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Hueber Freude an Sprachen - LehrerRaum

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© Digitale Universiteit<br />

Mit der Kamera in die Klasse<br />

Thomas Verboom ist Referendar und unterrichtet<br />

<strong>an</strong> einer Sekundarschule. Sein Ausbildungsprogramm<br />

am Institut für Lehrerausbildung besteht<br />

aus mehreren Modulen, darunter dem Videoreflexionsmodul.<br />

Dies setzt sich aus Online- und<br />

Offline-Lernaufgaben und drei Präsenztreffen<br />

zusammen. Im Rahmen des Moduls lässt Thomas<br />

mehrere seiner Unterrichtsstunden auf Video<br />

aufzeichnen. Den Kolleginnen bzw. Kollegen und<br />

Schülerinnen bzw. Schülern, die die Videokamera<br />

betätigen, gibt er klare Richtlinien vor, worauf sie<br />

beim Filmen achten sollen.<br />

Aus der ersten gefilmten Stunde wählt<br />

Thomas vier Fragmente der Unterrichtssequenzen<br />

von jeweils maximal drei Minuten, die er<br />

im ersten Präsenztreffen mit dem Computerprogramm<br />

Moviemaker bearbeitet. Während<br />

dieses Treffens lernt er, wie er die bearbeiteten<br />

Videofragmente auf die Website der elektronischen<br />

Lernumgebung DiViDU hochladen k<strong>an</strong>n.<br />

DiViDU ist ein Webtool, bei dem das Lernen<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von Videomitschnitten im Mittelpunkt<br />

steht (für eine detaillierte Beschreibung s. Kulket<br />

et al. 2005).<br />

Die erste von drei Online-Lernaufgaben:<br />

Rückblick 1<br />

Thomas’ vier Videofragmente<br />

Abb. 1: Die erste von drei Online-Lernaufgaben: Rückblick 1<br />

Lernen von der eigenen Praxis 45<br />

Online-Lernaufgaben in einer<br />

E-Learning-Umgebung<br />

Zu jedem von ihm ausgewählten Videofragment<br />

schreibt Thomas einen Rückblick und begründet<br />

jeweils, warum er gerade dieses Fragment ausgewählt<br />

hat. Er beschreibt, was in der Stunde erfolgreich<br />

gelaufen ist und benennt die eigenen Erfolgsfaktoren.<br />

Zuletzt erwähnt er, welche Fähig keiten er<br />

noch weiterentwickeln sollte und auf welche Weise<br />

er meint, dies erreichen zu können (s. Abb. 1).<br />

Der in Abbildung 1 beschriebene Rückblick 1<br />

ist von Gefühlen und Erfahrungen des Studenten<br />

selbst gefärbt. Einen <strong>an</strong>deren, unerwarteten Blick<br />

auf das, was in der Stunde passiert ist, bekommt<br />

Thomas, wenn er die Situation aus der Sicht eines<br />

Schülers bzw. einer Schülerin betrachtet. In einer<br />

zweiten Online-Aufgabe (Rückblick 2) soll er sich<br />

deshalb in eine Schülerin bzw. einen Schüler, die<br />

bzw. der im Videofragment sichtbar ist, versetzen<br />

und beschreiben, wie diese oder dieser denselben<br />

Moment in der Stunde erfährt. Das mag jem<strong>an</strong>d<br />

sein, der im Fragment eine prominente Rolle<br />

spielt, oder umgekehrt jem<strong>an</strong>d, der kaum auffällt.<br />

Die dritte Online-Aufgabe nennt sich Feedback.<br />

Hier bittet Thomas zu jedem der vier<br />

Thomas notiert hier seine Reflexionen zum Videofragment<br />

(links im Bild):<br />

Übersetzung:<br />

Welche H<strong>an</strong>dlung bzw. welches<br />

Ereignis oder Gefühl hat zur Auswahl<br />

dieses Fragments geführt?<br />

Bin ich als Lehrer freundlich genug, wenn<br />

ich in dieser Videoaufzeichnung einen so<br />

unfreundlichen Eindruck mache? Ich habe<br />

Angst, dass die Lernenden den Unterricht<br />

stören. Wenn ich eine Stunde weniger<br />

gut vorbereite, bin ich damit noch mehr<br />

beschäftigt als in dieser Stunde. Selbstverständlich<br />

sollte ich versuchen, das zu vermeiden<br />

– aber wie mache ich das in einer<br />

Klasse wie dieser, die so unruhig ist? […]<br />

Ein Ausbilder oder Mitstudierende<br />

können hier auf die Reflexionen und /<br />

oder das Videofragment reagieren.<br />

Fremdsprache Deutsch Heft 42/2010 - Blended Learning, ISBN 978-3-19-669183-2, © <strong>Hueber</strong> Verlag 2010

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