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Teil A - Planung Gertz Gutsche Rümenapp

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Siedlungsentwicklung und Infrastrukturfolgekosten – Bilanzierung und Strategieentwicklung7Gemeinden und Regionen wird mit Typisierungen operiert, welche die Gemeindegröße unddie Siedlungsstruktur der Gemeinde (z.B. kompakt vs. zersiedelt) in den Mittelpunkt stellen.Während eine Gruppe von Studien reale Ausschnitte der Siedlungsstruktur betrachtet (z.B.Braumann 1988; Doubek, Zanetti 1999; Suen 2003; Natural Resources Defense Council1998) zielt anderen Forschungsarbeiten auf eine möglichst realitätsnahe Konstruktion vonwohngebietsbezogenen oder gemeindlichen Prototypen (z.B. Speir, Stephenson 2002; RealEstate Research Corporation 1974; Ecoplan 2000; Conrad, Seskin 1998). Letzteres Vorgehenhat den Vorteil, bestimmte Variablen konstant halten zu können, um damit angenommeneEinflussgrößen der Infrastrukturkosten (wie Dichte) zu isolieren (Speir, Stephenson 2002,S. 57). Der Nachteil ist, dass aus den Ergebnissen entsprechender Studien nur eingeschränktauf die Realität zurück geschlossen werden kann, da in der Wirklichkeit zahlreiche Störgrößendas erwartete Variablenverhalten beeinflussen können. Dementsprechend liegt der Vorteilempirischer Erhebungen realer Siedlungs- und Infrastrukturen in der Realitätsnähe vonRückschlüssen auf potenzielle Kosteneinsparungen durch siedlungsstrukturelle Maßnahmen.Ein weiteres Kriterium zur Systematisierung des Forschungsstandes ist die Perspektive, mitwelcher die Siedlungsstruktur und Infrastrukturausstattung betrachtet werden. Eine Gruppevon Studien operiert mit Szenarien der Siedlungsentwicklung, welche einen gegebenen oderprognostizierten, nach räumlichen und sachlichen Kriterien differenzierten Umfang neu zubauender Wohneinheiten im Hinblick auf infrastrukturelle Implikationen betrachtet (z.B. Burchellu.a. 2002; Conrad, Seskin 1998; Schroer 1999; Doubek u.a. 1991). Eine zweite Gruppevon Forschungsarbeiten untersucht demgegenüber die reale Ausstattung von Wohngebietenund/oder Gemeinden/Regionen mit Einrichtungen und Anlagen der sozialen und technischenInfrastruktur (z.B. Braumann 1988; Doubek, Zanetti 1999; Suen 2003).Ein wichtiges Unterscheidungskriterium bezieht sich schließlich auf die Art und Weise, wieund in welchem Umfang Infrastrukturkosten ermittelt werden. Dabei zeigt sich, dass differenzierteKostenrechnungen, welche Infrastrukturkosten nach Kostarten und Kostenträgerndifferenzieren, selten sind. Es überwiegen Studien, die globale Durchschnittskosten der Errichtungund des Betriebes von Einrichtungen/Anlagen der Infrastruktur angeben. Seltenersind Grenzkostenanalysen, die auch die Kapazität der bestehenden Infrastruktursystemeberücksichtigen. Häufig wird von „öffentlichen Kosten“ gesprochen, ohne dass weitere Untergliederungennach administrativen Ebenen oder öffentlichen Akteuren erfolgen. Schließlichkann festgestellt werden, dass die meisten Studien nur direkte Kosten ansprechen – verlagerteoder externe Kosten sind nur Bestandteil weniger Untersuchungen.Endbericht BBR-Online-Publikation Nr. 3/2006

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