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Im Fokus: DANTONS TOD Alle Termine bis ... - Theater Koblenz

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<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong>:<strong>DANTONS</strong> <strong>TOD</strong>Drama von Georg BüchnerAb 10. April im Großen Haus<strong>Alle</strong> <strong>Termine</strong> <strong>bis</strong>Spielzeitende<strong>Theater</strong> und SchuleEine Anzeigensonderveröffentlichung der vom 3. April 2010


2Liebe Leserinnen und Leser,herzlich Willkommen zum neuen <strong>Theater</strong>magazin des<strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong> und der Rhein-Zeitung. Nach langenWochen der Planung und Vorbereitung halten Sie nun dieerste Ausgabe in Händen – vielleicht auf Ihrem samstäglichenFrühstückstisch, vielleicht auf dem Weg zur Arbeit,in Bus oder Bahn.Neben vielen Informationen rund um unseren Spielplanwollen wir Ihnen in unserem <strong>Theater</strong>magazin auch das<strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> von ganz anderen Seiten zeigen:Wir stellen die vielen Menschen, die für Sie nahezu jedenTag <strong>Theater</strong>vorstellungen ermöglichen, an ihremArbeitsplatz vor und wir besuchen die Künstlerinnenund Künstler, die Sie von der Bühne kennen, zu Hause.Innenansichten aus dem <strong>Theater</strong>betrieb werden im <strong>Theater</strong>magazingenauso ihren Platz finden, wie Außenansichtenvon Gastautorinnen und Gastautoren.<strong>Theater</strong> ist Vielfalt. An dieser Vielfalt möchten wir Siemit unserem <strong>Theater</strong>magazin zukünftig vierteljährlichlesend teilhaben lassen. Aber auch an den meisten der361 Tage, an denen kein <strong>Theater</strong>magazin erscheint, könnenSie Ihr <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> an Ort und Stelle erleben. Indiesem Sinne:Bis zu Ihrem nächsten <strong>Theater</strong>besuch!IhrMarkus DietzeIntendantP.S: Übrigens freut sich unsere Magazin-Redaktion über Anregungen und Hinweise zum <strong>Theater</strong>magazin,per E-Mail an theatermagazin@theater-koblenz.de, sowie postalisch an: <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> • Redaktion <strong>Theater</strong>magazin • Clemensstraße 5 • 56068 <strong>Koblenz</strong>Titelfoto: Irina Golovatskaia und Alexey Lukashevich


Home. Sweet Home.Zuhause bei Yolanda Bretones Borra (Tänzerin)und Michael Jeske (Tänzer)Bei Michael und Yolanda gehtes zu wie im Taubenschlag: Copitound Cocosin gurren einenlustigen Empfangschor, wennman die Wohnung betritt. Michaelhat Großes vor mit denweißen Tauben. Ein Magier hatsie ihm vermacht, und er planteine eigene Zaubershow inklusiveTaubennummer, aber „daswird noch ein wenig dauern, dieShow ist in Arbeit.“Ein sonniger, klarer Märztag inder <strong>Koblenz</strong>er Altstadt. Auf demHerd ist eine Paella in Arbeitund die beiden Tänzer beginnen,ihre Geschichte(n) zu erzählen:Vor 14 Jahren haben sie sichkennen gelernt auf der Tanzakademiein Mannheim – flüchtigzuerst, <strong>bis</strong> sie sich bei einerProbe zueinander drehen undin die Augen schauen mussten.Michael: „Ich kann mich nochgenau an den Moment erinnern,da ging es bei mir durch unddurch.“ Seither sind sie unzertrennlich,haben in Mannheimdann auf 21 m² das Zusammenlebengeübt. Die Angst vorTrennung durch Engagementsin verschieden Städten war unbegründet,denn nicht wissend,dass die beiden zusammen gehörten,hat Anthony Taylor sieim Abstand von wenigen Wochennach <strong>Koblenz</strong> engagiert,vor immerhin nun 10 Jahren.Seit 2002 sind sie verheiratet<strong>Im</strong> Ensemble traten sie zunächstnicht als Paar in Erscheinung –im Ballett, wo sehr körperlichmit einander gearbeitet wird, istverständlicherweise die Angstvor Eifersüchteleien groß, ebensowie die Befürchtung, als Paarklebten sie ständig aneinander.Dass Michael und Yolanda dasnicht tun, ist wahrscheinlich ihrprivates Erfolgsrezept: Sie lassensich Freiräume, gestehenjedem den eigenen Rhythmusim Probenprozess und vor denVorstellungen zu, tragen die pri-vate Nähe nicht ins <strong>Theater</strong>. Seit2002 sind sie nun auch verheiratet,und im August 2009 wurdeLeonardo geboten, als ein echterSchängel mit spanischemBlut.Aber wie sind sie eigentlichzum Tanzen gekommen? Unterschiedlicherkönnen beruflicheWege kaum verlaufen. Yolandahat mit 5 Jahren im heimischenValencia mit dem Ballett begonnenund spontan ihre Berufswahlgetroffen.Die freundlich-skeptische Haltungihrer Eltern zu diesen Plänenwandelte sich in hundertprozentigeUnterstützung, alssie Yolandas kontinuierlichenEhrgeiz konstatierten. EinzigeBedingung: der Schulabschluss.Und Yolanda war eisern, Partysund Faulenzen gönnte sie sichnicht. Mit 17 zog sie für einigeWochen nach London, wo siedann aber so unglücklich war,dass sie jeden Tag weinend ihreMama anrief, die ihr – ebenfallsunter Tränen – riet: „Yolanda, dumusst gut essen“. Die folgsameTochter ernährte sich in Londonallerdings in erster Linie vonDonuts, so dass sie beim kurzdarauf folgenden Vortanzenan der begehrten John CrankoSchule in Stuttgart promptdurchfiel, und so ging sie stattdessennach Mannheim und hatdies nie bereut.Michael Jackson gabdie InitialzündungMichael dagegen entdeckte seineBerufung als Balletttänzerauf originellem Wege: nachdemer einen Pepsi-Werbespot mitMichael Jackson gesehen hatte,verbrachte er viele Stundendamit, dessen Tanzbewegungenund den Moonwalk zu üben– im zarten Alter von 8 Jahren!Er brachte es als MichaelJackson-<strong>Im</strong>itatortatsächlich zu einigemRuhm – ausgehend vomKarneval im heimischenBad Hönningen <strong>bis</strong> zudiversen Fernsehauftritten.Den Wunsch, eine Tanzausbildungzu beginnen,äußerte er mit 16 – undseine Eltern waren entsetzt.Nachdem er aberdie begonnene KfZ-Mechaniker-Lehre erfolgreichbeendet hatte,konnte er loslegen mitder Tanzausbildung inMannheim … wo er diefleißige Yolanda traf, diedurch diese Bekanntschafteinen Plan aufgebenmusste, nämlichden, nach der Ausbildungnach Spanien zurück zu kehren.Und wie ist nun die tägliche Arbeitim Ballettsaal und auf derBühne? Yolanda geht trainieren,so oft sie kann, einmal in derWoche leisten sie sich einen Babysitter,Michaels Eltern springenmehrmals in der Woche ein.Und der Muskelkater nach derlangen Babypause? „Erstaunlicherweisenicht“, sagt sie. AbAugust dann ist sie wieder volldabei.Als Laie mag man sich das täglicheBalletttraining langweiligvorstellen: täglich viele Stundenan der Stange stehen und einimmer gleich scheinendes Programmabsolvieren. Aber: nein,3der Trainingsaufbau folgt zwareiner festen Struktur, damit dieMuskeln langsam aufwärmenund Verletzungen verhindertwerden. Aber die Übungen ändernsich und es gibt Abwechslung,damit der Kopf konzentriertmitarbeitet.Und die Aufführungen? EinigeZuschauer äußerten <strong>bis</strong>weilendie Vermutung, die Tänzer mögennur das klassische Tanzenund würden zu den modernenChoreografien gezwungen. Sicherlichwird der klassischeTanz der harten Arbeit in derAusbildung gerecht, vor allembeim Spitzentanz. ModernerTanz sagt dagegen Tänzern vielleichtmehr zu, wenn sie reiferund erwachsener werden undsich anders auszudrücken verstehen.Der Reiz liegt letztlich inder Vielfalt. Das beweist schonder von Publikum und Tänzerngleichermaßen geliebte BallettabendSIND WIR HELDEN? zuBeginn dieser Spielzeit.Lebensrhythmus wie in SpanienDer <strong>Theater</strong>rhythmus jedenfallskommt dem Lebensrhythmus inSpanien nahe – Das Training beginntum 10 Uhr morgens, es gibteine lange Mittagspause mit Zeitfür eine Siesta, abends wird dannwieder lange gearbeitet. Da istauch Michael inzwischen hispanisiert,die tägliche Siesta hat erlängst von Yolanda übernommen.Soll Leonardo eigentlich auchmal Tänzer werden? Er mussnicht. Aber wenn er will… danndarf er. Es erfordert allerdingsharte Arbeit und viel Ausdauer,ein Engagement zu bekommen.Und immer ist da die Sorge,was nach der Bühnenkarrierekommt. Schließlich sind es vieleTänzer, die Choreografen werdenoder unterrichten möchten.Aber wer weiß, vielleichtschließt sich ja die Karriere alsZauberer für Michael an? Copitound Cocosin jedenfalls stehenschon bereit und warten auf ihrenersten Auftritt…Und nun ist die Paella fertigund die Tischgespräche habenhier einfach keinen Platz mehr.¡buen provecho!Juliane Wulfgramm


4Jugendtheater Festival IMPULS!VErstmals steht das Festival<strong>Im</strong>puls!v unter einem Thema:FREMDE. Das umfasst die Angstvor dem Fremden genauso wiedie Entdeckung des Fremden insich. Eingerahmt von den Inszenierungender Gastgeber, sinddrei Jugendtheater-Gruppeneingeladen, die sich bei der Erarbeitungihrer Stücke an <strong>Theater</strong>textenorientiert oder dieseselbst entwickelt haben. <strong>Alle</strong>nGruppen gemeinsam ist, dassdie jungen Erwachsenen unterprofessioneller Anleitung ihrePersönlichkeit in die Entwicklungder Inszenierung einbringenkönnen.Das diesjährige Festival<strong>Im</strong>puls!v erhält durch das Einbindenvon drei Partnerschuleneine neue Struktur: Die ca.75 Schülerinnen und Schülererarbeiten unter Anleitung von<strong>Theater</strong>pädagogen eine Performancezum Thema FREMDE,die an verschiedenen Orten derStadt präsentiert wird. Zeit undOrt der Aufführungen werden inder Tagespresse bekannt gegeben.Das Jugendtheaterfestival<strong>Im</strong>puls!v findet nun zum zweitenMal in der Kooperation zwischendem Kulturbüro RLP, der FreienBühne Neuwied und dem <strong>Theater</strong><strong>Koblenz</strong> statt.Mittwoch, 16.06. / 19:30 UhrHAMLET Freie Bühne Neuwiednach William ShakespeareIn einer eigenen freien Fassung,die in Teilen mit den jugendlichenDarstellern selbst erarbeitetwird, gehen RegisseurBoris Weber und DramaturginAlexandra Freund dem großenShakespearestoff auf denGrund. Durch die Einführungder Figur von William Shakespeareals Moderator und Regisseurim Stück durchbricht dieseArbeit ganz bewusst die vierteWand und sucht den direktenKontakt zu den Zuschauern.Donnerstag, 17.06. / 19:30 UhrBLUTSBANDE <strong>Theater</strong> Peripherie,Frankfurt Main14. <strong>bis</strong> 20. Juni 2010in den Kammerspielen am FlorinsmarktANYBODY OUT THERE? Foto: Ursula Kaufmannnach William Shakespeares„Romeo und Julia“ und Heinrichvon Kleists „Die FamilieSchroffenstein“Die Familien aus Rossat undWarent sind durch einen Erbvertraganeinander gekettet.Hat ein Zweig keinen männlichenNachfolger, fällt das Reichan die andere Seite. Der Todeines Rossat-Kindes setzt alteMechanismen in Gang. Misstrauen,Unterstellungen undProjektionen nehmen Besitzvon den Menschen. Angst mu-Hörprobe: Lesereihe für Kindertiert zu blindem Hass. In diesemWahnsystem gibt es kein Innehalten– nur das Drängen nachRache der Rache der Rache … Indiesem vergifteten Klima liebensich die Kinder der verfeindetenClans. Doch auch ihre Begegnungensind von Ahnungen,Misstrauen und dem Druck dereigenen Familie überschattet…Freitag, 18.06. / 19:30 UhrANYBODY OUT THERE?<strong>Theater</strong> Marabu, Bonnnach „Hikkikomori“ Schober17. April 2010, 11:00 Uhr in der Kinderbibliothek am FlorinsmarktMit dieser Lesung werden sich ein letztes Mal zwei Schauspielervor der Sommerpause auf den Weg in die Kinderbibliothek machen,um Geschichten für kleine und große Leseratten zum Lebenzu erwecken Das Besondere an dieser Lesung wird darin bestehen,dass Kinder ihre Lieblingsgeschichten mitbringen oder ganzauf die Schnelle spannende und lustige Geschichten aus den Bücherregalenheranschaffen können.Den Schauspielern bleibt dann nicht viel Zeit, sich auf die Textevorzubereiten. Unterstützung erhalten sie aber umso mehr vonder Zuhörerschaft, die sich mit Regieanweisungen in die Art desVortrags einmischen darf.Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei!Ausgeschlossen aus einer Welt,in der man nicht überlebenkann, ohne sich zu verlieren undeingeschlossen in die eigeneWelt der Gefühle und Gedanken.Niemand mehr da, der etwasvon einem erwartet, niemand,dem man etwas beweisen muss.Ein Leben als Einsiedler, lebenim hier und jetzt, in der eigenenWirklichkeit. Tür zu. Ruhe. Essen,trinken, schlafen, nur dasNötigste. Doch plötzlich stehstdu vor mir. In großen Buchstabenkann ich dich lesen: „HEY…ANYBODY OUT THERE?”Samstag, 19.06. / 19:30 UhrMICH SCHAUDERT Cactus Junges<strong>Theater</strong> MünsterDas Junge <strong>Theater</strong> Cactus hateine Collage entworfen, dieverschiedene Angstgefühleentschleiert. Furchtsames erscheintim Gegenlicht, singt zulaut oder lässt den Atem anhalten.Kindergeschichten, Kriegssirenen,schemenhafte, schattenhafteUnbekannte klettensich an und tanzen mit bei derSchluckauf-Polka.Die Textfassung von Alban Renzund Agnieszka Barczyk verschränktunter anderem Fragmenteaus persönlichen Interviewszu Angsterlebnissen mitVertretern verschiedener Generationen.Sonntag, 20.06. / 14:30 UhrBIS IN DIE WÜSTEJugendclub <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong>Jean Michel RäberJean-Michel Räber setzt inseinem Stück über Fremdenfeindlichkeitund Anpassungauf vergnügten Dialogwitz stattauf politisch korrektem Betroffenheitszwang.Dabei geht esbei der Geschichte nicht geradeharmlos zu.Karten für das Festival <strong>Im</strong>puls!verhalten Sie an der <strong>Theater</strong>kasse.Rückfragen unter (0261)1292866Anna Zimmer


5Jugendclub des <strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong>BIS IN DIE WÜSTEEin Stück von Jean-Michel Räbergespielt vom Jugendclub des <strong>Theater</strong>s<strong>Koblenz</strong>, ausgezeichnet mitdem Baden-WürttembergischenJugendtheaterpreis 2006Die Darsteller, die bei diesemStück auf der Bühne stehen,sind normalerweise in derSchule zu finden. Oder bessergesagt waren: denn drei derBIS IN DIE WÜSTE. Foto: Felix GrimmSpieler haben gerade ihr Abiturbestanden. Dennoch wurdeintensiv geprobt, um sich in dieLebenswelten der Figuren zuversetzen, die politisch rechtsaußen stehen. Und ganz harmlosgeht es bei dieser Geschichtenicht gerade zu. Besondersdie Auseinandersetzung mitGewalttaten und dem Mitläufertumwar eine Herausforderungfür die Darsteller. Dabei setztJean-Michel Räber in seinemStück auf vergnügten Dialogwitzstatt auf politisch korrekten Betroffenheitszwang.Worum geht es?Erzählt wird die Geschichteaus der Sicht des JugendlichenAsche. Er hat ein akutes Problem:er ist verliebt. Eigentlichnichts so besonders, wäre seineAuserwählte – Sonja – nichtgerade die Freundin seines bestenFreundes Bodo. Mit ihm undKalle verbringt Asche seit derKindheit viel Zeit. Die drei habensich Treue und Verschwiegenheit<strong>bis</strong> in den Tod geschworen,das gilt natürlich auch für dieausländerfeindlichen Attacken,die Bodo anzettelt. Hin- und hergerissenzwischen der Loyalitätzu seinen Freunden und derSehnsucht, ein anderes Lebenzu führen – am besten mit Sonja- gerät Asche in einen absurdenStrudel der Ereignisse. Bei seinenEltern findet er dabei keinenHalt, - die haben genug mit sichselbst zu tun.Inszenierung: Anna Zimmer,Bühne: Dirk Steffen Göpfert,Film/ Licht/ Sound: Felix GrimmMit: Maik Brunner (Asches Vater),Uta Hünermann (AschesMutter, die Neue), Martin Esser(Bodo), Felix Krieger (Asche),Max Sokolowski (Kalle), MareikeWeinand (Sonja)Zu diesem Stück bieten wir interessiertenSchulklassen ein Nachgesprächan.theaterpaedagogik@theaterkoblenz.de(0261) 129 2866Anna ZimmerBIS IN DIE WÜSTE,Stück von Jean-MichelRäber: Premiere am16. April 2010 um 20:00Uhr in den Kammerspielenam Florinsmarkt.Weitere <strong>Termine</strong>finden Sie aufSeite 14<strong>Theater</strong>führungInteressierte Gruppen sindeingeladen, eine etwa einstündigeFührung durch das<strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> zu buchen –hier erhalten Sie neben Einblickenin die Geschichte einesder ältesten StadttheaterDeutschlands auch die Möglichkeit,in die Werkstättenund auf die Bühne zu blicken.Selbstverständlich muss dieTerminierung der Führungenauf die Arbeitsabläufe im<strong>Theater</strong> Rücksicht nehmen.Für Einzelpersonen bietenwir einmal monatlich – anjedem zweiten Samstag –eine Führung für maximal 15Teilnehmerzahl an. Eintrittskartenzum Preis von 3,50 €bzw. 1,00 € erhalten Sie imVorverkauf und an der Tageskasse.Gruppenreservierungenunter (0261) 129 2805Konzerte 2010AUSZUG AUS DEM KONZERTKALENDER4. ORCHESTERKONZERTim GÖRRESHAUSGörreshausSo 30.05.2010, 16:00 UhrVor dem Konzert findet um 15:15 Uhr eineEinführung im Foyer mit dem KulturjournalistenAndreas Pecht statt.Stunde der Philharmonie 6-8GörreshausSo 11.04.2010, 11:00 UhrSo 09.05.2010,11:00 UhrSo 20.06.2010, 11:00 Uhr<strong>Koblenz</strong>er KonzerteGörreshausSa 24.04.2010, 17:00 Uhr(öffentliche Generalprobe)So 25.04.2010, 17:00 UhrKinderkonzert„Orchesterolympiade“GörreshausSo 13.06.2010, 11:00 UhrKarten:Orchesterbüro im GörreshausEltzerhofstr. 6a, <strong>Koblenz</strong>Tel: 02 61 / 30 12-276Karten <strong>Koblenz</strong>er Konzerte:Tourist-Info BahnhofTel: 02 61 / 30 388 49Tourist-Info RathausTel: 02 61 / 129 1610Weitere Infos unter:www.rheinische-philharmonie.de


6So viel Kunst für wenig Geld –auch, wenn die Eintrittspreise steigen<strong>Alle</strong>s wird teurer– das trifftin der kommendenSpielzeitauch aufeinen Besuchim <strong>Theater</strong><strong>Koblenz</strong> zu.Kein Wunder,dass die Nachricht nicht nur aufBegeisterung stößt: Schließlichhat man sich an die günstigen<strong>Theater</strong>preise gewöhnt, die in<strong>Koblenz</strong> letztmals 2003 erhöhtworden waren. Quer durch allePreisgruppen, von denen es zukünftigstatt acht nur noch fünfverschiedene gibt, werden dieKarten im Schnitt um knappzehn Prozent teurer.Aber wird <strong>Theater</strong> dadurch zumunbezahlbaren Luxus? Daskann man nun wirklich nicht behaupten.Beispiel „JOHANNES-PASSION“: Ab neun Euro istman im <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> dabei,wenn das komplette Ballettensemble,ein Solistenquintett,der gesamte Opernchor und dieRheinische Philharmonie aufgebotenwerden. Also geradeeinmal der Preis für eine Kinokarte,obwohl dieser gern gewählteVergleich kräftig hinkt.Denn: 3D ist inklusive auchganz ohne Extrabrille, es gibtweder Werbung vorher nochZuschlag bei Überlänge – leiderdarf man aber auch kein Popcornmitnehmen ins <strong>Theater</strong>.Doch Spaß beiseite: Bei einemAbend beispielsweise eben mitder „JOHANNES-PASSION“ genießtman ein Kunsterlebnis,bei dem schnell Tausende Jahrean Berufserfahrung, hartemTanztraining, Instrumental- undGesangsausbildung fruchten.Von den zahllosen Technikstunden,den flinken Fingern in derSchneiderei und alle den anderen<strong>Theater</strong>leuten, die nichtgerade auf der Bühne stehen,ganz abgesehen. Aber zurückzu vielleicht aussagekräftigerenVergleichen: Mit der jetzt vomStadtrat beschlossenen Erhöhungder Eintrittspreise – denndieser allein ist es, der über dieJOHANNES-PASSION:Chor und BallettensembleHöhe und Staffelung der Eintritteverfügt – ist ein <strong>Theater</strong>besuchin <strong>Koblenz</strong> in den allermeistenFällen immer noch weitgünstiger als in anderen <strong>Theater</strong>nder Region.Nur in Gießen – ein <strong>Theater</strong> vergleichbarerGröße und Ausstattung– gibt es noch günstigereEintrittskarten für das Schauspiel,im Bereich Musiktheaterist sowohl in Mainz, aber auchin Trier, Kaiserslautern undGießen mehr Eintritt zu berappen.Am Preis wird also ein Besuchim <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> seltenscheitern – und, nicht vergessen:In den zahlreichen verschiedenenAbonnementsangebotendes <strong>Theater</strong>s oder in derAuswahl der <strong>Theater</strong>gemeinde,die insgesamt das Abonnementgegenüber dem Freiverkaufweitaus attraktiver machen,wird der Besuch noch einmaldeutlich günstiger.Claus AmbrosiusSpätlese: Lesereihe für Erwachsene16. April 2010, 22:00 Uhr im Oberen Foyer„Was wir nicht über uns wussten – seit Shakespeare wissen wires.“ (Michael Köhlmeier) Und wo können wir am schönsten, amleidvollsten, am romantischsten über unsere Wünsche und Gefühle,unsere Niederungen und Höhenflüge erfahren? In ShakespearesSonetten natürlich – die in der Originalsprache so bezauberndund poetisch sind, dass diese SPÄTLESE sich dem großenenglischen Dichter vorbereitend zur Premiere von DER STURMzweisprachig zuwendet. Weitere Texte von und um William Shakespeareherum runden diese Spätlese stimmungsvoll ab.Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei!14. Mai 2010, 22:00 Uhr im Oberen FoyerEine Frau geht zu einer Wahrsagerin, um endlich eine Gebrauchsanweisungfür ihr Leben zu bekommen. Eine Andere kehrt desillusioniertmit Anfang dreißig in ihr Elternhaus zurück. Ein Mannobserviert von Eifersucht gequält die Wohnung seines Geliebten.Ein werdender Familienvater versucht eine Renovierung seinesInnenlebens, um ein besserer Mensch zu werden. Verlorene, Sinnsuchende,Verwirrte taumeln durch die tragikomischen Szenenund Geschichten der Hausautorin Sibylle Dudek. In einer Lesungstellt sie, gemeinsam mit zwei Schauspielern, einige ihrer neuenTexte vor.Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei!


7Aus der SchreibwerkstattDiesmal: Wieviel Welt ist verträglich?Seit rund einem halben Jahrbin ich als Hausautorin am <strong>Theater</strong><strong>Koblenz</strong> engagiert. ZweiStücke soll ich schreiben, dassieht mein Vertrag so vor. Daserste Stück ist schon im Novemberuraufgeführt worden:KLYTAIMNESTRA. Ich hatte esnoch in Wien geschrieben, woich vier Jahre gelebt habe. Andem zweiten Stück arbeite ichgerade. Die Reaktionen aufKLYTAIMNESTRA waren sehrfreundlich. Obwohl das alteGriechenland nun doch nicht innächster Nachbarschaft liegt,erkannten einige ZuschauerInnenÜberschneidungen mitihrer Lebensrealität. „Dass dieihren Mann absticht“, flüstertemir eine Dame auf der Premierenfeierverschwörerisch zu,„das kann jede Ehefrau nachvollziehen.“Ich folgte ihremBlick, der auf ihrem Gatten liegenblieb. Gutgelaunt prosteteer in die Runde und erzählteAnekdoten. Vollkommen ahnungslos.Schulklassen dieThematik näher bringenFoto: PrivatIch besuchte auch Schulklassen,in denen ich mit sehr unterschiedlichemErfolg Begeisterungfür mein Stück unddie Thematik zu entfachenversuchte. In einer Schule inSinzig waren die SchülerInnenderart gut informiert, das es anÜberqualifikation grenzte. Vondiesem Erlebnis ermutigt, warich in der nächsten Schule mitapathischen Fünfzehnjährigenkonfrontiert, die mir in einemZustand zwischen innererEmigration und Wachkomaaus abgeklärten Augenmitleidsvoll entgegenblickten.„Ich will Ihnen nichtzu nahe treten“, sagte ihrLehrer, „aber kann essein“, er kicherte kurznervös, „dass Ihre Gedanken“,wieder einekurze Pause, „feministischsind?“ EinSchüler in der dritten Reihepräsentierte mit einem beherztenGähnen seine Mandeln. „Ja,kann sein.“, sagte ich. Der Lehrernickte wissend.„Schreiben Sie dochmal etwas Lustiges“Und jetzt sitze ich also an meinemneuen Stück. Manchmalkomme ich mit Zuschauern insGespräch und wenn sie hören,dass ich <strong>Theater</strong>stücke schreibe,bekommen sie leuchtendeAugen. „Schreiben Sie dochmal etwas Lustiges“, rufen siedann. „Etwas fürs Herz.“ Nacheinem halben Jahr verstehe ichso langsam den Geschmack unddas Begehren vieler <strong>Koblenz</strong>er<strong>Theater</strong>gänger: Unterhaltsamsoll es sein und sie zum Lachenbringen; die Welt und den Alltagvergessen machen und schönsein. Und wenn‘s traurig seinmuss, dann bitte schön traurig.Tanzen und Singen ist ausdrücklicherwünscht. Aberschön Singen und schön Tanzen.Liebes Publikum! Wir designenin ihrem Stadttheaterdoch keine Zauberdroge! Undwir sind auch keine Reiseagenturfür Weltflüchtige. Es ist dochnur <strong>Theater</strong>! Was ist so schlimman dieser Welt, dass man sie sodringend und unbedingt vergessenmöchte? Und abtauchen ineine bessere, heilere, verständlichere,sicherere, gerechtere,liebevollere, lustigere, sinnvollere,geordnetere, bessere undschönere Welt?Was ist so schlimman unserer Welt?Äh, ja. Wo war ich stehen geblieben?Ach ja, ich wollte Werbungfür diese unsere Welt machen.Was für eine blöde Frage: Wasist so schlimm an unserer Welt?Man muss schließlich nur einmalkurz vor Ladenschluss amSamstag einkaufen gehen, dannkann man sie schon beantworten.Oder sich bei schlechtemWetter zu den anderen müdenGestalten auf eine Bankam Zentralplatz setzen. OderSamstagabends vorm Schängelcenterden frierenden Mädchenin Spagettitops vor derDisko beim Warten auf Einlasszusehen. Oder oder.Die Frage ist also eher: Was istso toll an dieser Welt, dass mansie auch noch auf einer <strong>Theater</strong>bühnewiedersehen möchte?Darüber werde ich jetzt bei einemSpaziergang nachdenken.Vielleicht setze ich mich ein<strong>bis</strong>schen auf den Zentralplatzund sehe mir an, was auf derVideoleinwand läuft. Oder guckeden Sportiven zu, die im 24Stunden Fitnessstudio laufenund laufen und nicht von derStelle kommen. Und immer einwenig aussehen, als nähmensie an einem Experiment vonVerhaltensforschern teil. Malsehen...Ihre nach dieser Kolumne leichtverunsicherte Hausautorin,Sibylle DudekMOZART-ZYKLUS 4 - DIE SINFONIEN24. & 25. April 2010 Görreshaus <strong>Koblenz</strong>MOZART UND MEHRNino Gvetadze, Klavier, Daniel Raiskin, DirigentStaatsorchester Rheinische PhilharmonieSa. 24.04.2010, 17 Uhr, GörreshausÖffentl. Generalprobe, Tickets: VVK 15 € / erm. 8 €So. 25.04.2010, 17 Uhr, GörreshausKonzert, Tickets: VVK 40 € / 45 €inkl. anschließendem Get Togethermit Dirigent und Solist bei Wein & Snacks im Foyer.Werke von Frédéric ChopinFranz Liszt, Wolfgang Amadeus Mozartund ein Auftragswerk von Lera AuerbachSo. 25.04.2010, 11 Uhr, Mutter-Beethoven-HausRecital mit Nino Gvetadze, Tickets: VVK 6,95 €Werke von Frédéric Chopin und Franz LisztDer Zyklus wird am 20./21.11.2010 fortgesetzt.Kartenvorverkauf:Tourist-Info BahnhofTel.: 0261 / 3038849Tourist-Info RathausTel.: 0261 / 1291610Vater Rhein und Mutter Mosel<strong>Koblenz</strong>-TouristikFoto: George WellmansFoto: Marco BorggreveLera Auerbach


8<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong>: <strong>DANTONS</strong> <strong>TOD</strong>Von der Finanzkrisezur Revolution!?Gerold Ströher (Danton) undJana Gwosdek (Julie)STECKBRIEFLICHNACHGEFRAGT:Das RegieteamRegieMarkus DietzeIntendant des<strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong>seit der Spielzeit 2009/2010als Regisseur in dieser Spielzeit<strong>bis</strong>her bei JEFF KOONSund SWEENEY <strong>TOD</strong>D in ErscheinunggetretenBühneClaudia Rüll Calame RossetDebüt als Bühnenbildnerinam <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> mitSWEENEY <strong>TOD</strong>DKostümeBernhard HülfenhausMit Kostümen zur Oper DONQUICHOTTE zuletzt von sichReden gemachtMusikThomas WolterBühnen- und Filmmusiker,Debüt am <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong>mit JEFF KOONSRevolutionen kommenniemals aus heiteremHimmel. Wenndie Staatsverschuldungein schwindelerregendesAusmaß annimmt,wenn die Unfähigkeitder Herrschenden sichdarin offenbart, dasseingeleitete Reformendie Finanzkrise nichtmehr abzufedern in derLage sind, geraten revolutionäreErschütterungenin das Reich derWahrscheinlichkeit.So geschehen imFrankreich Ludwig desXVI. Haushaltsdefizit,Steuerprivilegien, Reformgesetze– Regierungsalltagschon im Leben eines Königs,der Anfang Mai 1789 die Generalständeeinzuberufen gezwungenist und damit einenProzess in Gang setzt, dessenDynamik er nicht mehr zu steu-Dichtung der Revolutionund Revolution der DichtungBüchners Schauspiel kreist umdie letzten 14 Tage im Leben desRevolutionärs Georges Danton.Fünf Jahre sind seit dem Sturmauf die Bastille vergangen, fünfJahre, in denen es nicht gelungenist, die Armen mit Brot zuversorgen und die damiteinhergehenden drängendensozialen Problemezu lösen. Die Forderungennach Freiheit,Gleichheit und Brüderlichkeitwurden nur ansatzweiseeingelöst. DerAutor hält genau denumstrittenen Momentin der Geschichte fest,in dem sich die FranzösischeRevolution selbstzu zerstören beginnt– „sie frisst ihre eigenenKinder“. Die Revolutionärehaben sich inern in der Lage ist. Denn der 3.Stand, der 98 Prozent der Bevölkerungausmacht, fordertTeilhabe an der politischenMacht, erklärt sich zur Nationalversammlungund schwört,für eine Verfassung zu sorgen.Mit dem legendären Sturm aufdie Bastille, dem FranzösischenStaatsgefängnis, wird der Sturzder Monarchie durch das Volkbesiegelt, im August 1789 dieFeudalordnung abgeschafft, dieErklärung der Menschen- undBürgerrechte folgt kurz darauf.verschiedenste Fraktionen zersplittertund bekämpfen sich<strong>bis</strong> aufs Blut. Während Danton,einer der führenden Köpfe derFranzösischen Revolution, fürein Ende der Schreckensherrschaftplädiert – „die Revolution„Doch es ging den französischenVerfassungsvätern nichtum eine bloße Nachahmung desamerikanischen Vorbilds, sondernum etwas ganz Neues: dieEmanzipation der Menschheitselbst. Dieser universalistischeAnspruch verlieh den Debattenin der Nationalversammlungeinen Enthusiasmus, in demsich alle Hoffnungen und Sehnsüchtetrafen, die freiheitlichgesinnte Menschen seit Jahrhundertenim Kampf gegen obrigkeitlicheWillkür und Unterdrückunggehegt hatten. Und esist dies Pathos des Neubeginns,das <strong>bis</strong> heute die eigentlicheFaszination der FranzösischenRevolution ausmacht.“ Doch derGeist der Eintracht und Versöhnungist nicht von Dauer. Am 3.September 1791 wird zwar dieneue Verfassung als das großeWerk verabschiedet, doch LudwigsSich-Fügen in das Los derkonstitutionellen Monarchie istnur ein scheinbares. Die labileinnere Lage, fortschreitendeRadikalisierungen und außenpolitischeSpannungen, das allesführt dazu, dass mit dem 10.August 1792 eine neue Phaseder Revolution eingeläutet wird,die sich mit Krieg und Terrortreffend umreißen lässt.Am 21. Januar 1793 wird derKönig durch die Guillotine hingerichtet,die späterhin zumSymbol der Schrecksherrschaftwerden soll. In den folgendenMonaten brechen dieFlügelkämpfe in der Nationalversammlungoffen aus. Diesoziale Lage im Land ist prekär:Der Bürgerkrieg weitetsich aus, die Koalitionstruppenrücken weiter vor, von denSansculotten wird der Ruf nacheiner Notstandsdiktatur lauter,Robespierres Wahl in denWohlfahrtsausschuss machtden Weg frei zur Diktatur alsAntwort auf die Bedrohung derRevolution nach innen und außen.Dantons Todesurteil ist sogut wie gesprochen.muss aufhören und die Republikmuss anfangen“ - hält Robespierre,einstiger WeggefährteDantons an der Spitze der Revolutionsbewegung,diese nochlange nicht für beendet: „Wereine Revolution zur Hälfte vollendet,gräbt sich selbstsein Grab.“ Zusammenmit Saint Just veranlasster die Verhaftung seinespolitischen Widersachers.Vergebens drängendie Freunde Dantonzum Handeln oderwenigstens zu fliehen.Der Festnahme folgt dieVerurteilung aller zumTode vor dem einst vonDanton selbst initiiertenRevolutionstribunal. DasVolk wohnt der Guillotinierung,einem Volksfestähnlich, bei.


9Vier Fragen, die (uns) das Stück stellt„Ich sage euch, wenn sienicht alles in hölzernen Kopienbekommen, verzetteltin <strong>Theater</strong>n, Konzerten undKunstausstellungen, so habensie weder Augen nochOhren dafür.“ – Taugt das<strong>Theater</strong> heute noch als Spiegelder Wirklichkeit?Markus Dietze: Ja, ganz bestimmt.Nur ist es so, dass in dem Maße,in dem sich die Wahrnehmungunserer Wirklichkeit verändert,sich auch die Art der Spiegelung,die <strong>Theater</strong> leisten muss,um seiner gesellschaftlichenFunktion gerecht zu werden,ändert: Das, was wir über dieWelt wissen, also das, was wirfür Wirklichkeit halten, ist umfangreicher,komplexer, wenigerdurchschaubar, vielleicht auchbeängstigender, als in früherenZeiten. Mit dieser Tatsachemuss auch die Kunst, also das<strong>Theater</strong> umgehen. Ich glaube,„Spiegel“ der Wirklichkeit ist<strong>Theater</strong> ohnehin noch nie ge-STECKBRIEFLICH NACHGEFRAGT:Der AutorDer hierunter signalisierte Georg Büchner, Student der Medizinaus Darmstadt, hat sich der gerichtlichen Untersuchung seinerindicirten Theilnahme an staatsverrätherischen Handlungendurch die Entfernung aus dem Vaterlande entzogen. Man ersuchtdeshalb die öffentlichen Behörden des In- und Auslandes, denselbenim Betretungsfalle festnehmen und wohlverwahrt an dieunterzeichnete Stelle abliefern zu lassen.Darmstadt, den 13.Juni 1835.Der von Großh. Hess. Hofgericht der Provinz Oberhessen bestellteUntersuchungs-Richter, Hofgerichtsrath GeorgiPersonal-Beschreibung:Alter: 21 JahreGröße: 6 Schuh, 9 Zoll neuen Hessischen MaßesHaare: blondStirne: sehr gewölbtAugenbraunen: blondAugen: grauNase: starkMund: kleinBart: blondKinn: rundAngesicht: ovalGesichtsfarbe: frischStatur: kräftig, schlankBesondere Kennzeichen: Kurzsichtigkeitwesen. Sondern immer eherReflexion im physikalischen,wie im philosophischen Sinne.Übrigens: Genauso wie bei einem„echten“ Spiegel kommtes beim <strong>Theater</strong> nicht darauf an,was der Spiegel zeigt, sondern,was wir in ihm erblicken ...„Die Welt ist das Chaos. DasNichts der zu gebärendeWeltgott“, klagt Danton undzweifelt den Sinn menschlichenTuns an – eine Aussage,die wir uns heute wieder gefallenlassen müssen?M. D.: Ich glaube, es geht Büchnerum ein Zur-Diskussion-Stellen dieses Gedankens: WäreWelt nicht veränderbar undalso menschliches Tun sinnlos,was hieße das dann für unsereExistenz? Büchner tut, was alleguten Künstler tun: Er präsentiertim Kunstwerk (hier alsoim Dramentext) keine Lösungen,die der geneigte Zuschauerkonsumieren, ihnen wahlweiseFelix Meyer (St. Just) und Jona Mues (Robespierre)zustimmen oder sie ablehnenkann. Das Stück zeigt in seinenFiguren den Blick des Autorsauf die Welt, die Inszenierung istaufgerufen, diesem Blick eineeigene Perspektive hinzuzufügenund der Zuschauer wiederumfügt diesem seine Wahrnehmungals Drittes hinzu. DiesenVorgang muss sich natürlich derZuschauer „gefallen“ lassen,denn er ist ja die Grundvoraussetzungfür <strong>Theater</strong>. Aber welchePerspektive der Zuschauerdabei einnimmt, darin ist er frei.„Männer meines Schlagessind in Revolutionen unschätzbar,auf ihrer Stirnschwebt das Genie der Freiheit“,verteidigt sich Dantonvor dem Revolutionstribunal.Ist seines und das der anderenRevolutionäre mit Verhaltensmusternim politischenAlltag von heute vergleichbar?M. D.: Wir verdanken der französischenRevolution unter anderemdie parlamentarischeDemokratie, die Trennung vonKirche und Staat und die Proklamationder Menschenrechte.Bis heute greifen also natürlichDenk- und Handlungsprozessein unserem politischen Lebenauf in Zeiten der FranzösischenRevolution entstandene Handlungsmusterzurück. Auf dieguten wie auf die schlechten.Utopische Entwürfe kenntdas Stück kaum. Ist es einegenerelle Absage an die Notwendigkeitvon Revolutionen?Sind wir im Zeitalter von Reformenangekommen?M. D.: Das weiß ich nicht. Bezogenauf jeden Einzelnen halte ich esmit George Bernard Shaw, vondem folgender schöne Satz überliefertist: „Die besten Reformer,die die Welt je gesehen hat, sinddie, die bei sich selbst anfangen.“Anne RieckePremiere am 10. April2010 im Großen Haus:<strong>DANTONS</strong> <strong>TOD</strong>, Dramavon Georg Büchner.Weitere <strong>Termine</strong> findenSie auf Seite 14Zu diesem Werk bieten wireine Werkeinführung jeweils30 Minuten vor Vorstellungsbeginnim OberenFoyer an. Publikumsgesprächezu ausgewählten <strong>Termine</strong>nkennzeichnen wir imMonatsleporello.


10Die ganze WELT ist BÜHNEDas träumt Jacques in WIE ES EUCHGEFÄLLT. Ja, stimmt. Aber wahr istauch: hinter der BÜHNE existierteine ganz eigene WELT. Diese sollIhnen eine neue Serie vorstellen.Sie betreten das <strong>Theater</strong> dazunicht, wie sonst üblich, amDeinhardplatz, sondern durchden Bühneneingang in der Clemensstraße.Und der Erste, denSie treffen in der <strong>Theater</strong>WELT,sitzt in der Pförtnerloge undentscheidet, ob Sie überhauptweiter gehen dürfen. Heute verweilenwir dort einen Momentund lernen ihn kennen, denfreundlichen aber strengen Hüterder Eingangstür.Ein Gespräch mit Udo Wilbert,stellvertretend für die fünf hieralternierend arbeitenden Kollegen,die von 6.30 <strong>bis</strong> 23 Uhrin drei Schichten den <strong>Theater</strong>alltagbegleiten. Der Menschhinter der Institution, sein Weghinein in die Pförtnerloge des<strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong>, lassen wirihn uns von Udo Wilbert schildern:„Ich bin ein echter <strong>Koblenz</strong>er.Ursprünglich hatte ich ein Lokal,was ich dann aufgab, als ichKinder hatte. Danach arbeiteteich zehn Jahre als Nachtportierin einem Hotel. Daher war ich imUmgang mit fremden Menschensehr vertraut. Herr Lörsch, Leiterder Musikschule, damalsam Zentralplatz, fragte mich, obich auf die Kinder ab 3 Jahren,die zum Unterricht kamen, einwenig aufpassen könnte, wasich gerne und scheinbar so gutgemacht habe, dass sich meinEngagement <strong>bis</strong> in die Stadtverwaltungherumgesprochen hat.Der damalige VerwaltungsleiterRechmann hat mich dann fürdie vakante Stelle als Pförtnereingestellt. So hat sich für michein Kreis geschlossen, denn ichhabe das <strong>Theater</strong> immer geliebtund betätige mich auch selbstim künstlerischen Bereich –beispielsweise mit Rezitationen.Damit begann ich schon in derZeit, als ich noch mein Lokalhatte, in dem sehr viele Schauspielerund Sänger verkehrten.Auch große Veranstaltungen,zum Beispiel zu Gunsten krebskrankerKinder, organisiere ichmit Künstlern von außerhalbund aus <strong>Koblenz</strong>. Ich habe hierseit 2001 auch schon selbst aufder Bühne gestanden in diversenkleineren Rollen. Gelernthabe ich das alles als Autodidakt.“Wie sieht denn so ein Arbeitstag im<strong>Theater</strong> aus? Ist der nicht langweilig?„Wenn ich zum Dienst antrete,schaue ich als erstes auf denTagesplan: Was wird wann undwo geprobt? Welche Vorstellungenstehen an? Springen Gästeein? Sind Kollegen des künstlerischenPersonals erkrankt?Das ist wichtig, um immer Informationenweitergeben zukönnen. Viele Anrufe landen ander Pforte – ob sie nun eigentlichzur Kasse, zur Verwaltung,in die Dramaturgie oder in dieWerkstätten gehen sollen. Undviele Anrufer reden am Telefonsofort drauf los, ohne sich bremsenzu lassen, äußern Kritik, lobenetc. Oft bin ich so schon einPrellbock, bevor ich die Leuteweiter verbinde, und dann sindsie auch oft schon wieder ruhiger.Aber auch für die Kollegenim Hause bin ich Ansprechpartner,Hilfe, Postbote, Informationsquelleund habe mir so eingroßes Vertrauenspotential im<strong>Theater</strong> erworben.“<strong>Im</strong> <strong>Theater</strong> arbeiten ja fast 200 Leute,kennt man die denn alle?„Ich kenne zu 90 % die Mitarbeitermit Namen – und zu vielendann noch die Ehepartner, dieKinder, die Eltern, die oft hieranrufen oder verabredet sind.Auch beim neuen Ensemble umMarkus Dietze hat es nicht langegedauert, <strong>bis</strong> ich alle kannte.Ich habe mir im Spielzeitheft dieBilder angeschaut, und wenndann die Künstler das erste Malins Haus kamen, habe ich siebegrüßen können – und wen ichnicht kannte, den habe ich ebengefragt. In diesem Fall war essehr angenehm, weil sich dieNeuen ausnahmslos höflichvorgestellt haben.“Wie ist denn der Status des Pförtnersim Hause angesehen?„Die Leute wissen sehr genau,dass diese Position nicht zu unterschätzenist. Ich nehme Postund die Gehaltsabrechnungenfür sie an, ich gebe Auskünfte,nehme Informationen entgegen,höre mir auch mal Sorgen oderÄrger an. Sämtliche Schlüsselwerden bei mir ausgegeben, ichhelfe auch mal den Büros beimFalten von Programmen, beimEintüten von Post etc., ich erinnereauch mal an <strong>Termine</strong> oderAufgaben. Bei fünf Kolleginnenund Kollegen an der Pforte hatnatürlich jeder seine Art, mitden Mitarbeitern im <strong>Theater</strong>umzugehen. Ich kann nur vonmir erzählen.“Gibt es denn ein über den Arbeitsalltaghinausgehendes Erlebnis, das sich zuerzählen lohnt?„Oh ja, das gibt es, und es liegtnoch nicht mal allzu lange zurück.<strong>Im</strong> vergangenen Septemberwar ja das große 24stündige<strong>Theater</strong>fest. Nach 22 Stunden,um 5 Uhr morgens sollte esden besonderen Programmpunktgeben: Witze erzählen inder Kantine, frei ab 18 Jahren!Und da ich ohnehin Dienst hatte,habe ich mich dazu gesetzt undmitgemacht.“Oh ja, und jetzt erzählt die Autorindieser Zeilen weiter vonIhren ersten <strong>Koblenz</strong>er Niederlage:ich bin mit großen Ambitionenin diesen Wettbewerbgestartet und habe zudem aufden Frauen-Bonus spekuliert,der bei besonders schmutzigenWitzen gut zieht. Aber gegenUdo hatte ich noch nicht einmalden Hauch einer Chance… Ichhabe meinen Untergang zähneknirschendeingestanden –und Udo hat ihn mir erträglichgemacht, weil er mich seitherüber Wochen morgens mit einemWitz der entsprechendenKategorie begrüßte. Der Mannhat aber auch ein Repertoire…Jedenfalls schafft er es aber so,mir einen fröhlichen Einstieg inden Arbeitsalltag am <strong>Theater</strong> zuverschaffen!!!Die Hürde Pforte haben Sie aufunserem Rundgang nun alsogenommen. Wenn Sie nun das<strong>Theater</strong> auch durch die zweiteTür betreten dürfen, sind Siemittendrin in der WELT hinterder BÜHNE. Scharf rechts abgebogenlanden Sie in der Kantine– und der wollen wir uns inder nächsten Folge dieser Serieausführlich zuwenden.Juliane Wulfgramm


11Judiths WGPalim Palim …Ich habe mir Postkarten ausDessau mitgebracht, damit ichauch ja nichts vergesse, vor allemwenn ich über Berlin fahre.Denn es ist ja so: Wenn man inden Endproben steckt, gucktman die Welt vor alleman um zu merken,dass sienoch da ist.Freundlich alsoguckte ich, alsich in Dessau amBahnhof ausstieg,auf das, was ichsah: An der Straße n b a h n stre c kestand ein sechseckigesschwarzgrünesHäuschen: Fahrscheineund Informationauf einem vergilbtenSchild.Lauter Bordellballadeim Kopf, erinnertemich das irgendwie anden Anhalter Bahnhof inBerlin-Mitte. Meine Lieblingshaltestelle.Zwischendem Potsdamer Platz undHalleschem Tor dachte ich früherimmer an ziemlich verruchteSachen. Dass man da Anhaltenkann und mitgenommenwird oder schon mitgenommenist, wenn man hinkommt. Undüberall hinkommt, zum Beispielauch über die Grenze, nachDessau.Denn unsre Crew war schonangekommen, und wie: Ferkelund Zuckergoscherl habenalle mitgenommen. Schon zumFrühstück war man gedungen,gezwungen, regnete es Brotund Butter und soviel Stücktext,dass die Gäste sich einfachhätten umdrehen müssen, siehätten ihre Bordellballade bekommen.Erfahrene Jugendgruppenleitermerken jetzt: Die bestenVorzeichen für die anstehendeUraufführung! Gute Dynamik,die Gruppe war eins! Ich hatteaufzuholen, auch was die Begegnungmit der Stadt anging.Also ging ich raus, statt weiterin meinem Zimmer auf die Kandinsky-<strong>Im</strong>provisationNr. 23 zugucken oder auf die Begrüßungdes Hotels über Videotext: „Wirinformieren Sie gern über unserAngebot unter 259.“Das erinnertemich zu sehr an die Worteeiner Freundin (die gut redenhat, weil sie aus Stuttgartkommt und in Osnabrück arbeitet,wo die Leute alle glücklichsind): Dessau bildete 2003 dasSchlusslicht in der Lebensqualitäts-Statistikdeutscher Städte.Platz 95!Das Hotel wollte diesen Standardoffenbar halten: Ich spürtedie Traurigkeit nämlich sofort.Zum Glück gab es in der drittenEtage einen Wellness-Bereich.Doch da wurde ich schon amEmpfang aufgehalten, weil ichzu viel anhatte (Bikini). Durchdie Tür erkannte ich Männer imWhirlpool. Sie spielten Kaufmannsladenmit einem GlasSekt in der Hand. Ich hatte sieschon mal gesehen. An der Baram Vorabend: „Ihr seid vom<strong>Theater</strong>? Echt? Habt ihr Drogendabei?“Wir haben sie dann gleich inunsere Mitte genommen unddas Lied von der Unzulänglichkeitdes menschlichen Strebensgesungen. Danach ist jeder aufsein Zimmer gegangen. Zu seinemKandinsky. Die Stadt konnteunmöglich so traurig sein.Ich bin schnell raus in die Sonne,vorbei an Sachsen-Anhalt-Tours undorangefarbenensogenannten Plattenbauten. Dahörte ich, wie in deren Hauseingangzwei rüstige Omis über dieBlumenverkäuferin von nebenanquatschten: „Du, die hat mit dirgeflirrrrrrrtet!“© Markus Stark/PIXELIOHa, endlich! Ich betrat das hiesigeEinkaufszentrum. Zweirad-Dietmarhatte die große Samstags-Modenschau gesponsert. DerJournalist, der abends zur Premierekam, fotografierte mittagsdie Frühlingskollektion währendModedesign-Studenten dieheißesten Trends zusammenfassten. Man spürte gleich:Dessau is up to date!Auch vor der Mall: <strong>Im</strong> Rathausgibt’s Frauenabende(„Weiberkram im Handgepäck“)und Kochshows(„Rita haut euch in diePfanne“) und auf demMarkt verkloppt Käse-Franz Philadelphia inKilo-Pötten und eine indischeMami Schürzenfür drei Euro. Die Stimmungwar geschäftig,ich kaufte AngelaMerkel als Plastik-Zitronenpresse. DerRathausturm schlugMittag: „Und derHaifisch, der hatZähne, und dieträgt er im Gesicht…“ Wir waren mittendrin, werbraucht da noch Berlin?Judith Pielsticker(Sie ist Assistentin der Operndirektorin und inder Dramaturgie und bringt in ihrer WG immerwieder Gast-Künstler unter. Heute berichtetsie ausnahmsweise von unterwegs.)Ein starker Partnerder lokalen KulturWir übernehmen Verantwortungfür das Gemeinwohl.Lotto Rheinland-Pfalz - Stiftung · Ferdinand-Sauerbruch-Straße 2 · 56073 <strong>Koblenz</strong>Dresdner Bank AG · Konto: 01 032 008 00 · BLZ: 500 800 00


12Freundeskreis<strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong><strong>Im</strong> November wird unser schönes<strong>Theater</strong> am Deinhardplatz223 Jahre alt. Die große, vonStadt und Land finanzierte bauundbühnentechnische Modernisierungdes Hauses in denJahren 1984/85 ging einher miteiner sorgsamen denkmalpflegerischenRestaurierung derumfangreichen historischenBausubstanz.In den vergangenen zwei Jahrenwurde zudem der gesamte Bühnenbereicherneuert und mitden technischen Notwendigkeitenunserer Zeit ausgestattet.So kann man unser <strong>Theater</strong>getrost als klassizistische Perleam Mittelrhein bezeichnen, dasals bundesweit einziges Hausim Drei-Sparten-Bereich nochvoll bespielt wird. Die hoheQualität der Produktionen unsererSpielstätten aus sachlicher,personeller und künstlerischerSicht zu erhalten und zufördern, war von jeher die satzungsgemäßeZielsetzung vom„Freundeskreis Stadttheater<strong>Koblenz</strong>“.In den nunmehr 28 Jahren seinesBestehens hat der Freundeskreisviele Vorhaben gefördert,Zuschüsse gewährt undAusstattungsdetails finanziert.War die erste Investition imGründungsjahr 1982 die dringendnotwendig gewordeneUmgestaltung der Kammerspiele,so war die Anschaffungeiner neuen, mobilen Zuschauertribünefür diese beliebteSpielstätte in Höhe von fast10.000 € die vorläufig letztein der Spielzeit 2009/10. Trotzdieses Einsatzes muss die kulturelleGrundversorgung, dieFinanzierung des laufendenSpielbetriebs, weiterhin vonder öffentlichen Hand gewährleistetsein, aus dieser Verantwortungdarf sie sich auch inZeiten finanzieller ProblemeVorstand des Freundeskreises <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong>: Paul Henchel, Irmgard Bobbert, Hubert Scherer,Herbert HonertWir freuen uns über jedes neue Mitglied:Freundeskreis Stadttheater <strong>Koblenz</strong> e.V.,Irmgard Bobbert (Schriftführerin)Am Leymberg 62 • 56075 <strong>Koblenz</strong> • Tel. (0261) 53210www.freundeskreis-theater-koblenz.denicht zurückziehen. Dagegenkann die Lücke zwischen demetatmäßig Machbaren und demkünstlerisch Wünschenswertenin bestimmten Fällen durchSponsoring ausgefüllt werden,natürlich ohne als Gegenwertinhaltliche Einflussnahme zuverlangen.<strong>Theater</strong>arbeit muss auch inZeiten knapper Mittel Gestaltungsspielräumebehalten. DieseSpielräume weiterhin, wennauch in bescheidenem Rahmen,zu gewährleisten, bleibt unverändertZiel des Freundeskreises,dem wir noch mehr Mitgliederund Förderer wünschenmöchten. Übrigens: Auch derBau des <strong>Theater</strong>s im Jahr 1787wurde „gesponsert“, und zwarvon dem <strong>Koblenz</strong>er Kaufmannund Hofrat Franz Josef Schmitz,der als Bauherr auftrat, dennauch der Kurfürst ClemensWenzeslaus litt an einem finanziellenEngpass… Hubert SchererEine kleine Fragebitteschön ...Auf den Mittelseiten dieses Magazins stimmen wir Sie aufdie Premiere von <strong>DANTONS</strong> <strong>TOD</strong> am 10. April 2010 ein. GeorgBüchner (Foto), der Autor dieses Dramas, begegnet uns damitin dieser Spielzeit bereits zum zweiten Mal. Können Sie unssagen, welche Premiere der laufenden Spielzeit ebenfalls aufeinem Werk des jungen Dichters basierte? Kleiner Tipp: blätternSie im Spielplanheft nicht ausschließlich auf den Seitender Sparte Schauspiel…Nennen Sie uns <strong>bis</strong> zum 30. April 2010 die richtige Antwort undgewinnen Sie mit ein wenig Glück zwei Eintrittskarten für DAN-TONS <strong>TOD</strong>. Die Aufführungstermine finden Sie auf der Terminseite14Antworten an die Magazin-Redaktion per E-Mail antheatermagazin@theater-koblenz.de oder postalisch an:<strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> • Redaktion <strong>Theater</strong>magazin • Clemensstraße 5 • 56068 <strong>Koblenz</strong>


13Die fantastische Reise mit dem Abonnenten-BusDas <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> freut sichüber Zuschauer aus nah undfern und ist begeistert, welchweite Anreisen mancher <strong>Theater</strong>liebhaberaus dem Umlandvor einem <strong>Theater</strong>besuch absolviert- oft nach einem langenArbeitstag. Grund genug füruns, ihnen im wahrsten Sinnedes Wortes „entgegenzukommen“.„Sie kommen nicht nur zuuns, sondern wir auch zu Ihnen“und geben Ihnen die Einführungin das am jeweiligen Abend aufdem Spielplan stehende Stückunterwegs - so das Angebot des<strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong> an alle Reiseunternehmen,welche Abonnentenregelmäßig nach <strong>Koblenz</strong>ins <strong>Theater</strong> fahren.Auch ich durfte eine solcheFahrt als Mitarbeiterin der Dramaturgieerleben: Ich steige miteiner sehr netten wartendenMenschengruppe in Buchholzbei Boppard in den bereits angefüllten,bequemen Reisebusund die gemeinsame Fahrt zumDeinhardplatz in <strong>Koblenz</strong> beginnt.Während die Landschaftendes Hunsrücks an uns vorüberziehen,tauchen wir ein indie Opernwelt Wiens Ende des18. Jahrhunderts: DomenicoCimarosa feiert die erfolgreicheUraufführung seiner komischenOper IL MATROMONIOSEGRETO. Der hochbegeisterteAuftraggeber Leopold II. spendiertden Darstellern ein Bankettund fordert eine erneuteAufführung des Stücks nocham selben Abend. - Wir fahrenIL MATRIMONIO SEGRETO: Hana Leederweil in Erwartung der <strong>Koblenz</strong>erAufführung durch denStadtwald und überlegen, wieCimarosas Oper im Vergleichzu den Werken von Mozart undRossini einzuordnen ist. Und beider Anfahrt am <strong>Theater</strong> sind wirmit dem modernen Regiekonzeptvon Matthias Schönfeldtauch vom 18. wieder im 21.Jahrhundert angekommen undmeine freundlichen Mitreisendenströmen in das lichterfüllte<strong>Theater</strong>haus in <strong>Koblenz</strong>. Ichfreue mich auf die nächste Fahrtim Abonnenten-Bus - dann reisenwir vielleicht zusammenzu Eötvös’ DREI SCHWESTERNoder Büchners <strong>DANTONS</strong> <strong>TOD</strong>aus dem Umland ins <strong>Theater</strong><strong>Koblenz</strong>.Andrea C. JunglasDer kostenlose Service einerEinführung im Abonnenten-Bus kann von den Organisatorender Busfahrten zum<strong>Theater</strong> und von Busunternehmender Region unter(0261) 129 2819 vereinbartwerden.DREI SCHWESTERN: Tamara Weimerich, Aurea Marston, Anne Catherine WagnerWerkeinführungZu ausgewählten Inszenierungen erhalten Sie die Möglichkeit,sich vor dem Vorstellungsbesuch über das Stück und seine Umsetzungzu informieren. Jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginnerfahren Sie im Oberen Foyer Interessantes über Autoren undKomponisten, das Inszenierungskonzept, die Arbeit der Regie, derMusikalischen Leitung und der Dramaturgie.PublikumsgesprächUnmittelbar im Anschluss an eine Vorstellung bieten wir Ihnen imOberen Foyer die Gelegenheit, mit weiteren interessierten Zuschauern,Künstlern und Regie bzw. Dramaturgie ins Gespräch zukommen. Die <strong>Termine</strong> entnehmen Sie bitte dem Monatsleporello.<strong>Im</strong>pressumHerausgeber:V.i.S.d.P.:Fotos:Redaktion:Anzeigen:Druck:<strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong>Clemensstraße 556068 <strong>Koblenz</strong>Markus Dietze (Intendant)Matthias BausJuliane Wulfgrammrz-Media GmbHAugust-Horch-Str. 2856070 <strong>Koblenz</strong>Jens Trabusch (Geschäftsführer)Industriedienstleistungsgesellschaft mbH,56055 <strong>Koblenz</strong>


PenthesileaTrauerspiel von Heinrich von KleistSweeney ToddMusical von Stephen Sondheim12April23April25April8April22AprilKAMMERSPIELE & ANDERNORTS1320AprilGROSSES HAUS18MaiMusikalische Leitung: Karsten Huschke · Inszenierung: Markus Dietze · Bühne: Claudia Rüll Calame-Rosset · Kostüme: Marlis Knoblauch · Choreografie: Catharina Lühr · Dramaturgie:Gabriele Wiesmüller · mit: Adrian Becker, Astrid von Feder, Marie-Sophie Caspar, Raphaela Crossey, Dirk Eicher, Ks. Claudia Felke, Oliver Fobe, Katrin Gratopp, Marcel Hoffmann, Hong-Kyu Kim, Takako Masuda, Natascha Meißner, Klaus Philipp, Tobias Rathgeber, Christiaan Snyman, Monika Maria Staszak, Danilo Tepša, Chor des <strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong>, StaatsorchesterRheinische Philharmonie, StatisterieDer Gott des GemetzelsSchauspiel von Yasmina RezaInszenierung: Andrea Udl · Bühne und Kostüme: Anja Hertkorn · Dramaturgie: Juliane Wulfgramm · mit: Tatjana Hölbing, Olaf Schaeffer, Gerold Ströher, Katja ThieleDrei SchwesternOper von Peter EötvösOrpheus in der UnterweltOperette von Jacques Offenbach11April151913 14 19Mai Mai Mai27Mai5Juni12Juni4April5April7AprilDas gelingt […] so stilsicher und mit Liebe zum Detail, dass mander <strong>Koblenz</strong>er Jugend den Umweg vom Fernseher ins Opernhausnur empfehlen kann.FAZ18Juni9April21Juni16April20 22 23 25 29Mai Mai Mai Mai Mai8Mai9Juni10 16 30 31Mai Mai Mai MaiMusikalische Leitung: Enrico Delamboye · Inszenierung: Jasmina Hadziahmetovic · Bühne: Regine Freise/ Franck Evin · Kostüme: Mechthild Feuerstein · Choreografie:Anthony Taylor · Dramaturgie: Gabriele Wiesmüller · mit: Judith Christ-Küchenmeister, Thilo Dahlmann, Ks. Claudia Felke, Estelle Kruger, Hana Lee, Aurea Marston, MonicaMascus, Hauke Möller, Theresa Nelles, Christoph Plessers, Dirk Schmitz, Martin Shalita, Thorsten Süring, Danilo Tepša, Tamara Weimerich, Opernchor des <strong>Theater</strong>s<strong>Koblenz</strong>, Ballett des <strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong>, Staatsorchester Rheinische PhilharmonieWeniger NotfälleSchauspiel von Martin CrimpAuf ArbeitEin Projekt der ENTHUSIASTEN17April2Mai8April16April29AprilMusikalische Leitung und Dirigent im Orchestergraben: Enrico Delamboye · Dirigent auf der Bühne: Karsten Huschke · Inszenierung: Gabriele Wiesmüller · Bühne: Katrin Hieronimus ·Kostüme: Katharina Beth · Dramaturgie: Michael Dißmeier · mit: Roderic Keating, Peter Kubik, Rüdiger Nikodem Lasa, Hana Lee, Jongmin Lim, Peter Lobert, Aurea Marston, AndreasMitschke, Michael Mrosek, Martin Shalita, Danilo Tepša, Anne Catherine Wagner, Tamara WeimerichJohannes-PassionBallettabend von Anthony TaylorMusikalische Leitung: Bernhard Ott · Choreografie: Anthony Taylor · Bühne und Kostüme: Martina von Holn · Dramaturgie: Sibylle Dudek · mit: Martina Angioloni, Michelle Branson,Melanie Bürkle, Irina Golovatskaia, Yao-Yi Hsu, Asuka Inoue, Olivia Jenkins, Michael Jeske, Estelle Kruger, Alexey Lukashevich, Monica Mascus, Yoo-Chang Nah, Alberto Pretto, MatthiasSchaletzky, Martin Shalita, Rory Stead, Iskra Stoyanova, Uwe Stickert, Campbell Watt, Nathaniel Yelton, Opernchor des <strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong>, Staatsorchester Rheinische Philharmonie10 18 28 1 3 6 9 11April April April Mai Mai Mai MaiDantons TodMaiDrama von Georg Büchner15 17 21 24 28 7 20 24Mai Mai Mai Mai Mai Juni Juni JuniInszenierung: Markus Dietze · Bühne: Claudia Rüll Calame-Rosset · Kostüme: Bernhard Hülfenhaus · Musik: Thomas Wolter · Dramaturgie: Anne Riecke · mit: Sami El Gharbi, Kai-PeterGläser, Jana Gwosdek, Tatjana Hölbing, Marcel Hoffmann, Jan Käfer, Dorothee Lochner, Felix Meyer, Jona Mues, Klaus Philipp, Reinhard Riecke, Gerold Ströher, Katja Thiele, Hendrik Vogt,StatisterieFür alle <strong>Termine</strong> sind Änderungen vorbehalten!10Juni13Juni15Juni17Juni3Juni19Juni4Juni22Juni6Juni25Juni26JuniMusikalische Leitung: Arno Waschk · Inszenierung: Robert Lehmeier · Bühne und Kostüme: DirkSteffen Göpfert · Dramaturgie: Judith Pielsticker · mit: Adrian Becker, Ks. Claudia Felke, MarcelHoffmann, Dorothee Lochner, Isabel Mascarenhas, Matthias Schaletzky18April„Der Zuschauer erlebt in zutiefst berührenden Kriegsbildern die Zerrissenheit vonMenschen zwischen Liebe und Hass, Zärtlichkeit und Gewalt, die Penthesilea in dieKatastrophe führt. […] …eine Schule der Gefühle, die niemand, der in sie eintritt,unberührt verlässt.“(Auszug aus der Kritik in der Magdeburger Volksstimme)nszenierung: Markus Dietze · Bühne und Kostüme: Dirk Steffen Göpfert · Dramaturgie: Anne Riecke · Musik: Ralf Schurbohm · mit: Raphaela Crossey, Katrin Gratopp, Jana Gwosdek,laus Philipp, Reinhard Riecke, Gerold StröherIl Matrimonio SegretoKomische Oper von Domenico CimarosaApril April Aprilusikalische Leitung: Karsten Huschke · Inszenierung: Matthias Schönfeldt · Bühne und Kostüme: Birgit Angele · Dramaturgie: Gabriele Wiesmüllermit: Falko Hönisch, Hana Lee, Jongminim, Monica Mascus, Martin Shalita, Tamara WeimerichBordellballadeEin Dreigoscherlnstück vonMoritz Eggert (Musik) und Franzobel (Text)Bis in die WüsteStück von Jean-Michel RäberJugendclub des <strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong>19April20April21April22April23April24AprilInszenierung und Kostüme: Anna Zimmer · Bühne: Dirk Steffen Göpfert · Licht und Video: Felix Grimm mit: MaikBrunner, Martin Esser, Uta Hünermann, Felix Krieger, Max Sokolowski, Mareike Weinand20 22 25 29 1 3 10Mai Mai Mai Mai Juni Juni JuniInszenierung: Eva-Maria Baumeister · Bühne und Kostüme: Dirk Steffen Göpfert · Dramaturgie: Anne Riecke · mit:Raphaela Crossey, Jana Gwosdek, Jona Mues, Klaus Philipp21 23 24 26 28 30Mai Mai Mai Mai Mai MaiSpielleitung: Anna Zimmer · mit: Waltraut Arnold, Susanne Beckenkamp, Marion Bijok, Maria Damm-Klein, MonikaJunkert, Heidi Pichler-Wilhelm, Christel Schneider, Sabine Schnug-Breidenbach, Berthold Schwamm, AndreaSommer, Olaf Wiese, Silvia Zisgen


schmuck für‘s ichSchlossStraße 14 <strong>Koblenz</strong> I Porta Nigra Platz 7 Trier wwww.goldschmiede-hofacker.de


DAS KÄTHCHEN VON HEILBRONNEin Rittertrauerspiel von Heinrich von KleistDON GIOVANNIDramma giocoso von Wolfgang Amadeus MozartSTALIN DANCESBallettabend von Anthony TaylorPLATONOWSchauspiel von Anton TschechowDIE NASEOper von Dimitri SchostakowitschERNST IST DAS LEBEN (BUNBURY)Komödie von Oscar WildeWEST SIDE STORYMusical von Leonard BernsteinKÖNIG OEDIPUSTragödie von SophoklesWERTHERLyrisches Drama von Jules MassenetHEIMGESUCHTSchauspiel von Sibylle Dudek · UraufführungALMA, MEINE SEELEBallettabend von Anthony TaylorALCESTEOper von Christoph Willibald GluckKASIMIR UND KAROLINEVolksstück von Ödön von HorváthAbonnements für die Spielzeit 2010/2011 ab Mitte April 2010<strong>Theater</strong>kasse (0261) 129 2840 und 2841 · theaterkasse@theater-koblenz.de · www.theater-koblenz.de

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