Er ging, wie viele andere Männer des Ortes auch, auf Handelsreise, um das geringe Einkommen des Hofesaufzubessern. Seine Frau musste in dieser Zeit den Hof alleine bewirtschaften.Die Geburt seines vierten Kindes erlebte Henrikus nicht mehr. Er verstarb 1717 im hohen Alter von 72Jahren in der Ferne. Anhand seiner Geschichte ist zu sehen, in welchem Alter die Männer noch gezwungenwaren, auf die langen <strong>und</strong> beschwerlichen Reisen zu gehen.Ihr jüngster Sohn, Johann Christoph Padberg, der später fälschlicherweise „als einzigstes Kind der Eheleute“bezeichnet wird (vielleicht starben seine Geschwister früh?) übernahm das Elternhaus <strong>und</strong> wurde späterKüster <strong>und</strong> Lehrer in <strong>Deifeld</strong>. Er kämpfte gemeinsam mit Pastor Birkenhauer für die Verbesserung derdamaligen Schulverhältnisse im Kirchspiel <strong>Deifeld</strong>. Johann Christophs Sohn, Adam Padberg kaufte 1798 vonder Kirchengemeinde <strong>Deifeld</strong> das „Gütchen“ Krämers. Der Nachnahme Padberg hat bis heute Bestand inKrämers.Das Schulwesen hatte es im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert schwer, sich in den kleinen Orten durchzusetzen. Die meistenBauernfamilien ließen ihre Kinder lieber in der Landwirtschaft mit anpacken als sie in die Schule zu schicken.So beklagte sich Pastor Bischhof im Jahre 1799 mal wieder bei der kurfürstlichen Regierung in Arnsberg<strong>und</strong> schilderte die Schulverhältnisse <strong>und</strong> die Störrigkeit einiger Eltern.Die damalige Schule im Küsterhaus in <strong>Deifeld</strong> war ein mittelgroßer Raum in Franzes, welcher außerhalb derSchulzeit als einzigstes Wohnzimmer der Küsterfamilie genutzt wurde.Zwei Jahre später stellte Pastor Bischhof schließlich seinen Speicher in der Pastorat für Schulzwecke zur Verfügung,da die Zahl der schulmäßigen Kinder auf 115 angestiegen war.Jedoch erkannte man, das sich der Dachstuhl in einem bedauernswerten Zustand befand, schon 1805 musstedieser erneuert <strong>und</strong> erweitert werden bis endlich 1871 die <strong>Deifeld</strong>er Kinder ein eigenes Schulgebäude bekamen,das heutige Feuerwehrhaus.NiggenhusesJetzt sind wir endlichbei dem ältesten Haus in<strong>Deifeld</strong> angekommen,Niggenhuses, also „neuesHaus“ gebaut 1614, nachÜberlieferungen wahrscheinlichin Oberkirchenbei Schmallenberg.Das Haus muss also überdie „Autobahn des Mittelalters“,der Heidenstraßetransportiert wordensein, wir wissen aberleider sehr wenig darüber.Ein Nachname “Tepel”taucht in <strong>Deifeld</strong>/Wissinghausenerst 1831 in<strong>Deifeld</strong>er Steuerlisten auf,daher müssen wir wohl davon auszugehen, das der Erbauer des vor 400 Jahren errichteten Hauses, JohannesTepel, aus Oberkirchen stammt.Der 1831 bei uns erwähnte Johann Tepel kann aber ein Nachkomme sein. Johann war Schäfer <strong>und</strong> sicherlichzog er mit seinen Schafen auch weit umher <strong>und</strong> landete irgendwann mal in unserer Gegend.
Vielleicht hat er bei uns seine große Liebe gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> das Paar ist dann zusammen nach <strong>Deifeld</strong> gezogen<strong>und</strong> hat sein Haus gleich mitgebracht.Mitzuteilen ist noch, das sein Haushalt 8 Personen betrug, daher kann es sein, das er schon einige Jahre längerin <strong>Deifeld</strong> wohnte, aber in Steuerlisten taucht der Name erst 1831 auf.Leider konnte mir mein Kollege, Hr. Keuthen aus Oberkirchen, keine weiteren Hinweise geben, der NameTepel, bzw. Teipel ist dort aber sehr geläufig. Vielleicht haben die damaligen Bewohner Niggenhuses die traurigenOberkirchener Hexenprozesse miterlebt, welche mit der Verbrennung der 9-jährigen „Hexe“ ChristineTeipel im Jahre 1630 ihren schlimmen Höhepunkt fanden.