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Recht und Revolution in Italien im 19. Jahrhundert - wana.at

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Solfer<strong>in</strong>o (Gründung des Roten Kreuzes durch Henri Dunant). Da Napoléon III. auf Druck der übrigenMächte <strong>in</strong> Europa, die an e<strong>in</strong>er <strong>Italien</strong>ischen E<strong>in</strong>igung ke<strong>in</strong> Interesse zeigten, se<strong>in</strong>e Unterstützungzurückzog, konnte Sard<strong>in</strong>ien-Piemont nur die Lombardei erobern, Venezien blieb noch beiÖsterreich. 971860 kam es, von Napoléon III. gebilligt, <strong>in</strong> den noch österreichischen Gebieten Oberitaliens, alsoToskana, Parma <strong>und</strong> Modena, zu Volksabst<strong>im</strong>mungen, <strong>in</strong> denen sich die Bevölkerung mitüberwiegender Mehrheit für den Anschluss an Sard<strong>in</strong>ien-Piemont aussprach. Als Ausgleich für diesenGebietszuwachs führte Cavour jetzt die Abtretung Savoyens <strong>und</strong> Nizzas an Frankreich durch. 981860 landete Garibaldi mit se<strong>in</strong>en „Mille“ (der legendäre „Zug der Tausend“) <strong>in</strong> Sizilien <strong>und</strong>eroberte die Insel, <strong>und</strong> auch das restliche Neapel. 99 Garibaldi war aufgebracht wegen der PreisgabeNizzas <strong>und</strong> Savoyens an Frankreich <strong>und</strong> war nun <strong>in</strong> offener Opposition zu Cavour. Se<strong>in</strong>e Erfolge <strong>in</strong>Sizilien gefährdeten die Vorreiterrolle Sard<strong>in</strong>ien-Piemonts <strong>im</strong> E<strong>in</strong>igungsprozess. Es begann e<strong>in</strong>Wettlauf, bei dem Sard<strong>in</strong>ien-Piemont den Kirchensta<strong>at</strong> zum Teil eroberte (mit Billigung NapoléonsIII.), der restliche Kirchensta<strong>at</strong> <strong>und</strong> Rom blieben unangetastet. In der Folge stieß Viktor Emanuel II.weiter <strong>in</strong> den Süden vor <strong>und</strong> vere<strong>in</strong>igte se<strong>in</strong>e Armee mit der Garibaldis, der, nach e<strong>in</strong>er weiterenVolksabst<strong>im</strong>mung, die pro Sard<strong>in</strong>ien-Piemont ausg<strong>in</strong>g, von se<strong>in</strong>er Opposition abrückte. Be<strong>im</strong>legendären Treffen zwischen Garibaldi <strong>und</strong> Viktor Emanuel II. am 26.10.1860, begrüßte ersterer denpiemontesischen Monarchen als „König von <strong>Italien</strong>“. Am 17.3.1860 nahm Viktor Emanuel II. auchoffiziell diesen Titel an. 100Wie bereits zuvor erwähnt, wurde das „St<strong>at</strong>uto Albert<strong>in</strong>o“ von 1848 auch <strong>in</strong> den erobertenGebieten als Verfassung e<strong>in</strong>gesetzt. Nach heutiger Ansicht handelt es sich dabei um E<strong>in</strong>gliederungen<strong>in</strong> den Sard<strong>in</strong>isch-Piemontesischen Sta<strong>at</strong>, manche Autoren sprechen von e<strong>in</strong>er „Aufsaugung“ 101 .Jedenfalls ist die <strong>Recht</strong>skont<strong>in</strong>uität mit Sard<strong>in</strong>ien-Piemont gewahrt <strong>und</strong> auch beabsichtigt, was sichauch daran zeigt, dass Viktor Emanuel II. auch als neuer König von <strong>Italien</strong> Viktor Emanuel der Zweite<strong>und</strong> nicht etwa der Erste ist (vgl. „Kaiser Franz II./I. von Österreich“ <strong>in</strong> der Zeit von 1804-1806 alsGegenbeispiel). 102Ausblick: Vollendung der E<strong>in</strong>heitNun war das Königreich <strong>Italien</strong> geschaffen, doch ihm war noch nicht die gesamte Halb<strong>in</strong>selunterworfen. Venetien war noch <strong>im</strong>mer österreichisch <strong>und</strong> <strong>im</strong> Kirchensta<strong>at</strong> standen nach wie vorfranzösische Truppen. In Österreich spitzte sich der Konflikt mit Preußen zu, <strong>in</strong> Absehung dessenschloss das Königreich <strong>Italien</strong> mit Preußen e<strong>in</strong> gehe<strong>im</strong>es Verteidigungs- <strong>und</strong> Angriffsbündnis gegenÖsterreich. Frankreich dagegen <strong>im</strong> Juni 1866 e<strong>in</strong>e gehe<strong>im</strong>e Übere<strong>in</strong>kunft mit Österreich getroffen,97 PLEINERT 1954, S. 5.98 Ebd., S. 6.99 Ebd., S. 6.100 Ebd., S. 6.101 Ebd., S. 11.102 Ebd., S. 11.<strong>Recht</strong> <strong>und</strong> <strong>Revolution</strong> - Risorg<strong>im</strong>ento Seite 20

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