PDF-Dokument ( zum Herunterladen ) - Golfclub Dortmund

SPIELER DES JAHRES
Lars Christian Schütte
KÜRTE DEN
Spieler des Jahres 2011
Pro Duncan Hannak
Lars gewinnt Kopf-an-Kopf-Rennen mit Lisa
Im vergangenen Jahr bin ich zum ersten
Mal das Wagnis eingegangen, aus meiner ganz
persönlichen Sicht einen Spieler des Jahres zu küren.
Meine Entscheidung hat Diskussionen ausgelöst – wie
gut, wie spannend, weil durchaus willkommen. Nicht
zuletzt deshalb habe ich mir nach Ablauf der Saison
erneut Gedanken gemacht, wem diesmal der inoffizielle
„Titel“ gebühren könne. Die Wahl war noch
schwerer als 2010, weil es nach meiner Einschätzung
vier Kandidaten gab: den Stadtmeister Tim Uffelmann,
den Clubchampion Bastian Schmitz, dessen weibliches
Pendant Lisa-Kathrin Rübenkamp und Lars Christian
Schütte. Letztlich war es bei mir nur noch ein Kopf-an-
Kopf-Rennen zwischen Lisa und Lars. Und ich habe
mich für Lars Christian Schütte entschieden.
Voran die Fakten: Schütte steht für mich
von seiner Handicap-Verbesserung an erster Stelle. Er
hat sich 2011 von 3,6 auf 1,6 gesteigert (zwischenzeitlich
lag er sogar einmal bei 1,1). Das entspricht einer
Verbesserung von 56 Prozent. Er hat 30 vorgabewirksame
Runden absolviert und dabei durchschnittlich
34,9 Netto-Punkte erspielt. Lisas Zahlen lagen nur geringfügig
darunter: Bei 30 vorgabewirksamen Runden
erspielte sie 34,9 Netto-Punkte, einen Duchschnitts-
Score von +6,1 und erzielte eine Handicap-Verbesserung
von 4,7 auf 2,5 = 47 Prozent.
Lars Christian ist ein überaus selbstkritischer
Typ - eine durchaus positive Eigenschaft, freilich
darf sie nicht dazu führen, dass diese Selbstkritik
das natürliche Selbstvertrauen beschädigt, das ein
Sportler für Leistung unabdingbar braucht. Weil Lars
Christian dazu neigte, mit sich selbst zu hadern, haben
wir zu Saisonbeginn unter sechs Augen mit einem
qualifizierten Dritten über mentale Wege gesprochen,
wie man Druck-Situationen nicht nur meistern, sondern
sogar in positive Energie umwandeln könne. Lars
bekam die Aufgabe, die erarbeiteten Empfehlungen
und gewonnenen Erkenntnisse auf dem Platz umzusetzen.
Er hat das nach nur kurzer Anlaufphase mit
Bravour geschafft.
Er ist stabiler in seinen Bewegungen geworden,
bestimmter in den Flugkurven seines Spiels.
Das sind äußere Merkmale seiner Verbesserung. Entscheidender
ist sein mentaler Reifeprozess, er hat
beachtliche Fortschritte in seiner gedanklichen Stabilisierung
gemacht – freilich ohne am Ende dieser Entwicklung
zu sein. Aber Lars kann sich jetzt viel besser
als früher selbst auffangen, wenn es nicht so läuft,
wie er es sich vorgestellt hat. Dann helfen ihm Erinnerungen
an frühere Erfolgserlebnisse, um sich wieder
zu stabilisieren. Beispiel: Bei der Zweitliga-Premiere
des Schniewind-Teams unter schwierigen Witterungs-
verhältnissen in Mülheim lag Schütte schon nach vier
Bahnen vier über Par, dann besann er sich und kam
mit nur diesen plus vier ins Ziel.
Lars ist sensibel, vielleicht in seiner Leistung
mehr als andere von seinem privaten Umfeld
und der Tagesform abhängig. Aber er hat es in dieser
Saison immer öfter geschafft, soviel Energie aufzubauen,
dass er auf dem Platz aus Selbstbewußtsein kommende
Geduld aufbringt. Damit spielt er dann gut bis
sehr gut. So wie bei der NRW-Qualifikation zur DM
in Hösel und auch auf den Runden zwei und drei bei
der DM in Hannover, auf denen er sich ständig gestei-
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gert hat. Dort ist Lars mit dem Motto angetreten Ich
bin nicht hier, um mich zu ärgern, ich will Spaß haben.
Dementsprechend hat er - wie mehrfach in dieser Saison
- eine glänzende Performance auf dem Golfplatz
abgegeben. Das macht ihn in meinen Augen, mit freilich
geringem Abstand zu den anderen Kandidaten,
zum Spieler des Jahres.
Aber um Missverständnissen gleich vorzubeugen:
Lars´ Entwicklung ist noch lange nicht am
Ende, er muss und – da bin ich sicher – er wird auch
sein Potenzial noch voll ausschöpfen. Aber er hat einen
mehr als guten Anfang gemacht.
Aufgezeichnet von Peter Schütze
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