Dokumentation - Berlin 21
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Lage und Größe:<br />
Wir gestalten gemeinsam mit FiPP e.V. und dem Stadtteilverein Tiergarten<br />
das große Freigelände an der Lützowstraße, Ecke Kluckstraße<br />
und haben es zu einem Ort gemacht, an dem Familien und Nachbarn<br />
sich wohl fühlen können. Das Gelände hat eine Fläche von insgesamt<br />
5.500 m 2 . Gegärtnert wird auf ca. 600 m 2 .<br />
Wie alles entstand<br />
Auf dem Gelände – ursprünglich war hier eine Kita – arbeiten seit den<br />
90er Jahren verschiedene Kinder-, Jugend- und Bildungsein richtungen.<br />
Außerdem nutzen Familien- und Gruppen aus der Nachbarschaft<br />
gerne Haus- und Garten als Treffpunkt, für Feste, für Sport und Spiel.<br />
Diese Nutzung war, ebenso wie die gesamte Kinder- und Jugendarbeit<br />
hier, immer wieder beeinträchtigt durch die Unübersichtlichkeit des<br />
Geländes, die Drogengeschäfte und Straßenprostitution begünstigte.<br />
Um eine Änderung zu bewirken, erarbeiteten FiPP e.V. und der Stadtteilverein<br />
ein Konzept, das darauf hinaus lief, das Gelände neu zu<br />
gliedern, es durch einen Zaun zu schützen und dadurch familiennahe<br />
Nutzungen zu ermöglichen. Kernstück des Konzepts war die Einbeziehung<br />
der Menschen aus der Umgebung als aktive Mitgestalter.<br />
Als sich Ende 2008 abzeichnete, dass aus dem Konzept mit Förderung<br />
aus Mitteln der Sozialen Stadt Wirklichkeit werden könnte, begannen<br />
wir damit, eine Initiativgruppe für den Interkulturellen Garten zu<br />
bilden, uns umzuschauen, wie es anderswo läuft und das Projekt im<br />
Quartier bekannt zu machen. Wir erarbeiteten Regeln, tauschten unsere<br />
eigenen gärtnerischen Erfahrungen aus und wurden immer mehr.<br />
Die Umgestaltung des Geländes hat Brigitte Gehrke als Landschaftsarchitektin<br />
geplant und koordiniert. Die 30 Beete des Interkulturellen<br />
Gartens waren sofort überbucht. Wir haben eine Warteliste.<br />
Parallel dazu entstand das Projekt „Wachsen lassen“, das sich um<br />
einen Pizza- und Kräutergarten für Menschen ab dem Kindergartenalter<br />
herum rankt; eine Initiative von Gabriele Koll und Regine Bräuer,<br />
unterstützt durch das Quartiersmanagement Magdeburger Platz.<br />
Zum Pizza- und Kräutergarten kamen die ganze Saison über Kindergruppen,<br />
legten Beete an, pflegten ihr Gemüse und nutzten das<br />
Gelände insgesamt. Ein Lehmofen wurde gebaut und die ersten Pizzen<br />
konnten gebacken werden, belegt mit frischen Tomaten aus dem Garten.<br />
Zu selbst gebackenem Brot wurde Pesto aus eigener Herstellung<br />
gereicht. So wurde sinnlich erfahrbar, wo unser Essen herkommt. Jetzt<br />
schließt die Saison mit einem Laternenumzug. Am Lagerfeuer werden<br />
selbst gemachte Kürbissuppe und Stockbrote genossen.<br />
Wer macht mit:<br />
Vor allem sind dabei: die BewohnerInnen und sozialen Einrichtungen<br />
aus der Umgebung, wie Stadtteilverein und FiPP e.V., mehrere Kitas,<br />
die Moschee, die syrisch-orthododoxe Gemeinde, der Quartiersrat,<br />
Familiengarten<br />
sowie eine aktive Meditationsgruppe, die sich mehrmals wöchentlich auf<br />
dem Gelände trifft. Im Interkulturellen Garten gärtnern 25 Familien aus der<br />
Nachbarschaft und einige Gruppen wie eine Altentagespflegestelle, die nahe<br />
Grundschule und die Kinder aus dem FiPP-Treff-Punkt. Im Projekt „Wachsen<br />
lassen“ säen, pflegen und ernten vorrangig Kinder und ErzieherInnen aus<br />
umliegenden Kitas und einer Tagesgroßpflegestelle. Zusätzlich bietet das<br />
Gelände den Kindern die Möglichkeit zu Umwelterfahrungen im naturnah gestalteten<br />
Garten.<br />
Unsere Aktivitäten und Wirkung:<br />
Das Konzept ist aufgegangen. Das Gelände wird von Jung und Alt genutzt;<br />
tagsüber stehen die Tore offen und für die Abende und fürs<br />
Wochenende können Familien und Gruppen, z.B. für ein Picknick, für einen<br />
Kindergeburts tag oder für regelmäßige sportliche Aktivitäten Schlüssel<br />
bekommen. Die beteiligten GärtnerInnen haben Schlüssel und bemühen sich<br />
darum, aufs ganze Gelände zu schauen und auch gegenüber anderen auf die<br />
Einhaltung der Nutzungsregelungen zu achten.<br />
Unsere Aussichten und Wünsche:<br />
Im nächsten Jahr wollen wir vielleicht den Interkulturellen Garten noch etwas<br />
ausweiten und beim Pizza- und Kräutergarten weitere Kindergruppen<br />
einbeziehen. Als gemeinsames Projekt wollen wir in Kooperation mit VERN<br />
e.V. ein Beet mit alten Mais-Sorten und mit Amaranth anlegen.<br />
Kontakt<br />
Barbara Tennstedt<br />
batema@snafu.de<br />
Fotos: Barbara Tennstedt<br />
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