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Dokumentation - Berlin 21

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W3<br />

Ergebnisse<br />

Workshops<br />

Teilhabe-Nachbarschaft-Naturzugang.<br />

Für ein neues Verständnis von Urbanität<br />

Die Stadt in einer demokratischen Gesellschaft, in einer vernetzten Welt und auf einem bedrohten<br />

Planeten kann in Zukunft nur ein Ort sein, der im tiefen Sinne des Wortes inklusiv ist, der seine<br />

Bewohner/innen einschließt, beteiligt und auch sieht: Menschen aus allen Teilen der Welt, mit unterschiedlichen<br />

Bildungsgraden, unterschiedlichen Fähigkeiten, unterschiedlichen Sehnsüchten.<br />

Aber nicht nur Menschen. Die lebenswerte Stadt formiert sich in einer lebendigen Interaktion von<br />

Menschen, Tieren und Pflanzen. Der Workshop vermittelt Hintergrundüberlegungen und praxisorientierte<br />

Bezüge auf urbane Gärten als Orte, an denen Teilhabe, Nachbarschaft und Naturzugang heute<br />

schon praktisch gelebt und kultiviert werden.<br />

Der Workshop fokussiert – nach einem inhaltlichen Input der Referentin – das Erfahrungswissen der<br />

Garteninitiativen vor Ort und will gemeinsam mit ihnen Chancen und auch Problematiken urbaner<br />

Gärten diskutieren.<br />

Dr. Christa Müller — Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis<br />

1. Teilhabe-Nachbarschaft-Naturzugang. Für ein neues Verständnis von Urbanität<br />

Die Stadt in einer demokratischen Gesellschaft, in einer vernetzten Welt und auf einem bedrohten Planeten kann<br />

in Zukunft nur ein Ort sein, der im tiefen Sinne des Wortes inklusiv ist, der seine BewohnerInnen einschließt, beteiligt<br />

und auch sieht: Menschen aus allen Teilen der Welt, mit unterschiedlichen Bildungsgraden, unterschiedlichen<br />

Fähigkeiten, unterschiedlichen Sehnsüchten. Aber nicht nur Menschen. Die lebenswerte Stadt formiert sich<br />

in der lebendigen Interaktion von Menschen, Tieren und Pflanzen. Der Workshop vermittelte Hintergrundwissen<br />

über urbane Gärten als Orte, an denen Teilhabe, Nachbarschaft und Naturzugang heute schon praktisch gelebt und<br />

kultiviert werden. Er fokussierte zudem das Erfahrungswissen der Garteninitiativen vor Ort und diskutierte Chancen<br />

und Problematiken gemeinschaftsorientierten Gärtnerns. Es wurden vier Kurzfilme der Reihe „Gründämmerung“ von<br />

George Eich gezeigt, die Einblicke in die Vielfalt und Dynamik der neuen Gärten und seine sozialen und kulturellen<br />

„Nebenprodukte“ bieten. Die Filme wurden im Sommer 2010 von anstiftung & ertomis produziert und repräsentieren<br />

unterschiedliche Dimensionen dieser neuen Praxen des Selbermachens und der Selbstorganisation.<br />

2. Nomadisch grün im Prinzessinnengarten<br />

“Wir sind keine Gärtner“ umschreiben Robert Shaw und Marco Clausen ihren selbstgewählten Dilettantismus. Die<br />

beiden Gründer des <strong>Berlin</strong>er Prinzessinnengartens haben auf 6000 Quadratmetern Brache eine blühende Oase geschaffen.<br />

Dort bauen sie Gemüse in Reissäcken, Bäckerkisten und Milchtüten an und bringen Menschen verschiedenster<br />

Milieus zusammen. Der Prinzessinnengarten ist eine Plattform für Leute, die etwas tun wollen: Hier ist Platz für<br />

den naturnah wirtschaftenden Imker, den Künstler, der mit Kindern aus dem Kiez kocht, die osteuropäische Nachbarin,<br />

die ihre Bio-Chilis aus der Heimat anbaut. Alle haben mit den Gründern gemeinsam: Sie schätzen lokale Produkte,<br />

handlungsorientiertes Lernen und nachhaltigen Genuss.<br />

3. Den Kindern die Natur näher bringen<br />

Im Interkulturellen Garten im Kreuzberger Kinderbauernhof werden nicht nur Gemüse und Kräuter angebaut. Er ist<br />

auch ein Begegnungsort für Menschen aus unterschiedlichen Kulturen - und ein ökologischer Lernort für Kinder. Der<br />

<strong>Berlin</strong>er Turgut Altug kocht mit Jungen und Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund und sensibilisiert sie für die<br />

Natur und ihre Belange. Der Film beleuchtet Turgut Altugs alltägliches Engagement um Ökologie und um interkulturellen<br />

Austausch.<br />

4. Gartenbewegungen in <strong>Berlin</strong><br />

Blumengeschmückt ziehen die GärtnerInnen vom Nachbarschaftsgarten „Rosa Rose“ durch <strong>Berlin</strong>-Friedrichshain. Sie<br />

müssen samt ihren Pflanzen und Bäumen umziehen, weil die Fläche bebaut wird. Die GartenaktivistInnen nehmen dies<br />

zum Anlass, für mehr Grün und mehr Gemeinschaftsgärten in der Stadt zu demonstrieren. Gesundes Gemüse anbauen,<br />

den Stadtteil gestalten und Menschen verschiedenster Herkunft zusammenbringen, das sind die Zutaten, die einen<br />

guten Community Garden ausmachen. Auch der Bürgergarten Laskerwiese funktioniert nach diesem Rezept: ein Garten<br />

von allen für alle. Der Film porträtiert die beiden <strong>Berlin</strong>er Gemeinschaftsgärten und ihre Philosophie.<br />

5. Am Anfang war der Nachbarschaftsgarten<br />

Leipzig ist nicht gerade ein prosperierender Wirtschaftsstandort. Genau das ist die Chance für eine Stadtentwicklung<br />

von unten. Im Stadtteil Lindenau setzen kreative Zugezogene gemeinsam mit Alteingesessenen urbane Lebenskonzepte<br />

um. Sie richten Werkstätten ein, renovieren Häuser und gestalten die Straßen neu. Ausgangspunkt all dieser<br />

Aktivitäten: der Nachbarschaftsgarten. Hier gedeihen nicht nur Tomaten und Feldsalat, sondern auch Perspektiven<br />

für eine demokratische und partizipative Stadtteilentwicklung. Nicht zuletzt die fruchtbare Kooperation mit der<br />

Stadtverwaltung zeigt, dass die Nische von heute schon morgen zukunftsweisend sein könnte.

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