitteln; wir entwickeln<br />

einen Leitfaden für die beteiligten Generationengärten.<br />

Unser Wunsch ist daher eine kontinuierliche Finanzierung und das<br />

Verständnis, dass ein Gartenprojekt, wie jedes soziale Projekt, einer<br />

fortlaufenden Anleitung und Betreuung bedarf.<br />

Kontakt<br />

planwerkstatt Generationengärten<br />

Katrin Bastian, Andrea Haas-Wohlfarth, Elisabeth Hauschildt<br />

Schlesische Straße 29/30, 10997 <strong>Berlin</strong>-Kreuzberg<br />

Telefon 030 — 612 846 03<br />

info@generationengaerten.de<br />

www.generationengaerten.de<br />

Fotos: planwerkstatt


Lage und Größe:<br />

Interkultureller Garten Lichtenberg, Liebenwalder Str. 12-18,<br />

13055 <strong>Berlin</strong>, liegt im Herzen Lichtenbergs, in Alt-Hohenschönhausen,<br />

im Hochhausgebiet hinter der Landsberger Allee.<br />

ca. 13.000 qm (größter <strong>Berlin</strong>er Garten)<br />

Wie alles entstand:<br />

2004: Idee geboren in der Interkulturellen Kinder- und Jugendwerkstatt<br />

“Menschen EINER Welt”. 2005: Initiativgruppe aus Lokalpolitik,<br />

Migrantenrat, Vereinen und Bürgern gebildet, Unterstützung vor allem<br />

vom Wuhlegarten, nach 8 anderen Varianten Fläche gefunden, Fördermittel<br />

beantragt, Spatenstich am 9. November 2005, Auseinandersetzung<br />

mit aufgebrachten Nachbarn und NPD-Mobilisierung. 2006:<br />

Abriss der 2 Doppelkitas auf dem Gelände, Workshops zur Anlegung<br />

und Gestaltung des Gartens, Aufteilung des Geländes in 61 Beetflächen<br />

und Gemeinschaftsflächen, Bau des Lehmhauses und des Lehmbackofens<br />

mit Bauchfachfrau e.V., alles in Eigenleistung der Initiativgruppe<br />

unter fachlicher Anleitung. Im Herbst 2006 Anlegen der ersten persönlichen<br />

Beete. 2007: erste Gartensaison, in Folge Anlegen der Gestaltungen<br />

rund um’s Haus etc., Feste etc., Aufnahme neuer Mitglieder.<br />

2009/2010: auf dem Gelände wird kleines Gebäude für die “Umwelt-<br />

Kontaktstelle” errichtet.<br />

Wer macht mit:<br />

Zurzeit zwischen 30 und 35 Alleinstehende, Familien und viele Kinder<br />

aus verschiedenen kulturellen Hintergründen: Bosnien, Russland, Kasachstan,<br />

Litauen, Iran, Irak, Vietnam. Menschen aus verschiedenen<br />

Milieus: arbeitslose, arbeitende Menschen aus einfachen und höheren<br />

Mileus. Zurzeit gibt es Unterstützung durch den Träger: durch eine<br />

zusätzliche Arbeitskraft für die grobe Geländepflege, ansonsten machen<br />

alle alles.<br />

Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />

Heute besteht eine lebendige Gartengemeinschaft, jedes jahr gehen ca.<br />

5 und kommen ca. 5. aber aus jedem Jahr gibt es Welche, Samstag ist<br />

der vollste Tag im Sommer, dann reichen die Sitzmöbel nicht aus, das<br />

Aushalten von Unterschieden in Meinungen und Verhaltensweisen<br />

bleibt die Herausforderung, Strukturen wurden weiter entwickelt,<br />

genossen wird die Anerkennung durch BesucherInnen, die Veranstaltungen<br />

zu ökologischen und interkulturellen Themen und die Durchführung<br />

von Projekten vor Ort.<br />

Im Garten findet man Ruhe, Entspannung, Austausch, Wissen, Selbstversorgung<br />

und körperliche Betätigung, Spaß, Kreativität, Gemeinschaft<br />

und Freundschaften, Diskussion und Auseinandersetzung, und<br />

die Kinder finden hier ein natürliches Entdeckerfeld.<br />

Unsere Aussichten und Wünsche:<br />

Wichtig ist der intensivere Austausch mit der Nachbarschaft, mehr Offenheit<br />

für BesucherInnen, gute Zusammenarbeit mit der UmweltKontaktstelle<br />

auf dem gleichen Gelände, Weitergabe von Wissen über heimische<br />

und seltene Pflanzen und Tiere (Feldhase) an BesucherInnen,<br />

Spielplatz und Teich! Café im Garten auch für die Nachbarschaft, viele<br />

neue beständige MitmacherInnen aus vielen bunten Kulturen.<br />

Interkultureller Garten<br />

Lichtenberg<br />

Kontakt<br />

Sozialdiakonische Jugendarbeit e. V.<br />

Anne Haertel<br />

Tel. 030 – 81 85 90 98<br />

interkulturellergarten@sozdia.de<br />

www.sozdia.de<br />

Fotos: Anne Haertel<br />

Foto: Wolfgang Obermair<br />

33


34<br />

Kietz-Garten<br />

Köllnische Vorstadt


Lage und Größe:<br />

• Schliemannstraße 8, 10437 <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg<br />

• hinterster Teil einer öffentlichen Grünfläche<br />

• nicht umzäunt, immer frei zugänglich<br />

• ca. 300 qm<br />

Wie alles entstand:<br />

2000<br />

Idee Kiezgarten (inspiriert durch New Yorker Community Gardens)<br />

gewann Jugendwettbewerb vom damaligen Quartiersmanagement.<br />

2001–2003<br />

Gruppe findet sich, plant und gärtnert theoretisch während zweijähriger<br />

Bauphase. Viele brechen weg. Gartengeräte und Gehölze und<br />

Stauden werden vom „Preisgeld“ gekauft.<br />

2003<br />

Erste Bestellung des Kiezgartens im Herbst 2003.<br />

heute<br />

Seither blüht der Kiezgarten immer wieder und anders. KiezgärtnerInnen<br />

kommen und gehen. Wer bleibt, tut dies aus ganz unterschiedlichen<br />

Gründen: Erdung, Entspannung, wegen der Kinder, körperliche<br />

Betätigung, Freude, Gemeinschaft, Selbstversorgung, Teilen, …<br />

morgen<br />

Der Kiezgarten ist inzwischen etabliert und akzeptiert und nicht bedroht,<br />

da öffentliche Grünfläche. In diesem Jahr entsteht auf der Nachbarfläche<br />

noch mehr Grün, mit Spielplatz und (!!!) Obstbäumen.<br />

Was wächst:<br />

• ca. 70% Nutzpflanzen: diverse Gemüse, Beerensträucher, Obstbäume,<br />

Kartoffeln, Kräuter, Tomaten<br />

• Blumen und, Flieder zur Freude der Schmettis<br />

• teilweise Saatgut von VERN (Erhaltung alter und seltener Kulturpflanzensorten)<br />

• Gemeinschaft, Wissen und Freude<br />

• Lebensraum für viele Tiere<br />

• Respekt vorm Garten durch BesucherInnen und NutzerInnen der<br />

Gesamtfläche (Kindergeburtstage etc.), NachbarInnen<br />

Wer macht mit:<br />

ca. 12 große und kleine KiezgärtnerInnen, von 6-70 Jahren, meist unmittelbare<br />

AnwohnerInnen, viele FreiberuflerInnen, unterschiedliche<br />

Nationalitäten (europäische Länder) und Lebensstile (Singles, Familien,<br />

homo, hetero, öko, spirituell, …), kein Verein, alle machen alles<br />

(keine Einzelparzellen), jedeR macht, wie sie/er Lust hat, nur Gießdienst<br />

muss klappen…<br />

Zukunftswünsche:<br />

• Erhalt und Förderung bestehender bzw. weiterer Gemeinschaftgärten<br />

in <strong>Berlin</strong><br />

• Partnerschaft und mehr Vertrauen zwischen GartenaktivistInnen<br />

und Verwaltung<br />

• politische Rückendeckung für Gemeinschaftsgärten<br />

• Anerkennung von außen und von innen: Beitrag der Gärten zu biologischer<br />

und sozialer Vielfalt, Stadtökologie und Klimaschutz, Nachhaltigkeit,<br />

Bildung, Ernährung<br />

• weitere Vernetzung der Vielfalt<br />

Kiezgarten Schliemannstraße<br />

Kontakt<br />

Kiezgarten Schliemannstraße<br />

Kerstin Stelmacher<br />

Tel.: 0163 – 2 37 44 24<br />

www.urbanacker.net<br />

kiezgarten@yahoo.de<br />

Fotos: Kerstin Stelmacher<br />

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36<br />

Lage und Größe:<br />

Unterbezirk 14 der Bahn-Landwirtschaft<br />

Eingang von der Bülowstraße 68<br />

75 Parzellen auf etwa 2,5 ha<br />

Wie alles entstand:<br />

Die Kleingartenkolonie POG liegt im südwestlichen Zipfel des Gleisdreieck-Areals.<br />

Das verwunschene Öko-und Soziotop ist die einzige Kleingartenkolonie<br />

von Kreuzberg. Sie existiert seit etwa 60 Jahren und ist<br />

typisch für das unverwechselbare Gesicht der <strong>Berlin</strong>er Innenstadt.<br />

Sie wurde nach dem Krieg von AnwohnerInnen aus Schöneberg und<br />

Kreuzberg, vor allem Bahnarbeiterfamilien, auf den Trümmern des<br />

Potsdamer Güterbahnhofs aufgebaut.<br />

Im Laufe der Jahrzehnte entstand in zentraler Stadtlage ein einzigartiges<br />

und unverwechselbares Natur-Paradies mit zahlreichen schützenswerten<br />

seltenen Pflanzen, Bäumen und Tieren.<br />

Etwa 75 Familien aus mehreren Generationen, darunter Familien mit<br />

zahlreichen Kindern und zunehmend Immigranten- und Flüchtlingsfamilien,<br />

verbringen hier aktiv ihre Freizeit.<br />

Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />

Jahrelang war die Kolonie gefährdet: Auf dem Gelände sollten zwei<br />

wettkampfgerechte Vereinssportplätze errichtet werden. Auch die<br />

Planer des „Parks auf dem Gleisdreieck“ hielten die Existenz einer<br />

Klein gartenkolonie mit dem Bau eines öffentlichen Parks für nicht vereinbar.<br />

Unsere Aussichten und Wünsche:<br />

Nun ist die Kolonie gerettet. Durch geschickte Öffentlichkeitsarbeit<br />

unter der Parole „Integrieren statt planieren“ und aktive Bürgerbeteiligung<br />

bei der Parkplanung soll die Kolonie zum integralen Bestandteil<br />

des Parks werden. Im Pilotprojekt „Gärten im Garten“ gehen<br />

öffentlicher Park und Kleingartenkolonie eine kreative und produktive<br />

Verbindung ein.<br />

Kleingartenkolonie<br />

„Potsdamer Güterbahnhof“<br />

Kontakt<br />

Klaus Trappmann<br />

Tel. 030 – 8 73 15 70<br />

k.trappmann@t-online.de<br />

www.wir-bleiben.de<br />

Fotos: Klaus Trappmann


Lage und Größe:<br />

Der Park hat eine Größe von ca. 45 000 m 2 und liegt in der Nähe der<br />

Hochhaussiedlung Lichtenrade Ost. Tempelhof-Schöneberg, OT Lichtenrade,<br />

zwischen Carl-Steffeck Straße, Straße im Dom Stift und Groß<br />

Ziethener Straße.<br />

Wie alles entstand:<br />

Im Jahr 1970 wurde in <strong>Berlin</strong>-Lichtenrade, genauer gesagt in Lichtenrade<br />

Ost, damit begonnen, eine Hochhaussiedlung zu errichten. Jedes<br />

Jahr entstanden neue Häuser, vor allem Hochhäuser. Die Evangelische<br />

Kirchengemeinde in Lichtenrade verfolgte mit viel sozialem Engagement<br />

ihre Pläne, den sozial Schwachen und besonders Benachteiligten<br />

angemessenen Wohnraum zu errichten. Schon bald merkten die Bewohner<br />

der neuen Siedlung, dass die zwischen den Hochhäusern angelegten<br />

Grünflächen doch recht spärlich waren und dem Drang der<br />

<strong>Berlin</strong>er ins „Jrüne” nicht gerecht wurden. Von der Bürgerinitiative<br />

Lich tenrade Ost, kurz BILO genannt, wurde daher im September 1979<br />

zu einer ersten Pflanzaktion aufgerufen. Die Bürger wurden insbesondere<br />

aufgerufen, doch zu Weihnachten nicht den üblichen Baum zu<br />

erstehen, sondern diesmal einen Weihnachtsbaum mit Wurzelballen<br />

ins Wohnzimmer zu stellen. Dieser sollte dann nach Weihnachten bei<br />

frostfreiem Boden in die zukünftige Grünfläche ausgepflanzt werden.<br />

Der Aufruf war ein voller Erfolg. Viele Anwohner in Lichtenrade Ost<br />

pflanzten im Januar einen Baum in den neu entstehenden Park.<br />

Das Gelände, das sich zwischen der Carl-Steffeck-Straße und der Groß-<br />

Ziethener Straße an die Siedlung nach Westen hin anschloss, war<br />

kurzerhand als Park okkupiert worden und die Anwohner entwickelten<br />

durch ständige Neupflanzungen den Park immer weiter.<br />

1980 wurde der Beschluss vom Gemeindekirchenrat gefasst, das Gelände<br />

für den Volkspark zu nutzen und nicht zu bebauen. Schließlich<br />

gründeten die Anwohner/innen am 10. Juni 1981 einen Verein, den<br />

Trägerverein Lichtenrader Volkspark e.V.<br />

Wer macht mit:<br />

Vereinsmitglieder des Trägervereins Lichtenrader Volkspark e.V.<br />

Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />

Der Lichtenrader Volkspark ist jetzt ein öffentlich zugänglicher Freiraum,<br />

der von Bürgern angelegt, unterhalten und gepflegt wird. Er hat<br />

Erholungswert für Jung und Alt im Grünen. Er ist die erste Initiative<br />

dieser Art in Deutschland.<br />

Unsere Aussichten und Wünsche:<br />

Der Volkspark Lichtenrade wurde 1981 gegründet, er wird demnächst<br />

30 Jahre alt. Der Altersdurchschnitt der Akteure ist ca. 70<br />

Jahre, das heißt, wir suchen jüngere Mitstreiter/innen! Denn für alle<br />

geplanten Arbeiten im Park werden viele Hände benötigt, aber auch<br />

für die Pflege und Instandhaltung des Vorhandenen, suchen wir immer<br />

wieder neue Mitglieder und auch Sponsoren.<br />

Volkspark Lichtenrade<br />

Kontakt<br />

Wolfgang Spranger<br />

Happerstraße 3a, 12305 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. 7452630<br />

wolfgang.spranger@freenet.de<br />

Fotos: Wolfgang Spranger<br />

Manfred Könings<br />

Bornhagen Weg 7, 12309 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. 7006414<br />

manfred.koenings@web.de<br />

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38<br />

Lage und Größe:<br />

In Weissensee (Nordost-<strong>Berlin</strong>), auf dem Gelände des Kultur- und Bildungszentrums<br />

Raoul Wallenberg<br />

Aussengelände : ca. 7000 qm<br />

derzeitige Gartenfläche: ca. 800 qm<br />

Wie alles entstand:<br />

Der offene Garten entsteht auf der Fläche des KUBIZ (40-jährige Erbpacht)<br />

als eigenständiges Projekt durch ehrenamtliches Engagement.<br />

“Ziele des Gartenprojektes:<br />

Der ehemalige Schulhof soll als Begegnungsort mit Spielmöglichkeiten,<br />

Sitzflächen, Sportgelegenheiten und einem Lehrgarten anreizschaffend<br />

gestaltet werden. Dort soll ein freier Raum für Partizipation und Wissensaustausch<br />

entstehen. Um dieses Ziel zu erreichen wollen wir Bildungsmöglichkeiten<br />

im Bereich Kultur, Handwerk, Biologie und Gartenbau<br />

ermöglichen. Den Wissensaustausch wollen wir mit Orten zum<br />

Treffen und Veranstaltungen anregen. Mit der Teilnahme am „Langen<br />

Tag der Stadtnatur“ wollen wir BürgerInnen aus ganz <strong>Berlin</strong> zum Gärtnern<br />

und Ernten einladen.<br />

Trotz städtischen Lage wollen wir versuchen einen naturnahen, diversen<br />

und artenreichen Bereich zu schaffen und einen Beitrag zu einem<br />

grünen <strong>Berlin</strong> leisten Wir wollen zeigen, dass bestimmte menschliche<br />

Flächennutzungen auch umweltverträglich sein können. Ein Beispiel<br />

hierfür ist die geplante Streuobstwiese deren Ernte der Nachbarschaft<br />

zur Verfügung stehen soll.<br />

Das Gartenprojekt soll einen Gegenpol zur stark regulierten städtischen<br />

Umfeld für die Bevölkerung sein. Mit naturnahen Zonen soll die<br />

Natur als ein komplexes System verstanden werden und damit behutsamer<br />

umgegangen werden. Diese Möglichkeit gibt es leider in vielen<br />

angelegten Parks nicht, weil dort feststehende Pflanzkonzepte eine<br />

freiere Weiterentwicklung des Naturraumes verhindern.<br />

Mit dem Gartenprojekt als öffentlichem Raum sollen zudem Ansätze<br />

für Grünanlagen entwickelt werden, die mehr Raum für Partizipation<br />

ermöglichen. Wir orientieren uns hierbei an bereits bestehenden<br />

Beispielen in <strong>Berlin</strong> wie dem Wriezener Freiraum Labor.<br />

Ein weiteres Ziel des Gartenprojektes ist die Einbeziehung von Kindern,<br />

Jugendlichen und Senioren aus der Nachbarschaft mit regelmäßigen<br />

Arbeitseinsätzen und Lernangeboten.<br />

Zudem sollen in Planungswerkstätten mit der Nachbarschaft zusammen<br />

das Außengelände nach der Entsiegelung geplant und gestaltet<br />

werden.”<br />

Auszug Text zum Offenen Garten KuBiZ aus „Projektinfos“ unter<br />

http://offenergarten.blogsport.de/projektinfos/<br />

Was wächst:<br />

Mais, Erdbeeren, Physalis, Obstbäume, Zwiebeln, Blumen, Kräuterspirale,<br />

Erbsen, Kiwis, und vieles mehr...<br />

Wer macht mit:<br />

AnwohnerInnen und eine Studentengruppe mit Kindern der<br />

benachbarten Kita<br />

Offener Garten KuBiZ<br />

Kontakt<br />

Offener Garten KuBiZ<br />

Bernkasteler Strasse 78, 13088 <strong>Berlin</strong><br />

www.offenergarten.blogsport.de<br />

garten@kubiz-wallenberg.de<br />

Tram M4, M13, M12<br />

Fotos: KuBiZ


Lage und Größe:<br />

Der Prinzessinnengarten, betrieben von der gemeinnützigen GmbH<br />

Nomadisch Grün, ist eine mobile ökologische und soziale urbane<br />

Landwirtschaft urbane Landwirtschaft am <strong>Berlin</strong>er Moritzplatz. Die<br />

6000 Quadratmeter große Brachfläche hat Nomadisch Grün Juli 2009<br />

von der Stadt <strong>Berlin</strong> gemietet.<br />

Wie alles entstand:<br />

Der in enger Kooperation mit der interkulturell geprägten Nachbarschaft<br />

entstandene Prinzessinnengarten produziert nicht nur<br />

lokale Lebensmittel, er schafft auch einen Ort neuen urbanen Lebens,<br />

an dem die Gründer Marco Clausen und Robert Shaw gemeinsam mit<br />

Freunden, Nachbarn und Interessierten arbeiten, lernen und<br />

entspannen.<br />

Wer macht mit:<br />

AnwohnerInnen und Interessierte sowie unsere Kooperationspartner<br />

Fachhochschule Eberswalde, Stiftungsgemeinschaft anstiftung &<br />

ertomis und VERN e. V.<br />

Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />

Der Prinzessinnengarten arbeitet ökologisch und fördert die biologische<br />

Vielfalt, etwa indem alte und seltene Sorten kultiviert werden.<br />

Wenn wir von einer sozialen urbanen Landwirtschaft sprechen, dann<br />

meinen wir nicht nur einen lokalen und damit klimafreundlichen Anbau<br />

von frischem und gesunden Gemüse. Vielmehr verstehen wir unser<br />

alternatives städtisches Grün als einen Bildungsgarten und als<br />

Instrument, um die Nachbarschaft in dem sozial schwachen Quartier<br />

zu stärken und zu aktivieren. Ein urbaner Garten fördert nicht nur die<br />

bio logische, sondern auch die soziale und kulturelle Vielfalt. In der<br />

„Agropolis“ werden die Stadt und ihre BewohnerInnen aktiv einge-<br />

Prinzessinnengarten<br />

bunden. Die gemeinsame Wiederaneignung alter Kulturtechniken, wie Anbau<br />

und Verarbeitung von Gemüse, kann die unterschiedlichsten Menschen<br />

zusammenbringen und dazu beitragen, sich gegenseitig zu bereichern und<br />

voneinander zu lernen. Vieles gibt es in so einem Garten zu entdecken: alte<br />

Sorten, die Arbeit der Bienen, biologischen Anbau, gesunde und kreative Zubereitung<br />

saisonaler Produkte, bis hin zur Klimarelevanz städtischen Grüns<br />

und lokaler Nahrungsmittelproduktion.<br />

Unsere Aussichten und Wünsche:<br />

Gemeinsam wollen wir uns Kompetenzen und Wissen aneignen – das reicht<br />

von elementaren Kulturtechniken wie Gartenbau und Kochen bis hin zu Fragen<br />

der Anpassung an den Klimawandel und einer nachhaltigen Stadtentwicklung.<br />

Gemeinsam mit der Stiftung Interkultur und den Krautgärten München wurden<br />

die Prinzessinnengärten mit dem Utopia Award 2010 ausgezeichnet.<br />

Kontakt<br />

Nomadisch Grün gGmbH<br />

Forsterstr. 5, 10999 <strong>Berlin</strong><br />

Gartenadresse<br />

Prinzessinnenstraße 15<br />

www.prinzessinnengarten.net<br />

Fotos: Marco Clausen<br />

39


Lage und Größe:<br />

Innerhalb der Grünfläche entlang der Helsingforser Strasse in <strong>Berlin</strong><br />

Friedrichshain auf einem ehemaligen Güterbahnhofsareal. Innerhalb<br />

der öffentlichen Grünfläche sind sich gegenüberliegend Areale etwa<br />

in der Grösse von 500 und 300 qm Grabelandfläche. Hier gibt es die<br />

Möglichkeit selbstbestimmt zu Gärtnern, Obst anzubauen,halbwilden<br />

Gemüseanbau in Anlehnung an Fukuoka zu betreiben, Blumen zu<br />

pflanzen oder Pilze zu züchten und weniges mehr.<br />

Wie alles entstand:<br />

Das Güterbahnhofsareal wurde in der Nutzung aufgegeben. So wurden<br />

im Rahmen der Bürgerbeteiligung bei der Flächenneuplanung auch<br />

Grünflächen gewünscht. Um diesen Prozess der Grünflächengestaltung<br />

besonders partizipativ zu gestalten wurden Mittel und Fachunterstützung<br />

durch das Bundesforschungsprogramm Experimenteller Städte-<br />

und Wohnungsbau eingeworben. Im Rahmen dieses dreieinhalb Jahre<br />

dauernden Prozesses entstand auch die gärtnerische Nutzung durch<br />

AnwohnerIInnen und Interessierte im Einzugsgebiet der Grünfläche.<br />

Die experimentelle Herangehensweise, Verständigungsschwierigkeiten<br />

zwischen den Beteiligten (Amt und BürgerInnen) sowie im Herbst 2010<br />

erfolgende Baumassnahmen haben gärtnerische Aktivitäten bisher<br />

wenig langfristig denkend ermöglicht. In der Saison 2011 gehen wir<br />

aber davon aus, dass wir rechtzeitig im frühen Frühjahr neu starten<br />

können und so die Pflanzsaison voll ausnutzen können.<br />

Wer macht mit:<br />

AnwohnerInnen und Interessierte im Einzugsgebiet der Grünfläche,<br />

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, Amt für Umwelt und Natur und<br />

das Dathe-Gymnasium.<br />

Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />

Wir pflanzen auf den dafür vereinbarten Flächen innerhalb der<br />

öffentlichen Grünfläche, nehmen an Strassenfesten und Aktionen (z.B.<br />

Langer Tag der Stadtnatur) teil, wünschen uns die Zusammenarbeit<br />

mit dem Dathe-Gymnasium sowie mit dem benachbarten Kindertheater<br />

und allen die mit uns zusammen dort aktiv sein wollen. Ein Ort<br />

sein, der zum Mitmachen einlädt.<br />

Unsere Aussichten und Wünsche:<br />

Erhalt und Ausbau einer lebendigen Stadtnatur, vielleicht Platz für ein<br />

Bienenvolk bieten, mit dem Projekt beispielhaft für weitere ähnliche<br />

Nutzungen und Projekte im Stadtraum sein, ein Ort für Information<br />

und Partizipation sein.<br />

Wriezener Freiraumlabor<br />

Kontakt<br />

Frauke Hehl<br />

GärtnerInnen im Freiraumlabor vor Ort oder<br />

Tel. 0151 – 15 35 24 90<br />

mitpflanzen@urbanacker.net<br />

www.freiraumlabor.org<br />

http://freiraumlabor-berlin.blogspot.com<br />

www.urbanacker.net<br />

Fotos: Wriezener Freiraumlabor<br />

41


42<br />

TeilnehmerInnen<br />

Anmeldung <strong>Berlin</strong><strong>21</strong><br />

Großer Andrang <strong>Berlin</strong><strong>21</strong>


Aufmerksame ZuhörerInnen <strong>Berlin</strong><strong>21</strong><br />

Stefanie Ackermann, Jana Allerding, Kathleen Arthen, Anna Attner, Gisliz Avci,<br />

Ulrich Balling, Katrin Bastian, Christoph Bayer, Alexandra Becker, Dorit Behrens,<br />

Sven Benthin, Dr. Hartwig Berger, Regine Berges, Elisabeth Biederbick, Prof. Katrin Bohn,<br />

Regine Bräuer, Robin Jérome Bringewatt, Klaus Brockmann, Jörg Brodhun,<br />

Friedericke Büchner, Angelie Büttner, Marco Clausen, Stella Cristofolini, Ludwig Dobe,<br />

Pamela Dorsch, Waltraud Düber, Hella Dunger-Löper, Marion Duprat, Eva Epple,<br />

Matthias Finck, Annett Fischer, Katrin Fleischer, Jeanine Fornacon, Gesine Franke,<br />

Dr. Ulf B. Freisinger, Florian Freund, Ulrich Frohnmeyer, Katharina Frosch, Julia Fuchs,<br />

Friederike Fuchs, Emma Gau, Oliver Geffken, Giulia Giannola, Dr. Michael Gödde,<br />

Gabriele Gollonick, Marco Grimm, Heike Gruppe, Peter Gsedl, Micaela Haas, Thorsten Haas,<br />

Sophia Hagen, Christoph Hahn, Elisabeth Hauschildt, Hanns Heim, Dr. Jutta Heimann,<br />

Marina Heine, Katrin Heinze, Cornelis Hemmer, Helmut Hermes, Wolfgang Herr, Janek Heß,<br />

Paula-Marie Hildebrandt, Delia Hinz, Elfriede Hirning, Hans-Hermann Hirschelmann,<br />

Claudia Hirtmann, Christian Hoffmann, Susanna Hölscher, Dr. Antonia Humm, Cagla Ille,<br />

Kerstin Jablonka, Kadriye Karci, Rainer Kaufmann, Isabel Keil, Dr. Evelyn Kerste,<br />

Steffi Kieback, Monika Kießig, Kristian Klöckner, Eva Koch, Dr. Birgit König, Wolfgang Krause,<br />

Sibylle Krönert, Viola Krug, Dr. Michael LaFond, Christian Laing,<br />

Dr. Johann-Wolfgang Landsberg-Becher, Dr. Andrea Lassalle, Marion Laube, Jemi Lehmann,<br />

Klaus Lemmnitz, Claudia Leucht, Herbert Lohner, Clara Luckmann, Norbert Lüdtke,<br />

Gisela Lütkenhaus, Jonathan Lys, Bernd Machatzi, Ute Mai, Annette Mangold-Zatti,<br />

Günter Martin, Daniela Marx, Annalisa Mauri, Annegret Meyer,<br />

Dr. Elisabeth Meyer-Renschhausen, Regine Modersbach, Alfons Möllhoff, Gawan Mühl,<br />

Annette Müller, Dr. Christa Müller, Jeanette Münch, Gerda Münnich, Eric Neuling,<br />

Peter Nicolaisen, Nina Nicolaisen, Ulrich Nowikow, Sonja Palfner, Karla Paliege,<br />

Julia Palliwoda, Gerlinde Parchmann, Dr. Martin Pauli, Caroline Paulick-Thiel,<br />

Lynn Peemoeller, Britta Pichler, Dr. Frank Pietsch, Dr. Annette Piorr, Gundolf Plischke,<br />

Ute Pobloth, Franz Pozelt, Ulla Putze-Breidenstein, Anne Querhammer, Helmut Querhammer,<br />

Kristin Radix, Andreas Ratsch, Manuela Reinhard, Björn Reinhardt, Ursula Renker,<br />

Juliane Renno, Gesina Restel, Norbert Rheinlaender, Leonie Rhode, Nils Rickert, Klaus Riech,<br />

Milena Riede, Mark Rosinski, Georg Rößler, Markus Rubenbauer, Ines-Ulrike Rudolph,<br />

Andre Ruppert, Malte Sabarowski, Philipp Scharf, Jan Schlaffke, Matthias Schnauss,<br />

Christoph Schneck, Till Schneider, Julia Schoon, Christiane Schwarz, Hergen Schwarzer,<br />

Nora Seiler, Claudia Sennert, Elisabeth Simmon, Hartmut Solmsdorf,<br />

Dipl. Geogr. Martin Sondermann, Birgit Spies, Wolfgang Spranger, Ute Sprenger,<br />

Katrin Steiner, Kerstin Stelmacher, Renate Stern, Sebastian Stragies, Paul Strauß,<br />

Brigitte Struzyk, Barbara Tennstedt, Melanie Thur, Alexander Toland, Leonore Toptschian,<br />

Klaus Trappmann, Paula Trommer, Annette Trost, Oskar Tschörner, Jennifer Usadel,<br />

Silvio Volkmann, Prof. Dr. Friedrich von Borries, Max von Grafenstein, Kirstin Voß,<br />

Corinna Vosse, Karolina Vrankova, Thilo Werder, Anke Werner, Helga Wetzel, Dana Wilfert,<br />

Gertrud Will, Eva Willig, Michael Wimmer, Anja Wolter, Jutta Ziegler<br />

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44<br />

Regionaler Naschmarkt<br />

Gemütlicher Ausklang mit Filmlounge:<br />

Erfahrungen austauschen — Menschen vernetzen —<br />

Ideen entwickeln<br />

Der Regionale Naschmarkt lädt ein zum gemütlichen Ausklang des ersten Teils der<br />

Fachtagung am Freitagabend. Hier werden regionale Kostproben aus <strong>Berlin</strong> und<br />

Brandenburg angeboten. Im Sinne der Lokalen Agenda <strong>21</strong> setzt <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> deshalb auf<br />

„Regional-Bio-Fair“ – das wollen wir sichtbar und erlebbar machen. Kreativ und phantasievoll<br />

präsentieren sich regionale Erzeuger/innen und Händler/innen mit Leckereien aus der<br />

Region und ungewöhnlichen Verkaufsstrategien, z.B. „Kochtüte“ von gaumensupport, die<br />

Party „Feinkost Rohkost“ und „Allein unter Gurken“ von Andreas Hoppe.<br />

Regionaler Naschmarkt <strong>Berlin</strong><strong>21</strong><br />

Partner<br />

Arbeitsgemeinschaft für biologisch-dynamischen Landbau<br />

Arbeitsgemeinschaft fair & regional<br />

Blumen. natürlich. – Flower Label Program e.V.<br />

Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V.<br />

Gaumensupport | Kochtüte - Gehrmann Koch GbR<br />

Märkisches Landbrot GmbH<br />

Ökodorf Brodowin GmbH & Co. Vertriebs KG<br />

Orchideen.Valerius<br />

Piper Verlag GmbH<br />

Sonja Moor Landbau, Modelldorf Hirschfelde<br />

Sprossenmaufaktur GbR<br />

viv BioFrischeMarkt GmbH<br />

VON HIER - BBM Brandenburg + <strong>Berlin</strong> GmbH


Herzliches Dankeschön<br />

Wir bedanken uns bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung:<br />

sowie bei den Unterstützer/innen des 1. Regionalen Naschmarktes:<br />

Außerdem gilt ein besonderer Dank den Grafikern<br />

Till N. P. Schneider und Christoph Hahn von<br />

Schneider & Hahn sowie Marion Duprat und Jonathan Lys<br />

für ihre außerordentliche Hingabe bei der gestalterischen<br />

Aufbereitung der Tagung.<br />

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46<br />

Märchenhafte Begleitung mit<br />

TABORKA Erdreich<br />

Ausstellungsrundgang mit Staatssekretärin Hella Dunger-Löper (links)<br />

Katrin Fleischer (Mitte) und Dr. Hartwig Berger (rechts), Organisatoren der Veranstaltung


Referentin Prof. Dr. Katrin Bohn Referent Prof. Dr. Friedrich von Borries<br />

Referentin Dr. Elisabeth Meyer-Renschhausen (links) und Moderatorin Paula Marie Hildebrandt<br />

Fotos: <strong>Berlin</strong> <strong>21</strong> e. V.<br />

47


2<br />

www.berlin<strong>21</strong>.net<br />

Gestaltung und Layout<br />

www.schneiderundhahn.de

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