Wirklich, dafür dass er Ausländer war, tanzte er sehr gut.

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2 WEDER INS PANTHEON NOCH INS COLOSSEUM Mit fünfundfünfzig Jahren konnte Aldo sagen, er sei achtunddreißig. Und wenn er erklärte er sei fünfundreißig, wurde ihm das auch noch abgenommen. Aurelia hatte ihn zwei Jahre vorher in Rom kennengelernt. »Bist du sicher, Gonzalo, dass das sein wahres Alter ist?« »Ich bitte dich, Aurelia: Aldo und ich sind zusammen aufgewachsen . . .« Was für eine Leistung sich so zu halten! Es war fast schon eine Beleidigung. Diese Haut, diese festen Gesichtszüge . . . Verbarg sich dahinter irgendein chirurgischer Eingriff? »Es ist einfach so, dass er auf sich achtet . . .«, brummte Aurelia schließlich. »Ja, undich werde auch auf mich achten . . ., in Zukunft. Wenn wir nach Cuba zurückgehen, mache ich auf Diät. Aber jetzt bin ich auf Reisen undmöchte das genießen . . . Mach mir nicht das Leben sauer, meine Liebe.« Sehr baldwürde sich Aurelia schämen, wenn sie sich an ihren ersten negativen Eindruck von Aldo erinnerte. Und sie beniedihn nicht nur um seine verlängerte Jugend. Seine Erfolge ärgerten sie. Zu Anfang erschienen sie ihr verdächtig. Irgendetwas an ihm wirkte falsch: seine Art des Blickes, seine übertriebene Höflichkeit gegenüber Pia undauch gegenüber ihr selbst. Währendder ersten Wochen war Aurelia auf der Hut. Aldo hatte sie eingeladen. Er bezahlte die Flugtickets 16
für beide und erreichte über seinen Bekanntenkreis die Durchführung mehrerer Konferenzen, um Gonzalo die Möglichkeit zu geben, sich an Universitäten undin italienischen Kulturzentren etwas Geldzu verdienen. Undsogar der großzügige Empfang erweckte Misstrauen in ihr. Ein charismatischer, stattlicher Mann, ein Star in Sachen Öffentlichkeitsarbeit, hatte Aldo im Jahr 82 Giuditta geheiratet, eine römische Schönheit undTochter des Inhabers einer Immobilienfirma. Drei Jahre später, nachdem er seinen Schwiegervater vor dem Ruin gerettet hatte, wurde er schließlich Bevollmächtigter für dessen Geschäfte. Im Jahre 90, man wusste nicht wie er es geschafft hatte, kaufte er dem Schwiegervater die Immobilienfirma ab. Nach kurzer Zeit vergrößerte er sich und fusionierte mit einer größeren Firma, deren Direktor und Hauptaktionär er 1996 wurde. Er häufte ein schnelles Vermögen an. Einmal gestander Gonzalo, dass er Pias Vater, seinem zweiten italienischen Schwiegervater geholfen hatte, und zwar als der dies noch gar nicht war. Aldo fand immer schnellen Zugang zur gehobenen Gesellschaft. In Buenos Aires, als er noch ein Herr Niemand war, gelang es ihm, als Mitgliedim Jockey Club aufgenommen zu werden. »Er kam überall gut an«, erinnerte sich Gonzalo. »Er war vertrauenerweckend.« In Fiumicino empfing er sie mit ausgeprägten Anzeichen von Freude. »Pia ist ganz verrückt darauf dich kennenzulernen«, verkündete er Aurelia »und du sollst ihr verzeihen, dass sie nicht mit zum Flughafen gekommen ist, aber sie hatte Verpflichtungen . . . Du weißt ja wie das ist . . .« Sie fasste dies als Ehrerbietung gegenüber Gonzalo auf. Überhaupt fühlte sie sich von der überschäumenden Herzlichkeit erdrückt. 17
Seite 1 und 2: I 1 LENKRAD UND DAUMEN Wo hatte er
Seite 3 und 4: Beim Start vom Hotel Comodoro fuhr
Seite 5: Wenn sie mit irgendwelchen Typen au
Seite 9 und 10: hatte undsich egal bei welchem ihre
Seite 11 und 12: umzudrehen und aus dem Hinterhalt e
Seite 13 und 14: »Was ist das denn für’n Ding, J

Wirklich, dafür dass er Ausländer war, tanzte er sehr gut.

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