BDC EDV-ConsultingVerbesserungspotenziale hebenGanzheitliche, aber auch punktuelle Testprozess-Optimierung als Schlüssel zum Erfolg.Für die Qualitätssicherungin der Softwareentwicklunggibt es zahlreicheStrategien und Vorgehensweisen.Dabei ist professionellesSoftware Testing die Basis: Solässt sich nicht nur die vorhandeneQualität messen, sowerden auch Fehler gefunden,Risiken minimiert und das Vertrauenin das Softwareprodukterhöht.<strong>Der</strong> Einsatz von Testwerkzeugenist aber kein Ersatz fürfehlende Prozesse, Regeln undVorgehensweisen. Mark Fewster,namhafter Experte fürTestautomatisierung, hat es aufden Punkt gebracht: Bei chaotischenProjektzuständen würdebeispielsweise Testautomatisierungnur zu „schnelleremChaos“ führen.Ohne Einsatz eines Prozesseskann allgemein keineSoftware produziert werden.Prozesse zeichnen sich jedochdurch unterschiedliche Reifeund Charakteristika aus. DieKernfrage ist, wie „gut“ ein solcherTestprozess ist und wieeffektiv und effizient er diegesteckten Testziele erreichenkann. Die Qualität des Testprozessesbestimmt nachhaltig dieQualität eines Softwareproduktes.Zum Erfolg in jeder Testsituation.BDC, auf Software-Testund Qualitätssicherung spezialisiert,befasst sich auch kontinuierlichmit der Optimierungvon Testprozessen. „Nachunserer jahrelangen Erfahrungkann ein Testprozess generelldurch zwei Vorgehensweisenoptimiert werden: <strong>Der</strong> ganzheitlicheAnsatz eignet sichgrundsätzlich besser, aber auchbloß punktuelle Maßnahmenkönnen oft deutliche Qualitätsverbesserungenbewirken“,erklärt dazu Mohsen Ekssir,Leiter des GeschäftsbereichesSoftwaretest und Qualitätssicherung.„Ob punktuelloder ganzheitlich, beide Optimierungsansätzebergen einbeträchtliches Verbesserungspotenzial.“Punktuelle Prozess-Optimierung.Darunter versteht man dieEinführung isolierter Verbesserungsmaßnahmen,wie Optimierungdes Reviewprozesses,Einführung der Testautomatisierungoder Verbesserung desAbweichungsmanagements.Dies wird meist im Rahmeneinzelner Projekte durchgeführtund kann hier zu einemschnellen Benefit führen. EinzigesManko: <strong>Der</strong> Umfang derOptimierung bleibt eingeschränkt.Ganzheitliche Prozess-Optimierung.Durch einen 360°-Blick mit Berücksichtigungaller relevanten Schnittstellen,Prozesse und Aktivitäten wirddie Prozess-Optimierung inder Regel unternehmensweitdurchgeführt. So ist es aucherforderlich, benachbarte Prozesseanzupassen. ZahlreicheVerbesserungspotenziale werdenso sichtbar, was wiederumden Aufwand erhöht.Dies ist mit Abstand dienachhaltigste Qualitätssicherungsmaßnahmemit weitreichendenQualitätsaspekten imSoftwareentwicklungsprozess.Neun von zehn Managernsehen Optimierungsbedarf beimProzessmanagement. Eine vominternationalen Beratungs- undSoftwarehaus BOC 2012 beauftragteUmfrage zeigt, dass aufdem heimischen Markt hohesOptimierungspotenzial beiProzessmanagement vorhandenist. Laut Umfrage sehenneun von zehn Managern inÖsterreich Optimierungsmöglichkeitenbeim Prozessmanagementihres Unternehmens,darunter auch in der IT.BDC EDV-Consultingwww.bdc.atAdessoExpansion mit ModernisierungslösungFoto: Adesso AustriaThomasZellinger,vormals Geschäftsführer vonAdesso Austria, steht demneuen TochterunternehmenAdesso Transformer vor<strong>Der</strong> IT-Dienstleister Adessogründet eine neue Tochtergesellschaftmit Sitz in Wien.Adesso Transformer konzentriertsich auf den europaweitenVertrieb und die Weiterentwicklungder gleichnamigenLösung. GeschäftsführenderGesellschafter ist Thomas Zellinger,bisher Geschäftsführervon Adesso Austria.Transformer unterstütztUnternehmen bei der Modernisierungvon Alt-Anwendungen.Die Lösung wandelt Cobolund andere Programmiersprachenälterer Generationenautomatisiert in modernen,objektorientierten Java-Codeum. Zielgruppe sind Firmen,die Anwendungen betreiben,die zwar essenziell fürdie Geschäftsprozesse sind,aber mit Techniken entwickeltwurden, die mittlerweile nichtmehr zeitgemäß sind. Pflegeund Weiterentwicklung solcherSysteme erfordern oft einenhohen Aufwand, Neuentwicklungmit modernen Technologienwäre jedoch langwierigund aufwendig, zumal paralleldas Altsystem weiter betriebenund gepflegt werden muss. MitTransformer fallen laut Adessonur 15 Prozent der Kosten imVergleich zu einer Neuentwicklungan.„Unternehmen müssen ihreAlt-Anwendungen modernisieren,aber viele scheuen dendamit verbundenen Aufwand“,erklärt Rüdiger Striemer, Co-Vorstandsvorsitzender beiAdesso. „Die Nachfrage nacheinem leistungsfähigen Werkzeugist sehr groß. Deshalbhaben wir uns dazu entschlossen,für Transformer eine eigeneGesellschaft zu gründen, inder wir uns auf diese Nachfragesowie die Weiterentwicklungder Lösung konzentrieren können.“Im Einsatz ist die Lösungaktuell bei ITSV, dem IT-Service-Unternehmender Sozialversicherungin Wien, und beiUniqua Software Service, derIT-Tochter der Versicherungsgruppe.Adessowww.adesso.at30it&t business 07-08/2013
special softwareentwicklungAneconDie mobile-App-FalleWarum die Erkenntnisse des letzten Jahrzehnts zur Verbesserung der inneren Softwarequalität auch beimobilen Apps berücksichtigt werden sollten, erklärt Stefan FeßlSeit einigenJahrenbekommenmobileApps eine immergrößere Bedeutung.<strong>Der</strong> Hypestartete mit derPräsentationdes ersten AppleiPhones underreicht mit derweiten Verbreitungvon Androidnun einen weiterenHöhepunkt.Häufig passiertes aber, dass dietatsächlichenGesamtkosten unddie Umsetzungsdauer die Erwartungendeutlich übersteigen.Oft entsteht folgende Situation: <strong>Der</strong>bestehende Webshop sollte auch als mobileApp verfügbar sein. Kostenaufwändigwurden native mobile Apps für die gängigenPlattformen implementiert, da dasnötige Know-how intern nicht verfügbarwar. Später machen zahlreiche Erweiterungendes <strong>Business</strong> auch Anpassungenan Webshop und Apps erforderlich. Währenddie Wartungskosten des Webshops imüberschaubaren Rahmen bleiben, explodierendie Kosten für die mobilen Apps.Foto: AneconFoto: FotoliaWährend die Wartungskosten des bestehenden Webshops überschaubar sind, explodieren häufigdie Kosten für das Pendant am mobilen Endgerät<strong>Der</strong> Autor Stefan Feßlist Kompetenzfeldleiterbei AneconFür diese Kostenexplosion kann es mehrereUrsachen geben:■■Mobile Apps werden oft als Ergänzungzu bestehenden Applikationen schnellund „dazu“-implementiert, ohne dassdie bisherigen Anwendungen für diesesZusatzangebot konzipiert sind oderdass der Anbindung an die bestehendeLandschaft die entsprechende Bedeutungbeigemessen wird.■■Gängige, für normale <strong>Business</strong>-Softwareheutzutage unverzichtbar gewordeneEntwicklungspraktiken werden beider Entwicklung mobiler Apps oft nichtangewandt. Dazu zählen beispielsweiseoft einfache Unit-Tests und damit einhergehendein Verzicht auf umfangreicheRefactoring-Maßnahmen sowie dieAnwendung von Ansätzen wie Test-Driven-Development.■■Mangelnde Kenntnis von Frameworksführt dazu, dass bewährte Design-Patternsund Konzepte oder ein umfangreichesTooling nicht zur Anwendungkommen. Dies geht zu Lasten der innerenSoftwarequalität. <strong>Der</strong> aktuelle Hypeum mobile Apps führt dazu, dass sichvermehrt auch Studenten oder Berufseinsteigerprivat mit der Entwicklungvon mobilen Apps beschäftigen und mitdiesem „Wissen“ auf Jobsuche gehen.Ohne relevante Erfahrung mit der Entwicklunggroßer Applikationen ist dieGefahr jedoch hoch, dass bei der Realisierungmobiler Apps die gleichen Fehlergemacht werden wie vor 10-15 Jahren beider Entwicklung von Webapplikationen.Dies kann für kleine Fun-Apps und Spieleanwendungen,welche eher eine kurzeLebensdauer haben, irrelevant sein– nicht jedoch bei Apps im <strong>Business</strong>-Foto: Thorben Wengert / pixelio.deumfeld, da hierdie Total Cost ofOwnership überden gesamtenLifecycle derApp der kritischeFaktor ist.Webshop undApps gemeinsambetrachten.Um den darausresultierendenunvorhergesehenenKostenund Problemenzu entgehen, isteine gemeinsameBetrachtungaller Komponentender Applikationslandschaft unbedingtnotwendig. Die Erarbeitung eines übergreifendenKonzepts durch erfahreneArchitekten stellt zusammen mit Ansätzenzur Schaffung einer weitgehend identenCodebasis sicher, dass Wartungskostenreduziert werden können. Auch umfangreicheprofessionelle Tests – wie sie in derSoftwareentwicklung sonst längst Standardsind – stellen sicher, dass die mobile Applikationproblemfrei und wie gewünscht mitder bestehenden Applikationslandschaftzusammenarbeitet.Während im Java- und .net-Umfeldviele Frameworks existieren, welche großenAnteil an verbesserter Software-Qualitäthaben, sind derartige Frameworks immobilen Umfeld noch selten und teilweiseunausgereift. Erfahrene Entwickler könnensich auf diese Bedingungen besser einstellenund die gewohnten Standards auch immobilen Bereich sicherstellen.Anecon Software Design und Beratungwww.anecon.atit&t business 07-08/2013 31Gastbeitrag