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und Leseprobe (PDF) - Vandenhoeck & Ruprecht

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Frank Ewerszumrode, Mysterium Christi spiritualis praesentiaeEin Überblick über die Literatur 25calvinischen Abendmahlslehre. 124 Davis geht von einer größeren Entwicklungin Calvins Abendmahlslehre aus, die ihren reifsten Ausdruck in der Institutiovon 1559 gef<strong>und</strong>en habe. Er begründet seine These damit, dass wichtigeKonzepte wie zum Beispiel die Instrumentalität der sakramentalen Zeichen,die Akkommodation <strong>und</strong> das Wirken des Heiligen Geistes in der ersten Auflagevon 1536 fehlten. 125 „Calvins Abendmahlslehren von 1536 <strong>und</strong> 1559können nicht einfach gleichgesetzt werden.“ 126 Die Selbsteinschätzung desReformators, dass sich seine Lehre vom Abendmahl nicht verändert habe, seidaher als falsch anzusehen. 127Dieser These entsprechend stellt Davis die Abendmahlslehre des Reformatorsin den entsprechenden Entwicklungsschritten dar. Er beginnt mit demConsensus Tigurinus von 1549 <strong>und</strong> geht davon aus, dass dieser Text CalvinsTheologie nicht entspreche, sondern eher Ausdruck bullingerianischer Lehresei. 128 Im Rahmen dieser Untersuchung hebt Davis hervor, dass Calvin davonausgehe, dass der Empfang Christi dem Empfang des Sakramentes vorangehe<strong>und</strong> zugleich daran geb<strong>und</strong>en sei. Auf alle Fälle werde Christus mit densichtbaren Zeichen empfangen. Das Abendmahl sei das von Gott eingesetzteMittel, um die Gemeinschaft mit Christus zu empfangen. Gott erfülle immer<strong>und</strong> damit objektiv, was er in den Sakramenten verheiße. Diese Objektivitätjedoch widerspreche dem Consensus Tigurinus, der die Sakramente zu bloßenZeichen degradiere. 129Dann widmet sich Davis weiteren Quellen der calvinischen Abendmahlslehre.In der Institutio von 1536 fehle das Kozept des substantiellen Essens.Nicht Christi Substanz, sondern seine Wohltaten würden nach dieser Quelleim Abendmahl empfangen. 130 In der ersten Auflage fehle vollständig dasKonzept, dass der Heilige Geist Christus gegenwärtig setze. 131 Dieser Text sageauch nicht deutlich, was denn im Abendmahl empfangen werde. 132Der Vorwurf des katholischen Theologen Killian McDonnell, dass CalvinsTheologie nicht inkarnatorisch sei, verkenne die Tatsache, dass die gesamteTheologie Calvins darauf basiere, dass Gott durch Werkzeuge handle, die erjedes Mal mit seiner Kraft beseele. 133 Davis unterstreicht wie Gerrish deninstrumentalen Charakter der Sakramente. Wenn Calvin aber zwischen Zeichen<strong>und</strong> Sache differenziere, so solle damit Gottes Gnade groß, nicht aber die124 Davis, Thomas J.: The clearest promises of God. The Development of Calvin’s EucharisticTeaching, New York 1995.125 Vgl. ebd., 24.126 „Calvin’s eucharistic doctrines of 1536 and 1559 simply cannot be equated.“ (Ebd., 71.)127 Vgl. ebd., 79.128 Vgl. ebd., 30.129 Vgl. ebd., 50–52.130 Vgl. ebd., 72 f.131 Vgl. ebd., 76.132 Vgl. ebd., 83.133 Vgl. ebd., 118.© 2012, <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> GmbH & Co. KG, GöttingenISBN Print: 9783525569474 — ISBN E-Book: 9783647569475

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