Ausgabe 1/2010 - Beschützende Werkstätte für geistig und ...
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<strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2010</strong><br />
Mitarbeiterzeitschrift der <strong>Beschützende</strong>m <strong>Werkstätte</strong><br />
Wir gestalten gemeinsam die<br />
ChancenWerkstatt<br />
Integrationsfi rma schafft neue Arbeitsplätze<br />
Qualitätssicherung macht K<strong>und</strong>en zufrieden<br />
Ambulante Dienste helfen in allen Lebenslagen
INHALT<br />
3<br />
4<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
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34<br />
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36<br />
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38<br />
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39<br />
39<br />
40<br />
EDITORIAL<br />
Editorial<br />
TITELTHEMA<br />
Das Thema: ChancenWerkstatt<br />
BILDUNG<br />
Wir pfl anzen Kürbisse an<br />
ARBEIT<br />
Gute Kooperation<br />
ARBEIT / WOHNEN<br />
Tolle Aktion: „72 St<strong>und</strong>en“<br />
Allein auf großer Reise<br />
Ausfl üge nach Karlsruhe<br />
<strong>und</strong> Künzelsau<br />
STANDORTE<br />
Kirchhausen<br />
Heilbronn-Böckingen<br />
Bad Friedrichshall<br />
Talheim<br />
Hohenlohe<br />
Ingelfi ngen<br />
Schwäbisch Hall<br />
Crailsheim<br />
WERKSTATTRAT<br />
Interview mit den Vorsitzenden<br />
PERSONALIEN<br />
In Übereinstimmung<br />
Neu in der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />
Kronenkreuz <strong>für</strong> Wolfgang Arnold<br />
Neue Aufgaben<br />
Neu im Berufsbildungsbereich<br />
AKTUELL<br />
Qualifi zierung in drei Stufen<br />
Woche der Diakonie<br />
Weihnachtsfeier in Crailsheim<br />
Eine Bank von der Bank<br />
„Capiert“ auf Messen<br />
Ehrenamt ist wichtig<br />
Spenden <strong>für</strong> Mehrgenerationenhaus<br />
Aktiv in der KunstWirWerk-Statt<br />
Politikern auf den Zahn gefühlt<br />
Weihnachtsfeier Böckingen<br />
Einblicke beim Praktikum<br />
Stadtbahn hält in Böckingen-West<br />
GUTE TATEN UND TERMINEN<br />
Männer, Frauen <strong>und</strong> Sexualität<br />
Stiftungswein auf Weihnachtsmarkt<br />
Neues Faltblatt<br />
Bus von Aktion Mensch<br />
Termine<br />
INFORMATION IM INTERNET<br />
Vieles über die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> kann man<br />
im Internet-Angebot unter www.bw-heilbronn.de<br />
fi nden. Da gibt es Termine, Informationen über die<br />
Bereiche Bildung, Arbeit, Wohnen, die komplette Informationsbroschüre<br />
„Eingliederungshilfe – Wissenswertes<br />
von A-Z“, Berufsangebote <strong>und</strong> vieles mehr.<br />
32 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
IMPRESSUM<br />
Im Fußballhimmel<br />
<strong>und</strong> auf dem Hallenboden<br />
Sport wird in Bad Friedrichshall groß<br />
geschrieben. Die Fußballabteilung trainiert<br />
<strong>für</strong> die „Special Olympics“. Der Sportverein<br />
hat eine eigene Abteilung <strong>für</strong> Behinderte<br />
eingerichtet. Ein gutes Beispiel <strong>für</strong><br />
Integration.<br />
19<br />
Wie man Energie<br />
sparen kann<br />
Siebzehn Mitarbeiter wurden von der<br />
Berufl ichen Bildung an zwei Tagen zu<br />
den Themen Umweltschutz <strong>und</strong> Energiesparen<br />
geschult. Dabei durften die<br />
Teilnehmer mit dem Heimtrainer selbst<br />
Strom erzeugen.<br />
36<br />
Den Politikern auf<br />
den Zahn gefühlt<br />
2009 waren B<strong>und</strong>estagswahlen. Die<br />
Werkstatträte der Region haben vorher<br />
den Kandidaten auf den Zahn gefühlt.<br />
Eine lebendige Diskussion fand in<br />
Böckingen statt. Jetzt müssen die<br />
Versprechungen eingehalten werden.<br />
38<br />
Neue Haltestelle gleich<br />
bei der Werkstatt<br />
Alfred Grimm, Bereichsleiter Arbeit<br />
<strong>und</strong> Integration Neckar, war dabei, als<br />
der neue Stadtbahn-Haltepunkt Böckingen-West<br />
eingeweiht wurde. Von dort<br />
aus ist es nicht weit zur <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> <strong>und</strong> den Wohnhäusern.<br />
Herausgeber: <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>geistig</strong> <strong>und</strong> körperlich Behinderte<br />
Heilbronn e.V.<br />
Längelterstraße 188, 74080 Heilbronn,<br />
Telefon: 07131 4704-0 · Internet: www.bw-heilbronn.de<br />
Redaktion: Pfarrer i.E. Hans-Christoph Ketelhut,<br />
Gerhard Schwinghammer, Rose Stotz<br />
Gestaltung: Creativ Team Peer Friedel, Heilbronn<br />
Druck: Druckerei Welker, Neckarsulm<br />
Fotos: <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong>, Gerhard Schwinghammer<br />
16<br />
STANDORT BAD FRIEDRICHSHALL<br />
STANDORT TALHEIM<br />
WERKSTATTRAT<br />
AKTUELL
Liebe Leserinnen<br />
<strong>und</strong> Leser,<br />
die große Chance <strong>für</strong> uns Menschen<br />
ist das Leben, das uns geschenkt ist.<br />
Unsere Zukunftschancen beginnen mit<br />
der Geburt. Von da an steht uns die<br />
Welt offen. Wir dürfen, wir müssen diese<br />
Chance nutzen. Dazu brauchen <strong>und</strong><br />
bekommen wir in allen Phasen unseres<br />
Lebens Hilfe: Eltern <strong>und</strong> Großeltern,<br />
Kindergarten, Schule, Ausbildungsplatz,<br />
Arbeitsplatz, Wohnort, Freizeit, Fre<strong>und</strong>e,<br />
der Pfarrer – vieles <strong>und</strong> viele gehören<br />
dazu.<br />
Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> Heilbronn hat in diesem Kreis<br />
ihren ganz besonderen Platz. Die ganze <strong>Werkstätte</strong> bietet<br />
in vielfältiger Weise Chancen <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung.<br />
Sie bildet aus. Sie hat Arbeitsplätze. Sie gibt Wohnraum. Sie<br />
bietet Freizeiterlebnis. Sie berät in allen Lebensfragen. So<br />
schafft sie wichtige Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die Bewältigung des<br />
Alltags, <strong>für</strong> die Gleichstellung in der Gesellschaft <strong>und</strong> gegen<br />
die Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt.<br />
Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> Heilbronn ist seit über 40<br />
Jahren mit ihren vielfältigen Angeboten <strong>für</strong> viele Menschen<br />
in der Region Heilbronn-Hohenlohe Lebenswerkstatt, Bildungswerkstatt,<br />
Chancenwerkstatt <strong>und</strong> Zukunftswerkstatt<br />
gleichermaßen. Hier sind sie „in guten Händen“. Mit 1200<br />
Arbeitsplätzen <strong>und</strong> über 350 Wohnplätzen gehören wir zu<br />
den großen Organisationen <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung<br />
in Baden-Württemberg.<br />
Dass die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> an vielen Standorten<br />
in der Region präsent ist, verbessert die Chancen <strong>für</strong> den<br />
Einzelnen. In seiner Nähe fi ndet er, was <strong>für</strong> seinen Alltag<br />
wertvoll <strong>und</strong> wichtig ist: Stationäre Angebote ebenso wie<br />
ambulante, Berufsbildung ebenso wie Arbeit. Hier ist er integriert<br />
in die Gemeinschaft. Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> ist<br />
„sein“ Integrationsunternehmen.<br />
In diesem Jahr <strong>2010</strong> wird das noch deutlicher werden. Wir<br />
arbeiten gemeinsam an der Zukunft der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />
in der Region <strong>und</strong> in der Gesellschaft. Wir wollen die<br />
gute bisherige Arbeit weiterentwickeln,<br />
die <strong>Werkstätte</strong> zum Kompetenzzentrum<br />
<strong>für</strong> die Anliegen unserer Mitarbeiter,<br />
aber auch <strong>für</strong> Angehörige, die Öffentlichkeit<br />
allgemein, Politik <strong>und</strong> Behörden<br />
im Besonderen sowie unsere Geschäftspartner<br />
machen. Hier soll jeder Mensch<br />
mit Behinderung das Angebot fi nden,<br />
das zu ihm passt – ob er sich ausbilden<br />
oder weiterbilden lassen will, ob er in der<br />
<strong>Werkstätte</strong> arbeitet oder „draußen“ in<br />
einer Firma, ob er in Wohnhäusern lebt<br />
oder bei der Familie. Seine Persönlichkeit wird bei uns noch<br />
mehr Gewicht bekommen, noch mehr in den Mittelpunkt<br />
rücken. Bei uns fi ndet er seine persönliche Chance.<br />
Mit neuen Strukturen machen wir die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong><br />
zukunftsfähig. Wir müssen daran arbeiten, denn<br />
wir sind nicht alleine. Viele haben Ideen, wie die Zukunft<br />
von Menschen mit Behinderung gestaltet werden muss.<br />
Viele wollen die politischen Rahmenbedingungen ändern<br />
oder haben sie schon geändert. Wir haben die Kompetenz.<br />
Und die nutzen wir in erster Linie im Interesse unserer<br />
Mitarbeiter, Betreuten, Bewohner <strong>und</strong> ihrer Angehörigen.<br />
Die ChancenWerkstatt als neue Firma der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> wird ein erstes äußeres Zeichen da<strong>für</strong> sein.<br />
Gehen wir mit Zuversicht diesen Weg im Sinne der aus dem<br />
Johannes-Evangelium entnommenen Jahreslosung <strong>2010</strong>:<br />
„Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt<br />
an Gott <strong>und</strong> glaubt an mich.“<br />
Ihr<br />
Hans-Christoph Ketelhut<br />
EDITORIAL<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
3
DAS THEMA<br />
Die Chance zur Teilhabe am Arbeitsleben bis zum Rentenalter<br />
ist ein wichtiger <strong>und</strong> lebensnotwendiger Beitrag zur<br />
Erlangung <strong>und</strong> Steigerung des Selbstwertgefühls. An der<br />
Werkbank das selbst hergestellte Produkt fertig zu sehen,<br />
macht stolz. Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> prüft ständig<br />
die Chancen neuer Arbeitsangebote. Dazu wurde die<br />
ChancenWerkstatt gegründet. Ein Beispiel zeigt, wie wir<br />
uns das vorstellen.<br />
In unseren <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong>n werden bisher die<br />
Reinigungsarbeiten in vielen Bereichen von Fremdfi rmen<br />
durchgeführt. Diese regelmäßig wiederkehrende <strong>und</strong> krisensichere<br />
Arbeit können wir besser „ins Haus“ holen. Josef<br />
Romer ist Geschäftsführer der BW Integrations- <strong>und</strong> Dienstleistungs-GmbH<br />
mit Sitz in Heilbronn. Er hat ausgerechnet,<br />
dass wir mit der Integrationsfi rma ChancenWerkstatt<br />
Arbeitsplätze <strong>für</strong> eine geeignete Mitarbeitergruppe schaffen<br />
können. Gebäudereinigung, -unterhaltung <strong>und</strong> -management<br />
als neues Arbeitsgebiet wird nur ein erster Schritt sein.<br />
Weitere folgen. Romer sieht einen Vorteil auch darin, dass<br />
„wir einen weiteren Bereich haben, in dem wir die Qualifi<br />
kation unserer Mitarbeiter erproben <strong>und</strong> somit unseren<br />
ambulanten Bereich stützen können“. Durch Kontakte zu<br />
4 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
NEUE ANGEBOTE<br />
Zukunftsprojekt<br />
Arbeit ist Teil der Existenzsicherung in Selbstbestimmung.<br />
regionalen, kirchlichen, öffentlichen Partnern <strong>und</strong> in der<br />
Wirtschaft erwartet er eine Steigerung der Aufgaben. Auch<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> Bewohner können die wohnortnahe Dienstleistung<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Die möglichen Mitarbeiter werden unter anderem bei Veranstaltungen<br />
in Sonderschulen auf die Chance aufmerksam<br />
gemacht. Nach der Durchführung eines Praktikums soll in<br />
enger Kooperation mit den Integrationsfachdiensten, den<br />
begleitenden Diensten der <strong>Werkstätte</strong>n <strong>und</strong> den potentiellen<br />
Mitarbeitern über die Einstellung entschieden werden.<br />
„Durch die vorgesehene enge Zusammenarbeit ist sichergestellt,<br />
dass der Zugang <strong>für</strong> alle Zielgruppen möglich ist<br />
<strong>und</strong> ein vollständiger Überblick über geeignete Bewerber<br />
besteht“, sagt Geschäftsführer Uwe Hellwich vom Weinsberger<br />
Hilfsverein e.V.. Er ist Träger des Intergrationsfachdienstes<br />
(IFD) Heilbronn-Franken: „Wir begrüßen die Absicht<br />
der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> zur Gründung einer<br />
Integrationsfi rma in der Region, galt diese in dieser Hinsicht<br />
doch bislang als weißer Flecken in Baden-Württemberg.“<br />
Das wird sich jetzt ändern. Die BW Integrations<strong>und</strong><br />
Dienstleistungs-GmbH ist ein Anfang. Sie wird neue<br />
Angebote schaffen, neue Chancen eröffnen.
WAS IST DENN DAS?<br />
Integrationsfirma<br />
Ende der 70er Jahre wurden in Deutschland als Antwort auf<br />
die steigende Arbeitslosigkeit die ersten Integrationsbetriebe<br />
zur Beschäftigung von Menschen mit seelischen Erkrankungen<br />
<strong>und</strong> Behinderungen gegründet. Seitdem steigt die Zahl<br />
der Firmen beständig an. B<strong>und</strong>esweit gibt es heute etwa<br />
700 Betriebe mit Arbeitsplätzen <strong>für</strong> behinderte <strong>und</strong> nicht<br />
behinderte Menschen, die in verschiedenen Tätigkeitsbereichen<br />
angesiedelt sind: Zum Beispiel in Cafés <strong>und</strong> Kantinen,<br />
in der industriellen Fertigung, in Wäschereien, im Einzelhandel,<br />
in der Landschaftspfl ege <strong>und</strong> im Druckereigewerbe.<br />
In Baden-Württemberg gibt es 54 Integrationsbetriebe<br />
mit 1463 Arbeitsplätzen, davon 853 <strong>für</strong> schwerbehinderte<br />
Menschen.<br />
Bei Integrationsfi rmen handelt es sich meist um kleinere<br />
Unternehmen, die marktorientiert produzieren oder<br />
Dienstleistungen erbringen. Ihr Ziel ist es, in hohem Maße<br />
Arbeitsplätze <strong>für</strong> behinderte Menschen mit branchen- oder<br />
ortsüblicher Entlohnung zu schaffen. Integrationsfi rmen<br />
operieren als Unternehmen am Markt. Ihr primäres Ziel ist<br />
aber nicht die Gewinnmaximierung.<br />
CHANCE FÜR TEILHABE<br />
Bildung fördert die<br />
eigene Persönlichkeit<br />
Beispiel Außenarbeitsplätze in Schwaigern: Berufl iche<br />
Bildung in 3 Stufen (Siehe auch Seite 33)<br />
Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> fördert die Teilhabe <strong>und</strong><br />
Integration von Menschen mit Behinderungen insbesondere<br />
durch differenzierte Arbeits- <strong>und</strong> Bildungsangebote.<br />
DAS THEMA<br />
JOSEF ROMER ist Dipl. Verwaltungswirt (FH) <strong>und</strong> Dipl.<br />
Mediator (FH), kommt aus dem Erwachsenenbildungsbereich <strong>und</strong><br />
verfügt über langjährige Erfahrungen im Bereich Beschäftigung<br />
<strong>und</strong> Qualifi zierung. Er ist Geschäftsführer der BW Integrations-<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungs-GmbH mit Sitz in Heilbronn. Alleiniger<br />
Gesellschafter ist die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong>.<br />
PEGGY PUCHLER Objektleitung ChancenWerkstatt<br />
<strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> · Längelterstraße 188 74080 Heilbronn<br />
Telefon 07131 4704-160/-111 · E-Mail:j.romer@bw-heilbronn.de<br />
Eine besondere Chance bietet der Ambulante Berufsbildungsbereich.<br />
Geeignete Personen können die Berufsbildung<br />
in wohnortnahen Unternehmen <strong>und</strong> Institutionen<br />
des allgemeinen Arbeitsmarkts absolvieren. Sie werden von<br />
der <strong>Werkstätte</strong> vom Eingangsverfahren an über die Festlegung<br />
des individuellen Eignungs- <strong>und</strong> Zukunftsplanes bis<br />
an den Bildungsplatz begleitet <strong>und</strong> unterstützt. Die Berufliche<br />
Bildung ist neben der betrieblichen Praxis die zweite<br />
wichtige Säule des Ambulanten Berufsbildungsbereichs. Hier<br />
werden wichtige Fach-, Sozial- <strong>und</strong> Methodenkompetenzen<br />
berufsschulartig vermittelt. Die Berufl iche Bildung ist auf<br />
den individuellen Bildungsbedarf <strong>und</strong> die Persönlichkeitsentwicklung<br />
abgestimmt. Sie stellt die Fähigkeiten <strong>und</strong> Interessen<br />
von Menschen mit Behinderungen in den Mittelpunkt.<br />
Dadurch wird das Wunsch- <strong>und</strong> Wahlrecht konkretisiert <strong>und</strong><br />
erweitert. Wenn am Ende der Ambulanten Berufsbildung<br />
keine Vermittlung in den Arbeitsmarkt möglich ist, bleibt<br />
die Chance auf Mitwirkung in geeigneten Einzelaußenarbeitsmaßnahmen,<br />
Außenarbeitsgruppen oder Integrationsunternehmen.<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
5
DAS THEMA<br />
DAMIT WIR NOCH BESSER FÜR DEN KUNDEN ARBEITEN KÖNNEN<br />
Arbeitsvorbereitung <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />
… bedeuten, dass erfahrene <strong>und</strong> zuverlässige Mitarbeiter ein hohes Maß an Mitverantwortung übernehmen<br />
Für unsere Mitarbeiter ist es eine Chance, an einem Sinn<br />
gebenden Arbeitsplatz <strong>für</strong> ihren eigenen Lebensunterhalt<br />
sorgen zu können. Unsere gemeinsame Chance besteht darin,<br />
den K<strong>und</strong>en aus der Wirtschaft gute Voraussetzungen <strong>für</strong><br />
die Erledigung ihrer Aufträge anzubieten.<br />
Das heißt: Von der Auftragsannahme über die Arbeitsvorbereitung<br />
(AV)<strong>und</strong> Qualitätssicherung (QS) bis zur Ablieferung<br />
muss ein durchgängiges Management vorhanden sein. Das<br />
ist auch das Ziel der Bereichsleiter.<br />
Da<strong>für</strong> haben wir die Abteilung „AV+QS“ geschaffen. In ihr<br />
sind wichtige Funktionen an einer Stelle zusammen gefasst.<br />
Sie arbeitet als Schnittstelle zu den K<strong>und</strong>en besonders effektiv.<br />
Dietmar Kilgus ist Leiter der Produktionssteuerung: „Mit<br />
dieser schlagkräftigen Gruppe können wir schnell handeln,<br />
wenn neue Aufträge zu uns kommen. Unsere Spezialisten<br />
bereiten mit ihrem Fachwissen alles Wichtige <strong>für</strong> die<br />
Entscheider in den Bereichen <strong>und</strong> an den Standorten vor.<br />
Dann kann es mit der Arbeit losgehen.“<br />
Dietmar Kilgus versteht sich mit seinem Team als Dienstleister.<br />
Mit seinem Produktions-, Planungs- <strong>und</strong> Steuerungssystem<br />
unterstützt er die Gruppen- <strong>und</strong> Abteilungsleiter. Das<br />
entlastet diese, spart auch Zeit <strong>und</strong> öffnet Chancen <strong>für</strong> eine<br />
intensivere Zuwendung zur Gruppe <strong>und</strong> ihren Mitarbeitern.<br />
6 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
Für die K<strong>und</strong>en ergibt sich eine durchgängige Qualitätskette.<br />
Das ist wichtig, weil heute von vielen Auftraggebern eine<br />
entsprechende Zertifi zierung verlangt wird. Wer diese Fähigkeit<br />
nachweisen kann, hat bessere Chancen am Auftragsmarkt.<br />
Das gibt den Mitarbeitern in der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> Zukunfts-Chancen. schw.<br />
DIETMAR KILGUS<br />
Leiter Produktionssteuerung<br />
<strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong><br />
Längelterstraße 188<br />
74080 Heilbronn<br />
Telefon 07131 4704-173<br />
E-Mail d.kilgus@bw-heilbronn.de<br />
GEZIELTE FÖRDERUNG<br />
Chance Arbeit<br />
Das Team der<br />
Produktionssteuerung<br />
von links:<br />
Immanuel Hahn<br />
(Arbeitsvorbereitung),<br />
Bernhard Groß<br />
(Arbeitsvorbereitung),<br />
Dietmar Kilgus<br />
(Leitung Produktionssteuerung)<br />
<strong>und</strong><br />
Michael Unrath<br />
(Qualitätssicherung).<br />
Die gezielte Förderung <strong>für</strong> Menschen mit besonderem<br />
Betreuungsbedarf, unterschiedliche Einsatzangebote in<br />
verschiedenen Arbeitsbereichen, in verschiedenen (Gruppen-)Strukturen,<br />
an wechselnden Orten, in Betrieben der<br />
Region – dahinter steckt mehr als die Vision „Vermittlung<br />
auf den allgemeinen Arbeitsmarkt“.
DAMIT WIR NOCH BESSER ZUEINANDER FINDEN<br />
Wohnen in Nachbarschaft<br />
Jeder Mensch mit Behinderung soll so leben können, wie er sich das wünscht<br />
„Wohnen in Nachbarschaft“ bedeutet: Wohnen in Wohnhäusern,<br />
in Außenwohngruppen oder im Rahmen des Betreuten<br />
Wohnens in einer angemieteten bzw. eigenen Wohnung.<br />
In den Wohnhäusern der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> ist<br />
das Leben genauso organisiert wie in allen anderen privaten<br />
Haushalten. Menschen mit Behinderung leben in der<br />
Regel in alleine von ihnen genutzten privaten Räumen. Ihre<br />
Zimmer <strong>und</strong> Wohnungen richten sie sich nach ihrem eigenen<br />
Geschmack <strong>und</strong> ihren eigenen Möglichkeiten ein. Sie können<br />
frei entscheiden, wer Zugang zu ihren Privaträumen hat <strong>und</strong><br />
wer nicht. Sie verfügen über ihr privates Geld selbständig.<br />
Sie kaufen in den Geschäften ein, die sie selbst aussuchen.<br />
Private Telefon-, Fernseh- <strong>und</strong> Internetanschlüsse stehen<br />
als wichtige Instrumente auch zur Teilhabe an der Gesellschaft<br />
zur Verfügung.<br />
Für diesen privaten Lebensbereich gibt es Unterstützungsangebote,<br />
die auf das Profi l der Menschen mit Behinderung<br />
zugeschnitten sind. Rainer Reibold, Leitung Gesamtwohnbereich:<br />
„Für unsere Einrichtung gilt: ambulant vor stationär.<br />
DAS THEMA<br />
Deshalb halten wir als eine<br />
wichtige Form ambulanter<br />
Angebote Kurzzeitplätze zur<br />
Verfügung, entwickeln in der<br />
Gesamteinrichtung individuelle<br />
familienunterstützende<br />
Angebote <strong>und</strong> bieten Familienpfl<br />
ege an. Wir gestalten<br />
Hilfen so, dass Menschen so<br />
lange wie möglich in ihrem<br />
vertrauten Lebensumfeld<br />
bleiben können.“<br />
So beinhaltet ein gemeinsam<br />
erarbeitetes individuelles<br />
Hilfekonzept die Unterstützung<br />
zum Wohnen in<br />
der eigenen Wohnung, die<br />
Unterstützung bei Fragen<br />
der Haushaltsführung, des<br />
Umgangs mit Finanzen, der<br />
Freizeitgestaltung <strong>und</strong> der<br />
Inanspruchnahme von tagesstrukturierendenAngeboten.<br />
Im Rahmen der Familienpfl ege werden Menschen mit<br />
Behinderung <strong>und</strong> ihre jeweiligen Gastfamilien in vielfältiger<br />
Weise unterstützt. Familienunterstützende Dienste, Wohnangebote,<br />
Freizeit-, Kultur- <strong>und</strong> Bildungsangebote sind eng<br />
miteinander verzahnt <strong>und</strong> orientieren sich an den Personen<br />
<strong>und</strong> deren Bedürfnissen. schw.<br />
BETREUUNG<br />
Chance Offene Angebote<br />
Die Offenen Angebote sind da, wenn Assistenz gebraucht<br />
wird, zum Beispiel <strong>für</strong> die st<strong>und</strong>enweise Betreuung eines<br />
behinderten Angehörigen, bei rechtlichen <strong>und</strong> pädagogischen<br />
Fragen, bei der Organisation <strong>und</strong> Durchführung von<br />
Veranstaltungen im Bereich Freizeit/ Kultur/ Bildung, bei der<br />
Vermittlung von Kurzzeitunterbringung, bei Fragen r<strong>und</strong> um<br />
das Persönliche Budget.<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
7
BILDUNG<br />
Angefangen hat alles im Frühjahr<br />
mit einer Idee: Neben<br />
Ostern <strong>und</strong> Weihnachten kön-<br />
nte man doch im Herbst auch das Erntedankfest feiern.<br />
Schnell kamen sie auf die Idee, Kürbisse anzupfl anzen.<br />
Zunächst wurde das kleine Beet am Begegnungsplatz wieder<br />
hergerichtet, damit dort Kürbisse angepfl anzt werden konnten.<br />
Das Unkraut wurde entfernt <strong>und</strong> dann das Beet umgegraben<br />
<strong>und</strong> gedüngt. Ein paar Tage später wurden mehrere<br />
Kürbiskerne in einen Topf ausgesät <strong>und</strong> darin herangezogen.<br />
Als die kleinen Pfl anzen groß genug waren, wurden<br />
sie in das Beet umgepfl anzt. Damit sie vor neuem Unkraut<br />
oder Schnecken geschützt waren, wurde unter jede einzelne<br />
Pfl anze ein wenig Stroh gelegt.<br />
Dann war es die Aufgabe der Mitarbeiter, sich regelmäßig<br />
um das Beet <strong>und</strong> die Kürbispfl anzen zu kümmern. Das heißt:<br />
morgens <strong>und</strong> abends gießen sowie das Beet von Unkraut<br />
8 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
EIN TOLLES PROJEKT IN SCHWÄBISCH HALL<br />
Wir pflanzen<br />
Kürbisse an<br />
Bei den Morgen- <strong>und</strong> Abendbesprechungen haben sich die Mitarbeiter<br />
Gedanken gemacht. Was passt am besten zum Erntedankfest?<br />
freihalten. Fast täglich<br />
konnte man sehen, wie<br />
die einzelnen Kürbispfl<br />
anzen wuchsen, bis<br />
schließlich die ersten<br />
Kürbisse zu erkennen<br />
waren. Nach einiger Zeit<br />
sind aus den anfangs<br />
kleinen Kürbiskernen<br />
richtig große Kürbisse<br />
mit den Ausmaßen<br />
eines Fußballs geworden.<br />
Natascha Lenz war<br />
ganz erstaunt wie groß<br />
so ein Kürbis werden<br />
kann.<br />
Passend zum Erntedankfest<br />
wurden die<br />
Kürbisse geerntet. Die<br />
Ausbeute konnte sich<br />
wirklich sehen lassen.<br />
Alle waren sich einig,<br />
daraus eine Kürbissuppe zu machen. Und die hat allen sehr<br />
geschmeckt.<br />
Neben der leckeren Kürbissuppe zum Abschluss hatte das<br />
Projekt auch noch einen fördernden Aspekt. So wurden zum<br />
Beispiel die Körperkoordination, die Tiefensensibilität, das<br />
Verantwortungsbewusstsein, die Geduld sowie die Zuverlässigkeit<br />
geschult. Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
der Gruppe wurde durch die gemeinsame Pfl ege des Kürbisbeetes<br />
gestärkt.<br />
Andreas Graziano meinte: „Tolles Projekt. Es hat richtig Spaß<br />
gemacht, die Kürbisse einzupfl anzen <strong>und</strong> zu pfl egen.“ Dieses<br />
Jahr machen wir wieder gemeinsam ein Projekt.<br />
Corinna Schaile, Auszubildende zur Arbeitserzieherin im<br />
Berufsbildungsbereich Schwäbisch Hall<br />
Pfl anzen, Wachstum beobachten, Suppe vorbereiten – das Kürbis-<br />
Projekt in Schwäbisch Hall
„ZUSAMMENARBEIT IST EINE LOHNENSWERTE SACHE“<br />
Erstaunliche Leistungen<br />
Welche erstaunlichen Leistungen dort erbracht werden<br />
können, wurde mir bei einer Führung durch Standortleiter<br />
Christof Sanwald deutlich. So werden beispielsweise in der<br />
hauseigenen Schreinerei kleine Weinkisten <strong>und</strong> Holzdisplays<br />
<strong>für</strong> regionale Weingärtnergenossenschaften hergestellt. In<br />
einer anderen Abteilung werden z.B. Bordwerkzeuge des Audi<br />
A6 <strong>für</strong> das Werk in Neckarsulm zusammengestellt. In einem<br />
weiteren Bereich sind es Kompressionsstrümpfe, die <strong>für</strong> das<br />
Heilbronner Krankenhaus sortiert, auf Wiederverwendbarkeit<br />
geprüft <strong>und</strong> zusammengelegt werden. „Wir zergliedern die<br />
Arbeitsschritte, bis sie die Mitarbeiter ausführen können“,<br />
sagt Standortleiter Sanwald. Und durch das umfangreiche<br />
Angebot im Haus können die Menschen nach ihren Fähigkeiten<br />
eingesetzt werden. Dabei spielt auch die Qualifi zie-<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
ARBEIT<br />
Ewald Podlich<br />
stellt <strong>für</strong><br />
Gessler & Bolch<br />
Kartonecken<br />
auf. Im Hintergr<strong>und</strong><br />
Gruppenleiter<br />
Jürgen Kleiner<br />
Seit einigen Jahren arbeitet die Gessler & Bolch Insektenschutz AG mit der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />
Heilbronn e.V. zusammen. Firmenchef Matthias Gessler berichtet in seinem Unternehmens-Magazin von<br />
einem Besuch in Heilbronn-Böckingen.<br />
rung der Mitarbeiter eine große Rolle. Hier lernen sie nicht<br />
nur die Handgriffe <strong>für</strong> ihre Tätigkeit, sondern auch ganz<br />
alltägliche Dinge wie z.B. das Einkaufen oder das Verhalten<br />
im Straßenverkehr.<br />
Besonders stolz war ich, als mir der Bereich gezeigt wurde,<br />
in dem <strong>für</strong> uns unter anderem Kunststoffteile zusammengebaut<br />
<strong>und</strong> Federstifte vorbereitet werden. Die akribische<br />
Dokumentation eines jeden Handgriffs ist beeindruckend.<br />
Es war ein tolles Gefühl in die lachenden Gesichter dieser<br />
Menschen zu schauen.<br />
Der Besuch hat mir deutlich aufgezeigt, dass diese Zusammenarbeit<br />
eine lohnenswerte Sache ist. Es steht außer Frage,<br />
dass wir diese Zusammenarbeit auch in Zukunft fortführen.<br />
Matthias Gessler<br />
9
ARBEIT / WOHNEN<br />
GEMEINNÜTZIGES PROJEKT<br />
72 St<strong>und</strong>en<br />
Die Aktion „72 St<strong>und</strong>en – Uns schickt<br />
der Himmel“ hat 2009 b<strong>und</strong>esweit<br />
großes Aufsehen erregt. Der B<strong>und</strong><br />
Deutsche Katholische Jugend (BDKJ)<br />
<strong>und</strong> der Südwestr<strong>und</strong>funk hatten dazu<br />
aufgerufen, innerhalb von 72 St<strong>und</strong>en<br />
ein gemeinnütziges Projekt zu realisieren.<br />
An den Standorten Bad Friedrichshall,<br />
Heilbronn-Böckingen <strong>und</strong><br />
Ingelfi ngen der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />
Heilbronn wurden drei Projekte<br />
durchgeführt. schw.<br />
10 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
BAD FRIEDRICHSHALL<br />
Überall taten sich Türen auf<br />
„Barbararen“ durchbrachen mit Verbindungsweg zwischen <strong>Werkstätte</strong> <strong>und</strong> Wohnanlage Barrieren<br />
In Bad Friedrichshall waren die „Barbararen“,<br />
die Ministranten der St.-Barbara-<br />
Kirche, in der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />
im Einsatz. Acht Mädchen <strong>und</strong> sieben<br />
junge Männer zwischen 13 <strong>und</strong> 27<br />
Jahren stellten unter der Koordination<br />
von Gabriele Geiger <strong>und</strong> von Standortleiter<br />
Ewald Käfer einen lange gewünschten<br />
Verbindungsweg zwischen dem Pausenhof<br />
der <strong>Werkstätte</strong> <strong>und</strong> der benachbarten<br />
Terrasse der betreuten Seniorenwohnanlage<br />
an der Friedlandstraße her. Es gibt<br />
zwischen beiden Einrichtungen „in direkter Nachbarschaft“<br />
schon seit Jahren Ge-meinsamkeiten: Gedächtnistraining,<br />
Gymnastik <strong>und</strong> einmal monatlich ein Wortgottesdienst im<br />
Gemeinschaftsraum der Senioren verbinden die Teilnehmer.<br />
Um den Weg zueinander zu vereinfachen, wurden im praktischen<br />
Sinn Barrieren durchbrochen <strong>und</strong> der Weg zu einem<br />
noch intensiveren Miteinander frei gemacht. Bürgermeister<br />
Peter Dolderer begrüßte die Akteure. Dann ging es Schlag auf<br />
Schlag: Zaun weg, Sträucher roden, Untergr<strong>und</strong> <strong>für</strong> den Belag<br />
mit Schotter, Kies <strong>und</strong> Beton vorbereiten <strong>und</strong> am Ende mit<br />
Pfl astersteinen belegen. Erfreulich schnell taten sich überall<br />
WOHNANLAGE BÖCKINGEN<br />
Steingarten<br />
Die „Seeräuber“-Firmlinge aus der<br />
katholischen Seelsorgeeinheit Böckingen<br />
haben am Wohnhaus Längelterstraße<br />
193 in Böckingen den in die<br />
Jahre gekommenen Garten erneuert<br />
<strong>und</strong> einen Steingarten angelegt. 25<br />
junge Menschen waren unter Anleitung<br />
ihres Betreuers <strong>und</strong> der Gartenbaugruppe<br />
der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />
so fl eißig, dass sie schon vor denvorgegebenen<br />
72 St<strong>und</strong>en fertig waren.<br />
Beim Grillfest wurde gefeiert.<br />
WOHNANLAGE INGELFINGEN<br />
Begegnungsgarten<br />
Der Ingelfi nger Stamm der Pfadfi<br />
nder St. Georg legte in Ingelfi ngen<br />
den "Begegnungsgarten" der Wohnanlage<br />
in der Lessingstraße 1 neu<br />
an. Die Europaabgeordnete Eveline<br />
Gebhardt (SPD) war Patin der Aktion.<br />
Nach dem Pfl anzen <strong>und</strong> Pfl astern gab<br />
es ein großes „Begegnungsfest“ mit<br />
der Bevölkerung, zu dem auch der<br />
Musikverein Ingelfi ngen aufspielte.<br />
Eine Dokumentation war in der Kreissparkasse<br />
Ingelfi ngen zu sehen.<br />
Türen auf: Der Landschaftsgärtner <strong>und</strong><br />
Maurer Lothar Dost stellte Maschinen,<br />
Fachwissen <strong>und</strong> sich selbst zur Verfügung.<br />
Herbert Schädel vom städtischen<br />
Bauhof holte mit dem LKW Schotter<br />
<strong>für</strong> die F<strong>und</strong>amente. Die Kochendorfer<br />
Firma Mangold spendete Materialien.<br />
Steine, Zement, Schubkarren, Spaten,<br />
Hacken <strong>und</strong> mehr . Sogar ein Hochbeet<br />
im Garten der Seniorenwohnanlage,<br />
von dem die dortige Mitarbeiterin<br />
Klara Geiger träumte, wurde Realität.<br />
Ein Menü <strong>für</strong> alle spendierte Walter Blank von McDonalds,<br />
andere Leckereien gab es von der Bäckerei Hirth <strong>und</strong> der<br />
Metzgerei Nothwang. Kostenlos waren auch die Getränke<br />
von der BAG. Hintergr<strong>und</strong>musik ertönte aus einem von Elektro-Fuchs<br />
geschenkten CD-Player. Die Salinen-Apotheke<br />
hatte vorsorglich einen Verbandskasten spendiert. Auch<br />
Geldspenden zum Beispiel von Blumen-Funk, der Kreissparkasse<br />
<strong>und</strong> einigen Senioren halfen. Zum Abschlussfest auf<br />
dem Gelände der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> hatten Bewohnerinnen<br />
der Friedlandstraße Kuchen gebacken <strong>und</strong> Kaffee<br />
gekocht. Marlene Maurhoff
OFFENE ANGEBOTE KÜNZELSAU<br />
„Weihnachten im Schuhkarton“<br />
Eine Aktion von Geschenke der Hoffnung e.V., einem christlichen<br />
Missions- <strong>und</strong> Hilfswerk mit internationalem Profi l.<br />
„Überraschend groß“ war <strong>für</strong> Sabine Birkert von den Offenen<br />
Angeboten Künzelsau der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> Heilbronn<br />
die Hilfsbereitschaft insbesondere von Kindern <strong>und</strong><br />
Jugendlichen. Für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“<br />
haben Kindergärten, Schüler der beiden Gymnasien <strong>und</strong> der<br />
Realschule sowie junge Vereins-Mitglieder insgesamt über<br />
300 bunte Geschenkpäckchen in der Sammelstelle Keltergasse<br />
43 abgegeben. Sabine Birkert: „Unsere Servicestelle war<br />
in diesen Tagen vielbeachtet. Dreimal mussten wir das Auto<br />
bzw. den Bus vollladen, um alle Pakete an die Annahmestelle<br />
zu transportieren.“ Die Pakete waren auch im Schaufenster<br />
ein Blickfang. Immer wieder kamen Passanten <strong>und</strong> erk<strong>und</strong>igten<br />
sich nach dem Ablauf der Aktion. Birkert: „Der Gedanke<br />
ist, dass die Freude, die wir durch Weihnachten haben,<br />
weitergegeben werden soll an Kindern in Not.“ Dazu bekleben<br />
die Teilnehmer einen Schuhkarton mit buntem Papier.<br />
Dann entscheiden sie, <strong>für</strong> welches Geschlecht <strong>und</strong> Alter sie<br />
ihr Geschenk packen möchten. Entsprechend wird der Aufkle-<br />
SELBSTBESTIMMTES LEBEN<br />
Allein auf großer Reise<br />
Zum selbst bestimmten Leben gehört auch die Chance auf<br />
eine Urlaubsreise. Elisabeth Deiss, Elke Häußer <strong>und</strong> Klaus<br />
Käpplinger von der Werkstatt Schwäbisch Hall haben dieses<br />
Erlebnis gehabt. Sie leben in Außenwohngruppen der Offenen<br />
Angebote Schwäbisch Hall, sind befre<strong>und</strong>et <strong>und</strong> wollten<br />
gemeinsam in Urlaub fahren. Kurztrips in der Region hatten<br />
Elisabeth Deiss <strong>und</strong> Klaus Käpplinger tauschen<br />
Urlaubserinnerungen aus.<br />
WOHNEN<br />
Bunte Pakete lenkten die Aufmerksamkeit auf die Keltergasse<br />
ber platziert. Pro Karton wurde eine Spende von 6 Euro <strong>für</strong><br />
das Porto gemacht. Die Pakete kamen von der Sammelstelle<br />
in Künzelsau zu einer zentralen Annahmestelle. Danach<br />
gingen sie auf die Reise in die Elendsviertel von Osteuropa<br />
<strong>und</strong> Südafrika.<br />
sie schon öfters miteinander unternommen. Jetzt wollten sie<br />
einmal gemeinsam in Urlaub fahren. Oliver Beduhn, Leiter<br />
der Offenen Angebote in Schwäbisch Hall, unterstützte die<br />
Drei bei ihrem Vorhaben von der Planung bis zur Heimkehr.<br />
2008 verbrachten sie ihren Sommerurlaub zusammen<br />
in Freudenstadt im Schwarzwald. 2009 reisten sie in der<br />
Gruppe an die Türkische Riviera. In diesem Jahr planen sie<br />
wieder einen Urlaub alleine.<br />
Die Schwarzwaldtour ging mit der Bahn von Schwäbisch<br />
Hall über Heilbronn <strong>und</strong> Stuttgart nach Freudenstadt. Die<br />
Bahnhofsmissionen in Heilbronn <strong>und</strong> Stuttgart waren beim<br />
Umsteigen behilfl ich. Das Urlaubsprogramm war täglich<br />
gefüllt mit Fußball schauen, Spazieren gehen, Wanderungen<br />
in der Region. Ausfl üge führten nach Freiburg <strong>und</strong> ins Freilandmuseum<br />
„Vogtbauernhöfe“. Die Urlauber lernten auch<br />
Spezialitäten aus dem Schwarzwald kennen. Der Schwarzwälder<br />
Schinken schmeckte ihnen gut. Fazit: Alles hat prima<br />
geklappt. Gemeinsamer Urlaub mit Unterstützung der Offenen<br />
Angebote macht viel Spaß.<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
11
WOHNEN<br />
12 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
AUSFLUG NACH KARLSRUHE<br />
Auf der Seite des Rechts<br />
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten <strong>und</strong> zu schützen<br />
ist Verpfl ichtung aller staatlichen Gewalt.<br />
Im Jubiläumsjahr „60 Jahre Deutschland“ hatten sich die<br />
Heimbeiräte der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> Heilbronn 2009<br />
ein besonderes Ausfl ugs-Ziel ausgesucht: im B<strong>und</strong>esverfassungsgericht<br />
in Karlsruhe war man „auf der Seite des<br />
Rechts“. Eine Arbeitsgruppe hatte die Reise vorbereitet. Mit<br />
Stadtbahn <strong>und</strong> Kleinbus steuerten die 28 Teilnehmer aus<br />
der ganzen Region das Ziel an. Dort gab es am Eingang<br />
Über die vielfältigen Aufgaben der Verwaltung<br />
des Hohenlohekreises informierten<br />
sich Mitglieder des Heimbeirats<br />
der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />
Heilbronn zusammen mit ihren<br />
Betreuern im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung.<br />
Günter Rammhofer,<br />
Leiter des Dezernats <strong>für</strong> Familie,<br />
Bildung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, stellte den<br />
Hohenlohekreis <strong>und</strong> einzelne Bereiche<br />
der Kreisverwaltung vor. Beim R<strong>und</strong>gang<br />
durch das Haus konnten die Besucher<br />
einen Blick hinter die Kulissen<br />
werfen. Neben der Zulassungsstelle,<br />
[§ 1, Abs. 1 des Gr<strong>und</strong>gesetzes der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland]<br />
HEIMBEIRAT BESUCHTE LANDRATSAMT KÜNZELSAU<br />
Hinter den Kulissen des Hohenlohekreises<br />
dem Sozialamt, dem<br />
Umwelt- <strong>und</strong> Baurechtsamt<br />
stand auch<br />
das Kreismedienzentrum<br />
auf dem Tagungsprogramm.<br />
Dem informativen<br />
Vormittag schloss<br />
sich ein gemeinsames<br />
Mittagessen im Hohenloher<br />
Krankenhaus in Künzelsau an.<br />
Die Besichtigung fand im Rahmen von<br />
„RegioFo“ statt. Sie ist bei der Evangelischen<br />
Fachschule <strong>für</strong> Heilerziehungspfl<br />
ege in Schwäbisch Hall angesiedelt.<br />
zunächst strenge Personen-<br />
<strong>und</strong> Taschen-Kontrollen. „Alle<br />
waren sehr nett <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich“,<br />
wurde festgestellt. Die<br />
Führerin hat erklärt, was die<br />
Richter machen. Besonders<br />
haften blieb der wichtige Satz<br />
des Gr<strong>und</strong>gesetzes: „Die Würde<br />
des Menschen ist unantastbar.“<br />
Als Ölgemälde konnten<br />
alle bisherigen Präsidenten des Gerichtes besichtigt werden.<br />
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des Sitzungssaals.<br />
„In diesem Raum auf den Richterstühlen sitzen zu dürfen,<br />
war besonders schön“, schwärmten die sitzungserfahrenen<br />
Heimbeiräte. Nach dem Besuch des Landtages in Stuttgart<br />
war die Besichtigung des B<strong>und</strong>esverfassungsgerichtes ein<br />
weiteres eindrucksvolles Erlebnis. schw.<br />
Auch die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> ist<br />
Mitträger. Die REGIOnale FOrtbildung<br />
macht Angebote der Behindertenhilfe<br />
in Hohenlohe-Franken. schw.
"KUNST-SCHAFFEN"<br />
„Drei Riesen“ in Kirchhausen<br />
Vor der <strong>Werkstätte</strong> befreite <strong>Werkstätte</strong>n-Vorstand Hans-Christoph Ketelhut die drei Riesen unter<br />
Beifall des Publikums von einer großen roten Schleife.<br />
Ein Jahr waren die 84 Mitarbeiter kreativ. KONTAKT berichtet<br />
in der letzten <strong>Ausgabe</strong>. Mit großer Begeisterung wurden<br />
ehemalige Dachbalken unter Anleitung des Sinsheimer<br />
Kunstmalers <strong>und</strong> Bildwerkers Paul Berno Zwosta zu „Drei<br />
BRANDSCHUTZTAGE<br />
Die Gefahren eines Feuers<br />
Im Rahmen eines Workshops der Berufl ichen Bildung wurden<br />
die Mitarbeiter am Standort Kirchhausen über richtiges<br />
Verhalten im Brandfall geschult. Die Gefahren eines Feuers<br />
<strong>und</strong> das richtige Auslösen eines Notrufes wurden erklärt.<br />
Die Brandschutzübung wurde mit dem Brandschutzbeauftragten<br />
Hans Mühlmann durchgeführt. Die Übung musste<br />
bei der Berufsfeuerwehr der Stadt Heilbronn gemeldet<br />
werden. Danach verließen alle Mitarbeiter <strong>und</strong> Gruppenleiter<br />
das Gebäude. Sie gingen abteilungsweise zur Sammelstelle.<br />
Dort wurde auch der richtige Umgang mit dem Feuerlöscher<br />
erklärt.<br />
KIRCHHAUSEN | STANDORTE<br />
Riesen“ gesägt, gefräst,<br />
geschliffen <strong>und</strong> bemalt.<br />
Sie stehen jetzt als Wahrzeichen<br />
vor dem Eingang.<br />
„Die Riesen stehen auch <strong>für</strong><br />
die Kunst, aufeinander zu<br />
hören“, sagte <strong>Werkstätte</strong>n-<br />
Vorstand Pfarrer i.E. Hans-<br />
Christoph Ketelhut bei der<br />
Enthüllung. Auch bei der<br />
Collage im Foyer arbeiteten<br />
viele Hände zusammen.<br />
Mit Unterstützung der<br />
Heilbronner Kunstmalerin<br />
Dana gestalteten einige<br />
Mitarbeiter großformatige<br />
<strong>und</strong> farbenfrohe Selbst-<br />
Porträts.<br />
In kreativer Zusammenarbeit<br />
mit der Heilbronner<br />
Töpferin Lore Krämer-<br />
Bacher entstanden aus Tonmasse<br />
lebensgroße Hände. Durch die Zeit gemeinsamen<br />
Schaffens mit externen Künstlern sei auch ein Stück Integration<br />
gelebt worden, betonte Hans-Christop Ketelhut:<br />
„Gemeinsam sind wir riesig.“ schw.<br />
Hans Mühlmann löst den Feueralarm in der<br />
Werkstatt aus Foto: Thomas Schöning-Drautz<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
13
STANDORTE | HEILBRONN<br />
TAG DER OFFENEN TÜR<br />
Hoher Besuch in Böckingen<br />
Audianer bei „Händen, die arbeiten wollen"<br />
Die Standortleiter Christof Sanwald <strong>und</strong> Achim Schellenbauer<br />
strahlten um die Wette: Zum gut besuchten Tag der<br />
offenen Tür in der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> in Heilbronn-<br />
Böckingen kam hoher Besuch aus Neckarsulm. Dieter Knoll,<br />
Leiter der Fertigungsplanung Montagen bei Audi, erlebte mit<br />
seinen Mitarbeitern Peter Klatt <strong>und</strong> Peter Wlodarczyk die<br />
zertifi zierte Qualitätsarbeit <strong>für</strong> den Autobauer. In Böckingen<br />
wurde 2009 die Montage umgestaltet <strong>und</strong> eine optische<br />
Qualitätskontrolle eingeführt. Drei Kameras prüfen die mit<br />
über einem Dutzend Teilen bestückten Werkzeugkästen <strong>für</strong><br />
die Neckarsulmer Modelle automatisch auf Vollständigkeit.<br />
Die gute Nachricht: Audi wird noch mehr Teile in Böckingen<br />
montieren lassen.<br />
Dass mehr Firmenk<strong>und</strong>en als früher den Weg nach Böckingen<br />
fanden, freute Vorstand Pfarrer i.E. Hans-Christoph Ketelhut:<br />
„Das Vertrauen unserer K<strong>und</strong>en in die Qualität unserer<br />
Leistung führt verstärkt zu komplexeren Aufträgen.“<br />
Die Kurzandacht zur Eröffnung des Tages hatte Ketelhut<br />
Dieter Knoll von Audi Neckarsulm (links) überzeugte sich mit<br />
Pfarrer Hans-Christoph Ketelhut von der Qualitätsarbeit in Böckingen.<br />
14 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
unter das Wort von den „Händen, die arbeiten wollen“<br />
gestellt <strong>und</strong> die Bedeutung des „Miteinanders“ in der Zusammenarbeit<br />
nach innen <strong>und</strong> außen hervorgehoben.<br />
Dieses Miteinander praktizierten auch Schulklassen, die bei<br />
der Essensausgabe <strong>für</strong> die vielen Besucher halfen oder sich<br />
über die vielfältigen Arbeits- <strong>und</strong> Berufsbildungsbereiche<br />
samt Freiwilligem Sozialen Jahr, Praktikum oder Zivildienststelle<br />
informierten.<br />
Mitmachen war angesagt beim Werkstattrat-Spiel oder<br />
zugunsten des Fördervereins <strong>und</strong> der Stiftung LebensWerkstatt.<br />
Ein Überraschungsständchen <strong>für</strong> Pfarrer Ketelhut gab<br />
es von der Musikgruppe der „Gartenfre<strong>und</strong>e Rasenäcker Heilbronn-Böckingen<br />
e.V.“. Die Gartenfre<strong>und</strong>e pfl egen seit über<br />
15 Jahren gute Nachbarschaft mit der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong>:<br />
Menschen mit Behinderung bewirtschaften unter<br />
fachk<strong>und</strong>iger Anleitung regelmäßig zwei Gartenparzellen in<br />
den Rasenäckern. Diese Arbeit wurde 1993 mit einem Preis<br />
gewürdigt. Gerhard Schwinghammer<br />
Begrüßungs-Ständchen von den<br />
benachbarten Gartenfre<strong>und</strong>en <strong>für</strong><br />
Pfarrer Hans-Christoph Ketelhut.
BLOCKHEIZKRAFTWERK<br />
Böckingen spart Energiekosten<br />
Zur Wärme wird jetzt auch noch Strom erzeugt<br />
HEILBRONN | STANDORTE<br />
Der Gemeinderat von Leingarten mit Bürgermeister Dieter Steinbrenner an der Spitze (Mitte im Hintergr<strong>und</strong>) hat sich von Christof Sanwald die<br />
Funktion des neuen Blockheizkraftwerkes in Böckingen erklären lassen.<br />
Beim Energieverbrauch kann man viel Gutes tun. Das wurde<br />
jetzt auch in Böckingen festgestellt. Dort musste die r<strong>und</strong><br />
30 Jahre alte Heizung erneuert werden. Standortleiter<br />
Christof Sanwald hat ausgerechnet, dass man mit einem<br />
Blockheizkraftwerk am meisten Geld spart. Es wird weniger<br />
Gas gebraucht. Und weil es neben Wärme auch Strom liefert,<br />
fällt auch ein Teil der Stromkosten weg. „Es ist ökologisch<br />
optimal, wenn man Heizen <strong>und</strong> Stromerzeugung kombiniert“,<br />
weiß Sanwald. Über das Fernwärmenetz der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> versorgt das neue Blockheizkraftwerk<br />
alle Gebäude der Bereiche Arbeit, Bildung <strong>und</strong> Wohnen.<br />
In diesem Jahr will er weitere Vorschläge zur Kostenreduzierung<br />
machen: „Energiesparen ist mein Hobby.“ Dass die<br />
<strong>Werkstätte</strong> beim Thema sparsame <strong>und</strong> ökologische Strom-<br />
<strong>und</strong> Wärmeerzeugung auf dem neuesten Stand ist, zeigt<br />
auch in Blick in die Stadt Heilbronn. Sie betreibt elf Blockheizkraftwerke,<br />
die auch ein Beitrag zum Klimaschutz sind.<br />
Der Kohlendioxid-Ausstoß wird nach Berechnungen des<br />
städtischen Hochbauamts pro Anlage jährlich 25 Tonnen<br />
reduziert. 10.000 Euro Betriebskosten pro Kraftwerk werden<br />
bei der Stadt jährlich eingespart. schw.<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
15
STANDORTE | BAD FRIEDRICHSHALL<br />
AUF DEM WEG ZU DEN SPECIAL OLYMPICS <strong>2010</strong> IN BREMEN<br />
Der Fußballhimmel über Bad Friedrichshall<br />
Im Mai 2009 wurde in der<br />
<strong>Werkstätte</strong> Bad Friedrichshall<br />
Fussball als Angebot der<br />
Arbeitsbegleitenden Maßnahmen<br />
aufgenommen. In<br />
kürzester Zeit wuchs die<br />
Teilnehmerzahl auf 15. Die<br />
Stadt Bad Friedrichshall<br />
stellte spontan den Fußballplatz<br />
neben der „Glück auf<br />
Halle“ zur Verfügung. Hier<br />
fi ndet wöchentlich das<br />
zweistündige Training statt.<br />
Ziel ist dabei nicht nur die<br />
Verbesserung von Technik,<br />
Geschicklichkeit <strong>und</strong> Ausdauer,<br />
sondern auch die<br />
Formung des Teams. Nur im<br />
Team kann man ein Spiel<br />
gewinnen <strong>und</strong> Siege feiern.<br />
Mit Spenden wurden Trikots <strong>und</strong> Stutzen gekauft. Die einheitliche<br />
Mannschaftskleidung fördert das Teamdenken<br />
zusätzlich. Mit Spenden wurden auch Trainingsbälle<br />
beschafft. Dem Aufruf, nicht genutzte Stollenschuhe dem<br />
Fußballteam zu spenden, folgten so viele Mitarbeiter der<br />
<strong>Werkstätte</strong>, dass alle Spieler bestens ausgestattet sind.<br />
Unsere erste Turniereinladung erhielten wir aus Nagold/<br />
Vollmaringen. In vier Bussen reisten zahlreiche Fans aus<br />
Werkstatt, Stadthaus <strong>und</strong> interessierte Eltern an. Für lautstarke<br />
Unterstützung war also gesorgt. Durch eine tolle<br />
Mannschaftsleistung erreichten wir einen 4 Platz. Stolz <strong>und</strong><br />
glücklich kehrten wir nach Bad Friedrichshall heim.<br />
Die nächste Turniereinladung nach Marburg an der Lahn<br />
in Hessen nutzten wir <strong>für</strong> ein dreitägiges Trainingslager.<br />
Dann kamen die Spiele: Lahnwerkstätten Marburg - Bad<br />
Friedrichshall 2:5; Kehna - Bad Friedrichshall 0:6. Im Finale<br />
gegen Spektrum Marburg zeigte das Team Bad Friedrichshall<br />
eine starke Mannschaftsleistung. Mit 6:1 haben wir<br />
den vermeintlich starken Gegner besiegt. Wir waren Sieger<br />
des Turniers mit sechs Mannschaften. Jeder Spieler brachte<br />
vollen Einsatz an seinem Platz. Eine überragende Leistung<br />
16 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
Fußball-Turnier in Nagold. Die Bad Friedrichshaller Fußballer waren erfolgreich dabei.<br />
bot Torwart Mathias Fiene, der manch brenzlige Situation<br />
meisterte. In die Torschützenliste konnten sich eintragen:<br />
Benedikt Eberhardt mit 10 Toren, Ömer Cümen mit 5 Toren<br />
<strong>und</strong> Kevin Engelhardt mit 3 Toren. Der erfolgreiche Tag<br />
endete mit einem Open Air Konzert.<br />
Nach der Besichtigung von Marburg nahmen wir Abschied<br />
von Ex-Zivi Benjamin Posslovski <strong>und</strong> Ex-FSJler Marian<br />
Rostan. Als Co-Trainer hatten sie erheblichen Anteil am<br />
Aufbau <strong>und</strong> Erfolg dieser Mannschaft.<br />
Unser großes Ziel ist die Teilnahme an den Special Olympics<br />
im Jahr <strong>2010</strong> in Bremen. Sie bedeutet <strong>für</strong> jeden von uns: ein<br />
„Traum“ wird wahr. 12 000 Teilnehmer <strong>und</strong> Teilnehmerinnen<br />
werden erwartet. Wir gehören dazu! Schön ist es zu sehen,<br />
dass gerade im Hinblick auf die Teamentwicklung große<br />
Fortschritte gemacht wurden. Die Spieler treffen sich inzwischen<br />
auch im privaten Rahmen außerhalb der <strong>Werkstätte</strong>.<br />
Sie respektieren die Leistung <strong>und</strong> das Engagement jedes<br />
Teamkollegen. Die Entwicklung von Fairness <strong>und</strong> kameradschaftlichem<br />
Verhalten ist <strong>für</strong> uns Trainer neben dem Sportlichen<br />
Erfolg der Mannschaft das schönste Erlebnis.<br />
Heike Acker (Trainerin) <strong>und</strong> Achim Henn (Trainer)
INTEGRATION IN DEN VEREIN<br />
FSV gründet eigene Abteilung<br />
Heike Acker ist begeistert:<br />
„Super! Klasse!“ Die Übungsleiterin<br />
greift beim Hallen-Triathlon<br />
ebenso wie ihre Assistentin<br />
Gaby Rostan beherzt zu, wenn<br />
mal eine Bewegung aus der<br />
Koordination zu geraten droht.<br />
Die Sportler sind Menschen mit<br />
Behinderung.<br />
Die Gruppenleiterin in der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> in Bad<br />
Friedrichshall treibt selbst viel<br />
Sport: Fußball, Ski, Wandern <strong>und</strong><br />
mehr. Jetzt macht sie jeden<br />
Dienstag ab 17.15 Uhr mit gut<br />
zwei Dutzend Menschen mit Behinderung<br />
therapeutische Spiele<br />
mit Spaßfaktor. Sie will über das Sportangebot zur Steigerung<br />
der körperlichen Leistungsfähigkeit, zur Förderung der<br />
Eigeninitiative <strong>und</strong> des Selbstvertrauens, zur Integration <strong>und</strong><br />
zur Teamfähigkeit beitragen.<br />
Es war zunächst eine Privatinitiative, die diese Sportgruppe<br />
<strong>für</strong> Menschen mit Behinderung ins Leben gerufen hat. Bad<br />
Friedrichshalls Bürgermeister Peter Dolderer stellt Räume<br />
bereit. Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> Heilbronn unter-<br />
Das Fußballteam aus Bad Friedrichshall hat sich <strong>für</strong> <strong>2010</strong> hohe<br />
Ziele gesteckt. Im Juni will man bei den „Special Olympics<br />
National Summer Games“ in Bremen mit kicken – vorausgesetzt,<br />
die Reise ist bezahlbar. Ein erster großer Schritt dahin<br />
ist eine 1600-Euro-Spende der Bäckerei Härdtner GmbH<br />
aus Neckarsulm. Das Geld kommt aus Sammeldosen der<br />
<strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong>, die noch in 25 Bäckerei-Filialen<br />
auf den Verkaufstheken stehen. Im Bild von links Stefanie<br />
Härdtner von der Härdtner-Geschäftsleitung, BW-F<strong>und</strong>raiser<br />
Hans Kahlau <strong>und</strong> Härdtner-Mitarbeiterin Manja Guy<br />
Menschen mit Behinderung sind jetzt als zehnte Sportabteilung<br />
in den FSV Bad Friedrichshall integriert <strong>und</strong><br />
trainieren einmal wöchentlich in der Glück-Auf-Halle.<br />
BAD FRIEDRICHSHALL | STANDORTE<br />
stützt das Projekt. Und der FSV<br />
Bad Friedrichshall mit seinen<br />
über 3000 Mitgliedern hat einen<br />
besonderen Integrationsbeitrag<br />
geleistet. Präsident Peter Knoche:<br />
„Wir haben <strong>für</strong> den Behindertensport<br />
eine zehnte Abteilung eingerichtet.“<br />
Vorsitzender, Kassier<br />
<strong>und</strong> Schriftführer ist Dietmar<br />
Fischer aus Untereisesheim, Stellvertreterin<br />
<strong>und</strong> Übungsleiterin<br />
Heike Acker, Assistentin Gabi<br />
Rostan.<br />
Im Moment hat die Abteilung 27<br />
Mitglieder. Sie kommen aus der<br />
<strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> Bad<br />
Friedrichshall <strong>und</strong> dem günstig<br />
zur Halle gelegenen Stadtwohnhaus gegenüber vom Rathaus.<br />
Jetzt sucht man Kontakt zu Schulen <strong>und</strong> weitere ehrenamtliche<br />
Helfer. Dietmar Fischer: „Wir wollen das Angebot von<br />
der Gymnastik über (Schnee-)Wandern bis zu Boccia <strong>und</strong><br />
Reiten ausweiten.“ In Räumen des ebenfalls im Stadtwohnhaus<br />
integrierten Jugendhauses sollen bald Spielabende<br />
stattfi nden. Gerhard Schwinghammer<br />
Info: www.fsv-sport.de/Abteilungen/Behindertensport<br />
SPENDEN FÜR FUßBALLTEAM<br />
Bäckerei Härdtner macht den Weg zu „Special Olympics“ frei<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
17
STANDORTE | BAD FRIEDRICHSHALL<br />
HÖHERE FLEXIBILITÄT UND EFFEKTIVITÄT<br />
Erfolge mit neuer Gruppenstruktur<br />
Die Einführung einer neuen Gruppenstruktur in Bad Friedrichshall<br />
ist abgeschlossen. Die Industriegruppen (Metall,<br />
Verpackung, Konfektion, Montage) <strong>und</strong> unterstützenden<br />
Gruppen (Service <strong>und</strong> Bildung, Arbeitsvorbereitung) wurden<br />
nach einer einheitlichen Struktur <strong>und</strong> mit einem vereinbarten<br />
Standard aufgebaut. Es gibt einen Zubringerdienst,<br />
Arbeitsassistenten/Anleiter, Arbeiter <strong>und</strong> Qualitätsprüfer.<br />
Eine überdachte Bühne, zwei Festzelte, eine Grillstation <strong>und</strong><br />
ein umfangreiches Kuchen-Buffet – so präsentierte sich<br />
Ende Juli 2009 der Standort Bad Friedrichshall der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> Heilbronn. Das große Band-Open-Air<br />
war ein weiteres Highlight in<br />
der Reihe „KulturPur 09“. Der<br />
Auftritt der „Tollhaus Gang“<br />
der Evangelischen Stiftung<br />
Lichtenstern war schwungvoll<br />
<strong>und</strong> melodisch. Da kam<br />
Bewegung ins Publikum.<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> Gäste tanzten<br />
miteinander, klatschten im<br />
Takt oder schunkelten im Zelt<br />
auf den Bänken. Auch Nachbarinnen<br />
aus der Senioren-<br />
Wohnanlage waren zu Gast,<br />
dazu der ehemalige Standortleiter<br />
Harald Frank mit seiner Frau Helgard <strong>und</strong> Heinz-Werner<br />
Kunius als ehemaliger Sozial-Pädagogischer Fachdienst mit<br />
Frau <strong>und</strong> Tochter. Angehörige, Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Sponsoren waren<br />
gekommen. „Handle With Care“, die Band der Offenen Hilfe,<br />
spielte vor „Better Than“. Weil diese Gruppe ausschließlich<br />
aus Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern des Standortes Bad<br />
18 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
OPEN AIR BAD FRIEDRICHSHALL<br />
In Mitarbeitergesprächen werden die zusammen passenden<br />
Personen ausgewählt. Interne <strong>und</strong> externe Qualifi zierungsmaßnahmen<br />
steigern die Fähigkeiten.<br />
Standortleiter Ewald Käfer kann erste Erfolge melden:<br />
„Höhere Flexibilität <strong>und</strong> Effektivität in den Arbeitsgruppen<br />
sind bereits erkennbar.“ Das war das Ziel der Umorganisation.<br />
Neues Festival Kultur pur war ein Erfolg<br />
Die Teilhabe der Menschen mit Behinderungen am Kunst- <strong>und</strong> Kulturleben ist gelungen. Durch die<br />
Öffnung nach außen wurden Begegnungen über den Arbeitsalltag hinaus geschaffen.<br />
Friedrichshall besteht, wurde sie von den r<strong>und</strong> 300 Gästen<br />
natürlich entsprechend gefeiert. Ab 19 Uhr lockte die Profi -<br />
Band „Banderas“ mit Evergreens <strong>und</strong> fetziger Rock-Musik<br />
immer mehr auswärtige Besucher an. So entstand in zehn<br />
St<strong>und</strong>en Open Air bei bester<br />
Stimmung das, was sich Initiator<br />
<strong>und</strong> Standortleiter Ewald<br />
Käfer von den vielfältigen Veranstaltungen<br />
von „KulturPur<br />
09“ aus den Bereichen Musik,<br />
Literatur, Basteln, Tanz <strong>und</strong><br />
Theater unter dem Motto<br />
„Alles Außer Gewöhnlich“<br />
gewünscht hatte. In diesem<br />
Sinne gestalteten Jugendliche<br />
auch einen Passions-Gottesdienst<br />
in der St. Barbarakirche<br />
Bad Friedrichshall mit.<br />
„KulturPur 09" wurde ermöglicht mit Zuschüssen von Gesellschafter.de,<br />
Sparkassen-Stiftung Heilbronn <strong>und</strong> dem Förderverein<br />
der BW. Käfer: „Wir werden KulturPur <strong>2010</strong> nicht in<br />
diesem Umfang weiterführen können. Die Umsetzung des<br />
Gr<strong>und</strong>gedankens bleibt aber erklärtes Ziel.“<br />
Marlene Maurhoff
JUBILARAUSFLUG MAL ANDERS<br />
„Wir erk<strong>und</strong>en den Heilbronner Stadtwald“<br />
Der Jubilarausfl ug in Talheim fand<br />
unter dem Motto statt: „Warum in<br />
die Ferne schweifen.... wir erk<strong>und</strong>en<br />
den Heilbronner Stadtwald“. Jubilarin<br />
Angelika Haußler hatte die Idee, den<br />
Heilbronner Stadtwald zu erk<strong>und</strong>en.<br />
Gruppenleiter Jürgen Heuser hatte<br />
das Programm mit vielen Stationen<br />
vorbereitet. Vom Gaffenberg aus ging<br />
es über das Gelände der ehemaligen<br />
Schweinsbergsiedlung zum Schweins-<br />
SOMMERFEST IN TALHEIM<br />
Pizza vom Chef<br />
Die Presse berichtete<br />
Im Heilbronner Stadtwald<br />
von links:<br />
Peter Schwarz,<br />
Gabriella Burgert,<br />
Angelika Haußler,<br />
Karl-Heinz Gimber,<br />
Wolfram Bauer,<br />
Klaus Mütsch,<br />
Jürgen Heuser (Gruppenleiter),<br />
Susanne Menold.<br />
berg Aussichtsturm. Am Wasserhochbehälter<br />
<strong>und</strong> dem Fernmeldeturm<br />
vorbei erreichten die Wald-Wanderer<br />
den Köpferbrunnen. Weitere Stationen<br />
waren der Köpferstausee mit der Öko-<br />
Stauanlage. Durch den ehemaligen<br />
Sandsteinbruch ging es zur Waldheide<br />
<strong>und</strong> zurück zum Jägerhaus. Die Einkehr<br />
in der Waldgaststätte Jägerhaus hatte<br />
man sich nach einem erlebnisreichen<br />
Tag wahrlich verdient.<br />
Standortleiter Berthold Kirch war<br />
mehr als zufrieden: „Unser Sommerfest<br />
ist sehr gut angekommen. Das<br />
Wetter war ideal. Es sind mehr Gäste<br />
gekommen als erwartet.“ Und die Heilbronner<br />
Stimme berichtete ausführlich<br />
darüber. Auch über den „Renner“<br />
des Festes: Bereits am Werkstatteingang<br />
wurden die Gäste vom Duft<br />
frischgebackener Pizza <strong>und</strong> Flammkuchen<br />
angelockt. Dieser entströmte<br />
einem von Oleander umrankten Pizzasteinofen.<br />
Die Gäste konnten sich mit<br />
frischen Zutaten Ihre Pizza selbst<br />
zusammenstellen. Das Ausbacken im<br />
mobilen Ofen war Chefsache. Berthold<br />
Kirch persönlich öffnete im Minuten-<br />
TALHEIM | STANDORTE<br />
KOMMUNALPOLITIKER<br />
CDU in Talheim<br />
Kommunal-Politiker aus den CDU-<br />
Bezirken Ilsfeld <strong>und</strong> Lauffen besuchten<br />
vor der Kreistagswahl 2009 die<br />
<strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> in Talheim,<br />
um sich vor Ort über die Arbeit zu<br />
informieren. Sie waren sich einig, dass<br />
es die aktuellen gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen heute umso mehr nötig<br />
machen, den Blick darauf zu richten,<br />
dass Menschen mit Behinderungen<br />
wichtiger Bestandteil unserer Gemeinschaft<br />
sind.<br />
takt die Tür, schob neue Pizzen hinein,<br />
holte die fertigen heraus. „Das war<br />
eine gute Idee“, meinte er nach dieser<br />
Akkordarbeit. Nebenher nahm er sich<br />
auch Zeit, mit den r<strong>und</strong> 90 behinderten<br />
Mitarbeitern <strong>und</strong> deren Familien<br />
zu reden. Sie kamen ja alle bei ihm<br />
vorbei, denn jeder wollte die Chef-<br />
Pizza. Danach machten sie es sich<br />
entweder im neu gestalteten Innenhof<br />
oder in der Cafeteria bequem.<br />
Bei sonnigem Wetter kam der im Frühjahr<br />
dank einer Sach- <strong>und</strong> Arbeitsspende<br />
der Baufi rma Schneider umgestaltete<br />
Innenhof bei allen Gästen<br />
sofort an.<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
19
STANDORTE | TALHEIM<br />
SCHULUNG UMWELTSCHUTZ UND ENERGIESPAREN<br />
Zweimal drücken spart Wasser<br />
Siebzehn Mitarbeiter wurden am Standort Talheim von der Berufl ichen Bildung<br />
an zwei Tagen zu den Themen Umweltschutz <strong>und</strong> Energiesparen geschult.<br />
Im Mittelpunkt stand der sparsame Umgang von Wasser <strong>und</strong><br />
Energie am Arbeitsplatz.<br />
Womit heizen wir? Woher bekommen wir unser Wasser?<br />
Können wir jedes Wasser trinken? All diese Fragen haben<br />
uns im Kurs beschäftigt. In einem Film wurde gezeigt, woher<br />
das Trinkwasser in Talheim kommt. Der Bodensee ist unser<br />
großer Wasserspeicher. Von dort kommt das Wasser in<br />
großen Leitungen zu uns. Dann konnten wir uns die Heizung<br />
<strong>und</strong> die Wasserleitungen am Standort anschauen. Es gibt<br />
eine ganze Menge Leitungen, die uns mit Wasser versorgen.<br />
Standortleiter Berthold Kirch hat uns alles erklärt. Er<br />
hat auch ausgerechnet, wie viel Wasser <strong>und</strong> wie viel Strom<br />
am Standort Talheim verbraucht werden. Am Beispiel von<br />
Steinen erklärte er, wie viel Kohle wir jeden Tag zur Arbeit<br />
schleppen müssten, damit wir es warm <strong>und</strong> hell haben.<br />
Dann wurde es richtig anstrengend. Die Teilnehmer mussten<br />
selbst Energie erzeugen. Die Aufgabe war: so lange auf<br />
dem Heimtrainer treten, bis eine 60 Watt Glühbirne eine<br />
St<strong>und</strong>e lang brennt. Hier haben die Teilnehmer den Unterschied<br />
zur 11 Watt Energiesparlampe festgestellt. Für die<br />
60 Watt Lampe musste die Gruppe ca. 20 Minuten treten.<br />
MITARBEITERMOTIVATION<br />
Mit 320 PS r<strong>und</strong> um die Werkstatt Talheim<br />
Die Talheimer Mitarbeiter montieren<br />
schon viele Jahre mit großer Zuverlässigkeit<br />
Kühlerteile <strong>für</strong> die Firma<br />
Behr in Stuttgart. Gruppenleiter Hans<br />
Schubert hatte die Idee, den Mitarbeitern<br />
zu zeigen, in welchem „Superschlitten“<br />
die bei uns montierten Teile<br />
verbaut werden. Das Porsche-Zentrum<br />
Heilbronn machte mit <strong>und</strong> fuhr mit<br />
dem Sportwagenklassiker Porsche 911<br />
in Talheim vor. Alle Mitarbeiter durften<br />
eine R<strong>und</strong>e um das Industriegebiet<br />
mitfahren. „Pilot“ war Gruppenleiter<br />
20 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
Bei der Energiesparlampe<br />
haben vier Minuten auf dem<br />
Heimtrainer ausgereicht. Dabei<br />
sind alle ganz schön ins Schwitzen<br />
gekommen. Gemeinsam<br />
wurde überlegt, wo<strong>für</strong> wir<br />
Wasser brauchen. Dazu<br />
haben die Teilnehmer ein<br />
Plakat gestaltet. Es sind<br />
circa 130 Liter jeden Tag<br />
pro Person. Am meisten Wasser<br />
verbrauchen wir täglich<br />
<strong>für</strong> die Klospülung. Jedes<br />
Mal, wenn wir auf die Toilette<br />
gehen, spülen wir neun Liter Trinkwasser durch die Toilette<br />
ins Abwasser! Die Toiletten in Talheim sind sehr modern.<br />
Sie haben eine Stoppfunktion zum Wassersparen: einmal<br />
Drücken bedeutet viel Wasser. Beim zweiten Mal Drücken<br />
stoppt das Spülwasser. Die Teilnehmer des Kurses haben eine<br />
Visualisierung <strong>für</strong> die Toiletten ausgesucht, die hilft, an das<br />
Wasser sparen zu denken. Birgit Fleisch<br />
Ray Wessel. Einen ganzen Tag<br />
stand der 320 PS-Flitzer zur<br />
Verfügung. Es war eine unvergessliche<br />
„Er-Fahrung“ <strong>für</strong><br />
alle Mitarbeiter. Ihnen wurde<br />
„begreifbar, erfahrbar <strong>und</strong><br />
hörbar“ gemacht, in welchem<br />
Automobil die bei uns vormontierten<br />
Kühlerteile verbaut<br />
sind. Dazu gab es passende<br />
Anstecker, Porscheposter <strong>und</strong> Kappen,<br />
die begeistert angenommen wurden.<br />
Berthold Kirch
HOHENLOHE | STANDORTE<br />
WERKSTATT-STANDORTE AUF HOHENLOHER WIRTSCHAFTSMESSE<br />
Politiker auf dem Spenden-Stepper<br />
Auf der Hohenloher Wirtschaftsmesse im<br />
September 2009 in Künzelsau stellten auch<br />
unsere drei Werkstattstandorte Ingelfi ngen,<br />
Schwäbisch Hall <strong>und</strong> Crailsheim aus.<br />
In unmittelbarer Nähe zu den Ständen der<br />
wichtigsten Industriek<strong>und</strong>en konnte den r<strong>und</strong><br />
23.000 Messebesuchern ein guter Eindruck<br />
von der Angebotsvielfalt der <strong>Werkstätte</strong>n<br />
sowie des Berufsbildungs- <strong>und</strong> Wohnbereichs<br />
vermittelt werden. Der professionelle<br />
Auftritt <strong>und</strong> besonders die hohe Qualität<br />
der präsentierten Fertigungsmuster brachten<br />
viele Besucher zum Staunen. So ist es an<br />
den drei Messetagen gelungen, die Image-<br />
<strong>und</strong> Kontaktpfl ege auszubauen <strong>und</strong> in zahlreichen<br />
Einzelgesprächen die Arbeit von <strong>und</strong><br />
<strong>für</strong> Menschen mit Behinderung in der Region<br />
in bestem Licht zu zeigen.<br />
Beeindruckt war auch Christian von Stetten, der als Mitglied<br />
des Deutschen B<strong>und</strong>estages <strong>und</strong> Hohenloher CDU-Abgeordneter<br />
unseren Stand besuchte. Der Politiker brachte seinen<br />
Parlamentskollegen Hartmut Schauerte mit, der die Messe<br />
als Parlamentarischer Staatsekretär <strong>und</strong> Mittelstandbe-<br />
AKTION DER STIFTUNG LEBENSWERKSTATT<br />
6000 Schritte <strong>für</strong> einen guten Zweck<br />
H<strong>und</strong>erte von Messebesuchern auf der<br />
Hohenloher Wirtschaftsmesse 2009<br />
<strong>und</strong> zahlreiche Gäste von Tagen der<br />
offenen Tür in unseren <strong>Werkstätte</strong>n<br />
haben bei der Aktion „Spenden-Stepper“<br />
der Stiftung LebensWerkstatt<br />
mitgemacht. R<strong>und</strong> 6000 Schritte<br />
wurden dabei in den letzten Monaten<br />
gesteppt. Pro Schritt gingen 10<br />
Cent in die Spendenkasse der Stiftung.<br />
Den Gesamterlös verdoppelte die Stiftung<br />
aus eigenen Erträgen.<br />
Wirtschaftsmesse in Künzelsau: Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> war vertreten.<br />
So konnten dem Wohnbereich<br />
insgesamt 1200<br />
Euro zur Förderung von<br />
Sport- <strong>und</strong> Bewegungsangeboten<br />
überreicht<br />
werden. Hans Kahlau<br />
Steppte <strong>für</strong> die Spendenkasse:<br />
Werkstattmitarbeiter<br />
Tobias Janda beim Tag der<br />
offenen Tür in Ingelfi ngen am<br />
Infostand der Stiftung<br />
LebensWerkstatt.<br />
auftragter der B<strong>und</strong>esregierung besuchte. Schauerte lief<br />
einige Schritte auf dem „Spenden-Stepper“ unserer Stiftung<br />
LebensWerkstatt , um mit seiner Spende konkret etwas <strong>für</strong><br />
Bewegungsangebote in der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> zu<br />
tun. Roland Gugu<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
21
STANDORTE | INGELFINGEN<br />
GUTE NACHBARSCHAFTLICHE BEZIEHUNGEN<br />
Begegnungsforum mit vielen Informationen<br />
Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> in Ingelfi ngen hat sich positiv weiterentwickelt.<br />
Das stellte Vorstand Pfarrer i.E. Hans-Christoph Ketelhut beim Tag der offenen Tür fest.<br />
Wie im Wohnangebot <strong>und</strong> im Bereich der Offenen Angebote<br />
sei auch in den <strong>Werkstätte</strong>n eine ständige Weiterentwicklung<br />
geschehen, betonte Ketelhut. Er begrüßte die guten<br />
nachbarschaftlichen Beziehungen zur Bevölkerung <strong>und</strong> hob<br />
die langjährige Zufriedenheit der K<strong>und</strong>en hervor.<br />
In seiner vom Werkstattchor unter Leitung von Ulrich Dachter<br />
musikalisch begleiteten Andacht rief er Stadt <strong>und</strong> behinderte<br />
Menschen zur Gemeinsamkeit auf. Dass 20 Jugendliche<br />
der Ingelfi nger Stadtkapelle am Nachmittag musikalische<br />
Unterhaltung boten, war in diesem Sinne ein gutes Signal.<br />
Standortleiter Bernhard Tretter: „Das kam sehr gut an.“<br />
Er stellte mit Roland Gugu einen weiteren Standortleiter<br />
vor. Dieser stellte spontan fest: „Ich bin sehr angetan, dass<br />
die Arbeit in der <strong>Werkstätte</strong> so stark interessiert. Diese Eindrücke<br />
haben mich bestärkt, die richtige Entscheidung<br />
getroffen zu haben, in die BW zu wechseln.“<br />
Am Nachmittag besuchte der B<strong>und</strong>estagsabgeordnete<br />
Christian Freiherr von Stetten die Veranstaltung, um sich<br />
unter anderem über die Arbeit <strong>und</strong> den Erfolg der Ausla-<br />
22 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
gerung von Konfektion <strong>und</strong> Elektromontage in das BTI-<br />
Gebäude zu informieren. Erst eine Woche zuvor stellten die<br />
<strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> ihre Leistungsfähigkeit auf der<br />
Wirtschaftsmesse Hohenlohe in Künzelsau vor (Seite 21).<br />
Spielerisch wurde die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> den Besucher<br />
nahe gebracht: Im Berufsbildungsbereich wurden kleine<br />
Papierschachteln gebastelt <strong>und</strong> kreativ gestaltet. Besonderes<br />
Interesse weckten die Außerarbeitsplätze <strong>und</strong> die Aktivitäten<br />
des Förder- <strong>und</strong> Betreuungsbereiches, wo acht Menschen<br />
mit besonders schweren Behinderungen betreut werden.<br />
„Die Hemmschwelle zu einem selbstständigeren Leben abzubauen“,<br />
das war das Anliegen von Elke Rösch, Leiterin des<br />
Wohnhauses Ingelfi ngen. Dass hier auch Menschen mit<br />
Behinderung zeitlich befristet aufgenommen <strong>und</strong> bedarfsorientiert<br />
begleitet werden können, während Familienangehörige<br />
wegen Urlaub, Krankheit oder Kur ausfallen, war <strong>für</strong><br />
einige Besucher neu. Sabine Birkert stellte alle ergänzenden<br />
Angebote vor. schw.
„CIRCUS" IN DER BESCHÜTZENDEN WERKSTÄTTE<br />
SCHWÄBISCH HALL STANDORTE<br />
Ein „ganz anderes“ Programm begeisterte die Besucher<br />
„Circus“ im besten Sinne war beim<br />
Sommerfest in der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> Schwäbisch Hall angesagt.<br />
Es wurde informiert, gebastelt,<br />
gespielt. Der Haller Circus Compostelli<br />
begeisterte mit Jonglage, Akrobatik<br />
<strong>und</strong> Clownerie. Simon Mettler <strong>und</strong><br />
EIN GUTER AUFTRAG<br />
Zehn Buden <strong>für</strong> den Schokoladenmarkt<br />
Einen interessanten Auftrag hat die<br />
<strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> Schwäbisch<br />
Hall an Land gezogen. Für den Schokoladenmarkt<br />
im Rahmen des Weihnachtsmarktes<br />
bauten die Mitarbeiter<br />
Jürgen Schmidt sagten spontan: „Wir<br />
kommen wieder“.<br />
Standortleiter Uwe Menschl war überwältigt<br />
von der Besucherzahl. Neben<br />
Angehörigen, „Ehemaligen“, K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> Gästen hatten viele Familien mit<br />
Kindern den Weg in die Werkstatt<br />
in der Schreinerei zehn Verkaufsbuden.<br />
Auf dem Sparkassenplatz präsentierten<br />
an allen vier Adventswochenenden<br />
Gastronomen <strong>und</strong> Konditoren ein<br />
Stelldichein des Genusses mit Schoko-<br />
gef<strong>und</strong>en. Gruppenleiterin Mirjam<br />
Winter: „Die Aktionen sind von Klein<br />
bis Groß gut angekommen.“ Heinz<br />
Förstmann, Werkstattleiter von 1973<br />
bis 1996, erkannte beim R<strong>und</strong>gang:<br />
„Es ist interessant, wie sich Schwäbisch<br />
Hall weiterentwickelt hat. Vor 30<br />
Jahren haben wir einfache Lötarbeiten<br />
gemacht. Heute werden komplexe<br />
Baugruppen in mehreren Fertigungsschritten<br />
bearbeitet.“<br />
Auch Bildungs- <strong>und</strong> Fördermöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> „Offene Angebote“ <strong>für</strong><br />
verschiedene Wohnformen wurden<br />
präsentiert. Ein großes Kompliment<br />
machte Besucherin Gisela Schmieder<br />
den Organisatoren: „Das Programm<br />
war in diesem Jahr ganz anders <strong>und</strong><br />
das Fest r<strong>und</strong>herum schön.“<br />
lade in allen Variationen. Weihnachtliche<br />
Musik, Chöre <strong>und</strong> Musikkapellen<br />
umrahmen die süßen Genüsse mit<br />
festlichen Klängen. Ulrich Schuhmacher,<br />
Schreinermeister <strong>und</strong> Gruppenleiter,<br />
hatte den Kontakt zu den<br />
Veranstaltern hergestellt. Die zwei<br />
mal drei Meter großen Stände waren<br />
eine Herausforderung <strong>für</strong> die Mitarbeiter<br />
der Schreinerei. Entsprechend<br />
große Einzelteile mussten verarbeitet<br />
werden. Schuhmacher: „Das ist prima<br />
gegangen.“ Schon haben sich andere<br />
Veranstalter <strong>für</strong> diesen Hüttentyp<br />
interessiert, darunter auch die Freilichtspiele<br />
Schwäbisch Hall.<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
23
STANDORTE | CRAILSHEIM<br />
Ein ganz besonderer Tag war <strong>für</strong> Mitarbeiter<br />
mit Behinderung die Jubilarfeier<br />
in der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> in<br />
Crailsheim. Sie wurden <strong>für</strong> langjährige<br />
Tätigkeit mit einer Urk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> einem<br />
Blumenstrauß geehrt. Bereits 40 Jahre<br />
hat Christof Kimm „seinen“ Arbeitsplatz<br />
in der <strong>Werkstätte</strong>. 30 Jahre sind<br />
Andrea Sprügel, Uwe Schöller, Josef<br />
Denninger, Jutta Eckert <strong>und</strong> Wilhelm<br />
Erbel dabei, 25 Jahre Georg Deigner<br />
24 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
TAG DER OFFENEN TÜR<br />
Alle 35 Kuchen waren weg<br />
Nach längerer Pause wieder Tag der offenen Tür in Crailsheim. Am Ende waren alle 35<br />
von Angehörigen gebackenen <strong>und</strong> gespendeten Kuchen weg.<br />
Aber nicht nur deshalb war <strong>für</strong><br />
den neuen Standortleiter Dieter<br />
Bögelein der nach einer längeren<br />
Pause wieder durchgeführte Tag<br />
der offenen Tür in der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> Crailsheim ein<br />
großer Erfolg.<br />
Ein vielseitiges Sechst<strong>und</strong>en-<br />
Programm hatte sein einfallsreiches<br />
Team zusammengestellt.<br />
Neben der Präsentation der industriellen<br />
Arbeiten in den verschiedenen<br />
Abteilungen gab es Infoständen<br />
zum Beispiel über das<br />
Zivildienstangebot sowie das<br />
Freiwillige Soziale Jahr. Vor allem<br />
kamen aber die Mitmach-Aktionen<br />
vom Kinderschminken über die Jux-Tombola bis zum<br />
Schatzkästchen-Gewinnspiel sehr gut an.<br />
Der Standortleiter selbst machte Führungen durch die Werkstatt,<br />
in der 134 Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz<br />
haben. Der Förder- <strong>und</strong> Betreuungsbereich erlaubte<br />
<strong>und</strong> Erwin Hipp, 20 Jahre Karsten<br />
Nebranek <strong>und</strong> Harald Schmauß.<br />
Standortleiter Dieter Bögelein fand<br />
Worte des Dankes <strong>für</strong> die engagierte<br />
<strong>und</strong> gute Arbeit im <strong>Werkstätte</strong>-Team<br />
<strong>und</strong> versicherte: „Bei uns sind Sie in<br />
einen Blick in den Snoezelen-Raum.<br />
Der Wohnbereich<br />
informierte über<br />
Außenwohngruppen. Bei<br />
bestem Wetter konnte<br />
Vieles im Freien stattfi<br />
nden. Zehn Personen<br />
nahmen am Kreativ-Tanz<br />
(Bild) vor dem Werkstattgebäude<br />
teil. Auch Wohlfühlgarten,<br />
Schafe <strong>und</strong> das<br />
Fußballfeld lockten nach<br />
draußen. Die <strong>Werkstätte</strong>n-<br />
Band „Better Than“ machte<br />
gute Stimmung. Visualisiert<br />
wurden die Außenarbeitsplätze<br />
„Engelbräu“ <strong>und</strong><br />
die Gartenbauabteilung mit einer Geräteschau. „Sehr gute<br />
Gespräche“ – so Bögelein – waren mit den Firmenk<strong>und</strong>en<br />
möglich, die in größerer Zahl unter anderem von Voith,<br />
Recaro <strong>und</strong> Bosch gekommen waren.<br />
JUBILARFEIER<br />
Bei uns in guten Händen<br />
guten Händen.“ Gerne erinnerten sich<br />
die Jubilare an den erlebnisreichen<br />
Jubiläums-Ausfl ug nach Dinkelsbühl<br />
mit Stadtbummel <strong>und</strong> Besuch im Freilichttheater<br />
„Michel in der Suppenschüssel“<br />
am Wehrgang.
ANGEHÖRIGENTAG<br />
Bereichernd <strong>für</strong> alle Seiten<br />
CRAILSHEIM | STANDORTE<br />
Beim Angehörigentag in Crailsheim konnten sich Eltern, Angehörige <strong>und</strong> Betreuer von der<br />
sehr wichtigen Arbeit in der Werkstatt überzeugen.<br />
„Ich komme gerne zur Arbeit.<br />
Hier habe ich Fre<strong>und</strong>e, kann mich<br />
ungestört bewegen <strong>und</strong> einfach<br />
ich selbst sein“, erzählte Georg<br />
Erhard (50) vom Werkstattrat<br />
dem Hohenloher Tagblatt. Es<br />
berichtete unter dem Titel<br />
„Bereichernd <strong>für</strong> alle Seiten“ ausführlich.<br />
„Im Rahmen seiner<br />
Möglichkeiten hat mein Sohn<br />
gute Fortschritte gemacht“, bestätigte<br />
die Mutter von Steffen<br />
Engler (42). Erhard ist 32, Engler<br />
17 Jahre in der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> in Crailsheim.<br />
Wichtig sei die Einrichtung auch<br />
<strong>für</strong> die Angehörigen, meinte<br />
Herta Goodman: „Für mich als<br />
Mutter einer Behinderten ist es<br />
eine enorme Entlastung.“ Beide<br />
Mütter schätzen den liebevollen Umgang mit ihren Kindern.<br />
Am Ende des Tages konnten die Angehörigen mit einer Vielzahl<br />
von Informationen auch zum praktischen Alltag mit<br />
ERLEBNISTAG<br />
Besuch in der Falknerei<br />
35 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter aus dem Arbeitsbereich,<br />
dem Berufsbildungsbereich <strong>und</strong> dem Förder- <strong>und</strong> Betreuungsbereich<br />
in Crailsheim besuchten beim Erlebnistag mit<br />
den Gruppenleitern Hermann Bahle, Helmut Hertweck <strong>und</strong><br />
Ingeborg Osborne eine Falknerei. Mit dem Bus sind sie nach<br />
Cröffelbach bei Schwäbisch Hall gefahren.<br />
Falkner Roland Blum stellte seine gefi ederten Fre<strong>und</strong>e vor.<br />
Der Uhu ist der größte Greifvogel seiner Art, gefolgt von der<br />
Schneeeule, die sehr selten vorkommt. Danach wurde uns der<br />
Steinkautz als kleinster Vertreter seiner Art vorgeführt.<br />
dem Eindruck nach Hause gehen: „In der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> sind unsere Kinder in guten Händen.“<br />
Wir konnten die Tiere nicht nur anschauen. Wer sich traute,<br />
durfte sie auch anfassen oder streicheln. Das hat unsere<br />
vielseitigen Sinne angesprochen.<br />
Nachdem Roland Blum uns verschiedene Flugvorführungen<br />
gezeigt hatte, konnten einige Mitarbeiter sich selbst als<br />
Falkner fühlen. Manche Greife landeten auf ihrer Hand. Zum<br />
Schluss konnten sich die mutigeren Teilnehmerinnen <strong>und</strong><br />
Teilnehmer mit dem Wanderfalke „Peregrin“ fotografi eren<br />
lassen. Für alle war es ein w<strong>und</strong>erschöner, erlebnisreicher<br />
Tag. Ingeborg Osborne<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
25
STANDORTE | CRAILSHEIM<br />
FEUERWEHRÜBUNG<br />
Rettung über den Balkon<br />
Dichter Rauch quillt aus dem Gemeinschaftsraum im 2. Obergeschoss<br />
des Wohnhauses in Crailsheim in den Flur. Ein lauter Hupton ertönt.<br />
Nun sind alle Bewohner <strong>und</strong> Mitarbeiter aufgefordert, das<br />
Haus sofort zu verlassen. Für zwei Bewohner <strong>und</strong> eine<br />
Mitarbeiterin ist der Fluchtweg wegen des dichten Qualmes<br />
versperrt. Sie können sich auf die Balkone retten <strong>und</strong><br />
sind auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen.<br />
Es dauert nicht lange, bis das erste Fahrzeug um die Ecke<br />
gefahren kommt. Hans-Martin Falk <strong>und</strong> Hans-Peter Wagner<br />
melden dem Einsatzleiter, dass sich noch Menschen im<br />
Wohnhaus befi nden. Sofort wird der erste Trupp der Feuerwehr<br />
mit Atemschutz zur Menschenrettung in das Wohnhaus<br />
geschickt.<br />
Inzwischen sind weitere Fahrzeuge der Feuerwehr angekommen,<br />
die die notwendige Wasserversorgung aufbauen.<br />
Eine Drehleiter wird vor dem Gebäude in Stellung gebracht.<br />
Michael Baum, der sich auf dem Balkon des zweiten Obergeschosses<br />
befi ndet, wird über die Drehleiter gerettet. Auf dem<br />
Balkon des ersten Obergeschosses ist Christian Hütter, der<br />
von Ute Heck betreut wird. Die Rettung über die Drehleiter<br />
gestaltet sich als zu gefährlich. Beide müssen auf dem Balkon<br />
26 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
warten, bis das Feuer gelöscht ist <strong>und</strong> die Rettungswege im<br />
Haus wieder benutzbar sind. Es besteht keine unmittelbare<br />
Gefahr. Deshalb können sie den Einsatzverlauf entspannt<br />
von oben verfolgen.<br />
Nach ca. einer St<strong>und</strong>e kann die Einsatzleitstelle der Feuerwehr<br />
melden: „Feuer schwarz, alle vermissten Personen<br />
gerettet.“<br />
Zum Glück war das nur eine Übung. Trotzdem ist das Fazit<br />
positiv: Die Räumung des Gebäudes ist reibungslos <strong>und</strong> schnell<br />
verlaufen, auch weil alle genau wussten, was im Alarmfall<br />
zu tun ist. Gut war auch, dass eine tagesaktuelle Anwesenheitsliste<br />
aller Bewohner zur Verfügung stand <strong>und</strong> dem<br />
Einsatzleiter sofort Infos über vermisste Personen gegeben<br />
werden konnte. Auch <strong>für</strong> die Feuerwehr war die Übung<br />
sehr lehrreich. Hoffentlich müssen wir solche Situationen<br />
nur üben.<br />
Den kleinen Imbiss <strong>und</strong> die Getränke zum Abschluss hatten<br />
die zum Teil völlig durchgeschwitzten Feuerwehrmänner<br />
dringend nötig. Hans Mühlmann
INTERVIEW<br />
Miteinander auf „Augenhöhe“<br />
MAURHOFF:<br />
Können Sie uns etwas<br />
zu Ihrer Person <strong>und</strong><br />
ihren Zielen sagen?<br />
DIEZ: Ich kam nach<br />
dem Besuch von Haupt-<br />
<strong>und</strong> Berufsschule in die<br />
<strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong><br />
Ingelfi ngen. Es gab <strong>für</strong><br />
mich keine Stelle auf<br />
dem allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />
In der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> habe ich<br />
manche Praktika absolviert<br />
<strong>und</strong> dabei viel Erfahrung gesammelt. Seit drei Jahren<br />
arbeitete ich in der Arbeitsgruppe Verpackung. Es gefällt mir<br />
jetzt sehr gut, Mitglied des Werkstattrates zu sein. Ich lerne<br />
immer wieder Neues, es ist nie langweilig. Meine gesammelte<br />
Erfahrung kann ich hier einbringen.<br />
LAMPRECHT: Ich fand nach dem Abschluss meiner<br />
Sonderschulzeit keine Stelle auf dem Arbeitsmarkt. Damals<br />
gab`s die vielen Unterstützungsmöglichkeiten noch nicht.<br />
Heute gibt es einen Job Coach, der einen auf dem Weg ins<br />
Arbeitsleben unterstützt. So ging ich damals in die <strong>Beschützende</strong><br />
<strong>Werkstätte</strong> Lauffen. In der Arbeitsgruppe Verpackung<br />
habe ich viel gelernt. Heute arbeite ich in Talheim. Vor einigen<br />
Jahren habe ich mich als Werkstattrat aufstellen lassen.<br />
Ich wurde gleich gewählt. Das hat mich überrascht. Ich will,<br />
dass es meinen Kollegen gut geht. Deshalb setze ich mich<br />
<strong>für</strong> unterschiedliche Arbeitsbegleitende Maßnahmen, die<br />
Berufl iche Bildung <strong>und</strong> die feste Verankerung des Eingliederungsplanes<br />
ein.<br />
MAURHOFF:Wie kamen Sie dazu, sich<br />
als Werkstattrat aufstellen zu lassen?<br />
WERKSTATTRAT<br />
Interview mit den Vorsitzenden des Geschäftsführenden Werkstattrates<br />
Ulrike Diez (22 Jahre) <strong>und</strong> Reiner Lamprecht (47 Jahre). Im Gespräch mit Marlene Maurhoff haben sie sich<br />
zu ihren Aufgaben <strong>und</strong> Zielen als Werkstatträte geäußert.<br />
DIEZ: Weil ich gerne anderen Menschen helfen möchte.<br />
LAMPRECHT: Ich stelle mich hinter meine Kollegen, damit<br />
sie ihre Rechte laut Gesetzeslage wahrnehmen können. Bei<br />
einer Einrichtung wie der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> gilt<br />
nicht nur die Mitwirkungsverordnung (WMVO). Wir haben<br />
die Diakoniemitwirkungsverordnung (DWMV) mit der Besonderheit,<br />
mitbestimmen zu können.<br />
MAURHOFF: Wie wird man Werkstattrat?<br />
DIEZ, LAMPRECHT: Wir wurden angesprochen <strong>und</strong><br />
haben uns aufstellen lassen. Wir haben uns den Herausforderungen<br />
gestellt. Dann wurde gewählt. Unsere Kollegen<br />
hatten das Wort.<br />
MAURHOFF: Welche Möglichkeiten haben<br />
Sie, sich <strong>für</strong> Ihre Kollegen einzusetzen?<br />
DIEZ: Zuerst erk<strong>und</strong>igt man sich bei den Kollegen nach<br />
ihren Anliegen, Wünschen <strong>und</strong> Problemen. Diese werden<br />
dann im Werkstattrat diskutiert <strong>und</strong> mit einem Antrag an<br />
den Standortleiter oder an<br />
die Bereichsleiter weiter<br />
gegeben.<br />
LAMPRECHT:<br />
Es gibt in der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> ein durchorganisiertes<br />
Netzwerk.<br />
Es reicht von der Standort-<br />
bis zur Gesamtleitung.<br />
In Quartalsgesprächen<br />
werden mit den Standort-<br />
oder Bereichsleitern<br />
die anliegenden Fragen<br />
besprochen, auch die<br />
sensiblen. Die Werkstat-<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
27
WERKSTATTRAT<br />
träte selbst sind vom Standort über die Region, das Land,<br />
bis zur B<strong>und</strong>esvereinigung klar organisiert.<br />
MAURHOFF: In welchen Gremien – intern<br />
oder extern – arbeiten Sie?<br />
DIEZ: Ich möchte vor allem Frauen-Beauftragte sein.<br />
Außerdem arbeite ich im Standort-, im Gesamt- <strong>und</strong> im<br />
geschäftsführenden Werkstattrat mit.<br />
LAMPRECHT: Diese drei Posten habe ich auch inne.<br />
Außerdem habe ich Kontakt zum Landratsamt. In der Diakonie<br />
bin ich im Beirat tätig.<br />
MAURHOFF: Wo war Ihr Einsatz als Werkstattrat<br />
in der Vergangenheit erfolgreich?<br />
DIEZ, LAMPRECHT: Heute werden wir als Werkstatträte<br />
in den Leitungsebenen wahrgenommen. Das Gespräch<br />
wird zunehmend mit uns gesucht <strong>und</strong> wir können unsere<br />
Vorstellungen besser ausdrücken, wie beispielsweise bei<br />
Schließzeiten, Zufriedenheitsabfrage <strong>und</strong> anderem. Wir sind<br />
70 KANDIDATEN<br />
Selbstbestimmung auch<br />
bei Wahlen<br />
Neue Werkstatträte an allen Standorten<br />
Im Juli 2009 wurden an allen sieben Standorten der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> Heilbronn neue Werkstatträte gewählt.<br />
Insgesamt ca. 70 Mitarbeiter/innen hatten <strong>für</strong> dieses Amt<br />
kandidiert. 35 von ihnen sind nun in den verschiedenen<br />
Standorten aktiv. 14 Personen sind Mitglieder im Gesamt-<br />
Werkstattrat. Die sieben Vorsitzenden treffen sich regelmäßig<br />
zum Geschäftsführenden Werkstattrat mit dem<br />
Assistenten Heinz Werner Kunius. Er begleitet die Arbeit<br />
der Werkstatträte ehrenamtlich. Man spricht über Themen<br />
wie Hygiene <strong>und</strong> Sicherheit im Betrieb, Arbeitsbegleitende<br />
Maßnahmen, Berufl iche Bildung, Betriebsklima <strong>und</strong> noch<br />
mehr. Die Sitzungen haben immer einen Schwerpunkt. Für<br />
den Erfolg der Werkstattratsarbeit gibt es nur eines: das<br />
Handeln.<br />
28 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
schon viele wichtige Schritte gegangen, wir haben aber noch<br />
einen weiten Weg bis zur Gleichstellung vor uns.<br />
MAURHOFF: Was wollen Sie noch erreichen?<br />
LAMPRECHT: Dass wir mit unserer guten Struktur in<br />
der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> nach innen <strong>und</strong> nach außen<br />
Zeichen setzen. Dass wir unseren Kollegen Mut machen den<br />
M<strong>und</strong> auf zu machen <strong>und</strong> zu ihren Anliegen zu stehen, sie<br />
zu vertreten.<br />
DIEZ: Wir müssen immer sehr gut zuhören <strong>und</strong> Ansprechpartner<br />
<strong>für</strong> alle Kollegen sein.<br />
LAMPRECHT: Stimmt. Auch <strong>für</strong> die „von oben“, die<br />
Bereichs-, Standort- <strong>und</strong> Gruppenleiter, den Sozialpädagogischen<br />
Fachdienst inbegriffen. Es kommt immer drauf<br />
an, „auf Augenhöhe“ miteinander zu sein. An diesem Punkt<br />
gibt es bestimmt noch Verbesserungs- <strong>und</strong> Nachholbedarf.<br />
Wir sind auf einem guten Weg.<br />
PROJEKT VON 2009 BIS 2011<br />
Nimm dein Leben<br />
in die Hand<br />
Auftaktveranstaltung in Neuenstein<br />
Das von 2009 bis 2011 andauernde Projekt „Nimm dein<br />
Leben in die Hand“ der Regionalen Arbeitsgemeinschaft<br />
Werkstatträte in der Region Franken will Brücken vom<br />
schulischen Bereich zur Teilhabe am Arbeitsmarkt/allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt schlagen. Die Auftaktveranstaltung<br />
mit Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Unterhaltung fand am 10. Dezember<br />
2009 in der Stadthalle in Neuenstein statt. Ziel ist es,<br />
die Betroffenen bei ihren Schritten in eine weitgehende<br />
Selbstverantwortung zu bestärken. Im ersten Halbjahr <strong>2010</strong><br />
werden die Themen an verschiedenen Stellen vertieft. Am<br />
3. Dezember <strong>2010</strong> wird beim „Mark der Möglichkeiten“ im<br />
Rahmen eines Bildungsforums die Thematik vertieft. Ein Jahr<br />
später sollen bei der Abschlussveranstaltung Strategien <strong>und</strong><br />
Perspektiven festgelegt <strong>und</strong> Netzwerke gebildet werden.
REFLEXIONSBERICHT<br />
In Übereinstimmung<br />
Durchaus hatte dieser Weg manche Höhen aber auch manche<br />
Tiefen. Für meine Überzeugung habe ich mich selbst eingesetzt<br />
<strong>und</strong> sie vertreten.<br />
Es fi ng alles so anders an. Im Einzelhandel hatte ich eine<br />
feste Stelle. Doch als ich in der Heilbronner Stimme einen<br />
Artikel mit der Überschrift „Hilfe <strong>und</strong> Freude im Alltag“ las,<br />
da kam bei mir manches ins Rollen. Die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong><br />
wollte schon damals Menschen mit Behinderung in<br />
der freien, nicht arbeitsgeb<strong>und</strong>enen Zeit, ein abwechslungsreiches<br />
<strong>und</strong> vielseitiges Angebot bieten. Genau dies war es,<br />
was ich als Ergänzung suchte. Einen Mini-Job mit dieser<br />
Zielsetzung, das bringt‘s.<br />
Da ich ein spontaner Mensch bin: Gedacht, angehört <strong>und</strong><br />
entschieden. Da mache ich mit!<br />
So kam ich in die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong> Wohnen. Mein<br />
Hobby war das Basteln <strong>und</strong> Werken. Aber es gab durchaus<br />
noch andere Aufgaben, die ich mit den Bewohnern<br />
unternahm: hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Begleitung<br />
PERSONALIEN<br />
AKZENTE SETZEN<br />
Es war eine impulsgebende<br />
<strong>und</strong> herausfordernde Zeit<br />
Jutta Schneider (links) <strong>und</strong><br />
Werkstatträtin Birgit Rittenauer<br />
So überschreibe ich meinen Rückblick auf die nahezu 20-jährige Mitarbeit in der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong>. In Übereinstimmung von Aufgabe, Ausführung <strong>und</strong> Selbstverständnis. Was gibt es größeres<br />
als in Übereinstimmung mit sich <strong>und</strong> seinem Umfeld zu sein.<br />
bei Veranstaltungsbesuchen (Flippers) <strong>und</strong> so weiter. Das<br />
war‘s <strong>und</strong> blieb‘s.<br />
Die Zeit verging <strong>und</strong> der damalige Wohnheimleiter Heinz-<br />
Werner Kunius sprach mich an, ob ich nicht die Ausbildung<br />
zur Heilerziehungspfl egerin machen wolle. Eigentlich habe<br />
ich ihn beim ersten Gespräch nicht so richtig verstanden<br />
<strong>und</strong> klar abgelehnt.<br />
Es kam dann doch anders. Wieder sprach mich der Heimleiter<br />
an, ob diese Ausbildung nichts <strong>für</strong> mich wäre. Nach einiger<br />
Bedenkzeit, in Übereinstimmung mit meinen Vorstellungen<br />
<strong>und</strong> meiner Familie, sagte ich zu. Ich drückte mit 42 Jahren<br />
nochmals die Schulbank. Das war damals noch nicht so<br />
selbstverständlich, wie das heute ist.<br />
Die Ausbildungszeit hat meinen Lernwillen angeregt <strong>und</strong><br />
meinen Verständnisbedarf abger<strong>und</strong>et? Jetzt konnte ich<br />
Situationen, Reaktion <strong>und</strong> Verhaltensmuster verstehen<br />
lernen. Dieser begleitete Prozess war zwingend notwendig,<br />
sonst hätte sich mit der Zeit eine Lücke von Ungereimt-<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
29
PERSONALIEN<br />
heiten aufgetan. Mut zum Nachfragen, Auseinandersetzung<br />
mit dem Mentor, Praxisanleitungen <strong>und</strong> Refl exionen,<br />
das hat mitgebracht, dass ich in Übereinstimmung mit mir<br />
selbst bleiben konnte.<br />
Was ich erlebt hatte, wollte ich anderen Auszubildenden<br />
gerne weiter geben. Ich wurde Co-Mentorin <strong>und</strong> anschließend<br />
übernahm ich die Rolle der Mentorin. Es war eine<br />
schöne, impulsgebende <strong>und</strong> herausfordernde Zeit.<br />
„Hilfe <strong>und</strong> Freude im Alltag“ - so war der Artikel überschrieben.<br />
Alltag, den gab es auch im Wohnheim/Wohnhaus. Das<br />
Aufgabenspektrum reichte von der pfl egerischen bis zur<br />
gezielten pädagogischen Begleitung. An Abwechslung hat<br />
es nie gemangelt.<br />
Die Wohnhausarbeit war neben der Werkstattarbeit ein sich<br />
entwickelnder Bereich. Erst ein Haus in Böckingen, dann zwei<br />
Häuser, dann der Start mit den Außenwohngruppen. In dieser<br />
Entwicklungszeit fehlten noch manche Orientierungshilfen:<br />
Die Stellenbeschreibung, das Arbeits- <strong>und</strong> Dokumentationssystem<br />
usw.. Es war halt Aufbauphase.<br />
Der Mensch war im Mittelpunkt. Da war es, was mich trotz<br />
dieser Defi zite in Übereinstimmung mit mir selbst bleiben<br />
ließ. Es gab Frei- <strong>und</strong> Gestaltungsräume <strong>und</strong> die habe ich<br />
voll genutzt.<br />
Es kam wie es kommen musste, mein Einsatz wurde wahrgenommen.<br />
Der neue Wohnhausleiter/Bereichsleiter sprach<br />
mich auf die ausgeschriebene Stelle als Hausleiterin an. Das<br />
gleiche Spiel: Bedenkzeit, Klärung <strong>und</strong> die Herausforderung<br />
reizte mich. Ich sagte zu. Diese Herausforderung <strong>und</strong> die<br />
zunehmende Professionalisierung in Planung, Organisation,<br />
Aufbau des Hilfeplansystem QIBS sowie die Dokumentation<br />
füllten mehr Zeiten als gedacht. Es zeigte sich <strong>für</strong> mich<br />
zunehmend: die Übereinstimmung zwischen Selbstanspruch<br />
<strong>und</strong> Alltag klaffte auseinander. Dies war der Anlass <strong>für</strong> ein<br />
Mitarbeitergespräch.<br />
In diesem Gespräch gab es zwar Überraschungen, aber auch<br />
viel Verständnis. So bat ich, mich von dieser Aufgabe wieder<br />
zu entbinden. Das alte/neue Aufgabenfeld im Gruppendienst,<br />
nahe am Menschen war es, was mich wieder ausfüllte.<br />
Strukturmaßnahmen gingen auch an mir nicht vorbei. Ein<br />
Arbeitsplatzwechsel war die Folge. Jetzt merkte ich, wie sehr<br />
ich mit den Bewohnern <strong>und</strong> den Hausstrukturen verb<strong>und</strong>en<br />
war. Die Übereinstimmung stimmte nicht mehr. So ergriff<br />
ich die Initiative <strong>und</strong> bewarb mich um eine ausgeschriebene<br />
Stelle in der <strong>Werkstätte</strong>. Es ist schon toll, wenn man<br />
in einem großen sozialen Unternehmen arbeitet, wo solche<br />
Veränderungen möglich sind.<br />
30 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
Die Aufgabenstellung war das, was meiner Übereinstimmung<br />
Gleichklang gab. Verbesserungen sind immer noch drin. So<br />
wurde ich angesprochen, ob ich es mir nicht vorstellen<br />
könne, im Werkstattrat, der Selbstvertretung von Menschen<br />
mit Behinderung, meinen Auftrag zu sehen. Kurze Denkpause,<br />
danach Überwindung der organisatorischen Hürden<br />
<strong>und</strong> dann der Wechsel im April 2007 zum Werkstattrat. Hier<br />
ging es zum Motto des Artikels zurück: Hilfe <strong>und</strong> Freude<br />
(Motivation <strong>und</strong> Struktur) im Alltag geben.<br />
Bereits in der Einarbeitungsphase stellte ich fest: Hier ist<br />
mein Platz! In Teamarbeit mit Heinz-Werner Kunius konnten<br />
wir den Werkstattrat unterstützend aufbauen. Heute haben<br />
Mitglieder das Selbstverständnis <strong>und</strong> Selbstbewusstsein,<br />
welches <strong>für</strong> die Aufgabe unerlässlich ist.<br />
Aus meiner Sicht konnte ich hier, an einigen Stellen klare<br />
Akzente setzen:<br />
3 Der Werkstattrat hat Struktur <strong>und</strong> Profi l bekommen.<br />
3 Die Arbeitsorganisation ist geregelt <strong>und</strong> transparent.<br />
3 Das WR Handbuch wurde als Hilfsmittel <strong>für</strong><br />
Werkstatträte fertig gestellt.<br />
3 Das Lernspiel „Lern AG“ konnte als Hilfe zur<br />
Selbsthilfe <strong>für</strong> alle Standorte entwickelt werden.<br />
3 Die Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk<br />
Württemberg konnte intensiviert werden.<br />
3 Mitarbeit bei Fachtagen <strong>und</strong> Tagungen<br />
(Bad Boll usw.).<br />
3 Die Visualisierung hat solch einen Stand, dass die<br />
Werkstatträte gut damit umgehen können.<br />
3 Die Motivation <strong>und</strong> der Einsatz der Werkstatträte<br />
wurde mit einer Anerkennungskultur deutlich<br />
gesteigert<br />
Zusammenfassend heißt das <strong>für</strong> mich: Ich bin ich <strong>und</strong> konnte<br />
im Laufe der Jahre Ich bleiben. Nun gehe ich in die passive<br />
Altersteilzeit. Doch der Ansatz von damals ist mir als Leitmotiv<br />
geblieben „Hilfe <strong>und</strong> Freude im Alltag“.<br />
Darum werde ich auch in Zukunft in Freiwilligenarbeit/<br />
Ehrenamt unterstützend tätig sein: Begleitung des Standortwerkstattrates<br />
in Heilbronn, Fachtage <strong>und</strong> Tagungen<br />
begleiten <strong>und</strong> meine kreativen Fähigkeiten im Bereich der<br />
Anerkennung einsetzen. Vielleicht bewegt meine Bilanz<br />
auch in Ihnen die Frage: „Wer hat Zeit <strong>für</strong> Menschen mit<br />
Behinderung“? Jutta Schneider
Neu in der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />
Marion Bochon<br />
Förder- <strong>und</strong><br />
Betreuungsbereich<br />
Heilbronn<br />
Dietmar Kilgus<br />
Leitung<br />
Produktionssteuerung<br />
Verb<strong>und</strong><br />
Michael Schäfer<br />
Werkstatt<br />
Bad Friedrichshall<br />
Tracy Underwood<br />
Wohnhaus<br />
Am Volksfestplatz<br />
Crailsheim<br />
Sarah Clauß<br />
Sozialpädagogischer<br />
Fachdienst<br />
Schwäbisch Hall<br />
Ute Kramer<br />
Sozialpädagogischer<br />
Fachdienst<br />
Bad Friedrichshall<br />
Johannes Schiff<br />
Förder- <strong>und</strong><br />
Betreuungsbereich<br />
Talheim<br />
Achim Weber<br />
EDV-Abteilung<br />
Verb<strong>und</strong><br />
Roland Gugu<br />
Standortleiter<br />
Werkstatt<br />
Ingelfi ngen<br />
Sarah Mattern<br />
Förder- <strong>und</strong><br />
Betreuungsbereich<br />
Heilbronn<br />
Ohne Bild<br />
Margitta Schübele<br />
Wohnhaus<br />
Am Volksfestplatz<br />
Crailsheim<br />
Erna Zinz<br />
Wohnhaus<br />
Am Volksfestplatz<br />
Crailsheim<br />
Kaljus Zaim<br />
Werkstatt Heilbronn<br />
Simone Mühlbeyer-Kniehl<br />
Offene Angebote<br />
Ingelfi ngen<br />
Peter Stephan<br />
Werkstatt Crailsheim<br />
BÖCKINGEN<br />
Kronenkreuz <strong>für</strong><br />
Wolfgang Arnold<br />
Seit über 25 Jahren ist Wolfgang<br />
Arnold (rechts) in der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> in Heilbronn-Böckingen.<br />
Jetzt hat der Schreinermeister <strong>und</strong><br />
Gruppenleiter bei der Weihnachtsfeier<br />
in Massenbachhausen von Pfarrer i.E.<br />
Hans-Christoph Ketelhut das Kronenkreuz<br />
der Diakonie überreicht bekommen.<br />
Interessant ist: Die Mutter von<br />
Wolfgang Arnold führte früher den<br />
Laden der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />
in Botenheim.<br />
PFARRER I.E. KETELHUT<br />
Neue Aufgaben<br />
in Förderverein<br />
<strong>und</strong> Stiftung<br />
Der Vorstand der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong>, Pfarrer i. E. Hans-Christoph<br />
Ketelhut, hat inzwischen auch<br />
im Verein zur Förderung der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> <strong>und</strong> in der Stiftung<br />
LebensWerkstatt die Ämter seines<br />
Vorgängers Pfarrer Rainer Hinzen<br />
übernommen. Im Förderverein gehört<br />
er seit der Mitgliederversammlung im<br />
Juli 2009 dem Vorstand als Schriftführer<br />
an. In der Stiftung wurde Ketelhut<br />
Ende Oktober 2009 zum Kuratoriumsvorsitzenden<br />
gewählt. Mit der Übernahme<br />
dieser Aufgaben wird die sehr<br />
enge Verbindung der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> zu ihren rechtlich unabhängigen<br />
Fördereinrichtungen dokumentiert.<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
31
Schwäbisch Hall<br />
Benjamin Bauer Oleg Kotljarov Olaf Krimmer Monika Plaza Christian Seidel Janina Thiem Andre Weinschenk<br />
Heilbronn<br />
Christina Frank<br />
Ingelfi ngen<br />
PERSONALIEN<br />
Neu im Berufsbildungsbereich<br />
Heilbronn<br />
v.l.n.r.: Vesna Jovic mit Feela Bittermann<br />
Thomas Müller Manuel Weindel<br />
Jan Hecker Philipp Knorr Sandra Mach Marcel Streib<br />
32 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
Bad Friedrichshall<br />
Hubertus von<br />
Pommer Esche<br />
Eduard Krieger Halil Ibrahim Cetin Jens Feinauer Jasmin Englert<br />
Crailsheim<br />
Ines Lukoschek Palesca Martina Selke Rainer Dinkel Vanessa Kellermann<br />
Christian Schnaiß
SCHWÄBISCH HALL<br />
Woche<br />
der<br />
Diakonie<br />
Unter dem Motto „Ich freu mich auf Dich. Diakonie - Menschlichkeit<br />
braucht Ihre Unterstützung“ fand in Schwäbisch Hall<br />
die „Woche der Diakonie“ statt. Verschiedene Einrichtungen<br />
der Diakonie in der Region, unter ihnen die <strong>Beschützende</strong><br />
<strong>Werkstätte</strong>, wurden präsentiert. Es wurde deutlich, dass die<br />
Diakonie als tätige Nächstenliebe auch heute noch in der<br />
Schon seit dem Schuljahr 2006/2007 gibt es den Außenarbeitsplatz<br />
in der Sonnenbergschule. Seit April 2009<br />
hat Christina Bauer diesen Außenarbeitsplatz. Sie wird von<br />
Celeste Talento unterstützt. Nach dem Erfolg in der Sonnenbergschule<br />
hat sich die Stadt Schwaigern zusammen mit den<br />
Lehrern der Haupt- <strong>und</strong> Realschule <strong>für</strong> zwei Außenarbeitsplätze<br />
in der Schulmensa der Leintalschule entschlossen.<br />
Michael Wahlen <strong>und</strong> Philipp Löffelhardt geben das Mittagessen<br />
<strong>für</strong> Schüler <strong>und</strong> Lehrer aus. Sie haben die Probephase<br />
sehr gut gemeistert. Gemeinsam mit der Schule <strong>und</strong> dem<br />
Hausmeisterehepaar Kress wurden die Arbeitsabläufe in der<br />
Schulmensa entwickelt.<br />
Die Stadt Schwaigern stellt diese Außenarbeitsplätze bis<br />
zum Schuljahresende im Juli <strong>2010</strong> zur Verfügung. Unterstützt<br />
werden die Mitarbeiter durch den Job Coach Sabrina<br />
Norden. Die <strong>Ausgabe</strong> von Lebensmitteln ist die erste Lernstufe<br />
im Lebensmittelbereich. Hier steht die <strong>Ausgabe</strong> der<br />
AKTUELL<br />
Lage ist, eine Antwort auf Nöte <strong>und</strong> Bedürfnisse unserer Zeit<br />
zu fi nden. Beim bunten Bühnenprogramm wirkte auch die<br />
Trommelgruppe der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> aus Schwäbisch<br />
Hall mit. Im Rahmen der Woche präsentierte sich die<br />
Haller <strong>Werkstätte</strong> mit einem Tag der offenen Tür.<br />
Stephan Braun<br />
NACH DER SONNENBERGSCHULE KOMMT DIE LEINTALSCHULE<br />
Qualifizierung in drei Stufen<br />
Nach dem Erfolg in der Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Förderschule Sonnenberg<br />
gibt es seit November zwei weitere Außenarbeitsplätze in Schwaigern<br />
Mittagessen unter hygienischen Anforderungen im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Der Tagesablauf muss selbständig umgesetzt werden.<br />
Die Mitarbeiter lernen, Probleme <strong>und</strong> Schwierigkeiten selbst<br />
zu lösen. Auch den Umgang mit Schülern, Lehrern <strong>und</strong> vielen<br />
anderen Personen lernen sie vor Ort. In der Praxis gewinnen<br />
die Mitarbeiter Sicherheit bei ihrer Tätigkeit. Durch das<br />
Erreichen der Lernziele in der<br />
ersten Lernstufe qualifi zieren<br />
sie sich <strong>für</strong> die weiterführenden<br />
Lernstufen:<br />
die „Lebensmittelverarbeitung“<br />
<strong>und</strong> anschließend die<br />
„Lebensmittelherstellung“.<br />
Sabrina Norden<br />
Philipp Löffelhardt (links)<br />
<strong>und</strong> Michael Wahlen<br />
in Schwaigern<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
33
AKTUELL<br />
MESSE IN NÜRNBERG<br />
MAKS aktiv!<br />
Auf den Messen „Consumenta“ <strong>und</strong><br />
„ConSozial“ in Nürnberg wurde die<br />
Lernsoftware „Capiert“ im Rahmen<br />
des Projekts „MAKS aktiv!“ vorgestellt.<br />
Auf beiden Messen war das Interesse<br />
sehr groß. „MAKS aktiv!“ steht<br />
<strong>für</strong> motorisches, alltagspraktisches,<br />
kognitives <strong>und</strong> spirituelles Aktivierungstraining.<br />
In Kooperation mit der<br />
<strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> <strong>und</strong> dem<br />
„MAKS aktiv!“-Team der Universität<br />
Erlangen passte eine Arbeitsgruppe<br />
die Software „Capiert“ mit neuen<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Bildern der Zielgruppe<br />
Menschen mit Gedächtnisstörungen<br />
<strong>und</strong> Demenzerkrankung an.<br />
Thomas Schöning-Drautz<br />
EHRENAMT<br />
Das Ehrenamt ist<br />
wichtig<br />
Ohne ehrenamtliches Engagement<br />
sind viele soziale Einrichtungen oder<br />
Vereine nicht zu organisieren. Nicht<br />
nur in der Elternvertretung, beim<br />
Förderverein oder in der Stiftung<br />
LebensWerkstatt hat das Ehrenamt<br />
eine herausragende Bedeutung. Auch<br />
im Alltag sind Menschen wichtig, die<br />
Mit-Menschen mit Behinderung bei<br />
kleineren handwerklichen Tätigkeiten,<br />
bei Umzügen oder Fahrten unterstützen.<br />
Die Offenen Angebote Heilbronn<br />
der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />
suchen aktuell solche ehrenamtlich<br />
aktiven Personen. Ansprechpartnerin<br />
ist Sandra Bussmann, Leitung<br />
Offene Angebote Heilbronn, Telefon<br />
07131/6452827. E-Mail leitung.<br />
oa.hn@bw-heilbronn.de.<br />
34 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
CRAILSHEIM<br />
Orgelklang <strong>und</strong> Singspiel<br />
Zur Weihnachtsfeier von Werkstatt,<br />
Förder- <strong>und</strong> Betreuungsbereich,<br />
Berufsbildungsbereich <strong>und</strong> Seniorengruppe<br />
aus dem Wohnhaus Ried-<br />
KIRCHHAUSEN<br />
Eine Bank von der Bank<br />
Platz zum Kräfte sammeln<br />
Jetzt können die Mitarbeiter der<br />
<strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> in Kirchhausen<br />
während der Arbeitspausen<br />
im Freien in einem Holzpavillon sitzen<br />
<strong>und</strong> sich <strong>für</strong> neue Aufgaben erholen.<br />
Die Anschaffung der Bank-Gruppen<br />
hatte sinnigerweise die BW-Bank mit<br />
wiesen kamen r<strong>und</strong> 250 Besucher.<br />
Pfarrer Ulrich Wildermuth <strong>und</strong> Werkstattrat<br />
Gabi Schmauß sprachen Grußworte.<br />
Standortleiter Dieter Bögelein<br />
führte durch das Programm. Höhepunkt<br />
war ein Singspiel. Einstudiert<br />
wurde es von Carolin Pröger, Dieter<br />
Seng <strong>und</strong> Dieter Sauer. Nach dem Lied<br />
„Stille Nacht, heilige Nacht“ servierten<br />
Landfrauen Kaffee, Kuchen <strong>und</strong><br />
Butterbrezeln. Als „Engel“ eingekleidete<br />
Zivildienstleistende wie Patrick<br />
Schühlen (Bild) <strong>und</strong> Teilnehmerinnen<br />
des Freiwilligen Sozialen Jahres<br />
verteilten Geschenke. Die Bescherung<br />
wurde von Berta Beck (87) mit<br />
Orgelklängen untermalt.<br />
einer Spende ermöglicht. Direktor<br />
Hans-Joachim Gerber (links) übergab<br />
beim „Probe-Sitzen“ mit <strong>Werkstätte</strong>n<br />
Vorstand Hans-Christoph Ketelhut<br />
(rechts) <strong>und</strong> dem Verwaltungsrats-<br />
Mitglied Richard Brehm (rechts daneben)<br />
den Scheck.
IN DER NORDSTADT<br />
Beim Sommerfest<br />
Die Schwarzlichtbox war beim Sommerfest ein Anziehungspunkt <strong>für</strong> Kinder.<br />
AKTUELL<br />
Auf dem Sommerfest des Mehrgenerationenhauses in der<br />
Heilbronner Nordstadt war im Juli 2009 auch die <strong>Beschützende</strong><br />
<strong>Werkstätte</strong> beteiligt. Die Band „Better Than“ sorgte <strong>für</strong><br />
die musikalische Unterhaltung <strong>und</strong> Feststimmung. Dadurch<br />
erhöhte sich auch der Zulauf der durch die tolle Musik angelockten<br />
Besucher erheblich.<br />
Die Bereiche der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong><br />
präsentierten sich. Vor allem <strong>für</strong> Kinder war<br />
die Schwarzlichtbox der Berufl ichen Bildung<br />
ein Anziehungspunkt. Mit ihr kann man die<br />
eigene Händehygiene testen. Manch einer war<br />
erstaunt, was er daran noch verbessern kann.<br />
Jobcoach Heinz-Michael Reiner stellte Projekte<br />
aus dem Berufbildungsbereich vor.<br />
Kinderschminken, Bastelarbeiten, Tanz waren<br />
einige weitere Angebote der am Mehrgenerationenhaus<br />
beteiligten Einrichtungen. Im Garten<br />
war mit Kaffee <strong>und</strong> Kuchen <strong>für</strong> das leibliche<br />
Wohl gesorgt.<br />
Birgit Fleisch/ Dorothea Wittgen<br />
MEHRGENERATIONENHAUS<br />
Zahlreiche Spenden <strong>für</strong> Café-Bistro<br />
Florian Bälz, Geschäftsführer von Bälz & Sohn GmbH & Co.<br />
KG in Heilbronn, übergab jetzt einen Scheck in Höhe von<br />
1000 Euro an den Förderverein der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong>.<br />
Dies ist eine von mehreren Spenden zu Gunsten des<br />
Café-Bistros im künftigen Heilbronner Mehrgenerationenhaus,<br />
die in den Wochen vor Weihnachten eingingen. Schon<br />
die Stiftung der Kreissparkasse Heilbronn, die Unternehmen<br />
Priolan, Illig Maschinenbau <strong>und</strong> Zukunftsfonds Heilbronn<br />
<strong>und</strong> einige private Spender hatten das Projekt zur Behindertenintegration<br />
mit großzügigen Zuwendungen gefördert. Die<br />
Firma Lombacher sagte darüber hinaus zu, sich mit Sachspenden<br />
zu engagieren.<br />
Bis zu 10 Menschen mit Behinderung werden in dem Gastronomiebetrieb<br />
in der Heilbronner Nordstadt, den die <strong>Beschützende</strong><br />
<strong>Werkstätte</strong> ab kommenden Sommer betreiben wird,<br />
eine Arbeit in der Küche oder im Service bekommen. „Wir<br />
fi nden das Projekt ausgezeichnet. Nur mit Ideen wie diesen<br />
kommen wir auch in schwierigen Zeiten voran“, meinte Bälz<br />
bei der Spendenübergabe zu Pfarrer i.E. Hans-Christoph<br />
Ketelhut, dem Vorstand der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong>. Die<br />
Behinderteneinrichtung wird als Pächter r<strong>und</strong> 100.000 Euro<br />
in die Küchen- <strong>und</strong> Gastraumeinrichtung investieren müssen,<br />
um den Betrieb übernehmen zu können. „Ohne Spenden wäre<br />
so etwas <strong>für</strong> uns nicht machbar“, teilte Ketelhut (links im<br />
Bild) mit <strong>und</strong> bedankte sich <strong>für</strong> die gute Unterstützung.<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
35
AKTUELL<br />
DISKUSSION ZUR WAHL<br />
Auf den Zahn gefühlt<br />
Was tun Politiker <strong>für</strong> Behinderte?<br />
Was fordern Behinderte von Politikern?<br />
Zu einer Podiumsdiskussion mit den<br />
B<strong>und</strong>estagsabgeordneten (von links)<br />
Thomas Strobl (CDU), Sylvia Kotting-<br />
Uhl (Grüne/Wahlkreis Karlsruhe),<br />
Michael Link (FDP) <strong>und</strong> JosipJuratovic<br />
(SPD) hatte die Regionale Arbeitsgemeinschaft<br />
der Werkstatträte in der<br />
Region Heilbronn-Franken eingeladen.<br />
Die Heilbronner Stimme berichtete:<br />
In der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> in<br />
Böckingen fühlten nicht nur die Moderatoren<br />
Ulrike Nowak (SWR) <strong>und</strong><br />
Gerhard Schwinghammer (freier<br />
36 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
IN DER KUNSTWIRWERK-STATT<br />
Das ganz persönliche Bild<br />
An der Aktion „KunstWirWerk“ der Volksbank Heilbronn<br />
beteiligte sich unter Begleitung von Gruppenleiterin Gaby<br />
Keller <strong>und</strong> zwei Zivildienstleistende auch die <strong>Beschützende</strong><br />
<strong>Werkstätte</strong> Böckingen. Die Teilnehmer sahen sich zur Anregung<br />
die bereits fertigen Gemälde an. Ausgestattet mit<br />
Malkitteln begannen einige ihre Ideen umzusetzen. Die<br />
fre<strong>und</strong>lichen Mitarbeiter der Volksbank ermutigten auch<br />
Journalist) den Politikern<br />
auf den Zahn. Immer wieder<br />
fi elen auch die Menschen<br />
mit Behinderung den Abgeordneten<br />
ins Wort <strong>und</strong><br />
bohrten nach. „Ich habe<br />
wenige Podiumsdiskussionen erlebt, wo<br />
so viel gefragt wurde“, gestand FDP-<br />
Mann Link am Ende. Als guten Ansatz<br />
werteten alle Politiker, in Betrieben<br />
mit dem Einstellen von Behinderten<br />
<strong>für</strong> mehr Normalität zu sorgen Josip<br />
Juratovic kritisierte, dass Betriebe<br />
„locker Strafabgaben<br />
zahlen“,<br />
um vorgeschriebeneEinstellungen<br />
zu vermeiden.<br />
Ein „Image-<br />
die Anderen, zu beginnen. Die Volksbank stellte Farben,<br />
Pinsel <strong>und</strong> Leinwand kostenlos zur Verfügung. Es entstanden<br />
gegenständliche <strong>und</strong> auch abstrakte Bilder. Viel Wert<br />
wurde auf kräftige Farben <strong>und</strong> Kontraste gelegt. So fertigten<br />
unsere „Künstler“ in den zwei Malst<strong>und</strong>en ihr ganz persönliches<br />
Werk an. Es gab viele stolze Gesichter <strong>und</strong> die „Künstler“<br />
waren durchweg begeistert. Gaby Keller<br />
faktor“ müsse es <strong>für</strong> Betriebe werden,<br />
Menschen mit Behinderung einzustellen,<br />
forderte Michael Link. Als<br />
Menschenrecht bezeichnete Thomas<br />
Strobl die Teilnahme am Arbeitsleben.<br />
Zur Werkstatt <strong>für</strong> Behinderte müsse es<br />
weiter „freien Zugang“ geben, trotzten<br />
die Zuhörer den Abgeordneten ab.<br />
Warum Baden-Württemberg bei der<br />
Eingliederungshilfe <strong>für</strong> Behinderte mit<br />
am Ende der Länder-Skala stehe, blieb<br />
unbeantwortet.
Die ABM-Gruppen Theater, Tanzen <strong>und</strong> Singen zeigten beeindruckend,<br />
was sie können.<br />
WEIHNACHTSFEIER IN MASSENBACH<br />
Gott ist bei den Menschen,<br />
weil er sie lieb hat<br />
Eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier fand <strong>für</strong> die Mitarbeiter<br />
der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> Böckingen in der Mehrzweckhalle<br />
Massenbach statt. Pfarrer i.E. Hans-Christoph<br />
Ketelhut stellte seine Andacht unter das Motto: „Gott ist<br />
bei den Menschen, weil er sie lieb hat.“ Eine Geschichte mit<br />
Ein unterhaltsames Programm mit vielen Weihnachtsliedern<br />
gestalteten die Veeharfen.<br />
AKTUELL<br />
Bildern machte deutlich, was er damit aussagen wollte. Er<br />
ließ Gott reden: „Mein Herz hängt an den Menschen. Ich<br />
werde nie aufhören, bei Ihnen zu sein <strong>und</strong> sie zu lieben.“<br />
Bereichsleiter Alfred Grimm trug die Weihnachtsgeschichte<br />
vor. Schüler stellten diese Geschichte dar.<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
37
AKTUELL<br />
38 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
SOZIALE BERUFE<br />
Intensive Einblicke beim Praktikum<br />
Wie ist es, mit behinderten Menschen täglich zusammen zu sein? Tobias Feil hat einen Monat in der<br />
<strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> in Heilbronn gearbeitet.<br />
Auf der Jugendseite „Stimmt!“ der Heilbronner Stimme berichtete<br />
Dennis Hammerschmidt darüber. Der 19-Jährige ist<br />
Schüler am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium in Böckingen.<br />
Tobias Feil hat sich auf der Suche nach einem sozialen Beruf<br />
bei der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> in Heilbronn um ein Praktikum<br />
beworben. Seine Ausbildung als Feinwerkmechaniker<br />
<strong>und</strong> Metallfeinbearbeiter hat ihm weitergeholfen. So konnte<br />
der 23-Jährige den Behinderten bei ihren Arbeiten im Handwerk<br />
besser behilfl ich sein.<br />
Dennis Hammerschmidt hat Bilanz gezogen: „In den drei<br />
Wochen Praktikum bekam Tobias Feil einen sehr guten<br />
Einblick, wie anspruchsvoll die Arbeit mit Behinderten ist. Aber<br />
auch wie viel Spaß es bringen kann. Leute, die sich sozial engagieren<br />
<strong>und</strong> auch sonst sehr offen im Leben stehen, sollten<br />
sich auf jeden Fall um ein Praktikum bewerben. Nur so kann<br />
BÖCKINGEN WEST<br />
Stadtbahn-Halt<br />
Im Gewerbegebiet Böckingen gibt es<br />
eine neue Stadtbahn-Haltestelle. Die<br />
Mitarbeiter der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong>n<br />
profi tieren davon. Der Stadtbahnhaltepunkt<br />
ist mit Bahnsteigen<br />
ausgestattet, die einen stufenlosen<br />
Einstieg in die modernen Stadtbahnfahrzeuge<br />
ermöglichen. „Wir haben<br />
das Mitfahren bereits fl eißig geübt“,<br />
sagte Alfred Grimm von der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> bei der Einweihung.<br />
man schließlich herausfi nden, ob die Arbeit mit Behinderten<br />
etwas <strong>für</strong> einen ist. Man sammelt dadurch interessante <strong>und</strong><br />
wichtige Erfahrungen auch <strong>für</strong> sein eigenes Leben.“ Bilderserie<br />
unter www.stimmt.de<br />
ZONTA-CLUB HEILBRONN UNTERSTÜTZT INFOABENDE<br />
Männer, Frauen <strong>und</strong> Sexualität<br />
Die Offenen Angebote des Wohnbereichs<br />
Heilbronn konnten im Herbst<br />
2009 einige Informationsveranstaltungen<br />
zum Thema Sexualität anbieten –<br />
in getrennten Terminen <strong>für</strong> Männer <strong>und</strong><br />
Frauen mit Behinderung. Der ZONTA-<br />
Club Heilbronn, ein Serviceclub von<br />
Frauen in Führungsverantwortung, hat<br />
diese Maßnahmen mit einer Spende in<br />
Höhe von 500 Euro an den Förderverein<br />
unterstützt. Dank dieser Zuwendung<br />
war es möglich, zwei Referentinnen<br />
von Pro Familia zu beauftragen, die<br />
Veranstaltungen inhaltlich vorzubereiten<br />
<strong>und</strong> durchzuführen. Dabei ging es<br />
neben allgemeinen Fragen zur männ-<br />
lichen <strong>und</strong> weiblichen Sexualität auch<br />
um Verhütung <strong>und</strong> körperliche Entwicklungen.<br />
Claudia Lörler, Wohnbereichsleiterin Offene<br />
Angebote (Mitte), erhält von ZONTA-Präsidentin<br />
Natalie Scheerle-Walz (rechts) <strong>und</strong><br />
Ruth Pfi zenmayer (links) einen Spendenscheck<br />
über 500 Euro <strong>für</strong> Informationsveranstaltungen<br />
zum Thema Sexualität.
„STIFTUNGSWEIN“ BRINGT SPENDENGELD<br />
Weihnachtsmarkt Heilbronn 2009<br />
Pfarrer Hans-Christoph Ketelhut <strong>und</strong> Stiftungs-Vorsitzender Dr. iur. Eckhart Lohbeck<br />
präsentierten den Stiftungswein<br />
„Schenken <strong>und</strong> Helfen“ hieß das<br />
Motto der Stiftung LebensWerkstatt<br />
beim Weihnachtsmarkt auf dem Heilbronner<br />
Kiliansplatz. Auf dem Stand<br />
COOPER TOOLS GmbH<br />
Mit Preisgeld<br />
Mit einer großzügigen Geste bedankte<br />
sich das Unternehmen Cooper Tools<br />
GmbH aus Besigheim bei der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> Schwäbisch Hall <strong>für</strong><br />
die nun bereits über 25-jährige gute<br />
Zusammenarbeit. Das Besigheimer<br />
Unternehmen bekam kürzlich einen<br />
mit 1500 Euro dotierten konzerninternen<br />
Preis <strong>für</strong> besondere Leistungen bei<br />
Arbeitssicherheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz-Maßnahmen.<br />
Das Preisgeld<br />
wurde als Spende an den Förderverein<br />
der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> weitergereicht.<br />
Der Betrag wird verwendet,<br />
um in der Haller <strong>Werkstätte</strong> einen<br />
Raum <strong>für</strong> Arbeitsschutz-Schulungen<br />
auszustatten.<br />
der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong> an der<br />
Kilianskirche wurden mehrere Sorten<br />
eines „Stiftungs-Weins“ angeboten<br />
– attraktiv verpackt in wertvollen<br />
Bei der Scheckübergabe (v. l. n. r.):<br />
F<strong>und</strong>raiser Hans Kahlau, Stiftungsvorstand<br />
Karl Reisch, Standortleiter Dieter Bögelein<br />
<strong>und</strong> Gruppenleiter Dieter Sauer.<br />
FRANZ KESSLER-STIFTUNG<br />
Maschinenkauf<br />
Die Franz Kessler Gemeinnützige<br />
Stiftungsgesellschaft unterstützte mit<br />
6000 Euro die Anschaffung eines<br />
neuen Vertikalbearbeitungszentrums<br />
<strong>für</strong> Metallfräsarbeiten in der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> in Crailsheim. Das<br />
Unternehmen Franz Kessler ist Marktführer<br />
bei Motorspindeln. Auch die<br />
Landkreis Schwäbisch Hall-Stiftung<br />
überwies einen Förderzuschuss von<br />
2000 Euro.<br />
GUTE TATEN<br />
Zweier-, Dreier- <strong>und</strong> Sechser- Holzverpackungen,<br />
die in der Schreinerei<br />
in Böckingen hergestellt werden. Ein<br />
eigenes Etikett wies die edlen Tropfen<br />
der Weingärtner Cleebronn-Güglingen<br />
eG als ideales Geschenk <strong>für</strong> Spender<br />
aus. In der Zweier-Präsentkiste fanden<br />
die Wein- <strong>und</strong> <strong>Werkstätte</strong>-Fre<strong>und</strong>e je<br />
einen 2008er Cleebronner Michaelsberg<br />
Samtrot Kabinett <strong>und</strong> Riesling<br />
Kabinett in der 0,75 Liter-Flasche. Je<br />
zwei Viertelliter-Fläschchen vom Riesling,<br />
Lemberger <strong>und</strong> Trollinger-Lemberger<br />
fanden im Sechser-Holzrondell<br />
Platz. Und je ein Viertelliter-Fläschchen<br />
der gleichen Sorten passte in das<br />
Dreier-Holzkistchen. Jedem Gebinde<br />
war das Stiftungs-Faltblatt beigelegt.<br />
Hans Kahlau<br />
NEUES FALTBLATT<br />
Förderverein<br />
stellt sich<br />
vor<br />
Mit einem neuen Faltblattstellt<br />
der Verein zur<br />
Förderung der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> Heilbronn<br />
seine Arbeit. An<br />
drei Beispielen wird die<br />
segensreiche Wirkung<br />
von Spenden gezeigt.<br />
Auch ein Formular<br />
<strong>für</strong> Spendenüberweisungen<br />
ist abgedruckt.<br />
Faltblätter können bei Hans Kahlau<br />
angefordert werden.<br />
Telefon 07131/4704-113.<br />
E-Mail: h.kahlau@bw-heilbronn.de<br />
KONTAKT | 1/<strong>2010</strong> 39 4
GUTE TATEN + TERMINE<br />
AKTION MENSCH<br />
Mehr Mobilität<br />
<strong>und</strong> Normalität<br />
„Dieses Auto bringt Sie jetzt überall da<br />
hin, wo Sie wollen“, sagte Pfarrer i.E.<br />
Hans-Christoph Ketelhut. Die Freude<br />
war groß, als Ulrike Krug, Abteilungsleiterin<br />
aller Förder- <strong>und</strong> Betreuungsbereiche<br />
in der <strong>Werkstätte</strong>, die<br />
Schlüssel eines VW Crafter Neunsitzer<br />
entgegen nahm. Er ist eine willkommene<br />
Spende der „Deutschen Behindertenhilfe<br />
- Aktion Mensch e.V“.<br />
Schwer- <strong>und</strong> Schwerstmehrfachbehin-dert<br />
sollen mit ihm am täglichen<br />
Leben teilnehmen. Zum vielfältigen<br />
(Er-)Leben gehören der Besuch der<br />
Sonderschule <strong>und</strong> anderer Einrichtungen,<br />
Einkaufsfahrten <strong>und</strong> Ausfl üge.<br />
Der Aufkleber „Aktion Mensch bringt<br />
vieles ins Rollen“ symbolisiert den<br />
Einsatzweck.<br />
Beate Haug-Karr, Bereichsleitung<br />
Bildung der <strong>Beschützende</strong>n <strong>Werkstätte</strong>:<br />
„Wir danken der Aktion Mensch<br />
<strong>für</strong> ein Stück Bewegungsfreiheit,<br />
das zur Normalität der Tagesgestaltung<br />
der Menschen mit Behinderung<br />
beiträgt“.<br />
140 KONTAKT | 1/<strong>2010</strong><br />
TERMINE<strong>2010</strong><br />
JANUAR<br />
30. Fasching Heilbronn<br />
23. Bildungsmesse „Markt<br />
der Möglichkeiten“<br />
Lauffen<br />
Die Bildungsmesse „Markt<br />
der Möglichkeiten“ fi ndet am<br />
23. Januar nach der Begrüßung<br />
um 10 Uhr bis 15 Uhr in<br />
der Stadthalle in Lauffen am<br />
Neckar statt. Die Veranstaltung<br />
steht unter dem Motto<br />
„Schule – was dann?“ Veranstalter<br />
sind die Sonderschulen<br />
Astrid-Lindgren-Schule Neckarsulm,<br />
Paul-Meyle-Schule<br />
Heilbronn, Kaywaldschule<br />
Lauffen, die Evangelischen<br />
Stiftung Lichtenstern <strong>und</strong><br />
die <strong>Beschützende</strong> <strong>Werkstätte</strong><br />
Heilbronn. Verschiedene Einrichtungen<br />
bieten von 10.15<br />
bis 14.45 im Poetensaal Fachbeiträge<br />
an unter anderem<br />
zu den Themen Förderung<br />
<strong>und</strong> Betreuung, Wohnen, Arbeit<br />
<strong>und</strong> Produktion, Ambulante<br />
Berufsbildung, Bildung,<br />
Freizeit. Für die musikalische<br />
Umrahmung sorgt „Better<br />
Than“.<br />
19.<br />
26.<br />
FEBRUAR<br />
Begleitplanungen<br />
Wohnhaus Heilbronn<br />
Wohnhaus Crailsheim<br />
Begleitplanungen sind im<br />
Wohnbereich der <strong>Beschützende</strong>n<br />
<strong>Werkstätte</strong> das zentrale<br />
Instrument, mit dem<br />
die individuelle Begleitung<br />
geplant, begründet <strong>und</strong><br />
dargestellt wird. Begleitplanungen<br />
sind eine Basis<br />
<strong>für</strong> Hilfeplangespräche. Zum<br />
Thema „Was ist eine Begleitplanung“<br />
gibt es in Heilbronn<br />
(Wesenlinsaal) <strong>und</strong> Crailsheim<br />
(Wohnhaus Volksfest-<br />
11.-14.<br />
17.-19.<br />
19.<br />
11.<br />
18.<br />
25.<br />
MÄRZ<br />
<strong>Werkstätte</strong>nmesse<br />
Nürnberg<br />
JUNI<br />
IHK-Bildungsmesse<br />
Heilbronn<br />
Diakoniefest Kiliansplatz<br />
Heilbronn<br />
Angehörigennachmittage<br />
Kirchhausen<br />
Talheim<br />
Bad Friedrichshall<br />
JULI<br />
Tage der offenen Tür<br />
17. Heilbronn<br />
Sommerfest<br />
24. Bad Friedrichshall<br />
Open-Air-Veranstaltung<br />
SEPTEMBER<br />
Tage der offenen Tür<br />
17. Schwäbisch Hall<br />
24. Ingelfi ngen<br />
Angehörigennachmittag<br />
24. Kirchhausen<br />
6.<br />
FEBRUAR<br />
platz) jeweils um 16 Uhr<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Angehörige <strong>und</strong> Betreuer<br />
mit Rainer Reibold, Leitung<br />
Gesamtwohnbereich. Interessierte<br />
melden sich bis zum<br />
10. Februar <strong>2010</strong> unter<br />
der Telefonnummer<br />
07131/4704321 an.<br />
OKTOBER<br />
Angehörigennachmittag<br />
Crailsheim