Tierschicksale | 4Henry – doppeltes Glückauf drei PfotenDer Boxermischling Henry kam mit einer angeborenen Pfotenverkrümmungzur Welt. Dadurch war ein Laufen für ihn sehrschwer und teilweise schmerzhaft. Im <strong>Tierheim</strong> haben wir unssehr bemüht, sogar mittels einer teuren Orthese und anschließendmit einer Teilamputation, ihm das Gehen zu erleichtern.Zuletzt blieb allerdings als einziger Ausweg nur mehr, ihm diegesamte Vorderpfote abzunehmen.Im Nachhinein betrachtet war das allerdings das erste Glück fürihn, da er sich nunmehr schmerzfrei bewegen konnte. Er lernteinnerhalb weniger Tage, sich seine Schrittfolge so einzuteilen,dass er nun mühelos alles bewältigen kann, was für sein Hundelebenwichtig ist.Die zweite glückliche Fügung war der Umstand, dass Henry einenPaten bekam, der aufgrund seines Studiums viel Zeit mitihm verbringen konnte. Mario Bruni hängte dann sein ganzesHerz an diesen Hund und machte es möglich, ihn zu sich zunehmen.Es gibt viele Überraschungen, die ihm dieser Hund bereitet –aber gleich gesagt – nur positive. Er ist leicht zu lenken, ein ausgeglichenerWohnungshund, äußerst klug und von besondersschneller Auffassungsgabe.Leute, die sich für diesen Hund wegen seiner Behinderung oderseines Aussehens nicht interessiert hatten, die haben so gesehensicherlich viel versäumt!Timmyder glückliche RieseDer 12 jährige Kaukase/Schäfermischling Timmy hat ein Zuhausegefunden! Bei einer liebevollen Familie, Nähe Steyr lebter jetzt mit zwei Artgenossen, einem Rüden und einer Hündin,in einem Haus mit großem Garten. Laut Familie Schlager ist„Tim ein ganz besonderer Schatz, wir lieben ihn sehr. Generellsind alte Hunde etwas Besonderes und sie haben wunderbareQualitäten, die leider oft nicht wahrgenommen werden“ sagtsein stolzes Herrchen.Auch seiner Leidenschaft, dem Schwimmen, darf er ausgiebignachgehen. Neben dem Spaß ist es auch gut für den Muskelaufbauund für die Gelenke (im warmen Wasser).Vielleicht wollen Sie ja auch einmal einem älteren Hund eineChance geben und die besonderen Qualitäten solcher Hundeentdecken?Timmy mit seinen neuen „Geschwistern“Schlaflose Nächte …Auch dieses Jahr waren unsere Tierpfleger vom <strong>Tierheim</strong> Steyrwieder Ersatzmütter für diverse Katzenwelpen und Wildtierbabys.Aus der Not dieser Tiere ergibt sich alle Jahre wieder dieseschöne, jedoch zeit – und schlaf – raubende Zusatztätigkeit. Damitmöglichst vielen Jungtieren geholfen werden kann, suchenwir tierliebe Menschen die uns bei dieser Aufgabe unterstützenwollen und weisen sie in fachkundliche Pflege ein.Raten Sie, welches Tierchen könnte das sein? (Siehe Seite 5)
Aktiver Tierschutz | 5UnsereEichhörnchenmutterDer STREUNER besuchtTierarztin Dr. Holy zu HauseEs springt und wieselt, macht Männchen,ist neugierig und verspielt: wir treffen aufeine Schar von 8 Eichhörnchenkinder, fürdie unsere Tierärztin, Dr. Holy, bei sich zuHause im Mühlviertel ein liebevolles Zuhausezur Aufzucht geschaffen hat.Die Kleinen werden – meist aus dem Nestgefallen, abgestürzt und verletzt – in ihreObhut gebracht, wiegen oft gerade einmal60g und müssen mit Pipette, viel Geschickund Zärtlichkeit aufgepäppelt werden.Katzenaufzuchtmilchpulver, Fenchelteeund Kondensmilch stehen amBeginn auf dem Speiseplan, Anfangs alle3 bis 4 Stunden! Später sind mürber Apfel,Zwieback, Sonnenblumenkerne undKarotten sehr begehrt und kräftigen diezierlichen Springer.Einige der possierlichen Nager tummelnsich noch im Zimmerauslauf, ältere dürfenschon im Freilauf ihre Geschicklichkeitzwischen Ästen und Bäumen erproben,die ihre ärztliche Ziehmutterliebevoll montiert und drapiert hat. „Dieganze Aufzucht ist letztlich darauf ausgerichtet,die Hörnchen eines Tages in dieFreiheit zu entlassen“, klärt uns Dr. Holyauf, „zu diesem Zweck müssen sich dieTiere von klein auf im Klettern üben, da-mit sie Muskeln und eine entsprechendeZielsicherheit beim Springen entwickeln“.Wie das Auswildern vor sich geht, wollenwir wissen und erfahren, dass in einem gesondertenGehege sodann systematischder menschliche Kontakt für die Älterenabgebaut werden muss, damit nicht durcheine Fehlprägung ihr Einleben in freierNatur erschwert wird. Nach 3 MonatenAufzucht ist es dann meist soweit. DasGehege wird geöffnet und die meistenhuschen dann auf Nimmerwiedersehen inden Wald, einige lassen sich noch dannund wann sehen. „Ein bisschen schmerzvollist das Abschiednehmen von unserenSchützlingen sehr wohl“, fügt Dr. Holymit einem Augenzwinkern hinzu, „aberWildtier ist eben Wildtier…“Spittelwiese 1 4020 <strong>Linz</strong> 0732 772451Zwischenbrücken 1 4400 Steyr 07252 54689