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Untersuchungen zu Frühstadien der Ausscheidungsbildung in ...

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32 KAPITEL 3. POSITRONENSPEKTROSKOPIEZeitableitung des Zerfallsspektrums:L(t) =k∑i=0I iτ ie − t τ i (3.6)E<strong>in</strong> solches analytisches Lebensdauerspektrum unterscheidet sich von e<strong>in</strong>emrealen Spektrum <strong>in</strong> mehreren Punkten. E<strong>in</strong>erseits besitzt e<strong>in</strong> reales Spektrumnoch e<strong>in</strong>en nahe<strong>zu</strong> konstanten Untergrund (durch <strong>zu</strong>fällige Ko<strong>in</strong>zidenzen)und an<strong>der</strong>erseits muss die Auflösungsfunktion <strong>der</strong> Messapparatur noch durche<strong>in</strong>e Faltung mit Gleichung (3.6) berücksichtigt werden. Die Auflösungsfunktionwird meistens durch e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> mehrere Gaußkurven beschrieben, <strong>in</strong> denmeisten Fällen genügt jedoch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne Gaußglocke. E<strong>in</strong> wirkliches Lebensdauerspektrumbesitzt <strong>in</strong> diesem Fall die folgende Form (vergleiche z.B.[KR99]):L r (t) ==∫ ∞−∞k∑i=0L(t − t ′ )L(t ′ )dt ′ (3.7)( )t−t 0 −σ2(4τ−i )( (I i2 e τ i 11 − erf − t − t ))0(3.8)2στ i σDer Parameter t 0 beschreibt, <strong>in</strong>wieweit das Spektrum auf <strong>der</strong> Zeitskala verschobenwurde. Außerdem besteht die Zeitauflösung aus <strong>der</strong> Halbwertsbreite<strong>der</strong> Gaußkurve FWHM ≈ 2σ √ ln2. Für die Auswertung experimentellerSpektren gibt es <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e Vielzahl von verfügbaren Programmen,von denen die meisten den nicht l<strong>in</strong>earen Least-Squares Fit von Levenbergund Marquardt implementieren (siehe z.B. [Kir74]). Die Auswertbarkeit vonSpektren hängt von vielerlei Faktoren ab. Zeitauflösung und Digitalisierungsratebestimmen den M<strong>in</strong>destabstand von gerade noch trennbaren Lebensdauerkomponenten.Den größten E<strong>in</strong>fluss auf die Auswertbarkeit besitzt jedochdie Gesamtzahl <strong>der</strong> gemessenen Counts [Som96]. Für die Auswertung spieltaußerdem die sogenannte Quellkorrektur e<strong>in</strong>e überragende Rolle, bei welcherdie Annihilation von Positronen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Quelle selbst berücksichtigt wird[Sta96]. Die Quellkorrektur wird deshalb ausführlicher <strong>in</strong> Abschnitt 3.3 vorgestellt.Neben <strong>der</strong> Identifikation von Positronenfallen (Gitterdefekten sowie Ausscheidungen)über ihre spezifische Positronenlebensdauer kann man pr<strong>in</strong>zipiellmit Hilfe <strong>der</strong> Lebensdauerspektroskopie Informationen über die Defektbzw.Fallenkonzentration erhalten. Zu diesem Zweck ist es notwendig, e<strong>in</strong>eModellvorstellung bezüglich des Positronene<strong>in</strong>fangs im Material auf<strong>zu</strong>stellen.Die <strong>in</strong> gewisser Weise naheliegendste und auch gebräuchlichste Variantebesteht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er phenomänologischen Beschreibung durch Ratengleichungen,

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