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OHM-Journal - Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg

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<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013Foto: Petra <strong>Simon</strong>InhaltEndlich Technische <strong>Hochschule</strong>!Prof. Dr. Michael Braun,Präsident der Technischen<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>,Dr. Markus Söder, BayerischerStaatsminister der Finanzenund Dr. Wolfgang Heubisch,Bayerischer Staatsminister fürWissenschaft, Forschung undKunst sind begeistert.ImpressumHerausgeber:Der Präsident derTechnischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong><strong>Georg</strong> <strong>Simon</strong> <strong>Ohm</strong>Keßlerplatz 1290489 <strong>Nürnberg</strong>www. th-nuernberg.depresse@th-nuernberg.demit Unterstützung desBund der Freunde derTechnischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong><strong>Georg</strong> <strong>Simon</strong> <strong>Ohm</strong> e.V.Redaktion:Doris Keßler (DK)Elke Zapf M.A. (ez)Sigrid LindstadtWolfgang FeigeHochschulkommunikation (KOM)mit Unterstützung vonStudierenden aus dem StudiengangTechnikjournalismusGrafikdesign:Armin KrohneDipl.-Designer (FH)a.krohne@cdxmail.deAnzeigenverwaltung:Technische <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong><strong>Georg</strong> <strong>Simon</strong> <strong>Ohm</strong>Keßlerplatz 1290489 <strong>Nürnberg</strong>Pia SchröderTelefon: 0911/58 80-40 98Telefax: 0911/58 80-82 22Druck:Druckerei und VerlagE. Meyer GmbHRudolf-Diesel-Straße 1091413 Neustadt a. d. AischAuflage:6.000 ExemplareNicht oder mit vollem Namengekenn zeichnete Artikel geben nichtzwingend die Meinung der Redaktionwieder. Nach druck von Beiträgen(nur vollständig mit Quellen angabenund gegen Be leg exemplar) ist nachAbsprache möglich.4VORWORTTITELTHEMA6 Das <strong>OHM</strong> ist Technische <strong>Hochschule</strong>!8 Technische <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>:Das neue Schwergewicht in der bayerischenHochschullandschaftInterview mit Präsident Prof. Dr. Michael Braun12 Eine <strong>Hochschule</strong> mit ForschungsstärkeCHE Consult hat die <strong>Ohm</strong>-<strong>Hochschule</strong> auf ihremWeg zur Technischen <strong>Hochschule</strong> begleitet15171820212224262830<strong>Hochschule</strong>MeldungenFAKULTÄTENAllgemeinwissenschaftenEine Welt aus Formeln, Codes und ZahlenDer neue BachelorstudiengangAngewandte Mathematik und PhysikBauingenieurwesenQuerschnittsthema Urbane MobilitätNeuer Masterstudiengang startet imSommersemesterBetriebswirtschaftLob des „ehrbaren Kaufmanns“IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch referiertebei den Erstsemester-EinführungstagenDesignDas hier und duBachelorarbeit von Jonas Schubert ist der neueImagefilm für die Metropolregion <strong>Nürnberg</strong>Elektrotechnik FeinwerktechnikInformationstechnikVon Studierenden für StudierendeSeit 2009 ist die Zahl der Tutorien rasant gestiegenOptimales Licht im FlugzeugProfessor der TH <strong>Nürnberg</strong> entwickelte Alternativezu Neonröhren in FlugzeugkabinenSozialwissenschaftenEndlich fair raufen!Jungenpädagogisches Praxisangebot vonStudierenden kommt gut anWerkstofftechnikGroßes Finale in MünchenProf. Dr. Thomas Frey und Hannes Kühl erhieltenden bayerischen InnovationspreisMeldungen33343638414244464952555659606264HochschulinstituteInstitut für E-BeratungInstitut für E-Beratung gegründetStandards für Onlineberatung kommen aus derTechnischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>Institut für leistungselektronische Systeme(ELSYS)Stromtacho für die eigenen vier WändeDas Messsystem VERENA hilft, den Energieverbrauchzu kontrollierenKompetenzzentren3D-Visualisierungszentrum und POF-ACRund 3,4 Millionen für die Bionik-ForschungFördergelder für Forschungsprojekte wurden bewilligtUsability Engineering Center (UEC)Mit Kooperationen mehr erreichenUsability Engineering Center veranstaltete Seminarin St. PetersburgINTERNATIONALES„Es gefällt mir, aber es ist hart.“Der internationale Student Neven Manolov sprichtüber seine ErfahrungenNeue Trends in der russischen SozialarbeitStudierende und Professoren besuchten dieUniversität WladimirAbenteuer AuslandspraktikumWie zwei Studierende ihr Praxissemester in SingapurverbrachtenMeldungenMENSCHENNeuberufungenDer Weg ist das ZielEin Rennauto und seine Konstrukteurinnen undKonstrukteure erobern die TH <strong>Nürnberg</strong>ServiceBesuch in der studierBARTeam aus der TH <strong>Nürnberg</strong> entwickelte neuartigeHochschul-App für Schülerinnen und SchülerHilfe für alle Fälle: Das StudienberatungsportalJede Frage wird ernst genommenrVERANSTALTUNGENPreisverleihung in festlichem RahmenBei der Akademischen Jahrfeier im November gabes viele AuszeichnungenIn die Kittel, fertig, los!Der Schülertag bot Chemie zum Begreifenund ErlebenBeliebte HausmesseAuf der contactING lernten sich Studierende undregionale Firmen kennenMeldungen<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 20133


VORWORTDie Aufwertung der <strong>Georg</strong>-<strong>Simon</strong>-<strong>Ohm</strong>-<strong>Hochschule</strong> zurTechnischen <strong>Hochschule</strong> istein historisches Ereignis für<strong>Nürnberg</strong>. Mit diesem Schritt geht eineetwa 150-jährige Zeitperiode zu Ende,in der es insgesamt drei vergeblicheVersuche gegeben hat, für die jeweiligenVorläufereinrichtungen unserer<strong>Hochschule</strong> diesen Status zu erreichen.Ich möchte Sie, liebe Leserinnenund Leser des <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong>s, deshalbheute auf eine kleine Zeitreise zu dengeschichtlichen Stationen mitnehmen,die im Zusammenhang mit der Entwicklungder Technischen <strong>Hochschule</strong>nstehen und aufklären, warum unsdiese Bezeichnung so wichtig, hochwertigund geeignet erschien und welcheerstaunliche Bezüge zur Gegenwartbestehen.Es war der Verein Deutscher Ingenieure(VDI), der im Jahr 1864 eine allgemeineNeuordnung und Aufwertungder Polytechnika in den deutschenLändern, gleichwertige Examina, denAusbau der Mathematik und der Naturwissenschaften,ein breiteres Angebotan nichttechnischen Fächernsowie universitäre Verfassungsformenempfahl. Diese Forderungen leitetensich u. a. von dem erreichten Leistungsstandund der Bedeutung derpolytechnischen Schulen ab. Ausjener Zeit stammt ein Zitat von KarlKarmarsch, das so etwas wie eine Definitionder Technischen <strong>Hochschule</strong>lieferte: „Gleich den Universitäten undnicht minder an der Hand strengerWissenschaftlichkeit führen sie bis zurletzten Grenze des Unterrichts … Siehaben ohne Doktordiplome ihre Doktoren,welche zwar nicht die Sprachetoter Völker, aber die Sprache der lebendigenNatur ergründen … zwarnicht Tausende von Kranken zu heilenbemüht sind, aber den Millionen Gesunderbereiten, was ihnen das Lebenerleichtern und angenehm machenkann.“Zwischen 1865 und 1890 wurden diepolytechnischen Schulen in Karlsruhe,München, Dresden, Stuttgart, Hannoverund Darmstadt – übrigens allesamtnach der städtischen polytechnischenSchule zu <strong>Nürnberg</strong> gegründet – sowieFoto: Thomas Beyerleindie Akademien in Berlin, Clausthal undFreiberg zu Technischen <strong>Hochschule</strong>n.Später gehörten dann auch Chemnitz,Braunschweig und Aachen zu diesemexklusiven Kreis. <strong>Nürnberg</strong> ging trotzumfangreicher Vorleistungen und Angebotevon Stadt und lokalen Stiftungenleer aus, obwohl bereits Mitte des19. Jahrhunderts die breite Strukturder <strong>Nürnberg</strong>er Wirtschaft mit der modernenIndustrie, der großen Zahl ankleineren und mittleren Betrieben undden verschiedensten Anwendungsgebieten– heute nennen wir sie „Kompetenzfelder“– dafür gesprochen hätte.„In <strong>Nürnberg</strong> die Industrie, in MünchenKunst und Wissenschaft“, soll die DeviseKönig Ludwigs II. gewesen sein.Durch die Reform wurden im Wesentlichenzwei Ziele erreicht: zum eineneine angemessene Rechtsstellungfür eine größere Selbständigkeit inder Gestaltung und Organisation derLehre und zum anderen ein höheresPrestige, das die erreichte Qualitätsichtbar machen sollte. Zur Hochschulverfassunggehörte, dass dieTechnischen <strong>Hochschule</strong>n einen Rektorund Dekane wählten sowie dasBerufungsrecht und einen Senat alsBeschlussorgan besaßen. Der Unterrichtwar in Semestern anstelle vonJahreskursen gegliedert und den Studierendenwurde eine größere Lernfreiheitgewährt. Alle Technischen<strong>Hochschule</strong>n verfügten über sog.„Allgemeine Abteilungen“, in denenu. a. die geistes-, wirtschafts- undsozialwissenschaftlichen Fächer zusammengeführtwaren Es steht also inder besten Tradition der Technischen<strong>Hochschule</strong>n, in signifikantem Umfangauch nicht-technische Disziplinen zuhaben. Darüber hinaus durften sie dieLehrer für Gewerbeschulen und teilweiseauch für die Realschulen ausbilden.Die Technischen <strong>Hochschule</strong>n verfügtenüber das Habilitationsrecht, da essich nicht um einen eigenen akademischenGrad, sondern um die Feststellungder Lehreignung handelte.Das Promotionsrecht bekamen sie vielspäter. 1899 verlieh es in einem AlleingangKaiser Wilhelm II. als preußischerKönig zuerst den preußischen Technischen<strong>Hochschule</strong>n.Der Vollständigkeit halber sei erwähnt,dass 1902 die <strong>Nürnberg</strong>erAmbitionen in einer inner-fränkischenKonkurrenz zwischen Würzburg, Erlangenund Bamberg unter gingen.Der Vorstoß führte dazu, dass eserneut neben München keine zweiteTechnische <strong>Hochschule</strong> in Bayerngab. Wenigstens bekam dieköniglich-staatliche Industrieschule1904 einen Neubau am Keßlerplatz,der als mittlerer Teil des KA-Gebäudesbis heute in Betrieb ist. Der dritte Anlaufum 1960 stand in Konkurrenz zudem Vorschlag der Gründung einerTechnischen Fakultät in Erlangen undeiner neuen Landesuniversität in Regensburg.Das Ergebnis ist bekannt.Aber Geschichte wiederholt sich. 1971wurden die Fachhochschulen wie diePolytechnika als reine Lehranstaltengegründet. Wieder vier Jahrzehntespäter gibt es erneut ausgewählte<strong>Hochschule</strong>n, deren Qualität, Forschungsstärkeund Perspektive durchunabhängige Experten positiv bewertetwurde und die die Bezeichnung„Technische <strong>Hochschule</strong>“ tragen. Aberdieses Mal sind wir dabei!Prof. Dr. Michael BraunPräsident4 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


Franziska Greiser | Ingenieurin„Ich nutze Freiräume für andere Perspektiven.Schön, dass das auch im Job funktioniert.“Ranzoomen, sich ein genaues Bild machen.Und dann einfach noch mal den Standpunktwechseln:Das ist bei Atotech an der Tagesordnung.Wir forschen an innovativen Produkten undVerfahren für eine nachhaltigere Galvanotechnik– in Asien, Nord- und Südamerikasowie Europa. Seit Jahrzehnten gestalten wirdie Zukunft unserer Branche sowie unsererweltweiten Partner.Herausforderungen erkennen, VerantwortungübernehmenUnser gemeinsames Bild einer lebenswertenZukunft für alle spornt unsere Mitarbeiterund Mitarbeiterinnen an, weiterzudenkenund bessere Lösungen zu finden. UnsereMission: weniger Ressourcen – mehrUmweltschutz!Today’s People for Tomorrow’s Solutionswww.atotech.de/karriere


TitelthemaDas <strong>OHM</strong> ist Technische <strong>Hochschule</strong>!Das <strong>OHM</strong> istTechnische<strong>Hochschule</strong>!Fotos: Petra <strong>Simon</strong>„Dass sich alle Fakultäten, auch und vor allem die nicht-technischen, indieser Weise hinter unsere Vision gestellt und in den Prozess eingebrachthaben, hätte ich so nicht für möglich gehalten. Das hat mich begeistert.“Prof. Dr. Michael Braun,Präsident der Technischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong><strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> WS <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> 2012|2013 SS 2013 WS 2012|2013


TitelthemaMit der feierlichen Übergabe der Ernennungsurkundeam 22. März wurde es offiziell: Das <strong>OHM</strong> ist die Technische<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> – kurz TH <strong>Nürnberg</strong>. DerPräsident der <strong>Hochschule</strong>, Prof. Dr. Michael Braun,enthüllte bei einer Pressekonferenz mit dem bayerischenWissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubischund dem bayerischen Finanzminister Dr. Markus Söderein Transparent mit dem neuen Namen (Bild unten).Beim anschließenden Festakt (Bilder rechts) gratuliertenMitglieder und Freunde der <strong>Hochschule</strong> zum neuenTitel.„Das ist ein starkes Signal für denHochschulstandort <strong>Nürnberg</strong> unddas Gütesiegel einer unabhängigenExpertenkommission für die zweitgrößte<strong>Hochschule</strong> für angewandteWissenschaften Bayerns und ihre11.000 Studierenden! Zusammenmit den bereits bestehenden Einrichtungenwie dem Energie Campus<strong>Nürnberg</strong> oder dem <strong>Nürnberg</strong>Campus of Technology wird dieFrankenmetropole als Wissenschaftsstadtnational und internationalweiter an Bedeutung gewinnen.“Dr. Markus Söder,Bayerischer Staatsminister derFinanzenFestakt zur TH-Ernennung.„Die <strong>Ohm</strong>-<strong>Hochschule</strong>, die bayernweitdurch ihre Forschungs- undDrittmittelstärke herausragt, istschon heute ein wichtiger Innovationsmotorfür die Metropolregion<strong>Nürnberg</strong> und pflegt hervorragendeKontakte zur Wirtschaft. Ich bin mirsicher: Der Schritt zur Technischen<strong>Hochschule</strong> wird die <strong>Hochschule</strong>und die Region weiter voranbringen.Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> hat hierfürein besonders überzeugendes Konzeptvorgelegt.“Dr. Wolfgang Heubisch,Bayerischer Staatsminister fürWissenschaft, Forschung und Kunst„Ein Hochschularbeitsplatz zieht vierweitere Arbeitsplätze nach sich. Wirsind stolz auf euch. Macht weiter so– wir glauben daran.“Dr. Ulrich Maly,Oberbürgermeister der Stadt <strong>Nürnberg</strong>„ Wenn wir die Metropolregion <strong>Nürnberg</strong>weiter entwickeln wollen, müssen wir imZentrum an akademischer Ausstrahlunggewinnen. Ich möchte kräf tig mitjubelnund der ganzen Mannschaft am <strong>OHM</strong>herzlich gratulieren.“Dirk von Vopelius,Präsident der Industrie- und Handelskammer<strong>Nürnberg</strong> für Mittelfranken<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> WS <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> 2012|2013 SS 2013 WS 2012|2013


TITELTHEMADas <strong>OHM</strong> ist Technische <strong>Hochschule</strong>!Foto: Petra <strong>Simon</strong>Technische <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>:Das neue Schwergewicht in derbayerischen HochschullandschaftEs ist geschafft: Präsident Prof. Dr. Michael Braun hält die offizielle Ernennungsurkunde zur „Technischen<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> <strong>Georg</strong> <strong>Simon</strong> <strong>Ohm</strong>“ in Händen.Interviewmit PräsidentProf. Dr.Michael Braunund hat damit eine Mitverantwortung fürdie Zukunft der Region. Wir sind schonjetzt ein wichtiger Standortfaktor und dasnicht nur als Bildungseinrichtung für dienächste Generation von Fach- und Führungskräften.Es ist sowohl unser Ziel,dazu beizutragen, dass die Region fürTalente, Investoren, Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler und Unternehmennoch attraktiver wird, aber auch eigeneZukunftssischerung zu betreiben, indemwir neue Zielgruppen und Tätigkeitsfeldererschließen und negativen demographischenEffekten entgegenwirken.Die höhere Reputation, der wir durch nochhöhere Qualität gerecht werden müssen,soll aber vor allem unseren Studierendenzu Gute kommen. Es darf durchaus einVorteil sein, an der TH <strong>Nürnberg</strong> studiertzu haben.Herr Prof. Dr. Braun: Es ist geschafft,das <strong>OHM</strong> ist die Technische <strong>Hochschule</strong><strong>Nürnberg</strong>, kurz TH <strong>Nürnberg</strong>. Was genauversteht man darunter?Der Titel „Technische <strong>Hochschule</strong>“ stehtnicht für eine bereits vordefinierte Organisation,sondern beschreibt einen Entwicklungsprozess.Es geht tatsächlich darum,langfristig eine neue Hochschulform zugestalten – jenseits der traditionellen Typenvon Universität und <strong>Hochschule</strong> fürangewandte Wissenschaften.Ein wesentliches Merkmal ist die regionaleEinbettung und die Ausrichtung an denKompetenzfeldern der Wirtschafts- undWissenschaftsregion <strong>Nürnberg</strong>, aber auchan den eigenen Stärken. Die <strong>Hochschule</strong>wird im Zuge der weiteren Entwicklung dieQualität und den Forschungsbezug in deranwendungsorientierten Lehre – vom Bachelorstudiumbis zur (kooperativen) Promotion– weiter erhöhen, die angewandteForschung und den Transfer systematischausbauen und ihre Position bei der Einwerbungvon Drittmitteln stärken.Die <strong>Ohm</strong>-<strong>Hochschule</strong> hat bereits vor Jahrenbegonnen, einen Weg außerhalb derüblichen Struktur einer „Fachhochschule“zu beschreiten. Dies war notwendig,um sich aktiv neuen Aufgaben zu stellenund auf die Herausforderungen reagierenzu können. Der Name „Technische<strong>Hochschule</strong>“ verweist auf einen ähnlichenProzess bei den Polytechnika in der zweitenHälfte des 19. Jahrhunderts, an demjedoch ausgerechnet die <strong>Nürnberg</strong>er Einrichtungnicht beteiligt war. Mit der Umwandlungerneuert die <strong>Hochschule</strong> ihrenAnspruch und bestätigt gleichzeitig, dasssie mit den Erfolgsmodellen wie zum Beispieldem „Master in Applied Research“,den Kompetenzzentren und den KooperationsprojektenNuremberg Campus ofTechnology und Energie Campus <strong>Nürnberg</strong>den richtigen Weg gegangen ist.Was hat Sie und Ihre Mitstreiterinnenund Mitstreiter angetrieben, diesenProzess über Jahre hinweg so beharrlichzu verfolgen?Wir machen das nicht zum Selbstzweck,und es geht auch nicht um ein neues Türschild,auch wenn der Begriff „TH“ miteinem gewissen Renommee verbundenist. Ich glaube, dass eine <strong>Hochschule</strong> einewichtige gesellschaftliche Aufgabe hat.Sie ist Teil eines Netzwerks aus Wissenschaft,Wirtschaft, Politik und GesellschaftWo liegen die besonderen Stärken derTH <strong>Nürnberg</strong>?Diese Frage ist leicht zu beantworten:Das sind die motivierten und engagiertenKolleginnen und Kollegen. Erst durchihre Kreativität, Innovationskraft und Leistungsbereitschaftwar es möglich, einLeistungsniveau zu erreichen, das unsChancen auf den Titel eröffnet hat. EinMaß dafür ist zum Beispiel die Drittmittelstatistik(vgl. Grafik auf Seite 9), in der wiruns innerhalb der letzten fünf Jahre vonPlatz 24 unter die „Top 10“ in Deutschlandvorgearbeitet haben. Das war angesichtsschwieriger Rahmenbedingungennur durch die hohe intrinsische Motivationvieler Kolleginnen und Kollegen möglich.Kommen wir zur Forschung: Waskönnen Firmen und Einrichtungender Europäischen Metropolregion<strong>Nürnberg</strong> von einer TH <strong>Nürnberg</strong> erwarten?Als Technische <strong>Hochschule</strong> sind wir Bindegliedzwischen der Grundlagenforschungund dem vorwettbewerblichenBereich. In Zukunft möchten wir besondersfür den Mittelstand noch mehr Ent-8 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


TITELTHEMADas <strong>OHM</strong> ist Technische <strong>Hochschule</strong>!Graduate“ – werden wir das Masterstudiumstrategisch als eigenen zweiten Zugangswegzur <strong>Hochschule</strong> ausbauen unddie Zahl der Masterstudierenden insgesamterhöhen. Vor allem die dualen undinternationalen Masterstudiengänge sollenwachsen.Im dritten Bereich – „<strong>OHM</strong> Applied Research“– sollen bestehende Forschungsprojekteund -einrichtungen ausgebautund neue initiiert werden. Das Spektrumreicht von der Gründung neuer Instituteund Kompetenzzentren der <strong>Hochschule</strong>über den weiteren Ausbau desForschungsstandorts „Auf AEG“ bis zurGründung weiterer gemeinsamer Forschergruppenmit außeruniversitärenForschungseinrichtungen. Ich kann mirvorstellen, das das Forschungskolleg geeignetist, als Organisationseinheit mittelfristigdas eigenständige Promotionsrechtzu bekommen.Der vierte Baustein – „<strong>OHM</strong> Professional“– wird alle berufsbegleitenden Weiterbildungsangebotebündeln, vom Erststudiumüber den Master bis hin zu speziellenAngeboten für Berufstätige.Das ist ein ehrgeiziges Programm fürdie nächsten fünf Jahre. Woher wirddas nötige Geld kommen?Durch den erfolgreichen Wettbewerbwerden wir aus dem bayerischen Staatshaushaltzusätzliche Mittel bekommen.Der Bereich <strong>OHM</strong> Professional wird sich,so kalkulieren wir, über Weiterbildungsgebührenfinanzieren. Außerdem rechne ichfest damit, dass wir mit unserem weiterentwickeltenProfil für die Firmen und fürFörderorganisationen wie die DeutscheForschungsgemeinschaft noch attraktiverKompetenzfelder der Europäischen Metropolregion <strong>Nürnberg</strong>: An ihnen orientiert sich das Entwicklungskonzeptfür die Technische <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>.Vier Aktionsbereiche: Die Bausteine des Entwicklungskonzepts orientieren sich an den Bologna-Zyklen.werden, und die Einnahmen aus Drittmittelnweiter steigen können. Mit diesenEinnahmen wird sich dann der ohnehineingeleiteten Entwicklungsprozess beschleunigen.Müssen sich die nicht-technischenFakultäten jetzt Sorgen machen, dasssie bei der TH <strong>Nürnberg</strong> zu kurz kommen?Ganz im Gegenteil. Die insgesamt zehnLeitthemen, die wir definiert haben, schließenauch soziale, wirtschaftliche und gestalterischeAspekte mit ein. Genauso wiedie Stadtentwicklung kein reines Architekturthema,sondern auch ein Thema für dieSozialwissenschaften ist, stellen sich imRahmen der Energiewende auch Fragender Finanzierung, der gesellschaftlichenAkzeptanz und der wirtschaftlichen Anreizsysteme.Weitere Beispiele, die wir schonumgesetzt haben, sind das ForschungsgebietDesign im Energie Campus <strong>Nürnberg</strong>,das komplexe Forschungsthema Usability– also Benutzerfreundlichkeit zum Beispielin der IT – oder die Grüne Logistik.Ich denke, dass wir gerade durch unsereMischung und die stark zunehmende interdisziplinäreVernetzung im Haus das richtigeKonzept haben. Die Technische <strong>Hochschule</strong><strong>Nürnberg</strong> wird eine <strong>Hochschule</strong>sein, die sich technisch-wissenschaftlichenHerausforderungen ganzheitlich stellt.Das Gespräch führte Doris Keßler.10<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


TitelthemaDer Weg zurTechnischen <strong>Hochschule</strong>Mitte 2012 forderte das BayerischeWissenschaftsministerium die <strong>Hochschule</strong>nfür angewandte Wissenschaftenauf, sich im Rahmen eines Wettbewerbsunter allen 18 bayerischen<strong>Hochschule</strong>n für angewandte Wissenschaftenum den Titel Technische<strong>Hochschule</strong> zu bewerben, nachdemzuvor die gesetzliche Grundlage dafürgeschaffen wurde. Im Wettbewerbging es um die weitere Differenzierungder bayerischen Hochschullandschaftund die verstärkte Profilbildung für einzelne,herausragende <strong>Hochschule</strong>n.Foto: Petrer RoggenthinBei der ersten WettbewerbsrundeEnde 2012 waren das <strong>OHM</strong>, die<strong>Hochschule</strong>n Ingolstadt, Regensburgund Amberg/Weiden erfolgreich undhaben am 15. Dezember 2012 ihreVollanträge abgegeben.Nach der Prüfung durch ein Gutachtergremiumwurde am 19. März2013 durch den Ministerrat verkündet,dass das <strong>OHM</strong> sowie die <strong>Hochschule</strong>Deggendorf, die <strong>Hochschule</strong> Ingolstadtund der die <strong>Hochschule</strong>n Regensburg/Amberg-Weiden Technische <strong>Hochschule</strong>werden.Innovationsmotor: Allein in den technischen Fakultäten der <strong>Hochschule</strong> gibt es über 150 Labore, zum Beispielden abgebildeten Fahrzeugprüfstand der Fakultät Maschinenbau und Versorgungstechnik. Die Leistungsfähigkeitin den technischen Fächern war ein wichtiges Auswahlkriterium im Wettbewerb.AnzeigeIm Studium dual durchstartenmit dem I.C.S. Fördermodell• Besondere duale Studienvariante• Einstieg zur 2. Studienhälfte• Attraktive Firmenpartner• Intensive Praxiserfahrung• Optimaler BerufseinstiegFakultäten: Angewandte Chemie | Bauingenieurwesen | Betriebswirtschaft |Informatik | Elektrotechnik Feinwerktechnik Informationstechnik |Maschinenbau und Versorgungstechnik | Verfahrenstechnik | Werkstofftechnik |Mehr unterwww.ics-ev.de


TITELTHEMADas <strong>OHM</strong> ist Technische <strong>Hochschule</strong>!Eine <strong>Hochschule</strong> mit ForschungsstärkeCHE Consult hat die <strong>Ohm</strong>-<strong>Hochschule</strong> auf ihrem Weg zur Technischen <strong>Hochschule</strong> begleitetDie CHE Consult GmbH, eine Ausgründungaus dem gemeinnützigen CHECentrum für <strong>Hochschule</strong>ntwicklung,arbeitet seit 2001 für <strong>Hochschule</strong>n, Forschungseinrichtungen,Wissenschaftsbehördenund Stiftungen, die durchstrategisch ausgerichtete Projekte dieLeistungsfähigkeit des Wissenschaftssystemssteigern und es auf neue Herausforderungenvorbereiten wollen. Siewar auch Partnerin der <strong>Ohm</strong>-<strong>Hochschule</strong>bei der Antragstellung für den TitelTechnische <strong>Hochschule</strong> im vergangenenHerbst. In diesem Interview spricht derGeschäftsführer von CHE Consult, Dr.Christian Berthold, über Einzelheiten.Herr Dr. Berthold, Sie sind Geschäftsführerbei CHE Consult, die die <strong>Hochschule</strong>nin vielfältigen Reformen berät.In dieser Eigenschaft haben Sie die<strong>Ohm</strong>-<strong>Hochschule</strong> beim Prozess derAntragstellung im Wettbewerb für dieTechnische <strong>Hochschule</strong> unterstützt.Was genau war Ihre Aufgabe?Nun, wir haben als CHE Consult einerseitseinen ganz guten Überblick über diedeutschen <strong>Hochschule</strong>n, so dass ich dem<strong>OHM</strong>, wie man ja hier sagt, Einschätzungenliefern konnte, wo es nach meinerWahrnehmung im Vergleich seine besonderenStärken hat. Bei so etwas kann derBlick von außen ja immer ganz nützlichsein. Zum anderen verfügen wir auch übereigene Daten, die wir etwa im Kontext derNachfrageentwicklung einbringen konnten.Was war der Auslöser für dieses Wettbewerbsverfahren?Foto: CHE ConsultHat die Technische <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> gerneauf ihrem Weg begleitet: Dr. Christian Berthold.Da müssten Sie wohl das Ministeriumfragen! Wenn ich es recht weiß, hat das<strong>OHM</strong> aber selbst ein wenig Geburtshilfebei der Idee geleistet. Vor allem aber mussman diesen Wettbewerb hochschulpolitischeinordnen: Das Centrum für <strong>Hochschule</strong>ntwicklunghat schon lange dafürplädiert, dass das deutsche Hochschulsysteminstitutionell differenziert wird. DerWissenschaftsrat hat diese Gedankensehr deutlich vorgetragen. Dass Bayernhier nun auch rechtlich relevante Schrittegeht und weitere Hochschulformen zwischenUniversitäten und Fachhochschulenzulässt, ist gut und richtig – und holtletztlich nur formal Entwicklungen nach,die sich längst vollzogen haben.Wie haben Sie die <strong>Hochschule</strong> konkretunterstützt?Vor allem kritische Kommentare geliefertund ständig nachgefragt: Was heißt dasdenn? Was soll das denn bezwecken?Wie meint ihr das genau? Läuft das dennwirklich so wie ihr behauptet?Wodurch hat sich das <strong>OHM</strong> besondersals Technische <strong>Hochschule</strong> qualifiziert?Ohne Frage ist die <strong>Ohm</strong>-<strong>Hochschule</strong> eine<strong>Hochschule</strong> mit besonderer Forschungsstärke,das zeigen die Zahlen, das zeigtaber auch die gelebte Wirklichkeit. Manhat schon lange neue Wege beschritten,um in einer Art Matrix die fachlichenKompetenzen jenseits der Studiengängeund Fakultäten zu nutzen. Das Bemerkenswerteund Innovative daran ist ausmeiner Sicht, dass das <strong>OHM</strong> dabei ganzverschiedene Kooperationen mit externenWissenschaftseinrichtungen nutzt, seienes die so genannten An- wie die In-Institute,sei es der Energie Campus, seien esandere Bereiche. Man hat hier also nichtnur einfach zusätzliche Strukturen erfundenund damit eine neue starre Ebene inder <strong>Hochschule</strong> geschaffen, sondern der<strong>Hochschule</strong> gelingt es, von den Bedürfnissenund Rahmenbedingungen in denverschiedenen innovativen Themenfeldernauszugehen – und dann Strukturenzu schaffen, die jeweils geeignet sind. Dasist eine beachtliche Stärke, gerade auchim Management, mit der Komplexität, dieso entsteht, produktiv umzugehen.Im Zuge der Antragstellung wurdeauch ein Entwicklungskonzept für dieTH <strong>Nürnberg</strong> erarbeitet. Wo positioniertsich die TH zwischen den Universitätenund den <strong>Hochschule</strong>n für angewandteWissenschaften?Die Technische <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> <strong>Georg</strong><strong>Simon</strong> <strong>Ohm</strong> bleibt eine anwendungsorientierte<strong>Hochschule</strong> mit einer besonderenAusprägung in der Forschung. Siegreift innovative Themen auf und überführtsie in anwendungsbezogene Forschungszusammenhänge.Dabei steigt der Anteilder Forschung mit den Stufen im Bologna-Zyklus,vom Bachelor über den Masterbis zur Promotion. Die Technische <strong>Hochschule</strong><strong>Nürnberg</strong> will und wird keine Universitätwerden, aber sie unterscheidetsich inzwischen deutlich von einer klassischenFachhochschule.Werden Sie die TH <strong>Nürnberg</strong> weiterhinin ihrer Entwicklung begleiten?Spaß machen würde es mir.Das Gespräch führte Doris Keßler.12<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


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<strong>Hochschule</strong>Foto: Wolfgang FeigeDie Technische <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> wächst, nicht nurzahlenmäßig, sondern auch räumlich. Auf dem Bild obenist ein Modell des Standorts Keßlerplatz mit dem Prinzregentenuferim Vordergrund zu sehen. Links neben der altenVilla befindet sich in dem Modell das Informationszentrumder <strong>Hochschule</strong> – eine Kombination aus Bibliothek und Rechenzentrum.Für dieses Gebäude ist der Bauantrag jetztgenehmigt worden.Auf dem ehemaligen AEG-Gelände wurde der EnergieCampus <strong>Nürnberg</strong> offiziell eröffnet. Er arbeitet an derVerwirklichung der Vision einer nachhaltigen, auf erneuerbarenEnergien basierenden Energiewirtschaft. DieTechnische <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> ist zusammen mit derFriedrich-Alexander-Universität und verschiedenen Forschungseinrichtungender Region beteiligt. Auch in derLehre werden neue Strukturen aufgebaut: Aktuell findetunter dem Stichwort „Lehren lernen“ eine systematischedidaktische Qualifizierung für Fachtutorinnen und -tutorenstatt. Das Programm besteht aus verschiedenen Bausteinen,die je nach Vorkenntnissen und Interessen gewähltwerden können.DK14 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


Meldungen<strong>Hochschule</strong>Foto: Wolfgang FeigeNeues Informationszentrumauf dem CampusDer Leiter des Staatlichen Bauamts Erlangen-<strong>Nürnberg</strong>, Dieter Maußner (links), und der Kanzlerder Technischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>, AchimHoffmann, präsentierten das preisgekrönteModell.Der Architektenwettbewerb für das neueInformationszentrum auf dem Campusam Keßlerplatz und die Neugestaltungdes Campus ist entschieden. Der erstePreis ging an Thomas Fischer und OleCreutzig vom Atelier 30 GmbH aus Kasselsowie an Landschaftsarchitekt TobiasMann. Sie kamen im Oktober nach <strong>Nürnberg</strong>,um über die Entwürfe, Modelle undZiele der Baumaßnahme zu sprechen.Das Informationszentrum setzt mit rund6.100 m² Nutzfläche einen signifikantenstädtebaulichen Akzent. Es wird im Zentrumdes Hochschulgeländes am Keßlerplatzgebaut. In dem Gebäude werdendas Rechenzentrum und die HochschulbibliothekPlatz finden; die bisherigenStandorte Teilbibliothek Bahnhofstraßeund Zentralbibliothek werden zusammengeführt.Das Gebäude wird den zukünftigenNutzerinnen und Nutzern einkonzentriertes Dienstleistungsangebotmit Ausleihe, Beratung, internem Verkaufund Nutzung von Medien, Reprografie,Lernräumen und Schulungen bieten. Einweiterer Pluspunkt werden die gut ausgestattenPC-Arbeitsplätze für Studierendezu Unterrichtszwecken sowie zumfreien Üben in kleineren Gruppenräumensein. Am RZ-HelpDesk können alle Angehörigeder <strong>Hochschule</strong> EDV-Fragenlösen und z. B. Software erwerben.Hochtechnologie ist in den Server- undDatenverteilungsräumen geplant. Mit derFertigstellung des Informationszentrumsrechnet man im Jahr 2018; Baubeginnist 2014. Vorher muss zunächst das alteC-Gebäude auf dem Campus abgerissenwerden.WF/DKDie <strong>OHM</strong>-TutorenqualifizierungTutorinnen und Tutoren haben eine entscheidendeFunktion bei der Unterstützungstudentischer Lernprozesse. Siefördern Lernautonomie, bieten Lernbegleitung,Hilfestellung und Beratungfür Studierende in unterschiedlichenLernprozessen, insbesondere bei Lernschwierigkeitenund Prüfungsvorbereitung.Um die Wirkung der Fachtutorienauf die Lernprozesse der Studierendenzu optimieren, ist die professionelle Vorbereitung,Schulung und Begleitung vonTutoren und Tutorinnen wichtig. Ab demSommersemester 2013 bietet die TH<strong>Nürnberg</strong> daher im Rahmen der InitiativeMehr Qualität in der Lehre eine systematischedidaktische Qualifizierung fürFachtutorinnen und Fachtutoren an. Ineiner teilnehmerorientierten Atmosphärewird das Lehren gelernt und Gelegenheitzum Sich-Ausprobieren gegeben.Dr. Benjamin ZingerKontakt: Jasmin MüllerReferentin für Hochschuldidaktiktutorenprogrammwww.@th-nuernberg.deth-nuernberg.de/tutorenprogrammFoto: Elke ZapfEinsatz für den Energie Campus <strong>Nürnberg</strong>:Staatssekretärin Katja Hessel, Finanzminister Dr.Markus Söder, Wirtschaftsminister Martin Zeil undWissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch(von links).Energie Campus <strong>Nürnberg</strong>offiziell eröffnetDer Energie Campus <strong>Nürnberg</strong> (EnCN)wurde am 4. März offiziell auf dem ehemaligenAEG-Gelände im <strong>Nürnberg</strong>er Westeneröffnet. Gleich drei bayerische Minister– Wirtschaftsminister Martin Zeil, WissenschaftsministerDr. Wolfgang Heubisch undFinanzminister Dr. Markus Söder – würdigtenden EnCN als internationales Leuchtturmprojektin der Energieforschung. ImEnCN bündeln die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<strong>Nürnberg</strong>, die Techni-sche <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>, die FraunhoferInstitute für Integrierte Schaltungen IIS, fürIntegrierte Systeme und BauelementetechnologieIISB sowie für Baupysik IBPund das Bayerische Zentrum Zentrum fürAngewandte Energieforschung ihre vielfältigenKompetenzen in diesem zukunftsträchtigenForschungsfeld. Ziel aller Partnerist es, die Vision einer Energiewirtschaft zuverwirklichen, die allein auf erneuerbarenEnergien basiert.ez<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 201315


FakultätenFoto: fotolia.comUrbane Mobilität ist ein wichtiges Thema an der TH-<strong>Nürnberg</strong>.In diesem Sommersemester startete der dreisemestrigeMasterstudiengang Urbane Mobilität (Verkehrsingenieurwesen).Drei Fakultäten sind an seinem Gelingenbeteiligt: Bauingenieurwesen, Betriebswirtschaft sowieMaschinenbau und Versorgungstechnik.Formeln und Zahlen gewinnen in der Fakultät Allgemeinwissenschaftenan Bedeutung. Dort gibt es seit dem Wintersemester2012/13 den neuen Bachelorstudiengang AngewandteMathematik und Physik. Von einem Absolventender Fakultät Design, Jonas Schubert, kommt der aktuelleImagefilm der Europäischen Metropolregion <strong>Nürnberg</strong>. Ausder Fakultät Werkstofftechnik erhielten im November 2012Prof. Dr. Thomas Frey und der Absolvent Hannes Kühl denbayerischen Innovationspreis für ihre Arbeiten an einemHochtemperaturheizer.DK16 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


Allgemeinwissenschaften FakultätEine Welt aus Formeln, Codes und ZahlenDer neue Bachelorstudiengang Angewandte Mathematik und PhysikNeben der experimentellen und dertheoretischen Herangehensweise istdie Simulation in Forschung und Entwicklungzum dritten Standbein geworden.Vor allem in technischen Prozessenwird das Modell als Hilfestellungimmer wichtiger. Dafür vermittelt derneue Bachelorstudiengang AngewandteMathematik und Physik (AMP) einefundierte Grundlage in Mathematik,Physik und Informatik. Im Wintersemesterbegannen knapp 40 ZahlenundTechnikaffine mit diesem Studiengangan der TH <strong>Nürnberg</strong>. HedwigUnterhitzenberger aus dem StudiengangTechnikjournalismus berichtet.Foto: Hedwig UnterhitzenbergerAuslöser für die Einrichtung desneuen Studiengangs war, dassdie Simulation in der Entwicklungimmer mehr an Bedeutunggewinnt. Also taten sich mehrereProfessoren aus der Fakultät Allgemeinwissenschaftenzusammen und gründetenden Studiengang AngewandteMathematik und Physik.Der soll laut Prof. Dr. Thomas Lauterbach,einem der beiden Studiengangsleiter,speziell die breiten Grundlagender Mathematik, Physik und Informatikvermitteln. Im reinen Ingenieurstudiumbliebe dafür zu wenig Zeit. Im weiterenVerlauf werden die Kenntnisse an praktischenBeispielen aus der Technik intensiviert.Dazu können die Studierenden zweiAnwendungsfelder wählen und vertiefen.Für die Vertiefungsrichtungen möchte dieFakultät Allgemeinwissenschaften engmit anderen Fakultäten der Technischen<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> kooperieren.Gute Perspektiven„Der Studiengang ist für alle, die sich fürMathematik, Physik und Technik interessierenund gerne mit dem Computer arbeiten“,beschreibt ihn Prof. Dr. ThomasLauterbach, der dort Physik lehrt: „DieStudierenden sollten den Dingen auf denGrund gehen und Zusammenhänge verstehenwollen.“Prof. Dr. Thomas Lauterbach, einer der beiden Studiengangsleiter für Angewandte Mathematik undPhysik, erklärt die Dynamik der Drehbewegung.Formal braucht man Abitur, die Fachhochschulreifeoder eine gleichgestellteberufliche Qualifikation. Nach mindestenssieben Semestern können die Absolventinnenund Absolventen in vielenBereichen arbeiten. Abstrakte Modelleauf komplexe Fragestellungen zu übertragenund diese rechnerisch auszuwertenund die Fähigkeit, Zusammenhängezu erkennen, spielen nicht nur in Technikund Industrie eine Rolle.Ob in der Medizin- oder Lasertechnik, inder Automobilindustrie, IT oder Telekommunikation,in Forschung und Entwicklung,in der Produktion oder Logistik: Inallen Zweigen sind Fachkräfte gefragt,die technische Prozesse simulieren können.„Die Schlüsselqualifikationen lassensich aber auch im Bereich Wirtschaftoder Finanzen setzen, obwohl der Fokusdes Studiengangs auf den technischenAnwendungen liegt“, betont Prof. Dr.Lauterbach.Viel Arbeit, viel ErfolgFür den 20-jährigen Daniel Suth bietetder Bachelorstudiengang AngewandteMathematik und Physik alles, was interessantist, auch wenn es sehr viel zutun gibt. Der gelernte Fachinformatikerwürde nach dem geplanten späterenMasterabschluss gerne im DeutschenZentrum für Luft- und Raumfahrt arbeiten.Falls es damit nichts wird, möchte erals Entwickler in die Automobilindustrie.Auch Jochen Keilholz, der vor dem Studiumeine Ausbildung zum Industriemechanikergemacht hat, ist euphorisch:„Die Professoren und Lehrbeauftragtekümmern sich wirklich um uns. Weil esfür viele zu schnell vorwärts geht, organisierensie Tutorien.“Tutorium auf den Weg gebrachtProf. Dr. Lauterbach schätzt das Engagementseiner Studierenden: „Sie selbsthaben obendrein ein Tutorium auf denWeg gebracht. Dazu treffen sie sich wöchentlichund besprechen die Aufgaben,die eben gerade anstehen.“ So zögendie Stärkeren die Schwächeren hoch,erzählt er weiter.Der Großteil der Studierenden ist fürden Wunschstudiengang AngewandteMathematik und Physik nach <strong>Nürnberg</strong>gezogen. So auch Manuel Dillmann. Der23-jährige kommt eigentlich aus Wangenim Allgäu, fast 300 Kilometer entfernt.Später möchte Manuel Dillmann in derFahrzeugentwicklung arbeiten.Hedwig Unterhitzenberger<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 201317


FakultätenBauingenieurwesenQuerschnittsthema Urbane MobilitätNeuer Masterstudiengang startet im SommersemesterIn diesem Sommersemester startetder dreisemestrige MasterstudiengangUrbane Mobilität (Verkehrsingenieurwesen).Er wird von denFakultäten Bauingenieurwesen, Betriebswirtschaftsowie Maschinenbauund Versorgungstechnik gestaltet.Über den neuen Studiengang berichtetder Technikjournalismus-StudentBenjamin Stieglmaier.Foto: Benjamin StieglmaierAlternative MobilitätskonzepteDer Themenkomplex Transport und Verkehrfristet in vielen Studiengängen einRanddasein. „Hier gibt es ein Defizit imSpektrum der Ausbildung“, erklärt Prof.Dr. Kipke aus der Fakultät Bauingenieurwesen.Das war auch der Denkanstoß,den Masterstudiengang Urbane Mobilitätzu schaffen. Prof. Dr. Tretow von der FakultätMaschinenbau und Versorgungstechniksuchte als Fachmann für Schienenfahrzeugeschon länger einen Partnerfür solch ein Projekt. Prof. Dr. Müller, diean der Fakultät Betriebswirtschaft Professorinfür Logistik, Transport sowieVerkehrs- und Speditionslogistik ist, integriertAspekte der Betriebswirtschaft.Sie sieht die Lösung für zukünftige Mo-Der Standort <strong>Nürnberg</strong> spielt imVerkehrswesen eine entscheidendeRolle: Johannes Scharrerwar Initiator der ersten deutschenEisenbahn von <strong>Nürnberg</strong> nachFürth und gründete die Städtische PolytechnischeSchule, ein Vorläuferinstitutder TH <strong>Nürnberg</strong>. Neben seiner historischenBedeutung ist das Verkehrswesenauch ein wichtiger Arbeitgeber: In denUnternehmen der Europäischen Metropolregion<strong>Nürnberg</strong>, die sich zur Förderungder Kompetenzinitiative „Verkehrund Logistik“ zusammengeschlossenhaben, sind mehr als 70.000 Personenbeschäftigt.Forschungsnachwuchs gesuchtTrotzdem ist Bayern bisher mit einerpraxisorientierten Ingenieurausbildungim Bereich Verkehr und Mobilität starkunterversorgt. Prof. Dr. Harald Kipke,Prof. Dr. Hans-Jürgen Tretow und Prof.Dr. Stefanie Müller versuchen dem nunentgegenzusteuern. „Wir wollen dieForschung im Bereich Mobilität vorantreiben“,erklärt Prof. Dr. Kipke. Deshalbsei der neue Masterstudiengang aufengagierte, interessierte Studierendeangewiesen. Er soll auch Forschungsnachwuchsfür den im zukünftigen NurembergCampus of Technology anzusiedelndenthematischen Schwerpunkt„Intelligente Verkehrsplanung“ anziehen.Drei Fakultäten sind beteiligtGestaltet wird der Master of Engineeringdabei von den drei Fakultäten Bauingenieurwesen,Maschinenbau und Versorgungstechniksowie Betriebswirtschaft.Sie stehen für den neuen Studiengang Urbane Mobilität: Prof. Dr. Stefanie Müller, Prof. Dr. Harald Kipkeund Prof. Dr. Hans-Jürgen Tretow (von links).Zu Hause ist er an der Fakultät Bauingenieurwesen.Mit Verkehrswegebau und-planung, Fahrzeugtechnik, Verkehrswirtschaftsowie Verkehrssystemtechniksollen in dem Studiengang das interdisziplinäreDenken und Handeln geschultwerden, um zukünftige Mobilität bei steigendenEnergiepreisen zu fördern.bilitätskonzepte in kooperativen Bündelungenwie zum Beispiel Carsharing oderFahrgemeinschaften. „Das muss organisiertund koordiniert werden“, erklärtsie. Alle drei sind von ihrer Mission überzeugt:„Die heutige starke Ausprägungdes Individualverkehrs wird wohl so nichtbleiben. Wir müssen über andere Mobilitätskonzeptenachdenken.“Wohlstand hängt von Mobilität abWo können Absolventinnen und Absolventendes Masterstudiengangs ihr Betätigungsfeldfinden? Laut Prof. Dr. Kipkegibt es da viele Möglichkeiten: Staatlicheund kommunale Bauverwaltungen, Verkehrsbetriebeoder privatwirtschaftlicheUnternehmen brauchen Verkehrsingenieurinnenund -ingenieure,klassischeAutomobilkonzerne ebenfalls, denn auchdie machen sich bereits Gedanken überzukünftige Verkehrskonzepte. „UnserWohlstand hängt nämlich auch an derMobilität“, erklärt Prof. Dr. Tretow. Esmüsse klar werden, dass das Verkehrsingenieurwesenein Dienst an der Gesellschaftsei.Benjamin Stieglmaier18 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


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FakultätBetriebswirtschaftLob des „ehrbaren Kaufmanns“IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch referierte bei den Erstsemester-EinführungstagenDie Erstsemester-Einführungstagefür die „Neuen“ der Fakultät Betriebswirtschaftstanden 2012 unterdem Motto „Corporate Social Responsibility“(CSR). Dabei geht es umeine Abkehr vom kurzfristigen Gewinnmaximierungsdenken.Damit dieStudierenden schon von ersten Tagan wirtschaftliches Handeln mit ethischenWerten verbinden, sprach derHauptgeschäftsführer der IHK, MarkusLötzsch, vor über 400 Erstsemesternüber das CSR-Verständnis, dasdie Kammer in der Wirtschaft fördernmöchte.Kaum ein Tag vergeht, an demnicht in den Medien neueSchlechtigkeiten über profitgierigeManager und verantwortungsloseUnternehmen berichtet werden.Gerade seit der Finanz- und Wirtschaftskriseist ein Misstrauen gegenüber dermarktwirtschaftlichen Ordnung, Unternehmenund Gewinnorientierung festzustellen.Vertrauen als GeschäftskapitalNicht ganz zufällig erleben die Leitgedankendes „ehrbaren Kaufmanns“ seit einigerZeit eine erstaunliche Reminiszenz.Der ehrbare Kaufmann wusste um dieBedeutung des Vertrauens in der Gesellschaft.Erst das entgegengebrachteVertrauen ermöglichte gewinnbringendeGeschäfte. Es entstand durch die Tugendendes ehrbaren Kaufmanns: Integrität,Aufrichtigkeit, Anstand und Fairness.Natürlich hat der sich der wirtschaftsorganisatorischeRahmen geändert. Die heutigeWirtschaftswelt stellt sich komplexerund vor allem globaler als zu den Zeitenfrüherer Einzelkaufleute dar.Die derzeitigen Diskussionen bieten auchneue Chancen für die Wiederbelebung derklassischen Idee von unternehmerischerVerantwortung in einer sozialen Marktwirtschaft.Dazu dürfen wirtschaftliche Überlegungennicht auf bloße monetäre FragenCorporate Social Responsibility: ein Thema, das viele Studierende interessiert.reduziert werden, sondern sind immerauch als gesellschaftspolitische Fragestellungenzu begreifen.In diesem Sinne werden Ziele und Inhaltegesellschaftlicher Verantwortung vonUnternehmen, die auf dem Leitbild desehrbaren Kaufmanns basieren, als sogenannteCorporate Social Responsibilitybezeichnet.Gesellschaftliche VerantwortungIn der „Nationalen Strategie zur gesellschaftlichenVerantwortung von Unternehmen“der Bundesregierung wird CSRals „verantwortliches unternehmerischesHandeln im eigentlichen Kerngeschäft bezeichnet;ein integriertes Unternehmenskonzept,das alle sozialen, ökologischenund ökonomischen Beiträge eines Unternehmenszur freiwilligen Übernahme gesellschaftlicherVerantwortung beinhaltet,die über die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungenhinausgehen und die Wechselbeziehungenmit den Stakeholdern einbezieht.“Es geht bei CSR also nicht darum, dasssich Unternehmen über das Kerngeschäfthinaus für gute Dinge einsetzen, schongar nicht, wenn soziale Taten als Kompensationfür nicht einwandfreies unternehmerischesHandeln vollbracht werden.Gewinnorientiertes Handeln steht jedochnicht notwendigerweise im Widerspruchzu moralischen Werten bzw. gesellschaftlicherVerantwortung. Wichtig ist, aufwelche Weise Gewinne erzielt werden.Nachhaltiges, auf langfristigen Erfolg ausgelegtesWirtschaften erfordert Gewinnorientierung,aber es muss mit fairen Mittelnerfolgen.Die Bedeutung von Corporate Social Responsibilityist, dass Unternehmen nurdann erfolgreich sein können, wenn dieindividuelle Komponente „Gewinn“ sowiedie gesellschaftliche Funktion „Schaffungvon Mehrwert für die Gesellschaft“ desUnternehmens gemeinsam betrachtetwerden, um wertschaffende Investitionenvornehmen zu können.Einfluss über LieferkettenGerade im Rahmen der globalisiertenWirtschaft können Unternehmen z. B. imRahmen ihrer Lieferketten zu gesellschaftlicherWeiterentwicklung beitragen undden Prozess der Globalisierung verantwortlichmitgestalten. CSR kann für Unternehmenstrategisch und unternehmensspezifischrichtig eingesetzt ein Weg derDifferenzierung sein und Wettbewerbsvorteileschaffen und bietet Chancen für dieEntwicklung neuer Geschäftsmodelle undErschließung neuer Märkte sowie die Stärkungvon Produkt- und Prozessinnovationen.Markus LötzschFoto: Daniel Großhauser20 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


Design FakultätDas hier und duBachelorarbeit von Jonas Schubert ist der neue Imagefilm für die Metropolregion <strong>Nürnberg</strong>Der Absolvent Jonas Schubert ausder Fakultät Design hat mit „Dashier und du“ einen Imagefilm für dieEuropäische Metropolregion <strong>Nürnberg</strong>geschaffen, der durch einekontrastreiche Mischung aus ungewöhnlichenBildpaaren verblüfft. DieArbeit war die beste Bachelorarbeitseines Jahrgangs.Zweimal jährlich präsentierendie Studierenden aus demStudienfach Film & Animationder Fakultät Design bei der<strong>OHM</strong>rolle ihre Arbeiten vor Presse undPublikum. Durch seinen Kurzfilmtrailerfür die <strong>OHM</strong>rolle im Herbst 2011 ergatterteder damalige Student Jonas Schubertden Auftrag für die Imagefilmkampagneder Metropolregion <strong>Nürnberg</strong>.Das hier und du – so nennt Jonas Schubertseinen Imagefilm. Die Kampagne,bestehend aus sieben 45 Sekundenlangen Spots zu sieben verschiedenenThemenbereichen, soll auf eindrücklicheArt den Blick auf die Metropolregion<strong>Nürnberg</strong> lenken und ihr junges, kreativesPotenzial beleuchten. Die Zielgruppe,welche der Marketingverein dabei imAuge hat, sind die 18- bis 35jährigen. Zusehen ist das Werk über soziale Plattformenwie Facebook, Twitter oder imYoutube-Kanal des Marketingvereins.Sieben Themenbereiche„Die sieben Themenbereiche, Tourismus,Kultur, Verkehr, Wirtschaft, Leben,Wissenschaft und Sport werden vonsieben fiktiven oder realen Personen repräsentiert.Wir verleihen diesen Figurenmit den gezeigten Situationen und Gegenständeneine Individualität, mit dersich die Zuschauerinnen und Zuschaueridentifizieren können“, beschreibt Schubert,der inzwischen als freier Regisseurin Berlin lebt und arbeitet, sein Konzept.Jede Episode eines Themenberichtsbeginnt mit einer langsamen Zufahrtauf die jeweilige Person vor neutralemGeigenspieler: „Hier bin ich Gast“ aus dem Themenbereich Kultur.Hintergrund. Darauf folgt eine schnelleund bunte Bilderserie aus dem Lebendes Protagonisten. Schubert hat mitseinem Imagefilm ungewöhnliche Bildpaaregeschaffen. Die kurzen Sätze ausdem Off beginnen mit dem Wort „Hier“.„Dabei setze ich bewusst darauf, dassdie jeweiligen Situationen und Gegenständeim Bild auf eine abstrahierendeund witzige Art zu einer neuen Aussageverholfen wird“, erklärt Schubert seinenEpisodenaufbau.Witzige KontrasteSo wird beispielsweise der Off-Kommentar„Hier führe ich Tagebuch“ miteiner witzigen Szene kontrastiert, dieeine Hand beim Notenschreiben beobachtet.Erst am Ende des Spots ist derjeweilige Protagonist oder die jeweiligeProtagonistin im eigenen beruflichenUmfeld zu sehen. Für den Bereich Kulturist das beispielsweise die GeigerinYana Luzman. Zum Schluss folgt derSlogan der Kampagne „Das hier unddu“, der sich direkt an den Zuschauerrichtet, gefolgt vom Logo der Metropolregionund des Hauptsponsors undweiteren Sponsoren des Marketingvereins.„Mir lag vor allem etwas daran, dieVielseitigkeit eines Menschen zu zeigen“,erläutert Jonas Schubert. Für dieImagefilmkampagne bekamen Schubertund sein Filmteam, MediendesignerAlexander Vexler (Co-Konzeption,Kamera) und Susanne Falk (Bachelorder Theaterwissenschaften/Produktionsleitung)ein festes Budget vomMarketingverein, das von Siemens undweiteren Sponsoren zur Verfügung gestelltwurde.Imagefilme machen neugierig„Die Imagefilme sind klasse geworden.Sie machen neugierig und überraschen“,lobt Dr. Christa Standecker,seit 1. September 2012 Geschäftsführerinder Europäischen Metropolregion<strong>Nürnberg</strong> e.V., das Ergebnis. „Für denMarketingverein ist die Fakultät Designein interessanter Partner, und wirkönnen uns auch zukünftig eine Zusammenarbeitmit der TH <strong>Nürnberg</strong>vorstellen, auch wenn zur Zeit nichtsKonkretes geplant ist“.Nicht nur vom Marktetingverein hatJonas Schubert für seine Imagefilmkampagneein großes Lob erhalten.Seine Arbeit wurde von Prof. JürgenSchopper mit der Traumnote 1,0 bewertetund erhielt sogar eine Auszeichnungals beste Bachelorarbeit seinesJahrgangs.Gabriele SchönfeldAbbildung: Jonas Schubert<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 201321


FakultätElektrotechnik Feinwerktechnik InformationstechnikVon Studierenden für StudierendeSeit 2009 ist die Zahl der Tutorien rasant gestiegen„Dieses Baby ist gut gediehen!“ WennProf. Dr. Thomas Giesler aus der FakultätElektrotechnik FeinwerktechnikInformationstechnik (efi) von seinenTutorien erzählt, glänzen die Augenund ein Lächeln breitet sich auf seinemGesicht aus. Mittlerweile kümmernsich rund 45 Studierende umfachliche, aber auch organisatorischeFragen und Anliegen der Erst- undZweitsemester. 56 Tutorien sollen denÜbergang vom angeleiteten Lernen inder Schule zum selbstständigen Arbeitenan der <strong>Hochschule</strong> erleichtern.Magdalena Riesch aus dem StudiengangTechnikjournalismus sprach mitProf. Dr. Giesler und zwei Tutoren ausder Fakultät.Engagierte Truppe: Das Tutorenteam 2012 mit Prof. Dr. Thomas Giesler und Prof. Dr. ChristineRademacher (rechts vorne).Foto: privatAls Prof. Dr. Giesler 2009 an dieTH <strong>Nürnberg</strong> kam, steckte dasTutorenprogramm noch in densprichwörtlichen Kinderschuhen.Zunächst hatten sich Studierendeder Elektrotechnik zusammengeschlossenund ein Tutorium für Informatik organisiert.Nachdem er von Studierendenund Dozenten um Hilfe gebeten wurde,entschloss sich der Professor für Elektrotechnikzur Organisation der begleitetenLerngruppen, zunächst für das FachGrundlagen der Elektrotechnik im StudiengangElektrotechnik.Am Anfang waren es achtAnfangs bestand das Team aus achtTutorinnen und Tutoren, die Übungskonzeptefür ebenso viele Lernveranstaltungenerarbeiteten. Danach wuchs dieAnzahl der Tutorien genauso kontinuierlichwie das Tutorenteam: Schon imWintersemester 2010/2011 waren es 15Tutorinnen und Tutoren für ebenso vieleLerngruppen und im Sommersemester2012 steigerte sich diese Zahl auf 22 bei41 Tutorien. Seit dem Sommersemester2011 beteiligt sich Prof. Dr. ChristineRademacher aus der Fakultät Allgemeinwissenschaften:Sie organisiert Tutorienfür das Fach Ingenieurmathematik.Mittlerweile erstreckt sich das Tutorienangebotan der Fakultät efi auf dieStudiengänge Elektrotechnik und Informationstechnik,Mechatronik undFeinwerktechnik, Medizintechnik sowieMedia Engineering und dabei auf dieFächer Elektrotechnik, Ingenieurmathematik,Informatik, ObjektorientiertesProgrammieren, Computergrafik, Konstruktion,Systemtheorie und digitale Signalverarbeitung,Physik.Prof. Dr. Giesler legte von Anfang anWert auf Teambildung, ein einheitlichesKonzept und Struktur. Hierzu wurde fürdie Tutorinnen und Tutoren eine eigeneOnline-Plattform bereitgestellt. Mittlerweileergänzt ein didaktisches Trainingdas Gesamtkonzept. Dort lernen dieangehenden Tutorinnen und Tutorenunter anderem ihre Rolle in der Gruppekennen, erarbeiten methodische Ansätzeund erörterten den Umgang mit kritischenFragen.Stammtisch für den TeamgeistZur Stärkung des Teamgeistes wurde einStammtisch eingerichtet, bei dem sichTutorinnen und Tutoren, Professorinnenund Professoren der Grundlagenfächersowie die Tutorienorganisatorinnen und-organisatoren in gemütlicher Rundetreffen.„Mittlerweile kommt das Projekt so gutan, dass es mehr Bewerberinnen undBewerber als Tutorenstellen gibt“, freutsich Prof. Dr. Giesler. Er achtet bei derAuswahl der neuen Lernbetreuerinnenund -betreuer vor allem auf die Persönlichkeitund darauf, „wie jemand denStoff rüberbringt“.Gute Vorbereitung für den BerufDer schnelle Erfolg kam durch Herausarbeitender Win-Win-Situation. Prof. Dr.Giesler betont bei der Anwerbung derneuen Tutorinnen und Tutoren immerdie Herausbildung der sozialen Kompetenzen.„Beispielsweise übt die Tutorinoder der Tutor, vor einer großen Gruppezu sprechen oder diese anzuleiten“,hebt der ehemalige Leiter eines Entwicklungsteamshervor. Dass vorhandenesWissen aufgefrischt und gefestigt wird,nütze den Tutorinnen und Tutoren auch.Benjamin Bärthlein, Medizintechnikstudentim fünften Semester, beschreibtseine Tätigkeit als Abwechslung undwertvolle Ergänzung zum eigenen Hochschulalltag.22 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


Stefan Werzinger, der sich mittlerweileschon im Masterstudium befindet undmit sechs Tutoriumsemestern der Erfahrensteist, entschied sich im Wintersemester2009/10 für die Arbeit als Tutor,weil er die begleiteten Lerngruppen zuBeginn seines Studiums sehr vermisste:„Dass es so etwas gibt, sollte selbstverständlichsein!“ Die aktuellen Studienanfängerinnenund -anfänger jedenfallskennen es nicht anders, betont er. ImSchnitt würden zwischen zehn und 15Studierende eine Lernveranstaltung besuchen.Gegen Ende des Semesterssetze immer ein Aufwärtstrend ein.Eine bewusste EntscheidungNach den Erfahrungen der Tutorinnenund Tutoren gehen die meisten Studierendensehr bewusst zu den Lerngruppen.„Keiner setzt sich freiwillig eineinhalbStunden irgendwo rein, wenn ernicht will!“, betont Werzinger.Ohne Fleiß kein Preis. Das gilt nicht nurfür die Tutorinnen und Tutoren und dieStudierenden. Auch Prof. Dr. Giesler undProf. Dr. Rademacher haben alle Händevoll zu tun. Gerade in den ersten Wocheneines neuen Semesters kostet die Koordinationund Organisation viel Zeit.Prof. Dr. Giesler schätzt die Zusatzbelastungauf zehn bis 20 Stunden pro Wochein den ersten beiden Semesterwochen.Das Hauptproblem seien dabei die knappenZeitfenster. Ein Tutorium soll von denbetreffenden Studierenden besucht werdenkönnen, ohne dass diese eine reguläreVorlesung oder eine andere Lerngruppeverpassen. Außerdem muss eineTutorin oder ein Tutor Zeit haben und einHörsaal zur Verfügung stehen.Bewerbungen sind willkommenStefan Werzinger gibt freimütig zu: „Esist nicht immer möglich, alle Tutorien zubesuchen, auch wenn diese überschneidungsfreigeplant werden.“ Da seien zumBeispiel andere Lehrveranstaltungen wieWahlfächer oder Fremdsprachen, durchdie die Zeitplanung nicht mehr aufgehe.Benjamin Bärthlein schätzt, dass eineTutorin oder ein Tutor neben eineinhalbStunden Tutorium pro Woche noch weiterezwei Stunden an Vor- und Nachbereitungszeitaufwenden muss. Das sollejedoch niemanden von einer Bewerbungabhalten.Magdalena RieschAnzeige®PersonalüberlassungPersonalvermittlungProjektlösungenBei uns müssen Sie nichtauf den Erfolg warten!Wir sind der Spezialist für qualifi ziertes BÜRO- & EDV/IT-Personal. Unser professionellesArbeiten sowie unsere langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Personalplanungwird von unserem namhaften Kunden im regionalen Großraum <strong>Nürnberg</strong>/Fürth/Erlangen geschätzt. Personalüberlassung, Direktvermittlung sowie unserProjektbereich (Outsourcing/Outplacement) bieten Ihnen eine Fülle von Chancenam Arbeitsmarkt.Hochschulabsolventen und Akademikern kann BERG zu anspruchsvollen Positionenbzw. zum ersten Schritt auf der Karriereleiter verhelfen.Wir nehmen uns gerne Zeit, mit Ihnen eine maßgeschneiderte Lösung für Ihrenberufl ichen Werdegang zu fi nden.Für unsere namhaften Kunden suchen wir:BWL-Absolventenmit verschiedenen SchwerpunktenTechnik-AbsolventenSchwerpunkt EDV, Informatik oder ElektrotechnikStudentenfür Jobs während Semester oder SemesterferienBERG Personalmanagement GmbH90489 <strong>Nürnberg</strong> Äußere Sulzbacher Str. 16Telefon 0911 / 3 50 38 - 0 Fax 0911 / 3 50 38 - 99Aktuelle Stellenbörse unter: www.berg-personal.deBÜRO VERWALTUNG EDV IT


FakultätElektrotechnik Feinwerktechnik InformationstechnikOptimales Licht im FlugzeugProfessor der TH <strong>Nürnberg</strong> entwickelte Alternative zu Neonröhren in FlugzeugkabinenProf. Dr. Michael Chowanetz aus derFakultät Elektrotechnik FeinwerktechnikInformationstechnik entwickelte im Auftragder Diehl Aerospace eine ökonomischeBeleuchtung für Flugzeuge. Qualitativhochwertig, kostengünstig undenergieeffizient sollte sie sein. In sechsMonaten kreierte sein Expertenteamein System, das alle Kriterien erfüllt.Zum Ziel führten jede Menge Untersuchungen,Analysen und Vergleichsmessungen.Über das Projekt berichtet dieTechnikjournalismus-Studentin HedwigUnterhitzenberger.Bei Diehl Aerospace, dem Weltmarktführerfür Kabinenbeleuchtungvon Großraumflugzeugen,ist man schon vor einigen Jahrenvon Leuchtstoffröhren auf Leuchtdiodenumgestiegen. Seitdem wird – auchmit Hilfe von Prof. Dr. Chowanetz – ander Verbesserung der LED-Leuchten gearbeitet.Ab Oktober 2011 forschte Prof.Dr. Chowanetz zusammen mit zwei mittelständischenUnternehmen – ATS ausNeunkirchen und beECO aus Erlangen –zum Einsatz von LEDs in Flugzeugkabinen.Im Frühjahr 2012 wurde das Projekterfolgreich abgeschlossen.Zufriedene Auftraggeber„Unsere Auftraggeber waren zufriedenund überrascht, wie schnell wir die Faktenlieferten“, erinnert sich der Professorfür Elektrische Messtechnik.Das Konzept bestand aus zwei Teilen.In den ersten Wochen beschäftigte sichdas Team vor allem mit der Frage, wiesich eine energieeffiziente Verbesserungauf LED-Basis bauen lässt. Dabei wurdenverschiedene Leuchten auf Energieverbrauch,Komplexität und Flexibilität, Gewichtund Kosten geprüft. Eine weitereAnforderung im Flugzeug: Die Anordnungmuss sehr kompakt sein. Letztendlich seieine ziemlich trickreiche Schaltung herausgekommen,erklärt Prof. Dr. Chowanetz,der maßgeblich an der Entwicklungder Beleuchtung beteiligt war.Foto: Diehl Aerospace GmbHIn jeder Flugphase das passende Licht: Neues Beleuchtungssystem im Flugzeug.In der zweiten Phase des Projekts befasstensich die Mitwirkenden damit,wie sich das Kabinenlicht individuellsteuern und anpassen lässt. Die Crewsoll, abhängig von der Flugphase, wählenkönnen, welcher Farbton mit welcherIntensität und welcher Helligkeitin der Kabine vorherrschen sollte. Dashat einige Vorteile: „Bei Langstreckenflügenkann man das Lichtszenario andie jeweilige Flugphase angleichen“,erklärt Prof. Dr. Chowanetz, „also beispielsweisezum Einschlafen einen höherenRot- und zum Aufwachen einenhöheren Blauanteil einspeisen.“ Wenngewünscht, könne das Flugpersonalauch einen künstlichen Regenbogenper Knopfdruck herbeizaubern.Wiedererkennungswert für AirlinesAußerdem schaffen verschiedene FarbenWiedererkennungswert. Fluggesellschaftenkönnten das ausnutzen und soihre Corporate Identity stärken. Lufthansawürde sich vielleicht durch Gelb anden Seitenwänden und Blau als Himmelan der Flugzeugdecke auszeichnen.Überdies ließe sich durch unterschiedlichesLicht die Economy Class optischvon der Business Class trennen.Der Regenbogen kommt jedoch nurzum Vorschein, weil die LEDs einzelnangesteuert werden können. DieLeuchte ist dadurch fähig, mehrereFarbtöne auf einer Länge zu erzeugen.Damit jede Leuchtdiode unterschiedlichleuchten kann, braucht auch jede einenseparaten Regler. „Dennoch einen vernünftigenWirkungsgrad herauszubekommen,war die Hürde“, erklärt Prof.Dr. Chowanetz.So funktioniert die TechnikDas konstruierte Modul besteht aus dreiProzessoren, die je vier RGBW-Zellensteuern. RGBW steht für die PrimärfarbenRot, Grün, Blau und Weiß, die zusammennahezu jeden Farbton erzeugenkönnen. Jede Zelle beinhaltet zweiin Reihe geschaltete LEDs für jede dervier Farben. Auf dem 32 Zentimeter langenModul finden also 48 Doppel-LEDsPlatz. Für den Demo-Betrieb entwickeltedas Team auch eine Software, mit derFarbe, Intensität und Ort über eine grafischeOberfläche einstellbar sind. Zusätzlichkönnen die einzelnen Segmentebeliebig erweitert werden. Nur die Übertragungsratender Daten sorgen für einebegrenzte Aneinanderreihung.Die Forschungsarbeiten von Prof. Dr.Michael Chowanetz und den beiden zuarbeitendenfränkischen Firmen liefertenneue Erkenntnisse für Flugzeugbeleuchtung.„Es geht aber noch mehr an Energieeinsparung“,betont der Entwicklerder neuen Kabinenleuchten. Deshalbbeginnt vermutlich bald ein Anschlussprojektmit denselben Partnern.Hedwig Unterhitzenberger24 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


Partner für moderne TechnikWir sind seit über einem Jahrhundert eine in unseren Branchen bekanntemittelständische Unternehmensgruppe mit weltweit 1.800 Mitarbeitern. In engerAbstimmung mit den industriellen Partnern aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt,Automobilindustrie, Energie, Kunststoff, Pharma und Schiffbau stellen wir anspruchsvolleProdukte an mehreren nationalen und internationalen Standorten her.Starten Sie mit uns Ihre Zukunft!Sie steuern auf den Abschluss einer Ingenieurausbildung im Maschinenbaumit Schwerpunkt Konstruktions-/ Fertigungstechnik oder Wirtschaft zu. Siefreuen sich darauf, Ihr analytisches und konstruktives Denken, Ihre hohe Eigeninitiativeund Ihre guten Englischkenntnisse erfolgreich im Team einzusetzen.Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!Natürlich sind Sie uns auch als Praktikant, Werkstudent, Trainee oder für Abschlussarbeiten(Bachelor, Master, Diplom) herzlich willkommen.Maschinenbauingenieur/inFertigungsingenieur/inVerfahrenstechnikingenieur/inElektroingenieur/in* Zerspanungsmechaniker/in (IHK), Industriemechaniker/in (IHK) in Kombination mitdem Studium Maschinenbau (Bachelor of Engineering) und Industriekaufmann/frau (IHK) in Kombination mit dem Studium Betriebswirtschaft (Bachelor of Arts)www.leistritz.com/karriereLeistritz AktiengesellschaftFrau Dana HügeTel.: 0911/4306-333Markgrafenstraße 29-39D-90459 <strong>Nürnberg</strong>E-Mail: karriere@leistritz.comWirtschaftsingenieur/inPraktika und Abschlussarbeitenaus diesen BerufsfeldernDuales Studium*Studienguide_180_270_2013.indd 1 21.01.13 16:34


FakultätSozialwissenschaftenEndlich fair raufen!Jungenpädagogisches Praxisangebot von Studierenden kommt gut anFair raufen – geht das überhaupt? Ja,meinen Studierende aus der FakultätSozialwissenschaften und denkendabei an ein Projekt an der Scharrer-Grundschule in <strong>Nürnberg</strong>. Dort treffensich die Jungen einer dritten Klasseeinmal wöchentlich zum Raufen nachRegeln, begleitet von zukünftigenSozialpädagoginnen und -pädagogenaus der Technischen <strong>Hochschule</strong><strong>Nürnberg</strong>. Das Projekt gehört zumSchwerpunktthema Schulsozialarbeitund ist nur ein Beispiele für die praktischeAusrichtung des Studiums. Dasfaire Raufen kommt bei den Jungengut an: Sie vergeben beste Noten.Fairer Kampf: Gerauft wird in der Turnhalle auf einer Weichbodenmatte.Foto: Melanie MückeUm 9.30 Uhr ist die Welt noch inOrdnung. Der Pausengong ertönt.Sofort strömen die Schülerinnenund Schüler in den Hofund beginnen zu spielen. Bald wird gerangeltund geschubst, bis die Raufboldevon der Pausenaufsicht daran gehindertwerden – für alle Beteiligten eine frustrierendeErfahrung.Fünf Studierende aus der Fakultät Sozialwissenschaftenhaben ein Projekt „FairesRaufen“ für die Jungen einer 3. Klasseder Scharrer-Grundschule konzipiert, umden Kindern einen geeigneteren Rahmenfür ihren Bewegungsdrang zu geben.SeitBeginn des Schuljahrs 2012/13 leiten dieangehenden Sozialpädagoginnen undSozialpädagogen Karin Beier, GregorBöhm, Sandra Kieser, Melanie Mückeund Yannick Süßmann die einmal in derWoche stattfindende Schul-Arbeitsgemeinschaft„Faires Raufen“. Das Projektdient ihnen unter anderem als Leistungsnachweisim Studienschwerpunkt„Schulsozialarbeit“. Die Studierendendurften es eigenverantwortlich planenund durchführen, was sie sehr freut.Schule ist nicht jungengerechtIn der wissenschaftlichen Literatur ist zulesen, dass die Jungen in besonderemMaße mit Schulproblemen zu kämpfenhaben.Stundenlanges Sitzen und Stillsein, Disziplinund Ordnung und alle weiteren Anforderungender Schule an die Jungenstoßen bei diesen meistens auf Desinteresse.Sie sind hormonell bedingt schonvon Geburt an eher überdreht, impulsivund haben einen größeren Bewegungsdrangals Mädchen.Das auffällige Verhalten der Schüler wirddann oft von den Pädagoginnen undPädagogen, die in der Grundschulezum großen Teil weiblich sind, negativbewertet. Verständlicherweise, dennlaute Zwischenrufe, Imponiergehabeund Explosionsgeräusche-Imitationenstören nun mal den Unterricht.In der Fachliteratur ist auch zu lesen,dass Lehrerinnen Jungen unbewusstweniger unterstützen als Mädchen. Außerdemseien sie weniger tolerant gegenüberauffälligem Verhalten als ihremännlichen Kollegen.Das kann unter anderem dazu beitragen,dass Jungen in der Schule zunehmendProbleme bekommen. Sie bleibenhäufiger sitzen und werden beimÜbergang in die Oberstufe bei gleicherLeistung negativer eingeschätzt alsMädchen. Außerdem machen sie seltenerdas Abitur und zählen öfter zuden Schulverweigerern als Mädchen.Bei Jungen werden außerdem häufigerVerhaltensstörungen wie Hyperaktivitätdiagnostiziert.All das spricht dafür, dass insbesonderemännliche Schüler in Bildungsstättenanecken und die Institution Schule somitnicht als jungengerecht zu betiteln ist.Körperliche Aktivität erwünschtIm Sommersemester 2012 startete diePlanungsphase des Projektes. Als klarwar, dass das Angebot die Schülerinnenund Schüler aktiv mit einbeziehen soll,konkretisierten die Studierenden dieIdee bei einer Exkursion ins Dekanatsjugendhausin Grafenbuch. Zwei Tagekonnten sie dort mit Prof. Dr. HerbertBassarak und Prof. Dr. Wolfgang Tischnerdie Grundzüge des Projektplans erstellen.Dort entwickelte sich auch dieIdee zu einer Kooperation mit AndreasKarthäuser, dem Leiter der SchulbezogenenJugendarbeit des Kreisjugendringes<strong>Nürnberg</strong>-Stadt an der Scharrer-Schule.Ungewöhnlich ist, dass die Initiatorendes Schwerpunktprojekts kein Geld ausder Fakultät brauchen, sondern mit insgesamt500 Euro entlohnt werden. „FairesRaufen“ wird im Rahmen der schulbezogenenJugendarbeit über die Mittelder Ganztagsschule finanziert.26 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


Die Studierenden besuchten auch einenFachvortrag der Diplom-Sozialpädagoginund Familientherapeutin SusanneHirt in der Familien- und Erziehungsberatungsstelleder AWO in Augsburg.Diese hatte ein gleichnamiges Projektfür Mädchen und Jungen in Kindertagesstättenkonzipiert. Daran orientiertesich die Projektgruppe aus der TH<strong>Nürnberg</strong> mit ihrem Angebot.So läuft eine Raufeinheit abGerauft wird in der Turnhalle auf einerWeichbodenmatte. Während sich zweifreiwillige Kämpfer auf die Matte begeben,sitzt der Rest der 13 Jungen derKlasse mit einem Sicherheitsabstandum den Raufplatz.Bevor die Schüler gegenseitig versuchen,die Schulterblätter ihrer Rivalenmindestens fünf Sekunden auf denBoden zu drücken, um einen Punkt zumachen, geben sie sich die Hand undwünschen einander einen fairen Kampf.Der respektvolle Umgang untereinanderist hierbei ein wichtiger Teil des Programms.Nach der Begrüßung sind die Raufregeln,die die Kinder selbst beschlossen haben,einzuhalten. Die Jungen, die gerade nichtselbst auf der Matte stehen, müssen daraufachten, ob jemand gegen die Regelnverstößt. Im Eifer des Gefechts klapptdas manchmal nicht: wenn zum Beispieljemand den Gegner an einer unerlaubtenStelle packt oder zu sehr am T-Shirt desGegenübers zerrt. Für diesen Fall ist diewichtige „Auszeit“-Regel eingeführt worden.Jeder, auch die Kämpfenden, kannden Kampf jederzeit unterbrechen, fallses unfair zugehen sollte. Nach zweiminütigerKampfzeit hat der Schüler mit mehrPunkten gewonnen.Schüler wie auch Lehrer begrüßen dasKonzept. „Der Spaß steht natürlich imVordergrund“, so die Projektleiter über diefreiwillige Arbeitsgemeinschaft (AG). WeitereZiele waren die Akzeptanz von Regelnund Grenzen sowie deren Notwendigkeit.Sich gegenseitig zu respektieren,eigene Körperkräfte einzusetzen undauch die des Gegners zu spüren, gehörteebenso dazu.Jungen sind begeistertDie ausgewerteten Fragebögen der Kinderbelegen, dass das Projekt sehr gutankam. Alle Jungen bestätigten, dassihnen die Arbeitsgemeinschaft „FairesRaufen“ Spaß machte.„Ob unsere AG letztendlich dazu beigetragenhat, dass die Kinder sich in Zukunftbesser im Schulalltag zurechtfinden undhöhere Sozialkompetenzen entwickeln,lässt sich nicht mit Gewissheit sagen“,resümieren die Macherinnen und Macher.„Die große Akzeptanz und Kooperationsbereitschaft,die uns von allen Seitenentgegengebracht wurde, und auch derindividuelle Nutzen, den die Kinder darausziehen konnten, spricht jedenfalls für denErfolg.“ Insgesamt kann man diesesProjekt als eine gelungene Kooperationder Technischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>miteiner pädagogischen Institutionder Region bezeichnen. Melanie MückeAnzeigeWe believe thatit‘s always good...profichip ist ein führendes ASIC Design Center imBereich industrieller Kommunikations- und Steuerungstechnik.Durch die Kombination langjährigerErfahrung und neuester Designmethodik entsteheninnovative Chip-Lösungen für die Automatisierungstechnik.Wir unterstützen unsere Kunden weltweitbei der Umsetzung ihrer Produktideen.Engagierten Studenten bieten wir interessanteAufgaben aus den BereichenPraktikum und Diplomarbeitbei Prochip. Bewirb Dich!• ASIC- und FPGA-Design• Verifikation und Prototyping• Feldbus- und Prozessortechnik• Embedded Softwareentwicklungprochip GmbHEinsteinstraße 6 | D-91074 Herzogenaurach |Tel.: +49-9132-744-200 | info@pro chip.com | www.prochip.com


FakultätWerkstofftechnikGroßes Finale in MünchenProf. Dr. Thomas Frey und Hannes Kühl erhielten den bayerischen InnovationspreisIn der Fakultät Werkstofftechnikfreut man sich über einen besonderenErfolg: Prof. Dr. Thomas Frey undDr. Hannes Kühl von der Firma RauschertSteinbach GmbH wurden mitdem Innovationspreis Bayern in derKategorie „Kooperation Wirtschaft-Wissenschaft“ für ihre gemeinsameEntwicklung eines Hochtemperaturheizerssowie die Vermarktungder Innovation speziell als Hochleistungszündsystemfür Holzpelletheizungenausgezeichnet.Foto: Bayerisches WirtschaftsministeriumSchon das Leben des Namenspatronsder <strong>Hochschule</strong>, <strong>Georg</strong><strong>Simon</strong> <strong>Ohm</strong>, ist eine Erfolgsgeschichte.Die Verleihung derCopley-Medaille der Royal Society 1842brachte <strong>Ohm</strong> internationale Anerkennung.Durch die Benennung des elektrischenWiderstands 1881 auf dem ersten internationalenElektrizitätskongress stieg derFranke in den Olymp der ganz großen Physikerauf. Ein <strong>Ohm</strong>scher Widerstand ganzbesonderer Art ist der mit Know-how ausder Fakultät Werkstofftechnik entwickelteHochtemperaturheizer. Er besteht im Wesentlichenaus einer Platinleiterbahn, die ineinem speziellen Verfahren gasdicht in dieKeramik so eingesintert wurde, dass einnach außen elektrisch neutrales monolithischesBauteil entsteht.Punktgenaue ErwärmungEine Besonderheit von <strong>Ohm</strong>schen Widerständenist, dass sie sich bei Stromflusserwärmen. Dies wird bei der neuen Entwicklungbis zum Exzess ausgenutzt. Dieneuen Heizer können Temperaturen biszu 1200°C erreichen. Durch geschicktesAuslegen des Leiterbahndesigns, d.h. dergeometrische Anordnung und Auslegungder Leiterbahnen in der Fläche, gelingt es,nur die Stellen des Heizers zu erwärmen,die in der Anwendung gebraucht werden.Erste Verleihung des Bayerischen Innovationspreises: Dr. Dr. h.c. mult. Erich Greipl, Präsident desBayerischen Industrie- und Handelskammertags, Martin Zeil, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft,Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Dr. Hannes Kühl, Prof. Dr. Thomas Frey, Heinrich TraublingerMdL a.D., Präsident der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern (von links).ent“. Er bewirkt, dass der Widerstand mitzunehmender Temperatur steigt. Er kannso ausgelegt werden, dass sich die neuenHeizelemente selbst, d.h. ohne zusätzlicheelektrische Regelung, begrenzen.Damit wird verhindert, dass die Heizelementeüberhitzen.Flexibler HochtemperaturheizerDer Hochtemperaturheizer wurde vonHannes Kühl, dem ersten Doktorandender Fakultät Werkstofftechnik, 2003 bis2006 im Rahmen eines von der BayerischenForschungsstiftung gefördertenProjektes bis zur Serienreife entwickelt.Seit 2008 werden nun die keramischenHeizelemente in Serie gefertigt. Mittlerweilewurden durch diesen neuen Produktzweigbei der kooperierenden Firma Rauschertüber zehn neue Arbeitsplätze geschaffen.Hannes Kühl, der die Fertigung leitet, istauch zuständig für Neuentwicklungen derkeramischen Heizelemente und erschließtneue Anwendungsgebiete für die Heizer.Dieser Eifer wurde belohnt: Am 19. Novembererhielten Prof. Dr. Thomas Freyaus der Fakultät Werkstofftechnik und seinehemaliger Student Dr. Hannes Kühl vonHierbei kommt eine weitere Besonderheitder „neuen Widerstände“ – der sogenannte PTC-Effekt - zum Tragen. PTCsteht für „Positive Temperature CoefficiderFirma Rauschert Steinbach GmbH inder Kategorie „Kooperation Wirtschaft-Wissenschaft“ den Innovationspreis Bayern2012 für ihre gemeinsame Entwicklungdes Hochtemperaturheizers und dieVermarktung der Innovation speziell alsHochleistungszündsystem für Holzpelletheizungen.Preisverleihung in MünchenDer Innovationspreis Bayern wurde aufgemeinsame Initiative des BayerischemWirtschaftsministeriums, des BayerischenIndustrie- und Handelskammertags undder Arbeitsgemeinschaft der bayerischenHandwerkskammern ins Leben gerufenund erstmals vom Bayerischen WirtschaftsministerMartin Zeil verliehen.Die Auszeichnung soll die Schlüsselrollevon Innovationen für die Wettbewerbsfähigkeitbayerischer Unternehmen hervorheben.Er wurde in der Ruhmeshalledes Deutschen Museums in München zuFüßen der Denkmäler der größten DeutschenNaturwissenschaftler überreicht.Präsent war auch <strong>Georg</strong> <strong>Simon</strong> <strong>Ohm</strong> – inForm einer überraschend freundlich wirkendeBüste. Prof. Dr. Thomas Frey/DK28 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


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FakultätenMeldungenErfolgreichePromotionenDie ersten beiden Doktoranden der FakultätVerfahrenstechnik haben erfolgreichihre Doktorprüfung absolviert. Kurzvor 12.00 Uhr am 22. Februar war Dr.Abdellah Lemouedda der erste, dem derDoktorhut aufgesetzt wurde; weniger alsdrei Stunden später freute sich auch Dr.Alexander Raufeisen über seine von Projektkollegenliebevoll gestaltete Kopfbedeckung.Dr. Abdellah Lemouedda promovierteüber Numerische Untersuchungen zurOptimierung von Flüssigkeits-Gas-Wärmetauschern,bei Dr. Alexander Raufeisenführte die Numerische SimulationFoto: Alexandra HarleßFreude über die erfolgreichen Promotionen: Prof. Dr. Eberhard Franz, Prof. Dr. Tilman Botsch(beide Fakultät Verfahrenstechnik), Dr. Alexander Raufeisen, Dr. Abdellah Lemouedda, Prof. Dr. AntonioDelgado (LSTM Erlangen) und Prof. Dr. Marc Avila, der Vorsitzende des Prüfungskollegiums (von links).der Bewegung der Dreiphasengrenzliniebeim Czochralski-Prozess zu Doktorwürden.Die frischgebackenen Doktoren führtenihre wissenschaftlichen Untersuchungenan der Fakultät Verfahrenstechnik durch,wo sie von Prof. Dr. Eberhard Franz undProf. Dr. Tilman Botsch betreut wurden,und arbeiteten sehr eng mit dem Lehr-Neues Metallpraktikum in der WerkstofftechnikEin Arbeitsergebnis aus dem Praktikum: MakrogeätztesGefügebild von Aluminium.Die traditionell auf anorganisch-nichtmetallischeWerkstoffe ausgerichteteFakultät Werkstofftechnik erweitertihren Fokus. Im Bereich der metallischenWerkstoffe wird begleitend zurtheoretischen Ausbildung ein fünfteiligesPraktikum etabliert.Foto: Dr. Stephan KraftDie Idee und Umsetzung eines metallkundlichenPraktikums wird im Rahmender hochschulinternen Initiative „MehrQualität in der Lehre“ (QuL) als einesvon acht ausgezeichneten didaktischenKonzepten über einen Zeitraum vondrei Jahren gefördert.Im Praktikum wird den Studierendendie gesamte Prozesskette von der Legierungsherstellungaus reinen Metallenbis zur Fertigung und Qualitätskontrolleeines metallischen Bauteils verdeutlicht.In fünf aufeinander folgenden Versuchenwerden hierbei Schritt für Schrittdie relevanten metallphysikalischenGrundlagen vermittelt. Durch prozessbegleitendeUntersuchungen erfahrenstuhl für Strömungsmechanik (LSTM)der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<strong>Nürnberg</strong>zusammen.Als Doktorväterfungierten daher neben den beiden<strong>Ohm</strong>-Professoren Prof. Dr. Antonio Delgadovom LSTM und Prof. Dr. MichaelBreuer von der Helmut-Schmidt-UniversiätHamburg, der beide Arbeiten fachlicheng begleitete.Prof. Dr. Tilman Botschdie Studierenden, in welchem ProzessschrittProbleme auftreten können undlernen, diese qualifiziert zu untersuchenund zu kategorisieren.Das werkstofftechnische Metallpraktikumist im Wintersemester 2012/13mit 17 Gruppen an den Start gegangen.Bis zum Semesterende hatten 68Studierende das Praktikum absolviert,hierbei wurden 85 Praktikumsterminebetreut. Über das AustauschprogrammERASMUS konnten zwei Masterandengewonnen werden, die die Betreuungssituationim Metallpraktikumdeutlich verbesserten. Bei der Planungder nächsten Praktikumsrunde werdenviele studentische Anregungen aufgenommen.Dr. Stephan Kraft/DKWirtschaftsrecht kommt jetztAb dem Wintersemester 2013/14 wirdder Masterstudiengang Wirtschaftsrecht(Master of Law – LL.M.) erstmals an derFakultät Betriebswirtschaft angeboten.Im Vordergrund steht der Erwerb vonwirtschaftsrechtlichem Generalwissen,das die vorhandene betriebswirtschaftlicheKompetenz sinnvoll ergänzt. Bei diesemStudiengang dreht sich alles um dasUnternehmensrecht. Bewerben könnensich Bachelorabsolventinnen und -absolventenmit einem betriebswirtschaftlichenoder juristischen Abschluss, die interdisziplinäreund innovative Denkansätzeunterstützen. Sie erwartet eine Mischungaus betriebswirtschaftlichem Know-howund juristischem Fachwissen. Der Masterstudiengangwird den Studierenden füralle Unternehmensbereiche juristischesKnow-how vermitteln und das gesamteSpektrum wirtschaftsrechtlicher Themengebieteabdecken. Die Absolventinnenund Absolventen sollen in allen Schlüsselstellungenwie Geschäftsführung, Einkauf,Vertrieb, Marketing, Personalabteilung,Unternehmensfinanzierung, Controlling,Marken- und Patentabteilung, grenzüberschreitendemVerkehr, oder internetbasierteGeschäfte in die Lage versetzt werden,rechtlich sichere und ethisch richtigeEntscheidungen zu treffen, um den Bestandihres Unternehmens nachhaltig zusichern. Prof. Dr. Irmgard Gleußner/DK30 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


HochschulinstituteKompetenzzentrenFoto: Usability Engineering Center50 russische und deutsche Studierende haben in St. Petersburgan einem Praxisworkshop des Usability EngineeringCenter (UEC) teilgenommen. Sie entwickelten mit vielFreude und Talent Interface-Ideen und Interfaces. Unterstütztwurden sie vom Team des UEC, das für Fachvorträgeanreiste, und von Professorinnen und Professoren derbeteiligten St. Petersburger <strong>Hochschule</strong>n.Mitarbeiter des Instituts für Leistungselektronische SystemeELSYS entwickelten zusammen mit zwei Partnerfirmenein Messsystem, das Privathaushalten mehr Informationenund Kontrolle über die eigenen Energieverbräuche gibt. ImAnwendungszentrum für Polymere Optische Fasern undim 3D-Visualisierungszentrum sind zwei gut dotierte bionischeForschungsprojekte mit zwei engagierten Teamsgestartet: der so genannte <strong>OHM</strong>-Krabbler und eine Weiterentwicklungdes Sollektors, der Tageslicht in fensterloseRäume bringt.DK32 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


Institut für E-BeratungHochschulinstitutInstitut für E-Beratung gegründetStandards für Onlineberatung kommen aus der Technischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>Online-FähreDas Projekt „Online-Fähre“ bietet jungenerwachsenen Suchtkranken eine kommunikativeMöglichkeit, sich im Vorfeld einerstationären Therapie ausführlich über dieKlinik und den Klinikalltag zu informieren.Sie können auf diese Weise virtuell eineReihe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternkennen lernen und sich mit Patienten,die die Therapie bereits abgeschlossenhaben, austauschen. Ziel ist, die Drop-out-Quote von jungen erwachsenen Suchtkran-Mit der Gründung des Instituts fürE-Beratung wird die Bedeutung des ThemasOnlineberatung an der Technischen<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> weiter unterstrichen.Schon seit 2008 wird an der FakultätSozialwissenschaften Studierendeneine Zusatzausbildung zur zertifiziertenOnlineberaterin oder zum zertifiziertemOnlineberater angeboten. Das jährlichan der <strong>Hochschule</strong> stattfindende FachforumOnlineberatung konnte letztenHerbst mit rekordverdächtigen Teilnehmerzahlensein fünfjähriges Jubiläumfeiern. Diese praktischen Erfahrungenergänzt das neu gegründete Institut umeine forschungsorientierte Perspektive.Das Institut bündelt Projekte, Expertenwissenund Aktivitäteninternetgestützter Beratung.Bisher existiert noch keine vergleichbareEinrichtung an einer deutschsprachigen<strong>Hochschule</strong>. Die Verbreitungvon Onlineberatungsangeboten im psychosozialenBereich, aber auch darüber hinaus,z. B. in Form von E-Coaching oder Online-Supervision, nimmt kontinuierlich zu. Esfehlt jedoch eine strukturierte wissenschaftlicheBegleitung. Das Institut für E-Beratungfüllt diese Lücke und leistet damit einen entscheidendenBeitrag zur Qualitätssicherungund zur Entwicklung von Standards für Onlineberatung.Im Bereich der angewandtenForschung und Entwicklung befasst es sichmit innovativen Projekten und Fragestellungenwie beispielsweise dem Gütesiegel fürOnlineberatung.Gütesiegel für OnlineberatungWelches sind die Kriterien für eine fachlichgute Onlineberatung? Wie müssen Fachkräfteausgebildet sein, um ein seriösesBeratungsangebot sicher zu stellen? Undwelche technischen Standards müssenerfüllt sein, damit Ratsuchende über einensicheren Zugangsweg das Angebot nutzenkönnen?In Zusammenarbeit mit Trägern von Onlineberatungim psychosozialen Kontext entwickeltdas Institut für E-Beratung KriterienDas Institutsteam: Emily Engelhardt (Geschäftsführerin), Christina Hauck, Stefanie Storch, Prof. Dr.Richard Reindl (von links)für die Fort- und Weiterbildung sowie fürdas Qualitätsmanagement in der Onlineberatung.Die Weiterentwicklung von technischenStandards in der Onlineberatungerfolgt in Kooperation mit der Fakultät Informatikund den Anbietern von Beratungsplattformen.Der Begriff Onlineberatung ist nicht geschützt.Umso wichtiger ist es, den Ratsuchendeneine Orientierung zu sicherer undseriöser Beratung zu bieten. Das Institutentwickelt ein Gütesiegel, das die zentralenQualitätsmerkmale einer guten undsicheren Onlineberatung zusammenfasst.Bereits vorhandene Qualitätsmerkmalewerden erhoben und mit internationalenStandards verglichen. Die daraus gewonnenenQualitätsempfehlungen werden mitden derzeitigen Trägern der Onlineberatungim Konsens vereinbart. Das Gütesiegel hilftNutzerinnen und Nutzern im Netz, schnelleine geeignete, seriöse und fachlich fundierteinternetgestützte Beratung und Hilfezu erreichen.ken, die sich für eine stationäre Therapieentschieden haben, zu senken, da sie dieWartezeit sinnvoll überbrücken können undbereits in Kontakt mit der Klinik stehen. DasInstitut entwickelt das Konzept zur Umsetzungder Online-Fähre und schult die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der Klinik sowieehemalige Patienten, die als Peer-Berater inder Onlineberatung eingesetzt werden.Qualifizierung und ConsultingStandards für Onlineberatung nicht nur wissenschaftlichzu entwickeln, sondern auchpraktisch zu lehren, stellt ein weiteres Kompetenzfelddes Instituts dar. Im Frühjahr2013 begann der erste Weiterbildungskursfür externe Teilnehmende zu zertifiziertenOnlineberatenden. Weitere Seminare zuspezifischen Themen in der Onlineberatungrunden das Fortbildungsangebot ab. Außerdembietet das Institut auf Anfrage auchunterschiedliche In-House-Schulungen an.Über die Qualifizierung von Fachkräften hinausberät und unterstützt das Institut Unternehmen,psychosoziale Einrichtungen undEinzelpersonen. Es begleitet Implementierungsprozesseund bietet Komplettpaketevon der Bedarfsklärung über die Planungund Konzeptentwicklung bis hin zur Evaluationund praxisbegleitenden Supervision an.Aus <strong>Nürnberg</strong> werden auch in den nächstenJahren wichtige Impulse für die Onlineberatungkommen. Emily Engelhardtwww. th-nuernberg.de/e-beratungFoto: Institut für E-Beratung<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 201333


HochschulinstitutInstitut für leistungselektronische Systeme (ELSYS)Stromtacho für die eigenen vier WändeDas Messsystem VERENA hilft, den Energieverbrauch zu kontrollierenNeuigkeiten für Sparfüchse: Das Institutfür Leistungselektronische SystemeELSYS hat in Kooperation mitdem Usability Engineering Center der<strong>Hochschule</strong> sowie der arivus® GmbHund der Vierling Production GmbHdas Smart Metering System VERENAentwickelt, das Privathaushalten mehrInformationen und Kontrolle über dieeigenen Energieverbräuche gibt.Jeder, der in seinen eigenen vierWänden lebt, kennt sie: dieAngst vor der jährlichen Stromrechnung.Da tröstet das guteGefühl über den Atomausstieg kaum darüberhinweg, dass die Wohnnebenkostenin Deutschland in den letzten Jahrenstetig gestiegen sind und diesbezüglichkeine Trendwende abzusehen ist.Was nur Wenige wissen – seit dem30. Dezember 2010 müssen deutscheEnergieversorger ihren Verbraucherinnenund Verbrauchern variable Stromtarifeanbieten. Sprich: Wer seinenEnergieverbrauch senkt oder auf eineUhrzeit legt, in der im Allgemeinen sehrwenig verbraucht wird, der wird miteinem günstigeren Strompreis belohnt.Dies hat nicht nur einen wirtschaftlichenVorteil für Verbraucherinnen undVerbraucher, sondern entlastet auchdas Stromnetz.Überblick für alleDoch wie den Überblick behalten, wennman keine Energietechnik-Expertin, keinEnergietechnik-Experte ist? Nicht nurüber den gesamten Energieverbrauchvon Haus oder Wohnung, sondern auchüber die damit zusammenhängendenKosten? Die Antwort ist das neue SmartMetering System „Verbrauchs-Energie-Assistentin“, kurz VERENA.Das System zeigt sämtliche Energieverbräucheeines Haushalts in Echtzeit an:Nicht nur den Stromverbrauch, auch denGas- und Wasserbrauch und sogar dieStromerzeugung von Photovoltaik- oderStrom sparen garantiert: Michael Marquart vomInstitut ELSYS hat am Messsystem VERENAmitgearbeitet.Solaranlagen kann VERENA darstellenund auswerten.Auf einem rund DIN A5-großen Touchscreensieht man, wie viel Energie in deneigenen vier Wänden bereits verbrauchtwurde und wie viel das kostet. Somitkönnen Stromfresser schnell identifiziertund eliminiert werden. Alternativ lassensich die Daten von dem auch „Stromtacho“genannen Messsystem zusätzlichauf dem PC oder mit einer App auf demiPhone darstellen und auswerten.Die einzige Voraussetzung für das VE-RENA-System sind intelligente Zähler,so genannte Smart Meter – also digitaleStromzähler mit Datenanschluss. Diesesind seit 2010 Pflicht für Neubauten undgroße Renovierungen sowie für Stromverbraucherinnenund -verbraucher miteinem Jahresverbrauch von mehr als6000 Kilowattstunden. Alle, die nicht indiese Kategorien fallen, können sich für80 bis 150 Euro einen intelligenten Zählerin jedem großen Elektrohandel besorgen.„Diese Investition lohnt sich auf jedenFoto: Vera TraunerFall“, findet Prof. Dr. Norbert Graß, Leiterdes Hochschulinstituts ELSYS, wo dieSoftware für die VERENA Benutzeroberflächeentwickelt wurde: „Im Prinzip lässtsich jedes Gerät mit einer korrespondierendenSchnittstelle an VERENA ankoppeln.Somit kann ich zukünftig ganz klarunterscheiden, wie viel Energie meineWaschmaschine, mein Kühlschrank oderauch mein Elektroauto wann verbraucht,sobald es diese Geräte mit der entsprechendenSchnittstelle zu kaufen gibt.“Datenübertragung läuft verschlüsseltDoch wie funktioniert das Smart MeteringSystem? Alle Informationen, dieVERENA ausgibt, laufen von den intelligentenZählern zusammen in einen sogenanntenMulti Utility Controller. Vondiesem aus gelangen die Daten per LANoder WLAN direkt zu VERENA und werdendort ausgewertet und dargestellt.„Datensicherheit war bei der Entwicklungein ganz wichtiger Punkt. Die von VERE-NA dargestellten Werte könnten natürlicheinen gewissen Aufschluss über die Privatsphäreeines Haushalts geben. Damitdiese Daten nicht in falsche Hände geraten,werden sie verschlüsselt vomStromzähler zum Multi Utility Controllerübertragen,“ stellt Prof. Dr. Graß klar.Somit lassen sich keinesfalls von externRückschlüsse auf Verbrauchs- oder Lebensgewohnheitenziehen.VERENA ist ein Gemeinschaftsprojektder arivus® GmbH, ELSYS und derVierling Production GmbH. Vierling warzuständig für das Gesamtkonzept sowiedas Touch-Display, arivus® entwickelteden Multi Utility Controller, und ELSYSprogrammierte in Zusammenarbeit mitdem Usability Engineering Center an derTechnischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> dieSoftware für das Touch-Display und diekumulative PC-Software und iPhone-App. Zusätzlich wurde das Projekt vomZentralen Innovationsprogramm Mittelstanddes Bundesministeriums für Wirtschaftund Technologie (ZIM) gefördert.Vera Trauner34 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


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Kompetenzzentrum3D-Visualisierungszentrum und pof-acRund 3,4 Millionen für die Bionik-ForschungFördergelder für Forschungsprojekte wurden bewilligtFür das Bionik-Forschungsprogramm„bionicum“ sind aus der Initiative AufbruchBayern der bayerischen StaatsregierungFördergelder für insgesamtdrei bionische Forschungsprojekte bewilligtworden. Zwei von ihnen, der sogenannte <strong>OHM</strong>-Krabbler und BIOSOL,werden an der Technischen <strong>Hochschule</strong><strong>Nürnberg</strong> durchgeführt. Derbayerische Umweltminister Dr. MarcelHuber und der bayerische FinanzministerDr. Markus Söder überreichtenim Oktober im <strong>Nürnberg</strong>er Tiergartendie symbolischen Schecks über insgesamt3,39 Millionen Euro.Forschungsprojekt <strong>OHM</strong>-Krabbler: Der Bewegungsablauf wird zunächst in Modellen simuliert.Simulation: Rainer Valek<strong>Nürnberg</strong> hat den schönsten Tiergartender Welt“. So sieht es jedenfallsFinanzminister Dr. MarkusSöder, und die TH <strong>Nürnberg</strong>bekommt Geld für zwei Forschungsprojekteaus der Bionik. Doch was hat dasmit dem Tiergarten zu tun? Die Antwortliegt auf der Hand: Oft schon hat dieNatur für viele technische Fragestellungeneine Lösung entwickelt. Ein Abschauenund Kopieren ist deshalb nicht nur erlaubt,sondern ausdrücklich gestattet. Inder Bionik werden Vorbilder aus der langenund erfolgreichen Evolution der Natursystematisch analysiert und auf technischeAnwendungen übertragen.Der <strong>OHM</strong>-KrabblerIm Forschungsprojekt „<strong>OHM</strong>-Krabbler“(Entwicklung eines neuartigen Spinnenrobotersmit hydraulischen Aktuatorbeinennach biologischem Vorbild und intuitiverRoboterbedienung) wird im 3D-Visualisierungszentrumder <strong>Hochschule</strong> unter derLeitung von Prof. Dr. Rüdiger Hornfeckund Prof. Dr. Peter Heß in den nächstenfünf Jahren ein Laufroboter für den Einsatzals Katastrophenhelfer bis zur einsatznahenReife entwickelt.Der durch Spinnen inspirierte Laufrobotersoll sechs bis acht Beine besitzen und inder Lage sein, Messgeräte, Kameras oderauch Versorgungselemente in gefährlichenUmgebungen auf unebenem Geländezu transportieren, das mit den heutebekannten Ketten- und Radfahrzeugennicht mehr zugänglich ist. Somit kannder Roboter aktuelle Karten des Katastrophengebietesliefern oder eine Gefahrstoffanalysean einer Katastrophenquellevornehmen, an die sich der Mensch nochnicht annähern kann. Um die sichere Lokomotionauf schwierigem Terrain zu gewährleisten,soll die Fortbewegung des<strong>Ohm</strong>-Krabblers weitestgehend der derSpinne entsprechen. Dazu wird der Laufroboternach bionischer Vorgehensweiseentworfen und mit speziell erforschtenhydraulisch agierenden Leichtbaubeinenausgestattet.Fortbewegung nach Art der SpinneBisherige Laufroboter sind überwiegendmit elektrisch angetriebenen Beingelenkenausgestattet. Diese benötigen relativgroße Bauräume und führen zu einemhohen Gewicht in den bewegten Gliedern.Die Fortbewegung ist deshalb nichtbesonders energieeffizient. Bei der Spinnehingegen erfolgt die Beinstreckunghydraulisch. Dabei pumpt die Spinne eineblutähnliche Flüssigkeit in die Gliedmaßen,was einen Druckaufbau in den Beinenzur Folge hat. Elastische Membranenin den Gelenken wirken durch den Flüssigkeitsdruckals Aktuatoren und streckendie Beine. Dieses Prinzip soll genaueruntersucht und auf den Spinnenroboterübertragen werden.Durch dieses hydromechanische Antriebskonzeptwird beim <strong>OHM</strong>-Krabblerein geringerer Energieverbrauchals bei vergleichbaren elektrischenLaufrobotern angestrebt. Im Vergleichzu einer pneumatischen Anwendungwird erwartet, dass in der Hydraulikwesentlich höhere Kräfte und größereStellgenauigkeiten möglich sind. NachErforschung der Leistungsfähigkeiteines solchen hydraulischen Mechanismuskönnen die entwickelten Baugruppeneine Grundlage für weitereenergieeffiziente Aktuatoren wie Robotergreifarme,Stellglieder und Positioniergerätesein.Ein weiteres Ziel ist, dass der mobileRoboter im Einsatzfall auch von Personenohne vertiefte Programmierkenntnissebedient werden kann. Deshalbsoll am Beispiel des <strong>OHM</strong>-Krabblersuntersucht werden, inwieweit sich dieProgrammierung eines mobilen Robotersim Katastrophenschutz automatisierenlässt. Dabei sollen dem Roboterlediglich übergeordnete Aufgaben gestelltwerden wie beispielsweise „BringeGegenstand“. Solche Befehle sindschnell und einfach zu formulieren. Derschwierige Teil der Programmierungwird hierbei auf den Roboter übertragen,der selbst entscheiden muss, wiediese Aufgabe in allen Einzelheiten zulösen ist.36 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


BIOSOL: Verbesserter SOLLEKTORDas zweite BIOSOL-Forschungsprojektist der im Anwendungszentrum für PolymereOptische Fasern (POF-AC) entwickelteSOLLEKTOR. Er soll mit Hilfeder Bionik noch effizienter gefertigt undbetrieben werden. Er wurde von der Forschergruppeum Prof. Dr. Hans Poiselentwickelt. Am Anfang stand der Gedanke,den Energieverbrauch von Gebäudendadurch zu senken, dass vorhandenesTageslicht direkt zur Beleuchtung von innenliegendenRäumen genutzt wird. Diesgeschieht, indem das Sonnenlicht mittelseiner Konzentratoroptik eingefangen undin eine Polymeroptische Faser (POF) eingekoppeltwird.Weil POFs sehr flexibel sind, können siepraktisch überall verlegt werden, d.h. eskönnen auch Räume ohne Fenster beleuchtetwerden oder die Sonnenstrahlungkann so geführt werden, dass dasLicht genau dort ist, wo es sein soll.Der SOLLEKTOR wird durch die FirmaBavarianOptics vertrieben, die drei Absolventender <strong>Ohm</strong>-<strong>Hochschule</strong> gegründethaben. Allerdings stoßen diemomentan eingesetzten Fertigungsverfahrenan ihre Grenzen. Der Schwachpunktdes Gesamtsystems ist dabei dieAnbindung der Faser an die Optik. Dasliegt daran, dass die Konzentratoroptikin dieser Stelle das Sonnenlicht in einemFokuspunkt bündelt und in die Faser einkoppelnsoll.Liegt auch nur ein geringer Versatz derFaser vor, wird das gebündelte Licht nichtgänzlich eingekoppelt, sondern durchdas umgebende Material absorbiert.Das führt zu einer Erwärmung, die auchin eine thermische Schädigung mündenkann. Der Versatz der Faser wird durchdas konventionelle Fertigungsverfahrenverursacht, wobei die Faser nachträglichan eine Spritzgussoptik angeklebt wird.Hier werden im Projekt BIOSOL zweiAnsätze verfolgt, die darauf abzielen, dieToleranzen in der Fertigung zu minimierenund auch im Betrieb eine Korrekturder Faserlage zu erlauben. Beide Ansätzehaben ihre Vorbilder in der Natur.Ausrichtung am Aufbau des AugesDas menschliche Auge funktioniert sogut, dass sich ein Blick darauf lohnt, wiedie Natur das Auge gefertigt hat. In diesemZusammenhang ist die Evolutionbesonders interessant, denn zu Beginnwurde das Auge im Prinzip nur durchvereinzelte Sehnerven gebildet, die Hell-Dunkel-Unterschiede detektieren konnten.Später hat sich um diese Sehnerveneine Wulst aufgebaut, die den späterenGlaskörper darstellt und erst zumSchluss kam eine Linsenfunktion hinzu.Es ist geplant, auch in der Fertigungdieses Prinzip zu verwirklichen und dieKonzentratoroptik nicht als technischesSpritzgussteil zu betrachten, sondernbeginnend bei der Faser analog zumAuge aufzubauen.Um Resttoleranzen und feinste Abweichungenvom Fokuspunkt außerdemausgleichen zu können, wird die Fasernicht mehr verklebt, sondern flexibelgelagert. Analog zu bestimmten Mechanismenbei Pflanzen wie dem Öffnenund Schließen einer Blüte oder der Ausrichtungnach der Sonne, soll dabei dieFaser dem Fokuspunkt folgen, wie auchdas Bild unten zeigt. Bewerkstelligt wirddas durch lichtaktivierte Werkstoffe, dieeinen Hub bzw. eine Krümmung durchführen,wennn sie angestrahlt werden.Liegt nun die Faser nicht im Fokuspunkt,tritt der lichtaktivierbare Werkstoff in Aktionund verschiebt die Faser wieder – natürlichenergieautark!Starke PartnerAm Forschungsprojekt BIOSOL sind dasPOF-AC, das Labor Werkstofftechnikder Fakultät Elektrotechnik FeinwerktechnikInformationstechnik unter Leitungvon Prof. Dr. Anja Dwars und dasLabor Mikrotechnik unter Leitung vonProf. Dr. Engelbert Hartl beteiligt. Zu denProjektpartnern gehören das BayerischeLaserzentrum, der Lehrstuhl für PhotonischeTechnologien in Erlangen und BavarianOptics.Stefan Landkammer,Rainer Valek, Michael LippenbergerFoto: Ed. Züblin AGForschungsprojekt BIOSOL: Sollektoren folgen dem Lauf der Sonne wie bei dieser Anlage der FirmaEd. Züblin AG.<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 201341


KompetenzzentrumUsability Engineering Center (UEC)Mit Kooperationen mehr erreichenUsability Engineering Center veranstaltete Seminar in St. PetersburgIm November letzten Jahres war einTeam aus dem Usability EngineeringCenter der Technischen <strong>Hochschule</strong><strong>Nürnberg</strong> (UEC) zu Gast in St. Petersburg.Prof. Dr. Hans-<strong>Georg</strong> Hopf, KatrinProschek und Holger Schlempergestalteten mit russischen Partnerndas erste gemeinsame Usability-Seminarund brachten interessante Eindrücknach Hause.Foto: UECIm Usability Engineering Centerwird zum Thema Schnittstellen vonMensch-Maschine geforscht undgelehrt. Priorität hat die Entwicklungvon benutzergerechten Bedienoberflächen.Gut bedienbare Produkte füreinen globalen Markt zu entwickeln, erfordertmultidisziplinäre und interkulturelleZusammenarbeit. Das UEC arbeitetdaher seit Jahren mit internationalenPartnern zusammen.Eine besonders enge Kooperation bestehtmit der Alexander-von-Stieglitz-Akademie und der Universität für Technologieund Design in St. Petersburg.Maxim Filippov war in den 1990-igerJahren Austauschstudent an der <strong>Ohm</strong>-<strong>Hochschule</strong> und erwarb hier auch seinDiplom. Er förderte die von Prof. EthelbertHörman und Prof. Wassily Muraviewbegonnene Partnerschaft und half,die wissenschaftliche Zusammenarbeitzwischen den Einrichtungen zu vertiefen.Benutzerfreundlichkeit im FokusEs ist das erklärte Ziel der russischenPartner, das Thema Usability an ihren<strong>Hochschule</strong>n zu stärken. Das erste gemeinsameSeminar bestritten von deutscherSeite Prof. Dr. Hans-<strong>Georg</strong> Hopfmit dem momentanen Arbeits- undForschschungsschwerpunkt HumanCentered Software-Engineering, KatrinProschek als Usability Evaluations-Spezialistinund Holger Schlemper, zuständigfür Interface- und Interaktionsdesign.Zu den 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmerngehörten Studierende sowieKonzentrierte Arbeit: Studierende beim deutsch-russischen Praxisworkshop.Professorinnen und Professoren beiderrussischer <strong>Hochschule</strong>n und UsabilityProfessionals aus St. Petersburg.Der kulturelle FaktorWas ist überhaupt Usability? WelchesFachwissen brauche ich, um benutzbareProdukte zu entwickeln? Wie stellenSoftwarespezialistinnen und -spezialistensicher, dass Benutzeranforderungen berücksichtigtwerden? Wie entsteht dasInterface-Design in Zusammenarbeit vonDesignerinnen und Designern und Programmiererinnenund Programmierern?Wie teste ich Usability? Warum ist es sowichtig, kulturelle Faktoren bei der Entwicklungvon Mensch-Maschine-Schnittstellenzu berücksichtigen? Zu all diesenFragen wurden Vorgehensmodelle erklärtund lebhaft diskutiert.Am ersten Tag gab es am Institut für Businesskommunikationbei Prof. Dr. EleonoraGlinternik Vorträge aller Partner. Prof. Dr.Maxim Filippov und Prof. Dr. Nikita Gerasimovgaben eine Einführung in VisuelleLinguistik und Datenvisualisierung. HolgerSchlemper zeigte in seinem Vortrag, welcheAufgaben Designerinnen und Designerin der Software-Entwicklung haben undwie im UEC interdisziplinäre Zusammenarbeitgelebt wird. Welche Rolle die individuelleund kulturelle Prägung des Menschendabei spielt und wie er Software benutzt,war das Thema bei Katrin Proschek. Prof.Dr. Hans-<strong>Georg</strong> Hopf rundete die Präsentationenmit einem Einblick in moderneSoftware Engineering-Prozesse ab.Praxisworkshop für 50 StudierendeAm zweiten Tag wurde an der Alexandervon-Stieglitz-Akademieeine Plakatausstellungmit Usability- und Infografik- Arbeitenaus beiden Ländern eröffnet. Gleichzeitiggaben Prof. Dr. Hopf und HolgerSchlemper 50 Studierenden bei einemPraxisworkshop die Möglichkeit, selbstInterfaces zu entwerfen. Beim Entwerfender Interface-Ideen zeigte sich das großePotenzial der russischen Studierenden, diemit viel Freude und Talent bei der Sachewaren und die komplexe Aufgabe sehr gutmeisterten.Das deutsch-russische Seminar soll inZukunft regelmäßig wiederholt werden.Für die nächsten Veranstaltungen ist dieBeteiligung von Industriepartnern aus beidenLändern geplant. In St. Petersburgwird darüber hinaus ein Usability Laborentstehen, das mit dem UEC gemeinsamzu interkulturellen Aspekten von Usabilityforschen wird. Eine Vision für die Zukunftist ein gemeinsamer internationaler Masterstudiengang.Katrin Proschek, Bastian Walthierer38 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


Wir halten Ausschau nach Talenten!Sie sind kreativ, technikbegeistert und haben den Willen, etwas zu bewegen?Dann passen Sie zu uns. Erleben Sie in unserem leistungsstarken Familienunternehmendie Neue Brose Arbeitswelt. Hier finden Sie Gestaltungsfreiräume undhaben Chancen, schnell Verantwortung zu übernehmen. Weitere Informationenvon Katrin Menzner: +49 9561 21 1778, katrin.menzner@brose.com/ BrosekarriereBewerben Sie sich jetzt unter www.brose-karriere.com<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> WS 2012|2013/ Brosegruppe39


InternationalesFoto: Prof. Dr. Horst UnbehaunRussland ist für Studierende der Sozialwissenschaften interessant.Das lernten 14 Studierende aus dem SchwerpunktInterkulturelle Soziale Arbeit, die sich zusammen mitzwei Professoren an der Universität Wladimir über russischeAnsätze in der Sozialarbeit und neue Trends informierten.Viele Besuche bei sozialen Einrichtungen rundetendas Programm ab.Rund 1.100 Frauen und Männer ohne deutschen Pass studierenan der Technischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>. Fast 100Nationalitäten sind auf dem Campus vertreten. In dieserAusgabe des <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong>s kommt der bulgarische StudentNeven Manolov zu Wort. Er spricht über seine Erfahrungenan der <strong>Hochschule</strong> und in <strong>Nürnberg</strong>. Fabian Riessaus dem Studiengang Elektrotechnik und Andreas Peteraus dem Studiengang Maschinenbau gehören zu dendeutschen <strong>OHM</strong>-Studierenden, die ins Ausland gehen. Siemachten ihr Praxissemester bei Siemens Medical Instrumentsin Singapur.DK40 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


Internationales„Es gefällt mir, aber es ist hart.“Der internationale Student Neven Manolov spricht über seine ErfahrungenVon 11.300 Studierenden an der Technischen<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> habenüber 1.000 keinen deutschen Pass.Neven Manolov, 28, ist einer vonihnen. Der Bulgare studiert seit dreiJahren Betriebswirtschaft an der TH<strong>Nürnberg</strong>. Mit dem Technikjournalismus-StudentenThomas Wilke spracher über seine Heimat, seine Eindrückevon Deutschland und sein Studium.Neven, du stehst kurz vor deinemBachelor-Abschluss. Wie gefällt dirdein Studium?Es gefällt mir sehr, aber es ist hart. BeimBachelor ist alles komprimiert, allesmuss schnell passieren und es sind vieleInformationen auf einmal. Um es in derRegelstudienzeit zu schaffen, muss manrichtig Gas geben. Am Anfang ist es mirschwer gefallen, aber dann habe ich dreiFreunde an der <strong>Hochschule</strong> gefunden,die mich in meinem Studium sehr unterstützthaben.Hast du auch Unterstützung seitensder <strong>Hochschule</strong> erfahren?In meinem vierten Semester habe ich einTeilstipendium des Deutschen AkademischenAustauschdienstes bekommen.Im Zuge dessen habe ich vier Stundenwöchentlich für das International Officegearbeitet und zum Beispiel Veranstaltungenfür ausländische Studierendemitorganisiert. Das hat mir auch geholfen,richtig Fuß zu fassen, und hat meinSelbstbewusstsein erhöht.Warum wolltest du nicht in Bulgarienstudieren?Wirtschaftlich ist die Lage in Bulgariensehr schwierig. Es ist fast unmöglich,dort zu studieren und sich gleichzeitigselbst zu versorgen, so wie ich dashier mache. Wenn man in Bulgarien eineVollzeitbeschäftigung ohne Hochschulabschlusshat, kann man davon kaumleben. Trotzdem hat das Bildungssystemim Hochschulbereich ein niedrigeresNiveau. Wenn man in Deutschland seinStudium absolviert, ist das viel besser –überall in der Welt und auch in Bulgarien.Wenn ich irgendwann zurückkehren will,habe ich dort mit meinem deutschen Abschlusseinen großen Vorteil.War es von Anfang an dein Plan, hierzu studieren?Zuerst bin ich nur aus Bulgarien geflüchtet– ohne den Plan, tatsächlich hier zustudieren. Damals war ich 25 Jahre altund dachte, für ein Studium sei das ohnehinzu spät. Aber meine Freundin hatmich vom Gegenteil überzeugt, mir gesagt,ich sollte auf jeden Fall studieren,egal ob zu alt oder nicht. Mittlerweileweiß ich, dass es überhaupt nicht zuspät war. Und ich bin ihr sehr dankbar fürihre Unterstützung.Hast du dich bewusst für Deutschlandentschieden?Meine Entscheidung, nach Deutschlandzu gehen, habe ich meiner Mutter zuverdanken. Sie unterrichtet in BulgarienDeutsch als Fremdsprache und hat immerdavon geschwärmt, wie toll die Menschenund die Kultur sind. Deshalb binich dann mit 18 direkt nach Deutschlandgekommen, habe ein Jahr die Sprachegelernt und danach Germanistik studiert.Hat das so funktioniert, wie du dirdas vorgestellt hattest?Naja. Mit 18 hat das noch nicht so gutgeklappt, weil ich damals noch zu jungwar und nicht wusste, was ich will. Germanistikwar nichts für mich. Dann binich wieder für ein paar Jahre zurück nachBulgarien, habe dort gewohnt und gearbeitet.Aber vor drei Jahren habe ichfestgestellt, dass ich in meinem Beruf inBulgarien nicht vorankomme. Also binich zurück nach Deutschland.Hat im Studium und in <strong>Nürnberg</strong> Fuß gefasst:Neven Manolov.Arbeitest du neben dem Studium?Ja, ich arbeite schon seit einiger Zeit alsWerkstudent bei Siemens. Im ersten Jahrwar ich in einer Abteilung, die mit BWLeigentlich wenig zu tun hat. Aber als Einstieghat mir das sehr viel gebracht. Jetztbin ich seit einigen Monaten im Controlling,was mir besser gefällt und auchmehr mit meinem Studiengang beziehungsweiseSchwerpunkt zu tun hat.Du bist also relativ früh zu Siemensgekommen?Meine Freundin hat immer gesagt, ichmüsse gleich zu Beginn des Studiumsals Werksstudent anfangen, zum einenaus finanziellen Gründen, zum anderen,weil es nach dem Studium von Vorteilsei, bereits eine lange Werksstudenten-Tätigkeit vorweisen zu können. Ich habedeshalb schon im ersten Semester angefangen.Zuerst hatte ich nicht geglaubt,dass es überhaupt möglich ist– ohne Praxiserfahrungen und perfektesDeutsch.Das Gespräch führte Thomas Wilke.Foto: Thomas Wilke<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 201341


InternationalesNeue Trends in der russischen SozialarbeitStudierende und Professoren besuchten die Universität WladimirBeratung, Bildung und soziale undwirtschaftliche Hilfen für Migrantinnenund Migranten, vor allem fürAsylbewerberinnen und -bewerber,Flüchtlinge und (Spät-)Aussiedlerinnenund -aussiedler – das sind dieEinsatzfelder von Studierenden ausder Sozialen Arbeit, die den SchwerpunktInterkulturelle Soziale Arbeitgewählt haben. Im Herbst war eineGruppe von 14 Studierenden diesesSchwerpunkts mit zwei Professorenin Russland, um sich über aktuelleTrends in der dortigen Sozialarbeitzu informieren und eine Partnerschaftmit der Universität Wladimiranzubahnen. Zwei Studentinnen berichtenvon dieser Reise.Sie präsentierten den Studiengang Soziale Arbeit vor Universitätsangehörigen im Auditorium der UniversitätWladimir: Tatjana Tirik, Helena Demenkov und Melanie Bloß (von links).Fotos: Prof. Dr. UnbahaunZu nachtschlafender Zeit trafensich Anfang Oktober 14Studierende der Fakultät Sozialwissenschaftenund zweiProfessoren, Prof. Dr. Werner Michl undProf. Dr. Horst Unbehaun, am <strong>Nürnberg</strong>erFlughafen, um eine Reise nachWladimir anzutreten. Die siebentägigeExkursion fand im Rahmen des SchwerpunktfachsInterkulturelle Soziale Arbeitstatt und sollte auch eine Partnerschaftmit der Universität Wladimir anbahnen.Dauerstau und grau in grauNach unserer planmäßigen Ankunftkonnten wir auf der Busfahrt vom FlughafenDomodedowo/Moskau in die rund190 km östlich liegende Stadt Wladimireinen ersten flüchtigen Eindruck vonRussland gewinnen. Dauerstau, Plattenbauten,alles grau in grau – und dazunoch unfreundliches Wetter. Bei unsererUnterkunft, dem Studentenwohnheimder Universität, angekommen, wurdenwir trotz später Stunde gastfreundlichempfangen und konnten ein eigenesStockwerk beziehen.Uns wurden zwei nette russische Studentinnenzur Seite gestellt, die uns dienächsten Tage über begleiten sollten,uns immer hilfsbereit zur Seite standenund bewiesen, dass man High Heelsauch bei schlechtestem Wetter ohneGrund zur Sorge tragen kann.Wir konnten uns am nächsten Morgenselbst davon überzeugen, wie man alsStudentin in Wladimir frühstückt: GefülltePfannkuchen, Salat, Krautwickel undsüßer Tee. Mit gefüllten Mägen ging eszur Universität. Bei einem großen Empfangim gut gefüllten Auditorium erfuhrenwir einiges über die Universität in Wladimir.Nach den Präsentationen unsererStudiengänge und der dortigen Fakultätfür Psychologie erzählten wir vom Lebenund Studieren in <strong>Nürnberg</strong>.Soziale Einrichtungen stellten sich vorAuf unserer Exkursion hatten wir dieMöglichkeit, verschiedene soziale Einrichtungenzu besuchen. Die erste warvon ihrer Erscheinung her gigantischund machte ihrem Namen, „der Palast“,alle Ehre. Hier findet die Freizeitgestaltungfür bis zu 5.000 Kinder ergänzendzur Schule statt. Die meistenAktivitäten sind kostenlos und werdenwie fast alle anderen Projekte für Kinderund Jugendliche vom Staat finanziert.Tanzen, Singen, Modeln, Gartenarbeit,Tierpflege und vieles andere mehr wirddort geboten.Am nächsten Tag besuchten wir so genannteClubs in verschiedenen Stadtteilen,die man mit Institutionen des Kreisjugendringsin Deutschland vergleichenkann. Die Kulturangebote für Kinder findenoft in einfachen Wohnungen in Plattenbautenstatt, die von außen nicht alssoziale Einrichtungen zu erkennen sind.Die Freude der Kinder, Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter war richtig ansteckendund beeindruckte uns sehr. Kreativarbeit,traditionelle Tänze und Gesang wurdenuns vorgeführt und wir selbst wurdenzum Mitmachen animiert.Kein Zugang zur PsychiatrieIn der psychiatrischen Abteilung derörtlichen Klinik bekamen wir durch denLeiter viel theoretischen Input zu denReformbestrebungen der letzten Jahre,aber leider wurde uns der Zugang zuden Räumen der Psychiatrie nicht ermöglicht,was wir sehr bedauerten.Zu guter Letzt besuchten wir die erlebnispädagogischeEinrichtung „BlauerHimmel“ für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten,welche mit jahrelanger Unterstützungder Partnerstadt Erlangenaufgebaut werden konnte. Im Rahmenvon jeweils zwei- bis dreiwöchigenErholungsaufenthalten für Kinder42<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


Die russische Bürokratie konnten wir ameigenen Leib erleben, als beim Kauf derZugtickets von Wladimir nach Moskaualle Pässe überprüft und in das Systemeingegeben werden mussten. EineinhalbStunden vergingen, bis wir unsere Ticketsin den Händen hielten. Dann endlichkonnten wir uns auf den Weg nachMoskau machen, wo wir die letzten beidenTage verbrachten.Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Wladimir: Das Goldene Stadttor aus dem Jahr 1164 imHintergrund.aus schwierigen Lebensverhältnissenversuchen pädagogische Fachkräfteund ihre Helferinnen und Helfer, neueImpulse für die Entwicklung der Kinderzu geben. Prof. Dr. Michl konnte dortim Rahmen eines Seminars sein breitgefächertesWissen über die Erlebnispädagogikan russische Studierendenvermitteln.Die Bedeutungen der TrinksprücheNeben den zahlreichen Eindrücken in densozialen Einrichtungen erlebten wir auchdie Kultur Russlands. Fleisch- und hefeteigreicheKüche, gut gekleidete Menschen,Matrjoschka-Puppen wohin dasAuge reicht und die Erfahrung, dass jederTrinkspruch wirklich eine andere Bedeutunghat. Unser Sightseeing bestand ausder Besichtigung von Kirchen, Klösternund der historischen Innenstadt Wladimirs.Natürlich studierten wir auch dasNachtleben – was allerdings nur mit Hilfeunserer geduldigen russischsprechendenKommilitonen möglich war, denn mit Englischkommt man in Russland nicht weit!Ausklang in MoskauDort angekommen gab es den erstenSchock: Unser Hostel war viel zu kleinund hatte keine Zimmer reserviert. Nachlangem Hin und Her bekamen wir einErsatzquartier und waren darüber sehrglücklich. Der Abend klang für die Gruppemit dem Besuch des Roten Platzesbei Nacht aus, der uns alle durch seineschiere Größe beeindruckte. In Moskauverbrachten wir die Zeit mit der Besichtigungdes Kreml, weiterer Kirchen, unteranderem der Basilika auf dem RotenPlatz, des Kaufhauses GUM und mit weiterenStreifzügen durch diese imposanteStadt. Anne Hanika, Claudia WittkopfAnzeigeINDUSTRIELÖSUNGEN AUS EINER HANDKARRIERE BEI HEITECHEITEC steht seit annähernd 30 Jahren für Lösungs-,Engineering- und Industriekompetenz in den BereichenSoftware, Mechanik und Elektronik. Rund850 Mitarbeiter an 18 deutschen und zahlreichenStandorten im Ausland erbringen in unmittelbarerKundennähe hochwertige Branchenlösungen.Wir suchen• Projektingenieure (m/w) der Fachrichtungen Elektrotechnik,Elektronik und Informationstechnik,„Ich braucheDICHals neuenKollegenbei HEITEC!“die unser Team bei der Entwicklung und Implementierungganzheitlicher Systemlösungen für unsereüber 1000 innovativen Kunden aus verschiedenenBranchen verstärken.Bei Fragen steht Ihnen Herr Ploner unter derTel.-Nr. 09131/877-325 gerne zur Verfügung.Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung an karriere@heitec.de43


InternationalesAbenteuer AuslandspraktikumWie zwei Studierende ihr Praxissemester in Singapur verbrachtenDen Hochschulalltag in seiner bisherigenForm hinter sich lassen wolltenFabian Riess aus dem StudiengangElektrotechnik und Andreas Peteraus dem Studiengang Maschinenbau.Sie verbrachten deshalb ihr Praxissemesterin Singapur und arbeitetendort bei Siemens Medical Instruments(SMI). Für beide war es die Chance,den Lehrstoff im praktischen Einsatzabzurufen, anstatt sich erneutin stressige Prüfungsvorbereitungenzu stürzen. Sie formulierten es so: Eswar Zeit für eine Abwechslung, für einAbenteuer. Ein Abenteuer, das sichaus ihrer Sicht gelohnt hat und überdas sie hier berichten.Foto: Fabian RiessUnser Praxissemester bei SMIin Singapur haben wir durchdas International Office gefunden,denn hier liegen immeraktuelle Stellenangebote aus aller Weltaus. Bewerben muss man sich einhalbes Jahr vor Reisebeginn. Dannwerden ein Anschreiben, Lebenslaufund Notenbescheinigung an die Kontaktadresseder Stellenausschreibunggesendet, und nach einer kurzen Abspracheper E-Mail folgt ein Telefoninterviewund dann kann man nur nochwarten. Plötzlich kam die Zusage: geschafft!Schnell waren ein Reiseführer, einigepersönliche Gegenstände und sommerlicheKleidung eingepackt. In Singapurfällt das Thermometer seltenunter 25 Grad.Für das Visum war gesorgtMit mulmigem Gefühl ging es zumFlughafen und ab nach Südostasien.Aufregung…, Anspannung…, dochdort angekommen verflog alles, denndie Einreise verlief glatt, wie alles inSingapur. Mit dem vorher beantragtenWork Holiday Pass war bereits fürdas Visum gesorgt und die temporäreStaatsbürgerschaft eine reine Formsache.Dicht besiedelter Stadtstaat: In Singapur begegnen sich Tradition und Moderne.Nach der Ankunft gingen wir zuersteinmal in unser Hostel und amnächsten Tag in die Arbeit zum Kennenlernen.Die Arbeitskolleginnen und-kollegen waren sehr nett und aufgeschlossen– ein warmes und herzlichesWillkommen lag stets in der Luft. Siekannten bereits die eine oder andereStartschwierigkeit und halfen prompt.Schnell entstanden die ersten Freundschaften.Arbeitsgebiet HörgeräteSo flogen die ersten Tage dahin. DerUmzug vom Hostel in ein eigenes Zimmer,das vorher über „easyroommate“gefunden wurde, ließ sich leicht organisieren.Auch die Arbeit bei SMI warsehr angenehm. Unser ArbeitsgebietHörgeräte entpuppte sich als interessantund komplex. Mit dem Wissenaus unserem Ingenieurstudium konntenwir aber alle Aufgaben problemlosbewältigen und waren ein fester Bestandteilunserer beider „Research andDevelopment“-Abteilungen.Abwechslungsreiche VersucheDas sind die Erfahrungen von AndreasPeter: „Als junger Maschinenbaustudentwar ich in einer der Konstruktionsabteilungentätig. Kleinere funktionelle und erneuerungsbedingteDesignänderungender Geräte stand auf dem täglichen Arbeitsplan,der durch abwechslungsreicheInstandhaltungs- und Forschungsversuchean einzelnen Komponenten versüßtwurde. Auch jetzt im Studienalltag denkeich an die dort gewonnenen Erfahrungenund greife gerne auf sie zurück.“Vertraut mit der InformationstechnikSo erlebte Fabian Riess sein Praktikum:„Ich war in einer weiteren Unterabteilungdes R&D, dem „Product Lifecycle Management“.Hier kümmert man sich umdie bestehenden Produkte und suchtnach Möglichkeiten der Verbesserungdurch neuere Technologien oder Materialien.Weil ich mit der Informationstechnikvertraut bin, gab es für mich viele Dinge,in denen ich diese Abteilung unterstützenkonnte. Zuallererst in der Aufbereitung44 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


und Organisation der Informationen imContent Management System, späterauch durch kleinere Programmierarbeitenin Excel, die zum schnelleren Arbeitsablaufbeitrugen. Ich war auch in verschiedeneTestentwicklungen eingebunden.“Work hard, play hardUnser Plan war, unter der Woche zuarbeiten und am Wochenende die Freizeitbestmöglich zu nutzen. So sind wirnach der Arbeit meist direkt vom Büroaus in die Stadt gefahren, um uns dortmit Freunden zu treffen, denn sonst hätteder Weg nach Hause und zurück mit denöffentlichen Verkehrsmitteln einfach nurunnötig Zeit gekostet.Am Wochenende gab es neben Sightseeing,Shopping oder Entspannung amStrand außerdem noch die Möglichkeitdes Reisens. Es ging per Billig-Airline indie angrenzenden Länder Asiens, auchweiter entfernte Ziele wie Peking odersogar nach Osaka waren dank des einenoder anderen Feiertages möglich.Singapur bietet spannende EventsIn dieser Stadt verging die Zeit wie imFlug, und es war eine Meisterleistungalle Aktivitäten unter einen Hut zu bringen.Neben Events wie dem Formel-1-Nachtrennen oder dem Strandfestival„Zookout“ mit internationalen Top-DJs,waren es auch die kleinen Dinge diediese Stadt so besonders machten.Was würden wir heute nur für einesdieser schmackhaften Gerichte geben!In Singapur kann man landestypischeSpezialitäten, aber auch indische, indonesische,malaiische oder thailändischeSpeisen probieren. Auch das einfacheHerumschlendern durch die OrchardRoad, an der Uferpromenade von MarinaBay oder über die VergnügungsinselSentosa boten immer Spaß und besondereMomente.Grafik: WikipediaVom Seeräubernest zum TigerstaatSingapur ist ein Insel- und Stadtstaat mit 5,3 Millionen Einwohnern undflächenmäßig der kleinste Staat Südostasiens. Er liegt an der Südspitzeder malaiischen Halbinsel.Seine Geschichte geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1819gründete der Gouverneur der britischen Ostindien-Kompanie, Sir ThomasStamford Raffles, dort eine Kolonie. Singapur ist damit geschichtlichein Außenposten des britischen Empire, denn das Territorium wurdevorher nur von malaiischen Fischern und Seeräubern als Zwischenlagerbenutzt.Singapur wurde 1963 vom Vereinigten Königreich unabhängig undschloss sich der Föderation Malaysia an. Nach Unruhen zwischen chinesischenund nicht-chinesischen Einwohnern wurde Singapur 1965 ausgeschlossenund damit ein eigenständiger Staat.Heutzutage zählt das Land zu einem der vier Tigerstaaten, die denSprung vom Entwicklungsland zum Industriegiganten innerhalb einerGeneration vollzogen haben.Die politische Lage darf man als Europäer durchaus kritisch betrachten.So sind die Zensur und die eingeschränkte Pressefreiheit bekannte Tatsachenin dem kleinen Inselstaat. Außerdem besteht Wahlpflicht und dieregierende People`s Action Party (PAP) ist seit der Unabhängigkeit ander Macht.Die Wirtschaftspolitik ist allerdings recht erfolgreich und beweist diesdurch phänomenale Wachstumszahlen. Singapur ist ein boomenderWirtschaftsstaat, der durch den Freihafen seine besondere Lage in Asienzu nutzen weiß und durch umsatzstarke Märkte wie dem Glücksspieloder Finanzmarkt seine Gewinne steigert. Der Inselstaat wird gerne „dieSchweiz Asiens“ genannt. So ist es kein Wunder, dass Singapur lautUmfragen zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität in Asien zählt.Fabian Riess, Andreas PeterWir würden es wieder tunDie Erfahrungen am Arbeitsplatz und diepersönlichen Eindrücke vom Leben derMenschen in den verschiedenen Ländernwaren für uns überwältigend. DiesesPraxissemester hat uns eine Mengean Lebenserfahrung gebracht, und wirwürden uns sofort wieder ein solchesAbenteuer stürzen.Fabian Riess, Andreas PeterExponierte Lage: Singapur befindet sich im Herzen Südostasiens nahe dem Äquator und unmittelbarvor der Küste Malaysias..<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 201345


InternationalesMeldungenInternational Day war wiedersehr gefragtEin Semester an einer Partnerhochschulein Schweden, den USA oder Australienstudieren? Einige Monate praktischeErfahrungen bei einer Firma in Spanienoder in Singapur sammeln? Oder dieAbschlussarbeit im Ausland schreibenund sich den Aufenthalt von ERASMUSoder durch den Deutschen AkademischenAustauschdienst finanzieren lassen?Diese und andere Fragen stellensich viele Studierende – die passendenAntworten gab es beim InternationalDay im November den das InternationalOffice jedes Jahr veranstaltet.Studierende konnten sich gezielt über dieMöglichkeiten eines studienbezogenenAuslandsaufenthalts und dessen Vorbereitunginformieren. Besonders interessantwar dabei der direkte Kontakt mitProfessorinnen und Professoren sowieInternationalisierungsbeauftragten derPartnerhochschulen der TH <strong>Nürnberg</strong>oder mit ausländischen Austauschstudierenden,die an einem Stand ihre Heimathochschulenpräsentierten. Darüberhinaus gaben Studierende, die schon imAusland waren, praktische Hinweise undTipps.ezTradition beim International Day: AusländischeStudierende präsentierten ihre Herkunftsländer .Foto: Wolfgang FeigetFoto: Wolfgang FeigeStippvisite an der TH <strong>Nürnberg</strong>: Die argentinische Schülergruppe und ihr Betreuer mit dem Leiter desInternational Office, Nikolaus Hackl (rechts im Bild).ArgentinischerBesuchSeit 2012 ist die TH <strong>Nürnberg</strong> im bayerischenPartnerschaftsnetzwerk DeutscherAuslandsschulen. Im Januar konnte derLeiter des International Office, NikolausHackl, die erste Schülergruppe aus BuenosAires zum Informationsbesuch ander <strong>Hochschule</strong> willkommen heißen. Nacheiner Vorstellung der <strong>Hochschule</strong> undeiner Campustour bekamen die Gästeumfangreiche Veranstaltungen in den FakultätenMaschinenbau und Versorgungstechniksowie Architektur geboten. Schonim Februar war eine weitere argentinischeSchülergruppe mit 24 Personen an derTH <strong>Nürnberg</strong>.DKWasser für kenianische MissionsstationenIm Masterstudiengang InternationalesBauwesen beschäftigten sich die Studierendenintensiv mit der Wasserversorgungin Kenia. Ziel der Projektarbeit wares, für die drei Siedlungen North Horr, ElHadi und Balesa in Nordkenia ein Konzeptzur Wasserver- und Abwasserentsorgungder dort ansässigen Missionsstationenund Schulen sicherzustellen. Dabei sollenan die vorherrschenden klimatischen,geografischen und sozialen Randbedingungenangepasste, dauerhafte und zuverlässigeAnsätze zur Wasserversorgungvon insgesamt 2.000 Schulkindern entwickeltwerden. Machbarkeit, Funktionalität,Kosten und die Akzeptanz der Einrichtun-gen durch die einheimische Bevölkerungwaren dabei zu beachten. BesonderesAugenmerk sollte außerdem auf technischeinfache Lösungen, die Verwendung vonlokalen Ressourcen und die Einbeziehungder Bewohnerinnen und Bewohner in denBetrieb der Schulgemeinden gelegt werden.In der gemeinsamen Präsentationbeeindruckte besonders die gründlicheRecherche und Detailplanung der einzelnenGruppen. Die Ideenvielfalt, Kreativitätund auch das Einfühlungsvermögen derStudierenden in die sozialen Gegebenheitenergaben technisch hervorragend angepassteund stimmige Lösungen.Prof. Werner KrickWasser ist in den meisten Gegenden Afrikasein knappes Gut und muss weit transportiertwerden.Foto: www.hipporoller.org46 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


www.gauff.netEngineering | Procurement | Project ManagementWir bauen ZukunftBauen Sie mit!■ Wir bauen Wege in die Zukunft■ Wir realisieren Wasserversorgungskonzepte■ Wir kümmern uns um Abwasserentsorgung■ Wir sorgen mit Leidenschaft für saubere EnergieSo verbessern wir die Lebensgrundlagenfür Millionen von MenschenSie sind Bauingenieur/in und wollen gemeinsammit uns die Zukunft gestalten?Dann sollten wir uns unbedingtkennenlernen!Wir fördern dasGAUFF GmbH & Co. Engineering KGHuman ResourcesPassauer Straße 790480 <strong>Nürnberg</strong>Tel: +49 911 424 65-117e-Mail: welcome@gauff.net


MenschenFoto: Petra <strong>Simon</strong>Zum Sommersemester 2013 wurden wieder neue Professorinnenund Professoren an die Technische <strong>Hochschule</strong><strong>Nürnberg</strong> berufen. Teilweise ersetzen sie Kolleginnen undKollegen, die in den Ruhestand gegangen sind, teilweisenehmen sie im Rahmen der Ausbauplanung neu geschaffeneStellen ein. Die neuen Professorinnen und Professorenan der TH <strong>Nürnberg</strong> haben viel Praxiserfahrung undsehr unterschiedliche Profile. Sie unterstützen nicht nur dieLehre, sondern auch die praxisbezogene Forschung.Viele Menschen aus der <strong>Hochschule</strong> treffen sich beim ProjektStr<strong>OHM</strong> und Söhne. Dort arbeiten Studierende ausganz unterschiedlichen Fakultäten, Professorinnen undProfessoren und Hochschulmitarbeiterinnen und -mitarbeitereng zusammen. Sie entwickeln zwei Rennwagen für dieFormula Student Electric Germany am Hockenheimring.Beim Bau dieser Elektroautos wuchs auch das Gemeinschaftsgefühl...DK48 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


NeuberufungenNeuberufungenMenschenFoto: Studio UngerBWFakultät BetriebswirtschaftProf. Dr. Gabriele Brambach ist seitdem Sommersemester2013 an derFakultät Betriebswirtschafttätig undvertritt dort das LehrgebietMarketing.Sie studierte Betriebswirtschaftan der Friedrich-Alexander-UniversitätErlangen-<strong>Nürnberg</strong>(FAU), der Université Robert SchumanStrasbourg und der European Schoolof Management in Paris, Oxford undBerlin. Nach einem Jahr als Exportmanagerinin Berlin kehrte sie an die FAUzurück und promovierte am Lehrstuhlfür Marketing bei Prof. Dr. HermannDiller zu Preiserhöhungen bei FastMoving Consumer Goods.Foto: privatProf. Dr. Christoph Tripp vertritt seitdem Sommersemester2013 an der FakultätBetriebswirtschaftdas Lehrgebiet Logistik,insbesondereDistribution, Handelund Allgemeine Betriebswirtschaftslehreim Schwerpunkt Logistik.Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaftverantwortete er den Beratungs-und Forschungsbereich Logistik-DienstleistungsmanagementamFraunhofer Institut in <strong>Nürnberg</strong> unter derLeitung von Prof. Peter Klaus. Dort hater an zahlreichen Projekten mitgearbeitetbzw. diese geleitet und publizierte mehrereStudien zu aktuellen Logistikthemen.Parallel promovierte er an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<strong>Nürnberg</strong>über Logistik-Branchenkompetenzenin Banken.Foto: Uwe MietheDFakultät DesignProf. Walter Mehl ist schon seitdem Wintersemester2012/13 an derFakultät Design. Ervertritt dort das LehrgebietAudiovisuelleKommunikation/CAST.Nach dem Informatik-Diplommit dem Schwerpunkt Simulationneuronaler Netze zur Erkennungvon Bildmustern an der <strong>Hochschule</strong> fürangewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt arbeitet er ab 1991 als Lektorund <strong>Journal</strong>ist in München. Ab 1996konzipierte Prof. Mehl bei CompumediaInternet-Auftritte, unter anderem entstandso 1997 eine Live-Übertragungaus dem Nationaltheater in München.Von 2005 bis 2012 war sie in verschiedenenPositionen innerhalb der RobertBosch GmbH in Deutschland und denNiederlanden tätig. Von 2007 bis 2010leitete sie das Bosch Sales Marketingand Service System weltweit und etabliertedie zentrale interne Beratungzur Optimierung von Vertriebs- undMarketingaktivitäten für Industrie- undVerbrauchsgüter. Von 2010 bis 2012war sie in Eindhoven im GeschäftsbereichSicherheitssysteme als Marketing-Managerinder VertriebsregionEurope/ Middle East/Africa tätig.Im Jahr 2012 wurde Prof. Dr. Brambachzur Professorin für Vertrieb undMarketing des Studiengangs Betriebswirtschaftfür kleine und mittlere Unternehmender <strong>Hochschule</strong> Aalen berufen.An der TH <strong>Nürnberg</strong> wird der Schwerpunktihrer Lehre auf dem CustomerRelationship Management und demPreismanagement – insbesondere fürDienstleistungen – liegen.Danach war Prof. Dr. Tripp in der OttoGroup für die Hermes Logistik Gruppe inleitenden strategischen und operativenFunktionen tätig. Als Gesamt-Projektleiterprägte er maßgeblich die Planungund den Aufbau eines europäischenBusiness-to-consumer-Distributionsnetzwerkes.Später verantwortete er dieoperative Vernetzung der europäischenDistributionsnetze der Otto Group sowiedie Steuerung der internationalen Projekteinnerhalb der Hermes Logistik Gruppe.Zum April 2009 erhielt er einen Ruf alsProfessor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,insbesondere Logistik, andie <strong>Hochschule</strong> Hof. Begleitend dazuist Prof. Dr. Tripp seitdem gutachterlich,beratend und als Referent in der Logistiktätig.Seine besonderen Interessen liegen inder Distanzhandels- und Multi-Channel-Logistik sowie im Wandel der „Logistik-Systemführerschaft“ von der Industriezum Handel.Während der journalistischen Tätigkeitseit 1998 erarbeitete er unter anderemTexte zu den technischen Grundlagender Produkte von Adobe und Apple undreiste in diesem Zusammenhang in dieUSA und Großbritannien. Ab 2006 entwickelteProf. Mehl Kommunikationsstrategienfür Unternehmen im Internetund forschte zu Wirkungsmodellen vonSocial-Media-Sites.Seit 2011 präsentierte er seine Arbeitsergebnisseim Studiengang Design. Inseinen Lehrveranstaltungen zur Kommunikationim Internet entstand unteranderem eine Kampagne für Logistik inder Metropolregion <strong>Nürnberg</strong>. Außerdemsuchte er in Zusammenarbeit mit demKulturpädogischen Zentrum der Mussenin <strong>Nürnberg</strong> mit seinen Studierendeneine Antwort auf die Frage: „Was würdeAlbrecht Dürer heute machen?“Bei seiner Lehrtätigkeit an der TH <strong>Nürnberg</strong>liegen Prof. Mehl vor allem die verständlicheKommunikation mit Audio undVideo sowie virale Videos am Herzen.<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 201249


MenschenNeuberufungenINFakultät InformatikSWFakultät SozialwissenschaftenFoto: privatProf. Dr. Alexander Kröner ist seit demSommersemester2013 an der FakultätInformatik und vertrittdort das LehrgebietMedieninformatik mitdem thematischenSchwerpunkt Con-tent-Management-Systeme.Prof. Dr. Kröner studierte Informatik ander Universität des Saarlandes und promoviertedort im Jahr 2000 zum ThemaAdaptive Layout of Dynamic Web Pages.Bis zu seiner Berufung an die TH <strong>Nürnberg</strong>war er Mitarbeiter des DeutschenForschungszentrums für Künstliche IntelligenzGmbH im ForschungsbereichIntelligente Benutzerschnittstellen. Hierkonzipierte, akquirierte und koordinierteer Förder- und Industrieprojekte der angewandtenForschung, u.a. zu Einkaufsassistenz,altersgerechten Assistenzsysteme,Produktionsautomatisierung undLife Logging. Den Schwerpunkt seinerTätigkeit bildeten adaptive Benutzerschnittstellen,die sich den Anforderungender Benutzerinnen und Benutzeranpassen. Er befasste sich mit demEinsatz von Constraint-Techniken sowiesemantischer Wissensrepräsentation zurautomatischen Layout-Erzeugung.Parallel engagierte sich Prof. Dr. Kröneram Lehrstuhl für Künstliche Intelligenzder Universität des Saarlandes. Dort betreuteer studentische Arbeiten und führtepraktisch orientierte Lehrveranstaltungenzu Themen aus dem Umfeld seinerForschungstätigkeit durch.An der TH <strong>Nürnberg</strong> gilt sein Interessedem Content-Management in neuartigenAnwendungsszenarien, für wissensbasierteSysteme, mobile Anwendungenund intelligente Umgebungen.Foto: Knut PflaumerProf. Dr. Christina Zitzmann wurdezum Sommersemester2013 an dieFakultät Sozialwissenschaftenberufenund vertritt dort dasLehrgebiet Theorienund Handlungslehreim Studiengang SozialeArbeit.Nach dem Studium der Sozialen Arbeitan der Evangelischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>arbeitete sie über zehn Jahre alsDiplom-Sozialpädagogin und später alsLeiterin der Jugendabteilung der Akademiedes Caritas-Pirckheimer-Hausesin <strong>Nürnberg</strong>. Ihre Arbeitsschwerpunktelagen im Aufbau, der Umsetzung undder Evaluation von sozialen und gesellschaftspolitischenSeminarangeboten.Seit dem Frühjahr 2002 leitete sie dasProjekt Alltagshelden, für das sie 2004den Preis für Zivilcourage vom Bündnisfür Demokratie und Toleranz gegen Extremismusund Gewalt der Bundesministeriendes Inneren und der Justiz erhielt.Von 2005 bis 2010 promovierte sie ander Universität Tübingen berufsbegleitendzum Thema Qualitätsmanagementund Evaluation in der Sozialen Arbeit. Indieser Zeit erhielt sie zwei Jahre lang vonder Landeskonferenz der Frauenbeauftragtenan bayerischen <strong>Hochschule</strong>n fürangewandte Wissenschaften ein Stipendiumzur Förderung der Promotion fürFrauen mit qualifizierender Berufspraxis.Ab 2011 lehrte Prof. Dr. Zitzmann ander Fakultät Sozialwissenschaften derKatholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Sie hielt Vorlesungen undSeminare im Bereich Methoden derSozialen Arbeit und war außerdemPraxisdozentin für die Anleitung, Begleitungund Lehre im praktischen Studiensemester.Foto: TietzeVTFakultät VerfahrenstechnikProf. Dr. RichardAust ist ebenfallsseit dem Sommersemester2013 ander Technischen<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>.In der FakultätVerfahrenstechnikvertritt er dieLehrgebiete Thermodynamikder Kreisprozesse undProzesssimulation im StudiengangEnergieprozesstechnik.Nach dem Studium der Verfahrenstechnikan der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<strong>Nürnberg</strong> (FAU)absolvierte Prof Dr. Aust ein einjährigesTrainee-Programm bei Coopers & Lybrandin Großbritannien und den USA.Anschließend promovierte er am Lehrstuhlfür Strömungsmechanik der FAU.Ab dem Jahr 1997 war er als Entwicklungsingenieur,ab dem Jahr 2000 alsTechnischer Leiter bei der Voith PaperKrieger GmbH & Co KG tätig. Dortverantwortete er die Konstruktion undEntwicklung sowie die Auslegung undSimulation von Spezialtrocknungsanlagenfür Papiermaschinen.Prof. Dr. Aust möchte durch seine Tätigkeitan der Technischen <strong>Hochschule</strong><strong>Nürnberg</strong> zum Gelingen der Energiewendebeitragen.50 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


MenschenDer Weg ist das ZielEin Rennauto und seine Konstrukteurinnen und Konstrukteure erobern die TH <strong>Nürnberg</strong>Es gibt einen Wettbewerb an derTechnischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>,der Studierende aus unterschiedlichenFakultäten mit Professorinnenund Professoren und dem wissenschaftlichenPersonal zusammenbringt.Bei Str<strong>OHM</strong> und Söhne wirdmit viel Engagement an zwei Rennwagengewerkelt. Dass man sich in derGruppe auf ein Rennen vorbereitet, isteine Seite der Medaille. Die andere:Hier wächst ein Stück Gemeinschaft,das über Studium und Arbeiten hinausgeht.Die angehende TechnikjournalistinMarion Espach engagiert sichselbst bei Str<strong>OHM</strong> und Söhne undstellt die Gruppe vor.Foto: Marion EspachSie sind stark. Sie sind stolz.Sie sind ehrgeizig: Str<strong>OHM</strong> &Söhne, das erste Formula StudentTeam in <strong>Nürnberg</strong>. Obwohldas Team der Technischen <strong>Hochschule</strong><strong>Nürnberg</strong> erst seit November 2010 bestehtund noch relativ jung ist, wissen dieMitglieder genau, wohin sie wollen: zurFormula Student Electric Germany amHockenheimring 2013 und zur FormulaATA Electric & Hybrid Italy in Turin 2013.Rennwagen wird selbst konstruiert„Aber bevor es soweit ist, muss unsererster Rennwagen, die NoRa, erst einmalflott gemacht werden“, äußert sichder Teamleiter Roman Schaal. Die FormulaStudent ist ein Wettbewerb, beidem internationale Teams von Studierendenmit ihren selbst konstruierten undgebauten Rennautos gegeneinanderantreten. Zum ersten Mal wurde dieserWettbewerb 1981 in den USA ausgetragen.Seit 2006 findet jedes Jahr am Hockenheimringdie Formula Student Germanystatt. Anfangs starteten nur Autosmit Verbrennungsmotoren, seit 2010 gibtes die Formula Student Electric für reineElektrowagen.Dass NoRa dieses Jahr mit ins Rennengeschickt werden kann, ist ein großerWunsch des Teams, aber er steht nichtZusammen sind sie stark: Das Team von Str<strong>OHM</strong> und Söhne.an erster Stelle. „Unser oberstes Ziel istder Bau eines Rennwagens und nicht,wie wahrscheinlich die meisten denken,die Teilnahme an Rennveranstaltungen“,betont Schaal, „das ist nur die Belohnungfür unsere Arbeit“. Und auf diemuss das Team sicher nicht lange warten,denn inzwischen unterstützen mehrals 40 Studierende aus der Technischen<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> die Fertigstellungder NoRa.Zum größten Teil entwickeln sie ihre Bauteileselbst. Dadurch können sie zumeinen praktische Erfahrungen für Studiumund Beruf sammeln, zum anderensichert ihnen das Pluspunkte bei Wettbewerben.Gearbeitet wird hauptsächlichim Teamraum von Str<strong>OHM</strong> & Söhneoder in den Laboren und Werkstättender <strong>Hochschule</strong>. Zur Zeit sind sie nochim Gebäude C untergebracht, aber dadieses bald abgerissen werden soll, istdas Team auf der Suche nach einemneuen Arbeitsraum.Sponsoren gesuchtDas Team ist immer auf der Suche nachSponsoren. Es ist nicht einfach, Firmendavon zu überzeugen, studentische Pro-jekte wie die Formula Student finanziellzu unterstützen. Der Ehrgeiz und dasKonzept von Str<strong>OHM</strong> & Söhne aberkommt an, und so konnten sie bereitsnamenhafte Firmen wie Schaeffler unddie N-ERGIE oder Ferchau Engineeringfür sich gewinnen. „Außerdem gibt eseine Vielzahl von Unternehmen, die unsmit einzelnen Komponenten oder Rabattenunterstützen“, erklärt TeamleiterSchaal. Wenn der Teamgeist, das Engagementund die Leidenschaft der Studierendenbei den Firmen ankommt, stehteinem Sponsoring meistens nichts mehrim Weg.Hervorragendes MiteinanderEin Grund für die gute Arbeit des Teamsist das hervorragende Miteinander zwischenden Kolleginnen und Kollegen.„Neuerdings kommt bei Str<strong>OHM</strong> &Söhne ein richtiges Gemeinschaftsgefühlauf“, freut sich der Student Axel Knauf,der in der Projektleitung NoRa 2.0 aktivist: „Die Atmosphäre bei uns kann manschon fast als familiär bezeichnen“. DerBau des Elektroautos verbindet nicht nurdie Teammitglieder, er bezieht dabei diegesamte <strong>Hochschule</strong> mit ein.52 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


Im Team sind die Aufgabenbereichevielfältig, so dass neben zukünftigenMaschinenbau-Ingenieurinnen und -Ingenieurenauch Studierende der FachrichtungenBetriebswirtschaft, Elektrotechnik,Design und Technikjournalismustatkräftig bei der Fertigstellung des Elektroautosmitwirken. Die Aufgaben sindklar gegliedert: Für die Teamleitung, dieProjektleitung NoRa 1.0 und die Verwaltungist Roman Schaal zuständig, AxelKnauf leitet das Projekt NoRa 2.0. „Beieinem Wettbewerb wird nicht nur dieTechnik bewertet, sondern auch Disziplinenwie Vermarktung, Kostenanalyseoder Businessplanung“, erklärt RomanSchaal. Damit hier bestmögliche Ergebnisseerzielt werden, orientieren sich dieeinzelnen Aufgabenbereiche an diesenTätigkeiten.Alle dürfen mitmachenStudierende aus allen Studiengängensind bei Str<strong>OHM</strong> & Söhne also gern gesehen,und es gibt viele Ansatzpunkte,um eigenes Wissen mit einzubringen.Kommt das Team wegen technischerProbleme oder Schwierigkeiten bei derFertigstellung des Autos nicht weiter,bekommt es jederzeit Unterstützungvon Professorinnen und Professoren der<strong>Hochschule</strong>. Größtenteils werden sie vonden Prof. Dr. Hans-Jürgen Tretow, Prof.Dr. Ulrich Grau vom Institut für Fahrzeugtechnikund Prof. Dr. Armin Dietz vomInstitut für Leistungselektronische Systemeunterstützt.Man lernt sich besser kennen„Durch die Arbeit bei Str<strong>OHM</strong> & Söhnelernt man neben den Professorinnenund Professoren auch die Hochschulmitarbeiterinnenund -mitarbeiter besserkennen. Für das weitere Studiumsind solche Beziehungen sicherlich hilfreich“,findet der MaschinenbaustudentRolf Seebeck. So arbeitet das Teambeispielsweise häufig mit Barbara Förstund Karlheinz Appel zusammen. „Abergrundsätzlich stehen uns alle Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter aus der FakultätMaschinenbau und Versorgungstechnikmit Rat und Tat zur Seite“,betont Roman Schaal.Um die neu aufgebauten Kontakte zufestigen, haben die Studierenden ihren„Str<strong>OHM</strong> & Söhne-Stammtisch“ insLeben gerufen. Eine Weihnachtsfeierim Teamraum gab es auch schon.Was sich Rolf Seebeck für die Zukunftwünscht, weiß er schon: „Dass unserTeam einmal unter den Besten mitmischt.“Marion EspachiDie NoRa„Noris Racing“ steht für die Verbundenheitmit der Rennsporttradition in <strong>Nürnberg</strong>.Der Kern der verbauten Komponenten istmodernste Technologie, auch wenn ihr Aufbauzunächst einfach erscheint. Das Team Str<strong>OHM</strong>und Söhne freut sich immer über Neuzugänge.www. strohmundsoehne.deAnzeigeNutze deine Zeit…und starte mit uns in Deine Zukunft! Wir in <strong>Nürnberg</strong> bieten Studenten individuelleund passgenaue Praxis zum Studium.BEWERBUNG UND INFORMATIONEN UNTER:www.gossenmetrawatt.com/careerWIR SUCHENFRISCHESGRÜN


ServiceFoto: Elke ZapfStrahlende Gesichter gab es bei der Projektgruppe, als dieneue Hochschul-App studierBAR auf der stuzubi-Messe inMünchen vorgestellt wurde. Die bundesweit erste Hochschul-Appfür Schülerinnen und Schüler wurde von eineminterdisziplinären Team entwickelt und ist der neueste Servicevon der TH <strong>Nürnberg</strong>. In der studierBAR „treffen“ dieSchülerinnen und Schüler verschiedene Bachelorstudiengänge,die an der TH <strong>Nürnberg</strong> angeboten werden, undentdecken am Ende, welche zum eigenen Profil passen.Das Studienberatungsportal an der Technischen <strong>Hochschule</strong><strong>Nürnberg</strong> existiert schon seit fast zwei Jahren. Esfunktioniert online. Studierende können jederzeit Kontaktaufnehmen und erhalten innerhalb von zwei Tagen Antwortauf ihre Fragen. 15 studentische Beraterinnen und Beraterfungieren als Lotsen durch den Hochschuldschungel. Siewurden vorher ein Semester lang in Onlinekommunikationund Onlineberatung geschult.DK54 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


ServiceBesuch in der studierBARTeam aus der TH <strong>Nürnberg</strong> entwickelte neuartige Hochschul-App für Schülerinnen und SchülerAuf der stuzubi-Messe in Münchenwurde die bundesweit erste Hochschul-Appfür Schülerinnen undSchüler vorgestellt: Die studierBAR,die im Rahmen eines gemeinsamenProjekts von Studierenden, Professorensowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternder Technischen <strong>Hochschule</strong><strong>Nürnberg</strong> entwickelt worden ist. Siestellt alle Bachelorstudiengänge vor,die es an der TH <strong>Nürnberg</strong> gibt. Dabeibegegnen die künftigen Studierendenin einem Spiel den Studiengängen –dargestellt als Avatare.Abbildung: Barbara JankowskiAuch der Designstudent Carsten Thomasbestätigt: „Ich fand es sehr spannend, mitStudierenden aus der Informatik zusammenzuarbeiten.Unsere Design-Ideenwurden umgesetzt, und umgekehrt wares auch interessant, deren Programmier-Die stuzubi-Messe für Schülerinnenund Schüler fand bereitszum siebten Mal statt und stehtunter der Schirmherrschaft desBayerischen Staatsministers für Unterrichtund Kultus Dr. Ludwig Spaenle.Der Weg zur App: Neben Social Media auch klassisch über Postkarte.„Ein Jahr lang hat sich unser Team intensivdamit befasst, wie man Schülerinnenund Schüler auf dem Weg von der Schulezur <strong>Hochschule</strong> bestmöglich unterstützenkann. Unsere <strong>Hochschule</strong> orientiertsich dabei am so genannten Student LifeCycle und will mit der App schon frühzeitigauf spielerische Art zum Kontakt mitder <strong>Hochschule</strong> und deren Beratungsmöglichkeiteneinladen. Neben Angebotenwie Studienbotschafterinnen und-botschaftern, Online-Self-Assessmentsund unserem Online-Studienberatungsportalist die studierBAR entstanden“,erläutert die Projektkoordinatorin MarinaHergenreider von der Zentralen Studienberatung.Spielerischer AnsatzIn der App „begegnen“ Studieninteressierteallen Bachelorstudiengängen, diedie <strong>Hochschule</strong> im Angebot hat. AnimierteAvatare stehen für die Studiengänge.Wer in die studierBAR geht, kann sie aufspielerische Art und Weise kennenlernenund erhält einen Überblick über dasvielfältige Angebot an der Technischen<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>. Das macht Lust,sich mit den Studiengängen auseinanderzu setzen und sich bewusster für einenzu entscheiden. Darüber hinaus bietetdie App auch den Einstieg zu weiterführendenInformationen und Beratungsangeboten.Effektive ZusammenarbeitEntwickelt wurde die App von einem15-köpfigen Team der <strong>Hochschule</strong> mitAlexander Schneider als leitendem Entwickler.„Alle Teammitglieder haben dieinterdisziplinäre und fakultätsübergreifendeZusammenarbeit sehr geschätzt.So profitieren nicht nur Schülerinnenund Schüler vom entstandenen Produkt,sondern auch die Studierenden, die dieApp von der Idee bis zur Umsetzung gemeinsamentwickelt haben“, erklären diebetreuenden Professoren Dr. Uwe Wienkopaus der Fakultät Informatik und Dr.Florian Riedmüller aus der Fakultät Betriebswirtschaft.Ideen zu visualisieren. Man lernt sehr vielvoneinander.“ „Insgesamt hat die Technische<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> mit dieserApp für Schülerinnen und Schüler in derOrientierungsphase einen weiteren wichtigenWegweiser zur <strong>Hochschule</strong> geschaffen“,betont Vizekanzlerin AndreaGerlach-Newman.Kostenloser DownloadDie App lässt sich im Google Play Storeund im Apple Store für Android undiPhone kostenlos herunterladen. ezwww. studierbar-app.deIn der studierBAR trifft man immer wieder neueLeute, wenn man Fragen beantwortet, und amEnde kennt man die Studiengänge, die zumeigenen Profil passen.<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013 55


serviceHilfe für alle Fälle: Das StudienberatungsportalJede Frage wird ernst genommenDumme Fragen? Gibt es nicht.Beim Studienberatungsportal derTechnischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>können Studieninteressierte undStudierende sich jederzeit onlineberaten lassen. Ihnen helfen so genanntePeerberaterinnen und -berateraus der gleichen Altersgruppe,die an der <strong>Hochschule</strong> studieren.Welcher Studierende kenntdas nicht? Da hat mansich rechtzeitig ins neueSemester eingeschriebenund korrekt für alle Prüfungen angemeldet.Nebenbei wurden sämtlicheInformationen gesammelt, die man fürwichtig erachtet. Eigentlich sollte dannja alles glatt laufen mit dem Studium ander TH <strong>Nürnberg</strong>. Und trotzdem bleibtoft das Gefühl, noch die eine oder andereoffene Frage im Hinterkopf zuhaben. Meist ist auch unklar, wem manseine Fragen überhaupt anvertrauensoll: Den Dozentinnen und Dozenten?Dem Studierendenservice? Oder dochlieber der Fachschaft?Foto: Alexander BergnerEine feste Institution seit 2011Aber die Studierenden stehen mit ihrenSorgen und Problemen rund ums Studiumnicht alleine da: Um derartige Fragenzu klären, wurde das Studienberatungsportalgeschaffen. Es ist seit Mai2011 eine feste Institution der Technischen<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> und wirdvon Marina Hergenreider betreut. AlsLeiterin koordiniert sie ein Team von 15Peer-Beraterinnen und -beratern ausverschiedenen Fakultäten. Alle wurdenzuvor ein Semester lang in Onlinekommunikationund Online-Beratunggeschult. Die Peer-Beraterinnen und-berater kommen aus fast allen Fakultäten.Die Aufgabe dieser freiwilligen Helferinnenund Helfer im Hochschul-Dschungelist aber ohnehin fakultätsübergreifenddieselbe: Mit ihrer Erfahrung undihrem Know-how beraten und begleitenSeit zwei Jahren aktiv: Julian Wagner ist Peerberater und freut sich immer, wenn er helfen kann.sie Studienbewerberinnen und -bewerberund Studierende der Technischen<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> von der Einschreibungbis zur Abschlussprüfung.Dabei werden ganz unterschiedlicheThemen behandelt: Von generellenFragen, etwa wie ein Studium an der<strong>Hochschule</strong> aufgebaut ist, über Themenwie Kinderbetreuung oder Gründerberatungbis hin zu Auskünften überAnmeldefristen und Prüfungen.Wenn eine Frage online nicht beantwortetwerden kann, finden die Beraterinnenund Berater heraus, wer zuständigist. Das Team ist in der <strong>Hochschule</strong>gut vernetzt. Dadurch gelangt es anwertvolle Informationen, die wiederuman die Studierenden weitergegebenwerden. Manchmal schreiben Vertreterinnenoder Vertreter der Fakultätenauch direkt zu einem Thema, wenn besonderesExpertenwissen gefragt ist.56 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


„Studienberatung ist für mich ein Ehrenamt“Lotsen durch die HochschulzeitDas klingt zwar nach einigem Aufwand,aber dem Team ist es wichtig,dass der oder die Fragende ernst genommenwird. Der Wille, Kommilitoninnenund Kommilitonen erfolgreichdurch ihre Hochschulzeit zu lotsen,ist schließlich auch der Antrieb fürdas Beratungsteam. Bisher waren dieRückmeldungen von studentischerSeite überwiegend positiv.Die Online-Beratung steht jedem Studierendenjederzeit zur Verfügung. Daan der Technischen <strong>Hochschule</strong> jede/rStudierende einen Internetzugang hat,garantiert ein Online-Portal eine optimaleReichweite. Die Anonymität derFragenden wird durch verschiedeneSicherheitsmaßnahmen gewährleistet.Fragen werden schnellbeantwortetDie Peer-Beraterinnen und -Beratergehen möglichst schnell und umfassendauf die Fragen der Studierendenein. Um dies bei den zahlreichen unterschiedlichenThemen auch zu gewährleisten,gibt es eine Aufteilung in dreigrundsätzliche Bereiche: „Studienstart“für Neuanfängerinnen und Neuanfänger,„Mein Studium“ für persönlicheFragen zum Studium und „Rundums Studium“ für alles, was sonstnoch wichtig ist. Außerdem gibt esnoch eine Chatberatung mit schnellerHilfe und Unterstützung, wenn es umProbleme geht, die über die reine Studienberatunghinausgehen. Dazu zählenetwa Prüfungsangst oder Sorgenüber den Leistungsdruck im Studium.Erklärtes Ziel der Online-Studienberatungist, dass keine Frage länger alszwei Tage unbeantwortet bleibt.Alexander BergnerJulian Wagner ist Peerberater beider Online-Studienberatung. DerTechnikjournalismus-Student AlexanderBergner sprach mit dem 24-jährigen Studentender Betriebswirtschaft über seineErfahrungen:Julian, wie bist Du Mitarbeiter der Online-Studienberatunggeworden?Das war eigentlich ganz einfach. Ich bekamim Sommersemester 2011 eine E-Mail, inder für die Tätigkeit als Studienberater geworbenwurde. Dieses Angebot der <strong>Hochschule</strong>war mir zuvor ehrlich gesagt völligunbekannt. Da ich aber schon einen Nebenjobbei der Pegnitz-Zeitung in meinemHeimatort Lauf habe, und mir daher dasRecherchieren und Kommunizieren liegt,dachte ich, da könnte ich doch mitmachen.Also habe ich mich mal ebenso dortbeworben. Nach einer kurzen Schulungwar ich dann bereits Teil des Studienberatungsteamsan der TH <strong>Nürnberg</strong>.Wie viele Anfragen erhaltet ihr imSchnitt und wie schnell kann dann geholfenwerden?Das ist unterschiedlich. Die meisten Anfragenerreichen uns während des Semesterbeginnsund dann noch einmal vorden Prüfungen. Da können dann schonein gutes Dutzend neue Einträge im Beratungsportalstehen. Dazwischen geht esaber deutlich ruhiger zu. Wie schnell wirdie Anfragen beantworten können, hängtdavon ab, wie gut sich die einzelnen Leutemit der jeweiligen Thematik auskennen.Das teilen wir uns dann auch ein, meist jenach Fakultät, der wir selbst angehören. Soerklärt sich, dass ich mich Hauptsächlichum Anfragen von BW-Studierenden kümmere.Da kann ich dann aus meiner eigenenErfahrung als Fachschaftsmitglied derBetriebswirtschaft recht schnell antworten,vielfach noch am selben Tag.Und wenn du mal doch nicht gleich weiterhelfen kannst?Wenn es länger dauert, weil erst die KoordinatorinMarina Hergenreider oder eineandere Expertin, ein anderer Experte zurThematik befragt werden muss, hinterlasseich auf jeden Fall einen Hinweis darauf imBeratungsportal. Schließlich sollen sich dieRatsuchenden mit ihren Problemen nichtallein gelassen fühlen. Zudem möchte manja auch einen positiven Eindruck von derOnline-Studienberatung bei den Studierendenhinterlassen. Sicher, es gibt manchmalauch Fragen zu Themen, die wir leider garnicht beantworten dürfen. Beispielsweise,wenn es um konkrete Auskünfte zuPrüfungsergebnissen oder Notenpunktengeht, die generell vertraulich behandeltwerden müssen. Da kann ich dann nurTipps geben, wie man an die entsprechendenInfos herankommen könnte. Etwa überdas Studienbüro.Was motiviert dich, dich auch weiterhinzu engagieren?Mich begeistern vor allem die vielen unterschiedlichenThemen, die ich bearbeitendarf. Schön ist dabei auch die sozialeKomponente. Es ist großartig, dass ichmit meiner Tätigkeit wirklich weiterhelfenkann. So profitiert jeder von der Studienberatung,das Team und natürlich die<strong>OHM</strong>-Studierenden, deren Ratlosigkeit wirbeseitigen können. Ich mache diese Tätigkeitjedenfalls sehr gerne, vollkommenunabhängig davon ob es hierfür nur einekleine Aufwandsentschädigung gibt odernicht. Ich betrachte das Ganze auch mehrals freiwilliges <strong>Hochschule</strong>hrenamt statt alsstudentischen Nebenjob.Gab es schon mal eine Beratungs-situation,deren Ausgang dich richtig gefreuthat?Ja, ich bekam eine Anfrage von jemandem,der sich für ein Betriebswirtschaftsstudiumbeworben hatte. Seine Aufnahme in denStudiengang wackelte aber noch. Die Voraussetzungenwaren eben nicht geradedie besten, weshalb er ziemlich ratlos war,ob er denn jetzt studieren dürfe oder nicht.Das tat mir leid, denn ich konnte weiternichts machen, als auf das Abwarten derBestätigung zu vertrösten. Trotzdem bliebich an dem Fall dran. Als ich ihm nach einigerRecherche tatsächlich mitteilen konnte,dass er wohl studieren dürfe, kam dannvon ihm selbst schon die frohe Nachrichtseiner erfolgreichen Einschreibung an derTechnischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>.Julian, vielen Dank für das Gespräch.<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013 57


VeranstaltungenFoto: Wolfgang FeigeStudierende und regionale Unternehmen treffen sich regelmäßigbei der contactING, der Messe für Ingenieurwissenschaftenund Informatik an der TH <strong>Nürnberg</strong>. Bei dercontactING 2012 im November kamen 53 Firmen. EinenTag lang hatten die Studierenden Zeit, für sie interessanteFirmen näher kennenzulernen. Viele von ihnen wurden aufder Suche nach einem Platz für ihr Praxissemester odernach einem Thema für ihre Bachelorarbeit fündig.Die Akademische Jahrfeier, die immer im November stattfindet,ist nicht nur eine Leistungsschau der <strong>Hochschule</strong>.An diesem Tag werden stattliche Geldbeträge als Preisean Studierende und Projekte vergeben. Beim SchülertagChemie waren die Vorträge, Experimente und praktischenÜbungen eine gute Gelegenheit, in den Alltag des BachelorstudiumsAngewandte Chemie hineinzuschnuppern.Den eingeladenen Schülerinnen und Schülern führte derHonorarprofessor und Lehrbeauftragte Prof. Dr. BerndScheel Experimente zum Nicht-Nachmachen vor. DK58 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


VeranstaltungenPreisverleihung in festlichem RahmenBei der Akademischen Jahrfeier im November gab es viele AuszeichnungenBei der Akademischen Jahrfeier imNovember 2012 blickte PräsidentProf. Dr. Michael Braun auf ein wachstumsstarkesJahr zurück. Außerdemwurden Preise im Gesamtwert vonüber 27.600 Euro an besonders engagierteund leistungsstarke Studierendevergeben. Rund 400 Gäste erlebtenim Historischen Rathaussaalder Stadt <strong>Nürnberg</strong> auf Einladung derTechnischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>einen Abend mit viel Prominenz.Foto: Petra <strong>Simon</strong>Hohe AnfängerzahlenAuch ein Jahr nach dem doppelten Abiturjahrgangin Bayern bleiben die Anfängerzahlenan der Technischen <strong>Hochschule</strong><strong>Nürnberg</strong> konstant hoch. Dasliegt auch daran, dass neue Gruppen andie <strong>Hochschule</strong> strömen wie z.B. beruf-Es gibt Überraschungen, überdie man sich ganz besondersfreut: zum Beispiel über eineAuszeichnung für gute Studienleistungen,nachdem man den Campusschon lange verlassen hat. Katrin Würfelwar mitten in einem anstrengenden Bewerbungsmarathon,als die <strong>Hochschule</strong>sich bei ihr meldete. Ihre Abschlussarbeitzur Trennung von Enantiomeren durchKristallisation, von Prof. Dr. Ulrich Teipelbetreut und mit 1,0 benotet, sollte vonder Sparkasse <strong>Nürnberg</strong> mit 1.000 Europrämiert werden. Die Absolventin der FakultätVerfahrenstechnik kam gern nach<strong>Nürnberg</strong>, um den Preis in einem festlichenRahmen entgegenzunehmen.Herausragende AbschlussarbeitAuch Sebastian Bauer erhielt einen Preisder Sparkasse <strong>Nürnberg</strong>, die insgesamt10.000 Euro zur Verfügung stellte. Erentwickelte auf Basis der Bewertungsmethodenvon Aktien und AnleihenStress- und Performanceindikatoren.„Die Finanzkrise hat uns einen Schockversetzt. Ich habe ein Modell entwickelt,das Spannungen an den Finanzmärktenfrühzeitig erkennen soll.“ Bauer, der denMasterstudiengang International Financeand Economics absolvierte und parallelschon bei der Sparkasse tätig war, setztdas System jetzt bei seinem Arbeitgeberim Risikomanagement ein. Sein BetreuerProf. Dr. Matthias Fischer war vom Niveauder Abschlussarbeit beeindruckt:Er vergab die Traumnote 1,0.Nicht nur Einzelpersonen, sondern auchProminenter Gast: Der bayerische Finanzminister Dr. Markus Söder hielt den Festvortrag zum Thema„Solide Finanzen“.Projekte oder ganze Studiengänge werdenbei der Akademischen Jahrfeierausgezeichnet. Aktuell freuen sich dieMitglieder der Fakultät Verfahrenstechniküber den N-ERGIE Förderpreis in Höhevon 4.000 Euro für den 2011 eingerichtetenStudiengang Energieprozesstechnik.Mit diesem Geld wird im Labor fürEnergieprozesstechnik die Messdatenerfassungeiner Demonstrationsanlage zurKraft-Wärme-Kopplung finanziert.Für außerordentliche Studienleistungenkombiniert mit ehrenamtlichem Engagementstehen die 63 Empfängerinnen undEmpfänger eines Deutschlandstipendiums.„82% von ihnen sind die Ersten inihrer Familie, die studieren“, berichtetePräsident Prof. Dr. Braun sichtlich stolz.„Das bestätigt unsere Rolle als <strong>Hochschule</strong>des sozialen Aufstiegs.“lich Qualifizierte ohne klassische Hochschulzugangsberechtigung.Zum Wintersemester2012/13 waren rund 11.300Studierende eingeschrieben. Auch dieZahl der Studiengänge an der TH <strong>Nürnberg</strong>ist in den letzten Jahren rasant gestiegen:25 Bachelorstudiengänge und18 Masterstudiengänge in Vollzeit gibt esim Vergleich zu 16 Vollzeit-Bachelorstudiengängenund sieben Vollzeit-Masterstudiengängen2007.Beeindruckende LeistungsschauStaatsminister Dr. Markus Söder, der denFestvortrag zum Thema „Solide Finanzen“hielt, lobte die Akademische Jahrfeierals beeindruckende Leistungsschauder <strong>Hochschule</strong>. Bei der AkademischenJahrfeier 2012 wurden Preise und Stipendienfür insgesamt 27.600 Euro vergeben,von Firmen aus der Region wieder DATEV eG, von Privatpersonen wiedem Abgeordneten Günter Gloser odervon Organisationen wie dem Bund derFreunde oder dem Deutschen AkademischenAustauschdienst. Sie werden sichweiter engagieren. Überraschende Anrufeaus der <strong>Hochschule</strong> sind also auch2013 garantiert. DK<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013 59


VeranstaltungenIn die Kittel, fertig, los!Der Schülertag bot Chemie zum Begreifen und ErlebenEs kracht, brennt und stinkt: Experimente,die absolut nicht zum Nachmachenfür zu Hause empfohlen sind,gab es beim Schülertag Chemie Ende2012 an der Fakultät AngewandteChemie. Eine spannende Möglichkeitfür Schülerinnen und Schülerder gymnasialen Oberstufe und derFachoberschulen, in den Alltag desStudiums Angewandte Chemie hineinzuschnuppern.Mit Vorlesungen,Nervennahrung und vielen Chemikerkitteln.Christina Deinhardt aus demStudiengang Technikjournalismus warvor Ort und beschreibt, was sie erlebthat.Fotos: Christina DeinhardtKnapp 100 Teilnehmerinnenund Teilnehmer halten sich dieOhren zu und beobachten neugierigden auffälligen, grünenLuftballon. Laut Aussage von Prof. Dr.Bernd Scheel, Honorarprofessor undLehrbeauftragter für Arbeitssicherheit ander TH <strong>Nürnberg</strong>, ist dieser gefüllt mitWasserstoff und seiner „Ausatemluft“.Zuvor hat der humorvolle Professor daraufhingewiesen, dass alles hier im Raumbleiben solle. Keine Experimente dürftenzu Hause nachgemacht werden.Explodierende LuftballonsSchließlich führt er die Zündquelle an denBallon heran. Mit einer lautstarken Verpuffungdetoniert er. Als die Schülerinnenund Schüler ihre „natürlichen Ohrenstöpsel“wieder sinken lassen, scherztScheel: „Wir haben alle überlebt. Oderwo ist ihr Nachbar?“ Im Hintergrund wartetdemonstrativ ein weiterer Ballon undScheel verspricht, dass er diesen amEnde der Vorstellung auch noch effektvollwegschießen würde.Eigentlich geht es bei dem Experimentalvortragum die Sicherheit am Arbeitsplatz.Nicht nur zum Spaß, denn mit demVortrag „Brände und Explosionen“ sollendie Schülerinnen und Schüler in SachenBrandschutz sensibilisiert werden. Mitvielen Kommentaren zeigt der DozentKonzentrierte Arbeit: Michelle Kalizki (Mitte) im Labor der Biochemie bei der Untersuchung des Farbspektrumsder Petersilie.zahlreiche Überreste von Unfällen, die mitdem leichtsinnigen Umgang von Chemikalienzu tun hatten. RußgeschwärzteKrater, zerstörte Fahrzeuge, Behälterund Öfen flimmern an der Wand desHörsaals. Viel zu oft scheint der Übeltätereine Flex oder ein Schweißgerät zu sein.Beinahe wirkt es so, als hätten die jungenZuschauer es mit dem gefährlichstenBeruf der Welt zu tun. Doch Scheelüberzeugt schnell vom Gegenteil: „DieChemie ist der sicherste Arbeitsplatz.“ Erfügt jedoch hinzu: „Nur manchmal versuchenMitarbeiterinnen und Mitarbeiter,die Gesetze der Chemie und der Physikaußer Kraft zu setzen.“Die Schülerinnen und Schüler merkenschnell, dass dieses Arbeitsfeld alles andereals trocken und theoretisch ist. Einsist sicher: Sie werden sich nicht selbstdurch leichtsinniges Abfüllen von Treibstoffenoder beim Grillanzünden in dieLuft sprengen.Wie alles begann„Chemie ist eine Schlüsselindustrie.“ Mitdiesen Worten eröffnet Kwam Walton,Referent und Pressesprecher der Bayeri-schen Chemieverbände, die Einleitungsvorlesungenfür die Schülerinnen undSchüler. Mit wenigen Worten verdeutlichtWalton die Wichtigkeit der Chemie heutzutage.Gerade in der hoch technisiertenWelt seien Fachkräfte gesucht, die etwasvon Chemie verstehen und eine fundierteMeinung haben.Initiative Schülertage ChemieUm neue Bewerberinnen und Bewerbersowie Fachkräfte zu bekommen, wurdeim Jahr 2003 die Initiative SchülertageChemie ins Leben gerufen. Die Veranstaltungenfinden in enger Kooperationmit <strong>Hochschule</strong>n statt, die einen Chemiestudienganganbieten. An der Technischen<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> ist das dieFakultät Angewandte Chemie mit demgleichlautenden Bachelorstudiengang,der ab dem vierten Semester in die VertiefungsgebieteChemie, Biochemie undTechnische Chemie mündet.Die Schülertage dienen dazu, die Schülerinnenund Schüler mit der <strong>Hochschule</strong>und dem Alltag während des Studiumsvertraut zu machen. Die jungen Teilnehmerinnenund Teilnehmer dürfen auch60 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


AnzeigeWir sind einIngenieurunternehmen mit190 Mitarbeitern inDeutschland.Mit Blick fürs GanzeEmch+Berger Gruppe Deutschlandwww.emchundberger.deDas Leistungsangebot vonEmch+Berger umfasstIngenieurdienstleistungen,Gesamtlösungen,Projektmanagement undExpertenleistungen in denBereichen:• Verkehr• Ver- und Entsorgung• Hochbau sowie• Spezialgebieteselbst experimentieren und für ein paarStunden in einen weißen Kittel schlüpfen,um die mehr oder weniger frische Lufteines Labors zu schnuppern und praktischzu arbeiten.Im theoretischen Teil stellte Prof. Dr. RonaldEbbert, Dekan der Fakultät AngewandteChemie, den Studiengang genauervor und erklärte den Schülerinnenund Schülern den Verlauf des Bachelorstudiengangsund die spätere Möglichkeitdes Masterabschlusses. Es folgtenzwei Vorlesungen. Prof. Dr. Karl-HeinzJacob hielt eine Präsentation über Infrarotspektroskopieund Prof. Dr. StephanBartsch behauptete, dass „Mischenpossible“ ist.Nach dem theoretischen Teil und derExperimentalvorstellung am Vormittaggab es eine leckere Stärkung für alle. DieVerköstigung übernehmen die Chemieverbände.Sie finanzieren auch Personalund Material. Vorbereitungen und Organisationbleiben jedoch den <strong>Hochschule</strong>nüberlassen.hatte sie sich spontan entschieden, teilzunehmen.Jetzt sieht sie ein Chemiestudiumals eine mögliche Option für ihrenweiteren Weg nach dem Abitur: „Ichfinde es gut hier, und die TH <strong>Nürnberg</strong>liegt schön zentral.“Michelle trägt beim Chemietag wie alleanderen ein blaues Band mit einem Papierkreisum den Hals. Ihrer ist weiß undbedeutet, dass sie für das Labor der Biochemieeingeteilt ist.Für andere Schülerinnen und Schülergibt es Versuche in der anorganischen,organischen, analytischen und physikalischenChemie sowie der Bioanalytik undder Prozesssimulation. Sie versammelnsich bei den entsprechenden Dozentenund werden in die vorbereiteten Laboregeführt. Nach einer kurzen Anweisungdürfen sie endlich selbst Hand anlegen,wobei ihnen einige hilfsbereite Studierendezur Seite stehen. Es wird gerührt,gewogen und mit verschiedenen Lösungenhantiert. Die Gruppe von Michelledarf das Farbspektrum von Petersilieanalysieren. Nebenbei werden die anwesendenStudierenden über ihr Studiumausgefragt. Vielleicht alles nicht so explosiv,aber mit Sicherheit eine interessanteErfahrung.Christina DeinhardtInteressante Seite der ChemieVon dem gebotenen Programm fanddie 16-jährige Michelle Kalizki vom Willstätter-Gymnasiumin <strong>Nürnberg</strong> denExperimentalvortrag am spannendsten.„Es wurde eine interessante Seite derChemie gezeigt“, erzählt die Schülerin.Vor dem Schülertag kannte sie die Technische<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> gar nicht,doch als ihre Lehrerin gefragt hat, wermit zu dem Chemietag kommen möchte,Experiment zum Nicht-Nachmachen: Der Honorarprofessor und Lehrbeauftragte Prof. Dr. BerndScheel gab eine kurzweilige Einführung in die Chemie.<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013 61


VeranstaltungenBeliebte HausmesseAuf der contactING lernten sich Studierende und regionale Firmen kennenDas Ziel ist klar: Studierende derTechnischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>und Unternehmen zusammenzubringen.Am 15. November 2012 fand diecontactING, die Messe der Ingenieurwissenschaftenund Informatik, zum13. Mal statt. Einen Tag lang hattendie Studierenden Zeit, interessanteFirmen näher kennenzulernen. Die 53Unternehmen, die sich angemeldethatten, kamen mit reichlich Personalund bekamen viel Besuch. JasminBauer aus dem Studiengang Technikjournalismushat sich umgesehen undmit den Beteiligten gesprochen.Foto: Jasmin BauerEine Messe ist eine gute Möglichkeit,sich erst einmal zubeschnuppern“, meint PetraPetridis vom Career Service derTH <strong>Nürnberg</strong>, die die contactING organisierte.„Es ist ungezwungener als in derstarren Atmosphäre eines Vorstellungsgesprächs.“Die Unternehmen sehendas offenbar genauso. 53 Firmen unddie Agentur für Arbeit haben ihre Ständeim Foyer des Standorts Wassertorstraße10 und den angrenzenden Fluren aufgebaut.Unternehmen kommen von selbstDabei wird keine einzige von der <strong>Hochschule</strong>akquiriert. „Die Unternehmenkommen alle auf uns zu“, bestätigt Petridis.„Die meisten wollen wissen, wiesie Kontakt zu den Studierenden bekommen.Wenn wir ihnen dann von dieserMesse berichten, wollen sie sofortmitmachen.“ Und das mit großem Erfolg.Die Studierenden nehmen das Angebotgut an. Rund 1.000 Besucherinnen undBesucher waren 2011 auf der Messe,2012 mindestens genauso viele. Es wirdihnen auch viel geboten. Neben denzahlreichen Messeständen gibt es auchFachvorträge, die von Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern der Firmen gehaltenwerden. Dabei geht es um Themen wiezum Beispiel Informationsmanagementoder Systemanalyse.Gedränge bei der contactING: Die Informations- und Beratungsstände der Firmen waren gut besucht.„Die Firmen werden von uns gefragt, obsie gerne einen Fachvortrag halten wollen“,erklärt Petridis. „Es sind aber wirklicheVorträge und keine Werbung für diejeweiligen Firmen.“ Zudem stehen „JobWalls“ auf der Messe, die mit Aushängenvon Stellenangeboten versehen sind.Alle regional, alle verschiedenAuf der Messe sind ausschließlich regionaleFirmen vertreten, die einen Bezugzur Technischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>herstellen wollen. Allerdings gibt es einegroße Bandbreite zwischen mittelständischenund großen Unternehmen. „Dadurchgewährleisten wir, dass sich dieStudierenden selbst die Frage stellenkönnen: Wo passe ich hin? Ob sie lieberin einer kleinen oder einer großen Firmaarbeiten wollen,“ erläutert Petridis. DieUnternehmen gehören der Dienstleistungs-und Entwicklungsbranche an.So wie die <strong>Nürnberg</strong>er Sophist GmbH,die zum ersten Mal auf der contactINGvertreten ist. „Wir suchen neue Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter“, erzählt UlrikeFriedrich von der Sophist GmbH. „Wirhaben bei der <strong>Hochschule</strong> angefragt,ob es Kooperationsmöglichkeiten mitden Studierenden gibt und hörten dannvon dieser Messe.“ Auf der contactINGgefalle es ihnen sehr gut. Viele Studierendeseien schon vorbereitet und hättenBewerbungsmappen dabei. „Es istbombastisch. Die gesamte Messe ist soeuphorisch, es ist ganz anders als aufnormalen Messen,“ lautet Friedrichs positivesResümee. „Wir sind froh, hier zusein und würden gern auch immer wiederkommen.“Viele Studierende sind auf der Suchenach einem Platz für ihr Praxissemesteroder nach einem Thema für ihre Bachelorarbeit.Auch Stefan Spaulding, der imdritten Semester Betriebswirtschaft ander Technischen <strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong>studiert, ist auf der Suche nach einemPraktikum oder auch, wenn es gut läuft,nach einer Werkstudentenstelle. Er seizum ersten Mal auf der contactING, aberes gefalle ihm sehr gut: „Vor allem, weilso viele verschiedene Firmen hier sind.“Enorme AnfrageDie Agentur für Arbeit hat an ihrem Standviel zu tun. Sie sind immer zu zweit im62<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


Gespräch und das nicht nur mit Studierendender technischen Fächer. Auchaus der Fakultät Betriebswirtschaft kommenBesucherinnen und Besucher. Sienehmen den angebotenen Bewerbungsunterlagen-Checkganz besondersgerne wahr. Es kommen überwiegendStudierende ab dem dritten Semesterund besonders die, die kurz vor dem Abschlussstehen.„Die größten Fehler, die die Bewerberinnenund Bewerber machen, sind dieAnschreiben, die oft zu wenig auf daseigene Profil eingehen“, meint GabrieleSäuberlich, die die Studierenden berät.„Sie versuchen, sich auf die Arbeitsstellezu beziehen, aber das wird oft zu pauschal.Die Arbeitgeber möchten wissen,wen sie vor sich haben.“Firmen kommen mit viel PersonalDoch nicht nur der Stand der Agentur fürArbeit ist gut besucht. Manche Firmenkämen teilweise mit sieben Personen,meint Petridis stolz. „Sie erwarten, dasssie von vielen Studierenden angesprochenwerden. Also bringen sie viel Manpowermit.“ Die wird auch gebraucht.Kein Stand lässt sich finden, an demnicht mindestens zwei Studierende stehen,die sich informieren wollen. Dassdiese hohe Nachfrage auch bei den Unternehmengut ankommt, beweist diegroße Wiederkehrrate der Firmen. „VieleNamen tauchen immer wieder auf“, erklärtPetridis. „Wir bemühen uns aberauch, alles so professionell wie möglichzu machen, damit sich die Ausstellerwohlfühlen und wiederkommen.“Der nächste Termin „steht“ schonDie Messe selbst ist nur für <strong>Ohm</strong>-Studierendegedacht, speziell für die angehendenIngenieurinnen und Ingenieure sowieInformatikerinnen und Informatiker. Essind aber auch Studierende aus anderenFakultäten willkommen.Nach der contactING 2012 wird schondie nächste Hausmesse an der Technischen<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> geplant.„Die Organisation dauert ein ganzesJahr,“ bestätigt Petridis. „Da steckt vielMühe drin.“ Allerdings dauert die Messeimmer nur einen Tag, um den Hochschulbetriebnicht zu stören. Man solltesich also schon jetzt den Termin für dienächste contactING notieren: Es ist der14. November 2013. Jasmin BauerSuchte neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterbei der contactING: Ulrike Friedrich von der<strong>Nürnberg</strong>er Sophist GmbH.AnzeigePASST ZUM STUDIUMStarten Sie schon im Studium als Teilzeitkraft in unserer Paketsortierung odersteigen Sie als erfolgreiche/r Absolvent/in bei uns ein.In jedem Fall haben Sie die Chance, sich mit dem Top-Arbeitgeber der Logistikweiter zuentwickeln.www.ups-job.de


veranstaltungenMeldungenFotoausstellung BlickwinkelSechs Studierende aus der Fakultät Sozialwissenschaftenbeschäftigten sich imSommersemester 2012 mit der Frage,wie jugendliche Flüchtlinge Deutschlandsehen. Dafür nahmen sie Kontakt zu28 jugendlichen Flüchtlingen aus unterschiedlichenKulturen auf, statteten diemit Kameras aus und schulten sie imUmgang mit einer professionellen Kamera.Anschließend waren die Jugendlichenin Kleingruppen und von Studierendenbegleitet in <strong>Nürnberg</strong> auf Motivsuche.Ihr Auftrag: Sie sollen alles festhalten,was sie schön, hässlich, lustig, komischoder einfach nur typisch deutsch finden.Einige dieser Bilder wurden von einerDesignstudentin professionell nachbearbeitetund in der <strong>Hochschule</strong> ausgestellt.Bei der Vernissage am 20. Novembergab es nicht nur die großformatigen Bilderzu sehen, sondern auch Informationenzu den Herkunftsländern und -kulturender jugendlichen Flüchtlinge. An demAbend waren zwischen 200 und 300Menschen vor Ort, um die Bilder auf sichwirken zu lassen. Die Organisatorinnenund Organisatoren dürfen jetzt mit denJugendlichen zusammen nach Münchenreisen, um bei einer Gesprächsrunde imBayerischen Landtag dabei zu sein unddie Ausstellung dort ein zweites Mal zueröffnen. Martina Heider/DKFoto: Fakultät SozialwissenschaftenAuf Fotosafari durch <strong>Nürnberg</strong>: Die jugendlichenFlüchtlinge fanden verblüffende Motive.Foto: Doris KeßlerGesundheitstag BewegungTH <strong>Nürnberg</strong> in Schwung: Jede Menge Bewegungsangebote wird es bei der Neuauflage des Gesundheitstagsam 24. September 2013 geben.Nach dem großen Erfolg des ersten Gesundheitstagsfür Beschäftigte der Technischen<strong>Hochschule</strong> <strong>Nürnberg</strong> im Juni 2012wird nun die Neuauflage am 24. September2013 vorbereitet. Neben Vorträgen undSchnupperkursen zum Thema Bewegunggibt es wieder zahlreiche Mit-mach-Aktionen.Der Gesundheitstag findet am StandortBahnhofstraße 87 statt. Organisiert wirder vom Steuerungskreis Betriebliches Gesundheitsmanagementan der <strong>Hochschule</strong>in Zusammenarbeit mit der Barmer GEK.Wer nicht bis zum nächsten Gesundheitstagwarten möchte, kann eine mobile Massagein Anspruch nehmen oder im Rahmender Internen Fortbildung einen gesundheitsförderndenKurs belegen – von derersten Hilfe über Qi Gong bis zum Yoga inder Mittagspause. Petra Schwendtner/DKDesign-Power „auf AEG“In der Event-Location Zentrifuge „auf AEG“fand im Februar eine gemeinsame Werkschauvon Design-Studierenden und professionellenDesignerinnen und Designernstatt. Dabei wurden nicht nur Arbeiten ausdem Eventdesign, sondern auch aus derTypografie gezeigt.Getreu dem Ausstellungstitel „Design verändert“ging es um unterschiedliche Sichtweisen:Wie hat sich die Arbeitsweise imBereich Design verändert, wie beeinflusstDesign die Wahrnehmung, wie laufenDesignprozesse ab? Für manche Werkemusste man den Blick an die Decke lenken,andere luden zum Mitmachen ein.Sei es die Kuratierung, das Eventmanagementoder die Pressearbeit – die zukünftigenDesignerinnen und Designer aus demdritten Semester hatten die Veranstaltungin kleinen Arbeitsgruppen vorbereitet. DasProjekt stand unter der Leitung von Prof.Christine Albert, Prof. Burkhard Vetter undDarius Gondor. Unterstützt wurden dieStudierenden vom DesignVerein <strong>Nürnberg</strong>und der Kommunikationsagentur PhocusBrand Contact.Jürgen Stork/DKFoto: Jürgen StorkKreativer Nachwuchs aus der TH <strong>Nürnberg</strong> in derZentrifuge: Die Studierenden nutzten die ganzeHalle.64 <strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013


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