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Untersuchungen zu Frühstadien der Ausscheidungsbildung in ...

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46 KAPITEL 4. ALUMINIUMLEGIERUNGENAbbildung 4.7: Schema <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dustriellen Wärmebehandlung für aushärtbareAlMgSi-Legierungen. Die Aufheizgeschw<strong>in</strong>digkeit auf Stufe 1, die man alsLösungsglühen bezeichnet, ist unkritisch. Die Lösungsglühung erfor<strong>der</strong>t meist 30m<strong>in</strong> bis 1 h bei 560 ◦ C. Die Abschreckgeschw<strong>in</strong>digkeit auf Raumtemperatur solltee<strong>in</strong>en Kompromiss zwischen Schnelligkeit und möglichem Ver<strong>zu</strong>g <strong>der</strong> Bauteiledarstellen. Die Zwischenlagerung bei Raumtemperatur, Stufe 2, ist prozessbed<strong>in</strong>gtund kann e<strong>in</strong>ige Stunden bis <strong>zu</strong> mehreren Wochen betragen (Transport o<strong>der</strong> Lagerung).Die anschließende Warmaushärtung bei ungefähr 180 ◦ Cwirdmeist<strong>in</strong>dieProzesskette <strong>in</strong>tegriert und dauert zwischen 30 bis 360 M<strong>in</strong>uten.<strong>der</strong> nachfolgenden Warmauslagerung empf<strong>in</strong>dlich bee<strong>in</strong>flussen. Abhängig von<strong>der</strong> genauen Legierungs<strong>zu</strong>sammenset<strong>zu</strong>ng wird vom negativen bzw. positivenEffekt <strong>der</strong> Kaltauslagerung gesprochen. Auf Legierungen mit e<strong>in</strong>em hohenSilizium-Überschuss über <strong>der</strong> stöchiometrischen Zusammenset<strong>zu</strong>ng (ca.Mg:Si = 1:1) hat e<strong>in</strong>e Kaltauslagerung schädliche Auswirkungen h<strong>in</strong>sichtlich<strong>der</strong> erreichbaren Endfestigkeiten, die ca. 20% ger<strong>in</strong>ger ausfallen als bei e<strong>in</strong>erWärmebehandlung ohne vorangehende Kaltauslagerung ([Mat00], [Yam00]).Ist <strong>der</strong> Legierungsgehalt <strong>in</strong>sgesamt und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Silizium-Überschussger<strong>in</strong>ger, steigert e<strong>in</strong>e Kaltauslagerung h<strong>in</strong>gegen die Endfestigkeiten, wobeiallerd<strong>in</strong>gs <strong>zu</strong> beachten ist, dass die Festigkeitswerte absolut gesehen s<strong>in</strong>ken[Cha07]. Abbildung 4.8 zeigt die Lage <strong>der</strong> Grenze des positiven Zwischenauslagerungseffektsbei Raumtemperatur nach [Zol71]. Was genau die Mechanismens<strong>in</strong>d, die <strong>zu</strong> diesen Effekten führen, konnte bis heute nicht befriedigendgeklärt werden. Nach [Mur99] werden die bei Raumtemperatur gebildetenCo-Cluster bei e<strong>in</strong>er anschließenden Warmauslagerung <strong>zu</strong>nächst aufgelöst,so dass es <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>er Vergröberung <strong>der</strong> β ′′ -Ausscheidungen und damit <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>erAbnahme <strong>der</strong> Festigkeitswerte kommt. Weitgehende E<strong>in</strong>igkeit sche<strong>in</strong>t lediglichphänomenologisch <strong>in</strong> dem Punkt <strong>zu</strong> herrschen, dass die Erzeugnisse <strong>der</strong>Kaltauslagerung sich nicht als Keime für die β ′′ -Phase eignen (z.B. [Mur98]

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