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Von Fischen, Feen und arktischen Fjälls - AT Verlag

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Durch weite Karstfelder von Braunwald zum KlöntalerseeKarrenzüge kreuz <strong>und</strong> querDie Erigsmatt liegt im Herzen einer kargen Welt aus Karst.Wer von dort an der Brunalpelihöchi vorbei auf das Brunalpeliwandert, hört nichts ausser dem Wind. Kein Plätschern,kein Rascheln. Vielleicht fühlt sich dieser Ort deshalb so einsaman. Vielleicht wirkt er aber auch wie ein kleines Ende derWelt, weil man schon eine Weile lang durch diese ewig stillenKarrenfelder gewandert ist.Einzig die Alp auf der Erigsmatt ist ein Tupfen Lebendigkeitinmitten dieser Felswüsten. Hier bimmelt es überall, alsglitte der Wind durch ein Glockenspiel. R<strong>und</strong> tausend Schafesind es, die im Sommer auf dieser schwyzerischen Alp grasen.Jene in der Nähe der Wanderroute heben hie <strong>und</strong> da den Kopf<strong>und</strong> blicken die Besucher neugierig an, jene in der Ferne wirkenwie winzige Wollknäuel inmitten der Grasbänder, diesich durch den Karst ziehen.Bei der Brunalpelihöchi aber scheint die Erigsmatt schonwieder weit weg zu sein. Der Aufstieg über die Gletti zumPass ist steinig, wie auch der Abstieg auf der anderen Seite,der zwischen den mächtigen Flanken von Pfannenstock <strong>und</strong>Grisset talwärts führt. Kein Wasser scheint es hier zu geben<strong>und</strong> kaum Gras. Dafür Fels, der von einem Schritt zum anderennicht mehr hellgrau, sondern rotbraun ist <strong>und</strong> damit auchdem Brunalpeli seinen Namen gibt.Heute weisen dem Wanderer in den Karrenfeldern dieweiss-rot-weissen Wegmarkierungen den Weg. Im Jahr 1902aber, als Autor Eduard Naef-Blumer im «Clubführer durch dieGlarner-Alpen» die Wanderung über den «Braunalplipass»beschrieb, empfahl er noch, «Sorge zu tragen, dass man sichnicht in die unwegsamen Karrenzüge hinein verliert». EinHinweis, der heute überspitzt klingt, bei Nebel aber immernoch eine gewisse Berechtigung hat.So endlos die «unwegsamen Karrenzüge» scheinen, lässtman sie doch allzu bald wieder hinter sich <strong>und</strong> wandert hinabin die grüneren Gegenden mehrerer Alpen. Dabei hat eineden wenig wohlklingenden Namen Dräckloch. Vielleicht sahdieser Ort einst anders aus – heute jedenfalls scheint dasDräckloch, wie sämtliche Alpen hier, ein fre<strong>und</strong>licher Ort zusein, in dessen Nähe man gern eine Rast einlegt. Währenddieser bleibt einem Zeit, die Beine zu strecken, noch einmalzurück in die Karstwelt zu blicken <strong>und</strong> die Wände des BösFulen zu bestaunen, bevor es weiter talwärts Richtung Klöntalgeht.Man könnte seekrank werden: Wie ein aufgewühlter Ozean breiten sich die graugrünen Wogen aus Kalk <strong>und</strong> Gras im Gebiet Erigsmatt aus.82 Durch die Karstfelder

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