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Geschäftsbericht 2009 - Trimet Aluminium AG

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<strong>Aluminium</strong> schont Klima und Umwelt<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong>


Auf einen Blick<br />

Die TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> ist Deutschlands größter <strong>Aluminium</strong>produzent.<br />

Das Unternehmen produziert, recycelt, gießt und vermarktet 700.000 Tonnen Primär-,<br />

Recycling- und Gussprodukte pro Jahr – und das an insgesamt sieben Standorten in<br />

Deutschland.<br />

Im Geschäftsjahr 2008/<strong>2009</strong> erwirtschafteten die 1.548 Mitarbeiter einen Gesamtumsatz<br />

in Höhe von 827,0 Mio. €.<br />

Überblick TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> zum 30. Juni <strong>2009</strong><br />

in Mio. € <strong>2009</strong> 2008 2007 3)<br />

Ertragslage<br />

2006 2005<br />

Umsatz 827,0 1.112,3 1.067,4 529,9 481,3<br />

EBITDA 23,9 91,7 102,6 30,5 35,3<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 12,8 64,5 70,4 9,7 14,2<br />

Finanzergebnis 0,3 1,5 -2,7 2,3 1,4<br />

Außerordentliches Ergebnis -10,3 1)<br />

- - 12,6 2)<br />

Jahresüberschuss 1,2 39,8 40,1 14,3 1,7<br />

Vermögens- und Finanzlage<br />

Bilanzsumme 487,8 533,8 480,2 342,8 385,6<br />

Eigenkapital 181,0 187,2 173,3 130,5 146,2<br />

Eigenkapitalquote (in Prozent)<br />

Netto-Finanzverbindlichkeiten (-),<br />

37,1 35,1 36,1 38,1 37,9<br />

Netto-Finanzforderungen (+) +85,8 +78,0 +49,9 -19,2 +10,4<br />

Investitionen 18,7 39,7 47,2 20,6 23,8<br />

Mitarbeiter<br />

Beschäftigte am Geschäftsjahresende (Anzahl) 1.548 1.569 1.464 1.224 1.275<br />

- davon Auszubildende (Anzahl) 86 73 70 66 68<br />

Personalaufwand 77,7 80,3 68,3 57,8 57,5<br />

1) Sonderabschreibung Elektrolyse<br />

2) Zuschreibung Elektrolyse<br />

3) Verschmelzung der TRIMET Handel Aktiengesellschaft auf die TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> zum 01.07.2006<br />

2 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

-14,0 1)


Jeder Mitarbeiter der TRIMET erspart der<br />

Umwelt pro Jahr mehr als 1.000 Tonnen CO 2<br />

Sparsamster Umgang mit den Ressourcen und der Einsatz modernster Technologien<br />

mit höchster Energie-Effizienz haben bei TRIMET oberste Priorität. Das<br />

Ergebnis: <strong>Aluminium</strong> von TRIMET schont die Umwelt und ist aktiver Klimaschutz.<br />

Eine aktuelle Studie hat das bewiesen.<br />

Das Institut PE INTERNATIONAL, führendes Beratungsunternehmen für Life-<br />

Cycle-Assessments, Stuttgart, hat für unsere Standorte und deren Produkte eine<br />

umfassende Ökobilanz aufgestellt.<br />

Einbezogen wurden die besonders absatzstarken Märkte Automotive, Bauwesen<br />

und Verpackung, in die TRIMET jährlich insgesamt knapp 360.000 Tonnen der<br />

Jahresproduktion von etwas mehr als 441.000 Tonnen (2007) <strong>Aluminium</strong> liefert.<br />

Fast 50 Prozent des TRIMET-<strong>Aluminium</strong>s gehen ins Verkehrswesen und machen<br />

dort vor allem Autos leichter und helfen so, Treibstoff zu sparen.<br />

16 Prozent werden zu schützendem Verpackungsmaterial und weitere 16 Prozent<br />

finden Verwendung an und in Gebäuden. Die restlichen 19 Prozent unserer Produktion<br />

finden nützliche Verwendung im Elektro- und Maschinenbau, in der Eisen-<br />

und Stahlindustrie, in der Luftfahrtindustrie und anderen Wirtschaftszweigen.<br />

Erfasst wurden die CO 2 -Emissionen des kompletten Lebenszyklus’ des Metalls, einschließlich<br />

der Vorkette aus Roh- Hilfs- und Betriebsstoffen, der Energiebedarfe<br />

und Materialverluste im Verlauf der Herstellungs- und Bearbeitungsprozesse bei<br />

TRIMET und den Weiterverarbeitern, die Nutzungsphase sowie die Verschrottung<br />

und Aufbereitung der Produkte. Für die Wiedereinspeisung des Recyclingmaterials<br />

in den Kreislauf gab es eine Gutschrift.<br />

Die CO 2 -Einsparung im Automotivebereich liegt bei knapp 10 kg CO 2 pro eingesetztem<br />

Kilo <strong>Aluminium</strong> bei einer Laufleistung des Pkw von 200.000 Kilometern.<br />

Für den Baubereich wurde beispielhaft die Nutzung des Metalls in Fensterrahmen<br />

berechnet, dort lag der Footprint bei etwas über 3 kg CO 2 und im Verpackungsbereich<br />

bei 7 kg.<br />

Im Ergebnis erspart das von TRIMET produzierte und in den genannten Bereichen<br />

in tatsächlichen Anteilen genutzte <strong>Aluminium</strong> pro Jahr über 1.700.000 Tonnen<br />

CO 2 , bei knapp unter 1.600 Mitarbeitern bestätigt dies: „Jeder Mitarbeiter der<br />

TRIMET erspart der Umwelt pro Jahr mehr als 1.000 Tonnen CO 2 “.


Tonerde aus Bauxit: Löschanlagen befördern<br />

unseren Grundstoff in die TRIMET-Silos


Inhalt<br />

6 Markus Hennes im Gespräch<br />

mit dem Vorstand<br />

10 Bericht des Aufsichtsrats<br />

14 Glänzende Leistung:<br />

<strong>Aluminium</strong> aus Deutschland<br />

26 Chronik des<br />

Geschäftsjahres 2008/<strong>2009</strong><br />

30 Lagebericht<br />

32 Überblick und<br />

Rahmenbedingungen<br />

32 Märkte<br />

33 TRIMET-Gruppe und<br />

Geschäftsmodell<br />

34 Mitarbeiter: Trotz wirtschaftlichen<br />

Abschwungs Mitarbeiteranzahl<br />

unverändert<br />

35 Forschung und Entwicklung<br />

36 Geschäftsbereiche der TRIMET<br />

37 Geschäftsverlauf<br />

38 Nachtragsbericht<br />

38 Risikobericht<br />

40 Prognosebericht<br />

40 Beziehungen zu verbundenen<br />

Unternehmen<br />

42 Jahresabschluss<br />

42 Bilanz<br />

43 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

44 Anhang<br />

54 Bestätigungsvermerk<br />

55 Aufsichtsrat und Vorstand<br />

56 Anschriften<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 5


Markus Hennes im Gespräch mit dem Vorstand<br />

Handelsblatt-Redakteur Markus Hennes (links) beim Interview mit den Mitgliedern des Vorstandes, Dr. Martin Iffert und Thomas Reuther<br />

Markus Hennes: Herr Reuther, Herr<br />

Dr. Iffert, Sie beide haben als neue<br />

TRIMET-Vorstände im März dieses Jahres<br />

die operative Verantwortung für Deutschlands<br />

größten <strong>Aluminium</strong>produzenten<br />

übernommen. Der Start fällt damit ausgerechnet<br />

in die schlimmste Rezession der<br />

Nachkriegszeit.<br />

Thomas Reuther: Natürlich hätte ich mir bessere<br />

Rahmenbedingungen zu Beginn dieser<br />

anspruchsvollen Aufgabe gewünscht. Aber der<br />

Wechsel an der Führungsspitze kam ja nicht<br />

urplötzlich, sondern er war sorgfältig geplant.<br />

Dr. Martin Iffert: Außerdem hat die <strong>Aluminium</strong>industrie<br />

schon etliche Durststrecken erfolgreich<br />

gemeistert. Und was unser Unternehmen<br />

betrifft, gehe ich davon aus, dass sich der neue<br />

Vorstand gut ergänzt. Thomas Reuther und<br />

ich kommen aus dem Unternehmen, wir beide<br />

haben aber in den vergangenen Jahren den<br />

Focus auf unterschiedliche Schwerpunkte<br />

gelegt. Ich habe mich in erster Linie um die<br />

beiden Hüttenstandorte Essen und Hamburg<br />

gekümmert, Thomas Reuther um den Bereich<br />

Automotive und die Recycling-Seite.<br />

6 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

Was sind jetzt Ihre vordringlichsten Aufgaben?<br />

Dr. Iffert: Nach Jahren eines dynamischen<br />

Wachstums geht es jetzt vor allem darum, eine<br />

gemeinsame Führungsstruktur für die Unternehmen<br />

der TRIMET-Gruppe zu entwickeln und die<br />

einzelnen Unternehmensbereiche enger zusammenzuführen.<br />

Denn es gibt viele Berührungspunkte<br />

insbesondere bei wichtigen Kunden, die<br />

wir bisher nicht optimal verknüpft haben.<br />

Aber ein solch gravierender Umbau sorgt<br />

doch gewiss für Unruhe bei den Mitarbeitern.<br />

Reuther: Nein, das denke ich nicht. Im Gegenteil,<br />

nach vielen Gesprächen bin ich überzeugt,<br />

dass unsere Mitarbeiter für die notwendigen<br />

Veränderungen offener sind als in wirtschaftlich<br />

guten Zeiten. Was wir brauchen sind zentrale<br />

Einkaufsstrukturen, zentrale Personalstrukturen<br />

und ein zentrales Finanzmanagement.<br />

TRIMET hat im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

2008/09 nur noch einen schmalen Gewinn


Zur Person:<br />

Dipl-Volkswirt Markus Hennes<br />

(Jahrgang 1959) arbeitete zunächst<br />

beim Börsendienst „Platow Brief“,<br />

der Anlegerzeitschrift „Das Wertpapier“<br />

und dem Wochenmagazin „Wirtschaftswoche“,<br />

bevor er 1999 zum<br />

Handelsblatt kam.<br />

Dort war er zuletzt mehrere Jahre<br />

Koordinator des Thementeams Industrie<br />

(Stahl, Energie, Maschinenbau).<br />

Seit Oktober 2008 hat er sich auf<br />

Bilanzanalyse und Unternehmensfinanzierung<br />

spezialisiert.<br />

eingefahren. Befürchten Sie, dass es mit<br />

dem Ergebnis noch weiter abwärts geht?<br />

Dr. Iffert: Ob nun ein steiler Aufschwung<br />

kommt oder ob die Konjunktur vor einer Erholung<br />

zunächst nochmals einbricht – wir sind<br />

davon überzeugt, dass wir auch in den nächsten<br />

Jahren keine roten Zahlen schreiben werden.<br />

Experten sprechen im ersten Fall von<br />

einem v-förmigen, im zweiten Fall von<br />

einem w-förmigen Konjunkturverlauf...<br />

Dr. Iffert: Genau. Aber wie auch immer, unser<br />

vorrangiges Ziel lautet, unsere Kostenposition<br />

nachhaltig zu verbessern. Aber ich sage ausdrücklich:<br />

Es geht nicht darum, dass wir Stellen<br />

streichen, sondern dass wir die noch vorhandenen<br />

Effizienzpotenziale voll ausschöpfen. Das<br />

machen wir beispielsweise dadurch, dass wir<br />

die Kurzarbeit an den Standorten Essen und<br />

Hamburg für eine gezielte Weiterqualifizierung<br />

unserer Mitarbeiter nutzen.<br />

Heinz-Peter Schlüter nennt das die fünfte<br />

Schicht. Was konkret können die etwa<br />

1.700 Mitarbeiter in der TRIMET-Gruppe<br />

besser machen?<br />

Dr. Iffert: Es geht vor allem um Führungskultur.<br />

Ich will Ihnen ein Beispiel nennen. Unsere Meister<br />

und Vorarbeiter sollen<br />

die Mannschaft bei Ent-<br />

scheidungen stärker mit<br />

ins Boot nehmen und jeden<br />

einzelnen Mitarbeiter<br />

dazu bringen, stärker<br />

über seine Rolle im gesamtenProduktionsprozess<br />

nachzudenken. Das<br />

Streben nach ständiger<br />

Verbesserung muss unser<br />

Leitbild werden. Wir<br />

haben mehr denn je die<br />

Aufgabe, die Einhaltung<br />

und Wirksamkeit unserer<br />

Arbeitsstandards täglich zu überprüfen und zu<br />

verbessern. Hierfür entwickeln wir unsere eigene<br />

Produktionsphilosophie TRIZEN, als Wortspiel<br />

aus TRIMET und KAIZEN, in Anlehnung an die<br />

japanische Arbeitsphilosophie Kaizen.<br />

Reuther: Heinz-Peter Schlüter hat in den<br />

vergangenen Jahren immens viel Geld in neue<br />

Anlagen investiert. Aber wir haben bislang noch<br />

nicht das Optimale aus diesen Investitionen<br />

herausgeholt. Das geht nur, wenn wir jeden<br />

einzelnen Mitarbeiter dazu befähigen. Deshalb<br />

lenken wir unsere Finanzmittel vor allem in die<br />

Weiterbildung. Und das rechnet sich durch die<br />

höhere Effizienz sehr schnell.<br />

Lassen sich die noch nicht gehobenen<br />

Potenziale quantifizieren?<br />

Dr. Iffert: Durchaus. Wir könnten beispielsweise<br />

in unseren Gießereikapazitäten mit den<br />

vorhandenen Anlagen 30 Prozent mehr durchsetzen,<br />

wenn wir die Abläufe entsprechend<br />

synchronisieren und optimieren.<br />

Als Familienunternehmen hat TRIMET<br />

keinen Zugang zum Kapitalmarkt. Behindert<br />

Sie das nicht im Wettbewerb mit Ihren<br />

zumeist börsennotierten ausländischen<br />

Konkurrenten?<br />

Reuther: Erstens: TRIMET ist mit einer soliden<br />

Finanzstruktur in die Krise gegangen. Die<br />

Eigenkapitalquote liegt jetzt bei 37 Prozent, die<br />

Nettofinanzposition beläuft sich auf nahezu<br />

90 Mio. €. Das heißt, wir würden nach Tilgung<br />

aller unserer Bankverbindlichkeiten noch über<br />

liquide Mittel in dieser Höhe verfügen. Außerdem<br />

ist unser Umlaufvermögen, vor allem die<br />

<strong>Aluminium</strong>vorräte, sehr liquide. Zweitens:<br />

TRIMET will unter allen Umständen unabhängig<br />

bleiben von externen Kapitalgebern. Deshalb<br />

streben wir auch keinen Zugang zum Kapitalmarkt<br />

an.<br />

Gehört deshalb aktuell auch kein ausgewiesener<br />

Finanzexperte mehr dem<br />

Vorstand an?<br />

Reuther: Ich denke, dass dies in der aktuellen<br />

Phase des Unternehmens nicht unbedingt<br />

erforderlich ist. Denn wir haben ein sehr starkes<br />

Finanzmanagement im Hintergrund. Dies ist ein<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 7


Im Gespräch mit dem Vorstand<br />

Team von fünf Leuten, die alle adäquat qualifiziert<br />

sind. Mittelfristig kann ich mir aber gut vorstellen,<br />

dass wir wieder einen Finanzvorstand<br />

haben werden.<br />

Was macht den besonderen Geist von<br />

TRIMET aus?<br />

Reuther: Bei uns stand und steht der Kunde an<br />

erster Stelle. Wir kennen unser Produkt und wir<br />

kennen den Markt. Das ist auch der Grund, warum<br />

unsere Kunden die Nähe schätzen. Denn<br />

nur mit Hilfe dieses engmaschigen Netzwerks<br />

können wir eine prompte Belieferung rund um<br />

die Uhr gewährleisten. Heinz-Peter Schlüter hat<br />

diese Kundenorientierung viele Jahre vorgelebt.<br />

Offensichtlich mit Erfolg, denn unsere Mitarbeiter<br />

leben und arbeiten für TRIMET und unsere<br />

Kunden.<br />

Dabei könnten Ihre Mitarbeiter beispielsweise<br />

in der Stahlindustrie deutlich mehr<br />

verdienen als hier.<br />

Reuther: Da haben Sie wohl recht. Aber bei<br />

TRIMET fühlen sie sich als Teil der Familie. Hier<br />

können Sie gestalten und Ideen einbringen, hier<br />

hilft einer dem anderen, wenn Not am Mann<br />

ist.<br />

Aber reicht das alles aus, um am Standort<br />

Deutschland profitabel <strong>Aluminium</strong> zu<br />

produzieren? Schließlich entfallen mehr<br />

als 40 Prozent der Gestehungskosten<br />

für Primäraluminium auf Strom. Und der<br />

ist für energieintensive Unternehmen in<br />

Deutschland besonders teuer.<br />

8 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

Dr. Iffert: Sie legen den Finger in die Wunde.<br />

TRIMET zahlt in diesem Jahr allein 33 Millionen<br />

Euro für die im Strompreis enthaltenen Kosten<br />

für die CO 2 -Zertifikate. Und diese enormen<br />

Belastungen werden weiter steigen, bis zum<br />

Jahr 2013 auf voraussichtlich 120 Millionen Euro<br />

pro Jahr. Das ist im internationalen Wettbewerb<br />

einfach nicht zu verkraften.<br />

Sie spielen darauf an, dass die europäischen<br />

Nachbarn Frankreich, Italien und<br />

Spanien ihre energieintensive Industrie<br />

mit staatlich regulierten Stromtarifen<br />

unterstützen.<br />

Dr. Iffert: Damit Sie mich nicht missverstehen:<br />

TRIMET kämpft für einen fairen Wettbewerb,<br />

nicht für staatliche Subventionen der deutschen<br />

<strong>Aluminium</strong>hütten. Was wir aber dringend brauchen,<br />

ist eine Kompensation der CO 2 -Kosten<br />

oder Gleichwertiges. Wenn die Bundesregierung<br />

hier nicht einlenkt, ist die Existenz der<br />

energieintensiven Unternehmen in Deutschland<br />

akut gefährdet.<br />

Reuther: Deutschland ist als Standort zur <strong>Aluminium</strong>produktion<br />

grundsätzlich nicht zu teuer.<br />

Aber durch den Emissionshandel werden<br />

Anreize geschaffen, in Ländern wie etwa Saudi<br />

Arabien Gas zu verflüssigen und den dafür<br />

notwendigen Energieaufwand durch die<br />

Verstromung von Importkohle zu decken. Für<br />

die weltweite Klimabilanz ist das eine einzige<br />

Katastrophe.<br />

Was wäre, wenn Herr Schlüter die Politik<br />

nicht von den Nöten der <strong>Aluminium</strong>indus-


trie überzeugen kann?<br />

Reuther: Dann besteht die Gefahr, dass die<br />

noch verbliebenen vier Hütten in Deutschland<br />

verschwinden. Und wenn wir die ersten Stufen<br />

verlieren, werden wir irgendwann auch keine<br />

Press- und Walzwerke mehr in Deutschland<br />

haben. Unsere wichtigsten Kunden, die Automobilhersteller,<br />

werden noch stärker nach<br />

Zulieferern im Ausland suchen, jedoch dort die<br />

Qualität nach Lage der Dinge aber kaum finden.<br />

Die Folgen wären jedenfalls für den Standort<br />

irreversibel.<br />

Dr. Iffert: In diesem Zusammenhang ist noch<br />

ein weiterer Aspekt wichtig. Die <strong>Aluminium</strong>industrie<br />

leistet einen großen Beitrag zur Stabilisierung<br />

der Stromnetze. TRIMET ist heute<br />

technisch dazu in der Lage, nachts mehr Strom<br />

zu verbrauchen als tagsüber. Diese antizyklische<br />

Stromnachfrage entlastet den Endkunden<br />

von hohen Kosten, die er allein aufgrund des<br />

steigenden Anteils von Windenergie ansonsten<br />

zu tragen hätte.<br />

Einmal abgesehen von den schwierigen<br />

Rahmenbedingungen: Wo liegen die größten<br />

Wachstumschancen für TRIMET in der<br />

Zukunft?<br />

Reuther: Durch Kooperationen mit namhaften<br />

Konzernen wie BMW und Rheinmetall wollen<br />

wir uns stärker als Zulieferer der Automobilindustrie<br />

positionieren. Wir sind fest davon überzeugt,<br />

dass der Anteil von <strong>Aluminium</strong> in der<br />

Automobilproduktion langfristig zunehmen<br />

wird. Der Einsatz von <strong>Aluminium</strong> anstelle von<br />

Stahl erspart die Hälfte des Gewichts. Anders<br />

ausgedrückt: Die gesamte Energie, die ich in der<br />

Produktion von Primäraluminium einsetze, habe<br />

ich durch die Gewichtsersparnis des Fahrzeugs<br />

bereits nach einer Fahrleistung von 20.000<br />

Kilometern wieder eingespart.<br />

Um was geht es bei den Kooperationen<br />

mit BMW und Rheinmetall konkret?<br />

Reuther: Gemeinsam mit BMW wollen wir<br />

stärker in die Fahrwerkstechnik einsteigen. So<br />

werden wir an unserem Standort Harzgerode<br />

für den neuen 5er, der 2010 auf den Markt<br />

kommt, <strong>Aluminium</strong>gussknoten für Fahrwerksteile<br />

produzieren. Egal, wie das Antriebskonzept<br />

der Zukunft aussieht: Das Fahrwerk wird bleiben<br />

und der Anteil von <strong>Aluminium</strong> wird steigen. In<br />

einem zweiten Joint-Venture mit der Rheinmetall<br />

Tochter KS AT<strong>AG</strong> werden wir Motorblöcke<br />

aus <strong>Aluminium</strong> für einen ausländischen Großkunden<br />

produzieren. Wir konnten unseren Partner<br />

davon überzeugen, an unserem Standort<br />

in Harzgerode zu investieren, anstatt wie ursprünglich<br />

geplant, ein neues Motorenwerk in<br />

Rumänien zu bauen. Damit verdoppeln wir den<br />

Umsatz am Standort auf 100 Mio. Euro.<br />

Zumindest dieser Standort scheint damit<br />

langfristig gesichert. Aber um die gesamte<br />

Gruppe muss man sich dennoch Sorgen<br />

machen?<br />

Dr. Iffert: Ich bin mir ganz sicher: TRIMET wird<br />

überleben. Wir sind ausgezeichnet positioniert,<br />

jedoch muss die Politik ihr Versprechen einlösen<br />

und die strukturellen Nachteile im deutschen<br />

Strommarkt beseitigen.<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 9


Bericht des Aufsichtsrats:<br />

Nach unserer pflichtmäßigen<br />

Prüfung und Beurteilung


<strong>Aluminium</strong> aus Tonerde und Elektrizität:<br />

Elektrolyseöfen produzieren rund um die Uhr


Bericht des Aufsichtsrats<br />

Im Geschäftsjahr 2008/<strong>2009</strong> wurde der Aufsichtsrat der TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> zur<br />

Wahrnehmung der ihm gesetzlich und satzungsmäßig übertragenen Aufgaben regelmäßig<br />

mit schriftlichen und mündlichen Berichten durch den Vorstand über die Geschäftsentwicklung<br />

und Lage der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften informiert.<br />

In vier gemeinsamen Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat eingehend mit der Entwicklung<br />

der Märkte und den sich hieraus ergebenden Folgen für die Zukunft des Unternehmens,<br />

mit der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie den Investitionen der TRIMET<br />

ALUMINIUM <strong>AG</strong>. Ausführlich wurden insbesondere auch die Risiken aus dem zukünftigen<br />

Emissionshandel für die TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> behandelt.<br />

Der Aufsichtsrat erörterte mit dem Vorstand die Auswirkungen der volatilen Märkte auf die<br />

Versorgung mit den Einsatzstoffen der <strong>Aluminium</strong>produktion, das sind Strom, Tonerde und<br />

Anoden, sowie das Vorhalten von Lagerreserven. Darüber hinaus ließ sich der Aufsichtsrat<br />

zeitnah über Preissicherungsstrategien sowie Handelsaktivitäten im <strong>Aluminium</strong> und im<br />

Strom informieren.<br />

Die Bestellung von Herrn Kurt Ehrke zum Vorstand endete planmäßig am 28. Februar<br />

<strong>2009</strong>. Der Aufsichtsrat bestellte in seiner Sitzung vom 18. Dezember 2008 Herrn Dr. Martin<br />

Iffert als Nachfolger von Herrn Ehrke mit Wirkung zum 01. März <strong>2009</strong> zum Vorstand<br />

der Gesellschaft. In der Sitzung vom 27. Februar <strong>2009</strong> bestellte der Aufsichtsrat Herrn<br />

Thomas Reuther mit Wirkung zum 01. März <strong>2009</strong> zum weiteren Mitglied des Vorstands.<br />

Herr Heinz-Peter Schlüter schied aus dem Vorstand aus. Die anschließende Hauptversamm-<br />

12 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong>


lung stimmte dem Wechsel von Herrn Schlüter in den Aufsichtsrat der TRIMET ALUMINIUM<br />

<strong>AG</strong> zu. Herr Dr. Thomas Ludwig übergab den Vorsitz des Aufsichtsrats an Herrn<br />

Schlüter. Der Aufsichtsrat hat ferner im schriftlichen Verfahren der Abberufung von<br />

Herrn Kay Bönisch als Mitglied des Vorstands zugestimmt.<br />

Der Aufsichtsrat der TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> hat in seiner Sitzung vom 18. September<br />

<strong>2009</strong> den Jahresabschluss zum 30. Juni <strong>2009</strong> besprochen.<br />

Der vorliegende Jahresabschluss der TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> für das Geschäftsjahr<br />

2008/<strong>2009</strong> ist unter Einbeziehung der Buchführung von der durch die Hauptversammlung<br />

zum Abschlussprüfer bestellten und vom Aufsichtsrat beauftragten KPMG <strong>AG</strong><br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen, geprüft worden. Die Abschlussprüfer haben den<br />

Bestätigungsvermerk in uneingeschränkter Form erteilt. Der Aufsichtsrat schloss sich dem<br />

Ergebnis dieser Prüfung zustimmend an. Außerdem hat er den Jahresabschluss und den<br />

Vorschlag zur Gewinnverwendung geprüft. Es wurden keine Einwendungen erhoben. Der<br />

Aufsichtsrat billigte den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss, der somit nach § 172<br />

AktG festgestellt ist.<br />

Der Bericht des Vorstands gemäß § 312 AktG über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />

für das Geschäftsjahr 2008/<strong>2009</strong> und der dazu erstattete Bericht des Abschlussprüfers<br />

haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstands<br />

geprüft. Er stimmte ihm ebenso wie dem Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer<br />

zu. Diese haben den Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />

mit folgendem Bestätigungsvermerk versehen:<br />

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass<br />

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,<br />

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht<br />

unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind“.<br />

Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen<br />

gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss seines Berichts über die Beziehungen<br />

zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2008/<strong>2009</strong>.<br />

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die<br />

durch ihr Engagement und ihre Arbeit den Erfolg des abgelaufenen Geschäftsjahres ermöglicht<br />

haben. Ihnen gilt unsere Anerkennung und unser Dank.<br />

Essen, im September <strong>2009</strong><br />

Für den Aufsichtsrat<br />

Heinz-Peter Schlüter, Vorsitzender<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 13


Glänzende Leistung:<br />

<strong>Aluminium</strong> aus Deutschland


Hochwertige Masseln nach kundenspezifischen<br />

Anforderungen: Fertig für die Lieferung


Werte schöpfen – Umwelt schonen<br />

<strong>Aluminium</strong> ist jung, innovativ, nachhaltig<br />

und erneuerbare Energie. Dieses phantastische<br />

Metall erfindet sich immer wieder<br />

aufs Neue und begeistert in immer innovative<br />

Nutzungen. Produkte aus <strong>Aluminium</strong><br />

schonen die Umwelt und kostbare Ressourcen.<br />

Nachhaltiges <strong>Aluminium</strong> ist unsere<br />

Leidenschaft – seine glänzende Zukunft<br />

gestalten wir mit.<br />

Die 1.600 Mitarbeiter der TRIMET haben sich dem <strong>Aluminium</strong> verschrieben. Gemeinsam<br />

mit Lieferanten und Kunden treiben wir an fünf deutschen Produktionsstandorten täglich<br />

den kompletten Kreislauf der <strong>Aluminium</strong>wirtschaft voran.<br />

Ob Tonerde und Strom beschafft werden, ob es um die Primärproduktion in den Hütten,<br />

um das Gießen von Legierungen, um Formguss oder das Recycling und den weltweiten<br />

Metallhandel mit begleitenden Finanzdienstleistungen geht: Immer ist TRIMET leistungsbereiter<br />

und leistungsstarker Ansprechpartner seiner hauptsächlich heimischen industriellen<br />

Abnehmer.<br />

In Essen und Hamburg produzieren wir Primäraluminium, gießen in Essen für unsere<br />

Kunden hoch spezialisierte Formate. Zusatzbedarf an Reinaluminium und Legierungen bedienen<br />

wir weltweit. In Harzgerode und Sömmerda fertigen unsere Druckgießereien Motorblöcke,<br />

Getriebegehäuse und Fahrwerksteile für die Automobilindustrie und recyceln dort<br />

und in Gelsenkirchen wertvolle Schrotte zu Umschmelzaluminium der Premiumklasse.<br />

Wir lieben den Wettbewerb – nur fair sollte er sein<br />

Mit einer eigenen Kapazität von 450.000 Tonnen Primär-, Recycling und Gussprodukten<br />

pro Jahr sind wir Deutschlands größter Produzent von <strong>Aluminium</strong>. Und wir wollen mit den<br />

Märkten weiter wachsen: Zwei Drittel des gesamten <strong>Aluminium</strong>s auf unserer Welt ist erst<br />

in den letzten 10 Jahren produziert worden – da gibt es noch viel zu tun.<br />

16 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong>


Der weltweite Bedarf an <strong>Aluminium</strong> wird auch über Krisentäler hinweg zunehmen. Geringes<br />

Gewicht, hohe Festigkeit, gute Leitfähigkeit von Strom und Wärme, besondere<br />

Korrosionsbeständigkeit und absolute Recyclingfähigkeit versprechen dem Metall, seinen<br />

Machern, seinen Verarbeitern und seinen Nutzern gerade unter Nachhaltigkeitsaspekten<br />

glänzende Zeiten.<br />

2008 lag der Jahresbedarf an Primär- und Umschmelzaluminium in Deutschland insgesamt<br />

bei rund 2,8 Millionen Tonnen, die Produktion in Deutschland bei 1,3 Millionen Tonnen.<br />

Was Primäraluminium betrifft, wird Deutschland ein Importland bleiben, denn die steigende<br />

Nachfrage übertrifft das Angebot wohl auch in den kommenden Jahren beträchtlich.<br />

Dagegen gehen 40 Prozent der Waren aus deutscher Weiterverarbeitung in den Export;<br />

dieses Faktum gilt zu Recht als Zeichen innovativer Stärke der deutschen <strong>Aluminium</strong>industrie<br />

mit ihren mehr als 600 Unternehmen. Auch deren Zukunft hat also erst begonnen, der<br />

aktuellen Krise zum Trotz.<br />

Bei TRIMET beginnt die Wertschöpfungskette der deutschen<br />

<strong>Aluminium</strong>industrie<br />

Wir sehen uns nicht nur als Lieferanten eines für Gegenwart und Zukunft der deutschen<br />

Industrie unentbehrlichen Werkstoffes, sondern als leidenschaftlichen Promoter dieses<br />

Metalls: Kunden in allen Branchen vertrauen auf unsere kreativen und konstruktiven<br />

Ergebnisse auch in Forschung und Entwicklung sowie bei der Qualitätskontrolle. Wir<br />

nehmen neue Herausforderungen immer gerne an, wir kümmern uns und liefern Ergebnisse,<br />

mit denen unsere Kunden Wettbewerbsvorteile erlangen.<br />

Bei TRIMET machen handelstechnisches und ingenieurswissenschaftliches Know-how den<br />

Materialkreislauf rund: Die Kombination dieser beiden Kompetenzen erschließt der TRIMET<br />

und ihren Kunden vielfältige Synergien und ist die Basis für maßgeschneiderte Produkte<br />

und Dienstleistungen, die uns von unseren Wettbewerbern unterscheiden.<br />

Zur Prüfung: Eine Probe Reinstaluminium geht ins TRIMET-Labor TRIMET am Draht: Der Handel ist für Kunden rund um die Uhr tätig<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 17


Werte schöpfen – Umwelt schonen<br />

In Augenschein: Gussteil auf dem Weg zur TRIMET-Qualitätsprüfung Am Band beim Kunden: Montage eines TRIMET-Motorblocks<br />

Bei TRIMET erhalten die weiterverarbeitenden Unternehmen kundenspezifisch komponierte<br />

Legierungen oder Formgussprodukte aus räumlicher Nähe und in unübertrefflicher Qualität.<br />

TRIMET recycelt die in der Weiterverarbeitung und an den Sammelstellen anfallenden<br />

Schrotte nahezu verlustfrei zu neuen Speziallegierungen. So tragen wir erheblich dazu bei,<br />

die Qualität der Versorgung mit <strong>Aluminium</strong> in Deutschland zu sichern, Geld zu sparen und<br />

Ressourcen zu schonen.<br />

Geliefert werden Qualitäten in individuellen Legierungen, Maßen und Mengen, flüssig<br />

und fest, aus eigener Produktion sowie über die Handelssparte. Unter anderem wurden<br />

die Speziallegierungen „trimal®-05“ für crashrelevante Anwendungen, „trimal®-37“ für<br />

duktile Anwendungen, „trimal®-41“ für warmfeste Anwendungen und „trimal®-BQ“, eine<br />

Glanzlegierung mit höchstem Reinheitsgrad, bei TRIMET entwickelt und erfolgreich in die<br />

Märkte eingeführt.<br />

Mengen produzieren, das kann jeder – wir liefern kundenspezifische Qualitäten auf höchstem<br />

Niveau: ortsnah erzeugt, in einer Partnerschaft der kurzen Wege. Kein anderes Unternehmen<br />

der hiesigen <strong>Aluminium</strong>wirtschaft kann dieses geschlossene System vorweisen.<br />

Von TRIMET aus startet die Wertschöpfungs-Stafette deutschen <strong>Aluminium</strong>s: Die Weiterverarbeitung<br />

des kundenspezifisch legierten Metalls in Walzwerken, Presswerken, Schmieden,<br />

Gießereien und bei Pulverherstellern führt letztlich zu Endprodukten im Maschinen- und<br />

Anlagenbau, in der Bau- und in der Verpackungsindustrie, vor allem aber im Verkehrswesen.<br />

Der Mobilitätssektor ist mit 44 Prozent der Mengenabnahme dominant – der Einsatz von<br />

<strong>Aluminium</strong> beim Bau und Betrieb von Fahrzeugen, Flugzeugen, Schiffen sowie Bahnen für<br />

den Personen- und Frachttransport steigt stetig. Die Alufelge am Auto ist chic und attraktiv,<br />

doch der Grund für die Verwendung von <strong>Aluminium</strong> an und in Personenkraftwagen und<br />

anderen Fahrzeugen geht über ein optisches Plus weit hinaus.<br />

18 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong>


Vor allem dank des geringen Gewichts von <strong>Aluminium</strong> ist die Nutzung des Metalls im<br />

Verkehrsbereich zunehmend zwingend geworden. Der Einsatz von einem Kilo <strong>Aluminium</strong><br />

ersetzt rund zwei Kilo Stahl, und reduziert damit beim Personen- und Frachttransport den<br />

Verbrauch an Treibstoff und anderen Energieträgern ganz erheblich. Ambitionierte Fahrradfahrer<br />

spüren die Schonung ihrer Kraftreserven ganz unmittelbar, wenn sie statt eines<br />

„Drahtesels“ ein modernes Bike aus <strong>Aluminium</strong> benutzen.<br />

Weiteren Bedarf am glänzenden Metall haben die Hersteller von Möbeln und Haushaltswaren,<br />

Produzenten von Bürobedarf und Dekorationsartikeln, Unternehmen der Elektrotechnik,<br />

der Solarindustrie sowie der Eisen- und Stahlindustrie. Industrieroboter sind präziser<br />

und beweglicher dank <strong>Aluminium</strong>. Nicht zu vergessen ist die zunehmende Verwendung<br />

von <strong>Aluminium</strong> im Freizeitbereich, bei Designobjekten und bei Verpackungslösungen in<br />

der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie, für Folien, Tubenkappen und vielem mehr. Weil<br />

<strong>Aluminium</strong> mit relativ geringem Kraftaufwand plastisch verformbar ist, und mit nahezu<br />

jeder Technik verbunden werden kann, erweitern sich die Einsatzmöglichkeiten des<br />

glänzenden Metalls ständig.<br />

Eine Welt ohne <strong>Aluminium</strong> ist unvorstellbar geworden. Die Erfolgsgeschichte<br />

des Metalls geht weiter, denn <strong>Aluminium</strong> ist erneuerbare<br />

Energie.<br />

Glänzende Aussichten: TRIMET-Getriebegehäuse erhalten beim Kunden den letzten Schliff<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 19


Werte schöpfen – Umwelt schonen<br />

Feinstarbeit: Beste Werkzeuge für erste Produktqualität Halbzeug, ganze Sache: Profile aus TRIMET-<strong>Aluminium</strong><br />

Walzprodukte kommen zum Beispiel als Lithografiebänder in Druckereien zum Einsatz, als<br />

Alufolien oder Karosseriebleche. Gewalztes <strong>Aluminium</strong> kann dünner als ein Menschenhaar<br />

sein. Strangpressprodukte gehen als Stangen, Rohre und Profile an die Hersteller von<br />

Endprodukten, etwa für Fassadensysteme, Fenster und Türen, Wintergärten, Duschabtrennungen<br />

und – mehr denn je, für Solaranlagen.<br />

Ziehprodukte haben ihren Einsatz bei der Herstellung von Schrauben, Nieten, Nägeln,<br />

Stiften und Bolzen, sowie bei Verpackungen als Clips, Klammern und Draht. Im Formguss<br />

entstehen zum Beispiel Motorblöcke, Ölwannen, Zylinderköpfe und Fahrwerksteile für<br />

Automobile.<br />

Im Automotive-Bereich ist unser Unternehmen selbst als Gießer tätig und betreibt diesen<br />

Sektor mit hohen Investitionen, mit hohem Einsatz und besonderem Engagement. Mit den<br />

Unternehmen BMW und Kolbenschmidt sind wir am Standort Harzgerode im Formguss<br />

partnerschaftliche Kooperationen eingegangen.<br />

Als mittelständisches Unternehmen haben wir Forderungen und<br />

Ziele: Ansprüche an uns selbst, damit wir den Lieferanten, Kunden<br />

und unseren Mitarbeitern gleichermaßen von Nutzen sind.<br />

Die TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> steht für <strong>Aluminium</strong> aus Deutschland. Das macht unsere<br />

Marke aus: Wir sind unseren Kunden und Mitarbeitern in jeder Beziehung nah, wir arbeiten<br />

auf höchstem Anspruchsniveau präzise und korrekt, und wir verhalten uns in umfassender<br />

Weise nachhaltig.<br />

n Räumliche Nähe ermöglicht den unmittelbaren Kompetenzverbund zwischen den<br />

einzelnen Fertigungsstufen. Nur wenige Kunden der TRIMET sind vom liefernden<br />

Standort unseres Unternehmens mehr als 250 Kilometer entfernt.<br />

20 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong>


n Über www.trimet.de/Callback.html sind wir auch außerhalb der Geschäftszeiten für<br />

unsere Kunden und neue Interessenten erreichbar – weltweit und rund um die Uhr.<br />

n Gemeinsame Entwicklungs- und Konstruktionsarbeiten mit unseren Kunden, das<br />

„Simultaneous Engineering“, wird aus der Nähe problemlos möglich – und ist in vielen<br />

Fällen mehr denn je zwingende Erfolgsvoraussetzung für beide Partner.<br />

n Unsere eigenen Testgießanlagen im produktionstechnischen Maßstab erlauben uns<br />

flexibles und rasches Eingehen auf Kundenwünsche. Mit vielen Kunden pflegen wir<br />

Technologiepartnerschaften zur Optimierung von Werkstoffeigenschaften wie Zugfestigkeit,<br />

Belastbarkeit, Beständigkeit, Umformvermögen und Gefügeeigenschaften.<br />

n Modernste Prüfanlagen und ausgereifte technologische Verfahren führen zu besten<br />

Produkten mit absoluter Legierungstreue und Maßhaltigkeit. Wir garantieren termingerechte<br />

und spezifikationskonforme, fehlerfreie Lieferungen.<br />

n Wir schonen die Ressourcen, das Klima und die Umwelt nach exakten Vorgaben, deren<br />

Anforderungen wir immer deutlich übertreffen. Wir evaluieren unser Umweltmanagement<br />

und die optimierte Energieeffizienz unserer Produktion mit lückenlosen Überprüfungen.<br />

Im <strong>Geschäftsbericht</strong> des Vorjahres haben wir darüber ausführlich berichtet.<br />

Auf dem Weg zum Bild: <strong>Aluminium</strong>rahmen mit einer glänzenden Legierung von TRIMET<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 21


Werte schöpfen – Umwelt schonen<br />

TRIMET macht das Fliegen leichter: Sichere Felgen aus <strong>Aluminium</strong><br />

n Wir tun unsere Arbeit nicht nur in jeder Hinsicht korrekt, sondern verhalten uns gegenüber<br />

jedermann beständig und verlässlich. Unternehmensleitlinien dienen dabei allen<br />

Mitarbeitern zur Orientierung und geben Hilfestellung.<br />

n Wir pflegen die Partnerschaften von Unternehmensleitung, Führungskräften und Mitarbeitern:<br />

TRIMET versteht sich in einer überzeugenden Weise als „working family“, wie<br />

das wohl nur in mittelständischen, inhabergeführten Unternehmen möglich ist.<br />

Die deutsche <strong>Aluminium</strong>industrie beschäftigt rund 75.000 Mitarbeiter. Der Umsatz der<br />

Branche liegt bei etwa 17 Milliarden Euro. Die <strong>Aluminium</strong>branche ist eine volkswirtschaftlich<br />

relevante Größe und muss auch politisch entsprechend behandelt werden.<br />

<strong>Aluminium</strong> hilft der deutschen Volkswirtschaft wesentlich beim Erreichen ihrer Klimaschutzziele.<br />

Der Einbau von <strong>Aluminium</strong>teilen in energienutzende Produkte und die hohe<br />

Recyclingquote in Deutschland machen den Werkstoff zum Metall mit dem günstigsten<br />

CO 2 -Footprint.<br />

So erwirtschaftet eine <strong>Aluminium</strong>komponente in einem Pkw während der Laufzeit des<br />

Fahrzeugs mehr als das Zehnfache der CO 2 -Emissionen, die direkt und indirekt bei der Produktion<br />

dieser Komponente angefallen sind. Bei einem LKW, der bevorzugt innerstädtisch<br />

fährt, steigt die Überkompensation auf mehr als das 30fache. Dabei sind die CO 2 -Emissi-<br />

22 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong>


onen aller Arbeitsschritte, vom Bauxitabbau über die Elektrolyse und den Legierungsguss,<br />

bis hin zum Einbau der fertigen Komponente ins Fahrzeug, eingerechnet.<br />

Recycling macht <strong>Aluminium</strong> unsterblich. Wieder verflüssigtes Metall<br />

benötigt nur geringste zusätzliche Energie und wird zu Legierungen<br />

erster Qualität.<br />

Produkte aus <strong>Aluminium</strong> sind extrem langlebig, und am Ende der Nutzungszeit folgt das<br />

Recycling zu neuen Legierungen erster Güte. Die Recyclingrate liegt im Produktionssektor<br />

bereits nahe bei 100 Prozent, im Verkehrssektor schon bei 90 Prozent, im Bausektor bei<br />

85 Prozent und bei Verpackungen bei 75 Prozent. Diese Recyclingquoten werden in<br />

Zukunft weiter steigen. Entscheidend ist die Tatsache, dass beim Recyceln keine Qualitätsverluste<br />

auftreten und nur noch eine geringe Energiemenge eingesetzt werden muss: Die<br />

Energiebilanz des <strong>Aluminium</strong>s ist im Gesamtlebenszyklus optimal.<br />

Als Schlüsselbranche begründet die <strong>Aluminium</strong>wirtschaft ganz wesentlich den technischen<br />

Fortschritt und den Wohlstand in Deutschland. Politische Weichenstellungen, die der<br />

Grundstoffindustrie den Boden entziehen, gefährden nicht nur die Produzenten von <strong>Aluminium</strong><br />

am Industriestandort Deutschland, sondern auch den Bestand der Unternehmen in<br />

der gesamten Wertschöpfungskette, so wie anhängende Zulieferer und Dienstleister.<br />

Die Energieeffizienz der Schmelzflusselektrolyse ist technologisch ausgereizt, mehr lässt<br />

sich in den Hütten an Strom nicht mehr sparen. War früher ein Energiebedarf von 21<br />

Kilowattstunden pro Kilogramm <strong>Aluminium</strong> erforderlich, so genügen jetzt 13 bis 14 Kilowattstunden.<br />

Dennoch ist elektrische Energie der mit Abstand größte Einzelposten bei den<br />

Produktionskosten von <strong>Aluminium</strong>.<br />

Strompreise zu überhöhen heißt aber, den Produzenten, ihren Mitarbeitern und zahlreichen<br />

weiterverarbeitenden Unternehmen die Existenz zu rauben. Im Dominoeffekt kippen<br />

dann zigtausende weitere Arbeitsplätze: Hochschulen, Anlagenbau und Systemtechnik,<br />

TRIMET-Qualität beim Kunden: Vom Block zum Blech Gut gewickelt: <strong>Aluminium</strong>drähte von dick bis dünn<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 23


Werte schöpfen – Umwelt schonen<br />

Sammlerstücke: <strong>Aluminium</strong>recycling von TRIMET führt das Metall wieder in den Kreislauf zurück<br />

Forschungszentren, Werkzeug- und Formenbau sind der TRIMET ebenso wichtige Partner<br />

wie die <strong>Aluminium</strong>verarbeiter und deren Kunden. Diesen Verbund zu stören oder gar zu<br />

zerstören, das muss mit allen vernünftigen Mitteln verhindert werden.<br />

Seit Anfang der 90er Jahre sind in Deutschland bereits zwei Millionen industrielle Arbeitsplätze<br />

verloren gegangen – einer schleichenden Deindustrialisierung darf von der Wirtschaftspolitik<br />

kein Vorschub geleistet werden. Werden deutsche <strong>Aluminium</strong>hütten, etwa<br />

wegen unbezahlbarer Strompreise, geschlossen, verstärkt sich das „Carbon Leakage“-Problem:<br />

Als Ersatz für verloren gegangene Kapazitäten in Ländern mit strengen Umweltauflagen<br />

entstehen Hütten und Fabriken in Entwicklungs- und Schwellenländern mit geringem<br />

oder auch ganz ohne Klima- und Umweltschutz: Wenn umweltschonende Unternehmen<br />

in Deutschland geschlossen und stattdessen die Umwelt schädigende Werke im Ausland<br />

entstehen, dann liegt der negative Effekt verfehlter Politik auf der Hand. Zudem folgen mit<br />

einer solchen Entwicklung auch Forschung und Entwicklung ins Ausland.<br />

Wir bei TRIMET wissen Deutschland als Industriestandort zu schätzen. Wir nutzen die gute<br />

Infrastruktur und danken für stabile politische Rahmenbedingungen im Lande. Ein im weltweiten<br />

Vergleich tragfähiges Bildungssystem, engagierte Mitarbeiter und motivierte Auszubildende<br />

sind die wesentlichen Grundlagen für unternehmerische Entfaltung, die auf Dauer<br />

erfolgreich wirken kann.<br />

24 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong>


Wir betonen gerne: Unsere Mitarbeiter sind die besten, die wir uns denken können –<br />

fachlich optimal aus- und weitergebildet, engagiert und motiviert bei der Arbeit. Sie sind<br />

interessiert an der Entwicklung des Unternehmens und seiner Produkte und Dienstleistungen,<br />

innovativ und immer konzentriert bei der Sache. Gerade dank seiner Mitarbeiter<br />

hat sich TRIMET zu einer anerkannten Marke und zu einem erfolgreichen Unternehmen<br />

entwickelt.<br />

<strong>Aluminium</strong> hat öffentliche Akzeptanz. Das Metall schöpft Werte<br />

und schont die Umwelt. Die Menschen wissen das; die Politik sollte<br />

dem Guten die Zukunft sichern.<br />

Vor allem der ökonomische Nutzen unserer Arbeit sichert unseren Kunden und deren Abnehmern<br />

auch in Krisenzeiten beständigen Erfolg. Die ökologische Nachhaltigkeit unserer<br />

technologisch ausgereiften Produktion garantiert darüber hinaus die öffentliche Akzeptanz<br />

unseres Engagements.<br />

Als professionell geführtes, konzernunabhängiges Familienunternehmen wissen wir uns<br />

den eigenen Zielen, denen unserer Mitarbeiter und den wirtschaftlichen Zielen unserer<br />

Marktpartner ebenso verpflichtet wie den ethischen Ansprüchen gesellschaftsorientierten<br />

Unternehmertums. Kurzfristiges Kalkül bestimmt unser Wirtschaften nicht.<br />

Die Nähe zu unseren Lieferanten und Kunden, zu ihren Belangen und Wünschen, und die<br />

eigene solide unternehmerische Position am Markt haben unser Unternehmen zu einem<br />

starken und anerkannten Partner auf dem <strong>Aluminium</strong>markt gemacht – und in Krisenzeiten<br />

für manche zum Fels in der Brandung. Gerne stellen wir uns auch künftig den Aufgaben im<br />

nationalen, europäischen und globalen Wettbewerb. Nur fair sollte er sein!<br />

Der Anfang allen <strong>Aluminium</strong>s: Die Elektrolyseöfen bei TRIMET schaffen Werte und schonen nachhaltig die Ressourcen<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 25


Chronik des<br />

Geschäftsjahres 2008/<strong>2009</strong><br />

März <strong>2009</strong>: Eigentümer Heinz-Peter Schlüter<br />

wechselt vom Vorstand in den Aufsichtsrat


Chronik 2008/<strong>2009</strong><br />

Beim Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr dürfen die Highlights nicht fehlen, die<br />

das Unternehmen oft über den Tag hinaus bewegt haben.<br />

Schauen wir zurück auf Investitionen und neue Produkte sowie auf soziale und gesellschaftliche<br />

Aktivitäten, die im Berichtszeitraum unseren wirtschaftlichen Erfolg begleitet<br />

haben.<br />

Juli 2008<br />

30.06.2008<br />

Jahresabschluss des Geschäftsjahres<br />

2007/2008:<br />

„Nachhaltigkeit als Geschäftsprinzip:<br />

TRIMET ist<br />

wirtschaftlich erfolgreich<br />

und ökologisch engagiert“<br />

01.07.2008<br />

Bereichsvorstand Thomas<br />

Reuther übernimmt zusätzlich<br />

zum Recyclingbereich<br />

die Verantwortung<br />

für den Bereich Automotive<br />

und somit für die<br />

Standorte Harzgerode<br />

und Sömmerda<br />

August 2008 September 2008 Oktober 2008 November 2008 Dezember 2008<br />

Die Wirtschaftskrise wirft<br />

ihre Schatten voraus:<br />

Mitte August 2008 fällt<br />

der <strong>Aluminium</strong>preis auf<br />

ein 7-Monatstief und<br />

liegt 20% unter den<br />

Höchstnotierungen von<br />

Mitte Juli 2008. Der Ifo-<br />

Index ist zum dritten Mal<br />

in Folge im Minus<br />

06.09.2008<br />

1.500 Gäste besuchen<br />

das 1. Familienfest bei<br />

TRIMET Harzgerode<br />

28 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

07.09.2008<br />

Ein Rad-Team von<br />

Hamburger und Essener<br />

Mitarbeitern erreicht<br />

beim renommierten<br />

Hamburger „Jedermann-<br />

Rennen“ im Rahmen der<br />

13. Vattenfall-Cyclassics<br />

den 16. Platz von 255<br />

Teams<br />

8.-16.09.2008<br />

Rezertifizierung des Qualitätsmanagementsytems<br />

nach VDA 6.1 am Standort<br />

Essen und Hamburg<br />

durch die TÜV Nord CERT<br />

GmbH<br />

22.09.2008<br />

Bilanzpressekonferenz<br />

der TRIMET ALUMINI-<br />

UM <strong>AG</strong><br />

23.-25.09.2008<br />

ALUMINIUM 2008,<br />

Messegelände Essen -<br />

erfolgreicher Auftritt der<br />

TRIMET auf der weltweit<br />

größten Plattform für die<br />

<strong>Aluminium</strong>industrie<br />

25.09.2008<br />

Herr Dr. Werner<br />

Marnette, seinerzeit<br />

Minister für Wissenschaft,<br />

Wirschaft und<br />

Verkehr des Landes<br />

Schleswig-Holstein, besucht<br />

TRIMET Hamburg<br />

07.10.2008<br />

Der Fachausschuss Druckguss<br />

des Bundesverbands<br />

der Deutschen Gießerei-<br />

Industrie e.V. tagt bei<br />

TRIMET Sömmerda<br />

22.10.2008<br />

Der Standort Essen produziert<br />

die 6.000.000ste<br />

Tonne <strong>Aluminium</strong> seit<br />

Bestehen der Aluhütte<br />

01.11.2008<br />

Beginn der Kurzarbeit in<br />

Harzgerode<br />

03.11.2008<br />

Der Standort Hamburg<br />

weiht auf seinem Firmengelände<br />

zusammen mit<br />

der CDU-Bundestagsabgeordneten<br />

Antje Blumenthal<br />

sowie Vertretern<br />

der Hydro die „<strong>Aluminium</strong>straße“<br />

ein<br />

12.11.2008<br />

Vorstandssitzung des<br />

VDM (Verband Deutscher<br />

Metallhändler e.V.) bei<br />

TRIMET Hamburg<br />

10.-14.11.2008<br />

Rezertifizierung des Qualitätsmanagementsytems<br />

nach ISO/TS 16949:2002<br />

und 2. Begutachtung des<br />

Umweltmanagementsystems<br />

nach DIN EN<br />

ISO 14002:2005 an den<br />

Standorten Hamburg,<br />

Harzgerode und Sömmerda<br />

durch die DQS<br />

GmbH<br />

11.-13.11.2008<br />

1. Begutachtung des<br />

Umweltmanagementsystems<br />

nach DIN EN ISO<br />

14002:2005 des<br />

Bereiches MOFO durch<br />

die DQS GmbH<br />

02.12.2008<br />

Rund 50 TRIMET-Mitarbeiter<br />

sind unter den<br />

10.000 Metallarbeitern,<br />

die in Brüssel gegen die<br />

EU-Pläne zur vollständigen<br />

Versteigerung von<br />

Emissionszertifikaten<br />

demonstrieren<br />

15.12.2008<br />

Bezug des neuen Sozial-<br />

und Verwaltungsgebäudes<br />

bei TRIMET in Essen


Januar <strong>2009</strong> Februar <strong>2009</strong> März <strong>2009</strong> April <strong>2009</strong> Mai <strong>2009</strong> Juni <strong>2009</strong><br />

01.01.<strong>2009</strong><br />

Beginn der Kurzarbeit in<br />

Sömmerda<br />

16. und 30.01.<strong>2009</strong><br />

TRIMET lädt zum „Metallfrühstück<br />

<strong>2009</strong>“;<br />

Experten aus der Metallwirtschaft<br />

diskutieren<br />

über die Entwicklungen<br />

der Branche<br />

28.01.<strong>2009</strong><br />

TRIMET spendet 33.000<br />

EUR zugunsten kranker<br />

oder hilfsbedürftiger<br />

Kinder an den verschiedenen<br />

Standorten des<br />

Unternehmens<br />

01.02.<strong>2009</strong><br />

Beginn der Kurzarbeit<br />

in Essen<br />

09.02.<strong>2009</strong><br />

Ökoprofit <strong>2009</strong>: Auszeichnung<br />

für TRIMET<br />

Essen<br />

09.–12.02.<strong>2009</strong><br />

Erster von mehreren<br />

KAIZEN-Workshops,<br />

Thema „Säge 205“,<br />

Gießerei Essen<br />

27.02.<strong>2009</strong><br />

TRIMET Essen: das neue<br />

Sozial- und Verwaltungsgebäude<br />

wird „Kurt-<br />

Ehrke-Haus“ getauft<br />

01.03.<strong>2009</strong><br />

Beginn der Kurzarbeit in<br />

Hamburg<br />

01.03.<strong>2009</strong><br />

Neue Führungsriege:<br />

Dr. Martin Iffert und<br />

Thomas Reuther werden<br />

in den Vorstand der<br />

TRIMET ALUMINIUM<br />

<strong>AG</strong> berufen. Heinz-<br />

Peter Schlüter wechselt<br />

als Vorsitzender in den<br />

Aufsichtsrat<br />

12.03.<strong>2009</strong><br />

Kooperationspartner<br />

BMW und TRIMET<br />

weihen im BMW Werk<br />

Landshut die erste<br />

Schwerkraftkokillengussanlage<br />

ein<br />

23.03.<strong>2009</strong><br />

130 Mitglieder des<br />

Wirtschaftsrats der CDU<br />

besuchen TRIMET Essen<br />

02.04.<strong>2009</strong><br />

www.trimet.de/börseninfo:<br />

TRIMET bietet<br />

neues, übersichtliches<br />

Börsentool an<br />

22.04.<strong>2009</strong><br />

„Dialog mit der Jugend“:<br />

85 Oberstufenschüler aus<br />

Essen, Marl und Dinslaken<br />

besichtigen TRIMET<br />

Essen und haben anschließend<br />

Gelegenheit,<br />

Fragen an Heinz-Peter<br />

Schlüter zu stellen<br />

20.-24.04.<strong>2009</strong><br />

Hannover Messe <strong>2009</strong>:<br />

TRIMET präsentiert sich<br />

auf dem Gemeinschaftsstand<br />

des Bundesverbands<br />

der Deutschen<br />

Gießerei-Industrie e.V.<br />

03.05.<strong>2009</strong><br />

TRIMET richtet wieder<br />

die „<strong>Aluminium</strong>-Meile“<br />

auf dem Düsseldorf Marathon<br />

aus. Der Reinerlös<br />

aus den dort verkauften<br />

Speisen und Getränken<br />

in Höhe von 8.500 EUR<br />

geht an die Organisation<br />

„Aktion Lichtblicke e.V.“<br />

04.-06.05.<strong>2009</strong><br />

TÜV Nord CERT GmbH<br />

zertifiziert das Energiemanagementsystem<br />

der<br />

Standorte Essen und<br />

Hamburg<br />

07./08.05.<strong>2009</strong><br />

10. AHNTVZ-<br />

Eletrolysetagung bei<br />

TRIMET Hamburg<br />

12.-13.05.<strong>2009</strong><br />

Rezertifizierung des Qualitätsmanagementsytems<br />

nach DIN EN ISO 9001<br />

am Standort Gelsenkirchen<br />

durch die TÜV Nord<br />

CERT GmbH<br />

03.06.<strong>2009</strong><br />

Dr. Hubert Koch, Leiter<br />

Forschung und Entwicklung<br />

bei TRIMET, erhält<br />

den „Merton C. Flemmings<br />

Award“<br />

16.06.<strong>2009</strong><br />

DQS GmbH zertifiziert<br />

das Energiemanagementsystem<br />

des Standortes<br />

Harzgerode<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 29


Lagebericht:<br />

Die TRIMET-Mannschaft<br />

meistert schwere Zeiten


Globaler Metallhandel: TRIMET versorgt<br />

Kunden in Deutschland und der Welt


Lagebericht<br />

1. Überblick und Rahmenbedingungen<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> auf die besonderen<br />

Herausforderungen in Folge des weltweiten<br />

wirtschaftlichen Einbruchs rasch und<br />

effektiv reagiert, insbesondere durch<br />

> weitere Stärkung des Unternehmens<br />

mittels hoher Liquidität,<br />

> große Flexibilität bei der Anpassung der<br />

Produktion an Kundenbedarfe und<br />

Marktgegebenheiten,<br />

> erhebliche Kostenreduzierungen.<br />

Die Krisenzeit wurde für weitere Effizienzsteigerungen<br />

in Produktion und Logistik,<br />

für zusätzliche Maßnahmen zur Kundenorientierung<br />

sowie Kundenbindung und für<br />

umfassende Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

für alle Mitarbeiter genutzt.<br />

Rahmenbedingungen<br />

Die sich bereits zum Anfang des Geschäftsjahres<br />

(1. Juli 2008 bis 30. Juni <strong>2009</strong>) abzeichnende<br />

konjunkturelle Talfahrt der<br />

Weltwirtschaft hat sich im Herbst 2008<br />

drastisch verstärkt. Ausgelöst durch den<br />

Zusammenbruch der amerikanischen Investmentbank<br />

Lehman Brothers wurden die<br />

Finanzmärkte heftig erschüttert. Im Zuge<br />

des globalen Abschwungs gaben die Kurse<br />

an den Aktienmärkten deutlich nach und<br />

die Zinsaufschläge für Unternehmensanleihen<br />

nahmen sprunghaft zu. Die Reduzierung<br />

der globalen Nachfrage in Verbindung<br />

mit der Verschärfung der Finanzierungsbedingungen<br />

für Unternehmen führte zu<br />

einem starken Rückgang des Welthandels.<br />

Der Rohölpreis, im Sommer 2008 noch auf<br />

historischen Höchstständen, brach zum<br />

Jahresende regelrecht ein, bevor er sich seit<br />

dem Frühjahr <strong>2009</strong> wieder deutlich erholt<br />

zeigt. Die Teuerungsraten haben sich welt-<br />

32 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

weit spürbar verringert. Die Notenbanken<br />

der Industrieländer trugen durch kräftig<br />

sinkende Zinsen zur Stabilisierung der Weltwirtschaft<br />

bei, währenddessen die Regierungen<br />

eine Reihe von zum Teil großvolumigen<br />

Konjunkturprogrammen auflegten. Seit<br />

der Jahreswende ist eine Konsolidierung der<br />

Wirtschaftstätigkeit zu beobachten, wobei<br />

die Aktienmärkte mit einem seit März andauernden<br />

Kursanstieg eine realwirtschaftliche<br />

Erholung vorwegzunehmen scheinen.<br />

Die historisch hohen Volatilitäten zeigen die<br />

Verunsicherung in den Märkten.<br />

2. Märkte<br />

<strong>Aluminium</strong>markt<br />

Im Rahmen der erheblichen Abschwächung<br />

der weltweiten konjunkturellen Lage kam<br />

es, beginnend im letzten Quartal 2008, zu<br />

einem deutlichen Überhang der weltweiten<br />

<strong>Aluminium</strong>produktion. Angesichts gesunkenen<br />

Bedarfs stiegen die an den Börsen<br />

und bei den Produzenten eingelagerten<br />

<strong>Aluminium</strong>mengen deutlich an, obwohl<br />

Produktionskapazitäten in erheblichem<br />

Umfang in den letzten Monaten vom Markt<br />

genommen wurden.<br />

Beschaffungsmärkte<br />

Auf der Beschaffungsseite sind Tonerde,<br />

Anoden und insbesondere Strom die wichtigsten<br />

Rohstoffe zur <strong>Aluminium</strong>produktion.<br />

Sowohl qualitativ wie quantitativ konnte<br />

TRIMET ihren Jahresbedarf an Tonerde von<br />

ca. 400.000 Tonnen im Geschäftsjahr gut<br />

decken. Der Bedarf an Anoden, des zweiten<br />

wichtigen Rohstoffs für die <strong>Aluminium</strong>produktion,<br />

liegt für TRIMET aktuell bei ca.<br />

110.000 Tonnen jährlich. Er wird von mehreren<br />

Lieferanten in guter Qualität gedeckt.<br />

Von der Schwestergesellschaft TRIMET


ANODEN GMBH wurden ebenfalls hochwertige<br />

Anoden bezogen.<br />

Der wichtigste Rohstoff für die Produktion<br />

von <strong>Aluminium</strong> ist allerdings<br />

Strom, den TRIMET auf Basis langfristiger<br />

Verträge bezieht. Nach der erfolgreichen<br />

Inbetriebnahme der Hamburger <strong>Aluminium</strong>hütte<br />

beträgt der jährliche Strombedarf<br />

von TRIMET bei Vollauslastung der Elektro-<br />

lyseanlagen rund 4,6 Terawattstunden<br />

(=4,6 Mrd. Kilowattstunden). Damit kommt<br />

dem Strompreis, der mit steigender Tendenz<br />

momentan 40 Prozent bis 50 Prozent der<br />

Produktionskosten ausmacht, eine existenzielle<br />

Bedeutung für energieintensive Industrien<br />

zu. Insbesondere das Einpreisen von<br />

Opportunitätskosten für kostenlos zugeteilte<br />

CO 2 -Zertifikate ließ den Strompreis auf<br />

einem im internationalen Vergleich unverhältnismäßig<br />

hohem Niveau verharren. Wie<br />

im vorherigen Geschäftsjahr belief sich der<br />

<strong>Aluminium</strong>-Preisvergleich auf US-$- und €-Basis<br />

Strompreis im Mittelwert pro Megawattstunde<br />

(MWh) für Baseload am Terminmarkt<br />

für das Folgejahr auf rd. 62 €.<br />

3. TRIMET-Gruppe und<br />

Geschäftsmodell<br />

Die TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> ist eine<br />

100%ige Tochtergesellschaft der im<br />

Familienbesitz befindlichen TRIMET <strong>AG</strong><br />

(vormals 3 A <strong>Aluminium</strong> <strong>AG</strong>), die Holding-<br />

und Dienstleistungsfunktionen innerhalb<br />

der TRIMET-Gruppe wahrnimmt. Die<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> besteht aus den<br />

vier Geschäftsbereichen Metals & Energy<br />

(Essen), Primary Products (Essen, Hamburg),<br />

Recycling (Gelsenkirchen, Harzgerode) und<br />

Automotive (Harzgerode, Sömmerda).<br />

Daneben bestehen drei weitere Tochtergesellschaften<br />

sowie drei Beteiligungen.<br />

3 Monate US-$/to (%) €/to (%)<br />

01.07.2008 3.136 100,0 1.992 100,0<br />

30.06.<strong>2009</strong> 1.651 -47,4 1.175 -41,0<br />

Hoch 3.341 +6,5 2.124 +6,6<br />

Tief 1.289 -58,9 1.010 -49,3<br />

<strong>Aluminium</strong>-Preis pro Tonne in US-$ und € im Verhältnis zum LME-Lagerbestand<br />

3.500<br />

2.750<br />

2.000<br />

1.250<br />

500<br />

ALUMINIUMPREIS PRO TONNE IN US-$ UND €<br />

LME-Lagerbestand<br />

01.07.2008 01.09.2008 01.11.2008 01.01.<strong>2009</strong> 01.03.<strong>2009</strong> 01.05.<strong>2009</strong> 30.06.<strong>2009</strong><br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 33<br />

LME-L<strong>AG</strong>ERBESTAND IN 1.000 TONNEN


Lagebericht<br />

Das Geschäftsmodell von TRIMET verbindet<br />

zwei unterschiedliche Kompetenzen in idealer<br />

Weise: Das börsentechnische Know-how<br />

des Geschäftsbereiches Metals & Energy<br />

einerseits und das ingenieurwissenschaftliche<br />

Wissen in der Metallproduktion und<br />

-verarbeitung andererseits. Beide Kompetenzen<br />

zusammen erschließen TRIMET und<br />

ihren Kunden vielfältige Synergien und sind<br />

die Basis für maßgeschneiderte Produkte<br />

und Dienstleistungen, mit denen wir uns<br />

von den Wettbewerbern unterscheiden.<br />

Gleichzeitig wird das Unternehmen unabhängiger<br />

von kurzfristigen Marktpreisschwankungen.<br />

4. Mitarbeiter: Trotz wirtschaftlichen<br />

Abschwungs Mitarbei-<br />

teranzahl unverändert<br />

Die Gesamtzahl der Mitarbeiter ist gegenüber<br />

dem Vorjahr praktisch unverändert<br />

geblieben. Die seit Jahren hohe Ausbildungsquote<br />

haben wir jetzt nochmals gesteigert.<br />

Personalzahlen<br />

30.06.<strong>2009</strong> 30.06.2008<br />

Mitarbeiter 1.462 1.496<br />

Auszubildende 86 73<br />

Mitarbeiter inkl.<br />

Auszubildende 1.548 1.569<br />

Die Produktionsrückgänge der letzten<br />

Monate haben bei TRIMET nicht zu einer<br />

Reduzierung der Mitarbeiter geführt. Durch<br />

die Ausnutzung der in den letzten Jahren<br />

eingeführten Arbeitszeitmodelle sowie der<br />

Inanspruchnahme von Kurzarbeit haben<br />

wir unseren qualifizierten und motivierten<br />

Mitarbeiterstamm unverändert beibehalten<br />

können. Die durch Kurzarbeit zur Verfügung<br />

34 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

stehende Zeit nutzen wir für umfangreiche<br />

Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

TRIMET hat schon im Sommer 2008 begonnen,<br />

sich mit möglichen Szenarien eines<br />

wirtschaftlichen Abschwungs zu beschäftigen.<br />

Dabei haben die Nähe und das stets<br />

gepflegte Miteinander zu Betriebsräten<br />

und Gewerkschaften geholfen, sinnvolle<br />

Konzepte auszuarbeiten. Hierbei konnte<br />

die gemeinsame Vision von Schulungsmaßnahmen<br />

während der Kurzarbeit entwickelt<br />

und später umgesetzt werden. Dies ermöglichte<br />

es uns, schon zu Beginn <strong>2009</strong> mit ersten<br />

Qualifizierungen zu beginnen und diese<br />

im Laufe des Jahres <strong>2009</strong> zu intensivieren.<br />

TRIMET verfolgt in diesem Jahr drei wichtige<br />

Säulen der Mitarbeiterqualifikation. Darunter<br />

fallen die Weiterbildung von Führungskräften<br />

(Vorarbeiter, Meister, Schichtleiter<br />

usw.) in Fragen der Mitarbeiterführung,<br />

die Schulung der Produktionsmitarbeiter<br />

im Prozess-Know-How und als größter<br />

Baustein die Einführung von KAIZEN an<br />

unseren Standorten. Zur Optimierung der<br />

Schulungsmaßnahmen wurde eine fünfte<br />

Schicht, die sogenannte Qualifizierungsschicht,<br />

geschaffen und genutzt. Durch die<br />

Investition in unsere Mitarbeiter und die<br />

weiter gestiegene Anzahl an jungen Auszubildenden<br />

sichern wir uns die Leistungsträger<br />

von morgen und damit die Zukunft des<br />

Unternehmens. Die Mitarbeiter zahlen es<br />

durch ihre Leistung, einen niedrigen Krankenstand<br />

und eine Fluktuationsquote nahe<br />

Null zurück.<br />

Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern für ihren tatkräftigen Einsatz<br />

und das Engagement zum Erfolg des<br />

Unternehmens im abgelaufenen Geschäftsjahr.<br />

Der Dank gilt auch den Arbeitnehmervertretern<br />

für die konstruktive Zusammenarbeit<br />

zum Wohle des Unternehmens.


5. Forschung und Entwicklung<br />

Forschung und Entwicklung bedeuten für<br />

TRIMET Absatzsicherung auf den Märkten<br />

der Zukunft. Der Schwerpunkt unserer<br />

Tätigkeit liegt dabei auf der Prozess- und<br />

Verfahrensoptimierung sowie der Entwicklung<br />

neuer Werkstoffe. Der Aufbau von<br />

Versuchseinrichtungen im produktionstechnischen<br />

Maßstab ermöglicht eine fertigungsnahe<br />

Entwicklung an den jeweiligen<br />

Standorten, die in enger Abstimmung mit<br />

den Kunden erfolgt. Die Erfolge lassen sich<br />

daher umgehend bei der Weiterverarbeitung<br />

in Kundennutzen umsetzen.<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr standen die<br />

Steigerung der Nachhaltigkeit durch neue<br />

Produktentwicklungen in enger Zusammenarbeit<br />

mit unseren Kunden sowie interne<br />

Prozessentwicklungen im Mittelpunkt der<br />

Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.<br />

Am Standort Essen wurde das Laborgebäude<br />

um ca. 460m² erweitert. Damit wurden<br />

die Bedingungen für weiterhin optimale<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für<br />

alle Bereiche der TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong><br />

geschaffen.<br />

Im Geschäftsbereich Primary Products<br />

konnte eine neue Angießtechnologie zur<br />

Unterdrückung von Fußrissen in Stranggussbolzen<br />

erfolgreich in die Produktion implementiert<br />

werden. Die enge Zusammenarbeit<br />

mit einem langjährigen Kunden führte<br />

zur Entwicklung einer auch zum Patent angemeldeten<br />

hochfesten Automotive-Legierung,<br />

trimal®-52, die z.B. für den Einsatz<br />

bei Crashboxen geeignet ist. Sie zeichnet<br />

sich besonders durch im Strangpressprofil<br />

erreichte hohe Festigkeit in Verbindung mit<br />

sehr gutem Faltverhalten bzw. Energieabsorbtionsvermögen<br />

aus. Die hohe spezifische<br />

Festigkeit ermöglicht somit geringere<br />

Wanddicken, die zu deutlichen Gewichts-<br />

einsparungen in der Gesamtkonstruktion<br />

führen. Für unsere Elektrolysen haben wir<br />

das mehrjährige Forschungs- und Entwicklungsprogramm<br />

mit der University of Auckland<br />

(Neuseeland) weiter vorangetrieben.<br />

Die Flexibilität des Elektrolysebetriebes<br />

konnte bei weiter verbesserter Energieeffizienz<br />

erhöht werden. Dazu wurden praktische<br />

Tests mit einer Versuchsofengruppe<br />

durchgeführt und die daraus entwickelten<br />

Computermodelle im Betrieb validiert.<br />

Im Geschäftsbereich Recycling wurde die<br />

Legierungstechnik weiter auf die Spezifikationen<br />

der Kunden angepasst. Damit konnte<br />

die Verarbeitbarkeit der produzierten<br />

Legierungen bei unseren Abnehmern verbessert<br />

werden. Davon profitierte auch der<br />

Geschäftsbereich Automotive, der zu einer<br />

verbesserten Gefügestruktur der Gussteile<br />

und damit zu einer Steigerung der Qualität<br />

und robusteren Prozessen gelangte.<br />

Im Geschäftsbereich Automotive wurde<br />

das Großprojekt Wachstumskern ALCAST<br />

erfolgreich abgeschlossen. Auf dem Gebiet<br />

der funktionsrelevanten Eigenschaften,<br />

hier Reibung und Verschleiß, wurden weitere<br />

grundlegende Erkenntnisse erarbeitet<br />

und fließen in weiterführende Projekte ein.<br />

Bei unserer neu entwickelten Legierung<br />

trimal®-37 konnten das Niet- und Schweißverhalten<br />

sowie die statischen Eigenschaften<br />

in Zusammenarbeit mit einem inländischen<br />

Automobilproduzenten erfolgreich<br />

abgeprüft werden.<br />

Wir haben unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

auf zahlreichen nationalen<br />

und internationalen Messen und<br />

Konferenzen präsentiert und diskutiert.<br />

Dadurch werden technischer Austausch<br />

und Marktpräsenz gewährleistet und unsere<br />

Entwicklungsleistungen am Stand der<br />

Technik gemessen und überprüft.<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 35


Lagebericht<br />

6. Geschäftsbereiche der<br />

TRIMET<br />

Geschäftsbereich Metals & Energy<br />

Der Geschäftsbereich Metals & Energy erfüllt<br />

ein breites Spektrum von Aufgaben<br />

und arbeitet dabei eng mit den drei produzierenden<br />

Geschäftsbereichen zusammen:<br />

Er sorgt zum einen für die Absicherung<br />

von Marktpreisschwankungen physischer<br />

Bestände und Einsatzstoffe auf der Absatz-<br />

und der Versorgungsseite, zum anderen<br />

handelt er mit NE-Metallen für Drittkunden,<br />

hier vor allem <strong>Aluminium</strong>. Darüber hinaus<br />

berät er seine Kunden über den Einsatz von<br />

Finanzierungs-, Sicherungs-, Tausch- und<br />

Kompensationsinstrumenten.<br />

Im Geschäftsjahr konnte der Geschäftsbereich<br />

Metals & Energy das deutlich schwächere<br />

Preisniveau an den Metallmärkten<br />

durch ein gestiegenes Handelsvolumen teilweise<br />

ausgleichen. Des weiteren wurde die<br />

Konzentration auf margenstarke Geschäfte<br />

erfolgreich fortgesetzt.<br />

Geschäftsbereich Primary Products<br />

Mit dem Geschäftsbereich Primary Products<br />

ist die TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong><br />

Deutschlands größter <strong>Aluminium</strong>produzent<br />

mit einer Gesamtkapazität von 300.000 to<br />

Umsatzstruktur 2008/09 Angaben in %<br />

25 Metals & Energy<br />

53 Primary Products<br />

22 Recycling<br />

& Automotive<br />

36 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

hochreinem Hüttenaluminium pro Jahr.<br />

Zusätzlich werden große Mengen Primärschrotte<br />

in dem Werk in Essen recycelt und<br />

dem Primärkreislauf zugeführt. In unserer<br />

Gießerei in Essen werden kundenspezifische<br />

Formate und Legierungen abgegossen. Die<br />

Produkte gehen hauptsächlich an Kunden<br />

im Verkehrs-, Bau- und im Verpackungsbereich.<br />

In Hamburg wird das flüssige <strong>Aluminium</strong><br />

an Hydro <strong>Aluminium</strong> Deutschland<br />

GmbH geliefert, die dort eine Gießerei und<br />

ein Walzwerk betreibt. Auf Grund der weiterhin<br />

schwachen Mengen- und Preisentwicklung<br />

auf unseren Absatzmärkten werden<br />

unsere beiden Elektrolysen künftig mit<br />

ca. 60 Prozent ihrer Kapazität produzieren.<br />

Eine dauerhafte Produktionserhöhung ist<br />

wegen der unbefriedigenden Ergebnissituation<br />

durch die hohen Belastungen auf den<br />

Strompreis nicht absehbar.<br />

Geschäftsbereich Recycling<br />

Im Geschäftsbereich Recycling wird gebrauchtes<br />

<strong>Aluminium</strong> wiederaufbereitet<br />

und veredelt. Die <strong>Aluminium</strong>legierungen<br />

werden unter anderem im Geschäftsbereich<br />

Automotive als Material für Druck- und Kokillengussprodukte<br />

eingesetzt. Externe Abnehmer<br />

sind in erster Linie die Automobilindustrie<br />

und deren Zulieferer.<br />

Umsatzstruktur 2007/08 Angaben in %<br />

22 Metals & Energy<br />

59 Primary Products<br />

19 Recycling<br />

& Automotive


Trotz deutlich verschlechterter Marktbedingungen<br />

ist der <strong>Aluminium</strong>schrotteinsatz<br />

im Geschäftsjahr nahezu unverändert<br />

geblieben. Die Produktion verkaufsfähigen<br />

<strong>Aluminium</strong>s verringerte sich gegenüber<br />

dem Vorjahr leicht, da gezielt günstigere,<br />

aber produktionstechnisch anspruchsvollere<br />

Schrotte mit einem niedrigeren Metallgehalt<br />

eingesetzt wurden. Das Handelsgeschäft<br />

mit <strong>Aluminium</strong>schrotten war sowohl<br />

mengen- als auch preisbedingt gegenüber<br />

dem Vorjahr rückläufig.<br />

Geschäftsbereich Automotive<br />

Der Geschäftsbereich Automotive gießt<br />

im Druckgussverfahren fertige Bauteile<br />

und bearbeitet sie. Gefertigt werden z.B.<br />

Motorblöcke, Getriebegehäuse, Struktur-<br />

und Fahrwerksteil für die Automobilindustrie<br />

und deren Zulieferer.<br />

In dem sehr schwierigen Marktumfeld des<br />

Geschäftsjahres hat sich unser Geschäftsbereich<br />

Automotive mit einem moderaten<br />

Umsatzrückgang gut behauptet. Der Geschäftsbereich<br />

deckt ein weites Spektrum<br />

im Bereich der Teile für Personenkraftwagen<br />

ab, und verzeichnete einige Neuanläufe<br />

von Produkten.<br />

In Harzgerode bauen wir in enger Kooperation<br />

mit der BMW <strong>AG</strong>, München, eine<br />

Kokillengießerei auf. Durch den Einstieg in<br />

diese für uns neue Technologie wird das<br />

Produktionsspektrum erweitert und neue<br />

Marktchancen erschlossen.<br />

Zum weiteren Ausbau des Standorts Harzgerode<br />

haben wir mit einem Tochterunternehmen<br />

der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong><br />

eine gemeinsame Gesellschaft gegründet,<br />

die KS AT<strong>AG</strong> TRIMET Guss GmbH, und einen<br />

Joint-Venture-Vertrag ausgehandelt.<br />

Die neue Gesellschaft wird am Standort<br />

Harzgerode die Produktion von großvolumigen<br />

Druckgussteilen deutlich ausbauen.<br />

7. Geschäftsverlauf<br />

Ertragslage<br />

Infolge der wirtschaftlichen Abschwächung,<br />

besonders im zweiten Halbjahr des<br />

Geschäftsjahres, ist der Umsatz der Gesellschaft<br />

zurückgegangen. Alle Geschäftsbereiche<br />

waren in unterschiedlicher Intensität<br />

davon betroffen. Neben den Mengeneffekten<br />

als Folge der konjunkturellen Entwicklung<br />

hat sich der Rückgang der <strong>Aluminium</strong>notierungen<br />

in Euro ausgewirkt.<br />

Kennzahlen<br />

in Mio. € 2008/09 2007/08<br />

Umsatzerlöse 827,0 1.112,3<br />

Rohertrag 175,3 254,6<br />

übrige betriebliche<br />

Kosten / Erträge -162,8 -191,6<br />

Finanzergebnis<br />

Ergebnis der gewöhnlichen<br />

0,3 1,5<br />

Geschäftstätigkeit 12,8 64,5<br />

außerordentliches Ergebnis -10,3 0,0<br />

Jahresüberschuss 1,2 39,8<br />

Durch gesunkene Einmalbelastungen und<br />

deutliche Einsparungen bei den Kosten wie<br />

z.B. der Einführung von Kurzarbeit, Verzicht<br />

auf Leiharbeiter sowie Insourcing von<br />

Fremdleistungen haben wir einen erheblichen<br />

Teil des Rückgangs des Rohertrags<br />

auffangen können.<br />

Mit Abwertungen auf das Anlagevermögen<br />

haben wir im außerordentlichen Ergebnis<br />

den stillgelegten Elektrolyseanlagen<br />

Rechnung getragen. Es ist nicht absehbar,<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 37


Lagebericht<br />

dass wir diese Kapazitäten wieder anfahren<br />

werden.<br />

Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Vermögens- und Finanzlage ist durch<br />

eine solide, noch weiter angestiegene<br />

Eigenkapitalquote, langfristige Finanzierungen<br />

und durch eine weiterhin sehr hohe<br />

Liquidität geprägt. Bei bankinternen Ratings<br />

im guten Investmentgradebereich bestehen<br />

ausreichende Kreditlinien.<br />

Kennzahlen<br />

in Mio. € 2008/09 2007/08<br />

Eigenkapital 181,0 187,2<br />

Eigenkapitalquote in % 37,1 35,1<br />

Investitionen 18,7 38,8<br />

Langfristige Finanzierung<br />

zu Anlagevermögen in % 128,0 122,0<br />

liquide Mittel<br />

Nettofinanzforderung<br />

111,4 106,7<br />

gegenüber Banken 85,8 78,0<br />

Der absolute Rückgang des Sachanlagevermögens<br />

beruht im Wesentlichen auf<br />

Abwertungen auf stillgelegte Produktionskapazitäten<br />

sowie deutlich reduzierte<br />

Vermögensstruktur Angaben in %<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Vermögen<br />

30.06.<strong>2009</strong><br />

23<br />

34<br />

43<br />

Liquide Mittel<br />

Kurzfristiges<br />

Vermögen<br />

Langfristiges<br />

Vermögen<br />

38 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

20<br />

37<br />

43<br />

Vermögen<br />

30.06.2008<br />

Investitionen, nach umfangreichen Investitionsprogrammen<br />

in den Vorjahren. Das<br />

Umlaufvermögen hat sich, trotz eines Anstiegs<br />

der liquiden Mittel, gegenüber dem<br />

Vorjahr verringert. Insbesondere die Vorräte<br />

sowie die Forderungen konnten reduziert<br />

werden.<br />

Der Rückgang des kurzfristigen Fremdkapitals<br />

resultiert im Wesentlichen aus verringerten<br />

Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten.<br />

Das übrige kurzfristige Fremdkapital<br />

betrifft nahezu ausschließlich Einschüsse auf<br />

Termingeschäfte von Vertragspartnern.<br />

Aufgrund der hohen Liquidität betrugen die<br />

Bankverbindlichkeiten nur 25,6 Mio. €, was<br />

zu einer Nettofinanzforderung gegenüber<br />

Banken von 85,8 Mio. € führte. TRIMET<br />

verfügt über ein mehrjähriges Programm<br />

zum Forderungsverkauf mit einem maximalem<br />

Volumen von 50 Mio. €. Dieser Rahmen<br />

wurde im Geschäftsjahr bei weitem<br />

nicht ausgeschöpft.<br />

Die hohe Liquidität, erhebliche weitere<br />

Finanzierungsmöglichkeiten sowie eine<br />

hohe Eigenkapitalquote geben TRIMET<br />

ausreichend Stabilität und Kraft, um die<br />

sich durch die wirtschaftliche Situation<br />

bietenden Chancen zu nutzen.<br />

Kapitalstruktur Angaben in %<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Kapital<br />

30.06.<strong>2009</strong><br />

5<br />

44<br />

14<br />

37<br />

Bankverbindlichkeiten<br />

Kurzfristiges<br />

Fremdkapital<br />

Langfristiges<br />

Fremdkapital<br />

Eigenkapital<br />

5<br />

47<br />

13<br />

35<br />

Kapital<br />

30.06.2008


8. Nachtragsbericht<br />

Als Vorgang von besonderer Bedeutung<br />

nach dem Schluss des Geschäftsjahres hat<br />

die Bundesregierung ein Hilfsprogramm zur<br />

Förderung der Herstellung von klimaschonenden<br />

NE-Metallen beschlossen. Die Fördermittel<br />

sind auf die nächsten sechs Monate<br />

begrenzt und stehen noch unter dem<br />

Vorbehalt der Genehmigung durch die EU.<br />

9. Risikobericht<br />

TRIMET verfügt über ein Chancen- und<br />

Risikomanagementsystem, das es dem Vorstand<br />

erlaubt, bestandsgefährdende Risiken<br />

frühzeitig zu erkennen. Die schnelle Reaktionsfähigkeit<br />

als Folge flacher Hierarchien<br />

garantiert eine zügige Umsetzung von Maßnahmen,<br />

um Chancen und Risiken zu erkennen.<br />

Die duale Kompetenz der Gesellschaft,<br />

die zum einen in der <strong>Aluminium</strong>produktion,<br />

zum anderen in der Versorgung mit Metall<br />

und Strom liegt, ergänzt sich ideal. Die<br />

solide Finanzierung verschafft TRIMET auch<br />

in Zeiten konjunktureller Krisen Handlungsspielräume.<br />

Ein funktionierendes Chancen-<br />

und Risikomanagementsystem bedeutet<br />

jedoch nicht, dass alle Risiken vermeidbar<br />

sind, insbesondere vor dem Hintergrund<br />

volatiler Märkte und andauernder Diskussionen<br />

zur Energiepolitik in Deutschland.<br />

Ziel des Chancen- und Risikomanagementsystems<br />

ist die Erlangung größtmöglicher<br />

Unabhängigkeit von Marktpreisschwankungen<br />

auf der Absatz- und Beschaffungsseite.<br />

Währungsrisiken sind hierbei Bestandteil<br />

der Marktpreisrisiken und insoweit in das<br />

Sicherungskonzept eingeschlossen.<br />

Das Marktpreisrisiko aus der nicht durch<br />

langfristige Absatzverträge gesicherten<br />

Produktion von Primäraluminium, der Alu-<br />

miniumversorgung der Gießerei und dem<br />

physischen Handelsgeschäft wird durch<br />

entsprechende An- und Verkäufe an der<br />

London Metal Exchange (LME) gesichert.<br />

Dabei kommen derivative Finanzinstrumente<br />

wie LME-Forwards sowie Call- und<br />

Put-Optionen zum Einsatz. Die damit in<br />

Zusammenhang stehenden Währungsrisiken<br />

in US-$ werden durch Devisentermingeschäfte<br />

sowie Swaps abgedeckt.<br />

Metall- und Währungspositionen werden<br />

grundsätzlich täglich geschlossen. Der Einsatz<br />

der Sicherungsinstrumente erfolgt<br />

nach einheitlichen Richtlinien, unterliegt<br />

strengen internen Kontrollen und bleibt auf<br />

die Absicherung des operativen Geschäfts<br />

beschränkt.<br />

Zur Steuerung und Kontrolle der Geschäfte<br />

wird ein EDV-Programm eingesetzt,<br />

das Module zur Erfassung, Bewertung,<br />

Risikoanalyse und -steuerung sowie ein<br />

umfangreiches Risikoreporting beinhaltet.<br />

Informationen zu offenen Metallkontrakten<br />

und Ergebnisauswirkungen zu Marktpreisänderungen<br />

sind online zeitnah verfügbar.<br />

Auf der Beschaffungsseite ist es Ziel, die<br />

Produktionskosten von Primäraluminium<br />

mit langfristigen Verträgen für die wichtigsten<br />

Einsatzstoffe Strom, Tonerde und<br />

Anoden zu sichern und an die jeweiligen<br />

Bedarfe anzupassen. Große Sorgen bereitet<br />

uns die weiterhin unklare Belastung aus der<br />

künftigen Einpreisung von CO 2 -Zertifikaten<br />

in den für uns angesichts seines hohen Kostenanteils<br />

maßgeblichen Strompreis.<br />

Die Politik hat erkannt, dass durch die<br />

Einpreisung von CO 2 -Kosten in den<br />

Strompreis die stromintensive Industrie<br />

in Deutschland deutlich benachteiligt ist.<br />

Wir benötigen jetzt kurzfristig eine nachhaltige<br />

Lösung für die Jahre <strong>2009</strong> – 2012,<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 39


Lagebericht<br />

damit wir längerfristiger Stromverträge abschließen<br />

können und Planungssicherheit<br />

für mittel- und langfristige unternehmerische<br />

Entscheidungen haben. Dies gilt vor<br />

allem für Investitionen in die Hüttenstandorte<br />

und ihre Arbeitsplätze.<br />

Ab 2013 tritt die neue Emissionsrichtlinie für<br />

den Zeitraum 2013 – 2020 in Kraft. Im Rahmen<br />

dieser Richtlinie besteht für Industrien,<br />

die dem ’Carbon Leakage’ – Risiko unterliegen,<br />

die Möglichkeit, von den CO 2 -Kosten<br />

im Strom befreit zu werden. Die Randbedingungen<br />

und Modalitäten hierzu sind allerdings<br />

von der EU noch nicht festgelegt und<br />

müssen zusätzlich noch in nationales Recht<br />

umgesetzt werden.<br />

Wir appellieren dringend an die Politik,<br />

schnellstmöglichst die vollständige Befreiung<br />

der CO 2 -Kosten in nationales Recht<br />

umzusetzen. Wir wollen Wettbewerb, aber<br />

fair muss er sein.<br />

Das Sicherungskonzept von TRIMET und der<br />

aktive Umgang mit Chancen und Risiken<br />

der Märkte minimieren das Marktpreis- und<br />

Währungsrisiko für kurz- und mittelfristige<br />

Perioden. Sollten allerdings ordnungspolitische<br />

Maßnahmen am Standort Deutschland<br />

wie Auflagen, Sonderabgaben, Steuern<br />

und Ähnliches die Wettbewerbsfähigkeit<br />

nachhaltig schwächen, könnte sich auch<br />

für TRIMET die Notwendigkeit zur strategischen<br />

Neuausrichtung, insbesondere im Zusammenhang<br />

mit dem Betrieb der Primäraluminiumhütten<br />

in Essen und Hamburg,<br />

ergeben.<br />

40 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

10. Prognosebericht<br />

Die hervorragenden Eigenschaften des<br />

Werkstoffs <strong>Aluminium</strong> garantieren auch<br />

zukünftig einen deutlichen Anstieg des Gebrauchs.<br />

Insbesondere die Notwendigkeit,<br />

die CO 2 -Emissionen im Verkehrsbereich zu<br />

reduzieren, führen zu immer umfangreicheren<br />

<strong>Aluminium</strong>anwendungen im Transportbereich.<br />

TRIMET wird von diesem Zuwachs überproportional<br />

profitieren, da wir gemeinsam mit<br />

unseren Kunden in der Produktentwicklung<br />

eine führende Rolle einnehmen.<br />

Trotz des Gebrauchanstiegs stehen einer<br />

deutlichen, nachhaltigen Erholung der<br />

<strong>Aluminium</strong>notierungen die hohen Lagerbestände<br />

der Metallbörsen und Produzenten<br />

sowie die abgeschalteten, aber produktionsbereiten<br />

Kapazitäten entgegen.<br />

Im kommenden Geschäftsjahr <strong>2009</strong>/2010<br />

erwarten wir zunächst eine Stabilisierung<br />

auf dem in den ersten Monaten <strong>2009</strong> erreichten<br />

niedrigen Niveau. Die von Kunden<br />

nachgefragten Mengen sehen wir nach<br />

den starken Rückgängen der letzten Monate<br />

und den erfolgten erheblichen Reduzierungen<br />

der Lagerbestände leicht ansteigend.<br />

Wir sehen auch im Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong>/2010 ein positives Jahresergebnis und<br />

sind auf Grund unserer wirtschaftlichen<br />

Stärke gut im Markt positioniert. Für das<br />

Geschäftsjahr 2010/2011 erwarten wir eine<br />

Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung<br />

mit entsprechend positiven Auswirkungen<br />

auf unser Ergebnis. Dies setzt voraus, dass<br />

die Politik die angekündigten Maßnahmen<br />

zur Entlastung energieintensiver Unternehmen<br />

von den CO 2 -Kosten im Strompreis<br />

umsetzt.


11. Beziehungen zu<br />

verbundenen Unternehmen<br />

Gemäß den Vorschriften des § 312 AktG<br />

wurde ein Bericht über die Beziehungen zu<br />

verbundenen Unternehmen erstellt, der von<br />

der KPMG <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Essen, geprüft und uneingeschränkt<br />

testiert wurde. Der Bericht schließt mit der<br />

Erklärung:<br />

„Nach den Umständen, die uns in dem<br />

Zeitpunkt bekannt waren, in dem Rechtsgeschäfte<br />

vorgenommen und Maßnahmen<br />

getroffen oder unterlassen wurden, hat<br />

unsere Gesellschaft bei den Rechtsgeschäften<br />

in jedem Fall eine angemessene Gegenleistung<br />

erhalten und ist dadurch, dass<br />

Maßnahmen getroffen oder unterlassen<br />

wurden, nicht benachteiligt worden.“<br />

Essen, 21. August <strong>2009</strong><br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong><br />

Dr. Martin Iffert<br />

Thomas Reuther<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 41


Jahresabschluss<br />

Bilanz zum 30. Juni <strong>2009</strong><br />

AKTIVA<br />

in Tausend € Anhang 30.06.<strong>2009</strong> 30.06.2008<br />

Anlagevermögen 1<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 1.066 890<br />

Sachanlagen 131.988 146.975<br />

Finanzanlagen 76.062 73.808<br />

Umlaufvermögen<br />

42 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

209.116 221.673<br />

Vorräte 2 92.606 102.092<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3 74.283 102.729<br />

Liquide Mittel 4 111.416 106.747<br />

278.305 311.568<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 394 519<br />

PASSIVA<br />

487.815 533.760<br />

in Tausend € Anhang 30.06.<strong>2009</strong> 30.06.2008<br />

Eigenkapital 5<br />

Gezeichnetes Kapital 10.000 10.000<br />

Kapitalrücklage 47.401 47.401<br />

Bilanzgewinn 123.567 129.843<br />

Rückstellungen<br />

180.968 187.244<br />

Rückstellungen für Pensionen 20.661 19.063<br />

Sonstige Rückstellungen 6 36.964 25.852<br />

Verbindlichkeiten 7<br />

57.625 44.915<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 25.633 28.793<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 33.123 93.686<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 107 8.177<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 60 0<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 190.299 170.641<br />

249.222 301.297<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 0 304<br />

487.815 533.760


Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2008 bis 30. Juni <strong>2009</strong><br />

in Tausend € Anhang 2008/09 2007/08<br />

Umsatzerlöse 8 827.009 1.112.327<br />

Verminderung/Erhöhung des Bestands an<br />

fertigen und unfertigen Erzeugnissen -11.612 7.999<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 9 461<br />

Sonstige betriebliche Erträge 9 11.848 12.168<br />

Materialaufwand 10 -640.106 -865.689<br />

Personalaufwand 11 -77.666 -80.331<br />

Abschreibungen -21.739 -22.781<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 12 -75.229 -101.175<br />

Finanzergebnis 13 332 1.488<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 12.846 64.467<br />

Außerordentliches Ergebnis 14 -10.304 0<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 15 -1.318 -24.679<br />

Jahresüberschuss 1.224 39.788<br />

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 122.343 90.880<br />

Vermögensminderung durch Abspaltung 0 -825<br />

Bilanzgewinn 123.567 129.843<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 43


Jahresabschluss<br />

Anhang für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Juli 2008 bis 30. Juni <strong>2009</strong><br />

Allgemeine Angaben<br />

Der Jahresabschluss wird nach den Vorschriften<br />

des HGB und des AktG aufgestellt.<br />

Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung<br />

in der Bilanz und in der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung werden einzelne Posten<br />

zusammengefasst und im Anhang erläutert.<br />

Der Jahresabschluss ist in Tausend Euro aufgestellt.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird<br />

nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden,<br />

Währungsumrechnung<br />

Die unter den immateriellen Vermögensgegenständen<br />

ausgewiesene Software ist zu<br />

Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige<br />

lineare Abschreibungen, bewertet;<br />

die Nutzungsdauer beträgt drei Jahre.<br />

Sachanlagen werden zu Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten, vermindert um<br />

planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen,<br />

angesetzt. Die Vermögensgegenstände<br />

werden nach Maßgabe der jeweils<br />

kürzesten, steuerlich für zulässig gehaltenen<br />

Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei<br />

voraussichtlich dauernder Wertminderung<br />

der Vermögensgegenstände werden außerplanmäßige<br />

Abschreibungen auf den beizulegenden<br />

Wert vorgenommen. Seit 1999<br />

erfolgten die Abschreibungen auf Zugänge<br />

44 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

bis zum 31. Dezember 2007 grundsätzlich<br />

nach der degressiven Methode. Druckgussanlagen<br />

wurden linear abgeschrieben. Seit<br />

dem 01. Januar 2008 erfolgen sämtliche<br />

Abschreibungen auf Zugänge im Anlagevermögen<br />

nach der linearen Methode. Geringwertige<br />

Anlagegüter wurden bis zum<br />

31. Dezember 2007 im Zugangsjahr voll abgeschrieben.<br />

Seit dem 01. Januar 2008 werden<br />

sie im Jahr der Aktivierung und den vier<br />

folgenden Jahren zu je einem Fünftel abgeschrieben.<br />

Erhaltene Investitionszuschüsse<br />

werden von den Anschaffungskosten aktivisch<br />

abgesetzt, steuerfreie Investitionszulagen<br />

dagegen sofort ergebniswirksam<br />

vereinnahmt.<br />

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten<br />

oder dem niedrigeren beizulegenden<br />

Wert bewertet. Ab dem Geschäftsjahr<br />

2008/<strong>2009</strong> werden Rückdeckungsversicherungen<br />

im Finanzanlagevermögen unter<br />

den Sonstigen Ausleihungen ausgewiesen.<br />

Unter den Vorräten ausgewiesene Roh-,<br />

Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren<br />

werden zu Anschaffungskosten oder<br />

zu niedrigeren Tageswerten angesetzt. In<br />

den Geschäftsbereichen Primary Products<br />

und Recycling werden unfertige und fertige<br />

Erzeugnisse zu Herstellungskosten unter<br />

Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet.<br />

Die Herstellungskosten umfassen<br />

neben den direkt zurechenbaren Kosten<br />

auch die steuerlich einzubeziehenden Fertigungs-<br />

und Materialgemeinkosten sowie<br />

die Kosten der allgemeinen Verwaltung.<br />

Die Herstellungskostenkomponenten beinhalten<br />

die wahlweise ansetzbaren Aufwendungen<br />

für soziale Einrichtungen und freiwillige<br />

soziale Leistungen. Nicht einbezogen<br />

wurden die Aufwendungen für betriebliche<br />

Altersversorgung. In dem Geschäftsbereich<br />

Primary Products erfolgt die Bewertung der<br />

unfertigen und fertigen Erzeugnisse zudem<br />

unter Anwendung des Verbrauchsfolgeverfahrens<br />

LIFO. Die Bewertung der Erzeugnis-


se im Geschäftsbereich Automotive erfolgt<br />

retrograd vom Netto-Verkaufspreis unter<br />

Abzug von Abschlägen für Gewinn, Vertriebskosten<br />

und Zinsen, ausstehende Bearbeitungsaufwendungen<br />

und Ausschusskosten.<br />

Das Niederstwertprinzip wird beachtet.<br />

Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer<br />

oder geminderter Verwertbarkeit ergeben,<br />

werden durch Abwertungen ausreichend<br />

berücksichtigt.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

werden zu Nennwerten angesetzt.<br />

Bei Forderungen, deren Einbringlichkeit<br />

mit erkennbaren Risiken behaftet<br />

ist, werden angemessene Wertabschläge<br />

vorgenommen. Auf Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen wurde wegen des<br />

allgemeinen Kreditrisikos sowie zur Abdeckung<br />

der Kosten aus der Inanspruchnahme<br />

von gewährten Zahlungszielen eine<br />

angemessene Pauschalwertberichtigung<br />

gebildet. Langfristige sonstige Vermögensgegenstände<br />

ohne Zinsanteil werden entsprechend<br />

ihrer Laufzeit abgezinst.<br />

Rückstellungen für Pensionen werden versicherungsmathematisch<br />

nach dem steuerlichen<br />

Teilwertverfahren mit einem Rechnungszinssatz<br />

von 6 Prozent auf Basis der<br />

Heubeck’schen Sterbetafeln von 2005 bewertet.<br />

Sonstige Rückstellungen berücksichtigen<br />

alle erkennbaren Risiken und ungewissen<br />

Verpflichtungen und werden mit den Beträgen<br />

der voraussichtlichen Inanspruchnahme<br />

passiviert.<br />

Die Rückstellung für Verpflichtungen aus<br />

Altersteilzeitvereinbarungen umfasst die<br />

Aufwendungen für die Lohn- und Gehaltszahlungen<br />

an die Mitarbeiter in der<br />

Freistellungsphase soweit der Mitarbeiter<br />

bereits zum Abschlussstichtag in einem<br />

Altersteilzeitverhältnis stand und während<br />

der Arbeitsphase die volle Arbeitsleistung<br />

erbracht, jedoch nur das hälftige Vollarbeitsentgelt<br />

erhalten hat sowie die Aufsto-<br />

ckungsleistungen. Diese Rückstellungen für<br />

Aufstockungsleistungen werden ratierlich<br />

ab dem Beginn der Beschäftigungsphase<br />

der Altersteilzeit angesammelt und mit<br />

dem Barwert bewertet. Im Gegensatz dazu<br />

werden für Verträge, die nach dem 01. Juli<br />

2005 abgeschlossen wurden, die vollen<br />

Aufstockungsleistungen zurückgestellt.<br />

Zur Ermittlung der Ergebnisse aus schwebenden<br />

Handelsgeschäften im NE-Metallhandel<br />

werden Vorräte, Ein- und Verkaufsverpflichtungen<br />

und die korrespondierenden Absicherungsgeschäfte<br />

je Metallart zu einer<br />

wirtschaftlichen Bewertungseinheit zusammengefasst.<br />

Die Bildung einer Rückstellung<br />

für drohende Verluste war nicht erforderlich.<br />

Die Bewertung der zur Metallpreissicherung<br />

der eigenen <strong>Aluminium</strong>produktion<br />

geschlossenen LME-Kontrakte und die<br />

entsprechenden Grundgeschäfte sind<br />

auf Grund ihrer Sicherungsbeziehung als<br />

Portfolio qualifiziert worden. Die aus der<br />

Marktbewertung der jeweiligen im Portfolio<br />

enthaltenen Kontrakte resultierenden<br />

unrealisierten Verluste sind mit unrealisierten<br />

Gewinnen anderer Kontrakte dieses<br />

Portfolio bis zur Null-Linie verrechnet worden<br />

(Zero-Linie-Ansatz). Der sich aus dieser<br />

Betrachtung ergebende positive Überhang<br />

zum Bilanzstichtag ist entsprechend dem<br />

Realisationsprinzip nicht bilanziert worden.<br />

Die aus den in Fremdwährung abgeschlossenen<br />

Handelsgeschäften resultierenden<br />

Währungsrisiken und die zur Währungssicherung<br />

abgeschlossenen Devisentermingeschäfte<br />

sind zum Bilanzstichtag als Bewertungseinheit<br />

behandelt worden.<br />

Die Verbindlichkeiten werden mit dem<br />

Rückzahlungsbetrag angesetzt.<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder<br />

Währung werden zum amtlichen Mittelkurs<br />

am Tag des Geschäftsvorfalls oder mit<br />

dem niedrigeren bzw. höheren amtlichen<br />

Mittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 45


Jahresabschluss<br />

1. Anlagevermögen<br />

e<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

in Tausend € 01.07.2008 Zugänge Abgänge Umbuchungen 30.06.<strong>2009</strong><br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Software 3.191 203 0 106 3.500<br />

Firmenwert 746 0 0 0 746<br />

Geleistete Anzahlungen 275 353 -37 -106 485<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke und Bauten einschließlich der<br />

4.212 556 -37 0 4.731<br />

Bauten auf fremden Grundstücken 40.111 7.541 -43 3.236 50.845<br />

Technische Anlagen und Maschinen 220.564 5.783 -1.443 1.628 226.532<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 28.938 2.609 -307 256 31.496<br />

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 6.269 2.028 -1.209 -5.120 1.968<br />

Finanzanlagen<br />

295.882 17.961 -3.002 0 310.841<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 67.675 0 -2.900 0 64.775<br />

Beteiligungen 2.200 13 0 0 2.213<br />

Wertpapiere des Anlagevermögens 5.601 163 0 0 5.764<br />

Sonstige Ausleihungen 155 1 0 4.978 5.134<br />

75.631 177 -2.900 4.978 77.886<br />

375.725 18.694 -5.939 4.978 393.458<br />

Von den Zugängen zum Sachanlagevermögen<br />

sind erhaltene Zuschüsse in Höhe von<br />

938 Tsd. € abgesetzt.<br />

In den Abschreibungen auf Sachanlagen<br />

in Höhe von 31.701 Tsd. € sind außerplanmäßige<br />

Abschreibungen in Höhe von<br />

11.133 Tsd. € enthalten, davon werden<br />

10.304 Tsd. € unter den außerordentlichen<br />

Aufwendungen ausgewiesen.<br />

Die Umbuchungen im Finanzanlagevermögen<br />

betreffen Umgliederungen aus dem<br />

Umlaufvermögen.<br />

Hinsichtlich der Aufstellung des Anteilsbesitzes<br />

wird auf Anlage 4 verwiesen.<br />

46 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong>


Kumulierte Abschreibungen Nettobuchwerte Nettobuchwerte Abschreibungen<br />

30.06.<strong>2009</strong> 30.06.2008 2008/09<br />

-3.056 444 431 -293<br />

-609 137 187 -50<br />

0 485 272 0<br />

-3.665 1.066 890 -343<br />

-12.679 38.166 29.446 -2.038<br />

-143.037 83.495 102.977 -26.878<br />

-23.053 8.443 8.406 -2.736<br />

-84 1.884 6.146 -49<br />

-178.853 131.988 146.975 -31.701<br />

0 64.775 67.675 0<br />

0 2.213 2.200 0<br />

-1.824 3.940 3.777 0<br />

0 5.134 156 1<br />

-1.824 76.062 73.808 1<br />

-184.342 209.116 221.673 -32.043<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 47


Jahresabschluss<br />

2. Vorräte<br />

in Tausend € 30.06.<strong>2009</strong> 30.06.2008<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 61.815 59.072<br />

Unfertige Erzeugnisse 10.460 19.566<br />

Fertige Erzeugnisse und<br />

Handelswaren 23.219 27.966<br />

Erhaltene Anzahlungen -503 0<br />

Metallschulden -2.385 -4.512<br />

92.606 102.092<br />

Bei den Metallschulden handelt es sich<br />

um von Kunden beigestelltes Metall, das<br />

für die Produktion eingesetzt wurde. Der<br />

aus der Anwendung des Verbrauchsfolgeverfahrens<br />

LIFO resultierende Abschlag im<br />

Vergleich zum Marktpreis beläuft sich auf<br />

ca. 0,8 Mio. €.<br />

3. Forderungen und sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

in Tausend € 30.06.<strong>2009</strong> 30.06.2008<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Forderungen gegen<br />

41.858 66.972<br />

verbundene Unternehmen<br />

Forderungen gegen<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

8.602 4.586<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 1 80<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 23.822 31.091<br />

74.283 102.729<br />

Bis auf sonstige Vermögensgegenstände in<br />

Höhe von 2.978 Tsd. € haben alle Forderungen<br />

und sonstigen Vermögensgegenstände<br />

eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.<br />

48 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

4. Liquide Mittel<br />

Unter diesem Posten werden Schecks, Kassenbestand<br />

und Guthaben bei Kreditinstituten<br />

ausgewiesen.<br />

5. Eigenkapital<br />

Das Grundkapital der TRIMET ALUMINIUM<br />

<strong>AG</strong> beträgt 10.000 Tsd. € und ist in<br />

10.000.000 Namensaktien eingeteilt.<br />

6. Sonstige Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen<br />

im Wesentlichen Verpflichtungen aus<br />

dem Personalbereich, sonstige Risiken aus<br />

strittigen Sachverhalten sowie Ansprüche<br />

von Lieferanten.


7. Verbindlichkeiten<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

sind in Höhe von 10.632 Tsd. €<br />

durch Sicherungsübereignung von ausgewählten<br />

Maschinen und maschinellen<br />

Anlagen der Standorte Harzgerode und<br />

Sömmerda besichert.<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen enthalten mit 107 Tsd. €<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.<br />

davon Restlaufzeit davon Restlaufzeit<br />

in Tausend € 30.06.<strong>2009</strong> < 1 Jahr > 5 Jahre 30.06.2008 < 1 Jahr > 5 Jahre<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

25.633 2.664 0 28.793 3.725 594<br />

und Leistungen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

33.123 31.974 0 93.686 48.686 0<br />

verbundenen Unternehmen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

107 107 0 8.177 8.177 0<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 60 60 0 0 0 0<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 190.299 190.299 0 170.641 170.641 0<br />

- davon Steuern (2.974) (2.974) 0 (3.058) (3.058) 0<br />

- davon aus sozialer Sicherheit (32) (32) 0 (35) (35) 0<br />

249.222 225.104 301.297 231.229 594<br />

8. Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse betreffen den Verkauf<br />

hergestellter <strong>Aluminium</strong>produkte in Formaten<br />

und Druckgusserzeugnissen, die Umarbeitung<br />

und das Recycling von <strong>Aluminium</strong><br />

sowie den Handel mit NE-Metallen. Die<br />

Erlöse werden im Wesentlichen in Westeuropa<br />

erzielt.<br />

in Tausend € 2008/09 2007/08<br />

Primary Products 444.798 662.690<br />

Metals & Energy 266.549 289.701<br />

Recycling / Automotive 194.576 255.983<br />

Konsolidierung -78.914 -96.047<br />

827.009 1.112.327<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 49


Jahresabschluss<br />

9. Sonstige betriebliche Erträge<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten<br />

periodenfremde Erträge von 6.218 Tsd.<br />

€, die im Wesentlichen aus der Auflösung<br />

von Rückstellungen und erhaltenen Investitionszulagen<br />

für Vorjahre resultieren.<br />

10. Materialaufwand<br />

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und<br />

Betriebsstoffe und für bezogene Waren<br />

beliefen sich auf 441.188 Tsd. € (Vorjahr:<br />

616.229 Tsd. €) und die Aufwendungen für<br />

bezogene Leistungen auf 198.918 Tsd. €<br />

(Vorjahr: 249.460 Tsd. €).<br />

11. Personalaufwand<br />

in Tausend € 2008/09 2007/08<br />

Löhne und Gehälter 62.412 63.777<br />

Soziale Abgaben und<br />

Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für<br />

Unterstützung 15.254 16.554<br />

- davon für Altersversorgung (2.474) (3.836)<br />

77.666 80.331<br />

Die Anzahl der Beschäftigten (Jahresdurchschnitt)<br />

betrug:<br />

2008/09 2007/08<br />

Produktion 1.371 1.348<br />

Verwaltung 108 112<br />

Auszubildende 89 85<br />

1.568 1.545<br />

Die Angabe gem. § 285 Satz 1 Nr. 9 Buchstabe<br />

a) beträgt 2.303 Tsd. €.<br />

50 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

12. Sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

beinhalten periodenfremde Aufwendungen<br />

von 1.422 Tsd. €, die aus Wertberichtigungen<br />

auf sonstige Vermögensgegenstände<br />

sowie sonstige Steuern in Höhe von<br />

111 Tsd. € ( Vorjahr: 235 Tsd. €) resultieren.<br />

13. Finanzergebnis<br />

in Tausend € 2008/09 2007/08<br />

Erträge aus Beteiligungen<br />

- sämtlich aus verbundenen<br />

Unternehmen<br />

Erträge aus anderen<br />

Wertpapieren und<br />

Ausleihungen des<br />

4.890 5.347<br />

Finanzanlagevermögens<br />

Sonstige Zinsen und<br />

856 569<br />

ähnliche Erträge<br />

- davon aus verbundenen<br />

2.923 3.107<br />

Unternehmen<br />

Zinsen und ähnliche<br />

(329) (630)<br />

Aufwendungen<br />

- davon an verbundene<br />

-8.337 -7.535<br />

Unternehmen (-2.003) (-2.256)<br />

332 1.488<br />

Das Ergebnis einer Kommanditbeteiligung<br />

wurde zeitgleich vereinnahmt.<br />

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

beinhalten periodenfremde Zinsen von<br />

630 Tsd. €.<br />

14. Außerordentliches Ergebnis<br />

Im Geschäftsjahr wurden Wertberichtigungen<br />

auf die Buchwerte von stillgelegten<br />

Produktionsanlagen vorgenommen.


15. Steuern vom Einkommen und<br />

Ertrag<br />

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

enthalten periodenfremde Steueraufwendungen<br />

in Höhe von 8 Tsd. € (Vorjahr:<br />

3.328 Tsd. €). Die in Vorjahren gezahlten<br />

Steuern und Zinsen eines in der gerichtlichen<br />

Klärung befindlichen Sachverhalts<br />

wurden wegen des erwarteten positiven<br />

Urteils nicht vollständig aufwandswirksam<br />

geleistet.<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

und Haftungsverhältnisse<br />

Finanzielle Verpflichtungen bestehen aus<br />

Miet- und Leasingverträgen sowie Bestellobligo<br />

für Investitionen in Höhe von 85.049<br />

Tsd. €, davon gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen 40.599 Tsd. €.<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

in Mio. € Nominalvolumen Zeitwert<br />

Devisen<br />

30.06.<strong>2009</strong> 30.06.<strong>2009</strong><br />

Devisentermingeschäfte 179,7 -6,3<br />

179,7 -6,3<br />

<strong>Aluminium</strong>, Kupfer,<br />

Strom, Emissionsrechte<br />

Optionen 399,5 69,2<br />

Termingeschäfte 4.993,9 151,0<br />

5.393,4 220,2<br />

5.573,1 213,9<br />

Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit<br />

der TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong>, Essen, ist<br />

die Gesellschaft insbesondere NE-Metall-<br />

und Strompreisschwankungen ausgesetzt.<br />

Unternehmenspolitik ist es, diese Risiken<br />

durch den Abschluss von Termingeschäften<br />

und Optionen zu begrenzen. Diese betreffen<br />

vor allem <strong>Aluminium</strong> und Strom. Vereinbarungen<br />

werden dabei ausschließlich<br />

mit namhaften Brokern geschlossen und<br />

im Rahmen des Risikomanagementsystems<br />

überwacht.<br />

Das Nominalvolumen der derivativen<br />

Finanzinstrumente ergibt sich aus der Summe<br />

sämtlicher Ein- und Verkaufskontrakte.<br />

Swaps auf das gleiche Grundgeschäft erhöhen<br />

das Kontraktvolumen. Der Marktwert<br />

dagegen errechnet sich aus der Bewertung<br />

aller Kontrakte zu den Preisen des Bewertungsstichtags<br />

und gibt an, wie sich die<br />

Glattstellung der Derivatekontrakte auf das<br />

Ergebnis auswirken würde. Die Bewertung<br />

erfolgt losgelöst von den Grundgeschäften,<br />

d.h. die physischen Grundgeschäfte sind in<br />

der Position nicht enthalten.<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 51


Jahresabschluss<br />

Organe<br />

Mitglieder des Aufsichtsrates sind<br />

> Heinz-Peter Schlüter, Düsseldorf<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

TRIMET <strong>AG</strong>, Düsseldorf<br />

(Vorsitzender, seit 27.02.<strong>2009</strong>)<br />

> Dr. Thomas Ludwig, Düsseldorf<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

Klöckner & Co Aktiengesellschaft,<br />

Duisburg<br />

(bis 27.02.<strong>2009</strong> Vorsitzender)<br />

> Klaus Lichtenauer, Düsseldorf<br />

Kaufmann<br />

(Ehrenvorsitzender)<br />

> Stefan Judisch, Essen,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

RWE Supply & Trading GmbH, Essen<br />

(stellv. Vorsitzender, bis 27.02.<strong>2009</strong>)<br />

> Wolfgang Zwingenberger, Baar/Schweiz<br />

Direktor <strong>Trimet</strong> Schweiz <strong>AG</strong>,<br />

Zug/Schweiz<br />

Unter der Voraussetzung, dass die Hauptversammlung<br />

die vorgesehenen Bezüge<br />

beschließt, beträgt die Aufsichtsratsvergütung<br />

insgesamt 61 Tsd. €.<br />

Vorstände der TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong><br />

sind<br />

> Heinz-Peter Schlüter, Düsseldorf<br />

(Vorsitzender, bis 27.02.<strong>2009</strong>)<br />

> Kay Bönisch, Heiligenhaus<br />

(bis 19.03.<strong>2009</strong>)<br />

> Kurt Ehrke, Schwerte<br />

(bis 28.02.<strong>2009</strong>)<br />

52 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

> Dr. Martin Iffert, Hünxe<br />

(seit 01.03.<strong>2009</strong>)<br />

> Thomas Reuther, Sprockhövel<br />

(seit 01.03.<strong>2009</strong>)<br />

Konzernabschluss<br />

Der Jahresabschluss der Gesellschaft zum<br />

30. Juni <strong>2009</strong> wird in den zu veröffentlichenden<br />

Konzernabschluss der TRIMET <strong>AG</strong><br />

(vormals 3 A <strong>Aluminium</strong> <strong>AG</strong>), Düsseldorf<br />

(HR B 40965), einbezogen. Der Konzernabschluss<br />

wird im elektronischen Bundesanzeiger<br />

veröffentlicht.<br />

Gewinnverwendungs vorschlag<br />

Wir schlagen vor, den Bilanzgewinn von<br />

123.567 Tsd. € vollständig auf neue<br />

Rechnung vorzutragen.<br />

Essen, 21. August <strong>2009</strong><br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong><br />

Der Vorstand<br />

Dr. Martin Iffert<br />

Thomas Reuther


Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 30. Juni <strong>2009</strong><br />

Name und Sitz Anteil am Kapital Eigenkapital Jahresüberschuss<br />

1. MOFO Modell- und<br />

(in %) (in Tausend €) (in Tausend €)<br />

Formenbau GmbH, Harzgerode 100 612 -107<br />

2. TRIMET Italia Srl.,<br />

Pianezza/ Italien 100 49 3<br />

3. TRINTO Mobilien-<br />

Vermietungsgesellschaft<br />

mbH & Co Objekt TRIMET KG,<br />

Waltersdorf 100 64.010 4.890<br />

A A<br />

4. KS AT<strong>AG</strong> TRIMET Guss GmbH, Harzgerode 50 25 0<br />

5. GfWI Gesellschaft für<br />

Wirtschaftsförderung und Innovation mbH,<br />

B<br />

B<br />

Harzgerode 49 896 182<br />

B<br />

B<br />

6. Enders Colsman <strong>AG</strong>, Werdohl 20 -209 -248<br />

A<br />

B<br />

Angabe bezieht sich auf die Eröffnungsbilanz vom 17. April <strong>2009</strong>.<br />

Angabe bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2008 vom 01. Januar bis 31. Dezember 2008.<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 53


Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend<br />

aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung<br />

sowie Anhang – unter Einbeziehung<br />

der Buchführung und den Lagebericht der<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong>, Essen, für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Juli 2008 bis 30. Juni <strong>2009</strong><br />

geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung<br />

von Jahresabschluss und Lagebericht<br />

nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen<br />

der Satzung liegen in der Verantwortung<br />

des Vorstands der Gesellschaft.<br />

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage<br />

der von uns durchgeführten Prüfung eine<br />

Beurteilung über den Jahresabschluss unter<br />

Einbeziehung der Buchführung und über<br />

den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung<br />

nach § 317 HGB unter Beachtung der vom<br />

Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />

deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen.<br />

Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und<br />

Verstöße, die sich auf die Darstellung des<br />

durch den Jahresabschluss unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

und durch den Lagebericht vermittelten<br />

Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden. Bei<br />

der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und<br />

rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie<br />

die Erwartungen über mögliche Fehler<br />

berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />

werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems<br />

sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung,<br />

Jahresabschluss und Lagebericht<br />

überwiegend auf der Basis von Stichproben<br />

beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />

der angewandten Bilanzierungsgrund-<br />

54 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

sätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />

des Vorstands sowie die Würdigung der<br />

Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />

und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung,<br />

dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung<br />

bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />

geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung auf Grund der<br />

bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse<br />

entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen<br />

Vorschriften und den ergänzenden<br />

Bestimmungen der Satzung und vermittelt<br />

unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung ein den tatsäch-<br />

lichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

der TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong>, Essen. Der<br />

Lagebericht steht in Einklang mit dem<br />

Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein<br />

zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft<br />

und stellt die Chancen und Risiken<br />

der zukünftigen Entwicklung zutreffend<br />

dar.<br />

Essen, den 21. August <strong>2009</strong><br />

KPMG <strong>AG</strong><br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

(vormals KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft<br />

Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)<br />

Zastrow<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Lurweg<br />

Wirtschaftsprüfer


Aufsichtsrat und Vorstand<br />

Aufsichtsrat<br />

Heinz-Peter Schlüter, Düsseldorf<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

TRIMET <strong>AG</strong>, Düsseldorf<br />

(Vorsitzender, seit 27.02.<strong>2009</strong>)<br />

Dr. Thomas Ludwig, Düsseldorf<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

Klöckner & Co Aktiengesellschaft,<br />

Duisburg<br />

(bis 27.02.<strong>2009</strong> Vorsitzender)<br />

Klaus Lichtenauer, Düsseldorf<br />

Kaufmann<br />

(Ehrenvorsitzender)<br />

Stefan Judisch, Essen<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

RWE Supply & Trading GmbH,<br />

Essen<br />

(stellv. Vorsitzender, bis 27.02.<strong>2009</strong>)<br />

Wolfgang Zwingenberger, Baar/Schweiz<br />

Direktor <strong>Trimet</strong> Schweiz <strong>AG</strong>,<br />

Zug/Schweiz<br />

Vorstand<br />

Heinz-Peter Schlüter, Düsseldorf<br />

(Vorsitzender, bis 27.02.<strong>2009</strong>)<br />

Kay Bönisch, Heiligenhaus<br />

(bis 19.03.<strong>2009</strong>)<br />

Kurt Ehrke, Schwerte<br />

(bis 28.02.<strong>2009</strong>)<br />

Dr. Martin Iffert, Hünxe<br />

(seit 01.03.<strong>2009</strong>)<br />

Thomas Reuther, Sprockhövel<br />

(seit 01.03.<strong>2009</strong>)<br />

Bereichsvorstand<br />

Ilias Papadopoulos, Meerbusch<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 55


Anschriften<br />

TRIMET <strong>AG</strong><br />

Haus der Metalle • Am Bonneshof 5 • 40474 Düsseldorf<br />

Telefon: +49 (0) 211 9618050 • Telefax: +49 (0) 211 9618081<br />

Hauptsitz<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong><br />

<strong>Aluminium</strong>allee 1<br />

45356 Essen<br />

Telefon: +49 (0) 201 366-0<br />

Telefax: +49 (0) 201 366506<br />

info@trimet.de<br />

Werke und Büros<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong><br />

Am Stadthafen 51-65<br />

45881 Gelsenkirchen<br />

Telefon: +49 (0) 209 94089-0<br />

Telefax: +49 (0) 209 9408960<br />

gelsenkirchen@trimet.de<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong><br />

<strong>Aluminium</strong>straße<br />

21129 Hamburg<br />

Telefon: +49 (0) 40 29150-000<br />

Telefax: +49 (0) 40 29150102<br />

hamburg@trimet.de<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong><br />

<strong>Aluminium</strong>allee 1<br />

06493 Harzgerode<br />

Telefon: +49 (0) 39484 50-0<br />

Telefax: +49 (0) 39484 50620<br />

harzgerode@trimet.de<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong><br />

Rheinmetallstraße 24<br />

99610 Sömmerda<br />

Telefon: +49 (0) 3634 333-0<br />

Telefax: +49 (0) 3634 39111<br />

soemmerda@trimet.de<br />

56 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong><br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong><br />

Unter den Linden 36<br />

10117 Berlin<br />

Telefon: +49 (0) 30 477094-0<br />

Telefax: +49 (0) 30 47709420<br />

berlin@trimet.de<br />

Gesellschaften<br />

TRIMET Italia s.r.l.<br />

Piazza Europa 7<br />

10044 Pianezza-Torino<br />

Italien<br />

Telefon: +39 011 9677472<br />

Telefax: +39 011 9679262<br />

info@trimet.it<br />

MOFO<br />

Modell- und Formenbau GmbH<br />

<strong>Aluminium</strong>allee 3<br />

06493 Harzgerode<br />

Telefon: +49 (0) 39484 96-0<br />

Telefax: +49 (0) 39484 96100<br />

info@mofo.de<br />

Weitere Büros und Beteiligungen in Zug,<br />

Moskau, Prag und Peking<br />

www.trimet.de


TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong> 57


58 TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong> – GESCHÄFTSBERICHT 2008/<strong>2009</strong>


Klimaschutz ist das dringlichste Thema unserer<br />

Zeit. Der aktive Erhalt von Umwelt und<br />

Ressourcen kann nicht länger warten. Die<br />

Notwendigkeit, CO 2 -Emissionen zu reduzieren,<br />

ist unstrittig. Die Frage ist nicht, wann<br />

oder warum, sondern wie und wo. Chancen<br />

zu handeln gibt es genug: ein Beispiel<br />

ist das klimaneutrale Drucken.<br />

Nur als klimaneutral zertifizierte<br />

Druckereien erfassen<br />

lückenlos alle im Herstellungsprozess<br />

entstandenen<br />

CO 2 -Emissionen, die durch<br />

Ankauf und Stilllegung hochwertiger Emissionsminderungszertifikate<br />

ausgeglichen<br />

werden. Beim klimaneutralen Druckprozess<br />

werden nicht nur die zur Herstellung benötigte<br />

Energie, sondern auch die verwendeten<br />

Materialien, Transportwege und der<br />

Personaleinsatz berücksichtigt. Somit wird<br />

ein hoher Qualitätsstandard bei Berechnung<br />

und Ausgleich der CO 2 -Emissionen<br />

gesichert.<br />

Der Ihnen vorliegende Bericht ist klimaneutral<br />

gedruckt. Es wurden bei einer Auflage<br />

von 1.500 Exemplaren 1,8 Tonnen CO 2 ausgeglichen.<br />

Weitere Informationen finden Sie auch<br />

hier:<br />

www.climatepartner.com<br />

Impressum<br />

Redaktion:<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong>, Mathias Scheben<br />

Satz, Gestaltung und Produktion:<br />

TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong>, Thomas Speier<br />

Herstellung und Produktionsmanagement:<br />

VVA - Vereinigte Verlagsanstalten GmbH, Düsseldorf<br />

Fotografie:<br />

Michael Lübke, Düsseldorf<br />

Fotos:<br />

Wir danken folgenden Geschäftspartnern, die es<br />

uns ermöglicht haben, in ihren Prozessabläufen Fotos<br />

machen zu können, bzw. die uns Fotos aus Ihrer Produktion<br />

zur Verfügung gestellt haben:<br />

Seite 18, Bild rechts:<br />

KIA MOTORS Deutschland GmbH<br />

Theodor-Heuss-Allee 11, 60486 Frankfurt<br />

Seite 19:<br />

Volkswagen <strong>AG</strong> Werk Kassel<br />

Dr. Rudolf-Leiding-Platz 1, 34225 Baunatal<br />

Seite 20, Bild links und rechts:<br />

Gerhardi AluTechnik GmbH & Co. KG<br />

Freisenbergstr. 16, 58513 Lüdenscheid<br />

Seite 21:<br />

Nielsen Design GmbH & Co. KG<br />

Röntgenstr. 10, 33378 Rheda-Wiedenbrück<br />

Seite 22:<br />

Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG<br />

Saatwinkler Damm 42-43, 13627 Berlin<br />

Air Berlin Werkstatt, Flughafen Düsseldorf<br />

Seite 23, Bild links:<br />

Hydro <strong>Aluminium</strong> Deutschland GmbH,<br />

<strong>Aluminium</strong>straße, 21129 Hamburg<br />

Seite 23, Bild rechts:<br />

Lamifil NV<br />

Frederic Sheidlaan, B-2620 Hemiksem<br />

Belgium


TRIMET ALUMINIUM <strong>AG</strong><br />

<strong>Aluminium</strong>allee 1 • 45356 Essen<br />

Telefon: +49 (0) 201 366-0 • Telefax: +49 (0) 201 366506<br />

info@trimet.de • www.trimet.de

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