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Unsere schöne Gemeinde Quarnbek

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12 CHRONIK<br />

tifizierte (vgl. Flemhuder Hefte 5, S.25 und Flemhuder Hefte<br />

10, S.43).<br />

Eine weitreichende öffentliche Wirkung hatten damals die<br />

Sängerfeste, auch das bereits erwähnte im Juli 1844 in<br />

Schleswig. „Erstmals weht hier die blau-weiß-rote Fahne ...,<br />

erstmals erklingt das Schleswig-Holstein-Lied ...Die vielen<br />

Reden und Toaste gelten den schleswig-holsteinischen Landesrechten,<br />

der Volksfreiheit und der >Staatseinheit aller<br />

DeutschenErfindung<<br />

der Doppeleiche als Zeichen für das unteilbare<br />

Schleswig-Holstein erreichte ihr Symbolwert seinen Höhepunkt<br />

bei den Feiern zum 50. Jahrestag der Erhebung am 24.<br />

März 1898 (Matthies, J. s.o., S.8). Matthies schreibt in diesem<br />

Zusammenhang, dass u.a. ein geschäftstüchtiger Gärtner<br />

aus Westerland auf Sylt damals landesweit zusammenveredelte<br />

Eichen zur Erlangung von Doppeleichen vermarktete.<br />

Manchmal wurden auch einfach zwei getrennte Eichen in ein<br />

Pflanzloch eingesetzt, die dann allerdings eher V-förmig auseinander<br />

strebten als eine perfekte Doppeleiche zu ergeben.<br />

Das Motiv der Doppeleiche findet sich seit 1848 auch in einer<br />

Vielzahl graphischer Gestaltungen. Charakteristische<br />

Elemente sind, wie auch bei dem Bildmotiv auf der Fahne des<br />

Flemhuder Kriegervereins, ein doppelstämmiger Baum,<br />

scheinbar aus einer Wurzel, erhöht vor einer Meereskulisse<br />

stehend („Schleswig-Holstein, meerumschlungen“). An die<br />

Stämme sind oft Wappenschilde angelehnt – bei unserer Fahne<br />

von 1913, dem Jahr der 65. Wiederkehr der Erhebung,<br />

zeittypisch das schleswig-holsteinische und das preußische.<br />

Der Schriftzug „Up ewig ungedeelt“ tritt optisch gegenüber<br />

dem „Mit Gott für König und Vaterland!“ auffällig zurück.<br />

Kombiniert wurden die Eichen häufig mit einem Gedenkstein.<br />

„In größeren Städten konnten um 1898 durch Spendenaufrufe<br />

und Geldsammlungen repräsentative Denkmäler<br />

in Auftrag gegeben werde...Kleineren <strong>Gemeinde</strong>n war es finanziell<br />

nicht möglich, ein aufwendiges Erinnerungsmal mit<br />

plastischem Schmuck zu errichten. Stattdessen griffen die<br />

Einwohner...auf die kostengünstigste, aber populäre Variante<br />

des Denkmals zurück: Auf einer kleinen Grünfläche im Zentrum<br />

der Ortschaft...wurde ein mit Gravur versehener Denkstein<br />

aus Granit vor zwei Eichen plaziert...“ (Matthies, J. s.o.,<br />

S.3). Manchmal wurde der Denkmalcharakter noch durch ein<br />

“Ziergitter oder mit Ketten verbundene Granathülsen auf<br />

Sockeln...“ betont (Matthies, J. s.o., S.13).<br />

Ein solches Ensemble wurde 2009 in Groß Vollstedt an seinen<br />

ursprünglichen Platz neben der Doppeleiche an der Dorfstraße<br />

zurück versetzt. Vordergründig mag dieser Erinnerungsstein<br />

überhaupt nichts mit den hier interessierenden<br />

<strong>Quarnbek</strong>er Spuren zu tun haben. Doch dieses Denkmal wurde<br />

1898 von dem Kriegsveteranen Detlef Hinrich Heuck zur<br />

Erinnerung an seine verstorbenen Kameraden des Schleswig-<br />

Holsteinischen Krieges (1848/49/50) seinem langjährigen<br />

Wohnort Groß Vollstedt gestiftet. Eine Beziehung zu <strong>Quarnbek</strong><br />

ergibt sich dadurch, dass der Denkmalstifter 1906 auf<br />

dem Flemhuder Friedhof beerdigt worden ist. Von 1860 bis<br />

etwa 1866 war er laut Felder Chronik Pächter der Brandsbeker<br />

Mühle. Heuck hatte 1864 die aus Brandsbek stammende<br />

Emma Sievers geheiratet, die bereits 1866 verstarb und ebenfalls<br />

in Flemhude beerdigt worden war. Brandsbek gehörte<br />

ursprünglich zur Kirchengemeinde Flemhude. Erst zum<br />

1.1.1979 wurde dieser Ortsteil von Felde zur Kirchengemeinde<br />

Westensee umgemeindet.<br />

Denkmal in Groß Vollstedt

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