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Ausgabe 1/2010 - Beschützende Werkstätte für geistig und ...

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<strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2010</strong><br />

Mitarbeiterzeitschrift der <strong>Beschützende</strong>m <strong>Werkstätte</strong><br />

Wir gestalten gemeinsam die<br />

ChancenWerkstatt<br />

Integrationsfi rma schafft neue Arbeitsplätze<br />

Qualitätssicherung macht K<strong>und</strong>en zufrieden<br />

Ambulante Dienste helfen in allen Lebenslagen


INHALT<br />

3<br />

4<br />

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9<br />

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39<br />

40<br />

EDITORIAL<br />

Editorial<br />

TITELTHEMA<br />

Das Thema: ChancenWerkstatt<br />

BILDUNG<br />

Wir pfl anzen Kürbisse an<br />

ARBEIT<br />

Gute Kooperation<br />

ARBEIT / WOHNEN<br />

Tolle Aktion: „72 St<strong>und</strong>en“<br />

Allein auf großer Reise<br />

Ausfl üge nach Karlsruhe<br />

<strong>und</strong> Künzelsau<br />

STANDORTE<br />

Kirchhausen<br />

Heilbronn-Böckingen<br />

Bad Friedrichshall<br />

Talheim<br />

Hohenlohe<br />

Ingelfi ngen<br />

Schwäbisch Hall<br />

Crailsheim<br />

WERKSTATTRAT<br />

Interview mit den Vorsitzenden<br />

PERSONALIEN<br />

In Übereinstimmung<br />

Neu in der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />

Kronenkreuz <strong>für</strong> Wolfgang Arnold<br />

Neue Aufgaben<br />

Neu im Berufsbildungsbereich<br />

AKTUELL<br />

Qualifi zierung in drei Stufen<br />

Woche der Diakonie<br />

Weihnachtsfeier in Crailsheim<br />

Eine Bank von der Bank<br />

„Capiert“ auf Messen<br />

Ehrenamt ist wichtig<br />

Spenden <strong>für</strong> Mehrgenerationenhaus<br />

Aktiv in der KunstWirWerk-Statt<br />

Politikern auf den Zahn gefühlt<br />

Weihnachtsfeier Böckingen<br />

Einblicke beim Praktikum<br />

Stadtbahn hält in Böckingen-West<br />

GUTE TATEN UND TERMINEN<br />

Männer, Frauen <strong>und</strong> Sexualität<br />

Stiftungswein auf Weihnachtsmarkt<br />

Neues Faltblatt<br />

Bus von Aktion Mensch<br />

Termine<br />

INFORMATION IM INTERNET<br />

Vieles über die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> kann man<br />

im Internet-Angebot unter www.bw-heilbronn.de<br />

fi nden. Da gibt es Termine, Informationen über die<br />

Bereiche Bildung, Arbeit, Wohnen, die komplette Informationsbroschüre<br />

„Eingliederungshilfe – Wissenswertes<br />

von A-Z“, Berufsangebote <strong>und</strong> vieles mehr.<br />

32 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Im Fußballhimmel<br />

<strong>und</strong> auf dem Hallenboden<br />

Sport wird in Bad Friedrichshall groß<br />

geschrieben. Die Fußballabteilung trainiert<br />

<strong>für</strong> die „Special Olympics“. Der Sportverein<br />

hat eine eigene Abteilung <strong>für</strong> Behinderte<br />

eingerichtet. Ein gutes Beispiel <strong>für</strong><br />

Integration.<br />

19<br />

Wie man Energie<br />

sparen kann<br />

Siebzehn Mitarbeiter wurden von der<br />

Berufl ichen Bildung an zwei Tagen zu<br />

den Themen Umweltschutz <strong>und</strong> Energiesparen<br />

geschult. Dabei durften die<br />

Teilnehmer mit dem Heimtrainer selbst<br />

Strom erzeugen.<br />

36<br />

Den Politikern auf<br />

den Zahn gefühlt<br />

2009 waren B<strong>und</strong>estagswahlen. Die<br />

Werkstatträte der Region haben vorher<br />

den Kandidaten auf den Zahn gefühlt.<br />

Eine lebendige Diskussion fand in<br />

Böckingen statt. Jetzt müssen die<br />

Versprechungen eingehalten werden.<br />

38<br />

Neue Haltestelle gleich<br />

bei der Werkstatt<br />

Alfred Grimm, Bereichsleiter Arbeit<br />

<strong>und</strong> Integration Neckar, war dabei, als<br />

der neue Stadtbahn-Haltepunkt Böckingen-West<br />

eingeweiht wurde. Von dort<br />

aus ist es nicht weit zur <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> <strong>und</strong> den Wohnhäusern.<br />

Herausgeber: <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>geistig</strong> <strong>und</strong> körperlich Behinderte<br />

Heilbronn e.V.<br />

Längelterstraße 188, 74080 Heilbronn,<br />

Telefon: 07131 4704-0 · Internet: www.bw-heilbronn.de<br />

Redaktion: Pfarrer i.E. Hans-Christoph Ketelhut,<br />

Gerhard Schwinghammer, Rose Stotz<br />

Gestaltung: Creativ Team Peer Friedel, Heilbronn<br />

Druck: Druckerei Welker, Neckarsulm<br />

Fotos: <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong>, Gerhard Schwinghammer<br />

16<br />

STANDORT BAD FRIEDRICHSHALL<br />

STANDORT TALHEIM<br />

WERKSTATTRAT<br />

AKTUELL


Liebe Leserinnen<br />

<strong>und</strong> Leser,<br />

die große Chance <strong>für</strong> uns Menschen<br />

ist das Leben, das uns geschenkt ist.<br />

Unsere Zukunftschancen beginnen mit<br />

der Geburt. Von da an steht uns die<br />

Welt offen. Wir dürfen, wir müssen diese<br />

Chance nutzen. Dazu brauchen <strong>und</strong><br />

bekommen wir in allen Phasen unseres<br />

Lebens Hilfe: Eltern <strong>und</strong> Großeltern,<br />

Kindergarten, Schule, Ausbildungsplatz,<br />

Arbeitsplatz, Wohnort, Freizeit, Fre<strong>und</strong>e,<br />

der Pfarrer – vieles <strong>und</strong> viele gehören<br />

dazu.<br />

Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> Heilbronn hat in diesem Kreis<br />

ihren ganz besonderen Platz. Die ganze <strong>Werkstätte</strong> bietet<br />

in vielfältiger Weise Chancen <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung.<br />

Sie bildet aus. Sie hat Arbeitsplätze. Sie gibt Wohnraum. Sie<br />

bietet Freizeiterlebnis. Sie berät in allen Lebensfragen. So<br />

schafft sie wichtige Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die Bewältigung des<br />

Alltags, <strong>für</strong> die Gleichstellung in der Gesellschaft <strong>und</strong> gegen<br />

die Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt.<br />

Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> Heilbronn ist seit über 40<br />

Jahren mit ihren vielfältigen Angeboten <strong>für</strong> viele Menschen<br />

in der Region Heilbronn-Hohenlohe Lebenswerkstatt, Bildungswerkstatt,<br />

Chancenwerkstatt <strong>und</strong> Zukunftswerkstatt<br />

gleichermaßen. Hier sind sie „in guten Händen“. Mit 1200<br />

Arbeitsplätzen <strong>und</strong> über 350 Wohnplätzen gehören wir zu<br />

den großen Organisationen <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung<br />

in Baden-Württemberg.<br />

Dass die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> an vielen Standorten<br />

in der Region präsent ist, verbessert die Chancen <strong>für</strong> den<br />

Einzelnen. In seiner Nähe fi ndet er, was <strong>für</strong> seinen Alltag<br />

wertvoll <strong>und</strong> wichtig ist: Stationäre Angebote ebenso wie<br />

ambulante, Berufsbildung ebenso wie Arbeit. Hier ist er integriert<br />

in die Gemeinschaft. Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> ist<br />

„sein“ Integrationsunternehmen.<br />

In diesem Jahr <strong>2010</strong> wird das noch deutlicher werden. Wir<br />

arbeiten gemeinsam an der Zukunft der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />

in der Region <strong>und</strong> in der Gesellschaft. Wir wollen die<br />

gute bisherige Arbeit weiterentwickeln,<br />

die <strong>Werkstätte</strong> zum Kompetenzzentrum<br />

<strong>für</strong> die Anliegen unserer Mitarbeiter,<br />

aber auch <strong>für</strong> Angehörige, die Öffentlichkeit<br />

allgemein, Politik <strong>und</strong> Behörden<br />

im Besonderen sowie unsere Geschäftspartner<br />

machen. Hier soll jeder Mensch<br />

mit Behinderung das Angebot fi nden,<br />

das zu ihm passt – ob er sich ausbilden<br />

oder weiterbilden lassen will, ob er in der<br />

<strong>Werkstätte</strong> arbeitet oder „draußen“ in<br />

einer Firma, ob er in Wohnhäusern lebt<br />

oder bei der Familie. Seine Persönlichkeit wird bei uns noch<br />

mehr Gewicht bekommen, noch mehr in den Mittelpunkt<br />

rücken. Bei uns fi ndet er seine persönliche Chance.<br />

Mit neuen Strukturen machen wir die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong><br />

zukunftsfähig. Wir müssen daran arbeiten, denn<br />

wir sind nicht alleine. Viele haben Ideen, wie die Zukunft<br />

von Menschen mit Behinderung gestaltet werden muss.<br />

Viele wollen die politischen Rahmenbedingungen ändern<br />

oder haben sie schon geändert. Wir haben die Kompetenz.<br />

Und die nutzen wir in erster Linie im Interesse unserer<br />

Mitarbeiter, Betreuten, Bewohner <strong>und</strong> ihrer Angehörigen.<br />

Die ChancenWerkstatt als neue Firma der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> wird ein erstes äußeres Zeichen da<strong>für</strong> sein.<br />

Gehen wir mit Zuversicht diesen Weg im Sinne der aus dem<br />

Johannes-Evangelium entnommenen Jahreslosung <strong>2010</strong>:<br />

„Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt<br />

an Gott <strong>und</strong> glaubt an mich.“<br />

Ihr<br />

Hans-Christoph Ketelhut<br />

EDITORIAL<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

3


DAS THEMA<br />

Die Chance zur Teilhabe am Arbeitsleben bis zum Rentenalter<br />

ist ein wichtiger <strong>und</strong> lebensnotwendiger Beitrag zur<br />

Erlangung <strong>und</strong> Steigerung des Selbstwertgefühls. An der<br />

Werkbank das selbst hergestellte Produkt fertig zu sehen,<br />

macht stolz. Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> prüft ständig<br />

die Chancen neuer Arbeitsangebote. Dazu wurde die<br />

ChancenWerkstatt gegründet. Ein Beispiel zeigt, wie wir<br />

uns das vorstellen.<br />

In unseren <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong>n werden bisher die<br />

Reinigungsarbeiten in vielen Bereichen von Fremdfi rmen<br />

durchgeführt. Diese regelmäßig wiederkehrende <strong>und</strong> krisensichere<br />

Arbeit können wir besser „ins Haus“ holen. Josef<br />

Romer ist Geschäftsführer der BW Integrations- <strong>und</strong> Dienstleistungs-GmbH<br />

mit Sitz in Heilbronn. Er hat ausgerechnet,<br />

dass wir mit der Integrationsfi rma ChancenWerkstatt<br />

Arbeitsplätze <strong>für</strong> eine geeignete Mitarbeitergruppe schaffen<br />

können. Gebäudereinigung, -unterhaltung <strong>und</strong> -management<br />

als neues Arbeitsgebiet wird nur ein erster Schritt sein.<br />

Weitere folgen. Romer sieht einen Vorteil auch darin, dass<br />

„wir einen weiteren Bereich haben, in dem wir die Qualifi<br />

kation unserer Mitarbeiter erproben <strong>und</strong> somit unseren<br />

ambulanten Bereich stützen können“. Durch Kontakte zu<br />

4 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

NEUE ANGEBOTE<br />

Zukunftsprojekt<br />

Arbeit ist Teil der Existenzsicherung in Selbstbestimmung.<br />

regionalen, kirchlichen, öffentlichen Partnern <strong>und</strong> in der<br />

Wirtschaft erwartet er eine Steigerung der Aufgaben. Auch<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Bewohner können die wohnortnahe Dienstleistung<br />

in Anspruch nehmen.<br />

Die möglichen Mitarbeiter werden unter anderem bei Veranstaltungen<br />

in Sonderschulen auf die Chance aufmerksam<br />

gemacht. Nach der Durchführung eines Praktikums soll in<br />

enger Kooperation mit den Integrationsfachdiensten, den<br />

begleitenden Diensten der <strong>Werkstätte</strong>n <strong>und</strong> den potentiellen<br />

Mitarbeitern über die Einstellung entschieden werden.<br />

„Durch die vorgesehene enge Zusammenarbeit ist sichergestellt,<br />

dass der Zugang <strong>für</strong> alle Zielgruppen möglich ist<br />

<strong>und</strong> ein vollständiger Überblick über geeignete Bewerber<br />

besteht“, sagt Geschäftsführer Uwe Hellwich vom Weinsberger<br />

Hilfsverein e.V.. Er ist Träger des Intergrationsfachdienstes<br />

(IFD) Heilbronn-Franken: „Wir begrüßen die Absicht<br />

der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> zur Gründung einer<br />

Integrationsfi rma in der Region, galt diese in dieser Hinsicht<br />

doch bislang als weißer Flecken in Baden-Württemberg.“<br />

Das wird sich jetzt ändern. Die BW Integrations<strong>und</strong><br />

Dienstleistungs-GmbH ist ein Anfang. Sie wird neue<br />

Angebote schaffen, neue Chancen eröffnen.


WAS IST DENN DAS?<br />

Integrationsfirma<br />

Ende der 70er Jahre wurden in Deutschland als Antwort auf<br />

die steigende Arbeitslosigkeit die ersten Integrationsbetriebe<br />

zur Beschäftigung von Menschen mit seelischen Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> Behinderungen gegründet. Seitdem steigt die Zahl<br />

der Firmen beständig an. B<strong>und</strong>esweit gibt es heute etwa<br />

700 Betriebe mit Arbeitsplätzen <strong>für</strong> behinderte <strong>und</strong> nicht<br />

behinderte Menschen, die in verschiedenen Tätigkeitsbereichen<br />

angesiedelt sind: Zum Beispiel in Cafés <strong>und</strong> Kantinen,<br />

in der industriellen Fertigung, in Wäschereien, im Einzelhandel,<br />

in der Landschaftspfl ege <strong>und</strong> im Druckereigewerbe.<br />

In Baden-Württemberg gibt es 54 Integrationsbetriebe<br />

mit 1463 Arbeitsplätzen, davon 853 <strong>für</strong> schwerbehinderte<br />

Menschen.<br />

Bei Integrationsfi rmen handelt es sich meist um kleinere<br />

Unternehmen, die marktorientiert produzieren oder<br />

Dienstleistungen erbringen. Ihr Ziel ist es, in hohem Maße<br />

Arbeitsplätze <strong>für</strong> behinderte Menschen mit branchen- oder<br />

ortsüblicher Entlohnung zu schaffen. Integrationsfi rmen<br />

operieren als Unternehmen am Markt. Ihr primäres Ziel ist<br />

aber nicht die Gewinnmaximierung.<br />

CHANCE FÜR TEILHABE<br />

Bildung fördert die<br />

eigene Persönlichkeit<br />

Beispiel Außenarbeitsplätze in Schwaigern: Berufl iche<br />

Bildung in 3 Stufen (Siehe auch Seite 33)<br />

Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> fördert die Teilhabe <strong>und</strong><br />

Integration von Menschen mit Behinderungen insbesondere<br />

durch differenzierte Arbeits- <strong>und</strong> Bildungsangebote.<br />

DAS THEMA<br />

JOSEF ROMER ist Dipl. Verwaltungswirt (FH) <strong>und</strong> Dipl.<br />

Mediator (FH), kommt aus dem Erwachsenenbildungsbereich <strong>und</strong><br />

verfügt über langjährige Erfahrungen im Bereich Beschäftigung<br />

<strong>und</strong> Qualifi zierung. Er ist Geschäftsführer der BW Integrations-<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungs-GmbH mit Sitz in Heilbronn. Alleiniger<br />

Gesellschafter ist die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong>.<br />

PEGGY PUCHLER Objektleitung ChancenWerkstatt<br />

<strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> · Längelterstraße 188 74080 Heilbronn<br />

Telefon 07131 4704-160/-111 · E-Mail:j.romer@bw-heilbronn.de<br />

Eine besondere Chance bietet der Ambulante Berufsbildungsbereich.<br />

Geeignete Personen können die Berufsbildung<br />

in wohnortnahen Unternehmen <strong>und</strong> Institutionen<br />

des allgemeinen Arbeitsmarkts absolvieren. Sie werden von<br />

der <strong>Werkstätte</strong> vom Eingangsverfahren an über die Festlegung<br />

des individuellen Eignungs- <strong>und</strong> Zukunftsplanes bis<br />

an den Bildungsplatz begleitet <strong>und</strong> unterstützt. Die Berufliche<br />

Bildung ist neben der betrieblichen Praxis die zweite<br />

wichtige Säule des Ambulanten Berufsbildungsbereichs. Hier<br />

werden wichtige Fach-, Sozial- <strong>und</strong> Methodenkompetenzen<br />

berufsschulartig vermittelt. Die Berufl iche Bildung ist auf<br />

den individuellen Bildungsbedarf <strong>und</strong> die Persönlichkeitsentwicklung<br />

abgestimmt. Sie stellt die Fähigkeiten <strong>und</strong> Interessen<br />

von Menschen mit Behinderungen in den Mittelpunkt.<br />

Dadurch wird das Wunsch- <strong>und</strong> Wahlrecht konkretisiert <strong>und</strong><br />

erweitert. Wenn am Ende der Ambulanten Berufsbildung<br />

keine Vermittlung in den Arbeitsmarkt möglich ist, bleibt<br />

die Chance auf Mitwirkung in geeigneten Einzelaußenarbeitsmaßnahmen,<br />

Außenarbeitsgruppen oder Integrationsunternehmen.<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

5


DAS THEMA<br />

DAMIT WIR NOCH BESSER FÜR DEN KUNDEN ARBEITEN KÖNNEN<br />

Arbeitsvorbereitung <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />

… bedeuten, dass erfahrene <strong>und</strong> zuverlässige Mitarbeiter ein hohes Maß an Mitverantwortung übernehmen<br />

Für unsere Mitarbeiter ist es eine Chance, an einem Sinn<br />

gebenden Arbeitsplatz <strong>für</strong> ihren eigenen Lebensunterhalt<br />

sorgen zu können. Unsere gemeinsame Chance besteht darin,<br />

den K<strong>und</strong>en aus der Wirtschaft gute Voraussetzungen <strong>für</strong><br />

die Erledigung ihrer Aufträge anzubieten.<br />

Das heißt: Von der Auftragsannahme über die Arbeitsvorbereitung<br />

(AV)<strong>und</strong> Qualitätssicherung (QS) bis zur Ablieferung<br />

muss ein durchgängiges Management vorhanden sein. Das<br />

ist auch das Ziel der Bereichsleiter.<br />

Da<strong>für</strong> haben wir die Abteilung „AV+QS“ geschaffen. In ihr<br />

sind wichtige Funktionen an einer Stelle zusammen gefasst.<br />

Sie arbeitet als Schnittstelle zu den K<strong>und</strong>en besonders effektiv.<br />

Dietmar Kilgus ist Leiter der Produktionssteuerung: „Mit<br />

dieser schlagkräftigen Gruppe können wir schnell handeln,<br />

wenn neue Aufträge zu uns kommen. Unsere Spezialisten<br />

bereiten mit ihrem Fachwissen alles Wichtige <strong>für</strong> die<br />

Entscheider in den Bereichen <strong>und</strong> an den Standorten vor.<br />

Dann kann es mit der Arbeit losgehen.“<br />

Dietmar Kilgus versteht sich mit seinem Team als Dienstleister.<br />

Mit seinem Produktions-, Planungs- <strong>und</strong> Steuerungssystem<br />

unterstützt er die Gruppen- <strong>und</strong> Abteilungsleiter. Das<br />

entlastet diese, spart auch Zeit <strong>und</strong> öffnet Chancen <strong>für</strong> eine<br />

intensivere Zuwendung zur Gruppe <strong>und</strong> ihren Mitarbeitern.<br />

6 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

Für die K<strong>und</strong>en ergibt sich eine durchgängige Qualitätskette.<br />

Das ist wichtig, weil heute von vielen Auftraggebern eine<br />

entsprechende Zertifi zierung verlangt wird. Wer diese Fähigkeit<br />

nachweisen kann, hat bessere Chancen am Auftragsmarkt.<br />

Das gibt den Mitarbeitern in der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> Zukunfts-Chancen. schw.<br />

DIETMAR KILGUS<br />

Leiter Produktionssteuerung<br />

<strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong><br />

Längelterstraße 188<br />

74080 Heilbronn<br />

Telefon 07131 4704-173<br />

E-Mail d.kilgus@bw-heilbronn.de<br />

GEZIELTE FÖRDERUNG<br />

Chance Arbeit<br />

Das Team der<br />

Produktionssteuerung<br />

von links:<br />

Immanuel Hahn<br />

(Arbeitsvorbereitung),<br />

Bernhard Groß<br />

(Arbeitsvorbereitung),<br />

Dietmar Kilgus<br />

(Leitung Produktionssteuerung)<br />

<strong>und</strong><br />

Michael Unrath<br />

(Qualitätssicherung).<br />

Die gezielte Förderung <strong>für</strong> Menschen mit besonderem<br />

Betreuungsbedarf, unterschiedliche Einsatzangebote in<br />

verschiedenen Arbeitsbereichen, in verschiedenen (Gruppen-)Strukturen,<br />

an wechselnden Orten, in Betrieben der<br />

Region – dahinter steckt mehr als die Vision „Vermittlung<br />

auf den allgemeinen Arbeitsmarkt“.


DAMIT WIR NOCH BESSER ZUEINANDER FINDEN<br />

Wohnen in Nachbarschaft<br />

Jeder Mensch mit Behinderung soll so leben können, wie er sich das wünscht<br />

„Wohnen in Nachbarschaft“ bedeutet: Wohnen in Wohnhäusern,<br />

in Außenwohngruppen oder im Rahmen des Betreuten<br />

Wohnens in einer angemieteten bzw. eigenen Wohnung.<br />

In den Wohnhäusern der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> ist<br />

das Leben genauso organisiert wie in allen anderen privaten<br />

Haushalten. Menschen mit Behinderung leben in der<br />

Regel in alleine von ihnen genutzten privaten Räumen. Ihre<br />

Zimmer <strong>und</strong> Wohnungen richten sie sich nach ihrem eigenen<br />

Geschmack <strong>und</strong> ihren eigenen Möglichkeiten ein. Sie können<br />

frei entscheiden, wer Zugang zu ihren Privaträumen hat <strong>und</strong><br />

wer nicht. Sie verfügen über ihr privates Geld selbständig.<br />

Sie kaufen in den Geschäften ein, die sie selbst aussuchen.<br />

Private Telefon-, Fernseh- <strong>und</strong> Internetanschlüsse stehen<br />

als wichtige Instrumente auch zur Teilhabe an der Gesellschaft<br />

zur Verfügung.<br />

Für diesen privaten Lebensbereich gibt es Unterstützungsangebote,<br />

die auf das Profi l der Menschen mit Behinderung<br />

zugeschnitten sind. Rainer Reibold, Leitung Gesamtwohnbereich:<br />

„Für unsere Einrichtung gilt: ambulant vor stationär.<br />

DAS THEMA<br />

Deshalb halten wir als eine<br />

wichtige Form ambulanter<br />

Angebote Kurzzeitplätze zur<br />

Verfügung, entwickeln in der<br />

Gesamteinrichtung individuelle<br />

familienunterstützende<br />

Angebote <strong>und</strong> bieten Familienpfl<br />

ege an. Wir gestalten<br />

Hilfen so, dass Menschen so<br />

lange wie möglich in ihrem<br />

vertrauten Lebensumfeld<br />

bleiben können.“<br />

So beinhaltet ein gemeinsam<br />

erarbeitetes individuelles<br />

Hilfekonzept die Unterstützung<br />

zum Wohnen in<br />

der eigenen Wohnung, die<br />

Unterstützung bei Fragen<br />

der Haushaltsführung, des<br />

Umgangs mit Finanzen, der<br />

Freizeitgestaltung <strong>und</strong> der<br />

Inanspruchnahme von tagesstrukturierendenAngeboten.<br />

Im Rahmen der Familienpfl ege werden Menschen mit<br />

Behinderung <strong>und</strong> ihre jeweiligen Gastfamilien in vielfältiger<br />

Weise unterstützt. Familienunterstützende Dienste, Wohnangebote,<br />

Freizeit-, Kultur- <strong>und</strong> Bildungsangebote sind eng<br />

miteinander verzahnt <strong>und</strong> orientieren sich an den Personen<br />

<strong>und</strong> deren Bedürfnissen. schw.<br />

BETREUUNG<br />

Chance Offene Angebote<br />

Die Offenen Angebote sind da, wenn Assistenz gebraucht<br />

wird, zum Beispiel <strong>für</strong> die st<strong>und</strong>enweise Betreuung eines<br />

behinderten Angehörigen, bei rechtlichen <strong>und</strong> pädagogischen<br />

Fragen, bei der Organisation <strong>und</strong> Durchführung von<br />

Veranstaltungen im Bereich Freizeit/ Kultur/ Bildung, bei der<br />

Vermittlung von Kurzzeitunterbringung, bei Fragen r<strong>und</strong> um<br />

das Persönliche Budget.<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

7


BILDUNG<br />

Angefangen hat alles im Frühjahr<br />

mit einer Idee: Neben<br />

Ostern <strong>und</strong> Weihnachten kön-<br />

nte man doch im Herbst auch das Erntedankfest feiern.<br />

Schnell kamen sie auf die Idee, Kürbisse anzupfl anzen.<br />

Zunächst wurde das kleine Beet am Begegnungsplatz wieder<br />

hergerichtet, damit dort Kürbisse angepfl anzt werden konnten.<br />

Das Unkraut wurde entfernt <strong>und</strong> dann das Beet umgegraben<br />

<strong>und</strong> gedüngt. Ein paar Tage später wurden mehrere<br />

Kürbiskerne in einen Topf ausgesät <strong>und</strong> darin herangezogen.<br />

Als die kleinen Pfl anzen groß genug waren, wurden<br />

sie in das Beet umgepfl anzt. Damit sie vor neuem Unkraut<br />

oder Schnecken geschützt waren, wurde unter jede einzelne<br />

Pfl anze ein wenig Stroh gelegt.<br />

Dann war es die Aufgabe der Mitarbeiter, sich regelmäßig<br />

um das Beet <strong>und</strong> die Kürbispfl anzen zu kümmern. Das heißt:<br />

morgens <strong>und</strong> abends gießen sowie das Beet von Unkraut<br />

8 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

EIN TOLLES PROJEKT IN SCHWÄBISCH HALL<br />

Wir pflanzen<br />

Kürbisse an<br />

Bei den Morgen- <strong>und</strong> Abendbesprechungen haben sich die Mitarbeiter<br />

Gedanken gemacht. Was passt am besten zum Erntedankfest?<br />

freihalten. Fast täglich<br />

konnte man sehen, wie<br />

die einzelnen Kürbispfl<br />

anzen wuchsen, bis<br />

schließlich die ersten<br />

Kürbisse zu erkennen<br />

waren. Nach einiger Zeit<br />

sind aus den anfangs<br />

kleinen Kürbiskernen<br />

richtig große Kürbisse<br />

mit den Ausmaßen<br />

eines Fußballs geworden.<br />

Natascha Lenz war<br />

ganz erstaunt wie groß<br />

so ein Kürbis werden<br />

kann.<br />

Passend zum Erntedankfest<br />

wurden die<br />

Kürbisse geerntet. Die<br />

Ausbeute konnte sich<br />

wirklich sehen lassen.<br />

Alle waren sich einig,<br />

daraus eine Kürbissuppe zu machen. Und die hat allen sehr<br />

geschmeckt.<br />

Neben der leckeren Kürbissuppe zum Abschluss hatte das<br />

Projekt auch noch einen fördernden Aspekt. So wurden zum<br />

Beispiel die Körperkoordination, die Tiefensensibilität, das<br />

Verantwortungsbewusstsein, die Geduld sowie die Zuverlässigkeit<br />

geschult. Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

der Gruppe wurde durch die gemeinsame Pfl ege des Kürbisbeetes<br />

gestärkt.<br />

Andreas Graziano meinte: „Tolles Projekt. Es hat richtig Spaß<br />

gemacht, die Kürbisse einzupfl anzen <strong>und</strong> zu pfl egen.“ Dieses<br />

Jahr machen wir wieder gemeinsam ein Projekt.<br />

Corinna Schaile, Auszubildende zur Arbeitserzieherin im<br />

Berufsbildungsbereich Schwäbisch Hall<br />

Pfl anzen, Wachstum beobachten, Suppe vorbereiten – das Kürbis-<br />

Projekt in Schwäbisch Hall


„ZUSAMMENARBEIT IST EINE LOHNENSWERTE SACHE“<br />

Erstaunliche Leistungen<br />

Welche erstaunlichen Leistungen dort erbracht werden<br />

können, wurde mir bei einer Führung durch Standortleiter<br />

Christof Sanwald deutlich. So werden beispielsweise in der<br />

hauseigenen Schreinerei kleine Weinkisten <strong>und</strong> Holzdisplays<br />

<strong>für</strong> regionale Weingärtnergenossenschaften hergestellt. In<br />

einer anderen Abteilung werden z.B. Bordwerkzeuge des Audi<br />

A6 <strong>für</strong> das Werk in Neckarsulm zusammengestellt. In einem<br />

weiteren Bereich sind es Kompressionsstrümpfe, die <strong>für</strong> das<br />

Heilbronner Krankenhaus sortiert, auf Wiederverwendbarkeit<br />

geprüft <strong>und</strong> zusammengelegt werden. „Wir zergliedern die<br />

Arbeitsschritte, bis sie die Mitarbeiter ausführen können“,<br />

sagt Standortleiter Sanwald. Und durch das umfangreiche<br />

Angebot im Haus können die Menschen nach ihren Fähigkeiten<br />

eingesetzt werden. Dabei spielt auch die Qualifi zie-<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

ARBEIT<br />

Ewald Podlich<br />

stellt <strong>für</strong><br />

Gessler & Bolch<br />

Kartonecken<br />

auf. Im Hintergr<strong>und</strong><br />

Gruppenleiter<br />

Jürgen Kleiner<br />

Seit einigen Jahren arbeitet die Gessler & Bolch Insektenschutz AG mit der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />

Heilbronn e.V. zusammen. Firmenchef Matthias Gessler berichtet in seinem Unternehmens-Magazin von<br />

einem Besuch in Heilbronn-Böckingen.<br />

rung der Mitarbeiter eine große Rolle. Hier lernen sie nicht<br />

nur die Handgriffe <strong>für</strong> ihre Tätigkeit, sondern auch ganz<br />

alltägliche Dinge wie z.B. das Einkaufen oder das Verhalten<br />

im Straßenverkehr.<br />

Besonders stolz war ich, als mir der Bereich gezeigt wurde,<br />

in dem <strong>für</strong> uns unter anderem Kunststoffteile zusammengebaut<br />

<strong>und</strong> Federstifte vorbereitet werden. Die akribische<br />

Dokumentation eines jeden Handgriffs ist beeindruckend.<br />

Es war ein tolles Gefühl in die lachenden Gesichter dieser<br />

Menschen zu schauen.<br />

Der Besuch hat mir deutlich aufgezeigt, dass diese Zusammenarbeit<br />

eine lohnenswerte Sache ist. Es steht außer Frage,<br />

dass wir diese Zusammenarbeit auch in Zukunft fortführen.<br />

Matthias Gessler<br />

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ARBEIT / WOHNEN<br />

GEMEINNÜTZIGES PROJEKT<br />

72 St<strong>und</strong>en<br />

Die Aktion „72 St<strong>und</strong>en – Uns schickt<br />

der Himmel“ hat 2009 b<strong>und</strong>esweit<br />

großes Aufsehen erregt. Der B<strong>und</strong><br />

Deutsche Katholische Jugend (BDKJ)<br />

<strong>und</strong> der Südwestr<strong>und</strong>funk hatten dazu<br />

aufgerufen, innerhalb von 72 St<strong>und</strong>en<br />

ein gemeinnütziges Projekt zu realisieren.<br />

An den Standorten Bad Friedrichshall,<br />

Heilbronn-Böckingen <strong>und</strong><br />

Ingelfi ngen der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />

Heilbronn wurden drei Projekte<br />

durchgeführt. schw.<br />

10 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

BAD FRIEDRICHSHALL<br />

Überall taten sich Türen auf<br />

„Barbararen“ durchbrachen mit Verbindungsweg zwischen <strong>Werkstätte</strong> <strong>und</strong> Wohnanlage Barrieren<br />

In Bad Friedrichshall waren die „Barbararen“,<br />

die Ministranten der St.-Barbara-<br />

Kirche, in der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />

im Einsatz. Acht Mädchen <strong>und</strong> sieben<br />

junge Männer zwischen 13 <strong>und</strong> 27<br />

Jahren stellten unter der Koordination<br />

von Gabriele Geiger <strong>und</strong> von Standortleiter<br />

Ewald Käfer einen lange gewünschten<br />

Verbindungsweg zwischen dem Pausenhof<br />

der <strong>Werkstätte</strong> <strong>und</strong> der benachbarten<br />

Terrasse der betreuten Seniorenwohnanlage<br />

an der Friedlandstraße her. Es gibt<br />

zwischen beiden Einrichtungen „in direkter Nachbarschaft“<br />

schon seit Jahren Ge-meinsamkeiten: Gedächtnistraining,<br />

Gymnastik <strong>und</strong> einmal monatlich ein Wortgottesdienst im<br />

Gemeinschaftsraum der Senioren verbinden die Teilnehmer.<br />

Um den Weg zueinander zu vereinfachen, wurden im praktischen<br />

Sinn Barrieren durchbrochen <strong>und</strong> der Weg zu einem<br />

noch intensiveren Miteinander frei gemacht. Bürgermeister<br />

Peter Dolderer begrüßte die Akteure. Dann ging es Schlag auf<br />

Schlag: Zaun weg, Sträucher roden, Untergr<strong>und</strong> <strong>für</strong> den Belag<br />

mit Schotter, Kies <strong>und</strong> Beton vorbereiten <strong>und</strong> am Ende mit<br />

Pfl astersteinen belegen. Erfreulich schnell taten sich überall<br />

WOHNANLAGE BÖCKINGEN<br />

Steingarten<br />

Die „Seeräuber“-Firmlinge aus der<br />

katholischen Seelsorgeeinheit Böckingen<br />

haben am Wohnhaus Längelterstraße<br />

193 in Böckingen den in die<br />

Jahre gekommenen Garten erneuert<br />

<strong>und</strong> einen Steingarten angelegt. 25<br />

junge Menschen waren unter Anleitung<br />

ihres Betreuers <strong>und</strong> der Gartenbaugruppe<br />

der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />

so fl eißig, dass sie schon vor denvorgegebenen<br />

72 St<strong>und</strong>en fertig waren.<br />

Beim Grillfest wurde gefeiert.<br />

WOHNANLAGE INGELFINGEN<br />

Begegnungsgarten<br />

Der Ingelfi nger Stamm der Pfadfi<br />

nder St. Georg legte in Ingelfi ngen<br />

den "Begegnungsgarten" der Wohnanlage<br />

in der Lessingstraße 1 neu<br />

an. Die Europaabgeordnete Eveline<br />

Gebhardt (SPD) war Patin der Aktion.<br />

Nach dem Pfl anzen <strong>und</strong> Pfl astern gab<br />

es ein großes „Begegnungsfest“ mit<br />

der Bevölkerung, zu dem auch der<br />

Musikverein Ingelfi ngen aufspielte.<br />

Eine Dokumentation war in der Kreissparkasse<br />

Ingelfi ngen zu sehen.<br />

Türen auf: Der Landschaftsgärtner <strong>und</strong><br />

Maurer Lothar Dost stellte Maschinen,<br />

Fachwissen <strong>und</strong> sich selbst zur Verfügung.<br />

Herbert Schädel vom städtischen<br />

Bauhof holte mit dem LKW Schotter<br />

<strong>für</strong> die F<strong>und</strong>amente. Die Kochendorfer<br />

Firma Mangold spendete Materialien.<br />

Steine, Zement, Schubkarren, Spaten,<br />

Hacken <strong>und</strong> mehr . Sogar ein Hochbeet<br />

im Garten der Seniorenwohnanlage,<br />

von dem die dortige Mitarbeiterin<br />

Klara Geiger träumte, wurde Realität.<br />

Ein Menü <strong>für</strong> alle spendierte Walter Blank von McDonalds,<br />

andere Leckereien gab es von der Bäckerei Hirth <strong>und</strong> der<br />

Metzgerei Nothwang. Kostenlos waren auch die Getränke<br />

von der BAG. Hintergr<strong>und</strong>musik ertönte aus einem von Elektro-Fuchs<br />

geschenkten CD-Player. Die Salinen-Apotheke<br />

hatte vorsorglich einen Verbandskasten spendiert. Auch<br />

Geldspenden zum Beispiel von Blumen-Funk, der Kreissparkasse<br />

<strong>und</strong> einigen Senioren halfen. Zum Abschlussfest auf<br />

dem Gelände der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> hatten Bewohnerinnen<br />

der Friedlandstraße Kuchen gebacken <strong>und</strong> Kaffee<br />

gekocht. Marlene Maurhoff


OFFENE ANGEBOTE KÜNZELSAU<br />

„Weihnachten im Schuhkarton“<br />

Eine Aktion von Geschenke der Hoffnung e.V., einem christlichen<br />

Missions- <strong>und</strong> Hilfswerk mit internationalem Profi l.<br />

„Überraschend groß“ war <strong>für</strong> Sabine Birkert von den Offenen<br />

Angeboten Künzelsau der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> Heilbronn<br />

die Hilfsbereitschaft insbesondere von Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen. Für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“<br />

haben Kindergärten, Schüler der beiden Gymnasien <strong>und</strong> der<br />

Realschule sowie junge Vereins-Mitglieder insgesamt über<br />

300 bunte Geschenkpäckchen in der Sammelstelle Keltergasse<br />

43 abgegeben. Sabine Birkert: „Unsere Servicestelle war<br />

in diesen Tagen vielbeachtet. Dreimal mussten wir das Auto<br />

bzw. den Bus vollladen, um alle Pakete an die Annahmestelle<br />

zu transportieren.“ Die Pakete waren auch im Schaufenster<br />

ein Blickfang. Immer wieder kamen Passanten <strong>und</strong> erk<strong>und</strong>igten<br />

sich nach dem Ablauf der Aktion. Birkert: „Der Gedanke<br />

ist, dass die Freude, die wir durch Weihnachten haben,<br />

weitergegeben werden soll an Kindern in Not.“ Dazu bekleben<br />

die Teilnehmer einen Schuhkarton mit buntem Papier.<br />

Dann entscheiden sie, <strong>für</strong> welches Geschlecht <strong>und</strong> Alter sie<br />

ihr Geschenk packen möchten. Entsprechend wird der Aufkle-<br />

SELBSTBESTIMMTES LEBEN<br />

Allein auf großer Reise<br />

Zum selbst bestimmten Leben gehört auch die Chance auf<br />

eine Urlaubsreise. Elisabeth Deiss, Elke Häußer <strong>und</strong> Klaus<br />

Käpplinger von der Werkstatt Schwäbisch Hall haben dieses<br />

Erlebnis gehabt. Sie leben in Außenwohngruppen der Offenen<br />

Angebote Schwäbisch Hall, sind befre<strong>und</strong>et <strong>und</strong> wollten<br />

gemeinsam in Urlaub fahren. Kurztrips in der Region hatten<br />

Elisabeth Deiss <strong>und</strong> Klaus Käpplinger tauschen<br />

Urlaubserinnerungen aus.<br />

WOHNEN<br />

Bunte Pakete lenkten die Aufmerksamkeit auf die Keltergasse<br />

ber platziert. Pro Karton wurde eine Spende von 6 Euro <strong>für</strong><br />

das Porto gemacht. Die Pakete kamen von der Sammelstelle<br />

in Künzelsau zu einer zentralen Annahmestelle. Danach<br />

gingen sie auf die Reise in die Elendsviertel von Osteuropa<br />

<strong>und</strong> Südafrika.<br />

sie schon öfters miteinander unternommen. Jetzt wollten sie<br />

einmal gemeinsam in Urlaub fahren. Oliver Beduhn, Leiter<br />

der Offenen Angebote in Schwäbisch Hall, unterstützte die<br />

Drei bei ihrem Vorhaben von der Planung bis zur Heimkehr.<br />

2008 verbrachten sie ihren Sommerurlaub zusammen<br />

in Freudenstadt im Schwarzwald. 2009 reisten sie in der<br />

Gruppe an die Türkische Riviera. In diesem Jahr planen sie<br />

wieder einen Urlaub alleine.<br />

Die Schwarzwaldtour ging mit der Bahn von Schwäbisch<br />

Hall über Heilbronn <strong>und</strong> Stuttgart nach Freudenstadt. Die<br />

Bahnhofsmissionen in Heilbronn <strong>und</strong> Stuttgart waren beim<br />

Umsteigen behilfl ich. Das Urlaubsprogramm war täglich<br />

gefüllt mit Fußball schauen, Spazieren gehen, Wanderungen<br />

in der Region. Ausfl üge führten nach Freiburg <strong>und</strong> ins Freilandmuseum<br />

„Vogtbauernhöfe“. Die Urlauber lernten auch<br />

Spezialitäten aus dem Schwarzwald kennen. Der Schwarzwälder<br />

Schinken schmeckte ihnen gut. Fazit: Alles hat prima<br />

geklappt. Gemeinsamer Urlaub mit Unterstützung der Offenen<br />

Angebote macht viel Spaß.<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

11


WOHNEN<br />

12 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

AUSFLUG NACH KARLSRUHE<br />

Auf der Seite des Rechts<br />

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten <strong>und</strong> zu schützen<br />

ist Verpfl ichtung aller staatlichen Gewalt.<br />

Im Jubiläumsjahr „60 Jahre Deutschland“ hatten sich die<br />

Heimbeiräte der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> Heilbronn 2009<br />

ein besonderes Ausfl ugs-Ziel ausgesucht: im B<strong>und</strong>esverfassungsgericht<br />

in Karlsruhe war man „auf der Seite des<br />

Rechts“. Eine Arbeitsgruppe hatte die Reise vorbereitet. Mit<br />

Stadtbahn <strong>und</strong> Kleinbus steuerten die 28 Teilnehmer aus<br />

der ganzen Region das Ziel an. Dort gab es am Eingang<br />

Über die vielfältigen Aufgaben der Verwaltung<br />

des Hohenlohekreises informierten<br />

sich Mitglieder des Heimbeirats<br />

der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />

Heilbronn zusammen mit ihren<br />

Betreuern im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung.<br />

Günter Rammhofer,<br />

Leiter des Dezernats <strong>für</strong> Familie,<br />

Bildung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, stellte den<br />

Hohenlohekreis <strong>und</strong> einzelne Bereiche<br />

der Kreisverwaltung vor. Beim R<strong>und</strong>gang<br />

durch das Haus konnten die Besucher<br />

einen Blick hinter die Kulissen<br />

werfen. Neben der Zulassungsstelle,<br />

[§ 1, Abs. 1 des Gr<strong>und</strong>gesetzes der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland]<br />

HEIMBEIRAT BESUCHTE LANDRATSAMT KÜNZELSAU<br />

Hinter den Kulissen des Hohenlohekreises<br />

dem Sozialamt, dem<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Baurechtsamt<br />

stand auch<br />

das Kreismedienzentrum<br />

auf dem Tagungsprogramm.<br />

Dem informativen<br />

Vormittag schloss<br />

sich ein gemeinsames<br />

Mittagessen im Hohenloher<br />

Krankenhaus in Künzelsau an.<br />

Die Besichtigung fand im Rahmen von<br />

„RegioFo“ statt. Sie ist bei der Evangelischen<br />

Fachschule <strong>für</strong> Heilerziehungspfl<br />

ege in Schwäbisch Hall angesiedelt.<br />

zunächst strenge Personen-<br />

<strong>und</strong> Taschen-Kontrollen. „Alle<br />

waren sehr nett <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich“,<br />

wurde festgestellt. Die<br />

Führerin hat erklärt, was die<br />

Richter machen. Besonders<br />

haften blieb der wichtige Satz<br />

des Gr<strong>und</strong>gesetzes: „Die Würde<br />

des Menschen ist unantastbar.“<br />

Als Ölgemälde konnten<br />

alle bisherigen Präsidenten des Gerichtes besichtigt werden.<br />

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des Sitzungssaals.<br />

„In diesem Raum auf den Richterstühlen sitzen zu dürfen,<br />

war besonders schön“, schwärmten die sitzungserfahrenen<br />

Heimbeiräte. Nach dem Besuch des Landtages in Stuttgart<br />

war die Besichtigung des B<strong>und</strong>esverfassungsgerichtes ein<br />

weiteres eindrucksvolles Erlebnis. schw.<br />

Auch die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> ist<br />

Mitträger. Die REGIOnale FOrtbildung<br />

macht Angebote der Behindertenhilfe<br />

in Hohenlohe-Franken. schw.


"KUNST-SCHAFFEN"<br />

„Drei Riesen“ in Kirchhausen<br />

Vor der <strong>Werkstätte</strong> befreite <strong>Werkstätte</strong>n-Vorstand Hans-Christoph Ketelhut die drei Riesen unter<br />

Beifall des Publikums von einer großen roten Schleife.<br />

Ein Jahr waren die 84 Mitarbeiter kreativ. KONTAKT berichtet<br />

in der letzten <strong>Ausgabe</strong>. Mit großer Begeisterung wurden<br />

ehemalige Dachbalken unter Anleitung des Sinsheimer<br />

Kunstmalers <strong>und</strong> Bildwerkers Paul Berno Zwosta zu „Drei<br />

BRANDSCHUTZTAGE<br />

Die Gefahren eines Feuers<br />

Im Rahmen eines Workshops der Berufl ichen Bildung wurden<br />

die Mitarbeiter am Standort Kirchhausen über richtiges<br />

Verhalten im Brandfall geschult. Die Gefahren eines Feuers<br />

<strong>und</strong> das richtige Auslösen eines Notrufes wurden erklärt.<br />

Die Brandschutzübung wurde mit dem Brandschutzbeauftragten<br />

Hans Mühlmann durchgeführt. Die Übung musste<br />

bei der Berufsfeuerwehr der Stadt Heilbronn gemeldet<br />

werden. Danach verließen alle Mitarbeiter <strong>und</strong> Gruppenleiter<br />

das Gebäude. Sie gingen abteilungsweise zur Sammelstelle.<br />

Dort wurde auch der richtige Umgang mit dem Feuerlöscher<br />

erklärt.<br />

KIRCHHAUSEN | STANDORTE<br />

Riesen“ gesägt, gefräst,<br />

geschliffen <strong>und</strong> bemalt.<br />

Sie stehen jetzt als Wahrzeichen<br />

vor dem Eingang.<br />

„Die Riesen stehen auch <strong>für</strong><br />

die Kunst, aufeinander zu<br />

hören“, sagte <strong>Werkstätte</strong>n-<br />

Vorstand Pfarrer i.E. Hans-<br />

Christoph Ketelhut bei der<br />

Enthüllung. Auch bei der<br />

Collage im Foyer arbeiteten<br />

viele Hände zusammen.<br />

Mit Unterstützung der<br />

Heilbronner Kunstmalerin<br />

Dana gestalteten einige<br />

Mitarbeiter großformatige<br />

<strong>und</strong> farbenfrohe Selbst-<br />

Porträts.<br />

In kreativer Zusammenarbeit<br />

mit der Heilbronner<br />

Töpferin Lore Krämer-<br />

Bacher entstanden aus Tonmasse<br />

lebensgroße Hände. Durch die Zeit gemeinsamen<br />

Schaffens mit externen Künstlern sei auch ein Stück Integration<br />

gelebt worden, betonte Hans-Christop Ketelhut:<br />

„Gemeinsam sind wir riesig.“ schw.<br />

Hans Mühlmann löst den Feueralarm in der<br />

Werkstatt aus Foto: Thomas Schöning-Drautz<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

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STANDORTE | HEILBRONN<br />

TAG DER OFFENEN TÜR<br />

Hoher Besuch in Böckingen<br />

Audianer bei „Händen, die arbeiten wollen"<br />

Die Standortleiter Christof Sanwald <strong>und</strong> Achim Schellenbauer<br />

strahlten um die Wette: Zum gut besuchten Tag der<br />

offenen Tür in der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> in Heilbronn-<br />

Böckingen kam hoher Besuch aus Neckarsulm. Dieter Knoll,<br />

Leiter der Fertigungsplanung Montagen bei Audi, erlebte mit<br />

seinen Mitarbeitern Peter Klatt <strong>und</strong> Peter Wlodarczyk die<br />

zertifi zierte Qualitätsarbeit <strong>für</strong> den Autobauer. In Böckingen<br />

wurde 2009 die Montage umgestaltet <strong>und</strong> eine optische<br />

Qualitätskontrolle eingeführt. Drei Kameras prüfen die mit<br />

über einem Dutzend Teilen bestückten Werkzeugkästen <strong>für</strong><br />

die Neckarsulmer Modelle automatisch auf Vollständigkeit.<br />

Die gute Nachricht: Audi wird noch mehr Teile in Böckingen<br />

montieren lassen.<br />

Dass mehr Firmenk<strong>und</strong>en als früher den Weg nach Böckingen<br />

fanden, freute Vorstand Pfarrer i.E. Hans-Christoph Ketelhut:<br />

„Das Vertrauen unserer K<strong>und</strong>en in die Qualität unserer<br />

Leistung führt verstärkt zu komplexeren Aufträgen.“<br />

Die Kurzandacht zur Eröffnung des Tages hatte Ketelhut<br />

Dieter Knoll von Audi Neckarsulm (links) überzeugte sich mit<br />

Pfarrer Hans-Christoph Ketelhut von der Qualitätsarbeit in Böckingen.<br />

14 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

unter das Wort von den „Händen, die arbeiten wollen“<br />

gestellt <strong>und</strong> die Bedeutung des „Miteinanders“ in der Zusammenarbeit<br />

nach innen <strong>und</strong> außen hervorgehoben.<br />

Dieses Miteinander praktizierten auch Schulklassen, die bei<br />

der Essensausgabe <strong>für</strong> die vielen Besucher halfen oder sich<br />

über die vielfältigen Arbeits- <strong>und</strong> Berufsbildungsbereiche<br />

samt Freiwilligem Sozialen Jahr, Praktikum oder Zivildienststelle<br />

informierten.<br />

Mitmachen war angesagt beim Werkstattrat-Spiel oder<br />

zugunsten des Fördervereins <strong>und</strong> der Stiftung LebensWerkstatt.<br />

Ein Überraschungsständchen <strong>für</strong> Pfarrer Ketelhut gab<br />

es von der Musikgruppe der „Gartenfre<strong>und</strong>e Rasenäcker Heilbronn-Böckingen<br />

e.V.“. Die Gartenfre<strong>und</strong>e pfl egen seit über<br />

15 Jahren gute Nachbarschaft mit der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong>:<br />

Menschen mit Behinderung bewirtschaften unter<br />

fachk<strong>und</strong>iger Anleitung regelmäßig zwei Gartenparzellen in<br />

den Rasenäckern. Diese Arbeit wurde 1993 mit einem Preis<br />

gewürdigt. Gerhard Schwinghammer<br />

Begrüßungs-Ständchen von den<br />

benachbarten Gartenfre<strong>und</strong>en <strong>für</strong><br />

Pfarrer Hans-Christoph Ketelhut.


BLOCKHEIZKRAFTWERK<br />

Böckingen spart Energiekosten<br />

Zur Wärme wird jetzt auch noch Strom erzeugt<br />

HEILBRONN | STANDORTE<br />

Der Gemeinderat von Leingarten mit Bürgermeister Dieter Steinbrenner an der Spitze (Mitte im Hintergr<strong>und</strong>) hat sich von Christof Sanwald die<br />

Funktion des neuen Blockheizkraftwerkes in Böckingen erklären lassen.<br />

Beim Energieverbrauch kann man viel Gutes tun. Das wurde<br />

jetzt auch in Böckingen festgestellt. Dort musste die r<strong>und</strong><br />

30 Jahre alte Heizung erneuert werden. Standortleiter<br />

Christof Sanwald hat ausgerechnet, dass man mit einem<br />

Blockheizkraftwerk am meisten Geld spart. Es wird weniger<br />

Gas gebraucht. Und weil es neben Wärme auch Strom liefert,<br />

fällt auch ein Teil der Stromkosten weg. „Es ist ökologisch<br />

optimal, wenn man Heizen <strong>und</strong> Stromerzeugung kombiniert“,<br />

weiß Sanwald. Über das Fernwärmenetz der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> versorgt das neue Blockheizkraftwerk<br />

alle Gebäude der Bereiche Arbeit, Bildung <strong>und</strong> Wohnen.<br />

In diesem Jahr will er weitere Vorschläge zur Kostenreduzierung<br />

machen: „Energiesparen ist mein Hobby.“ Dass die<br />

<strong>Werkstätte</strong> beim Thema sparsame <strong>und</strong> ökologische Strom-<br />

<strong>und</strong> Wärmeerzeugung auf dem neuesten Stand ist, zeigt<br />

auch in Blick in die Stadt Heilbronn. Sie betreibt elf Blockheizkraftwerke,<br />

die auch ein Beitrag zum Klimaschutz sind.<br />

Der Kohlendioxid-Ausstoß wird nach Berechnungen des<br />

städtischen Hochbauamts pro Anlage jährlich 25 Tonnen<br />

reduziert. 10.000 Euro Betriebskosten pro Kraftwerk werden<br />

bei der Stadt jährlich eingespart. schw.<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

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STANDORTE | BAD FRIEDRICHSHALL<br />

AUF DEM WEG ZU DEN SPECIAL OLYMPICS <strong>2010</strong> IN BREMEN<br />

Der Fußballhimmel über Bad Friedrichshall<br />

Im Mai 2009 wurde in der<br />

<strong>Werkstätte</strong> Bad Friedrichshall<br />

Fussball als Angebot der<br />

Arbeitsbegleitenden Maßnahmen<br />

aufgenommen. In<br />

kürzester Zeit wuchs die<br />

Teilnehmerzahl auf 15. Die<br />

Stadt Bad Friedrichshall<br />

stellte spontan den Fußballplatz<br />

neben der „Glück auf<br />

Halle“ zur Verfügung. Hier<br />

fi ndet wöchentlich das<br />

zweistündige Training statt.<br />

Ziel ist dabei nicht nur die<br />

Verbesserung von Technik,<br />

Geschicklichkeit <strong>und</strong> Ausdauer,<br />

sondern auch die<br />

Formung des Teams. Nur im<br />

Team kann man ein Spiel<br />

gewinnen <strong>und</strong> Siege feiern.<br />

Mit Spenden wurden Trikots <strong>und</strong> Stutzen gekauft. Die einheitliche<br />

Mannschaftskleidung fördert das Teamdenken<br />

zusätzlich. Mit Spenden wurden auch Trainingsbälle<br />

beschafft. Dem Aufruf, nicht genutzte Stollenschuhe dem<br />

Fußballteam zu spenden, folgten so viele Mitarbeiter der<br />

<strong>Werkstätte</strong>, dass alle Spieler bestens ausgestattet sind.<br />

Unsere erste Turniereinladung erhielten wir aus Nagold/<br />

Vollmaringen. In vier Bussen reisten zahlreiche Fans aus<br />

Werkstatt, Stadthaus <strong>und</strong> interessierte Eltern an. Für lautstarke<br />

Unterstützung war also gesorgt. Durch eine tolle<br />

Mannschaftsleistung erreichten wir einen 4 Platz. Stolz <strong>und</strong><br />

glücklich kehrten wir nach Bad Friedrichshall heim.<br />

Die nächste Turniereinladung nach Marburg an der Lahn<br />

in Hessen nutzten wir <strong>für</strong> ein dreitägiges Trainingslager.<br />

Dann kamen die Spiele: Lahnwerkstätten Marburg - Bad<br />

Friedrichshall 2:5; Kehna - Bad Friedrichshall 0:6. Im Finale<br />

gegen Spektrum Marburg zeigte das Team Bad Friedrichshall<br />

eine starke Mannschaftsleistung. Mit 6:1 haben wir<br />

den vermeintlich starken Gegner besiegt. Wir waren Sieger<br />

des Turniers mit sechs Mannschaften. Jeder Spieler brachte<br />

vollen Einsatz an seinem Platz. Eine überragende Leistung<br />

16 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

Fußball-Turnier in Nagold. Die Bad Friedrichshaller Fußballer waren erfolgreich dabei.<br />

bot Torwart Mathias Fiene, der manch brenzlige Situation<br />

meisterte. In die Torschützenliste konnten sich eintragen:<br />

Benedikt Eberhardt mit 10 Toren, Ömer Cümen mit 5 Toren<br />

<strong>und</strong> Kevin Engelhardt mit 3 Toren. Der erfolgreiche Tag<br />

endete mit einem Open Air Konzert.<br />

Nach der Besichtigung von Marburg nahmen wir Abschied<br />

von Ex-Zivi Benjamin Posslovski <strong>und</strong> Ex-FSJler Marian<br />

Rostan. Als Co-Trainer hatten sie erheblichen Anteil am<br />

Aufbau <strong>und</strong> Erfolg dieser Mannschaft.<br />

Unser großes Ziel ist die Teilnahme an den Special Olympics<br />

im Jahr <strong>2010</strong> in Bremen. Sie bedeutet <strong>für</strong> jeden von uns: ein<br />

„Traum“ wird wahr. 12 000 Teilnehmer <strong>und</strong> Teilnehmerinnen<br />

werden erwartet. Wir gehören dazu! Schön ist es zu sehen,<br />

dass gerade im Hinblick auf die Teamentwicklung große<br />

Fortschritte gemacht wurden. Die Spieler treffen sich inzwischen<br />

auch im privaten Rahmen außerhalb der <strong>Werkstätte</strong>.<br />

Sie respektieren die Leistung <strong>und</strong> das Engagement jedes<br />

Teamkollegen. Die Entwicklung von Fairness <strong>und</strong> kameradschaftlichem<br />

Verhalten ist <strong>für</strong> uns Trainer neben dem Sportlichen<br />

Erfolg der Mannschaft das schönste Erlebnis.<br />

Heike Acker (Trainerin) <strong>und</strong> Achim Henn (Trainer)


INTEGRATION IN DEN VEREIN<br />

FSV gründet eigene Abteilung<br />

Heike Acker ist begeistert:<br />

„Super! Klasse!“ Die Übungsleiterin<br />

greift beim Hallen-Triathlon<br />

ebenso wie ihre Assistentin<br />

Gaby Rostan beherzt zu, wenn<br />

mal eine Bewegung aus der<br />

Koordination zu geraten droht.<br />

Die Sportler sind Menschen mit<br />

Behinderung.<br />

Die Gruppenleiterin in der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> in Bad<br />

Friedrichshall treibt selbst viel<br />

Sport: Fußball, Ski, Wandern <strong>und</strong><br />

mehr. Jetzt macht sie jeden<br />

Dienstag ab 17.15 Uhr mit gut<br />

zwei Dutzend Menschen mit Behinderung<br />

therapeutische Spiele<br />

mit Spaßfaktor. Sie will über das Sportangebot zur Steigerung<br />

der körperlichen Leistungsfähigkeit, zur Förderung der<br />

Eigeninitiative <strong>und</strong> des Selbstvertrauens, zur Integration <strong>und</strong><br />

zur Teamfähigkeit beitragen.<br />

Es war zunächst eine Privatinitiative, die diese Sportgruppe<br />

<strong>für</strong> Menschen mit Behinderung ins Leben gerufen hat. Bad<br />

Friedrichshalls Bürgermeister Peter Dolderer stellt Räume<br />

bereit. Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> Heilbronn unter-<br />

Das Fußballteam aus Bad Friedrichshall hat sich <strong>für</strong> <strong>2010</strong> hohe<br />

Ziele gesteckt. Im Juni will man bei den „Special Olympics<br />

National Summer Games“ in Bremen mit kicken – vorausgesetzt,<br />

die Reise ist bezahlbar. Ein erster großer Schritt dahin<br />

ist eine 1600-Euro-Spende der Bäckerei Härdtner GmbH<br />

aus Neckarsulm. Das Geld kommt aus Sammeldosen der<br />

<strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong>, die noch in 25 Bäckerei-Filialen<br />

auf den Verkaufstheken stehen. Im Bild von links Stefanie<br />

Härdtner von der Härdtner-Geschäftsleitung, BW-F<strong>und</strong>raiser<br />

Hans Kahlau <strong>und</strong> Härdtner-Mitarbeiterin Manja Guy<br />

Menschen mit Behinderung sind jetzt als zehnte Sportabteilung<br />

in den FSV Bad Friedrichshall integriert <strong>und</strong><br />

trainieren einmal wöchentlich in der Glück-Auf-Halle.<br />

BAD FRIEDRICHSHALL | STANDORTE<br />

stützt das Projekt. Und der FSV<br />

Bad Friedrichshall mit seinen<br />

über 3000 Mitgliedern hat einen<br />

besonderen Integrationsbeitrag<br />

geleistet. Präsident Peter Knoche:<br />

„Wir haben <strong>für</strong> den Behindertensport<br />

eine zehnte Abteilung eingerichtet.“<br />

Vorsitzender, Kassier<br />

<strong>und</strong> Schriftführer ist Dietmar<br />

Fischer aus Untereisesheim, Stellvertreterin<br />

<strong>und</strong> Übungsleiterin<br />

Heike Acker, Assistentin Gabi<br />

Rostan.<br />

Im Moment hat die Abteilung 27<br />

Mitglieder. Sie kommen aus der<br />

<strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> Bad<br />

Friedrichshall <strong>und</strong> dem günstig<br />

zur Halle gelegenen Stadtwohnhaus gegenüber vom Rathaus.<br />

Jetzt sucht man Kontakt zu Schulen <strong>und</strong> weitere ehrenamtliche<br />

Helfer. Dietmar Fischer: „Wir wollen das Angebot von<br />

der Gymnastik über (Schnee-)Wandern bis zu Boccia <strong>und</strong><br />

Reiten ausweiten.“ In Räumen des ebenfalls im Stadtwohnhaus<br />

integrierten Jugendhauses sollen bald Spielabende<br />

stattfi nden. Gerhard Schwinghammer<br />

Info: www.fsv-sport.de/Abteilungen/Behindertensport<br />

SPENDEN FÜR FUßBALLTEAM<br />

Bäckerei Härdtner macht den Weg zu „Special Olympics“ frei<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

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STANDORTE | BAD FRIEDRICHSHALL<br />

HÖHERE FLEXIBILITÄT UND EFFEKTIVITÄT<br />

Erfolge mit neuer Gruppenstruktur<br />

Die Einführung einer neuen Gruppenstruktur in Bad Friedrichshall<br />

ist abgeschlossen. Die Industriegruppen (Metall,<br />

Verpackung, Konfektion, Montage) <strong>und</strong> unterstützenden<br />

Gruppen (Service <strong>und</strong> Bildung, Arbeitsvorbereitung) wurden<br />

nach einer einheitlichen Struktur <strong>und</strong> mit einem vereinbarten<br />

Standard aufgebaut. Es gibt einen Zubringerdienst,<br />

Arbeitsassistenten/Anleiter, Arbeiter <strong>und</strong> Qualitätsprüfer.<br />

Eine überdachte Bühne, zwei Festzelte, eine Grillstation <strong>und</strong><br />

ein umfangreiches Kuchen-Buffet – so präsentierte sich<br />

Ende Juli 2009 der Standort Bad Friedrichshall der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> Heilbronn. Das große Band-Open-Air<br />

war ein weiteres Highlight in<br />

der Reihe „KulturPur 09“. Der<br />

Auftritt der „Tollhaus Gang“<br />

der Evangelischen Stiftung<br />

Lichtenstern war schwungvoll<br />

<strong>und</strong> melodisch. Da kam<br />

Bewegung ins Publikum.<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Gäste tanzten<br />

miteinander, klatschten im<br />

Takt oder schunkelten im Zelt<br />

auf den Bänken. Auch Nachbarinnen<br />

aus der Senioren-<br />

Wohnanlage waren zu Gast,<br />

dazu der ehemalige Standortleiter<br />

Harald Frank mit seiner Frau Helgard <strong>und</strong> Heinz-Werner<br />

Kunius als ehemaliger Sozial-Pädagogischer Fachdienst mit<br />

Frau <strong>und</strong> Tochter. Angehörige, Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Sponsoren waren<br />

gekommen. „Handle With Care“, die Band der Offenen Hilfe,<br />

spielte vor „Better Than“. Weil diese Gruppe ausschließlich<br />

aus Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern des Standortes Bad<br />

18 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

OPEN AIR BAD FRIEDRICHSHALL<br />

In Mitarbeitergesprächen werden die zusammen passenden<br />

Personen ausgewählt. Interne <strong>und</strong> externe Qualifi zierungsmaßnahmen<br />

steigern die Fähigkeiten.<br />

Standortleiter Ewald Käfer kann erste Erfolge melden:<br />

„Höhere Flexibilität <strong>und</strong> Effektivität in den Arbeitsgruppen<br />

sind bereits erkennbar.“ Das war das Ziel der Umorganisation.<br />

Neues Festival Kultur pur war ein Erfolg<br />

Die Teilhabe der Menschen mit Behinderungen am Kunst- <strong>und</strong> Kulturleben ist gelungen. Durch die<br />

Öffnung nach außen wurden Begegnungen über den Arbeitsalltag hinaus geschaffen.<br />

Friedrichshall besteht, wurde sie von den r<strong>und</strong> 300 Gästen<br />

natürlich entsprechend gefeiert. Ab 19 Uhr lockte die Profi -<br />

Band „Banderas“ mit Evergreens <strong>und</strong> fetziger Rock-Musik<br />

immer mehr auswärtige Besucher an. So entstand in zehn<br />

St<strong>und</strong>en Open Air bei bester<br />

Stimmung das, was sich Initiator<br />

<strong>und</strong> Standortleiter Ewald<br />

Käfer von den vielfältigen Veranstaltungen<br />

von „KulturPur<br />

09“ aus den Bereichen Musik,<br />

Literatur, Basteln, Tanz <strong>und</strong><br />

Theater unter dem Motto<br />

„Alles Außer Gewöhnlich“<br />

gewünscht hatte. In diesem<br />

Sinne gestalteten Jugendliche<br />

auch einen Passions-Gottesdienst<br />

in der St. Barbarakirche<br />

Bad Friedrichshall mit.<br />

„KulturPur 09" wurde ermöglicht mit Zuschüssen von Gesellschafter.de,<br />

Sparkassen-Stiftung Heilbronn <strong>und</strong> dem Förderverein<br />

der BW. Käfer: „Wir werden KulturPur <strong>2010</strong> nicht in<br />

diesem Umfang weiterführen können. Die Umsetzung des<br />

Gr<strong>und</strong>gedankens bleibt aber erklärtes Ziel.“<br />

Marlene Maurhoff


JUBILARAUSFLUG MAL ANDERS<br />

„Wir erk<strong>und</strong>en den Heilbronner Stadtwald“<br />

Der Jubilarausfl ug in Talheim fand<br />

unter dem Motto statt: „Warum in<br />

die Ferne schweifen.... wir erk<strong>und</strong>en<br />

den Heilbronner Stadtwald“. Jubilarin<br />

Angelika Haußler hatte die Idee, den<br />

Heilbronner Stadtwald zu erk<strong>und</strong>en.<br />

Gruppenleiter Jürgen Heuser hatte<br />

das Programm mit vielen Stationen<br />

vorbereitet. Vom Gaffenberg aus ging<br />

es über das Gelände der ehemaligen<br />

Schweinsbergsiedlung zum Schweins-<br />

SOMMERFEST IN TALHEIM<br />

Pizza vom Chef<br />

Die Presse berichtete<br />

Im Heilbronner Stadtwald<br />

von links:<br />

Peter Schwarz,<br />

Gabriella Burgert,<br />

Angelika Haußler,<br />

Karl-Heinz Gimber,<br />

Wolfram Bauer,<br />

Klaus Mütsch,<br />

Jürgen Heuser (Gruppenleiter),<br />

Susanne Menold.<br />

berg Aussichtsturm. Am Wasserhochbehälter<br />

<strong>und</strong> dem Fernmeldeturm<br />

vorbei erreichten die Wald-Wanderer<br />

den Köpferbrunnen. Weitere Stationen<br />

waren der Köpferstausee mit der Öko-<br />

Stauanlage. Durch den ehemaligen<br />

Sandsteinbruch ging es zur Waldheide<br />

<strong>und</strong> zurück zum Jägerhaus. Die Einkehr<br />

in der Waldgaststätte Jägerhaus hatte<br />

man sich nach einem erlebnisreichen<br />

Tag wahrlich verdient.<br />

Standortleiter Berthold Kirch war<br />

mehr als zufrieden: „Unser Sommerfest<br />

ist sehr gut angekommen. Das<br />

Wetter war ideal. Es sind mehr Gäste<br />

gekommen als erwartet.“ Und die Heilbronner<br />

Stimme berichtete ausführlich<br />

darüber. Auch über den „Renner“<br />

des Festes: Bereits am Werkstatteingang<br />

wurden die Gäste vom Duft<br />

frischgebackener Pizza <strong>und</strong> Flammkuchen<br />

angelockt. Dieser entströmte<br />

einem von Oleander umrankten Pizzasteinofen.<br />

Die Gäste konnten sich mit<br />

frischen Zutaten Ihre Pizza selbst<br />

zusammenstellen. Das Ausbacken im<br />

mobilen Ofen war Chefsache. Berthold<br />

Kirch persönlich öffnete im Minuten-<br />

TALHEIM | STANDORTE<br />

KOMMUNALPOLITIKER<br />

CDU in Talheim<br />

Kommunal-Politiker aus den CDU-<br />

Bezirken Ilsfeld <strong>und</strong> Lauffen besuchten<br />

vor der Kreistagswahl 2009 die<br />

<strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> in Talheim,<br />

um sich vor Ort über die Arbeit zu<br />

informieren. Sie waren sich einig, dass<br />

es die aktuellen gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen heute umso mehr nötig<br />

machen, den Blick darauf zu richten,<br />

dass Menschen mit Behinderungen<br />

wichtiger Bestandteil unserer Gemeinschaft<br />

sind.<br />

takt die Tür, schob neue Pizzen hinein,<br />

holte die fertigen heraus. „Das war<br />

eine gute Idee“, meinte er nach dieser<br />

Akkordarbeit. Nebenher nahm er sich<br />

auch Zeit, mit den r<strong>und</strong> 90 behinderten<br />

Mitarbeitern <strong>und</strong> deren Familien<br />

zu reden. Sie kamen ja alle bei ihm<br />

vorbei, denn jeder wollte die Chef-<br />

Pizza. Danach machten sie es sich<br />

entweder im neu gestalteten Innenhof<br />

oder in der Cafeteria bequem.<br />

Bei sonnigem Wetter kam der im Frühjahr<br />

dank einer Sach- <strong>und</strong> Arbeitsspende<br />

der Baufi rma Schneider umgestaltete<br />

Innenhof bei allen Gästen<br />

sofort an.<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

19


STANDORTE | TALHEIM<br />

SCHULUNG UMWELTSCHUTZ UND ENERGIESPAREN<br />

Zweimal drücken spart Wasser<br />

Siebzehn Mitarbeiter wurden am Standort Talheim von der Berufl ichen Bildung<br />

an zwei Tagen zu den Themen Umweltschutz <strong>und</strong> Energiesparen geschult.<br />

Im Mittelpunkt stand der sparsame Umgang von Wasser <strong>und</strong><br />

Energie am Arbeitsplatz.<br />

Womit heizen wir? Woher bekommen wir unser Wasser?<br />

Können wir jedes Wasser trinken? All diese Fragen haben<br />

uns im Kurs beschäftigt. In einem Film wurde gezeigt, woher<br />

das Trinkwasser in Talheim kommt. Der Bodensee ist unser<br />

großer Wasserspeicher. Von dort kommt das Wasser in<br />

großen Leitungen zu uns. Dann konnten wir uns die Heizung<br />

<strong>und</strong> die Wasserleitungen am Standort anschauen. Es gibt<br />

eine ganze Menge Leitungen, die uns mit Wasser versorgen.<br />

Standortleiter Berthold Kirch hat uns alles erklärt. Er<br />

hat auch ausgerechnet, wie viel Wasser <strong>und</strong> wie viel Strom<br />

am Standort Talheim verbraucht werden. Am Beispiel von<br />

Steinen erklärte er, wie viel Kohle wir jeden Tag zur Arbeit<br />

schleppen müssten, damit wir es warm <strong>und</strong> hell haben.<br />

Dann wurde es richtig anstrengend. Die Teilnehmer mussten<br />

selbst Energie erzeugen. Die Aufgabe war: so lange auf<br />

dem Heimtrainer treten, bis eine 60 Watt Glühbirne eine<br />

St<strong>und</strong>e lang brennt. Hier haben die Teilnehmer den Unterschied<br />

zur 11 Watt Energiesparlampe festgestellt. Für die<br />

60 Watt Lampe musste die Gruppe ca. 20 Minuten treten.<br />

MITARBEITERMOTIVATION<br />

Mit 320 PS r<strong>und</strong> um die Werkstatt Talheim<br />

Die Talheimer Mitarbeiter montieren<br />

schon viele Jahre mit großer Zuverlässigkeit<br />

Kühlerteile <strong>für</strong> die Firma<br />

Behr in Stuttgart. Gruppenleiter Hans<br />

Schubert hatte die Idee, den Mitarbeitern<br />

zu zeigen, in welchem „Superschlitten“<br />

die bei uns montierten Teile<br />

verbaut werden. Das Porsche-Zentrum<br />

Heilbronn machte mit <strong>und</strong> fuhr mit<br />

dem Sportwagenklassiker Porsche 911<br />

in Talheim vor. Alle Mitarbeiter durften<br />

eine R<strong>und</strong>e um das Industriegebiet<br />

mitfahren. „Pilot“ war Gruppenleiter<br />

20 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

Bei der Energiesparlampe<br />

haben vier Minuten auf dem<br />

Heimtrainer ausgereicht. Dabei<br />

sind alle ganz schön ins Schwitzen<br />

gekommen. Gemeinsam<br />

wurde überlegt, wo<strong>für</strong> wir<br />

Wasser brauchen. Dazu<br />

haben die Teilnehmer ein<br />

Plakat gestaltet. Es sind<br />

circa 130 Liter jeden Tag<br />

pro Person. Am meisten Wasser<br />

verbrauchen wir täglich<br />

<strong>für</strong> die Klospülung. Jedes<br />

Mal, wenn wir auf die Toilette<br />

gehen, spülen wir neun Liter Trinkwasser durch die Toilette<br />

ins Abwasser! Die Toiletten in Talheim sind sehr modern.<br />

Sie haben eine Stoppfunktion zum Wassersparen: einmal<br />

Drücken bedeutet viel Wasser. Beim zweiten Mal Drücken<br />

stoppt das Spülwasser. Die Teilnehmer des Kurses haben eine<br />

Visualisierung <strong>für</strong> die Toiletten ausgesucht, die hilft, an das<br />

Wasser sparen zu denken. Birgit Fleisch<br />

Ray Wessel. Einen ganzen Tag<br />

stand der 320 PS-Flitzer zur<br />

Verfügung. Es war eine unvergessliche<br />

„Er-Fahrung“ <strong>für</strong><br />

alle Mitarbeiter. Ihnen wurde<br />

„begreifbar, erfahrbar <strong>und</strong><br />

hörbar“ gemacht, in welchem<br />

Automobil die bei uns vormontierten<br />

Kühlerteile verbaut<br />

sind. Dazu gab es passende<br />

Anstecker, Porscheposter <strong>und</strong> Kappen,<br />

die begeistert angenommen wurden.<br />

Berthold Kirch


HOHENLOHE | STANDORTE<br />

WERKSTATT-STANDORTE AUF HOHENLOHER WIRTSCHAFTSMESSE<br />

Politiker auf dem Spenden-Stepper<br />

Auf der Hohenloher Wirtschaftsmesse im<br />

September 2009 in Künzelsau stellten auch<br />

unsere drei Werkstattstandorte Ingelfi ngen,<br />

Schwäbisch Hall <strong>und</strong> Crailsheim aus.<br />

In unmittelbarer Nähe zu den Ständen der<br />

wichtigsten Industriek<strong>und</strong>en konnte den r<strong>und</strong><br />

23.000 Messebesuchern ein guter Eindruck<br />

von der Angebotsvielfalt der <strong>Werkstätte</strong>n<br />

sowie des Berufsbildungs- <strong>und</strong> Wohnbereichs<br />

vermittelt werden. Der professionelle<br />

Auftritt <strong>und</strong> besonders die hohe Qualität<br />

der präsentierten Fertigungsmuster brachten<br />

viele Besucher zum Staunen. So ist es an<br />

den drei Messetagen gelungen, die Image-<br />

<strong>und</strong> Kontaktpfl ege auszubauen <strong>und</strong> in zahlreichen<br />

Einzelgesprächen die Arbeit von <strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> Menschen mit Behinderung in der Region<br />

in bestem Licht zu zeigen.<br />

Beeindruckt war auch Christian von Stetten, der als Mitglied<br />

des Deutschen B<strong>und</strong>estages <strong>und</strong> Hohenloher CDU-Abgeordneter<br />

unseren Stand besuchte. Der Politiker brachte seinen<br />

Parlamentskollegen Hartmut Schauerte mit, der die Messe<br />

als Parlamentarischer Staatsekretär <strong>und</strong> Mittelstandbe-<br />

AKTION DER STIFTUNG LEBENSWERKSTATT<br />

6000 Schritte <strong>für</strong> einen guten Zweck<br />

H<strong>und</strong>erte von Messebesuchern auf der<br />

Hohenloher Wirtschaftsmesse 2009<br />

<strong>und</strong> zahlreiche Gäste von Tagen der<br />

offenen Tür in unseren <strong>Werkstätte</strong>n<br />

haben bei der Aktion „Spenden-Stepper“<br />

der Stiftung LebensWerkstatt<br />

mitgemacht. R<strong>und</strong> 6000 Schritte<br />

wurden dabei in den letzten Monaten<br />

gesteppt. Pro Schritt gingen 10<br />

Cent in die Spendenkasse der Stiftung.<br />

Den Gesamterlös verdoppelte die Stiftung<br />

aus eigenen Erträgen.<br />

Wirtschaftsmesse in Künzelsau: Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> war vertreten.<br />

So konnten dem Wohnbereich<br />

insgesamt 1200<br />

Euro zur Förderung von<br />

Sport- <strong>und</strong> Bewegungsangeboten<br />

überreicht<br />

werden. Hans Kahlau<br />

Steppte <strong>für</strong> die Spendenkasse:<br />

Werkstattmitarbeiter<br />

Tobias Janda beim Tag der<br />

offenen Tür in Ingelfi ngen am<br />

Infostand der Stiftung<br />

LebensWerkstatt.<br />

auftragter der B<strong>und</strong>esregierung besuchte. Schauerte lief<br />

einige Schritte auf dem „Spenden-Stepper“ unserer Stiftung<br />

LebensWerkstatt , um mit seiner Spende konkret etwas <strong>für</strong><br />

Bewegungsangebote in der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> zu<br />

tun. Roland Gugu<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

21


STANDORTE | INGELFINGEN<br />

GUTE NACHBARSCHAFTLICHE BEZIEHUNGEN<br />

Begegnungsforum mit vielen Informationen<br />

Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> in Ingelfi ngen hat sich positiv weiterentwickelt.<br />

Das stellte Vorstand Pfarrer i.E. Hans-Christoph Ketelhut beim Tag der offenen Tür fest.<br />

Wie im Wohnangebot <strong>und</strong> im Bereich der Offenen Angebote<br />

sei auch in den <strong>Werkstätte</strong>n eine ständige Weiterentwicklung<br />

geschehen, betonte Ketelhut. Er begrüßte die guten<br />

nachbarschaftlichen Beziehungen zur Bevölkerung <strong>und</strong> hob<br />

die langjährige Zufriedenheit der K<strong>und</strong>en hervor.<br />

In seiner vom Werkstattchor unter Leitung von Ulrich Dachter<br />

musikalisch begleiteten Andacht rief er Stadt <strong>und</strong> behinderte<br />

Menschen zur Gemeinsamkeit auf. Dass 20 Jugendliche<br />

der Ingelfi nger Stadtkapelle am Nachmittag musikalische<br />

Unterhaltung boten, war in diesem Sinne ein gutes Signal.<br />

Standortleiter Bernhard Tretter: „Das kam sehr gut an.“<br />

Er stellte mit Roland Gugu einen weiteren Standortleiter<br />

vor. Dieser stellte spontan fest: „Ich bin sehr angetan, dass<br />

die Arbeit in der <strong>Werkstätte</strong> so stark interessiert. Diese Eindrücke<br />

haben mich bestärkt, die richtige Entscheidung<br />

getroffen zu haben, in die BW zu wechseln.“<br />

Am Nachmittag besuchte der B<strong>und</strong>estagsabgeordnete<br />

Christian Freiherr von Stetten die Veranstaltung, um sich<br />

unter anderem über die Arbeit <strong>und</strong> den Erfolg der Ausla-<br />

22 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

gerung von Konfektion <strong>und</strong> Elektromontage in das BTI-<br />

Gebäude zu informieren. Erst eine Woche zuvor stellten die<br />

<strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> ihre Leistungsfähigkeit auf der<br />

Wirtschaftsmesse Hohenlohe in Künzelsau vor (Seite 21).<br />

Spielerisch wurde die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> den Besucher<br />

nahe gebracht: Im Berufsbildungsbereich wurden kleine<br />

Papierschachteln gebastelt <strong>und</strong> kreativ gestaltet. Besonderes<br />

Interesse weckten die Außerarbeitsplätze <strong>und</strong> die Aktivitäten<br />

des Förder- <strong>und</strong> Betreuungsbereiches, wo acht Menschen<br />

mit besonders schweren Behinderungen betreut werden.<br />

„Die Hemmschwelle zu einem selbstständigeren Leben abzubauen“,<br />

das war das Anliegen von Elke Rösch, Leiterin des<br />

Wohnhauses Ingelfi ngen. Dass hier auch Menschen mit<br />

Behinderung zeitlich befristet aufgenommen <strong>und</strong> bedarfsorientiert<br />

begleitet werden können, während Familienangehörige<br />

wegen Urlaub, Krankheit oder Kur ausfallen, war <strong>für</strong><br />

einige Besucher neu. Sabine Birkert stellte alle ergänzenden<br />

Angebote vor. schw.


„CIRCUS" IN DER BESCHÜTZENDEN WERKSTÄTTE<br />

SCHWÄBISCH HALL STANDORTE<br />

Ein „ganz anderes“ Programm begeisterte die Besucher<br />

„Circus“ im besten Sinne war beim<br />

Sommerfest in der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> Schwäbisch Hall angesagt.<br />

Es wurde informiert, gebastelt,<br />

gespielt. Der Haller Circus Compostelli<br />

begeisterte mit Jonglage, Akrobatik<br />

<strong>und</strong> Clownerie. Simon Mettler <strong>und</strong><br />

EIN GUTER AUFTRAG<br />

Zehn Buden <strong>für</strong> den Schokoladenmarkt<br />

Einen interessanten Auftrag hat die<br />

<strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> Schwäbisch<br />

Hall an Land gezogen. Für den Schokoladenmarkt<br />

im Rahmen des Weihnachtsmarktes<br />

bauten die Mitarbeiter<br />

Jürgen Schmidt sagten spontan: „Wir<br />

kommen wieder“.<br />

Standortleiter Uwe Menschl war überwältigt<br />

von der Besucherzahl. Neben<br />

Angehörigen, „Ehemaligen“, K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Gästen hatten viele Familien mit<br />

Kindern den Weg in die Werkstatt<br />

in der Schreinerei zehn Verkaufsbuden.<br />

Auf dem Sparkassenplatz präsentierten<br />

an allen vier Adventswochenenden<br />

Gastronomen <strong>und</strong> Konditoren ein<br />

Stelldichein des Genusses mit Schoko-<br />

gef<strong>und</strong>en. Gruppenleiterin Mirjam<br />

Winter: „Die Aktionen sind von Klein<br />

bis Groß gut angekommen.“ Heinz<br />

Förstmann, Werkstattleiter von 1973<br />

bis 1996, erkannte beim R<strong>und</strong>gang:<br />

„Es ist interessant, wie sich Schwäbisch<br />

Hall weiterentwickelt hat. Vor 30<br />

Jahren haben wir einfache Lötarbeiten<br />

gemacht. Heute werden komplexe<br />

Baugruppen in mehreren Fertigungsschritten<br />

bearbeitet.“<br />

Auch Bildungs- <strong>und</strong> Fördermöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> „Offene Angebote“ <strong>für</strong><br />

verschiedene Wohnformen wurden<br />

präsentiert. Ein großes Kompliment<br />

machte Besucherin Gisela Schmieder<br />

den Organisatoren: „Das Programm<br />

war in diesem Jahr ganz anders <strong>und</strong><br />

das Fest r<strong>und</strong>herum schön.“<br />

lade in allen Variationen. Weihnachtliche<br />

Musik, Chöre <strong>und</strong> Musikkapellen<br />

umrahmen die süßen Genüsse mit<br />

festlichen Klängen. Ulrich Schuhmacher,<br />

Schreinermeister <strong>und</strong> Gruppenleiter,<br />

hatte den Kontakt zu den<br />

Veranstaltern hergestellt. Die zwei<br />

mal drei Meter großen Stände waren<br />

eine Herausforderung <strong>für</strong> die Mitarbeiter<br />

der Schreinerei. Entsprechend<br />

große Einzelteile mussten verarbeitet<br />

werden. Schuhmacher: „Das ist prima<br />

gegangen.“ Schon haben sich andere<br />

Veranstalter <strong>für</strong> diesen Hüttentyp<br />

interessiert, darunter auch die Freilichtspiele<br />

Schwäbisch Hall.<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

23


STANDORTE | CRAILSHEIM<br />

Ein ganz besonderer Tag war <strong>für</strong> Mitarbeiter<br />

mit Behinderung die Jubilarfeier<br />

in der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> in<br />

Crailsheim. Sie wurden <strong>für</strong> langjährige<br />

Tätigkeit mit einer Urk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> einem<br />

Blumenstrauß geehrt. Bereits 40 Jahre<br />

hat Christof Kimm „seinen“ Arbeitsplatz<br />

in der <strong>Werkstätte</strong>. 30 Jahre sind<br />

Andrea Sprügel, Uwe Schöller, Josef<br />

Denninger, Jutta Eckert <strong>und</strong> Wilhelm<br />

Erbel dabei, 25 Jahre Georg Deigner<br />

24 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

TAG DER OFFENEN TÜR<br />

Alle 35 Kuchen waren weg<br />

Nach längerer Pause wieder Tag der offenen Tür in Crailsheim. Am Ende waren alle 35<br />

von Angehörigen gebackenen <strong>und</strong> gespendeten Kuchen weg.<br />

Aber nicht nur deshalb war <strong>für</strong><br />

den neuen Standortleiter Dieter<br />

Bögelein der nach einer längeren<br />

Pause wieder durchgeführte Tag<br />

der offenen Tür in der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> Crailsheim ein<br />

großer Erfolg.<br />

Ein vielseitiges Sechst<strong>und</strong>en-<br />

Programm hatte sein einfallsreiches<br />

Team zusammengestellt.<br />

Neben der Präsentation der industriellen<br />

Arbeiten in den verschiedenen<br />

Abteilungen gab es Infoständen<br />

zum Beispiel über das<br />

Zivildienstangebot sowie das<br />

Freiwillige Soziale Jahr. Vor allem<br />

kamen aber die Mitmach-Aktionen<br />

vom Kinderschminken über die Jux-Tombola bis zum<br />

Schatzkästchen-Gewinnspiel sehr gut an.<br />

Der Standortleiter selbst machte Führungen durch die Werkstatt,<br />

in der 134 Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz<br />

haben. Der Förder- <strong>und</strong> Betreuungsbereich erlaubte<br />

<strong>und</strong> Erwin Hipp, 20 Jahre Karsten<br />

Nebranek <strong>und</strong> Harald Schmauß.<br />

Standortleiter Dieter Bögelein fand<br />

Worte des Dankes <strong>für</strong> die engagierte<br />

<strong>und</strong> gute Arbeit im <strong>Werkstätte</strong>-Team<br />

<strong>und</strong> versicherte: „Bei uns sind Sie in<br />

einen Blick in den Snoezelen-Raum.<br />

Der Wohnbereich<br />

informierte über<br />

Außenwohngruppen. Bei<br />

bestem Wetter konnte<br />

Vieles im Freien stattfi<br />

nden. Zehn Personen<br />

nahmen am Kreativ-Tanz<br />

(Bild) vor dem Werkstattgebäude<br />

teil. Auch Wohlfühlgarten,<br />

Schafe <strong>und</strong> das<br />

Fußballfeld lockten nach<br />

draußen. Die <strong>Werkstätte</strong>n-<br />

Band „Better Than“ machte<br />

gute Stimmung. Visualisiert<br />

wurden die Außenarbeitsplätze<br />

„Engelbräu“ <strong>und</strong><br />

die Gartenbauabteilung mit einer Geräteschau. „Sehr gute<br />

Gespräche“ – so Bögelein – waren mit den Firmenk<strong>und</strong>en<br />

möglich, die in größerer Zahl unter anderem von Voith,<br />

Recaro <strong>und</strong> Bosch gekommen waren.<br />

JUBILARFEIER<br />

Bei uns in guten Händen<br />

guten Händen.“ Gerne erinnerten sich<br />

die Jubilare an den erlebnisreichen<br />

Jubiläums-Ausfl ug nach Dinkelsbühl<br />

mit Stadtbummel <strong>und</strong> Besuch im Freilichttheater<br />

„Michel in der Suppenschüssel“<br />

am Wehrgang.


ANGEHÖRIGENTAG<br />

Bereichernd <strong>für</strong> alle Seiten<br />

CRAILSHEIM | STANDORTE<br />

Beim Angehörigentag in Crailsheim konnten sich Eltern, Angehörige <strong>und</strong> Betreuer von der<br />

sehr wichtigen Arbeit in der Werkstatt überzeugen.<br />

„Ich komme gerne zur Arbeit.<br />

Hier habe ich Fre<strong>und</strong>e, kann mich<br />

ungestört bewegen <strong>und</strong> einfach<br />

ich selbst sein“, erzählte Georg<br />

Erhard (50) vom Werkstattrat<br />

dem Hohenloher Tagblatt. Es<br />

berichtete unter dem Titel<br />

„Bereichernd <strong>für</strong> alle Seiten“ ausführlich.<br />

„Im Rahmen seiner<br />

Möglichkeiten hat mein Sohn<br />

gute Fortschritte gemacht“, bestätigte<br />

die Mutter von Steffen<br />

Engler (42). Erhard ist 32, Engler<br />

17 Jahre in der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> in Crailsheim.<br />

Wichtig sei die Einrichtung auch<br />

<strong>für</strong> die Angehörigen, meinte<br />

Herta Goodman: „Für mich als<br />

Mutter einer Behinderten ist es<br />

eine enorme Entlastung.“ Beide<br />

Mütter schätzen den liebevollen Umgang mit ihren Kindern.<br />

Am Ende des Tages konnten die Angehörigen mit einer Vielzahl<br />

von Informationen auch zum praktischen Alltag mit<br />

ERLEBNISTAG<br />

Besuch in der Falknerei<br />

35 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter aus dem Arbeitsbereich,<br />

dem Berufsbildungsbereich <strong>und</strong> dem Förder- <strong>und</strong> Betreuungsbereich<br />

in Crailsheim besuchten beim Erlebnistag mit<br />

den Gruppenleitern Hermann Bahle, Helmut Hertweck <strong>und</strong><br />

Ingeborg Osborne eine Falknerei. Mit dem Bus sind sie nach<br />

Cröffelbach bei Schwäbisch Hall gefahren.<br />

Falkner Roland Blum stellte seine gefi ederten Fre<strong>und</strong>e vor.<br />

Der Uhu ist der größte Greifvogel seiner Art, gefolgt von der<br />

Schneeeule, die sehr selten vorkommt. Danach wurde uns der<br />

Steinkautz als kleinster Vertreter seiner Art vorgeführt.<br />

dem Eindruck nach Hause gehen: „In der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> sind unsere Kinder in guten Händen.“<br />

Wir konnten die Tiere nicht nur anschauen. Wer sich traute,<br />

durfte sie auch anfassen oder streicheln. Das hat unsere<br />

vielseitigen Sinne angesprochen.<br />

Nachdem Roland Blum uns verschiedene Flugvorführungen<br />

gezeigt hatte, konnten einige Mitarbeiter sich selbst als<br />

Falkner fühlen. Manche Greife landeten auf ihrer Hand. Zum<br />

Schluss konnten sich die mutigeren Teilnehmerinnen <strong>und</strong><br />

Teilnehmer mit dem Wanderfalke „Peregrin“ fotografi eren<br />

lassen. Für alle war es ein w<strong>und</strong>erschöner, erlebnisreicher<br />

Tag. Ingeborg Osborne<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

25


STANDORTE | CRAILSHEIM<br />

FEUERWEHRÜBUNG<br />

Rettung über den Balkon<br />

Dichter Rauch quillt aus dem Gemeinschaftsraum im 2. Obergeschoss<br />

des Wohnhauses in Crailsheim in den Flur. Ein lauter Hupton ertönt.<br />

Nun sind alle Bewohner <strong>und</strong> Mitarbeiter aufgefordert, das<br />

Haus sofort zu verlassen. Für zwei Bewohner <strong>und</strong> eine<br />

Mitarbeiterin ist der Fluchtweg wegen des dichten Qualmes<br />

versperrt. Sie können sich auf die Balkone retten <strong>und</strong><br />

sind auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen.<br />

Es dauert nicht lange, bis das erste Fahrzeug um die Ecke<br />

gefahren kommt. Hans-Martin Falk <strong>und</strong> Hans-Peter Wagner<br />

melden dem Einsatzleiter, dass sich noch Menschen im<br />

Wohnhaus befi nden. Sofort wird der erste Trupp der Feuerwehr<br />

mit Atemschutz zur Menschenrettung in das Wohnhaus<br />

geschickt.<br />

Inzwischen sind weitere Fahrzeuge der Feuerwehr angekommen,<br />

die die notwendige Wasserversorgung aufbauen.<br />

Eine Drehleiter wird vor dem Gebäude in Stellung gebracht.<br />

Michael Baum, der sich auf dem Balkon des zweiten Obergeschosses<br />

befi ndet, wird über die Drehleiter gerettet. Auf dem<br />

Balkon des ersten Obergeschosses ist Christian Hütter, der<br />

von Ute Heck betreut wird. Die Rettung über die Drehleiter<br />

gestaltet sich als zu gefährlich. Beide müssen auf dem Balkon<br />

26 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

warten, bis das Feuer gelöscht ist <strong>und</strong> die Rettungswege im<br />

Haus wieder benutzbar sind. Es besteht keine unmittelbare<br />

Gefahr. Deshalb können sie den Einsatzverlauf entspannt<br />

von oben verfolgen.<br />

Nach ca. einer St<strong>und</strong>e kann die Einsatzleitstelle der Feuerwehr<br />

melden: „Feuer schwarz, alle vermissten Personen<br />

gerettet.“<br />

Zum Glück war das nur eine Übung. Trotzdem ist das Fazit<br />

positiv: Die Räumung des Gebäudes ist reibungslos <strong>und</strong> schnell<br />

verlaufen, auch weil alle genau wussten, was im Alarmfall<br />

zu tun ist. Gut war auch, dass eine tagesaktuelle Anwesenheitsliste<br />

aller Bewohner zur Verfügung stand <strong>und</strong> dem<br />

Einsatzleiter sofort Infos über vermisste Personen gegeben<br />

werden konnte. Auch <strong>für</strong> die Feuerwehr war die Übung<br />

sehr lehrreich. Hoffentlich müssen wir solche Situationen<br />

nur üben.<br />

Den kleinen Imbiss <strong>und</strong> die Getränke zum Abschluss hatten<br />

die zum Teil völlig durchgeschwitzten Feuerwehrmänner<br />

dringend nötig. Hans Mühlmann


INTERVIEW<br />

Miteinander auf „Augenhöhe“<br />

MAURHOFF:<br />

Können Sie uns etwas<br />

zu Ihrer Person <strong>und</strong><br />

ihren Zielen sagen?<br />

DIEZ: Ich kam nach<br />

dem Besuch von Haupt-<br />

<strong>und</strong> Berufsschule in die<br />

<strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong><br />

Ingelfi ngen. Es gab <strong>für</strong><br />

mich keine Stelle auf<br />

dem allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />

In der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> habe ich<br />

manche Praktika absolviert<br />

<strong>und</strong> dabei viel Erfahrung gesammelt. Seit drei Jahren<br />

arbeitete ich in der Arbeitsgruppe Verpackung. Es gefällt mir<br />

jetzt sehr gut, Mitglied des Werkstattrates zu sein. Ich lerne<br />

immer wieder Neues, es ist nie langweilig. Meine gesammelte<br />

Erfahrung kann ich hier einbringen.<br />

LAMPRECHT: Ich fand nach dem Abschluss meiner<br />

Sonderschulzeit keine Stelle auf dem Arbeitsmarkt. Damals<br />

gab`s die vielen Unterstützungsmöglichkeiten noch nicht.<br />

Heute gibt es einen Job Coach, der einen auf dem Weg ins<br />

Arbeitsleben unterstützt. So ging ich damals in die <strong>Beschützende</strong><br />

<strong>Werkstätte</strong> Lauffen. In der Arbeitsgruppe Verpackung<br />

habe ich viel gelernt. Heute arbeite ich in Talheim. Vor einigen<br />

Jahren habe ich mich als Werkstattrat aufstellen lassen.<br />

Ich wurde gleich gewählt. Das hat mich überrascht. Ich will,<br />

dass es meinen Kollegen gut geht. Deshalb setze ich mich<br />

<strong>für</strong> unterschiedliche Arbeitsbegleitende Maßnahmen, die<br />

Berufl iche Bildung <strong>und</strong> die feste Verankerung des Eingliederungsplanes<br />

ein.<br />

MAURHOFF:Wie kamen Sie dazu, sich<br />

als Werkstattrat aufstellen zu lassen?<br />

WERKSTATTRAT<br />

Interview mit den Vorsitzenden des Geschäftsführenden Werkstattrates<br />

Ulrike Diez (22 Jahre) <strong>und</strong> Reiner Lamprecht (47 Jahre). Im Gespräch mit Marlene Maurhoff haben sie sich<br />

zu ihren Aufgaben <strong>und</strong> Zielen als Werkstatträte geäußert.<br />

DIEZ: Weil ich gerne anderen Menschen helfen möchte.<br />

LAMPRECHT: Ich stelle mich hinter meine Kollegen, damit<br />

sie ihre Rechte laut Gesetzeslage wahrnehmen können. Bei<br />

einer Einrichtung wie der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> gilt<br />

nicht nur die Mitwirkungsverordnung (WMVO). Wir haben<br />

die Diakoniemitwirkungsverordnung (DWMV) mit der Besonderheit,<br />

mitbestimmen zu können.<br />

MAURHOFF: Wie wird man Werkstattrat?<br />

DIEZ, LAMPRECHT: Wir wurden angesprochen <strong>und</strong><br />

haben uns aufstellen lassen. Wir haben uns den Herausforderungen<br />

gestellt. Dann wurde gewählt. Unsere Kollegen<br />

hatten das Wort.<br />

MAURHOFF: Welche Möglichkeiten haben<br />

Sie, sich <strong>für</strong> Ihre Kollegen einzusetzen?<br />

DIEZ: Zuerst erk<strong>und</strong>igt man sich bei den Kollegen nach<br />

ihren Anliegen, Wünschen <strong>und</strong> Problemen. Diese werden<br />

dann im Werkstattrat diskutiert <strong>und</strong> mit einem Antrag an<br />

den Standortleiter oder an<br />

die Bereichsleiter weiter<br />

gegeben.<br />

LAMPRECHT:<br />

Es gibt in der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> ein durchorganisiertes<br />

Netzwerk.<br />

Es reicht von der Standort-<br />

bis zur Gesamtleitung.<br />

In Quartalsgesprächen<br />

werden mit den Standort-<br />

oder Bereichsleitern<br />

die anliegenden Fragen<br />

besprochen, auch die<br />

sensiblen. Die Werkstat-<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

27


WERKSTATTRAT<br />

träte selbst sind vom Standort über die Region, das Land,<br />

bis zur B<strong>und</strong>esvereinigung klar organisiert.<br />

MAURHOFF: In welchen Gremien – intern<br />

oder extern – arbeiten Sie?<br />

DIEZ: Ich möchte vor allem Frauen-Beauftragte sein.<br />

Außerdem arbeite ich im Standort-, im Gesamt- <strong>und</strong> im<br />

geschäftsführenden Werkstattrat mit.<br />

LAMPRECHT: Diese drei Posten habe ich auch inne.<br />

Außerdem habe ich Kontakt zum Landratsamt. In der Diakonie<br />

bin ich im Beirat tätig.<br />

MAURHOFF: Wo war Ihr Einsatz als Werkstattrat<br />

in der Vergangenheit erfolgreich?<br />

DIEZ, LAMPRECHT: Heute werden wir als Werkstatträte<br />

in den Leitungsebenen wahrgenommen. Das Gespräch<br />

wird zunehmend mit uns gesucht <strong>und</strong> wir können unsere<br />

Vorstellungen besser ausdrücken, wie beispielsweise bei<br />

Schließzeiten, Zufriedenheitsabfrage <strong>und</strong> anderem. Wir sind<br />

70 KANDIDATEN<br />

Selbstbestimmung auch<br />

bei Wahlen<br />

Neue Werkstatträte an allen Standorten<br />

Im Juli 2009 wurden an allen sieben Standorten der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> Heilbronn neue Werkstatträte gewählt.<br />

Insgesamt ca. 70 Mitarbeiter/innen hatten <strong>für</strong> dieses Amt<br />

kandidiert. 35 von ihnen sind nun in den verschiedenen<br />

Standorten aktiv. 14 Personen sind Mitglieder im Gesamt-<br />

Werkstattrat. Die sieben Vorsitzenden treffen sich regelmäßig<br />

zum Geschäftsführenden Werkstattrat mit dem<br />

Assistenten Heinz Werner Kunius. Er begleitet die Arbeit<br />

der Werkstatträte ehrenamtlich. Man spricht über Themen<br />

wie Hygiene <strong>und</strong> Sicherheit im Betrieb, Arbeitsbegleitende<br />

Maßnahmen, Berufl iche Bildung, Betriebsklima <strong>und</strong> noch<br />

mehr. Die Sitzungen haben immer einen Schwerpunkt. Für<br />

den Erfolg der Werkstattratsarbeit gibt es nur eines: das<br />

Handeln.<br />

28 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

schon viele wichtige Schritte gegangen, wir haben aber noch<br />

einen weiten Weg bis zur Gleichstellung vor uns.<br />

MAURHOFF: Was wollen Sie noch erreichen?<br />

LAMPRECHT: Dass wir mit unserer guten Struktur in<br />

der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> nach innen <strong>und</strong> nach außen<br />

Zeichen setzen. Dass wir unseren Kollegen Mut machen den<br />

M<strong>und</strong> auf zu machen <strong>und</strong> zu ihren Anliegen zu stehen, sie<br />

zu vertreten.<br />

DIEZ: Wir müssen immer sehr gut zuhören <strong>und</strong> Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> alle Kollegen sein.<br />

LAMPRECHT: Stimmt. Auch <strong>für</strong> die „von oben“, die<br />

Bereichs-, Standort- <strong>und</strong> Gruppenleiter, den Sozialpädagogischen<br />

Fachdienst inbegriffen. Es kommt immer drauf<br />

an, „auf Augenhöhe“ miteinander zu sein. An diesem Punkt<br />

gibt es bestimmt noch Verbesserungs- <strong>und</strong> Nachholbedarf.<br />

Wir sind auf einem guten Weg.<br />

PROJEKT VON 2009 BIS 2011<br />

Nimm dein Leben<br />

in die Hand<br />

Auftaktveranstaltung in Neuenstein<br />

Das von 2009 bis 2011 andauernde Projekt „Nimm dein<br />

Leben in die Hand“ der Regionalen Arbeitsgemeinschaft<br />

Werkstatträte in der Region Franken will Brücken vom<br />

schulischen Bereich zur Teilhabe am Arbeitsmarkt/allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt schlagen. Die Auftaktveranstaltung<br />

mit Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Unterhaltung fand am 10. Dezember<br />

2009 in der Stadthalle in Neuenstein statt. Ziel ist es,<br />

die Betroffenen bei ihren Schritten in eine weitgehende<br />

Selbstverantwortung zu bestärken. Im ersten Halbjahr <strong>2010</strong><br />

werden die Themen an verschiedenen Stellen vertieft. Am<br />

3. Dezember <strong>2010</strong> wird beim „Mark der Möglichkeiten“ im<br />

Rahmen eines Bildungsforums die Thematik vertieft. Ein Jahr<br />

später sollen bei der Abschlussveranstaltung Strategien <strong>und</strong><br />

Perspektiven festgelegt <strong>und</strong> Netzwerke gebildet werden.


REFLEXIONSBERICHT<br />

In Übereinstimmung<br />

Durchaus hatte dieser Weg manche Höhen aber auch manche<br />

Tiefen. Für meine Überzeugung habe ich mich selbst eingesetzt<br />

<strong>und</strong> sie vertreten.<br />

Es fi ng alles so anders an. Im Einzelhandel hatte ich eine<br />

feste Stelle. Doch als ich in der Heilbronner Stimme einen<br />

Artikel mit der Überschrift „Hilfe <strong>und</strong> Freude im Alltag“ las,<br />

da kam bei mir manches ins Rollen. Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong><br />

wollte schon damals Menschen mit Behinderung in<br />

der freien, nicht arbeitsgeb<strong>und</strong>enen Zeit, ein abwechslungsreiches<br />

<strong>und</strong> vielseitiges Angebot bieten. Genau dies war es,<br />

was ich als Ergänzung suchte. Einen Mini-Job mit dieser<br />

Zielsetzung, das bringt‘s.<br />

Da ich ein spontaner Mensch bin: Gedacht, angehört <strong>und</strong><br />

entschieden. Da mache ich mit!<br />

So kam ich in die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> Wohnen. Mein<br />

Hobby war das Basteln <strong>und</strong> Werken. Aber es gab durchaus<br />

noch andere Aufgaben, die ich mit den Bewohnern<br />

unternahm: hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Begleitung<br />

PERSONALIEN<br />

AKZENTE SETZEN<br />

Es war eine impulsgebende<br />

<strong>und</strong> herausfordernde Zeit<br />

Jutta Schneider (links) <strong>und</strong><br />

Werkstatträtin Birgit Rittenauer<br />

So überschreibe ich meinen Rückblick auf die nahezu 20-jährige Mitarbeit in der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong>. In Übereinstimmung von Aufgabe, Ausführung <strong>und</strong> Selbstverständnis. Was gibt es größeres<br />

als in Übereinstimmung mit sich <strong>und</strong> seinem Umfeld zu sein.<br />

bei Veranstaltungsbesuchen (Flippers) <strong>und</strong> so weiter. Das<br />

war‘s <strong>und</strong> blieb‘s.<br />

Die Zeit verging <strong>und</strong> der damalige Wohnheimleiter Heinz-<br />

Werner Kunius sprach mich an, ob ich nicht die Ausbildung<br />

zur Heilerziehungspfl egerin machen wolle. Eigentlich habe<br />

ich ihn beim ersten Gespräch nicht so richtig verstanden<br />

<strong>und</strong> klar abgelehnt.<br />

Es kam dann doch anders. Wieder sprach mich der Heimleiter<br />

an, ob diese Ausbildung nichts <strong>für</strong> mich wäre. Nach einiger<br />

Bedenkzeit, in Übereinstimmung mit meinen Vorstellungen<br />

<strong>und</strong> meiner Familie, sagte ich zu. Ich drückte mit 42 Jahren<br />

nochmals die Schulbank. Das war damals noch nicht so<br />

selbstverständlich, wie das heute ist.<br />

Die Ausbildungszeit hat meinen Lernwillen angeregt <strong>und</strong><br />

meinen Verständnisbedarf abger<strong>und</strong>et? Jetzt konnte ich<br />

Situationen, Reaktion <strong>und</strong> Verhaltensmuster verstehen<br />

lernen. Dieser begleitete Prozess war zwingend notwendig,<br />

sonst hätte sich mit der Zeit eine Lücke von Ungereimt-<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

29


PERSONALIEN<br />

heiten aufgetan. Mut zum Nachfragen, Auseinandersetzung<br />

mit dem Mentor, Praxisanleitungen <strong>und</strong> Refl exionen,<br />

das hat mitgebracht, dass ich in Übereinstimmung mit mir<br />

selbst bleiben konnte.<br />

Was ich erlebt hatte, wollte ich anderen Auszubildenden<br />

gerne weiter geben. Ich wurde Co-Mentorin <strong>und</strong> anschließend<br />

übernahm ich die Rolle der Mentorin. Es war eine<br />

schöne, impulsgebende <strong>und</strong> herausfordernde Zeit.<br />

„Hilfe <strong>und</strong> Freude im Alltag“ - so war der Artikel überschrieben.<br />

Alltag, den gab es auch im Wohnheim/Wohnhaus. Das<br />

Aufgabenspektrum reichte von der pfl egerischen bis zur<br />

gezielten pädagogischen Begleitung. An Abwechslung hat<br />

es nie gemangelt.<br />

Die Wohnhausarbeit war neben der Werkstattarbeit ein sich<br />

entwickelnder Bereich. Erst ein Haus in Böckingen, dann zwei<br />

Häuser, dann der Start mit den Außenwohngruppen. In dieser<br />

Entwicklungszeit fehlten noch manche Orientierungshilfen:<br />

Die Stellenbeschreibung, das Arbeits- <strong>und</strong> Dokumentationssystem<br />

usw.. Es war halt Aufbauphase.<br />

Der Mensch war im Mittelpunkt. Da war es, was mich trotz<br />

dieser Defi zite in Übereinstimmung mit mir selbst bleiben<br />

ließ. Es gab Frei- <strong>und</strong> Gestaltungsräume <strong>und</strong> die habe ich<br />

voll genutzt.<br />

Es kam wie es kommen musste, mein Einsatz wurde wahrgenommen.<br />

Der neue Wohnhausleiter/Bereichsleiter sprach<br />

mich auf die ausgeschriebene Stelle als Hausleiterin an. Das<br />

gleiche Spiel: Bedenkzeit, Klärung <strong>und</strong> die Herausforderung<br />

reizte mich. Ich sagte zu. Diese Herausforderung <strong>und</strong> die<br />

zunehmende Professionalisierung in Planung, Organisation,<br />

Aufbau des Hilfeplansystem QIBS sowie die Dokumentation<br />

füllten mehr Zeiten als gedacht. Es zeigte sich <strong>für</strong> mich<br />

zunehmend: die Übereinstimmung zwischen Selbstanspruch<br />

<strong>und</strong> Alltag klaffte auseinander. Dies war der Anlass <strong>für</strong> ein<br />

Mitarbeitergespräch.<br />

In diesem Gespräch gab es zwar Überraschungen, aber auch<br />

viel Verständnis. So bat ich, mich von dieser Aufgabe wieder<br />

zu entbinden. Das alte/neue Aufgabenfeld im Gruppendienst,<br />

nahe am Menschen war es, was mich wieder ausfüllte.<br />

Strukturmaßnahmen gingen auch an mir nicht vorbei. Ein<br />

Arbeitsplatzwechsel war die Folge. Jetzt merkte ich, wie sehr<br />

ich mit den Bewohnern <strong>und</strong> den Hausstrukturen verb<strong>und</strong>en<br />

war. Die Übereinstimmung stimmte nicht mehr. So ergriff<br />

ich die Initiative <strong>und</strong> bewarb mich um eine ausgeschriebene<br />

Stelle in der <strong>Werkstätte</strong>. Es ist schon toll, wenn man<br />

in einem großen sozialen Unternehmen arbeitet, wo solche<br />

Veränderungen möglich sind.<br />

30 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

Die Aufgabenstellung war das, was meiner Übereinstimmung<br />

Gleichklang gab. Verbesserungen sind immer noch drin. So<br />

wurde ich angesprochen, ob ich es mir nicht vorstellen<br />

könne, im Werkstattrat, der Selbstvertretung von Menschen<br />

mit Behinderung, meinen Auftrag zu sehen. Kurze Denkpause,<br />

danach Überwindung der organisatorischen Hürden<br />

<strong>und</strong> dann der Wechsel im April 2007 zum Werkstattrat. Hier<br />

ging es zum Motto des Artikels zurück: Hilfe <strong>und</strong> Freude<br />

(Motivation <strong>und</strong> Struktur) im Alltag geben.<br />

Bereits in der Einarbeitungsphase stellte ich fest: Hier ist<br />

mein Platz! In Teamarbeit mit Heinz-Werner Kunius konnten<br />

wir den Werkstattrat unterstützend aufbauen. Heute haben<br />

Mitglieder das Selbstverständnis <strong>und</strong> Selbstbewusstsein,<br />

welches <strong>für</strong> die Aufgabe unerlässlich ist.<br />

Aus meiner Sicht konnte ich hier, an einigen Stellen klare<br />

Akzente setzen:<br />

3 Der Werkstattrat hat Struktur <strong>und</strong> Profi l bekommen.<br />

3 Die Arbeitsorganisation ist geregelt <strong>und</strong> transparent.<br />

3 Das WR Handbuch wurde als Hilfsmittel <strong>für</strong><br />

Werkstatträte fertig gestellt.<br />

3 Das Lernspiel „Lern AG“ konnte als Hilfe zur<br />

Selbsthilfe <strong>für</strong> alle Standorte entwickelt werden.<br />

3 Die Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk<br />

Württemberg konnte intensiviert werden.<br />

3 Mitarbeit bei Fachtagen <strong>und</strong> Tagungen<br />

(Bad Boll usw.).<br />

3 Die Visualisierung hat solch einen Stand, dass die<br />

Werkstatträte gut damit umgehen können.<br />

3 Die Motivation <strong>und</strong> der Einsatz der Werkstatträte<br />

wurde mit einer Anerkennungskultur deutlich<br />

gesteigert<br />

Zusammenfassend heißt das <strong>für</strong> mich: Ich bin ich <strong>und</strong> konnte<br />

im Laufe der Jahre Ich bleiben. Nun gehe ich in die passive<br />

Altersteilzeit. Doch der Ansatz von damals ist mir als Leitmotiv<br />

geblieben „Hilfe <strong>und</strong> Freude im Alltag“.<br />

Darum werde ich auch in Zukunft in Freiwilligenarbeit/<br />

Ehrenamt unterstützend tätig sein: Begleitung des Standortwerkstattrates<br />

in Heilbronn, Fachtage <strong>und</strong> Tagungen<br />

begleiten <strong>und</strong> meine kreativen Fähigkeiten im Bereich der<br />

Anerkennung einsetzen. Vielleicht bewegt meine Bilanz<br />

auch in Ihnen die Frage: „Wer hat Zeit <strong>für</strong> Menschen mit<br />

Behinderung“? Jutta Schneider


Neu in der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />

Marion Bochon<br />

Förder- <strong>und</strong><br />

Betreuungsbereich<br />

Heilbronn<br />

Dietmar Kilgus<br />

Leitung<br />

Produktionssteuerung<br />

Verb<strong>und</strong><br />

Michael Schäfer<br />

Werkstatt<br />

Bad Friedrichshall<br />

Tracy Underwood<br />

Wohnhaus<br />

Am Volksfestplatz<br />

Crailsheim<br />

Sarah Clauß<br />

Sozialpädagogischer<br />

Fachdienst<br />

Schwäbisch Hall<br />

Ute Kramer<br />

Sozialpädagogischer<br />

Fachdienst<br />

Bad Friedrichshall<br />

Johannes Schiff<br />

Förder- <strong>und</strong><br />

Betreuungsbereich<br />

Talheim<br />

Achim Weber<br />

EDV-Abteilung<br />

Verb<strong>und</strong><br />

Roland Gugu<br />

Standortleiter<br />

Werkstatt<br />

Ingelfi ngen<br />

Sarah Mattern<br />

Förder- <strong>und</strong><br />

Betreuungsbereich<br />

Heilbronn<br />

Ohne Bild<br />

Margitta Schübele<br />

Wohnhaus<br />

Am Volksfestplatz<br />

Crailsheim<br />

Erna Zinz<br />

Wohnhaus<br />

Am Volksfestplatz<br />

Crailsheim<br />

Kaljus Zaim<br />

Werkstatt Heilbronn<br />

Simone Mühlbeyer-Kniehl<br />

Offene Angebote<br />

Ingelfi ngen<br />

Peter Stephan<br />

Werkstatt Crailsheim<br />

BÖCKINGEN<br />

Kronenkreuz <strong>für</strong><br />

Wolfgang Arnold<br />

Seit über 25 Jahren ist Wolfgang<br />

Arnold (rechts) in der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> in Heilbronn-Böckingen.<br />

Jetzt hat der Schreinermeister <strong>und</strong><br />

Gruppenleiter bei der Weihnachtsfeier<br />

in Massenbachhausen von Pfarrer i.E.<br />

Hans-Christoph Ketelhut das Kronenkreuz<br />

der Diakonie überreicht bekommen.<br />

Interessant ist: Die Mutter von<br />

Wolfgang Arnold führte früher den<br />

Laden der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />

in Botenheim.<br />

PFARRER I.E. KETELHUT<br />

Neue Aufgaben<br />

in Förderverein<br />

<strong>und</strong> Stiftung<br />

Der Vorstand der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong>, Pfarrer i. E. Hans-Christoph<br />

Ketelhut, hat inzwischen auch<br />

im Verein zur Förderung der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> <strong>und</strong> in der Stiftung<br />

LebensWerkstatt die Ämter seines<br />

Vorgängers Pfarrer Rainer Hinzen<br />

übernommen. Im Förderverein gehört<br />

er seit der Mitgliederversammlung im<br />

Juli 2009 dem Vorstand als Schriftführer<br />

an. In der Stiftung wurde Ketelhut<br />

Ende Oktober 2009 zum Kuratoriumsvorsitzenden<br />

gewählt. Mit der Übernahme<br />

dieser Aufgaben wird die sehr<br />

enge Verbindung der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> zu ihren rechtlich unabhängigen<br />

Fördereinrichtungen dokumentiert.<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

31


Schwäbisch Hall<br />

Benjamin Bauer Oleg Kotljarov Olaf Krimmer Monika Plaza Christian Seidel Janina Thiem Andre Weinschenk<br />

Heilbronn<br />

Christina Frank<br />

Ingelfi ngen<br />

PERSONALIEN<br />

Neu im Berufsbildungsbereich<br />

Heilbronn<br />

v.l.n.r.: Vesna Jovic mit Feela Bittermann<br />

Thomas Müller Manuel Weindel<br />

Jan Hecker Philipp Knorr Sandra Mach Marcel Streib<br />

32 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

Bad Friedrichshall<br />

Hubertus von<br />

Pommer Esche<br />

Eduard Krieger Halil Ibrahim Cetin Jens Feinauer Jasmin Englert<br />

Crailsheim<br />

Ines Lukoschek Palesca Martina Selke Rainer Dinkel Vanessa Kellermann<br />

Christian Schnaiß


SCHWÄBISCH HALL<br />

Woche<br />

der<br />

Diakonie<br />

Unter dem Motto „Ich freu mich auf Dich. Diakonie - Menschlichkeit<br />

braucht Ihre Unterstützung“ fand in Schwäbisch Hall<br />

die „Woche der Diakonie“ statt. Verschiedene Einrichtungen<br />

der Diakonie in der Region, unter ihnen die <strong>Beschützende</strong><br />

<strong>Werkstätte</strong>, wurden präsentiert. Es wurde deutlich, dass die<br />

Diakonie als tätige Nächstenliebe auch heute noch in der<br />

Schon seit dem Schuljahr 2006/2007 gibt es den Außenarbeitsplatz<br />

in der Sonnenbergschule. Seit April 2009<br />

hat Christina Bauer diesen Außenarbeitsplatz. Sie wird von<br />

Celeste Talento unterstützt. Nach dem Erfolg in der Sonnenbergschule<br />

hat sich die Stadt Schwaigern zusammen mit den<br />

Lehrern der Haupt- <strong>und</strong> Realschule <strong>für</strong> zwei Außenarbeitsplätze<br />

in der Schulmensa der Leintalschule entschlossen.<br />

Michael Wahlen <strong>und</strong> Philipp Löffelhardt geben das Mittagessen<br />

<strong>für</strong> Schüler <strong>und</strong> Lehrer aus. Sie haben die Probephase<br />

sehr gut gemeistert. Gemeinsam mit der Schule <strong>und</strong> dem<br />

Hausmeisterehepaar Kress wurden die Arbeitsabläufe in der<br />

Schulmensa entwickelt.<br />

Die Stadt Schwaigern stellt diese Außenarbeitsplätze bis<br />

zum Schuljahresende im Juli <strong>2010</strong> zur Verfügung. Unterstützt<br />

werden die Mitarbeiter durch den Job Coach Sabrina<br />

Norden. Die <strong>Ausgabe</strong> von Lebensmitteln ist die erste Lernstufe<br />

im Lebensmittelbereich. Hier steht die <strong>Ausgabe</strong> der<br />

AKTUELL<br />

Lage ist, eine Antwort auf Nöte <strong>und</strong> Bedürfnisse unserer Zeit<br />

zu fi nden. Beim bunten Bühnenprogramm wirkte auch die<br />

Trommelgruppe der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> aus Schwäbisch<br />

Hall mit. Im Rahmen der Woche präsentierte sich die<br />

Haller <strong>Werkstätte</strong> mit einem Tag der offenen Tür.<br />

Stephan Braun<br />

NACH DER SONNENBERGSCHULE KOMMT DIE LEINTALSCHULE<br />

Qualifizierung in drei Stufen<br />

Nach dem Erfolg in der Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Förderschule Sonnenberg<br />

gibt es seit November zwei weitere Außenarbeitsplätze in Schwaigern<br />

Mittagessen unter hygienischen Anforderungen im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Der Tagesablauf muss selbständig umgesetzt werden.<br />

Die Mitarbeiter lernen, Probleme <strong>und</strong> Schwierigkeiten selbst<br />

zu lösen. Auch den Umgang mit Schülern, Lehrern <strong>und</strong> vielen<br />

anderen Personen lernen sie vor Ort. In der Praxis gewinnen<br />

die Mitarbeiter Sicherheit bei ihrer Tätigkeit. Durch das<br />

Erreichen der Lernziele in der<br />

ersten Lernstufe qualifi zieren<br />

sie sich <strong>für</strong> die weiterführenden<br />

Lernstufen:<br />

die „Lebensmittelverarbeitung“<br />

<strong>und</strong> anschließend die<br />

„Lebensmittelherstellung“.<br />

Sabrina Norden<br />

Philipp Löffelhardt (links)<br />

<strong>und</strong> Michael Wahlen<br />

in Schwaigern<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

33


AKTUELL<br />

MESSE IN NÜRNBERG<br />

MAKS aktiv!<br />

Auf den Messen „Consumenta“ <strong>und</strong><br />

„ConSozial“ in Nürnberg wurde die<br />

Lernsoftware „Capiert“ im Rahmen<br />

des Projekts „MAKS aktiv!“ vorgestellt.<br />

Auf beiden Messen war das Interesse<br />

sehr groß. „MAKS aktiv!“ steht<br />

<strong>für</strong> motorisches, alltagspraktisches,<br />

kognitives <strong>und</strong> spirituelles Aktivierungstraining.<br />

In Kooperation mit der<br />

<strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> <strong>und</strong> dem<br />

„MAKS aktiv!“-Team der Universität<br />

Erlangen passte eine Arbeitsgruppe<br />

die Software „Capiert“ mit neuen<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Bildern der Zielgruppe<br />

Menschen mit Gedächtnisstörungen<br />

<strong>und</strong> Demenzerkrankung an.<br />

Thomas Schöning-Drautz<br />

EHRENAMT<br />

Das Ehrenamt ist<br />

wichtig<br />

Ohne ehrenamtliches Engagement<br />

sind viele soziale Einrichtungen oder<br />

Vereine nicht zu organisieren. Nicht<br />

nur in der Elternvertretung, beim<br />

Förderverein oder in der Stiftung<br />

LebensWerkstatt hat das Ehrenamt<br />

eine herausragende Bedeutung. Auch<br />

im Alltag sind Menschen wichtig, die<br />

Mit-Menschen mit Behinderung bei<br />

kleineren handwerklichen Tätigkeiten,<br />

bei Umzügen oder Fahrten unterstützen.<br />

Die Offenen Angebote Heilbronn<br />

der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />

suchen aktuell solche ehrenamtlich<br />

aktiven Personen. Ansprechpartnerin<br />

ist Sandra Bussmann, Leitung<br />

Offene Angebote Heilbronn, Telefon<br />

07131/6452827. E-Mail leitung.<br />

oa.hn@bw-heilbronn.de.<br />

34 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

CRAILSHEIM<br />

Orgelklang <strong>und</strong> Singspiel<br />

Zur Weihnachtsfeier von Werkstatt,<br />

Förder- <strong>und</strong> Betreuungsbereich,<br />

Berufsbildungsbereich <strong>und</strong> Seniorengruppe<br />

aus dem Wohnhaus Ried-<br />

KIRCHHAUSEN<br />

Eine Bank von der Bank<br />

Platz zum Kräfte sammeln<br />

Jetzt können die Mitarbeiter der<br />

<strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> in Kirchhausen<br />

während der Arbeitspausen<br />

im Freien in einem Holzpavillon sitzen<br />

<strong>und</strong> sich <strong>für</strong> neue Aufgaben erholen.<br />

Die Anschaffung der Bank-Gruppen<br />

hatte sinnigerweise die BW-Bank mit<br />

wiesen kamen r<strong>und</strong> 250 Besucher.<br />

Pfarrer Ulrich Wildermuth <strong>und</strong> Werkstattrat<br />

Gabi Schmauß sprachen Grußworte.<br />

Standortleiter Dieter Bögelein<br />

führte durch das Programm. Höhepunkt<br />

war ein Singspiel. Einstudiert<br />

wurde es von Carolin Pröger, Dieter<br />

Seng <strong>und</strong> Dieter Sauer. Nach dem Lied<br />

„Stille Nacht, heilige Nacht“ servierten<br />

Landfrauen Kaffee, Kuchen <strong>und</strong><br />

Butterbrezeln. Als „Engel“ eingekleidete<br />

Zivildienstleistende wie Patrick<br />

Schühlen (Bild) <strong>und</strong> Teilnehmerinnen<br />

des Freiwilligen Sozialen Jahres<br />

verteilten Geschenke. Die Bescherung<br />

wurde von Berta Beck (87) mit<br />

Orgelklängen untermalt.<br />

einer Spende ermöglicht. Direktor<br />

Hans-Joachim Gerber (links) übergab<br />

beim „Probe-Sitzen“ mit <strong>Werkstätte</strong>n<br />

Vorstand Hans-Christoph Ketelhut<br />

(rechts) <strong>und</strong> dem Verwaltungsrats-<br />

Mitglied Richard Brehm (rechts daneben)<br />

den Scheck.


IN DER NORDSTADT<br />

Beim Sommerfest<br />

Die Schwarzlichtbox war beim Sommerfest ein Anziehungspunkt <strong>für</strong> Kinder.<br />

AKTUELL<br />

Auf dem Sommerfest des Mehrgenerationenhauses in der<br />

Heilbronner Nordstadt war im Juli 2009 auch die <strong>Beschützende</strong><br />

<strong>Werkstätte</strong> beteiligt. Die Band „Better Than“ sorgte <strong>für</strong><br />

die musikalische Unterhaltung <strong>und</strong> Feststimmung. Dadurch<br />

erhöhte sich auch der Zulauf der durch die tolle Musik angelockten<br />

Besucher erheblich.<br />

Die Bereiche der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />

präsentierten sich. Vor allem <strong>für</strong> Kinder war<br />

die Schwarzlichtbox der Berufl ichen Bildung<br />

ein Anziehungspunkt. Mit ihr kann man die<br />

eigene Händehygiene testen. Manch einer war<br />

erstaunt, was er daran noch verbessern kann.<br />

Jobcoach Heinz-Michael Reiner stellte Projekte<br />

aus dem Berufbildungsbereich vor.<br />

Kinderschminken, Bastelarbeiten, Tanz waren<br />

einige weitere Angebote der am Mehrgenerationenhaus<br />

beteiligten Einrichtungen. Im Garten<br />

war mit Kaffee <strong>und</strong> Kuchen <strong>für</strong> das leibliche<br />

Wohl gesorgt.<br />

Birgit Fleisch/ Dorothea Wittgen<br />

MEHRGENERATIONENHAUS<br />

Zahlreiche Spenden <strong>für</strong> Café-Bistro<br />

Florian Bälz, Geschäftsführer von Bälz & Sohn GmbH & Co.<br />

KG in Heilbronn, übergab jetzt einen Scheck in Höhe von<br />

1000 Euro an den Förderverein der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong>.<br />

Dies ist eine von mehreren Spenden zu Gunsten des<br />

Café-Bistros im künftigen Heilbronner Mehrgenerationenhaus,<br />

die in den Wochen vor Weihnachten eingingen. Schon<br />

die Stiftung der Kreissparkasse Heilbronn, die Unternehmen<br />

Priolan, Illig Maschinenbau <strong>und</strong> Zukunftsfonds Heilbronn<br />

<strong>und</strong> einige private Spender hatten das Projekt zur Behindertenintegration<br />

mit großzügigen Zuwendungen gefördert. Die<br />

Firma Lombacher sagte darüber hinaus zu, sich mit Sachspenden<br />

zu engagieren.<br />

Bis zu 10 Menschen mit Behinderung werden in dem Gastronomiebetrieb<br />

in der Heilbronner Nordstadt, den die <strong>Beschützende</strong><br />

<strong>Werkstätte</strong> ab kommenden Sommer betreiben wird,<br />

eine Arbeit in der Küche oder im Service bekommen. „Wir<br />

fi nden das Projekt ausgezeichnet. Nur mit Ideen wie diesen<br />

kommen wir auch in schwierigen Zeiten voran“, meinte Bälz<br />

bei der Spendenübergabe zu Pfarrer i.E. Hans-Christoph<br />

Ketelhut, dem Vorstand der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong>. Die<br />

Behinderteneinrichtung wird als Pächter r<strong>und</strong> 100.000 Euro<br />

in die Küchen- <strong>und</strong> Gastraumeinrichtung investieren müssen,<br />

um den Betrieb übernehmen zu können. „Ohne Spenden wäre<br />

so etwas <strong>für</strong> uns nicht machbar“, teilte Ketelhut (links im<br />

Bild) mit <strong>und</strong> bedankte sich <strong>für</strong> die gute Unterstützung.<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

35


AKTUELL<br />

DISKUSSION ZUR WAHL<br />

Auf den Zahn gefühlt<br />

Was tun Politiker <strong>für</strong> Behinderte?<br />

Was fordern Behinderte von Politikern?<br />

Zu einer Podiumsdiskussion mit den<br />

B<strong>und</strong>estagsabgeordneten (von links)<br />

Thomas Strobl (CDU), Sylvia Kotting-<br />

Uhl (Grüne/Wahlkreis Karlsruhe),<br />

Michael Link (FDP) <strong>und</strong> JosipJuratovic<br />

(SPD) hatte die Regionale Arbeitsgemeinschaft<br />

der Werkstatträte in der<br />

Region Heilbronn-Franken eingeladen.<br />

Die Heilbronner Stimme berichtete:<br />

In der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> in<br />

Böckingen fühlten nicht nur die Moderatoren<br />

Ulrike Nowak (SWR) <strong>und</strong><br />

Gerhard Schwinghammer (freier<br />

36 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

IN DER KUNSTWIRWERK-STATT<br />

Das ganz persönliche Bild<br />

An der Aktion „KunstWirWerk“ der Volksbank Heilbronn<br />

beteiligte sich unter Begleitung von Gruppenleiterin Gaby<br />

Keller <strong>und</strong> zwei Zivildienstleistende auch die <strong>Beschützende</strong><br />

<strong>Werkstätte</strong> Böckingen. Die Teilnehmer sahen sich zur Anregung<br />

die bereits fertigen Gemälde an. Ausgestattet mit<br />

Malkitteln begannen einige ihre Ideen umzusetzen. Die<br />

fre<strong>und</strong>lichen Mitarbeiter der Volksbank ermutigten auch<br />

Journalist) den Politikern<br />

auf den Zahn. Immer wieder<br />

fi elen auch die Menschen<br />

mit Behinderung den Abgeordneten<br />

ins Wort <strong>und</strong><br />

bohrten nach. „Ich habe<br />

wenige Podiumsdiskussionen erlebt, wo<br />

so viel gefragt wurde“, gestand FDP-<br />

Mann Link am Ende. Als guten Ansatz<br />

werteten alle Politiker, in Betrieben<br />

mit dem Einstellen von Behinderten<br />

<strong>für</strong> mehr Normalität zu sorgen Josip<br />

Juratovic kritisierte, dass Betriebe<br />

„locker Strafabgaben<br />

zahlen“,<br />

um vorgeschriebeneEinstellungen<br />

zu vermeiden.<br />

Ein „Image-<br />

die Anderen, zu beginnen. Die Volksbank stellte Farben,<br />

Pinsel <strong>und</strong> Leinwand kostenlos zur Verfügung. Es entstanden<br />

gegenständliche <strong>und</strong> auch abstrakte Bilder. Viel Wert<br />

wurde auf kräftige Farben <strong>und</strong> Kontraste gelegt. So fertigten<br />

unsere „Künstler“ in den zwei Malst<strong>und</strong>en ihr ganz persönliches<br />

Werk an. Es gab viele stolze Gesichter <strong>und</strong> die „Künstler“<br />

waren durchweg begeistert. Gaby Keller<br />

faktor“ müsse es <strong>für</strong> Betriebe werden,<br />

Menschen mit Behinderung einzustellen,<br />

forderte Michael Link. Als<br />

Menschenrecht bezeichnete Thomas<br />

Strobl die Teilnahme am Arbeitsleben.<br />

Zur Werkstatt <strong>für</strong> Behinderte müsse es<br />

weiter „freien Zugang“ geben, trotzten<br />

die Zuhörer den Abgeordneten ab.<br />

Warum Baden-Württemberg bei der<br />

Eingliederungshilfe <strong>für</strong> Behinderte mit<br />

am Ende der Länder-Skala stehe, blieb<br />

unbeantwortet.


Die ABM-Gruppen Theater, Tanzen <strong>und</strong> Singen zeigten beeindruckend,<br />

was sie können.<br />

WEIHNACHTSFEIER IN MASSENBACH<br />

Gott ist bei den Menschen,<br />

weil er sie lieb hat<br />

Eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier fand <strong>für</strong> die Mitarbeiter<br />

der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> Böckingen in der Mehrzweckhalle<br />

Massenbach statt. Pfarrer i.E. Hans-Christoph<br />

Ketelhut stellte seine Andacht unter das Motto: „Gott ist<br />

bei den Menschen, weil er sie lieb hat.“ Eine Geschichte mit<br />

Ein unterhaltsames Programm mit vielen Weihnachtsliedern<br />

gestalteten die Veeharfen.<br />

AKTUELL<br />

Bildern machte deutlich, was er damit aussagen wollte. Er<br />

ließ Gott reden: „Mein Herz hängt an den Menschen. Ich<br />

werde nie aufhören, bei Ihnen zu sein <strong>und</strong> sie zu lieben.“<br />

Bereichsleiter Alfred Grimm trug die Weihnachtsgeschichte<br />

vor. Schüler stellten diese Geschichte dar.<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

37


AKTUELL<br />

38 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

SOZIALE BERUFE<br />

Intensive Einblicke beim Praktikum<br />

Wie ist es, mit behinderten Menschen täglich zusammen zu sein? Tobias Feil hat einen Monat in der<br />

<strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> in Heilbronn gearbeitet.<br />

Auf der Jugendseite „Stimmt!“ der Heilbronner Stimme berichtete<br />

Dennis Hammerschmidt darüber. Der 19-Jährige ist<br />

Schüler am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium in Böckingen.<br />

Tobias Feil hat sich auf der Suche nach einem sozialen Beruf<br />

bei der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> in Heilbronn um ein Praktikum<br />

beworben. Seine Ausbildung als Feinwerkmechaniker<br />

<strong>und</strong> Metallfeinbearbeiter hat ihm weitergeholfen. So konnte<br />

der 23-Jährige den Behinderten bei ihren Arbeiten im Handwerk<br />

besser behilfl ich sein.<br />

Dennis Hammerschmidt hat Bilanz gezogen: „In den drei<br />

Wochen Praktikum bekam Tobias Feil einen sehr guten<br />

Einblick, wie anspruchsvoll die Arbeit mit Behinderten ist. Aber<br />

auch wie viel Spaß es bringen kann. Leute, die sich sozial engagieren<br />

<strong>und</strong> auch sonst sehr offen im Leben stehen, sollten<br />

sich auf jeden Fall um ein Praktikum bewerben. Nur so kann<br />

BÖCKINGEN WEST<br />

Stadtbahn-Halt<br />

Im Gewerbegebiet Böckingen gibt es<br />

eine neue Stadtbahn-Haltestelle. Die<br />

Mitarbeiter der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong>n<br />

profi tieren davon. Der Stadtbahnhaltepunkt<br />

ist mit Bahnsteigen<br />

ausgestattet, die einen stufenlosen<br />

Einstieg in die modernen Stadtbahnfahrzeuge<br />

ermöglichen. „Wir haben<br />

das Mitfahren bereits fl eißig geübt“,<br />

sagte Alfred Grimm von der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> bei der Einweihung.<br />

man schließlich herausfi nden, ob die Arbeit mit Behinderten<br />

etwas <strong>für</strong> einen ist. Man sammelt dadurch interessante <strong>und</strong><br />

wichtige Erfahrungen auch <strong>für</strong> sein eigenes Leben.“ Bilderserie<br />

unter www.stimmt.de<br />

ZONTA-CLUB HEILBRONN UNTERSTÜTZT INFOABENDE<br />

Männer, Frauen <strong>und</strong> Sexualität<br />

Die Offenen Angebote des Wohnbereichs<br />

Heilbronn konnten im Herbst<br />

2009 einige Informationsveranstaltungen<br />

zum Thema Sexualität anbieten –<br />

in getrennten Terminen <strong>für</strong> Männer <strong>und</strong><br />

Frauen mit Behinderung. Der ZONTA-<br />

Club Heilbronn, ein Serviceclub von<br />

Frauen in Führungsverantwortung, hat<br />

diese Maßnahmen mit einer Spende in<br />

Höhe von 500 Euro an den Förderverein<br />

unterstützt. Dank dieser Zuwendung<br />

war es möglich, zwei Referentinnen<br />

von Pro Familia zu beauftragen, die<br />

Veranstaltungen inhaltlich vorzubereiten<br />

<strong>und</strong> durchzuführen. Dabei ging es<br />

neben allgemeinen Fragen zur männ-<br />

lichen <strong>und</strong> weiblichen Sexualität auch<br />

um Verhütung <strong>und</strong> körperliche Entwicklungen.<br />

Claudia Lörler, Wohnbereichsleiterin Offene<br />

Angebote (Mitte), erhält von ZONTA-Präsidentin<br />

Natalie Scheerle-Walz (rechts) <strong>und</strong><br />

Ruth Pfi zenmayer (links) einen Spendenscheck<br />

über 500 Euro <strong>für</strong> Informationsveranstaltungen<br />

zum Thema Sexualität.


„STIFTUNGSWEIN“ BRINGT SPENDENGELD<br />

Weihnachtsmarkt Heilbronn 2009<br />

Pfarrer Hans-Christoph Ketelhut <strong>und</strong> Stiftungs-Vorsitzender Dr. iur. Eckhart Lohbeck<br />

präsentierten den Stiftungswein<br />

„Schenken <strong>und</strong> Helfen“ hieß das<br />

Motto der Stiftung LebensWerkstatt<br />

beim Weihnachtsmarkt auf dem Heilbronner<br />

Kiliansplatz. Auf dem Stand<br />

COOPER TOOLS GmbH<br />

Mit Preisgeld<br />

Mit einer großzügigen Geste bedankte<br />

sich das Unternehmen Cooper Tools<br />

GmbH aus Besigheim bei der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> Schwäbisch Hall <strong>für</strong><br />

die nun bereits über 25-jährige gute<br />

Zusammenarbeit. Das Besigheimer<br />

Unternehmen bekam kürzlich einen<br />

mit 1500 Euro dotierten konzerninternen<br />

Preis <strong>für</strong> besondere Leistungen bei<br />

Arbeitssicherheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz-Maßnahmen.<br />

Das Preisgeld<br />

wurde als Spende an den Förderverein<br />

der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> weitergereicht.<br />

Der Betrag wird verwendet,<br />

um in der Haller <strong>Werkstätte</strong> einen<br />

Raum <strong>für</strong> Arbeitsschutz-Schulungen<br />

auszustatten.<br />

der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> an der<br />

Kilianskirche wurden mehrere Sorten<br />

eines „Stiftungs-Weins“ angeboten<br />

– attraktiv verpackt in wertvollen<br />

Bei der Scheckübergabe (v. l. n. r.):<br />

F<strong>und</strong>raiser Hans Kahlau, Stiftungsvorstand<br />

Karl Reisch, Standortleiter Dieter Bögelein<br />

<strong>und</strong> Gruppenleiter Dieter Sauer.<br />

FRANZ KESSLER-STIFTUNG<br />

Maschinenkauf<br />

Die Franz Kessler Gemeinnützige<br />

Stiftungsgesellschaft unterstützte mit<br />

6000 Euro die Anschaffung eines<br />

neuen Vertikalbearbeitungszentrums<br />

<strong>für</strong> Metallfräsarbeiten in der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> in Crailsheim. Das<br />

Unternehmen Franz Kessler ist Marktführer<br />

bei Motorspindeln. Auch die<br />

Landkreis Schwäbisch Hall-Stiftung<br />

überwies einen Förderzuschuss von<br />

2000 Euro.<br />

GUTE TATEN<br />

Zweier-, Dreier- <strong>und</strong> Sechser- Holzverpackungen,<br />

die in der Schreinerei<br />

in Böckingen hergestellt werden. Ein<br />

eigenes Etikett wies die edlen Tropfen<br />

der Weingärtner Cleebronn-Güglingen<br />

eG als ideales Geschenk <strong>für</strong> Spender<br />

aus. In der Zweier-Präsentkiste fanden<br />

die Wein- <strong>und</strong> <strong>Werkstätte</strong>-Fre<strong>und</strong>e je<br />

einen 2008er Cleebronner Michaelsberg<br />

Samtrot Kabinett <strong>und</strong> Riesling<br />

Kabinett in der 0,75 Liter-Flasche. Je<br />

zwei Viertelliter-Fläschchen vom Riesling,<br />

Lemberger <strong>und</strong> Trollinger-Lemberger<br />

fanden im Sechser-Holzrondell<br />

Platz. Und je ein Viertelliter-Fläschchen<br />

der gleichen Sorten passte in das<br />

Dreier-Holzkistchen. Jedem Gebinde<br />

war das Stiftungs-Faltblatt beigelegt.<br />

Hans Kahlau<br />

NEUES FALTBLATT<br />

Förderverein<br />

stellt sich<br />

vor<br />

Mit einem neuen Faltblattstellt<br />

der Verein zur<br />

Förderung der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> Heilbronn<br />

seine Arbeit. An<br />

drei Beispielen wird die<br />

segensreiche Wirkung<br />

von Spenden gezeigt.<br />

Auch ein Formular<br />

<strong>für</strong> Spendenüberweisungen<br />

ist abgedruckt.<br />

Faltblätter können bei Hans Kahlau<br />

angefordert werden.<br />

Telefon 07131/4704-113.<br />

E-Mail: h.kahlau@bw-heilbronn.de<br />

KONTAKT | 1/<strong>2010</strong> 39 4


GUTE TATEN + TERMINE<br />

AKTION MENSCH<br />

Mehr Mobilität<br />

<strong>und</strong> Normalität<br />

„Dieses Auto bringt Sie jetzt überall da<br />

hin, wo Sie wollen“, sagte Pfarrer i.E.<br />

Hans-Christoph Ketelhut. Die Freude<br />

war groß, als Ulrike Krug, Abteilungsleiterin<br />

aller Förder- <strong>und</strong> Betreuungsbereiche<br />

in der <strong>Werkstätte</strong>, die<br />

Schlüssel eines VW Crafter Neunsitzer<br />

entgegen nahm. Er ist eine willkommene<br />

Spende der „Deutschen Behindertenhilfe<br />

- Aktion Mensch e.V“.<br />

Schwer- <strong>und</strong> Schwerstmehrfachbehin-dert<br />

sollen mit ihm am täglichen<br />

Leben teilnehmen. Zum vielfältigen<br />

(Er-)Leben gehören der Besuch der<br />

Sonderschule <strong>und</strong> anderer Einrichtungen,<br />

Einkaufsfahrten <strong>und</strong> Ausfl üge.<br />

Der Aufkleber „Aktion Mensch bringt<br />

vieles ins Rollen“ symbolisiert den<br />

Einsatzweck.<br />

Beate Haug-Karr, Bereichsleitung<br />

Bildung der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong>:<br />

„Wir danken der Aktion Mensch<br />

<strong>für</strong> ein Stück Bewegungsfreiheit,<br />

das zur Normalität der Tagesgestaltung<br />

der Menschen mit Behinderung<br />

beiträgt“.<br />

140 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />

TERMINE<strong>2010</strong><br />

JANUAR<br />

30. Fasching Heilbronn<br />

23. Bildungsmesse „Markt<br />

der Möglichkeiten“<br />

Lauffen<br />

Die Bildungsmesse „Markt<br />

der Möglichkeiten“ fi ndet am<br />

23. Januar nach der Begrüßung<br />

um 10 Uhr bis 15 Uhr in<br />

der Stadthalle in Lauffen am<br />

Neckar statt. Die Veranstaltung<br />

steht unter dem Motto<br />

„Schule – was dann?“ Veranstalter<br />

sind die Sonderschulen<br />

Astrid-Lindgren-Schule Neckarsulm,<br />

Paul-Meyle-Schule<br />

Heilbronn, Kaywaldschule<br />

Lauffen, die Evangelischen<br />

Stiftung Lichtenstern <strong>und</strong><br />

die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong><br />

Heilbronn. Verschiedene Einrichtungen<br />

bieten von 10.15<br />

bis 14.45 im Poetensaal Fachbeiträge<br />

an unter anderem<br />

zu den Themen Förderung<br />

<strong>und</strong> Betreuung, Wohnen, Arbeit<br />

<strong>und</strong> Produktion, Ambulante<br />

Berufsbildung, Bildung,<br />

Freizeit. Für die musikalische<br />

Umrahmung sorgt „Better<br />

Than“.<br />

19.<br />

26.<br />

FEBRUAR<br />

Begleitplanungen<br />

Wohnhaus Heilbronn<br />

Wohnhaus Crailsheim<br />

Begleitplanungen sind im<br />

Wohnbereich der <strong>Beschützende</strong>n<br />

<strong>Werkstätte</strong> das zentrale<br />

Instrument, mit dem<br />

die individuelle Begleitung<br />

geplant, begründet <strong>und</strong><br />

dargestellt wird. Begleitplanungen<br />

sind eine Basis<br />

<strong>für</strong> Hilfeplangespräche. Zum<br />

Thema „Was ist eine Begleitplanung“<br />

gibt es in Heilbronn<br />

(Wesenlinsaal) <strong>und</strong> Crailsheim<br />

(Wohnhaus Volksfest-<br />

11.-14.<br />

17.-19.<br />

19.<br />

11.<br />

18.<br />

25.<br />

MÄRZ<br />

<strong>Werkstätte</strong>nmesse<br />

Nürnberg<br />

JUNI<br />

IHK-Bildungsmesse<br />

Heilbronn<br />

Diakoniefest Kiliansplatz<br />

Heilbronn<br />

Angehörigennachmittage<br />

Kirchhausen<br />

Talheim<br />

Bad Friedrichshall<br />

JULI<br />

Tage der offenen Tür<br />

17. Heilbronn<br />

Sommerfest<br />

24. Bad Friedrichshall<br />

Open-Air-Veranstaltung<br />

SEPTEMBER<br />

Tage der offenen Tür<br />

17. Schwäbisch Hall<br />

24. Ingelfi ngen<br />

Angehörigennachmittag<br />

24. Kirchhausen<br />

6.<br />

FEBRUAR<br />

platz) jeweils um 16 Uhr<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

<strong>für</strong> Angehörige <strong>und</strong> Betreuer<br />

mit Rainer Reibold, Leitung<br />

Gesamtwohnbereich. Interessierte<br />

melden sich bis zum<br />

10. Februar <strong>2010</strong> unter<br />

der Telefonnummer<br />

07131/4704321 an.<br />

OKTOBER<br />

Angehörigennachmittag<br />

Crailsheim

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