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Niko Wieth - KW-News Login

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PeRFoRMANCe PoRSChe interview: <strong>Niko</strong> <strong>Wieth</strong>, a-workx<br />

Standortfrage: Die neue, elektrische Servolenkung ist<br />

im spartanisch bestückten Gepäckraum untergebracht<br />

Mechanisch unverändert: Aus Budgetgründen erteilt aworks<br />

jeglicher Veränderung des Hubraums eine Absage<br />

GT3 RS SupeRliGhT<br />

26 PoRSChe SceNe<br />

zurück – Ihr persönlicher Lebensinhalt<br />

war ja nicht allein das Rennen fahren!"<br />

N.W.: "Ja, richtig. Zu dem Zeitpunkt, als<br />

ich in den aktiven Motorsport einstieg,<br />

studierte ich in München Wirtschaftswissenschaften.<br />

Als ganz junger Bursche<br />

hatte ich einmal einen Münchner Stadt-<br />

meisterschaftstitel im Kartsport<br />

errungen. Meine motorsportlichen<br />

Ambitionen opferte ich<br />

aber einer Handballkarriere, die<br />

nach einer Verletzung abrupt<br />

endete. So kehrte ich zurück<br />

zu meinem ursprünglichen Betätigungsfeld."<br />

P.S.: "Trotzdem sind Sie inzwischen als<br />

Rennfahrer nicht mehr zugange. Mit 33<br />

Jahren ist das eine eher ungewöhnliche<br />

Entscheidung. Was führte zu Ihrem endgültigen<br />

Rückzug?"<br />

N.W.: "Einerseits eine strategische Ent-<br />

scheidung. 1999 lag mir ein Angebot für<br />

den Porsche Carrera Cup vor, das ich<br />

nicht einlöste. Die Herausforderung, auf<br />

eigene Faust in der FIA-GT-Meisterschaft<br />

aktiv zu werden, reizte mich mehr. Zu<br />

Ferrari-Zeiten war ich dann manchmal<br />

mit fünfzehn Mitarbeitern am Rennplatz<br />

und hatte keinen klaren Kopf mehr für<br />

"Wir haben dieses Auto nicht zum<br />

Selbstzweck gebaut, sondern sprechen<br />

Kunden an, die ein schnelles, leichtes<br />

und sicheres Fahrzeug suchen."<br />

das Fahren an sich. Wolfgang Kaufmann,<br />

mein damaliger Teamkollege, fuhr mir<br />

von dem Moment an um die Ohren,<br />

in dem ich meine Doppelfunktion angenommen<br />

hatte. Mein Rückzug war,<br />

wenn man es so sehen will, auch eine<br />

Vernunftentscheidung. Heute setze ich<br />

meine Kraft vor allem dafür ein, a-workx<br />

weiter nach vorne zu treiben. Der GT3 RS<br />

Superlight setzt ein Zeichen für unsere<br />

heutige Ausrichtung."<br />

P.S.: "Was veranlasste Sie zu diesem<br />

Projekt?"<br />

N.W.: "Nun, wir hatten einige 997 GT3<br />

RS im Kundenbestand. Einer dieser Wa-<br />

gen war ab Werk in Orange<br />

ausgeliefert worden und bei<br />

Trackdays im Einsatz. In Spa-<br />

Francorchamps kam es dann<br />

jedoch zum Totalschaden. Ich<br />

nahm Kontakt mit Porsche<br />

auf, legte die Fahrgestellnummer<br />

vor und erhielt die Möglichkeit, eine<br />

neue, grundierte Werks-Rohkarosse<br />

zu beziehen. Das war natürlich eine einmalige<br />

Ausgangslage. Wir konnten mit<br />

den unversehrt gebliebenen Teilen ein<br />

Projektfahrzeug mehr oder weniger frei<br />

gestalten, nachdem wir den Unfallwagen<br />

in unseren Bestand übernommen<br />

hatten."<br />

P.S.: "Stand das Projekt unter einem<br />

besonderen Leitmotiv?"<br />

N.W.: "Oh ja! Wir wollten den leichtesten<br />

GT3 RS mit Zulassungsoption<br />

'Straße' bauen. Seit wir 2008 im Porsche<br />

Sports Cup ein ähnliches, jedoch<br />

stärker an der Serie ausgerichtetes<br />

Fahrzeug einsetzten, lagen uns aktuelle<br />

Vergleichswerte vor. Wir wollten in allen<br />

Belangen ein bisschen besser werden."<br />

P.S.: "Wie umfassend gingen Sie bei der<br />

Gewichtsoptimierung vor?"<br />

N.W.: "Wir stellten sämtliche in Frage<br />

kommenden Komponenten auf den<br />

Prüfstand und ließen zuallererst die<br />

Xenon-Lichtanlage wegfallen, weil die<br />

uns ganz einfach als zu schwer erschien.<br />

Dasselbe betraf die Klimaanlage und<br />

den Teppichboden. Den ersetzten wir<br />

durch eine Leichtbau-Ausführung. Der<br />

ab Werk gelieferte Clubsport-Überroll-<br />

käfig erschien uns überdimensioniert.<br />

Außerdem kam man nur schlecht aus<br />

dem Auto heraus. Offenbar war die<br />

Montage des Käfigs in möglichst kurzer<br />

Zeit das ausschlaggebende Kriterium<br />

gewesen. Wir überlegten uns eine<br />

Lösung mit herausnehmbarem Flankenschutz.<br />

Ja – dieser Punkt war uns<br />

besonders wichtig."<br />

Direkter Aufstieg: nach Lehrjahren in der GTP-Clubsport-Szene<br />

ab 2000 in der FIA-GT-Meisterschaft aktiv<br />

Abtriebskörper: Das Heckflügelblatt ist aus Karbon gefertigt,<br />

der Heckdeckel aus Karbonfasern-verstärktem Kunststoff<br />

P.S.: "Warum – hatten Sie während Ihrer<br />

Rennfahrerjahre schlechte Erfahrungen<br />

gemacht?"<br />

N.W.: "Allerdings! 1997 bekam ich mal einen<br />

Treffer auf die Fahrerseite. Der Unfall<br />

ging nur deshalb gut aus, weil ich eine USamerikanische<br />

Käfigversion fuhr mit drei<br />

sogenannten 'Daytona-Streben'. Durch<br />

Porsche-Erfahrungen im Extrembereich: Das Engagement<br />

mit dem 993 GT2 stand unter hohem Konkurrenzdruck<br />

PoRSChe SceNe 27

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