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Hueber Freude an Sprachen - LehrerRaum

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© www.moodle.de<br />

18<br />

Virtuelle Klassenpartnerschaften im Primarbereich<br />

und drei bis vier Kinder der deutschen Regelklasse<br />

zusammengearbeitet. Die Informationen, die<br />

die Schülerinnen und Schüler so über das <strong>an</strong>dere<br />

L<strong>an</strong>d erhalten haben, müssen d<strong>an</strong>n <strong>an</strong> die Roboter<br />

im Wiki weitergegeben werden. Die Komplexität<br />

der Aufgabe besteht darin, dass die Kinder zum<br />

einen die erhaltenen Informationen neu strukturieren<br />

müssen und zum <strong>an</strong>deren vor der Aufgabe<br />

stehen, kollaborativ <strong>an</strong> einem Text zu arbeiten.<br />

Die gewählte Lernplattform<br />

Für das Projekt wurde die Plattform Moodle<br />

(s. S. 12) gewählt. Die dreigeteilte, recht komplexe<br />

Benutzeroberfläche von Moodle, die nicht nur<br />

mit Icons, sondern auch mit Verbalisierungen<br />

arbeitet, wirkt zwar zunächst wenig kindgerecht.<br />

Moodle bietet jedoch alle gängigen E-Learning-<br />

Werkzeuge, und bei Bedarf lassen sich bestimmte<br />

Best<strong>an</strong>dteile der Oberfläche ausblenden.<br />

Während des Projekts zeigte sich, dass tatsächlich<br />

auch weniger geübte Nutzerinnen und<br />

Nutzer, wie sie in der Primarstufe erfahrungsgemäß<br />

zu finden sind, problemlos Einstieg in die<br />

Lernplattform finden konnten.<br />

Die Erstellung der Lernumgebung:<br />

Das Potenzial unterschiedlicher<br />

Arbeitsformen und Aufgabenformate<br />

zielführend nutzen<br />

Die konkrete Gestaltung der Lernumgebung<br />

„Spotz und Klemme“ auf der Lernplattform<br />

Moodle wurde zwischen den kroatischen und<br />

deutschen Partnern abgesprochen und im Rahmen<br />

eines Seminars von Studierenden der Pä-<br />

dagogischen Hochschule Heidelberg unter<br />

Anleitung zweier Lehrender entworfen.<br />

Bevor die Gesprächsimpulse für den Austausch<br />

ausgewählt und formuliert wurden sowie<br />

die zielgruppenspezifischen Aufgaben erstellt<br />

wurden, wurde die Textgrundlage entwickelt.<br />

Für die Lernenden des Deutschen als Fremdsprache<br />

wurden auf der Grundlage von Hinweisen<br />

Abb. 4: Die Nachricht von Spotz <strong>an</strong> die Kinder der deutschen Regelklasse<br />

der am Projekt beteiligten Deutschlehrerin<br />

sowie der kroatischen Studierenden ein Glossar<br />

zum Originaltext erarbeitet; zudem wurden eine<br />

Version mit markierten Schlüsselwörtern sowie<br />

auch eine vereinfachte Textversion erstellt. Dies<br />

geschah mit dem Ziel, für die kroatische Lerngruppe<br />

eine binnendifferenzierte Lektüre zu<br />

ermöglichen oder auch mit der Gesamtklasse<br />

unterschiedliche Formen der Textarbeit durchführen<br />

zu können, d.h. einerseits ausgewählte<br />

Textpassagen im Original lesen zu können,<br />

<strong>an</strong>dererseits aber die vereinfachte Textversion<br />

her<strong>an</strong>ziehen zu können, wenn das vorr<strong>an</strong>gige<br />

Ziel war, die H<strong>an</strong>dlung zu verfolgen.<br />

Bei der Durchführung des Projekts zeigte<br />

sich, dass es gerade zu Beginn der Lektüre<br />

sinnvoll war, die Texterklärungen noch um ein<br />

zweisprachiges Glossar zu ergänzen, das von der<br />

Deutschlehrerin der kroatischen Klasse erstellt<br />

wurde. Im weiteren Verlauf wurde in der Regel<br />

mit der vereinfachten Textversion gearbeitet,<br />

da es den kroatischen Kindern vor allem darauf<br />

<strong>an</strong>kam zu wissen, was Spotz und Klemme erlebt<br />

hatten, um sich hierüber mit der Partnerklasse<br />

in Deutschl<strong>an</strong>d auszutauschen.<br />

Kommunikations- und<br />

Kooperationsformen<br />

Im Projekt wurden vor allem die Werkzeuge Wiki<br />

und Forum zum themengeleiteten Austausch<br />

verwendet (s. Abb. 3). Das Wiki diente hierbei der<br />

Kommunikation jeweils einer Klasse mit ihrem<br />

Roboter; im Forum sollten die Partnerklassen in<br />

Gruppen zusammenarbeiten. Die Seminargruppe<br />

der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hatte<br />

die Aufgabe, in Abstimmung mit der kroatischen<br />

Studierendengruppe und der Deutschlehrerin<br />

die gesprächsinitiierenden Impulse zu erstellen,<br />

d.h. die Nachrichten der Roboter und den jeweils<br />

einleitenden Forumsbeitrag. Dafür zwei Beispiele:<br />

Eine im Wiki verfasste Nachricht des in Heidelberg<br />

gel<strong>an</strong>deten Roboters Klemme, der seiner<br />

Verwunderung über die seltsamen Einrichtungen<br />

Schule und Unterricht Ausdruck verleiht (s. Abb.<br />

4), sowie der Einleitungsbeitrag im Forum zum<br />

Austausch über das Thema „Feste“ (s. Abb. 5).<br />

Ziel war es, die Gesprächsimpulse für die<br />

Forenarbeit so offen zu gestalten, dass die Schülerinnen<br />

und Schüler nicht nur versuchten,<br />

präzise Antworten auf die Fragen ihres Roboters<br />

zu erhalten, sondern die Möglichkeit bekamen,<br />

eigenver<strong>an</strong>twortlich und interessegeleitet mit<br />

den Partnern über das eigene und das fremde<br />

Alltagsleben zu kommunizieren.<br />

Fremdsprache Deutsch Heft 42/2010 - Blended Learning, ISBN 978-3-19-669183-2, © <strong>Hueber</strong> Verlag 2010

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