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Neuwerker Rundblick - Reederei Cassen Eils

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4 <strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong>Nummer 12 / Juli 2013Leuchtturm bleibtLeuchtturm!VON RALF FLECHNERDr. Frank Toussaint von der IG Seezeichenund <strong>Neuwerker</strong> Fördervereinbegutachtet den Zustand.Rechte Bilderleiste von oben:Untersuchungen am Kupferdach.Aufenthaltsraum,Treppe und Technikschrank.Fotos: Toussaint/FlechnerDas Wasser- und Schifffahrtsamt(WSA) muss das<strong>Neuwerker</strong> Leuchtfeuerwegen der fehlenden Bedeutungfür die Schifffahrt aus seinem Bestandund vonden gültigen Seekartennehmen(siehe <strong>Rundblick</strong>April2013).Doch was wäre der Turm ohneLicht? Der <strong>Neuwerker</strong> Turm, immerhinüber 700 Jahre alt, wäre »nurnoch« ein historisches Bauwerk.Vielfältige Bemühungen und Gesprächesind in den vergangenenWochen geführt und haben ein erstesErgebnis.Nachdem die Beteiligten der StadtHamburg und des Bezirks Mitte, dieHamburger Kultursenatorin, die Insulaner,Leitung und Mitarbeiter derHPA, des WSA, der »InteressengemeinschaftSeezeichen« und des<strong>Neuwerker</strong> Fördervereins ihrenfesten Willen zur Aufrechterhaltungdes Betriebes bekundethaben, wird sich nun gemeinsamum eine Vereinbarungbemüht.Nicht einfach,geht es doch umbauliche Verantwortung, Reparaturarbeiten,Wartung des technischenBetriebes und um Kosten des Betriebes.Sicher wird es eine Veränderungdes Lichts geben, die Schifffahrt darfnicht irritiert werden. Für die technischeAufsicht gibt es bereits Zusagen;Mitglieder des Fördervereinshaben die Bereitschaft zur Übernahmeder Betriebskosten erklärt.Noch ist kein endgültiger Erfolg zuvermelden, aber sicher wird noch indiesem Jahr ein Dokument zur Erhaltungdes <strong>Neuwerker</strong> Turmlichtszustande kommen.Mitglieder des Fördervereins hattenim Frühjahr die Möglichkeit, dieSpitze des Turms und die -noch inBetrieb befindliche- Technik zu begutachten.Hier ein Auszug aus dem»Fotobericht«.


Nummer 12 / Juli 2013 <strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong>5VON KARSTEN BRONK (TEXT & FOTOS)Bei einer Umfrage der Touristikverbändein Deutschlandgaben 70 Prozent derBefragten Urlauber an, dass Wattwanderneiner ihrer Hauptgründeist, an der Nordsee Urlaub zu machen.Und sogar aus den benachbartenLändern, wiezum Beispiel der Schweiz,aber auch aus Übersee,kommen die Nordseegästeum einmal das Wattzu erleben. Schließlichwurde das Wattenmeerauch zum UNESCO Weltnaturerbeerklärt, was seinenbesonderen Status darlegtund für die Menschheitherausstellt.Das Watt ist geheimnisvoll, faszinierend,wundersam und lässtseine scheinbar unendlichen Weitenam Horizont mit dem Himmelverschmelzen. Es ist die letzte ursprünglicheWildnis in Deutschland.Kein Eingriff des Menschenkann die Gewalten von Ebbe undFlut beherrschen. Und wohl keinanderer Ort in Deutschland zeigtso deutlich, dass wir Menschenhier nur mit und nicht gegen dieNaturgewalt leben können. Dennwer sich hier nicht auskennt, mitden Tiden, dem Mond und demWind, kommt draußen im Wattschnell in große Gefahr.Gut VorbereitenDamit auch der kurze Weg insWatt nicht zu einem Desaster wird,sollten sich alle Wattwanderer vorherein paar lebenswichtige Informationeneinholen. So muss manunbedingt wissen, wann die Flutwieder aufläuft. Dafür gibt es denTidenkalender des BSH, den gibtes an der Küste in jeder Buchhandlungund in vielen Strandgeschäften.Wer bei seiner Wattwanderungeinen Priel durchquert,Priele sind Flüsse im Watt, dersollte unbedingt den Priel spätestenskurz nach Niedrigwasser aufseinem Rückwegwiederpassierthaben. Denn schon kurz nachNiedrigwasser füllen sich die Prielegurgelnd mit der auflaufendenFlut. Wer dann zu spät ist, demschneidet die reißende Strömungim Priel den Rückweg zum Landab!Seenebel ist ebenfalls eine großeGefahr für Wattläufer ohne Erfahrung.Auch wenn vor Neuwerkund Cuxhaven Buschpricken denWeg markieren, kann es zu Problemenkommen den Weg zu finden,denn Nebel lässt manchmal denBlick nur für ein paar Meter frei,und die Reisigbüsche stehen zirka50 Meter von einander entfernt.Da läuft man schnell in die Irre.Also, Kompass mitnehmen undGradzahl für den Rückweg festlegen.Ebenso sollte sich jeder fragen ober am Wandertag fit für die Wildnisist, schon kleine Probleme könnendas sichere und geplante Zeitfensterzur Makulatur werden lassen,denn die Flut wartet nicht!MesserscharfNoch vor zwanzig Jahren gingenfast alle Wattwanderer barfuß insWatt. Das ist heute nicht mehrüberall möglich. Mit der Verbreitungder Austernim Watt kommt esimmer wieder zuüblen Schnittverletzungen.Schließlich erkenntnicht jederdie teilweise nurwenige Zentimeteraus dem Watt lugendenAusternschalen, diemit ihren messerscharfenKanten zu schweren Verletzungenan den ungeschütztenFüssen führen können. Zusätzlichmachen die vielen Sandklaffmuscheln,die spitz aus dem Wattbodenragen, große Probleme wennman barfuß in die Muschelntritt. AlsoSchuhe an ziehen. Ambesten alte Turnschuhemit Socken dievor scheuerndem Sedimentschützen. AuchNeoprenfüßlinge,oder Wattklocks sindok. Gummistiefel hingegensind unbequemund meist kürzer alsPriele tief sind.Auch das Wetter kanneine fröhliche Wattwanderungtraurigenden lassen. Schließlichist nicht jededunkle Wolke nur einkleiner Regenschauer.Gerade im Sommer kann schnelleine lokale Gewitterzone entstehen.Dann wird es lebensgefährlich.Ungeschützt und als höchsterPunkt auf dem frei liegenden Meeresbodenist man als Wattläufer erstesZiel für Blitze! Deshalb: Niemalsbei aufziehendem Schlechtwetterins Watt gehen!Gegen Regen und kalten Windschützen Regenhosen. Dabei kannman wunderbar auch durch tiefePriele mit der angezogenen Regenhoselaufen, die trocknenschnell und bieten Schutz vor Auskühlungim Wind. Und wenn essonnig und heiß ist, nicht vergessenSonnencreme mit hohemLichtschutzfaktor aufzutragen.Schließlich brennt die Sonnedurch die Verstärkung der reflektierendenWattpfützen, die Hautschnell zu rot glühende Kochplatten.Und natürlich immer Mützeauf, wenn es ins Watt geht, vorallem die Kinder.Bei jeder Wattwanderplanungsollte man wissen wie der Mondsteht. Bei Voll- und Neumondkommt es zu Springfluten. Dabeiläuft die Flut hoch auf aber auchtief ab, weshalb die flachen Prieledann ein vermeintlich sicheresBild vermitteln. Aber das trügt,denn die Flut kommt manchmalsehr schnell und hoch auflaufendzurück.Wem das alles viel zu unsicher ist,dem sei eine geführte Wattwanderungempfohlen. Schließlich sinddie Wattführer bestens geschult,sie kennen das komplexe Tidensysthem,wissen was zu tun istwenn jemand im Schwemmwattversinkt, haben umfangreicheKenntnisse in erster Hilfe und wisseneine Rettungskette richtig undgezielt in Gang zu setzen.Und natürlich können sie ihrenGästen die Wunderwelt Watt erklären.Womit eine geführte Wattwanderungzu einem sicheren undunvergesslichem Erlebnis wird.


6 <strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong>Nummer 12 / Juli 2013PALISADEN – NEUWERKS HÖLZERNE WEHRAusstellung im NationalparkhausPeter Ebert, Neuwerk-Freund, Mitglied im FördervereinInsel Neuwerk e.V. und passionierter Hobby-Fotograf,widmet sich in seiner diesjährigenFotoausstellung einemrecht ausgefallenen Thema.Unter dem Titel »PALISADEN –NEUWERKS HÖLZERNE WEHR«zeigt er ausschließlich Bilder vonder Eichenpfahlwand im Südwestender Insel.Die eigenwilligen Formen des Jahrzehntealten Holzes haben es ihmangetan, die individuelle Zeichnungjedes einzelnen Pfahls, das deutlichsichtbare Werk von Sonne undFeuchtigkeit, Salz und Frost auf derOberfläche der Veteranen.Eine Auswahl zeigt die interessantestenaus mehreren hundert Fotosund führt dem Betrachter vorAugen, welche Vielfalt ein aufmerksamerBlick aufs Detail zu entdekkenvermag. Die Ausstellung wirdvom 5. September an im Nationalparkhauszu sehen sein.Eine andere Ausstellung mit Neuwerk-Bezugwird am 1. Juli in denRäumen der Stadtsparkasse Cuxhaveneröffnet. Hilde Karin Nielsenzeigt Bilder im »Licht des Nordens«.


Nummer 12 / Juli 2013 <strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong>7»First light« für das erste astronomischeTeleskop der Insel NeuwerkVON NILS BREITBACHNur wenige Menschen verbringenihren Winter aufder Insel Neuwerk. DerFährbetrieb ist eingestellt, diePferde stehen in den Ställen unddie Wattwagen sind eingemottet.Wenn die Tage dann sehr kurzwerden und die Nächte dafürlang, dann wird eines ganz offensichtlich:Auf der Insel ist es ganzschön dunkel. Lediglich die Laternendes Mittelweges, der alteLeuchtturm und die versprengtenLichter der wenigen Häuserstrahlen noch etwas Helligkeit inden Nachthimmel ab.Nils Breitbach mit dem neuen computergesteuerten Teleskop in Benutzung;gut zu erkennen die Dimensionen der Optik (Foto: Nils Breitbach).Das geringe Streulicht, das vomFestland ausgeht, wird dazu ganzgut vom Ringdeich abgeschattet undder Blick auf den Nachthimmel ist inalle Richtungen nahezu unverbaut.Für den Hobby-Astronomen eigentlicheine ganz gute Ausgangssituationund vor allem eine, die man inDeutschland nicht mehr allzu oft findet.Die sogenannte »Lichtverschmutzung«durch Straßenbeleuchtungen,Skybeamer undFlugzeuge nimmt stetig zu und oftmalskann man in den Städten außerdem Großen Wagen am Himmelnicht mehr viele Sternbilder erkennen.Dabei hat der Nachthimmel einigeszu bieten! Auf Neuwerk kanndas richtig bewusst werden undrichtig Lust darauf machen, mal wiederdurchs Teleskop zu schauen.Zwei Schullandheime, ein Nationalpark-Haus,eine Insel-Schule undkein Teleskop?Nach einigen Gesprächen mit verschiedenenMitgliedern des »GemeinnützigenFördervereins InselNeuwerk e.V.« stellte sich schnellheraus, dass die Idee offenbar Potenzialbesitzt. Schließlich ist einschöner Sternenhimmel auch einesder vielen herausragenden Merkmaleder Insel Neuwerk. So etwasmuss sich ja nicht unbedingt hinterden landschaftlichen und gastronomischenHighlights verstecken. Sokonnte der Förderverein schnell fürdie Idee zur Anschaffung einesastronomischen Teleskops gewonnenwerden. Neben einem breitenpotentiellen Nutzerkreis würde sichso auch eine weitere Facette derInsel gebührend erkunden lassen.Gesagt, getan; so überbrachte Achim– der Insel-Postbote – bis zum 26.April insgesamt vier große Pakete, indem das neue Astro-Teleskop für dieInsel Neuwerk schlummerte und aufseine neue Bestimmung wartete.Nach dem Zusammenbau undeiner ersten Funktionsprüfungwurde das neue Teleskopam 24. Juni im Kreise der Inselbewohnermit einer kleinenSonnenbeobachtung eingeweiht.Das ist für ein Teleskop immer einbesonderer Moment. Das sogenannte»first light« bezeichnet denAugenblick, wenn zum ersten MalLicht durch den Strahlengang desTeleskops fällt – vergleichen kannman dieses Ereignis etwa mit einerSchiffstaufe oder einem Stapellauf.Bei dem neuen Beobachtungsinstrumenthandelt es sich um einenechten Alleskönner aus der Familieder so benannten GoTo-Teleskope.GoTo kommt hierbei aus dem Englischenund steht für »gehe zu«, dadieses Gerät in der Lage ist, Himmelsobjektenach einer vorherigenAusrichtung selbständig aufzufinden.Vorstellen kann man sich das inetwa so: man sagt der Fernbedienungper Tastatureingabe, dass manheute mal Lust hätte, den Jupiter zubeobachten und nach Bestätigungder Eingabe beginnt die Steuerungdes Teleskops automatisch und wievon Zauberhand, den Wunsch desBenutzers zu erfüllen. Über 13.000Himmelsobjekte inklusive ihrerFlugbahnen sind in der kleinenHandsteuerbox gespeichert undkönnen vom kundigen Nutzer jederzeitabgerufen werden. Außerdemwird die Drehbewegung derErde sowie die Bewegung der Gestirneautomatisch korrigiert, sodass die anvisierten Objekte nichtimmer wieder aus dem Betrachtungsfeldhinaus laufen. Sonne,Mond und Planeten (Jupiter, Saturn,Mars und Venus) lassen sich sehr gutbeobachten und selbst Galaxien undweit entfernte Gasnebel lassen sicherkunden. Zusammen mit dem umfangreichenZubehör lässt sich derHimmel über Neuwerk sicherlichüber Jahre erkunden, ohne, dassLangeweile aufkommt. Aber nichtnur nachts lassen sich spannendeEntdeckungen machen. Mit Hilfeeines Sonnenfilters lassen sich auchtagsüber Sonnenflecken auf unseremerdnächsten Stern erkunden.Einen entsprechenden Filter habendie JUNIOR RANGER von Neuwerkbereits unter fachkundiger Anleitunghergestellt.Neuwerk freut sich über dieneue Attraktion und die vielenneuen Möglichkeiten,die ein astronomisches Teleskopallen Nutzern eröffnen wird. Überdie Leitung des Nationalpark-Hauseskann sich jeder interessierte Besucherüber die Nutzungsmöglichkeiteninformieren. An zweiBobachtungsterminen können interessierteGäste bei gutem Wetter(kurzfristige Aushänge im Nationalpark-Hausbeachten) zusammen mituns die Reise durch den Nachhimmelwagen oder tagsüber Sonnenfleckenbestaunen:Samstag, 27. Juli, 22:00 Uhr»Reise durch die Milchstraße«Samstag, 24. August, 15:00 Uhr»Suche nach Sonnenflecken«Samstag, 12. Oktober, 21:00 Uhr»Reise durch denHerbst-Sternenhimmel«


8 <strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong>Nummer 12 / Juli 2013Die Inselschule hat zurzeitnur einen Schüler.


Nummer 12 / Juli 2013 <strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong> 92009: die Ostbakesteht wieder!© <strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong> 2010Den Fahrplan der M.S. Flipper finden Sie auf www.cassen-eils.de


10 <strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong>Nummer 12 / Juli 2013Sensationelle KnochenfundeFundstelle der beiden Knochen im Watt vor der damaligenVogelwärterhütte (Foto Körner 1963)Wir schreiben das Jahr 1963, also dasJahr nach der großen Sturmflut von1962, die in Hamburg über 300Menschen das Leben kostete. Ein unorthodoxerBiologiestudent aus Heidelberg betätigtsich im Watt der Nordsee als Amateur-Archäologe. Helge Körner, dieser Biologiestudent,führt vier Monate lang ein Robinsonlebenin der Vogelwarthütte auf Norderoog,als er ein Praktikum beim»Seevogelschutzverein JORDSAND« absolviert.Dabei machte er eine spannende undüberraschende Entdeckung...Zuerst findet er im Watt bei Niedrigwasser, nurwenige Meter von seiner Hütte entfernt, eine offensichtlichuralte graue Tonscherbe. Frau Matthießenvom »Naturzentrum Mittleres Nordfrieslandin Bredstedt« schrieb ihm später, dass dasGefäß in der großen Flut 1634, also der 2. großenMandränke, wie sein Besitzer untergegangenist.Aber es wurde noch spannender: Ein paar Tagespäter entdeckt der neugierige Geist aus demSüden, nahe bei der Fundstelle der Gefäßscherbe,zwei Knochen, die nur wenig aus demSchlick herausragen und von ihm erst richtigfreigelegt werden mussten: Ein eindeutigmenschliches Schienbein undeinen Beckenknochen. Das die Knochenschon sehr lange im Watt steckten,hat Helge Körner an ihrer »Patina«sofort erkannt. Er meinte sieaufgrund der Fundsituationdemselben Individuumzuordnen zu könnenund spekulierteauch über einen zeitlichenZusammenhangmit der Tonscherbe.Die Rechtsmedizineraus dem UniversitätsklinikumHamburg-Eppendorfund die mitihnen eng kooperierendenwissenschaftlichenPartner, haben sich 50Jahre später viele Fragengestellt. Einige Antwortenwerden hier gegeben.Sie wurden demFinder der Knochen anlässlichder Rückgabean das Naturzentrummittleres Nordfrieslandin Bredstedt am 31. Mai2013 präsentiert. Allerdingskönnen nochnicht alle Fragen beantwortet werden – mit Hilfemodernster Bildgebung, Mikroskopie und Molekularbiologiehat ein interdisziplinäres Forscherteamversucht, dass Geheimnis der beidenKnochen aus dem Watt von Norderoog zu lüften.Rechtsmedizinische,anthropologische, archäologische UntersuchungsergebnisseGeschlechtsbestimmung: Schienbein (lat.Tibia) weiblich; Hüftbein (lat. Os coxae) nichteindeutig bestimmbar, eher weiblich.Lebensalter: beide Knochen stammen von jungenerwachsenen Individuen im Alter von 20 –30 Jahren. Beide gehören aufgrund ihrer unterschiedlichenRobustizität und der absolutenGröße nicht zu demselben Individuum, auchwenn sie derselben Altersstufe zuzuordnen sind.


Nummer 12 / Juli 2013<strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong> 11im Watt VONKrankheiten: Keine relevante Erkrankungdes Skelettsystems. BeginnendeVerschleißerscheinungen (Arthrose amKnie- und Hüftgelenk). Verkalkungen imUrsprungsbereich der Unterschenkelmuskulaturals Hinweis auf frühere Muskelzerrungen.Insgesamt vier Wachstumsstillstandslinien(sog. »Harris-Linien)im Schienbein als Hinweis auf wiederholtesaisonale (=Winterzeit) Mangelzustände/ Ernährungsprobleme im Jugendalter.Anatomische Besonderheiten: TiefeMulde über die untere Gelenkfläche desSchienbeins: Sogenannte »Hockerfacette«als funktionsbedingtes Merkmal für häufigeArbeiten in hockender Position. AmHüftbein an mehreren Stellen Spureneiner Überlastung der hier ausgehendenBänder, durch körperliche Überlastungbedingt.Veränderung der Knochen durch dieLiegezeit und der Lagerungszeit: z. T.bräunliche Farbimprägnierung der Knochenoberflächendurch die Lagerung imSchlick. Einwachsen von Pilzfäden undAlgenbefall. Im Knochenmarkbereichdes Schienbeins Einlagerungen von sogenanntenFettwachs. Im Markbereichdes Hüftbeins kristalline AblagerungenKLAUS PÜSCHELvon Sand (Silikate) als Hinweis darauf,dass dieser Knochen längere Zeit im Sandgelagert hat (z. B. auf einem Friedhof imGrab), bevor die Flut ihn freispülte undmitriss.Liegezeit: Die Untersuchung zur sogenanntenLiegezeit des Knochens (durchgeführtam Schienbein) im Leibnitz-Institutfür Isotopenforschung in Kielerbrachte dann eine wahre wissenschaftlicheSensation. Mittels der Radiokarbondatierungwurde der Todeszeitpunkt derjungen Frau auf das 13. Jahrhundert datiert.Sie verstarb also zur Zeit der großenMandränken, genauer gesagt im Zeitraumder Luciaflut. Die Radiokarbondatierung,auch C-14-Methode genannt, isteine der bekanntesten Methoden naturwissenschaftlicher(chronometrischer)Datierung, mit der sich bis 70.000 Jahrealtes organisches Material, von Holzstükkenund Knochen bis zu Muscheln undTextilien datieren lässt.Genau 50 Jahre nach dem Fund derKnochen durch den Vogelwart von Norderooghat das »Naturzentrum MittleresNordfriesland in Bredstedt« eine echtearchäologische Rarität und Spur desnordfriesischen Menschenschlags zu präsentieren.Prof. Dr. med. Klaus Püschel vom Institut für Rechtsmedizin im UniversitätsklinikumHamburg-Eppendorf übergibt die Knochen dem Naturzentrum mittleres Nordfrieslandin Bredstedt.


12 <strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong>Nummer 12 / Juli 2013Wenige Tage altesSeehundbaby am Radarturm(Foto: Jordsand/Pfefferli)Durch dieWildnis undzurück –Die Räubervor NeuwerkVON KARSTEN BRONKNeben den vielen wunderbarenPlätzen auf Neuwerk,an denen man SeeundZugvögeln mit dem Fernglasund der Kamera auf das Gefiederrücken kann, um sie in ihrer natürlichenUmgebung zu beobachtenund abzulichten, gibt es vorder Insel Neuwerk einen ganzspeziellen Ort, an dem ein spektakulärerBlick auf die größtenRaubtiere Deutschlands in freierWildbahn möglich ist. Denn vonNeuwerk aus kann man durchsWatt, zu den Seehundsbänken imWesten der Insel wandern.Schon seit Jahrzehnten ist dieSandbank zwischen Scharhörn unddem Kleinen Vogelsand eine festeRuhebank für die Seehunde in derNordsee vor Cuxhaven und Neuwerk.Mit fallendem Wasser steuerndie Seehunde die frei kommendeSandbank nach ihren Fischzügen an,um sich auszuruhen und in derSonne Wärme und Kraft zu tanken,für ihren nächsten Raubzug aufKrabben, Butt und andere Fischartenin der Hochsee.Ebenso bildet die Sandbank einenidealen Platz, um ab Mai ungestörtdie Jungtiere zur Welt zu bringen.Weshalb auch immer ausreichendAbstand bei der Beobachtung eingehaltenwerden muss, da sonst dieMuttertiere flüchten würden. Abermanchmal kommt es auch ganz anders,so wie auf unserer WattwanderungAnfang Mai.Wie immer starteten wir unsereWanderung am Anleger der MS Flipperauf Neuwerk, am ablaufendenPriel entlang zum Badehaus imDeichvorland. Nach den letzten Vorbereitungen,Akkus der Kameraschecken, Ferngläser umhängen undunnötigen Ballast im Badehaus zurücklassen, geht es auf den Meeresbodenin Richtung Seehundsbank.Schon auf dem Weg zu den Robbenkönnen wir viele spannende,große und kleine Wunder der Wattenweltentdecken. Austern undRollholz, gestrandete Quallen zwischenStrandgut und den vielenLaichballen der Wellhornschnecken.Balzende Seeschwalben, krakelendeAusternfischer und schnatterndeWildgänse am Hauptpriel lassen sichnicht durch unsere Anwesenheit beiihrem Treiben stören.SeehundeSeehunde gehören mit den Kegelrobben zu den größten Raubtieren inDeutschland. Ein Bulle kann bis zwei Meter lang werden und bringtdann an die 120 Kilogramm auf die Waage. Die Aufzucht der Jungen findetvon Ende Mai bis Anfang August statt und nur auf den Sandbänkenkönnen die Jungen mit der nahrhaften Muttermilch, zirka 45 % Fettanteil,gesäugt werden.Ein Beutezug kann zwei bis drei Tage dauern, wobei die Seehunde dreißigMeter tief und bis zu zehn Minuten abtauchen. Bei Gefahr erreichensie aber auch mit der Umstellung ihres Stoffwechsels an die vierzig MinutenTauchzeit.Nach dem Haarwechsel am Ende des Sommers verlassen die Seehundedie Sandbänke und leben als Einzelgänger bis zum nächsten Frühjahr inder Hochsee.Immer weiter führt unser Wegdurch Priele, über hellgelbleuchtende Sandbänke in dieWeite des Wattes. Und nach zirkavier Kilometern stehen wir mit ausreichendAbstand von ungefähr dreihundertMetern gegenüber der Seehundsbankvor Neuwerk. Nur durcheinem breiten Priel getrennt, bietetsich ein fantastischer Blick auf die»Ruhebank« der Seehunde. Aber mitder vermeintlichen Ruhe war es baldvorbei.Anstatt uns wie üblich zu ignorieren,starteten fast alle »Sonnenlieger«wie auf Kommandovon der Sandbank, tauchten in denPriel, bogen vom Nebenarm einmalkurz ab und schwammen in elegantenKörperkrümmungen zu unsheran. Nur zehn bis zwanzig Metervor uns reckten und streckten siesich aus dem Wasser, um scheinbarden besten Platz für einen Blick aufdie Gäste im Watt zu erhaschen.Neugierig und ohne Scheu, vollführensie wahre Wasserakrobatikim Priel vor unseren Füssen. Einpaar von ihnen schienen besondersviel Vergnügen an uns zu haben,denn fast wie im Zirkus zeigten sieihr ganzes Können, mit Sprüngenund kleinen, vermeintlichen Tanzeinlagen.Immer wieder strecken sie denKopf aus dem Wasser, stemmen sichmit rhythmischen Paddelbewegungenin die Höhe, um ja nichts zu versäumen.Und mit dem nötigen Sicherheitsabstand,wagen sich sogarzwei von ihnen, rechts von uns an»Land«.Still und fasziniert von dem Geschehen,können wir die größtenRaubtiere Deutschlands bei ihremSpiel mit uns beobachten. Für einpaar magische Augenblicke sind wirein Teil dieser Wildnis, keine Eindringlinge,sondern ein ganz natürlicherTeil in der Welt der Seehunde.Karsten Bronk ist freier Autor undWattführer vor Cuxhaven und Neuwerk.Wer Lust hat mit ihm die WunderweltWatt zu erleben oder eineSeehundstour zu machen erhältInfos unter www.wattwandernneuwerk.deoder unter 0173-7341519.Am Badehaus im Vorlandgeht es los …… mit der geführten WanderungRichtung SeehundbänkeNeugierig und ohne Scheu vollführensie wahre WasserakrobatikFür ein paar magische Augenblickesind wir ein Teil dieser Wildnis (alleFotos: Bronk)


Nummer 12 / Juli 2013<strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong> 13Ringelgans mit drei Ringen?VON HANNAH SMITH UND BERNHARD PACESIm Frühling sind die Ringelgänsezu Tausenden auf Neuwerkzu sehen, im Sommersind sie fast alle weg, im Herbstkommen sie wieder und im Winterverschwinden sie größtenteilserneut. Schon seltsam, oder? DerJahresrhythmus dieser Vogelartentsteht dadurch, dass sie dasWattenmeer als »Nahrungs-Tankstelle«zwischen ihren Überwinterungsgebietenweiter südlichund ihren Brutplätzen in Nord-Sibirienverwendet.Doch woher kommt eigentlich dasWissen über die Zugroute der Ringelgänseim Speziellen und die allerZugvögel im Allgemeinen? Die Antwortliegt in der individuellen Kennzeichnungbestimmter Tiere. Dazuerhalten Vögel beispielsweise bunteFußringe mit Buchstaben oder Zifferndrauf, die auch aus größererEntfernung mit Fernglas oder Spektivzu erkennen sind. Werden dieseVögel den zuständigen Wissenschaftlerngemeldet, wird ihr Aufenthaltsortdokumentiert und mitder Zeit ergeben sich aus diesenDaten Bewegungsmuster für ganzeVogelarten. Kaum zu glauben, aberso ist es beispielsweise möglich, dieAuswirkungen menschlichen Handelnsund des Klimawandels auf dieVogelwelt zu dokumentieren. Außerdemsind Vögel wichtige Bioindikatorenund das Wissen um ihrebevorzugten Rast-, Mauser-, Nahrungs-,Schlaf- und Brutplätze lässtRückschlüsse auf den Zustand derdort vorherrschenden Ökosystemezu.Das Ablesen beringter Vögel istalso für einen vom Naturschutzüberzeugten Beobachter Ehrensache,weil es hilft, mehr über dieDas farbberingte Ringelganspaar. Eine Ringelgans mit drei Ringen! (Fotos: Bernhard Paces)Vögel und ihre Bedürfnisse herauszufinden.Doch nicht nur das: Esmacht auch eine ganze Menge Spaßund führt zu einer intensiveren Auseinandersetzungmit den beobachtetenTieren. Woher wir das wissen?Weil wir auch auf Neuwerk beringtenVögeln hinterhergelaufen sind!Beispielsweise wurde eine unsererfarbberingten Ringelgänse (Code:R7G4) bereits 1999 geboren und imDezember des gleichen Jahres inHampshire an der Küste Südenglandsberingt. Weiteren Meldungenzufolge war sie von 2001 bis 2005jährlich im Süden Englands: Das istwohl ihr bevorzugtes Überwinterungsgebiet.Auch die zu erwartenden Zwischenstoppsim Wattenmeer imHerbst und Frühling sind bei dieserGans gut dokumentiert. Im Oktober2001 wurde sie auf der Insel Baltrumabgelesen und gemeldet; imMärz 2002 kam eine Meldung vonTerschelling und im April 2003 ausBuren in den Niederlanden. Von2005 bis 2009 wurde sie leider nichtmehr abgelesen. In der Zeit danachwar sie mindesten einmal pro Winterin England. Und am 24. April2013 wurde sie schließlich erneutim Wattenmeer gesehen: auf derInsel Neuwerk im stattlichen Altervon nunmehr 14 Jahren!Die Lebensgeschichten der anderenberingten <strong>Neuwerker</strong> Gänse bestätigenähnliche Trends: Die meistenüberwintern inGroßbritannien, manche verbringendie kältesten Monate aber auch imWesten Frankreichs. Dann bleibensie im Herbst und Frühling für längereZeiten im Wattenmeer; die spätesteAblesung für den Frühjahrszugin der deutschen Bucht stammt voneinem Individuum, das am 18. Maiauf Hallig Hooge registriert wurde.Bemerkenswert sind zwei Gänse,die auf Neuwerk gleichzeitig beobachtetwurden und laut den Datenauch in Großbritannien zusammenunterwegs waren. Dies könnte daraufhindeuten, dass es sich um einberingtes Paar handelt, das sich seitdemtreu geblieben ist.Diese Beobachtungen zeigen, dassdie großen Rasttrupps aus vieleneinzelnen Gänsen mit ganz unterschiedlichenLebensgeschichten zusammengesetztsind. Wir freuen unsjetzt jedenfalls immer wieder, wennwir diese »alten Bekannten« wiedersehenund sind gespannt darauf,nun ihren weiteren Lebenslauf »live«mit zu verfolgen!Haben Sie auch einen beringtenVogel gefunden, kann es losgehen:Zuerst müssen die Farben der Ringenotiert werden, dann deren Inschrift.Nun muss noch die Beinseitebeachtet werden. Links und rechtsist dabei aus Sicht des Tieres festzustellen.Nun müssen Sie diese Informationeneinfach nur melden. Diepassenden Ansprechpartner findenSie über http://www.cr-birding.org/.Viel Erfolg beim Ablesen!


14 <strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong>Nummer 12 / Juli 2013Zelten auf Scharhörn?!VON CHRISTIAN STOLZZelten auf Scharhörn; im Schatten der alten Vogelwärterhütte.Fotos: Christian StolzSein Name ist Christian Stolzund er ist für den Sommer2013 der Vogelwart aufScharhörn. Mitten aus einem Umzugsvorhaben– die Station aufScharhörn muss wegen baulicherMängel abgerissen werden – berichtetChristian von der Insel:»Wenn ich mal nicht einen Sommerganz alleine auf einer kleinen Vogelinselverbringe und die gefiedertenFreunde beobachte, bin ich Tiermedizinstudentin Hannover. Bei elf SemesternRegelstudienzeit undder Prüfungszeit direkt imSommer bleibt da meist wenigZeit für mein größtes Hobby:Die Vogelbeobachtung. Seitmeinem Zivildienst auf derHallig Langeneß ziehe ich inmeiner Freizeit am liebsten mitFernglas und Spektiv los.Daher suchte ich nach einerMöglichkeit, auch während desStudiums etwas in diesem Bereichzu tun. Über das »Praktikumfür die Umwelt« habe iches nun geschafft. Angestellt beim VereinJordsand, darf ich sechs Monatelang die Vogelwelt im WeltnaturerbeWattenmeer verfolgen!Normalerweise wohnt der Vogelwartin der bekannten Stelzenhütteauf Scharhörn. Das ist in diesem Jahrallerdings anders, da die Balkenunterkonstruktionder Hütte über dieJahre etwas marode geworden ist.Aus Sicherheitsgründen ist die Hüttedaher kurzfristig gesperrt worden.Als Ersatzmaßnahme wurde geplant,dass ab Mitte Mai ein kleiner Wohncontaineraufgestellt wird. Dieserbietet leider auch nicht den von Besucherngewohnten und für unsereZählungen benötigten Rundumblick;das temporäre Unterkunftsproblemlöst er allerdings erst einmal.Da die verschiedenen wissenschaftlichenErfassungen auf Scharhörnund Nigehörn bereits Anfang Aprilstarten, kommt diese feste Unterkunftnatürlich ein wenig spät. Ichüberlegte: Wie kann ich die Erfassungenbis Mitte Mai irgendwie retten?Die Antwort: Zelten auf Scharhörn!Per Expresslieferung wurde ein Zeltnach Neuwerk geschickt und zusammenmit einem dicken Schlafsack,Vogelwart Christian Stolzeiner Wolldecke, einem Solarrucksackzum Aufladen des Handys undetwas zu Essen mit einem Wattwagennach Scharhörn transportiert. Rechtzeitigkonnten dann alle Zählungenstattfinden.Zwar versorgen mich die <strong>Neuwerker</strong>Kollegen immer gut mit Essenund auch nette Besucher haben mirdes Öfteren Verpflegung dagelassen(einen herzlichen Dank dafür an dieserStelle!), aber ein schönes warmesGericht, wie zum Beispiel die Bratkartoffelnder <strong>Neuwerker</strong> Wirte,mussten vorerst ein unerfüllterTraum bleiben. Einen Dank auch dieWattwagenfahrer, die es sonst gewohntwaren, vom Vogelwart einenheißen Kaffee zu bekommen, stattdessenaber den Kaffee für mich mitbrachten!So konnte ich schon in diesen erstenWochen einige tolle Beobachtungenmachen (Blaukehlchen, Wasserralle,die auf den Insel brütendenSumpfohreulen…), die erste Flaschenpostfinden (aus den Niederlanden)und mich über den angeschwemmtenMüll wundern (5Stangen Lauch).Trotzdem habe ich mich natürlichauf meine feste Unterkunft gefreut.Am Montag, den 13. Mai war esendlich soweit – der mobileWohncontainer erreichte um22:00 Uhr per Allrad-Traktordie Insel Scharhörn. Gleich amnächsten Morgen rückte derArbeitstrupp aus Telefonmonteurenund Elektriker zusammenmit dem Nationalpark-Ranger an. Nach einem hartenund arbeitsreichen Tag war amEnde des zweiten Tages dannder Wohncontainer per Stützenin Waage gestellt, dieTreppe montiert, eine Sturmsicherungangebracht, die Telefonverbindunghergestellt, der Solarstrom aufden Wohncontainer umgeklemmtund die Gasflaschen installiert, dieden Kühlschrank und den Gaskocherbetreiben.Zum Zeitpunkt der Veröffentlichungdieses Artikels ist auf der VogelinselScharhörn bereits wiedereine halbwegs normale Situation eingekehrt.Ab sofort ist es für die Besuchervon Scharhörn auch wieder einfacher,mich auf der Insel auchanzutreffen.«(Anmeldungen zur Scharhörnwanderungüber Nationalparkhaus Neuwerk,Tel.: 04721 /395 349)


Nummer 12 / Juli 2013<strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong> 15Praktikum fürdie UmweltFür die Überwachung der Vogelpopulationauf Scharhörn werden injedem Jahr Freiwillige gesucht. Aktuellhat diese Aufgabe ChristianStolz (25) aus Hannover übernommen.Mit dem Tiermedizin-Studentenwird damit seit fünf Jahren malwieder ein Mann den Posten innehaben.»Ich war ganz überrascht, alsich den Namen gelesen habe«, erzähltDr. Nils Breitenbach von VereinJordsand zum Schutze der Seevögelund der Natur, »aber es istschön, dass sich auch Männer fürsolche Ehrenämter entscheiden.«Das sechsmonatige »Praktikum fürdie Umwelt« wird von der Commerzbankgesponsert. Zur Begrüßungüberreichte Cornelia Hutwalkervon der Commerzbank imBeisein von Dr. Nils Breitbach, NPHaus Neuwerk, einen »gefülltenRucksack« an den Vogelwart.(Foto/Text: Patrick Weisheit)Schnelle Hilfe VONFür Kinder wie für die erwachsenenTouristen jedes Mal einkleines Spektakel, wenn einRettungshubschrauber auf dem »RTW«»Landeplatz« neben dem Nationalparkhausauf Neuwerk landet.Für die Insulaner eher ein gewohntesBild, ist doch der Hubschrauberder einzige schnelleWeg, wenn jemand ernsthaftverletzt oder krank ist. Und dasmeistens in kürzester und miteinem Einsatz auf dem Festlandvergleichbarer Zeit aus denStandorten in Cuxhaven, Bremerhavenoder gar in Schleswig-Holstein.Die Mitgliederder Freiwilligen FeuerwehrNeuwerk erledigen im ErnstfallRALF FLECHNERdie Erstversorgung verletzteroder kranker Patienten, ein eigensauf der Insel stationierter(Rettungstransportwagen)ist dabei unerlässliche Unterstützung.Wenn dann notwendig,wird Hilfe von derRettungszentrale am Festland,wird der Rettungshubschrauberangefordert. Bei kleineren Blessurengeht es aber mit demSchiff, in manchen Fällen auchmit dem Einsatzschiff der»Deutschen Gesellschaft zurRettung Schiffbrüchiger« vonder Insel. Oder die FeuerwehrCuxhaven schickt bei Niedrigwasserein geeignetes Transportfahrzeug.In jedem Fall: fürschnelle Hilfe ist gesorgt!


16 <strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong>Nummer 12 / Juli 2013LeserbriefHallo Herr Flechner,herzlichen Dank für Ihre Mitteilung. Ich glaube, ich gehöre zuden ältesten Besuchern Neuwerks – 1934 war ich erstmaligdort. Leider ist es mir jetzt, wo ich langsam auf die 90 zugehe,nicht mehr möglich. Mein Sohn und Frau sind überPfingsten wieder bei Focks, wo meine Familie schon seit über70 Jahren zu Gast ist. Ich habe viele schöne Erinnerungen andiese kleine Insel, wie z.B. das Baden bei Meeresleuchten,was ich einmal erlebte.Ich wünsche Ihnen ein paar schöne Tage und betrachte einstweilenalte Fotos und Dias.Mit besten Grüßen, Ursula Toussaint.GewinnspielDrei NeuwerkpaketeAuch in dieser Ausgabe verlost der<strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong> 3x je ein T-Shirt in Ihrer Größe.Hier die Preisfrage: Wie viel Kilo bringtein Seehundbulle auf die Waage?Ihre Antwort – mit Angabe der T-Shirt Größe – bis zum 30. 8. 2013an: <strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong>, Ahornweg 19, 22395 HamburgDie Preise sind zur Verfügung gestelltvon www.neuwerk-klamotten.de»Junior Ranger aufEntdeckertour«Ab sofort können sich Gästekinderin den Nationalparks Niedersächsischesund HamburgischesWattenmeer als »Junior Rangerauf Entdecker-Tour« qualifizieren. InCuxhaven wurde das »Entdeckerheft«präsentiert, mit dem die Kinder aktivden einzigartigen Lebensraum Wattenmeerkennen, lieben und schützenlernen. Cuxhavens OberbürgermeisterDr. Ulrich Getsch begrüßte zurPräsentation im Wattenmeer Besucherzentrumregionale Akteure ausUmweltbildung und Touristik sowieauch Gästekinder, die das neue Heftgleich testen konnten.»Das Heft richtet sich insbesondere ansieben- bis zwölfjährige Kinder, die mitihren Familien im oder am WattenmeerUrlaub machen«, erklärte Peter Südbeck,Leiter des Nationalparks NiedersächsischesWattenmeer. »Dabei werden dieeinzelnen Tiere und Pflanzen nicht wieim Lehrbuch vorgestellt, stattdessen gibtes Hinweise, wie man diese selber entdeckenund beobachten kann«, erläutertePeter Körber, der das Projekt fürden hamburgischen Wattenmeer-Nationalparkbearbeitet und organisiert. Mitdiesem ganz besonderen »Reiseführer fürKinder» lernen die jungen Leserinnenund Leser Landschaft, Tiere und Pflanzendes Wattenmeeres kennen. Spiele, Fotos,Rätsel und Tipps für eigene Aktionenregen die Kinder dazu an, das Schutzgebietselbstständig mit ihren Familien zuerkunden.Das Entdeckerheft ist für 4.50 in allenNationalpark-Häusern an der niedersächsischenKüste, auf den OstfriesischenInseln und Neuwerk erhältlich.Das Spannende an der Sache ist, dasssich die Kinder, die die Aufgaben im Heftlösen und damit den Entdecker-Codeknacken, als Anerkennung ihre JuniorRanger Urkunde und den zugehörigenAufbügler / Aufnäher kostenfrei in einemder Nationalpark-Häuser abholen können.Besonderes Schmankerl für die <strong>Neuwerker</strong>:Titel- und viele Heftfotos sindmit der Junior Ranger-Gruppe der <strong>Neuwerker</strong>Kinder entstanden.

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