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manatiMagazin des Vereins der Tiergartenfreunde Nürnberg eV und ...

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Aus dem TiergartenNachwuchs-Meeresschützer übernachten im Blauen SalonAngebot <strong>der</strong> Zoopädagogik kommt gut an14Damit haben die Zoopädagogen im Tiergarten <strong>Nürnberg</strong>ins Schwarze getroffen. Das Angebot, im BlauenSalon zu übernachten, stieß im Winter 2012/2013 aufein so großes Interesse, dass kurzfristig weitere Termineanberaumt wurden <strong>und</strong> gleich wie<strong>der</strong> ausgebuchtwaren. Jeweils 20 Kin<strong>der</strong> im Alter von acht bis 12 Jahrenübernachten gemeinsam vor <strong>der</strong> großen Panoramascheibe<strong>der</strong> Manatis.Kaum gegen 14 Uhr im Zoo angekommen, beginnendie jungen Gäste ihr Programm mit einem Blick indie Unterwasserwelt <strong>der</strong> Lagune. Im Wasser wirbelnde,nach Fischen tauchende Seelöwen begeistern dieKin<strong>der</strong> sofort. Gerne hören sie auch <strong>der</strong> zuständigenZoopädagogin zu, wenn sie die Fütterung kommentiert.Danach geht es gleich weiter zu einer spannendenAbendwan<strong>der</strong>ung durch den Tiergarten. Auch sehrscheue Tiere, wie Kropfgazellen o<strong>der</strong> Schneeleoparden,begrüßen in <strong>der</strong> Dämmerung die „späten Besucher“.Nach <strong>der</strong> Rückkehr in den Blauen Salon <strong>und</strong> durch einPicknick gestärkt, lernen die Camper in einem anschaulichenUnterricht die Gefahren für das Meer <strong>und</strong> seineBewohner kennen. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf <strong>der</strong>Frage, was je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Teilnehmer auch in unserer Regionfür den Schutz von Delphin & Co. tun kann. Ist <strong>der</strong> theoretischeTeil gegen 20 Uhr beendet, beobachtet man im„Whale Watching“ in <strong>der</strong> nächtlichen LaguneDelphinarium die Tümmlergruppe unter <strong>der</strong> Regie <strong>des</strong>Bullen Moby bei <strong>der</strong> Nachtruhe, genauer gesagt: manhört ihnen zu. Da es in <strong>der</strong> Halle zu dieser Zeit fast dunkelist, kann man die Position <strong>der</strong> Tümmler im Wassernur dank ihrer Atemgeräusche feststellen. Dabei erfahrendie Kin<strong>der</strong>, dass die Delphine beim Schlafen entspanntauf <strong>der</strong> Wasseroberfläche treiben <strong>und</strong> stellenfest: je<strong>der</strong> <strong>der</strong> fünf Meeressäuger hat sein ganz eigenes,charakteristisches Atemgeräusch. Es gilt so wenig Lärmwie möglich zu machen, schließlich befindet man sichim „Schlafzimmer“ <strong>der</strong> Großen Tümmler <strong>und</strong> diese solltennach Möglichkeit nicht gestört werden.Weiter geht es auf „Safari“ in das tropisch-warme Klima<strong>des</strong> neuen Manatihauses. Damit kein bunter Falter<strong>und</strong> keine Fle<strong>der</strong>maus, die erst zu dieser späten St<strong>und</strong>eaktiv werden, in das kalte <strong>Nürnberg</strong> entwischt, müssenalle Teilnehmer schnell ins Haus. Von einem Betreuereingeschleust, testen die Kin<strong>der</strong>, wer es am schnellstendurch die Tür schafft. Abends zeigt sich das Manatihaus,das schon am Tage eine faszinierende Regenwaldkulissebietet, in seiner ganzen Pracht. Die Besucher habendas Gefühl, nicht mehr in Franken, son<strong>der</strong>n direkt amAmazonas zu sein. Diesen Eindruck verstärkt auch dieSo<strong>und</strong>kulisse <strong>der</strong> Rotaugenlaub- <strong>und</strong> Pfeilgiftfrösche.Im Manatihaus erfahren die Kin<strong>der</strong> viel Neues über denLebensraum eines überfluteten Regenwalds: zum einendurch die Erläuterungen <strong>der</strong> Betreuer <strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>endurch die Antworten auf ihre vielen Fragen.Nach diesem reichhaltigen, aber auch anstrengendenProgramm schlagen die Nachwuchsforscher ihrNachtlager unter <strong>der</strong> großen Scheibe mit Blick auf dieSeekühe auf. Diese schwimmen, neugierig geworden,dicht an die Fenster heran. Natürlich bleibt vor demSchlafengehen noch Zeit, sich mit neu gewonnenenFre<strong>und</strong>en zu unterhalten, sich mit den Seelöwen an <strong>der</strong>Lagunenscheibe ein Wettrennen zu liefern o<strong>der</strong> einfachdie langsam dahinschwebenden, imposanten Manatiszu bewun<strong>der</strong>n. Da <strong>der</strong> nächste Tag jedoch sehr früh beginnt,geht es um 22 Uhr in den Schlafsack. Beim Beobachten<strong>der</strong> Wasserbewohner dösen die jungen Forscherlangsam ein.Am nächsten Morgen heißt es trotz Wochenendefrüh aufstehen <strong>und</strong> Zähne zu putzen, schließlich wirddie Gruppe schon um 7.30 Uhr von den Tierpflegern <strong>der</strong>Delphinlagune <strong>und</strong> <strong>des</strong> Manatihauses erwartet. Diesebereiten gerade das Frühstück für Tümmler, Seekühe<strong>und</strong> Seelöwen vor <strong>und</strong> lassen sich dabei fre<strong>und</strong>licherweiseüber die Schulter schauen. In <strong>der</strong> Futterküche<strong>des</strong> Manatihauses darf sogar selbst Hand ans Frühstück<strong>der</strong> Seekühe angelegt werden. Sogenannte „Futtergir-Nachtlager im Blauen Salonlanden“ gilt es, mit Kopfsalat, Avocado <strong>und</strong> Tomaten zubespicken <strong>und</strong> diese anschließend ins Wasser zu hängen,sodass die Seekühe sich daran gütlich tun können.Großes Staunen <strong>und</strong> Interesse herrscht dann je<strong>des</strong> Mal,wenn <strong>der</strong> diensthabende Tierpfleger o<strong>der</strong> die Tierpflegerinerklärt, die gerade verarbeitete Menge (dieschließlich mehrere Körbe umfasst) sei nur ein kleinerBruchteil <strong>der</strong> Tagesration. Gespannt hören die Kin<strong>der</strong>zu, wenn sich die Zoomitarbeiter die Zeit nehmen, jedeeinzelne Frage zu beantworten. Aber auch in <strong>der</strong> Fischküche<strong>der</strong> Lagune kann man viel Spannen<strong>des</strong> <strong>und</strong> Interessantesbeobachten <strong>und</strong> hat zudem die Gelegenheit,beim kommentierten Frühtraining <strong>der</strong> Delphine Fragenzu stellen.Nach dem Frühstück wird noch gemeinsame <strong>der</strong> Vertragunterzeichnet „Wir tun mehr fürs Meer!“ <strong>und</strong> eineNachbesprechung durchgeführt. Dann heißt es jedochAbschied nehmen, denn die Nachwuchs-Meeresschützerwerden am Eingang wie<strong>der</strong> von ihren Eltern in Empfanggenommen.Benedikt Loos(Praktikant im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ)im Tiergarten <strong>Nürnberg</strong>)manati 2013 | 1manati 2013 | 1

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