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Wirklich, dafür dass er Ausländer war, tanzte er sehr gut.

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Schon in d<strong>er</strong> Vorhalle nahm <strong>er</strong> sie, nachdem <strong>er</strong> sie um ihre<br />

Handtasche <strong>er</strong>leicht<strong>er</strong>t hatte, am Arm und bot ihr, als <strong>er</strong> ihr<br />

die Wagentür öffnete, den Beifahr<strong>er</strong>sitz an. Gonzalo v<strong>er</strong>wies<br />

<strong>er</strong> auf den Rücksitz.<br />

Keinem Cuban<strong>er</strong> würde es einfallen, die ihm unbekannte<br />

Ehefrau eines alten Freundes an sein<strong>er</strong> Seite zu platzi<strong>er</strong>en.<br />

Undtrotzdem ließ Aurelia nicht nach in ihr<strong>er</strong> Wachsamkeit.<br />

Als sie Einzelheiten üb<strong>er</strong> Aldos Erfolge <strong>er</strong>fuhr, meinte sie<br />

zu Gonzalo, sie glaube nicht üb<strong>er</strong>mäßig an die Rechtschaffenheit<br />

von <strong>sehr</strong> <strong>gut</strong> aussehenden und <strong>sehr</strong> sympathischen<br />

Männ<strong>er</strong>n mit <strong>sehr</strong> reichen Schwieg<strong>er</strong>vät<strong>er</strong>n.<br />

»Erscheint <strong>er</strong> dir so <strong>gut</strong> aussehend?«<br />

»Zu <strong>sehr</strong>.«<br />

Ohne Zweifel <strong>war</strong> <strong>er</strong> das: einsvi<strong>er</strong>undachtzig groß, sch<strong>war</strong>zes<br />

gewelltes Haar, blaue Augen, männliches Kinn, breite<br />

Brust, flach<strong>er</strong> Bauch, p<strong>er</strong>fektes Gebiss undeine Stimme, um<br />

die ihn jed<strong>er</strong> professionelle Sprech<strong>er</strong> benieden hätte.<br />

»Das liegt an seinem Stammbaum.«<br />

UndGonzalo <strong>er</strong>zählte ihr, <strong>dass</strong> seine Mamá, die in Norditalien<br />

geboren, ab<strong>er</strong> in Buenos Aires aufgewachsen <strong>war</strong>, eine<br />

Schönheit gewesen <strong>war</strong>.<br />

»Ein saufend<strong>er</strong> Poet, d<strong>er</strong> imm<strong>er</strong> am Kiosk an d<strong>er</strong> Ecke<br />

h<strong>er</strong>umhing, nannte sie die Botticelli und schrieb Gedichte<br />

für sie. Alle umschwärmten sie undmachten ihr Komplimente.«<br />

»Undsie?«<br />

»Eine <strong>er</strong>nsthafte Frau, häuslich, ab<strong>er</strong> <strong>sehr</strong> temp<strong>er</strong>amentvoll.<br />

Ich <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>e mich daran, wie sie einmal halbtot vor<br />

Lachen nach Hause kam, weil ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> H<strong>er</strong>umtreib<strong>er</strong> von<br />

d<strong>er</strong> Ecke sie ein ›Tonpüppchen vom Bazar Colón‹ genannt<br />

hatte. Undsie hatte wirklich eine jugendliche Haut. Auch sie<br />

ließ sich die Jahre nicht anm<strong>er</strong>ken. Stell dir vor, wenn sie,<br />

schon ält<strong>er</strong> als fünzig, sich ein bisschen zurechtgemacht<br />

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