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Kurzbiographie Rudolf Elle - Waldkrankenhaus Eisenberg

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Dr. med. hab. <strong>Rudolf</strong> <strong>Elle</strong><strong>Kurzbiographie</strong>Lebenslauf• geboren am 12.03.1911 in Weimar• Vater war Justizbeamter der Stadt Weimar, seine Mutter starb 1934, sein Vaterüberlebte seinen Sohn• 1917-1921: Besuch der Volksschule• 1921-1930: Besuch des Regelgymnasiums in Weimar, Abschluss mit Abitur• 1930-1936: Medizinstudent, 5 vorklinische Semester mit Physikum in Jena, 3klinische Semester in Graz und 5 weitere in Hamburg, Staatsexamen in Hamburg• 1937: Promotion in Hamburg mit einer Arbeit über die Patellaluxation an der Klinikvon Prof. Sudeck• 1937-1939: vorwiegend internistische Tätigkeit im Braunlage Sanatorium Vogler• 1939-1945: wissenschaftlicher Assistent an der orthopädischen Universitätsklinik inHamburg• 1940-1944: Kriegsdienst als Arzt in Frankreich, Griechenland und Russland• 1944: zurückgerufen, vertretungsweise Leitung der Eppendorfer Klinik (Hamburg),wegen Erkrankung des Direktors Prof Dr. Mau• 1945: in Hamburg-EppendorfEin Opfer der Zeit <strong>Rudolf</strong> <strong>Elle</strong> war in mehrfacher Hinsicht. Seine Familie war aus Hamburg,der Bombardierungsgefahr wegen, evakuiert worden. Sie lebte bei seinen Schwiegereltern inEckolstädt bei Apolda. Dr. <strong>Elle</strong> war in Hamburg geblieben, tätig als Wissenschaftler undAssistent an der orthopädischen Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf. Durch Bombenverlor er zu Kriegsende seine Wirkungsstätte, an der er zuletzt seinen Vorgesetzen in seinemAmt wegen Erkrankung vertreten hatte.Nach Kriegsende kehrte Dr. <strong>Elle</strong> zu seiner Familie zurück und musste sich wegen einerFingerverletzung versorgen lassen. Dabei sah er das teilfertige Krankenhaus <strong>Eisenberg</strong>, dasspäter seine neue Wirkungsstätte werden sollte.• 01.08.1945: <strong>Rudolf</strong> <strong>Elle</strong> erhält als Chefarzt den Auftrag, die <strong>Eisenberg</strong>er Klinik zuleiten


• 1947: eine Anzahl von Arbeiten werden veröffentlicht, die Schwerpunkte seiner Arbeitund Veröffentlichungen liegen zweifelsohne auf orthopädietechnischem Gebiet• die Krönung seiner wissenschaftlichen Tätigkeiten ist seine Habilitation mit demThema: ,,Amputierte und Prothesen"• 01.11.1949: Probevortrag an der med. Fakultät mit dem Thema: "Differentialdiagnoseder einzelnen Hüfterkrankungen"• 03.11.1950: Dr. <strong>Elle</strong> erhält einen Lehrauftrag für das Fach Orthopädie an derFriedrich-Schiller-Universität Jena; wird später zum Dozenten ernannt• 05.11.1950: Auszeichnung "Verdienter Arzt des Volkes" (höchste Auszeichnung inder ehemaligen DDR)• nach den Jahren des Hastens, der Anspannung und der Unruhe stellt sich einMagenleiden ein; da er schnell wieder zur Verfügung stehen will, lässt er sichoperieren• 23.02.1952: Dr. <strong>Elle</strong> stirbt wenige Tage nach der Operation an einer nicht zubeherrschenden Magen-Darm-Atonie• er hinterlässt seine Frau mit drei Töchtern; die vierte Tochter wird im März 1952 alsHalbwaise geborenSein Tod löst tiefe Betroffenheit und Trauer bei seinen Angehörigen, aber auch bei seinenPatienten, seinen Kollegen und den Mitarbeitern der Klinik aus. Die Belegschaft stellte nochim Todesjahr den Antrag, dem Krankenhaus, seiner ehemaligen Wirkungsstätte, den Namen„<strong>Rudolf</strong>-<strong>Elle</strong>-Krankenhaus" zu verleihen. In einer stillen Feierstunde am 1. November 1952fand diese Taufe zum Ruhme seines ersten Chefarztes und Begründers statt.Die Beisetzungsfeierlichkeiten fanden in Weimar, seinem Geburtsort, statt. Der Kreis seinesLebens hatte sich somit nur wenige Tage vor seinem 41. Geburtstag wieder geschlossen.6 Jahre und 7 Monate hatte Doz. Dr. <strong>Elle</strong> in <strong>Eisenberg</strong> gewirkt und, so scheint es, Weltenbewegt. Es war ein kurzes, aber ein erfülltes Leben wie kaum ein anderes: Das deutsche Volkverliert in ihm einen seiner besten und fähigsten Orthopäden.Sein Schaffen in der Medizin• 1945: in Weimar geht Dr. <strong>Elle</strong> auf die Probleme der Versehrtenversorgung inThüringen ein• er unterstützt den weiteren Aufbau und Erhalt des Krankenhauses <strong>Eisenberg</strong>• ab 01.08.1945: <strong>Rudolf</strong> <strong>Elle</strong> erhält den Auftrag als Chefarzt die Klinik zu leiten• in Zusammenarbeit mit dem Staat wird das <strong>Waldkrankenhaus</strong> eine Zentrale fürKörperversehrte in Thüringen• nahe der Klinik wurde ein so genanntes ,,Krüppelheim“ eingerichtet


• Patienten erhielten hier Umschulungen, um ihre Arbeitsfähigkeit zu testen• danach komplette Berufsausbildung, so dass die Körperversehrten größere Chancenauf dem Arbeitsmarkt hatten• Dr. <strong>Elle</strong> setzt sich für die Gründung einer Krankengymnastikschule ein, die der Klinikund den Patienten zu Gute kommt und bessere postoperative Versorgung gewährleistetDas wissenschaftliche Werk <strong>Rudolf</strong> <strong>Elle</strong>s• 03.11.1950: erhält Dr. <strong>Elle</strong> einen Lehrauftrag für das Fach Orthopädie an derFriedrich-Schiller-Universität Jena• durch Tagung in Berlin angeregt, stellte er Antrag auf Errichtung eines Lehrstuhl fürOrthopädie in Jena• <strong>Rudolf</strong> <strong>Elle</strong> gründete eine Forschungswerkstatt für seine wissenschaftliche Arbeit, woer die Druckverhältnisse im Schaftinneren der Prothesen untersucht• durch seine Ergebnisse gelingt es, Schafte und Stumpfbetten zu verändern• bereits 1947 und 1948 fanden in <strong>Eisenberg</strong> Handwerkertagungen statt• mit diesen Tagungen wurden mehr als 200 Handwerker erreicht, die Dr. <strong>Elle</strong>-Haftprothese-<strong>Eisenberg</strong> wurde zum Begriff• in <strong>Eisenberg</strong> wurden bereits bis 1979 1.870 Patienten aus 37 Länder in 4 Erdteilenversorgt

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