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Erkenntnistheorie im Physikunterricht - Josef Leisen

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AUS BILDUNG UND WISSENSCHAFT // ERKENNTNISTHEORIE IM PHYSIKUNTERRICHTAbb. 3. Vollerde (R. SEXL 1983, 454)Abb. 4. Hohlerde (R. SEXL 1983, 454)Es ruft Erstaunen bei den Schülern hervor, wenn die Lehrkraftbehauptet, alle Erscheinungen in der Hohlwelttheorie erklärenzu können. So entsteht ein gelebter Disput. Zu dem Zeitpunktwissen die Schüler noch nicht, was die Lehrkraft weiß, dass dieHohlwelttheorie mathematisch durch eine Spiegelung der Außenweltan der Erdkugeloberfläche in deren Inneres erreichtwird.Eine Involution an der Kugel ist winkeltreu. Geraden außenwerden zu Kreisen durch das Erdzentrum. Die Lichtgeschwindigkeitwird raumabhängig und n<strong>im</strong>mt in Richtung auf dasErdinnere ab, desgleichen schrumpfen die Maßstäbe in derNähe des Zentrums. Die Sonne, die nur einen Durchmesservon 4 m besitzt, umkreist das Zentrum <strong>im</strong> Abstand von 300 m.Die Sterne und alle extragalaktischen Objekte (nach gewöhnlicherAuffassung) befinden sich noch näher am Zentrum.Lichtstrahlen breiten sich auf Kreisen aus, die stets durch denErdmittelpunkt gehen (mathematische Vorgabe). Dabei ist dieLichtgeschwindigkeit nicht etwa konstant, sondern n<strong>im</strong>mtgegen den Erdmittelpunkt hin quadratisch ab, so dass dieserPunkt der Welt niemals vom Licht erreicht wird. Das Gesetzder Lichtausbreitung erklärt auch das Zustandekommen desHorizonts (Abb. 5) und lässt erkennen, wieso die Erde vom Allgesehen, als Vollkugel erscheint. Diese optische Täuschung istebenfalls auf die Gesetze der Lichtausbreitung zurückzuführen.Die uns bekannten Gesetze nehmen eine monströsere Form an,so etwa die Newtonsche Bewegungsgleichung (R. SEXL 1983,455):m ( ẍ – ___ 4ṙẋr – ___ 2r¨xr + ____ 6ṙ2 xr ) =___ r2F2 R 2Die Theorie kann empirisch nicht falsifiziert, sondern nur mitepistemologischen Argumenten als Kandidat für eine wahrheitsgetreueBeschreibung der Realität aus der Welt geschafftwerden (KANITSCHEIDER 1984, 384).Die metaphysischen, philosophischen und erkenntnistheoretischenArgumente der Vertreter sind: »Ist die Hohlwelttheorienicht von einer wunderbaren Einheitlichkeit? Vom allergrößten (Kosmos)bis zum allerkleinsten (mikroskopisch kleine Eizelle) prägt siedieselben Verhältnisse. … Der Mensch entsteht aus dem Ei, diesemAbbild des Kosmos. Die Zellen, aus denen er besteht, sind ein Abbilddes Kosmos. Alles Leben entsteht <strong>im</strong> Inneren einer Hohlkugel.« (J.LANG 1938, 150)Abb. 5. Horizontlinien (R. SEXL 1983, 458)392MNU 62/7 (15.10.2009)

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