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Auf dem Weg zur nationalsozialistischen Polizei

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Die Ordnungspolizei 1938–1939Die Hamburger Schutzpolizei füllte ab 1936 die personellenLücken, die durch die Überführung von 2100 Beamten 1933in die Landespolizei und 1935 in die Wehrmacht entstandenwaren, wieder auf. Infrage kamen hierfür nur Männer, diedie zweijährige Wehrpflicht abgeleistet hatten. In ihrer Ausbildungwurden die neuen, kaserniert untergebrachten<strong>Polizei</strong>einheiten, sogenannte Hundertschaften, systematischauf einen Kriegseinsatz vorbereitet.In den Wochen nach <strong>dem</strong> „Anschluss“ Österreichs wurdenJüdinnen und Juden wie hier in Wien gezwungen, vorzahlreichen Schaulustigen Gehsteige zu säubern undandere <strong>dem</strong>ütigende Arbeiten zu verrichten.(DÖW, Foto 7857)Ebenfalls in Vorbereitung auf den Krieg begann ab 1937der <strong>Auf</strong>bau eines „Verstärkten <strong>Polizei</strong>schutzes“, der als<strong>Polizei</strong>verstärkung im Heimatgebiet während des Kriegesdienen sollte. Hierfür wurden wehrpflichtige ältere Männer,für die die Wehrmacht keine Verwendung hatte, einberufenund von der <strong>Polizei</strong> ausgebildet.Befehl Heinrich Himmlers vom11. März 1938.Die Ordnungspolizei wurde mitdiesem Befehl der Sicherheitspolizei(Geheime Staatspolizei und Kriminalpolizei)unterstellt. (StA HH, 331-1 I 1474)Einsätze in Österreich und in der TschechoslowakeiAuszüge aus <strong>dem</strong> Tagebuch einerHundertschaft der HamburgerSchutzpolizei über ihre „Fahrt“ nachÖsterreich im März 1938.(StA HH, 331-1 I 1475)Im März 1938 nahmen 20 000 <strong>Polizei</strong>angehörige am Einmarschder Wehrmacht in Österreich teil, darunter mehrereHundertschaften aus Hamburg mit insgesamt etwa 1000Mann. Beabsichtigt war die Besetzung aller Dienststellender uniformierten österreichischen Bundespolizei und dieÜbernahme ihrer ordnungspolizeilichen <strong>Auf</strong>gaben. Allerdingswar dies nicht erforderlich, da ein Großteil der österreichischenBevölkerung den sogenannten „Anschluss“ begrüßte;die <strong>Polizei</strong>einheiten kehrten daher nach wenigenTagen nach Hamburg <strong>zur</strong>ück.Im November 1938 war die Hamburger Schutzpolizei mitdrei Hundertschaften bei der Besetzung des Sudetenlandesin der Tschechoslowakei und im März 1939 mitmindestens einer Hundertschaft bei der Okkupationder „Rest-Tschechei“ beteiligt. Alle drei „auswärtigen Einsätze“waren Vorbereitungen der Schutzpolizei auf ihreRolle im Krieg und ihre Beteiligung an der Unterdrückungund Vertreibung der Bevölkerung der besetzten Länder.Tagebuch einer Hundertschaft derHamburger Schutzpolizei, die am11. März 1938 für den „Anschluss“Österreichs mobilisiert wurde, verfasstvon einem Leutnant Held am28. März 1938, Auszug.Der Eintrag vom 19. März 1938 zeigtdeutlich den in der Schutzpolizeiverbreiteten Antisemitismus.(StA HH, 331-1 I 1475)1 6 2 6 364 6 5 6 6 6 7 6 8 6

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