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und Leseprobe (PDF) - Vandenhoeck & Ruprecht

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Frank Ewerszumrode, Mysterium Christi spiritualis praesentiaeHermeneutische Vorbemerkungen 131999. Aufgr<strong>und</strong> des Erfolgs dieser Studie werden einige methodologischeHinweise in dieser Arbeit rezipiert <strong>und</strong> entsprechend auf das zu bearbeitendeThema appliziert. Eine vollständige Übernahme der Methode ist nicht möglich,weil es in dieser Arbeit nicht (ausschließlich) um gegenseitige Verurteilungengeht.Eine für Lehrverurteilungen – kirchentrennend äußerst wichtige Erkenntnisbesteht darin, „daß man offenbar nicht selten mit verschiedenen Wortendasselbe meinen kann – <strong>und</strong> ebenso mit denselben Worten Verschiedenes.“ 31Diese Einsicht <strong>und</strong> die Einbeziehung des historischen Kontextes, in demdeutlich wird, welches Feindbild bekämpft <strong>und</strong> ausgeschlossen werden soll,ermöglichen es, „hinter“ den Wortlaut einer Lehraussage <strong>und</strong> einer Verurteilungzu schauen. Dadurch kann möglicherweise deutlich werden, dassähnliche oder gar identische Anliegen mithilfe dieser <strong>und</strong> jener Formulierungausgedrückt werden können. „Hinter“ sich auf den ersten Blick gegenseitigausschließenden Formulierungen müssen daher nicht zwangsläufig gegensätzlicheLehren stehen. In vielen Fällen ist das Lesen zwischen den Zeilennotwendig, weil sich die Verurteilungen oft auf Extrempositionen oder Spitzenaussagender anderen Seite beziehen, die somit nur einen Grenzfall derjeweiligen Lehre darstellen, so dass es deshalb nach Lehrverurteilungen –kirchentrennend nicht genügt, einfach nur Worte miteinander zu vergleichen,um einen Gegensatz in der Lehre festzustellen. 32 Gerade dieser Gesichtspunktsoll im systematischen Teil berücksichtigt werden, da er helfen kann, Klärungbei zunächst scheinbar ausweglosen Differenzen zu bringen. In solch einemKontext sind dann teilweise nochmals theologiegeschichtliche Erörterungennotwendig, die sich aber im Gegensatz zum ersten Teil auf die Tradition derrömisch-katholischen Lehre beziehen.Lehrverurteilungen – kirchentrennend hat sich die Aufgabe gestellt, zuüberprüfen, ob die damaligen Lehrveruteilungen auch heute noch den jeweilsAnderen treffen. 33 Das kann in dieser Arbeit nur von einer Seite her beleuchtetwerden. Was die römisch-katholische Lehre betrifft, werden auch neuere Erkenntnissemiteinbezogen. Für die evangelisch-refomierte Seite beschränktsich die vorliegende Arbeit auf die Abendmahlslehre von Johannes Calvin <strong>und</strong>untersucht nicht moderne Entwürfe reformierter Abendmahlstheologie. Auchandere wirkungsgeschichtlich einflussreiche Abendmahlstheologien reformierterPrägung wie etwa die Theologie Ulrich Zwinglis (1484 –1531) oderHeinrich Bullingers (1504 – 1575), dem Nachfolger Zwinglis in Zürich, findenhier nur insofern Berücksichtigung, als sich Calvin mit diesen im Dialogbefindet. Der Fokus dieser Arbeit wird auf Calvin gerichtet, weil gerade seineTheologie für eine Lösung heutiger ökumenischer Probleme – unter Be-31 Ebd., 22,12–14.32 Vgl. ebd., 22,21–25.33 Vgl. ebd., 26,2–4.© 2012, <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> GmbH & Co. KG, GöttingenISBN Print: 9783525569474 — ISBN E-Book: 9783647569475

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