04.12.2012 Aufrufe

Magazin - Jonathan Seminarhotel

Magazin - Jonathan Seminarhotel

Magazin - Jonathan Seminarhotel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Niemand kann dich lieben,<br />

niemand kannst du lieben.<br />

Das meist missbrauchte Wort der deutschen Sprache: Liebe<br />

Der meist missverstandene Vorgang: Liebe Giwdul<br />

Ich liebe dich heißt meistens: „Ich fühle mich wohl<br />

mit und bei dir und möchte mit dir sein. Du bist<br />

dann dafür zuständig, dass ich glücklich bin und ich<br />

habe (dank dir) keine Probleme mehr.“<br />

„Wie ich darauf komme, dass gerade du es bist?<br />

Nun da ist etwas, das mich lockt, das mich anzieht,<br />

so ein Kribbeln im Bauch. Wir waren zusammen<br />

und du hast mich glücklich gemacht, ich möchte,<br />

dass das immer so bleibt und du bist meine Hoffnung<br />

– also mach – bitte.“<br />

Und nachdem endlich jemand erkannt hat, dass du<br />

einzigartig bist und du der Einzige bist, der dieses<br />

Wesen glücklich machen kann, versuchst du es, um<br />

dieser Besondere zu sein und zu bleiben. Du spürst<br />

und weißt, etwas stimmt dabei nicht. Am Anfang<br />

klappt es ganz gut und ihr seid im Himmel der Seligen.<br />

Dann gibt es die ersten Unglücksmomente. Du<br />

strengst dich mehr an, um besonders hervorragend<br />

aus der Masse aller anderen Wesen zu bleiben.<br />

Die Momente des Unglücklichseins deines Partners<br />

wachsen, er macht dir Vorwürfe – wo du doch seine<br />

große Liebe bist. Noch mehr Anstrengung. Und<br />

dennoch, das unendliche Glück will nicht mehr<br />

zurückkehren.<br />

Entweder man trennt sich und sucht den großen<br />

Glücksbringer woanders, oder man bleibt beisammen<br />

– eine Beziehung wie viele andere ist entstanden.<br />

Der Raum der Liebe wurde getauscht gegen<br />

eine Bedürfnisbefriedigungsanstalt. Besser das – als<br />

die Gefahr von gar nichts. Ob da Glück wachsen<br />

kann, oder die Schuldzuweisung und das Leid?<br />

Es gibt eine ähnliche Geschichte – nach dem letzten<br />

Weltkrieg haben ein Teil der russischen Sieger, also<br />

russische Soldaten, diese Zauberdinger aus den<br />

Wänden der Häuser gerissen, sie mit nach Hause<br />

genommen und dort wieder eingemauert. Sie waren<br />

zornig darüber, dass der Zauber jetzt nicht mehr<br />

funktionierte – wo sie doch gesehen haben, wie er<br />

funktioniert hat. Aus diesen Zauberdingern, die bei<br />

uns als Wasserhähne bekannt sind, floss doch Wasser<br />

und jetzt, wo sie genauso aus der Wand schau-<br />

7<br />

en, dreht man am Hahn und es kommt kein Wasser.<br />

Was ist geschehen, wo ist der Zauber verloren<br />

gegangen?<br />

Ein unpassendes Beispiel, einfach abstrus? Vielleicht<br />

nicht.<br />

Wie wäre es, wenn der Partner einfach ein Kanal ist?<br />

Wie wäre es, wenn es beide Kanäle braucht, deinen<br />

und seinen, damit Glück entsteht?<br />

Wie ist es, wenn dich niemand lieben kann? Wie<br />

wäre es, wenn es diesen Raum von Liebe einfach<br />

gibt? Als eine der bestehenden, parallelen Welten<br />

zur Dramawelt. Wie wäre es, wenn wir ständig<br />

frei sind, zu wählen in welcher Welt wir sind? Wie<br />

wäre es, wenn das Verschmelzen mit einem anderen<br />

Wesen ein Kanal in diese Welt des Einsseins ist?<br />

Wie wäre es, wenn wir unsere größte Sehnsucht – in<br />

dieser Welt dauernd sein zu dürfen – teuer erkaufen<br />

müssen und das niemand für uns tun kann?<br />

Der Preis? Das Ego verliert seinen Platz als Herrscher<br />

in unserem Hause, wir sind im Raum des Einsseins.<br />

Alles über das wir jammern und uns beschweren<br />

entpuppt sich als Projektion. Es gibt keine Schuldigen<br />

mehr, es gibt kein Leid mehr. Wir kommen zu<br />

Hause an und sind im Hause des Glücks – fast alles,<br />

um das wir unser Leben gebaut haben, jeder Kampf,<br />

alle Beschäftigung entpuppt sich als Beschäftigungstherapie.<br />

Diese Beschäftigungstherapie dient der<br />

Ablenkung von dem was ist, unserer Begegnung mit<br />

uns, um uns nicht ins Auge blicken zu müssen.<br />

Bereit für eine Reise in den Raum der Liebe? Mit<br />

wem möchtest du diesen Raum betreten? Mit wem<br />

möchtest du dieses Geschenk teilen? Wem möchtest<br />

du dieses Geschenk bereiten? Von wem möchtest<br />

du dir dieses Geschenk machen lassen? Es geht<br />

auch hier darum, dass wir unseren Platz einnehmen<br />

und bewusst gestalten – einer Begegnung bewusst<br />

Gestalt geben – jenseits von haben wollen. Zusammen<br />

betreten wir den Raum des Seins und freuen<br />

uns, wenn Liebe herrscht.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!