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Der schmale Weg - Dr. Lothar Gassmann

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sich selbst bis hin zur Selbstverleugnunggefragt und nicht bloße Unterhaltung.Geistlicher oder seelischer Zugang zurBibel?Was man bei dieser Zeitschrift am meistenvermisst, ist eigentlich unabdingbar:Klare und direkte Aufforderungen, Bibeltextezu studieren, also echte Hausaufgaben,direkt zum Wort Gottes zugehen. Doch Hausaufgaben hätten womöglichwieder einen verpflichtendenCharakter, der ja bereits mit „einem unangenehmenGeruch aus Pflicht“ und einem„grauen Dunst der Pflicht“ beschriebenwurde. Von daher will manlieber „lustvolle Forscher und Entdecker“machen. „Gute Christen“, heißt es,„scheinen fleißig drin zu lesen, aberman selbst hat das nie so recht unddauerhaft geschafft“.Doch hier ergibt sich die Frage, ob diegeistliche Dimension einfach machbarist? Paulus betont, dass Gottes Wortgeistlich erkannt und verstanden werdenmuss (1Kor 2,14). Es bedarf einergeistlichen Sehnsucht aufgrund der persönlichenBeziehung zu Gott. Es bestehtdie Gefahr, dass man nur seelisch angesprochenwird. Paulus bemängelte, dasser zu den Korinthern nicht reden konnte„als zu geistlichen, sondern als zufleischlichen [Menschen], als zu Unmündigenin Christus“ (1Kor 3,1).Ehrliche SelbstbloßstellungenÜberraschend ist die offene Selbstdarstellungdes SCM-Verlagsleiters UlrichEggers in der Erstausgabe: „Jenseitsvom Beruf lese ich wenig in der Bibelund erwarte nicht viel von ihr, sondernmöchte meinen Glauben leben.“ Woraufgründet sich aber der Glaube, wennnicht auf das Wort (Röm 10,17)? Einähnliches „Bekenntnis“ äußert auchChefredakteur Martin Gundlach:„Als Teenager bin ich dann vom regelmäßigenBibellesen abgekommen. Und hab bisheute nicht so richtig dorthin zurückgefunden– außer in Ausnahmesituationen. Wennich zum Beispiel eine richtig brennende Fragehab, dann lese ich die Bibel und suche danach Antworten. Aber nicht in der täglichenRoutine.“Gundlach liest lieber Sekundärliteraturals direkt die Bibel: „Mich trifft es vielstärker, wenn mir ein anderer den Bibeltextüberzeugend nahe bringt.“ ChristelEggers fragt in dem abgedrucktenRedaktionsgespräch: „Aber ist der GeistGottes nicht frei, für andere eher durchein Buch zu sprechen und bei mirdurch die Bibel?“ Darauf Gundlach:„Ortbergs Bilder und Geschichten berührenmich oft mehr, als Geschichtenaus dem Alten Testament.“ Ulrich Eggersmeint: „Aber es ist ja auch eine legitimeFrage, ob überhaupt jeder die Bibellieben muss. ... Muss jeder die Bibelwichtig finden und gut kennen?“ DaraufRedakteur Thomas Härry: „Nein, nichtdie Bibel, sondern Jesus Christus undGott.“ Gundlach erwähnt noch: „Aber eswar nicht die Bibel, die mich gerettethat, sondern es war Jesus selber, der zumeinem Herzen sprach. Ich weiß nicht,ob der Zugang ‚durch die Bibel zu Gott’nicht manchmal überhöht wird.“<strong>Der</strong> <strong>schmale</strong> <strong>Weg</strong> Nr. 2 / 2011 35

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