BundestreffenAlle Jahre wiederBundestreffen der Freien AlternativschulenDas Bundestreffen Freier Alternativschulen lädt einmal im Jahr Pädagoginnen,Eltern, Schülerinnen und Organisatoren Freier Alternativschulenzum Erfahrungsaustausch ein. Für die Einen ist es eine Möglichkeit,Freunde, Bekannte oder alte Mitstreiterinnen wieder zu treffen und hemmungslosüber „Freie Schule“ zu reden. Für Andere bietet es Raum, neueIdeen aufzuspüren, Probleme zu diskutieren oder eigene Erfahrungen undErkenntnisse weiterzugeben. Der Bundesverband Freier Alternativschulen(B<strong>FAS</strong>) nutzt außerdem diese Zusammenkunft, um seine Mitgliederversammlungdurchzuführen und neue Schulen in den Verband aufzunehmen.Eingeladen hatte dieses Mal die Freie Comeniusschule Darmstadt.Die Freie Comeniusschule gehört zu den „dienstältesten“ Schulen derAlternativschulbewegung. Sie arbeitet seit 1986 und gründet ihre pädagogischeArbeit auf Ideen von Comenius, Petersen und vor allem Freinet.Wer mehr über diese Schule wissen möchte, kann sich unter www.fcs-da.de informieren.Ich hatte die Comeniusschule vor etwa 12 Jahren kennen gelernt. Damalsbesuchten zwei ihrer Pädagoginnen unsere, noch sehr junge, Schule undluden mich anschließend nach Darmstadt ein. Dieser Besuch beeinflusstenachhaltig unseren Schulalltag. So gibt es seit dem z.B. das Elternangebotoder die Dienste der Kinder.Aus unserer Schule fuhren Hagen, Claudia und ich zum Bundestreffen.Es waren ca. 25 Schulen vertreten. Dies war wenig, wenn man bedenkt,dass es rund 100 Schulen und Initiativen im Bundesverband gibt. AmAbend gab es einen Eröffnungsvortrag von Dr. Salman Ansari mit demTitel „Kinder entdecken, was in ihren Köpfen steckt“. Der frühere Lehrerder Odenwaldschule erzählte über seine Methoden, mit 6- bis 8-jährigenKinder Naturwissenschaft zu betreiben. Der Vortrag bekräftigte einmalmehr die Auffassung, dass Menschen, insbesondere Kinder, vor allemdann lernen, wenn sie innerlich dafür bereit sind. Vorgesetzte Experimente,Fragen und Antworten führen nicht zu nachhaltigem Wissen, da sienicht am aktuellen Erkenntnisstand bzw. an der Lebensrealität des Kindesbzw. des Menschen anknüpfen.An den folgenden zwei Tagen gab es Workshops, Diskussionsrundenund Vorträge unter anderem zu Schattenspiel, Schuldruckerei, KreativesSchreiben, Projektarbeit, Matheunterricht und Lernmotivation. Das warjetzt nicht uninteressant, aber irgendwie fehlte in diesem Jahr das Feuer.Ein bisschen verkrampft versuchten wir, unseren Platz zu finden. Hagenund Claudia teilten sich zwischen Schattenspiel, Schuldruckerei, Inklusionoder Evolution des Lernens auf, während ich hauptsächlich mit Angelegenheitendes Bundesverbandes beschäftigt war.Einen festen Bestandteil des Treffens bildet mittlerweile die Arbeit im„Open Space“. Dabei kann jede Teilnehmerin ein Thema, das sie gern diskutierenmöchte, bekannt geben und mit denjenigen, die sich auch dafürinteressieren, eine Arbeitsgruppe bilden. In diesem Jahr blieben spontaneArbeitsvorschläge weitestgehend aus. Was schade war, gab es doch,wie sich in Abendgesprächen herausstellte, durchaus Gesprächsbedarf zuThemen wie „Disziplin, Respekt, Umgang miteinander“, Rolle der Eltern inder Schule oder „Lernwege der Kinder im Widerspruch zu Lernforderungender Erwachsenen bzw. der Gesellschaft“.Wofür stehen Freie Alternativschulen?Einen größeren Rahmen als üblich beanspruchte der Bundesverband. Zumeinen stand die Abstimmung über die Erhöhung der Mitgliedsbeiträgean und zum anderen wollte der Vorstand eine Diskussion über das Profildes Bundesverbandes in Gang setzen. Dem Beschluss der Erhöhung derMitgliedsbeiträge war eine zweijährige Diskussion über die Strukturierungder Arbeit des Bundesverbandes vorausgegangen. Wer mehr darüberwissen möchte, kann sich an mich oder Jens wenden.Nahezu einstimmig stimmten die Mitgliedsschulen den erhöhten Mitgliedsbeiträgenzu. Somit erhält der Bundesverband erstmals eine realeChance, sowohl den Bedürfnissen der Mitgliedschulen nach Beratungund Unterstützung bedarfsgerecht nachzukommen, als auch sich in diebildungspolitische Diskussion einzumischen, die Arbeit der Alternativschulenin den öffentlichen Fokus zu rücken und damit Entwicklungswege derBildung grundsätzlich zu beeinflussen.Das positive Abstimmungsergebnis war eine gute Voraussetzung für dieProfildiskussion. Grundsätzlich geht es hierbei darum, herauszufinden,wofür eigentlich Freie Alternativschulen stehen, worin sie sich vonanderen Schulen unterscheiden und mit welchen Zielen sie über den Bundesverbandin der Öffentlichkeit auftreten. Beschlossen wurde schließlich,dass ein Fragebogen zu diesem Themenkreis an die Mitgliedsschulenverschickt wird. Er soll die Grundlage für die Erarbeitung von MerkmalenFreier Alternativschulen bilden und helfen ihre pädagogische wiegesellschaftspolitische Zielrichtung zu formulieren. Dieser Prozess soll biszur nächsten Mitgliederversammlung, also zum nächsten Bundestreffenabgeschlossen sein, so dass konkrete Schritte für die Öffentlichkeitsarbeiterarbeitet werden können.Am Sonntag wurde laut ausgesprochen, was viele in den drei Tagengedacht hatten. Warum waren so wenig Schulen zum Bundestreffen angereist?Die Organisatorinnen hatten mit 200 Teilnehmern gerechnet. Wares das „schwache“ Programm? Gibt es keine Themen, die auf den Nägelnbrennen und die ein Treffen geradezu bedürfen? Werden wir müde undreiben uns im Kampf um Genehmigung, Anerkennung und Durchsetzungeigener Visionen und Ideen auf? Brauchen wir keinen Austausch mehr?...... Niemand hatte eine Antwort und so fuhren wir mit ihnen den langenWeg zurück nach <strong>Dresden</strong>.Ines PhilippManfred BorchertTraurig nehmen wir Abschied von Manfred Borchert, der nachlanger schwerer Krankheit am 14. Juni 2009 verstorben ist.Unzähligen Menschen aus der Alternativschulbewegung war erqualifizierter Berater, kompetenter Gesprächspartner und guterFreund. Er hat den Bundesverband der Freien Alternativschulen(B<strong>FAS</strong>) mitbegründet und über die Jahre maßgeblich geprägt.Das erfreuliche Wachstum des Verbandes in den letzten Jahrenkonnte Manfred Borchert aufgrund seiner schweren Krankheitnicht mehr aktiv mitverfolgen.Unser Mitgefühl gilt seiner Familie. Im B<strong>FAS</strong> wird das Andenkenan Manfred Borchert lebendig bleiben. Wir werden ihnnicht vergessen und mit ihm verbunden bleiben.Vorstand und Geschäftsstelle des B<strong>FAS</strong>Manfred Borchert hat auch uns während der Gründungphaseberaten. Ihm verdanken wir vor allem die Mutzusprechung unddie Hilfe bei der finanziellen Absicherung unserer Schule.<strong>FAS</strong> Schulzeitung Ausgabe Dezember 09 Seite 20
RückblickGedichte von Kindern der Klasse 5...denn ein Herbst kommt immer mal wiederHerbstHerbstanfangBunte Blätter fallen viele,kommt der Herbst ins Spiele.Wie der Wind so braust und saust,lauscht die kleine Erdwühlmaus.Man sieht die Äpfel reifen,der Herbst gibt schon sein Zeichen.Die bunten Blätter blühnso wunderwunderschön.Nun du Sommer gehe fort,lass den Herbst komm sitzen dort.Graue Wolken bäumen sich auf,gehe aus der Mitte der Jahreszeiten hinaus.Der Wind weht immer doller,die Straßen werden voller.Kastanien fallenund frühs die Nebel wallen.Ich und du gehen miteinanderdurch die sternenklare Nacht.Verabschieden uns von dem Sommer,der uns so viel Schönes gebracht.Igel laufen auf der Straße.Mit ´ner neugierigen Nasewühlen sie durchs bunte Laub,tauchen dann mal wieder auf.Hanna M.Der HerbstWenn ich ein Blatt so sehe,wenn es sich grad erhebetund in dem Winde weht,der Sommer leise geht.Hanna M., 5.KlasseEr sieht aus wie ein Sonnenuntergang,ist nicht kurz und auch nicht sehr lang.Er trägt viele Blätter auf seiner Mütze,und die landen oft in einer Pfütze.Lorena C.Er ärgert uns gerne mit seinem Wind,drum fallen die Blätter sehr geschwind.Wenn sie fallen kommt die Mausund baut sich damit ein schönes Haus.Jedoch vertrocknet das Haus sehr schnell,da wird es bei der Maus wieder hell.Dann rennt sie in den Herbst hinein,denn sie will keine Hausmaus sein.Der Herbst, der freut sich sehr darüberund schickt gleich den Wind hinüber.Er saust und braust in jede Ecke,auch in unsere Gartenhecke.Ich gucke aus dem Fensterund mir wird bewusst: da wo der Herbst ist,weiß man schon bald,kommt der Winter auf den Thron.Helena T & Jenny S.<strong>FAS</strong> Schulzeitung Ausgabe Dezember 09 Seite 21