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Untersuchungen zu Frühstadien der Ausscheidungsbildung in ...

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48 KAPITEL 4. ALUMINIUMLEGIERUNGENK<strong>in</strong>etik <strong>der</strong> β ′′ -Ausscheidung bei e<strong>in</strong>er Warmauslagerung massiv beh<strong>in</strong><strong>der</strong>twürde. Für diesen Vorschlag gibt es bisher jedoch ke<strong>in</strong>e experimentelle Evidenz.Auch e<strong>in</strong>e Erklärung des positiven Effekts bei Legierungen mit niedrigeremLegierungsgehalt wurde noch nicht <strong>in</strong> Angriff genommen.Zur Vermeidung o<strong>der</strong> Verr<strong>in</strong>gerung des negativen Effekts <strong>der</strong> Kaltauslagerunglassen sich ganz allgeme<strong>in</strong> zwei verschiedene Ansätze verfolgen. Zume<strong>in</strong>en versucht man, die Legierungs<strong>zu</strong>sammenset<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> optimieren. Insbeson<strong>der</strong>eZusätze von Kupfer bewirken e<strong>in</strong>en schnelleren Härteanstieg <strong>zu</strong> Beg<strong>in</strong>n<strong>der</strong> Warmauslagerung [Hon04] und bieten sich deshalb für die <strong>in</strong>dustrielleVerarbeitung an. Allerd<strong>in</strong>gs wirken sie sich nachteilig auf das Korrosionsverhalten<strong>der</strong> Legierungen aus.Die an<strong>der</strong>e mögliche Maßnahme besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Optimierung <strong>der</strong> Prozesskette,d.h. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Optimierung o<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung unterschiedlicher Parameter <strong>der</strong>Wärmebehandlung. E<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> Warmaushärtungsk<strong>in</strong>etik bietetsich <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht durch sogenanntes Stabilisierungsglühen o<strong>der</strong> durchRückglühen an. Stabilisierungsglühen bedeutet, dass direkt nach dem Abschreckenauf Raumtemperatur <strong>der</strong> Werkstoff bei Temperaturen zwischen 60und 200 ◦ C für e<strong>in</strong>ige Stunden bzw. M<strong>in</strong>uten geheizt wird [Ost07]. Man verm<strong>in</strong><strong>der</strong>tauf diese Weise die nachfolgende Kaltaushärtung und erhöht somitdie Lagerungs- sowie Warmauslagerungsfähigkeit. E<strong>in</strong>e Variante des Stabilisierungsglühenbesteht dar<strong>in</strong>, die Abschreckung direkt auf die Temperaturendes Stabilisierungsglühens durch<strong>zu</strong>führen. Dieses Verfahren nennt man auchStufenabschreckung und wirkt sich ähnlich wie das Stabilisierungsglühen aus[Gup02].Bei Rück- o<strong>der</strong> Reversionsglühung nach <strong>der</strong> Kaltauslagerung wird e<strong>in</strong>e kurzzeitigeStoßglühung auf Temperaturen zwischen 200 und 250 ◦ C durchgeführt,um die bei Raumtemperatur gebildeten Ausscheidungen auf<strong>zu</strong>lösen[Haa41]. Das Legierungsmaterial spricht danach wie<strong>der</strong> besser auf die Warmauslagerungan. Gegen beide Alternativen sprechen vom <strong>in</strong>dustriellen Standpunktjedoch die damit verbundenen Mehrkosten.

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