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Neuwerker Rundblick - Reederei Cassen Eils

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10 <strong>Neuwerker</strong> <strong>Rundblick</strong>Nummer 12 / Juli 2013Sensationelle KnochenfundeFundstelle der beiden Knochen im Watt vor der damaligenVogelwärterhütte (Foto Körner 1963)Wir schreiben das Jahr 1963, also dasJahr nach der großen Sturmflut von1962, die in Hamburg über 300Menschen das Leben kostete. Ein unorthodoxerBiologiestudent aus Heidelberg betätigtsich im Watt der Nordsee als Amateur-Archäologe. Helge Körner, dieser Biologiestudent,führt vier Monate lang ein Robinsonlebenin der Vogelwarthütte auf Norderoog,als er ein Praktikum beim»Seevogelschutzverein JORDSAND« absolviert.Dabei machte er eine spannende undüberraschende Entdeckung...Zuerst findet er im Watt bei Niedrigwasser, nurwenige Meter von seiner Hütte entfernt, eine offensichtlichuralte graue Tonscherbe. Frau Matthießenvom »Naturzentrum Mittleres Nordfrieslandin Bredstedt« schrieb ihm später, dass dasGefäß in der großen Flut 1634, also der 2. großenMandränke, wie sein Besitzer untergegangenist.Aber es wurde noch spannender: Ein paar Tagespäter entdeckt der neugierige Geist aus demSüden, nahe bei der Fundstelle der Gefäßscherbe,zwei Knochen, die nur wenig aus demSchlick herausragen und von ihm erst richtigfreigelegt werden mussten: Ein eindeutigmenschliches Schienbein undeinen Beckenknochen. Das die Knochenschon sehr lange im Watt steckten,hat Helge Körner an ihrer »Patina«sofort erkannt. Er meinte sieaufgrund der Fundsituationdemselben Individuumzuordnen zu könnenund spekulierteauch über einen zeitlichenZusammenhangmit der Tonscherbe.Die Rechtsmedizineraus dem UniversitätsklinikumHamburg-Eppendorfund die mitihnen eng kooperierendenwissenschaftlichenPartner, haben sich 50Jahre später viele Fragengestellt. Einige Antwortenwerden hier gegeben.Sie wurden demFinder der Knochen anlässlichder Rückgabean das Naturzentrummittleres Nordfrieslandin Bredstedt am 31. Mai2013 präsentiert. Allerdingskönnen nochnicht alle Fragen beantwortet werden – mit Hilfemodernster Bildgebung, Mikroskopie und Molekularbiologiehat ein interdisziplinäres Forscherteamversucht, dass Geheimnis der beidenKnochen aus dem Watt von Norderoog zu lüften.Rechtsmedizinische,anthropologische, archäologische UntersuchungsergebnisseGeschlechtsbestimmung: Schienbein (lat.Tibia) weiblich; Hüftbein (lat. Os coxae) nichteindeutig bestimmbar, eher weiblich.Lebensalter: beide Knochen stammen von jungenerwachsenen Individuen im Alter von 20 –30 Jahren. Beide gehören aufgrund ihrer unterschiedlichenRobustizität und der absolutenGröße nicht zu demselben Individuum, auchwenn sie derselben Altersstufe zuzuordnen sind.

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