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Ciao Mario; Der Cavaliere von Aachen 2009 - AKV

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Ausgabe 4<br />

2. Jahrgang · Session <strong>2009</strong>/2010<br />

Veni, vidi, vici:<br />

Ritter <strong>Mario</strong><br />

kam, sah und siegte …<br />

Hurra Tsching Bumm:<br />

Einmal treu ergeben –<br />

immer treu ergeben<br />

Hohe Auszeichnung:<br />

Jürgen Beckers erhält die<br />

Jacques-Königstein-Kette<br />

150 Jahre <strong>AKV</strong>:<br />

Festliche Gala zum<br />

150-jährigen Bestehen<br />

Journal<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong> 1<br />

<strong>2009</strong><br />

100 Jahre Prinzengarde:<br />

Dirk IV. Trampen wird Prinz<br />

der Session <strong>2009</strong>/2010!


2 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Ein Novum in der Premiumklasse:<br />

Sportwagentechnologie.<br />

<strong>Der</strong> neue Panamera kommt.<br />

Ein Beispiel: das optionale 7-Gang Porsche Doppelkupplungs-<br />

getriebe (PDK). Seine extrem schnellen und kaum spürbaren<br />

Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung ermöglichen<br />

noch sportlicheres und zugleich komfortables Fahren – bei<br />

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Meine sehr verehrten<br />

Damen und Herren,<br />

liebe Freunde, Förderer und Gönner<br />

des <strong>Aachen</strong>er Karnevalsvereins,<br />

der <strong>AKV</strong> nennt das Jahr <strong>2009</strong> sein Jubiläumsjahr<br />

– und das mit Recht. Denn<br />

wir blicken voller Stolz auf ein 150-jähriges<br />

Bestehen zurück. Ein stolzes Alter,<br />

das sonst nur Riesenschildkröten<br />

erreichen. Und trotzdem hat sich der<br />

Verein seine jugendliche Frische erhalten.<br />

Seinen Schwung. Seine Anziehungskraft.<br />

Ich möchte behaupten,<br />

darin hat er der Schildkröte einiges<br />

voraus.<br />

In seiner Laudatio brachte es Dr.<br />

J ürgen Linden, Oberbürgermeister der<br />

Stadt <strong>Aachen</strong>, <strong>AKV</strong>-Mitglied und neuer<br />

<strong>AKV</strong>-Ehrenringträger, bei der festlichen<br />

Jubiläumsgala im historischen<br />

Krönungssaal des Rathauses auf<br />

e inen kurzen Nenner: „Heute dürfen<br />

wir den <strong>AKV</strong>, dieses außergewöhnlich<br />

liebenswürdige Aushängeschild unserer<br />

Stadt feiern: seine Ausstrahlung,<br />

seinen Marktwert, seine Innovations-<br />

und Integrationskraft, sein ehrenamtliches<br />

Engagement – einfach, dass er<br />

da ist“. <strong>Der</strong> Laudator fügte hinzu: „<strong>Der</strong><br />

<strong>AKV</strong> ist ein starkes Stück <strong>Aachen</strong>, das<br />

man erfinden müsste, wenn es nicht<br />

schon seit drei Ewigkeiten bestünde“.<br />

Tja, und da gibt es ja noch unseren<br />

„goldenen Weinberg“, genannt „A achener<br />

Wingertsberg“, einen der nördlichsten<br />

Weinberge Europas, mitten in<br />

der Stadt, auf dem höchsten Punkt des<br />

Stadtgartens. Und das seit 30 Jahren.<br />

Entwicklungshilfe bei diesem Weinanbau<br />

leistet seit Beginn die Karnevalsgesellschaft<br />

Trierer Heuschreck,<br />

mit der wir seit Bestehen unseres Vereins<br />

freundschaftlich auf das Engste<br />

verbunden sind.<br />

„Altes bewahren und Neues wagen“<br />

verpflichtet den <strong>AKV</strong> aber auch zu immer<br />

neuen Impulsen, um die Zukunft<br />

zu gestalten. Unser jüngstes Kind haben<br />

wir im Jubiläumsjahr am 9. Mai<br />

aus der Taufe gehoben: die 1. <strong>AKV</strong> Oldtimer-Rallye,<br />

genannt „THE RACE“. Es<br />

soll keine Eintagsfliege bleiben. 88<br />

Fahrerteams, darunter auch ein Europa<br />

meister sowie viele erfolgreiche<br />

Rallyefahrer, gingen mit ihren blinkenden,<br />

blitzenden Oldtimer-Schätzchen<br />

auf große Tour über eine 126 Kilo<br />

meter lange Strecke. Die Resonanz<br />

der Rallye-Teilnehmer sowie der vielen<br />

Zuschauer und Gäste war hervorragend<br />

und die 1. <strong>AKV</strong>-Rallye wurde<br />

ein voller Erfolg. Wesentlich dazu beigetragen<br />

hat das gesamte Organisationsteam<br />

mit über 50 ehrenamtlichen<br />

Helfern. Danke nochmals an<br />

dieser Stelle.<br />

Die Festsitzung der Verleihung des Ordens<br />

WIDER DEN TIERISCHEN ERNST<br />

an bedeutende Persönlichkeiten aus<br />

allen Bereichen des gesellschaftlichen<br />

Lebens ist und bleibt die herausragende<br />

Marke des <strong>Aachen</strong>er Karnevalsvereins.<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> ist einer der wichtigen Repräsentanten<br />

der Stadt <strong>Aachen</strong> und<br />

der Bekanntheitsgrad dieses traditionellen<br />

Ordens <strong>von</strong> herausragender<br />

Bedeutung. Deshalb ist es wichtig,<br />

mit neuen, kreativen Ideen eine fernsehtaugliche,<br />

den Zuschauer fesselnde<br />

Programmgestaltung unserer Festsitzungen<br />

zu gewährleisten. Es ist mit<br />

Sicherheit der Wunsch vieler, dass die<br />

Festsitzung zur Primetime in der ARD,<br />

also zur besten Sendezeit, übertragen<br />

wird und das möglichst noch viele Jahre.<br />

Das auf Dauer zu gewährleisten, ist<br />

ein nicht zu unterschätzender „Kraftakt“,<br />

der mit den finanziellen und<br />

wirtschaftlichen Notwendigkeiten<br />

ein hergeht, eine solche Festsitzung zu<br />

gestalten und zu produzieren.<br />

Dass wir als <strong>AKV</strong> dieses Jubiläum feiern<br />

dürfen, ist auch den vielen Förderern<br />

und Sponsoren, den jeweiligen<br />

Vorständen, Elferräten und Beiräten,<br />

natürlich den vielen treuen Mitgliedern<br />

sowie den zahlreichen Ehrenamtlern,<br />

den Medien, den Politikern,<br />

nicht zuletzt der <strong>Aachen</strong>er Bevölkerung<br />

und den vielen Freunden des<br />

Vereins weit über <strong>Aachen</strong>s Grenzen<br />

hinaus zu verdanken.<br />

Ihr Horst Wollgarten<br />

Präsident des <strong>AKV</strong><br />

Editorial<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

3


4 Journal 4 | <strong>2009</strong>


Seite<br />

Editorial Horst Wollgarten, <strong>AKV</strong>-Präsident 3<br />

Impressum 5<br />

Portrait des designierten Prinzen<br />

der Session <strong>2009</strong>/2010, Dirk IV. Trampen 6<br />

Smalltalk mit Dirk IV. Trampen 9<br />

Veni, vidi, vici –<br />

<strong>Mario</strong> Adorf, ein Weltstar ohne Allüren 10<br />

Get-together bei der Ritternacht <strong>2009</strong> 12<br />

Rückschau – Pressestimmen 15<br />

Einmal treu ergeben, immer treu ergeben:<br />

Die Prinzengarde wird 100 Jahre alt 17<br />

150 Jahre <strong>AKV</strong>:<br />

Festliche Gala zum 150-jähriges Bestehen 23<br />

Ehre, wem Ehre gebührt:<br />

Zwei hochrangige Auszeichnungen 25<br />

<strong>AKV</strong> – „THE RACE“ <strong>2009</strong> 26<br />

Jacques-Königstein-Kette<br />

für Jürgen Beckers! 28<br />

In vino veritas … 31<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> gratuliert seinen Jubilaren 34<br />

<strong>AKV</strong> spendet stattliche Summe<br />

an die stadthistoriche Sammlung Crous 36<br />

Veranstaltungskalender und Termine 38<br />

Unsere Partner im Gespräch 39<br />

DVD zur Festsitzung <strong>2009</strong> 50<br />

Unser Dank gilt den Sponsoren 50<br />

Inhalt | Impressum<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Inhalt Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>AKV</strong> gegr. 1859 e.V.<br />

Kurhausstraße 2c<br />

52062 <strong>Aachen</strong><br />

Telefon 0241/47 03 11 -0<br />

Fax 0241/47 03 11 -19<br />

info@akv.de<br />

www.akv.de<br />

Präsident Horst Wollgarten<br />

Koordination<br />

Patrik Hoesch<br />

Anzeigen<br />

Alexander Krott<br />

Text<br />

Jutta Katsaitis-Schmitz<br />

Patrik Hoesch<br />

Fotos<br />

Helmut Koch<br />

Patrik Hoesch<br />

Andreas Steindl<br />

Jutta Katsaitis-Schmitz<br />

Andreas Schmitter<br />

<strong>AKV</strong>-Archiv<br />

Grafik<br />

mäx it Werbeagentur GmbH<br />

Monika Korbanek<br />

Druck<br />

Silberdruck, Kassel<br />

Auflage<br />

8.000 Stück<br />

5


6 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Portrait des designierten Prinzen der Session <strong>2009</strong>/2010<br />

Dirk IV. Trampen:<br />

<strong>Aachen</strong>er Prinz Karneval, 2010<br />

Nicht nur Jubiläumsprinz<br />

der A achener Prinzengarde<br />

zum Einhundertjähri gen,<br />

sondern Narrenherrscher<br />

für ganz Oche!<br />

Dirk IV. Trampen –<br />

<strong>Aachen</strong>er Prinz Karneval 2010<br />

Das kann ja heiter werden in der neuen<br />

Session! Und das wird es garantiert<br />

mit Dirk Trampen als <strong>Aachen</strong>er<br />

Prinz Karneval. <strong>Der</strong> Schalk spricht ihm<br />

aus den Augen, und hinter seiner hohen<br />

Denkerstirn hat er schon so manchen<br />

jecken Kick parat, <strong>von</strong> dem er<br />

angeblich noch gar nichts zu wissen<br />

vorgibt. „Ich bin jemand, der mit Fakten<br />

umgeht und sich dann erst Gedanken<br />

macht“, sagt der designierte<br />

Prinz, strahlt Gelassenheit und ansteckende<br />

Fröhlichkeit aus. Doch sein bestechend<br />

ehrliches Schmunzeln verrät<br />

ihn. Für seine närrischen Untertanen<br />

hat der <strong>AKV</strong> also mit ihm als Tollität<br />

eine viel versprechende Wahl für die<br />

fünfte Jahreszeit 2010 getroffen. Und<br />

irgendwie scheint es – belegbar bis<br />

Düsseldorf – bereits vor der Bekanntgabe<br />

ein offenes Geheimnis gewesen<br />

zu sein, dass dieser Mann <strong>Aachen</strong>er<br />

Narrenherrscher wird.<br />

Dirk Trampen ist ein Sympathieträger<br />

und in <strong>Aachen</strong> seit Jahren kein Unbekannter.<br />

Immerhin ist der staatse Keäl<br />

mit dem stattlichen Gardemaß <strong>von</strong><br />

1.95 Meter seit 2004 Vizekommandant<br />

der Prinzengarde der Stadt <strong>Aachen</strong>.<br />

Zusammen mit Markus Bongers<br />

hat er in jenem Jahr die Nachfolge <strong>von</strong><br />

Bruno Käfer und dessen Vize Josef Esser<br />

angetreten, der ihn schon eine längere<br />

Zeit als „Kronprinzen“ auf dieses<br />

Amt vorbereitet hatte. Heute ist Esser<br />

stolz darauf, wie Dirk Trampen sich als<br />

Vize bewährt. „1988 lief ich beim Rosenmontagszug<br />

noch neben der Garde<br />

her, habe mich aber im selben Jahr<br />

beim damaligen Kommandanten Pe-


ter Offermanns um Aufnahme als<br />

Prinzengardist beworben“, erinnert<br />

sich die künftige Tollität an die Wurzeln<br />

seiner Gardistenlaufbahn. „Das<br />

ist ein guter Tennisspieler“, gaben ihm<br />

seine Freunde damals als Empfehlung<br />

mit auf den Weg. Und wahrlich kann<br />

sich seine Tenniskarriere sehen lassen.<br />

Immerhin spielte er schon gegen Boris<br />

Becker und Michael Stich, gewann<br />

1997 ein Doppel mit Peter McNamara<br />

bei den Jungsenioren in Deidesheim,<br />

wurde 1996 und 1997 bei den Jungsenioren<br />

zweimal Dritter bei den Einzelweltmeisterschaften<br />

und vertrat<br />

Deutschland 1997 in sechs Länderspielen<br />

bei der Mannschaftsweltmeisterschaft<br />

in Südafrika.<br />

<strong>Der</strong> designierte Prinz ist gerade 49<br />

Jahre alt geworden, genau gesagt<br />

am 7. Juni. Fast könnte man ihn e inen<br />

A achener nennen, doch erblickte<br />

er 1960 das Licht der Welt in Frankfurt/Main.<br />

„Ich bin zwar ein Hesse,<br />

kam aber schon mit dreieinhalb Jahren<br />

nach <strong>Aachen</strong>“, outet er sich. Etwa<br />

zehn Jahre alt rutschte er das erste<br />

Mal beim Kinderkarneval <strong>von</strong> Frau<br />

und Kultur – noch im Alten Kurhaus –<br />

die Riesenrutsche herab. Seit elf Jahren<br />

moderiert er inzwischen selbst<br />

das Kinderkostümfest. „Ich bin in der<br />

Familie als Karnevalist ganz aus der<br />

Art geschlagen. Mein Vater kommt<br />

aus Breslau, meine Mutter aus Kassel<br />

und meine Schwester Claudia wurde<br />

zwar in <strong>Aachen</strong> geboren, sieht sich<br />

aber mal gerade den Rosenmontagszug<br />

an“, lässt der gestandene Immobilienkaufmann<br />

und Prokurist der<br />

„Objekta“-Verwaltung <strong>von</strong> Haus- und<br />

Grundbesitz GmbH durchblicken.<br />

Nun also soll dieser „karnevalistische<br />

Sonderling“ der Familie Trampen der<br />

Öcher Oberjeck werden und damit<br />

zugleich der Jubiläumsprinz der <strong>Aachen</strong>er<br />

Prinzengarde, denn die feiert<br />

ja 2010 ihr 100-jähriges Bestehen.<br />

Das heißt für ihn aber nicht, nun als<br />

ein Gardeprinz zu regieren. „Ich bin<br />

ein Prinz Karneval für ganz <strong>Aachen</strong>,<br />

für alle Karnevalsvereine, schlichtweg<br />

ein Prinz für den Öcher Fastelovvend“,<br />

lautet sein Statement. Dass er sich um<br />

die Rolle des Narrenherrschers beworben<br />

hat, ergab sich erst, nachdem der<br />

<strong>AKV</strong> seine Zusage gegeben hatte, dass<br />

der Prinz 2010 aus der Garde hervorgehen<br />

sollte. Hektische Beratungen<br />

begannen. Wer sollte es sein? Auch<br />

Prinzengardist Josef Esser lag mit ihm<br />

als Kandidat „Kopf an Kopf im Rennen“.<br />

Doch der lehnte ab, weil er „kein<br />

Jüngling“ mehr sei. Viel hat es ihm allerdings<br />

nicht genützt, denn er wird<br />

Dirk IV. Trampen als Adjutant durch<br />

die Session begleiten. „Josef ist mein<br />

Kreativkopf und ein wichtiger Baustein<br />

im Hofstaat für mich“, betont<br />

der designierte Prinz, der 2003 selbst<br />

als Adjutant im Hofstaat <strong>von</strong> Ex-Prinz<br />

Marcus I. Quadflieg dabei war.<br />

An Bühnenerfahrung mangelt es dem<br />

künftigen Narrenherrscher also keinesfalls.<br />

Zwar sei er kein Pavarott i,<br />

aber als „Tanzbär“ der Prinzengarde<br />

habe er schon oft eine gute Figur<br />

gemacht und gelegentlich spreche<br />

er auch Öcher Platt, beschreibt<br />

er die Talente, die er mitbringt. Und<br />

wer kann ahnen, dass er sogar schon<br />

einmal jecker Prinz gewesen ist und<br />

als Hektor I. die Herzen der Schönen<br />

zum Schmelzen brachte. Es ist bei den<br />

Prinzengardisten der achtköpfigen<br />

Bus mannschaft des „Kutter“-Busses<br />

eine langjährige Tradition, am frühen<br />

Abend des Karnevalssonntags, bevor<br />

die Serie der abendlichen Auftritte<br />

beginnt, im Burtscheider Café „Kniescheibe“<br />

einen Hausprinzen zu küren.<br />

Er erhält alle Insignien wie sonst ein<br />

Bürgerprinz und verteilt auch Hausorden.<br />

Seinen einmaligen Auftritt hat<br />

er dann kurz danach beim Burtscheider<br />

Bürgerverein. Die Namen dieser<br />

Tollitäten leiten sich aus persönlichen<br />

E igen arten ab. Und so wurde aus Dirk<br />

Trampen im Jahr 2006 wegen seines<br />

vermeintlich „ruhigen, ausgeglichenen“<br />

Charakters ein Prinz Hektor<br />

I. Da ihm bei seinem Auftritt die holde<br />

Weiblichkeit geradezu zu Füßen<br />

lag, hielten die Prinzengardisten die<br />

gezeigten Talente durchaus für ausbaufähig,<br />

um aus ihm eine „tolle Tollität“<br />

werden zu lassen. Alea iacta est –<br />

der Würfel ist gefallen. Die Gardisten<br />

schätzen an ihm seine Tugenden als<br />

absolut zuverlässigen Freund, seine Loyalität<br />

und seine liebenswerte Hektik.<br />

Kurzum – er ist ein super Kamerad!<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

7


8 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Portrait des designierten Prinzen der Session <strong>2009</strong>/2010<br />

Dirk IV. Trampen:<br />

<strong>Aachen</strong>er Prinz Karneval, 2010<br />

„Genieße das Leben, es ist lebenswert“<br />

lautet das optimistische Lebensmotto<br />

dieses Mannes, das zugleich seine karnevalistische<br />

Philosophie und Triebfeder<br />

als Gardist ist: „Die Garde liegt<br />

mir am Herzen, und ich diene ihr mit<br />

Herzblut. Dazu gehört natürlich auch<br />

viel Idealismus“, bekennt er. Als Prinz<br />

will Dirk Trampen die Menschen unterhalten,<br />

ihnen die Sorgen nehmen,<br />

mit ihnen einfach Karneval feiern,<br />

und wenn es sich ergibt, auch etwas<br />

für eine wohltätige Sache tun. Bei seinen<br />

prinzlichen Brüdern bewundert<br />

er, mit wieviel Engagement sie sich<br />

in den Dienst des Brauchtums stellten,<br />

ohne vorher zu wissen, wie sie bei<br />

den Öcher Jecken ankommen würden.<br />

Jeder habe sein Bestes gegeben. Karnevalsprinzen<br />

miteinander zu vergleichen,<br />

lehnt er als unfair ab.<br />

Ehrlichkeit und Direktheit<br />

„<br />

sind für mich die wichtigsten<br />

Tugenden. Man soll mit den<br />

Mitmenschen offen umgehen<br />

und ihnen ins Gesicht sagen,<br />

was man denkt.“<br />

Dirk Trampen<br />

Doch dieser Mann ist nicht nur Prokurist,<br />

Garde-Vize und Tennis-Champion.<br />

Er ist weitaus mehr. Vor allem<br />

glücklich verheiratet mit Gattin Vera<br />

und damit Vater zweier Söhne. Wie<br />

aber hat seine bessere Hälfte reagiert,<br />

als sie <strong>von</strong> der prinzlichen Zukunft erfuhr?<br />

„Sie war so begeistert, dass sie<br />

erst einmal aus dem Zimmer gelaufen<br />

ist“, lautet die ehrliche Antwort mit<br />

dem wiederum vielsagenden Lächeln.<br />

Wenig später sei sie zurückgekommen<br />

und steht nun fest an seiner Seite.<br />

Sie kennt ihren Mann. Denn wenn<br />

er auch inzwischen die Tennisschläger<br />

„an den Nagel gehängt“ hat, so ist<br />

er doch nicht nur allein der Vizekommandant<br />

der Prinzengarde, sondern<br />

auch Besitzer einer Alemannia-Dauerkarte,<br />

als Golfer seit sieben Jahren<br />

Men’s Captain beim <strong>Aachen</strong>er Golf<br />

Club und last not least aktiver Reiter<br />

der Prinzengarde. Das Lieblingspferd<br />

des Tierfreunds Trampen heißt „Ganymed“,<br />

dessen Markenzeichen eine<br />

„hängende Zunge“ ist. Was der Liebe<br />

zwischen beiden jedoch keinen Abbruch<br />

tut!


Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Interview mit dem designierten<br />

Prinz Karneval Dirk IV. Trampen<br />

Wie kam es zu Deinem Entschluss, Prinzengardist zu<br />

werden?<br />

Es war mein väterlicher Freund Horst Hermanns, der mir<br />

dazu riet. Er ist ein Vollblutkarnevalist und wurde 1995<br />

auch Prinz Karneval. Wir kannten uns gut durch die Alemannia,<br />

an der ich als lokalpatriotischer Fan hänge. Nichts<br />

kann mich mehr aufregen, als wenn der Schiri aus meiner<br />

Sicht zu Ungunsten unserer Elf entschieden hat.<br />

Was kann Dich sonst noch aus der Fassung bringen?<br />

Unpünktlichkeit und Unehrlichkeit.<br />

Hast Du selbst eine kleine Untugend?<br />

Ich bin ungeduldig, wenn etwas nicht so läuft, wie ich es<br />

mir vorgestellt habe.<br />

Bist Du in der Garde ein ruhender Pol oder mehr Animator?<br />

Aus meiner Sicht bin ich innerhalb der Aktiven ein ruhender<br />

Pol, aber manchmal sehen unsere Gardisten das<br />

wohl auch ein bisschen anders. Von meinen Aufgaben als<br />

Vize her bin ich in der Garde Organisator <strong>von</strong> Veranstaltungen,<br />

wie zum Beispiel Golfturnieren, habe mich um das<br />

Sponsoring und den Kartenverkauf zu kümmern sowie um<br />

die Repräsentation der Garde, beispielsweise im Sessionsheft.<br />

Kennst Du Lampenfieber?<br />

Das hatte ich früher, wenn es um entscheidende Tennisspiele<br />

ging.<br />

Bist Du mehr Optimist oder ein Zweifler?<br />

Eigentlich bin ich immer Optimist – außer bei der Alemannia.<br />

Wie steht es um Deinen Humor?<br />

Ich habe sehr viel Humor und nehme mich gerne selber<br />

auf die Schippe.<br />

Kannst Du reitsportliche Erfolge aufweisen?<br />

Ich habe sechs Mal als berittener Gardist an Rosenmontagszügen<br />

teilgenommen und an fünf Fuchsjagden der<br />

Garde. Dabei halten wir uns als Gastgeber natürlich zurück,<br />

um das Erjagen des Fuchsschwanzes als Trophäe unseren<br />

Gästen zu überlassen.<br />

Gibt es ein amüsantes Ameröllchen aus den 21 Jahren,<br />

in denen Du inzwischen die <strong>Aachen</strong>er Prinzen Karneval begleitet<br />

hast?<br />

Vor zig Jahren hat einmal unser aktiver Gardist und Gardefahrer<br />

eines ‚Büschens‘, Walter Bosten, zu einem Auftritt<br />

bei der IHK rückwärts eingeparkt und sehr zur Freude des<br />

Pförtners die Schranke abgefahren. Ein ähnliches Schicksal<br />

traf ihn bei der Fahrt zum Auftritt in einer Würselener<br />

Schule. Er war so stolz auf seine Rückwärtsfahrkamera und<br />

fuhr beim Rückwärtssetzen gegen einen Betonpfeiler. Er<br />

hatte nicht berücksichtigt, dass die Kamera nicht nachttauglich<br />

war.<br />

Was liebst Du am meisten?<br />

Meine Frau Vera.<br />

Hast Du für später noch einen unerfüllten Wunschtraum?<br />

Mit meiner Frau Vera alt zu werden und vor allen Dingen<br />

dabei gesund zu bleiben.<br />

Wo ist Dein Lieblingsplatz in <strong>Aachen</strong>?<br />

Ich liebe das <strong>Aachen</strong>er Flair mit seiner Fußgängerzone, den<br />

Straßencafés, der Soers mit der Alemannia und dem Golfplatz<br />

des <strong>Aachen</strong>er Golf Clubs.<br />

Bist Du sozial engagiert?<br />

Ja, bei Frau und Kultur mit ihrem traditionsreichen Kinderkostümfest<br />

„Gesunde Kinder helfen kranken Kindern“.<br />

Hast Du künstlerische Ambitionen?<br />

Leider noch nicht so richtig im Moment.<br />

Bist Du ein Gourmet oder liebst Du die bürgerliche,<br />

beziehungsweise eine internationale Küche?<br />

Am liebsten esse ich rustikal, gut bürgerlich. Das heißt<br />

nicht, dass ich nicht auch ab und zu Mal ein tolles Gourmetessen<br />

mag.<br />

Trinkst Du lieber ein Bierchen oder ein gutes Glas<br />

Wein?<br />

Inzwischen beides gleich gern.<br />

„Eigentlich bin<br />

ich immer<br />

Optimist –<br />

außer bei der<br />

Alemannia …“<br />

9


10 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

<strong>Mario</strong> Adorf, 59. Ordensritter WIDER DEN TIERISCHEN ERNST<br />

Veni, vidi, vici!<br />

<strong>Mario</strong> Adorf – ein Weltstar ohne Allüren<br />

„Als Rheinländer hast du<br />

den Tusch ja sozusagen in<br />

der Genetik …“<br />

Ja – er kam, sah und siegte auch in<br />

A achen: <strong>Mario</strong> Adorf, der 59. Ordensritter<br />

WIDER DEN TIERISCHEN ERNST.<br />

Und wenn er mit bisher rund 200<br />

Filmrollen die Menschen immer wieder<br />

auf’s Neue für sich begeistern<br />

konnte, so gelang ihm dies mit Bravour<br />

auch in seiner Ritterrolle des<br />

<strong>AKV</strong>: als Narr, der seine Narrenfreiheit<br />

auch voll auskostete und den<br />

Großen dieser Welt aktuell den Spiegel<br />

vor’s Gesicht hielt. Dabei bot ihm<br />

seine Ritterrede – zu der er sich nicht<br />

in den Narrenkäfig sperren ließ – den<br />

schauspielerischen Spannungsbogen<br />

zwischen „Heinrich Haffenloher, Jeneraldirektor<br />

a.D.“ im blau gestreiften<br />

Edelzwirn und dem witzelnden Clown<br />

mit Pappnas än Höttche brillant herüber<br />

zu bringen: voller Satire, Denkanstöße,<br />

Melancho lie, Komik und<br />

lausbubenhaftem Humor.<br />

„Als Rheinländer hast du den Tusch ja<br />

sozusagen in der Genetik. Und heute<br />

Abend wollen wir uns nur noch amüsieren,<br />

einfach mal wieder die Sau raus<br />

lassen“, wandte sich <strong>Mario</strong> Adorf an<br />

die 1300 Gäste im <strong>Aachen</strong>er Eurogress<br />

und brach in gleichem Atemzug eine<br />

Lanze für den Karneval: „Nun gibt es<br />

ja Leute, die meinen, Karneval zu feiern<br />

in unseren Krisenzeiten ist nicht<br />

mehr angebracht. Falsch, wenn es<br />

den Leuten schlecht geht – das habe<br />

ich selbst nach dem Krieg gesehen –<br />

dann müssen sie wenigstens einmal<br />

im Jahr richtig auf die Pauke hauen.<br />

Denn, wenn wir unseren Humor nicht<br />

hätten, könnten wir nur noch lachen“,<br />

erklärte er unter dem aufbrandenden<br />

Beifall des Publikums.


„Jammern kann man,<br />

muss man aber nicht,<br />

Jammern kann man,<br />

muss man aber nicht.<br />

O Tivoli, o Tivola,<br />

o Tivoli, o Tivolaaa -<br />

bald ist Wiederaufstieg<br />

und das neue Stadion da”<br />

ertönte es anschließend aus 1300<br />

Kehlen, als der Alemannia-Fan Adorf<br />

zur Melodie des italienischen Volksliedes<br />

„Funicoli, Funicula“ sein: „Olé,<br />

wir fahr’n zum Tivoli nach <strong>Aachen</strong>, olé,<br />

olé“ angestimmt hatte. Damit schloss<br />

sich der Kreis der inszenierten italienischen<br />

Nacht auf einer toscanischen<br />

Piazza in Bella Italia, die der Weltstar<br />

als mitreißender Tenor auch mit<br />

„Funicoli, Funicula“ eröffnete und damit<br />

die ersten „Bravissimo-“ und „Viva<br />

<strong>Mario</strong>“– Rufe ausgelöst hatte.<br />

„Unser Ritter <strong>Mario</strong> ist schlichtweg<br />

phänomenal“, begeisterte sich <strong>AKV</strong>-<br />

Präsident Horst Wollgarten gegenüber<br />

der Presse. Dem beliebten Schauspieler<br />

aber bescheinigte er bei der<br />

Verleihung des Ordens: „Sie sind eine<br />

Persönlichkeit voller Glaubwürdigkeit,<br />

Charme, Humor und Witz“. Die <strong>von</strong><br />

Augenzwinkern begleitete Antwort<br />

des Künstlers bestätigte diese Wertschätzung:<br />

„Drei Stunden habe ich<br />

hier diesen Käfig voller Narren erlebt.<br />

Ich lehne diesen Preis nicht ab!“<br />

Nicht nur die Besucher der Fest sitzung<br />

des <strong>Aachen</strong>er Karnevalsvereins waren<br />

einmal mehr <strong>von</strong> dem Grandseigneur<br />

fasziniert. Stellvertretend für<br />

4,3 Millionen Zuschauer an den Fernsehbildschirmen<br />

beteiligten sich mehrere<br />

Tausend Leser der <strong>Aachen</strong>er Zeitung<br />

an einer Jury zur Bewertung der<br />

einzelnen Programmpunkte der <strong>AKV</strong>-<br />

Festsitzung. Mit der Note 1,18 gelangte<br />

<strong>Mario</strong> Adorf auf Platz eins.<br />

Hunderte <strong>von</strong> <strong>Aachen</strong>ern hatten am<br />

Vormittag der Ordensverleihung die<br />

Chance genutzt, dem viel bewunderten<br />

Künstler bei einer Open-Air-<br />

Veranstaltung in der Elisengalerie einmal<br />

hautnah persönlich zu begegnen.<br />

Nach der Teilnahme an einem festlichen<br />

Hochamt im <strong>Aachen</strong>er Dom<br />

und dem Empfang durch Oberbürgermeister<br />

Dr. Jürgen Linden im Rathaus,<br />

eskortierte die Prinzengarde der Stadt<br />

<strong>Aachen</strong> den designierten Ordensritter<br />

und I.D. Fürstin Gloria <strong>von</strong> Thurn<br />

und Taxis sowie Constantin Freiherr<br />

<strong>von</strong> Heeremann, Heide Simonis<br />

und Joachim Hunold auf ihrem Weg<br />

durch die City zur Elisengalerie. In<br />

einem Smalltalk befragt, was für ihn<br />

Humor bedeute und ob er trotz jahrzehntelanger<br />

Bühnen- und Filmerfahrung<br />

Lampenfieber kenne, antwortete<br />

M ario Adorf: „Beim Humor ist für<br />

mich das Wichtigste, dass man über<br />

sich selbst lachen kann. Und Lampenfieber<br />

muss jeder Schauspieler haben.<br />

Die Menschen wollen das auch spüren.<br />

Ich habe es nach 50 Jahren immer<br />

noch.“<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

„Ich lehne diesen Preis nicht ab!“<br />

11


12 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Fürstin Gloria mit glanzvollem Auftritt<br />

Get­together<br />

bei der <strong>AKV</strong>-Ritternacht <strong>2009</strong><br />

Für Öcher Fastelovvendfans war jener<br />

Freitag, 6. Februar <strong>2009</strong>, ein nicht gerade<br />

unbedeutender Tag, würde doch<br />

durch den <strong>AKV</strong> tags darauf die 59. Verleihung<br />

eines ORDENS WIDER DEN<br />

TIERISCHEN ERNST erfolgen. Kaum als<br />

designierter Ordensritter in <strong>Aachen</strong><br />

angereist, war <strong>Mario</strong> Adorf bereits<br />

voll ins pralle karnevalistische Öcher<br />

Treiben involviert. Die Atmosphäre in<br />

seiner näheren Umgebung prickelte.<br />

Hoch waren die Erwartungen des<br />

<strong>AKV</strong> an ihren neuen Ritter gesteckt.<br />

Doch der erfolgsgewohnte Grandseigneur<br />

– nicht nur der deutschen Mimen<br />

– strahlte äußerlich Gelassenheit<br />

aus. Allein das Flackern in seinen wie<br />

immer beredten Augen verriet, dass<br />

auch er selbst unter einer gewissen<br />

Anspannung stand.<br />

Bei der Generalprobe am Nachmittag<br />

im Eurogress hielt sich der Ritter in<br />

spe noch zurück, ließ aber ahnen, welchen<br />

pointierten Vortrag die Gäste der<br />

Festsitzung zu erwarten hatten. Knappe<br />

zwei Stunden blieben <strong>Mario</strong> Adorf<br />

nur für eine Verschnaufpause, dann<br />

wartete bereits am Abend beim Gettogether<br />

der <strong>AKV</strong>-Ritternacht im Berlin-Saal<br />

des Pullman Hotels „Quellenhof“<br />

sein nächster Auftritt auf ihn.<br />

Hierzu hatte der <strong>Aachen</strong>er Karnevalsverein<br />

Aktive aus den eigenen Reihen,<br />

Freunde, Gönner und Sponsoren eingeladen.<br />

Aus der Ritterrunde selbst<br />

zählten der Kanzler Constantin Freiherr<br />

Heeremann <strong>von</strong> Zuydtwyck, I.D.<br />

Gloria Fürs tin <strong>von</strong> Thurn und Taxis,<br />

Heide Simonis, Dr. Thomas Borer und<br />

Joachim Hunold zur Festgesellschaft.<br />

Als Gastgeber wünschte <strong>AKV</strong>-Präsident<br />

Horst Wollgarten den illustren<br />

Gästen „einen schönen, zwanglosen<br />

Abend“, und musikalisch schmissig<br />

startete die Sonic Blast Big Band aus<br />

Eindhoven in die Ritternacht. Applaus<br />

gab es für Oberbürgermeister Dr.<br />

J ürgen Linden, der seine Homage auf<br />

<strong>Aachen</strong> unter Beifall kurz und knapp<br />

auf einen Nenner brachte: „Wir sind<br />

eine historische, eine europäische und<br />

eine profilierte Wissenschaftsstadt.<br />

Das sind die Voraussetzungen, dass<br />

man sich hier wohlfühlen kann“.


In einem kleinen Interview außer Protokoll<br />

beim Get-together brachte der<br />

stets dicht umdrängte <strong>Mario</strong> Adorf<br />

das zum Ausdruck, was ihn an diesem<br />

Abend am meisten bewegte: „Ich<br />

hoffe, dass meine Ritterrede in Ordnung<br />

geht.“ Diese Ordensverleihung<br />

sei für ihn eine „ganz außerordentliche<br />

Auszeichnung“ und damit eine<br />

seiner wichtigsten Ehrungen, denn<br />

sie sei mit Freude und Karneval verbunden.<br />

Allerdings bezeichne er sich<br />

selbst nicht gerade als einen Karnevalisten.<br />

„Ich freue mich, dass Fürstin<br />

Gloria die Laudatio halten wird“,<br />

fügte <strong>Mario</strong> Adorf hinzu. Nach der<br />

Lieblingsrolle in seinem bisherigen<br />

künstlerischen Leben befragt, antwortete<br />

der große Mime: „Eine Lieblingsrolle<br />

kann es nicht geben. Immer ist es<br />

gerade die Rolle, die ich spiele, die mir<br />

am liebsten ist.“ Im Moment sei es die<br />

eines Ritters WIDER DEN TIERISCHEN<br />

ERNST. Und das empfanden dann auch<br />

in Perfektion am folgenden Abend bei<br />

der Ordensverleihung die 1300 Gäste<br />

im Eurogress.<br />

Im Smalltalk mit den Rittern entlockte<br />

Max Schautzer als Moderator der Ritternacht<br />

– und eigens dazu selbst ernannter<br />

„Zeremonienmeister“ – seinen<br />

Gesprächspartnern so manches<br />

Bonmot. Nach den Ordensregeln des<br />

Ritterkonvents befragt, gestand <strong>von</strong><br />

Heeremann: „Am wichtigsten sind die<br />

drei <strong>Aachen</strong>-Tage im Jahr. Einen Zölibat<br />

aber gibt es nicht. Sonst wäre ich<br />

kein Ritter geworden“. H eide S imonis,<br />

diesmal ohne Hut, outete sich als<br />

„echte Rheinländerin“ und besang<br />

munter ihren damaligen Laudator Dr.<br />

Theo Waigel: „Theo, wir fahr’n nach<br />

Lodz“. Dr. Thomas Borer war in diesem<br />

Jahr ohne seine charmante Gattin<br />

nach <strong>Aachen</strong> angereist. Da beide inzwischen<br />

stolze Eltern zweier Sprösslinge<br />

sind, sei seine Frau bei den Kindern<br />

geblieben. „In der Schweiz<br />

herrschen noch Zucht und Ordnung“,<br />

schmunzelte Borer.<br />

Joachim Hunold schließlich versetzte<br />

der <strong>Aachen</strong>er Presse einen Hieb. „Wir<br />

Ritter hatten die Festsitzung 2008<br />

ganz anders empfunden als wir abreisten<br />

und waren mehr als erstaunt,<br />

was wir dann Kritisches in der örtlichen<br />

Presse darüber lasen“, monierte<br />

er.<br />

„Wie war Ihre Reaktion, als Sie erfuhren,<br />

dass <strong>Mario</strong> Adorf neuer Ritter<br />

wird?“ fragte der Moderator die<br />

Fürstin. „Er ist ein toller Typ, verfügt<br />

über Humor, Witz und Menschlichkeit“,<br />

schwärmte die diesjährige Laudatorin.<br />

Sie fühle sich in der <strong>Aachen</strong>er<br />

Ritterrunde hervorragend. „Es ist endlich<br />

mal eine Gruppe, bei der man sich<br />

auch frech und frei äußern und auch<br />

mal die Sau herauslassen kann“, erklärte<br />

sie offen und stimmte unter<br />

dem Beifall der begeisterten Gäste<br />

a cappella ihren Erfolgshit des Vorjahres<br />

an: „Karneval, endlich ist Karneval,<br />

jeder denkt und sagt heut’ alles,<br />

was er will“.<br />

<strong>Mario</strong> Adorf aber, der zwischen Rom,<br />

Paris und St. Tropez als Kosmopolit die<br />

Welt erlebt, legte erneut ein leidenschaftliches<br />

Bekenntnis zur Eifel, seiner<br />

wahren Heimat, ab. „40 Jahre habe<br />

ich in Italien meine Heimat gesucht.<br />

Aber sie ist dort in Mayen, wo ich aufgewachsen<br />

bin, die ersten Lieder gesungen<br />

und die erste Liebe erlebt<br />

habe“, bekannte er. Ihm und Fürstin<br />

Gloria blieb es vorbehalten, kurz vor<br />

Mitternacht die Geburtstagstorte aus<br />

dem Hause Lambertz zum 150-jährigen<br />

Bestehen des <strong>AKV</strong> anzuschneiden.<br />

<strong>Der</strong> Tisch der prominenten Gäste<br />

aber blieb im Blitzlichthagel der Fotografen<br />

ständig dicht umlagert.<br />

„ Meine Lieblingsrolle<br />

ist immer die,<br />

die ich gerade spiele“<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

13


14 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

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Rückschau – Pressestimmen<br />

Philosophisch analysierte Jens Voss in<br />

der Rheinischen Post die Ursprungsidee<br />

des Ordens WIDER DEN TIERI-<br />

SCHEN ERNST und schrieb: „Seltsam<br />

genug: Bei der Verleihung des ‚Ordens<br />

wider den tierischen Ernst‘ denkt man<br />

gern über das Wesen der Macht nach.<br />

Macht will vor allem sich selbst –<br />

und ist darin absolut humorfeindlich,<br />

denn Humor sucht das Bodenlose unter<br />

allem, was wie fester Boden aussieht.<br />

Deshalb ist es ja so fabelhaft,<br />

dieser Ordensverleihung zuzusehen,<br />

wenn Politiker in der Bütt sich selbst<br />

den Boden unter den Füßen wegziehen.<br />

Nun also bekam <strong>Mario</strong> Adorf diesen<br />

Orden verliehen. Ein Schauspieler,<br />

dessen Beruf Doppelbödigkeit ist und<br />

darin ein natürlicher Gegenspieler der<br />

Macht, denn Macht mag es eindeutig<br />

– Kunst vieldeutig. Adorf hat mit<br />

feinem Instinkt den drohenden Verlust<br />

des Politischen gewittert und reagiert:<br />

mit politischem Witz. Und das<br />

hat er glänzend gemacht.“<br />

Für den <strong>Aachen</strong>er Karnevalsverein war<br />

Adorf ein „absoluter Glücksfall“, urteilte<br />

Die Welt, denn Adorf habe die<br />

wohl ungewöhnlichste Ritterrede in<br />

der 59-jährigen Ordensgeschichte gehalten.<br />

„Und so was gab’s noch nie“,<br />

hieß es weiter, „der Ordensritter wider<br />

den tierischen Ernst kam singend<br />

auf die Bühne. <strong>Mario</strong> Adorf schmetterte<br />

das italienische Volkslied ‚Funiculi<br />

Funicula‘ aus voller Seele, mit<br />

sichtlicher Freude“. Die „piekfeine Jesellschaft“<br />

der karnevalistischen Festsitzung<br />

habe den Tenor wie einen<br />

Opernstar umjubelt. „Adorfs Augen<br />

lachten, auf seinem Gesicht sprossen<br />

die Lachfältchen.“ Die Hauptrolle in einer<br />

Karnevalssitzung, das sei auch für<br />

den großen Adorf neu gewesen. Lampenfieber<br />

hatte er – und wohl auch die<br />

<strong>Aachen</strong>er. Die hatten ihre Kandidaten<br />

bisher gerne in der Politikerriege gesucht.<br />

Er sei nur „Ersatzmann“ sprach<br />

Adorf in seiner Antrittsrede das ungeniert<br />

an, was der <strong>AKV</strong> bei seiner Rittersuche<br />

transportiert hatte: „In diesem<br />

Wahljahr wollte sich ja keiner <strong>von</strong> unseren<br />

namhaften Politikern für Humor<br />

hier auszeichnen lassen. Und das verstehe<br />

ich auch sehr gut. Den Humor,<br />

den brauchen die dringend für nach<br />

der Wahl“, kommentierte er.<br />

Eine Lanze für Lokalkolorit und Mundart<br />

bei der Fernsehübertragung der<br />

<strong>AKV</strong>-Festsitzungen brach die Stuttgarter<br />

Zeitung. Senta Krasser schrieb:<br />

„Im Fernsehfasching sind zudem immer<br />

wieder neue Talente zu entdecken.<br />

Besonders die <strong>Aachen</strong>er Verleiher<br />

des ‚Ordens wider den tierischen<br />

Ernst‘ zaubern alle Jahre wieder in<br />

der ARD Karnevalsstars hervor, bei denen<br />

man soviel Humorpotenzial nie<br />

vermutet hätte. In diesem Jahr hatte<br />

der Schauspieler <strong>Mario</strong> Adorf glänzende<br />

Pointen. … Und Gloria, die katholische<br />

Fürstin <strong>von</strong> Thurn und Taxis<br />

aus Regensburg überraschte im Vorjahr<br />

mit sicherem rheinischen Dialekt.<br />

In Zeiten, in denen TV-Redakteure<br />

überall regionale Originalität aus Filmen<br />

und Serien tilgen, ist die Bedeutung<br />

des Fernsehkarnevals als Bewahrer<br />

der Mundart gar nicht hoch genug<br />

einzuschätzen.“<br />

„<strong>Mario</strong> Adorf ist der erfolgreichste<br />

Schauspieler in Deutschland, die<br />

Nummer eins. Sie haben Persönlichkeit,<br />

Glaubwürdigkeit, Charme, ganz<br />

viel Humor und ganz viel Witz“, wandte<br />

sich der Präsident des <strong>Aachen</strong>er<br />

Karnevalsvereins, Horst Wollgarten<br />

an den großen Mimen. Adorf unterbrach<br />

ihn im imitierten Tonfall des Literaturkritikers<br />

Marcel Reich-Ranicki:<br />

‚Ich habe mir den Käfig voller Narren<br />

drei Stunden lang angesehen und -<br />

ich lehne diesen Preis nicht ab‘, sagte<br />

er unter dem Beifall der Zuschauer<br />

im <strong>Aachen</strong>er Eurogress. Adorf setzte<br />

als Ritter neue Maßstäbe. Zum ersten<br />

Mal sang ein Ordensritter bei seinem<br />

Auftritt in <strong>Aachen</strong>. Vor der Kulisse einer<br />

italienischen Piazza schmetterte<br />

der Schauspieler aus voller Seele das<br />

italienische Volkslied Funiculi Funicula“,<br />

kommentierte das Volksblatt aus<br />

Würzburg.<br />

„Dann kam Adorf spezial: er trat bewusst<br />

auf die Spaßbremse und gedachte<br />

des Vollblut-Komödianten<br />

Willy Millowitsch zu dessen 100. Geburtstag.<br />

In astreinem Kölsch zitierte<br />

Adorf ein ‚kleines Jedicht, dat mir der<br />

Willy persönlich beijebracht hat’. Er<br />

konnte damit zu Tränen rühren. Und<br />

danach gab er richtig Gas, volkstümlich.<br />

Den traditionellen, elitär anmu-<br />

Pressespiegel zur Ordensverleihung<br />

tenden <strong>Aachen</strong>er Narrenkäfig hatte<br />

er verschmäht. Er rief nach der Bütt,<br />

tauchte dahinter kurz ab und als Heini<br />

mit blauem Käppi, roter Knollennase<br />

und kariertem Westchen wieder auf“,<br />

schrieb dpa-Korrespondentin Elke Silberer.<br />

„Beglückte Narren“ titelte der<br />

Westfälische Anzeiger ihren Beitrag.<br />

„1600 begeisterte Jecken feierten am<br />

Samstagabend den frisch gekürten<br />

‚Ritter wider den tierischen Ernst‘, <strong>Mario</strong><br />

Adorf, im <strong>Aachen</strong>er Eurogress. Zum<br />

großen Finale war der neue Ordensritter<br />

in seine Paraderolle als Generaldirektor<br />

Heinrich Haffenloher aus<br />

Helmut Dietls TV-Klassiker ‚Kir Royal‘<br />

zurückgekehrt. … Im zweiten Teil seiner<br />

Rede verwandelte sich der glänzend<br />

aufgelegte Adorf in einen typischen<br />

Büttenredner und zeigte mit<br />

beachtlicher Klasse, wie viel Wirkung<br />

man mit perfektem Timing aus mehr<br />

oder weniger betagten Witzen holen<br />

kann. Das Publikum in <strong>Aachen</strong> war jedenfalls<br />

entzückt und feierte den neuen<br />

Ritter mit Sprechchören,“ schrieb<br />

die Leipziger Volkszeitung in ihrer Berichterstattung<br />

über die <strong>AKV</strong>-Festsitzung<br />

.<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

„Und so was gab’s noch nie …“<br />

15


16 Journal 4 | <strong>2009</strong>


Einmal treu ergeben –<br />

immer treu ergeben!<br />

Die erste, <strong>von</strong> der Garde eskortierte<br />

Tollität war Tom I. Gabriel,<br />

Prinz Karneval 1910<br />

Seit der Regentschaft <strong>von</strong> Dr. Hans II.<br />

Esser 1928 gibt die Garde den Prinzen<br />

Karneval auch das Geleit bei i hren<br />

öffent lichen Auftritten im Saalkarneval.<br />

Es ist ein stolzer Name, den sie tragen:<br />

Berittene Leibgarde Sr. Tollität Prinz<br />

Karneval – Prinzengarde der Stadt<br />

<strong>Aachen</strong> – ‚A.R.V. 1910 e.V.‘. Allein das<br />

scheinbar bescheidene ‚A.R.V. 1910‘<br />

weist die Gardisten als einhundertjährigen<br />

und damit ältesten A achener<br />

Reitverein aus. Das wiederum bedeutet,<br />

dass sie nicht nur die berittene<br />

Begleitung der <strong>Aachen</strong>er Karnevalsprinzen,<br />

sondern ebenso dem Reitsport<br />

verpflichtet sind.<br />

Während der einhundert Jahre ihres<br />

Bestehens eskortierte die Garde inzwischen<br />

68 <strong>Aachen</strong>er Tollitäten bei<br />

den Rosenmontagszügen als Prinzenbegleitung<br />

zu Pferde. Die beiden ersten<br />

waren Tom I. Gabriel (1910) und<br />

Heinrich I. Wiertz (1911). Seit 1928 (Dr.<br />

Hans II. Esser) gibt die Garde den<br />

Prinzen Karneval dann auch das Geleit<br />

bei ihren öffentlichen Auftritten<br />

im Saalkarneval.<br />

Das heißt, ein Prinzengardist muss<br />

vom Brauchtum Fastelovvend beseelt<br />

sein und ein gerüttelt Maß an Konditionen<br />

aufweisen, um in jeder Session<br />

mit dem strahlendsten Lächeln der<br />

Welt annähernd 300 Auftritte durchzustehen,<br />

ganz zu schweigen <strong>von</strong> den<br />

zusätzlichen Terminverpflichtungen<br />

eines Gardekommandanten. Doch<br />

auch dieses Durchhaltevermögen allein<br />

genügt eben nicht. Wer Prinzengardist<br />

sein will, muss darüber hinaus<br />

sattelfest sein, eine Mindestzahl jährlicher<br />

Reitstunden nachweisen, regelmäßig<br />

mit seinem Pferd durch die<br />

100 Jahre Prinzengarde<br />

freie Natur reiten und an Reitveranstaltungen<br />

teilnehmen. Durchaus verständlich,<br />

wenn diese staatse Riege<br />

bei ihren vom „Hurra tsching bumm“<br />

begleiteten Aufmärschen so manchen<br />

prüfenden, kontrollierenden<br />

Män ner blick auf sich spürt. Denn,<br />

dass die holde Weiblichkeit sich <strong>von</strong><br />

diesem imposanten Großaufgebot<br />

schmucker Mannslü stets tief beeindruckt<br />

zeigt, ist nun mal eine feststehende<br />

Tatsache.<br />

„Einmal treu ergeben – immer treu ergeben!“<br />

lautet das Motto der Prinzengarde<br />

den <strong>Aachen</strong>er Narrenherrschern<br />

gegenüber. Wie aber sehen die Ex­Tollitäten<br />

ihre Garde? Was bedeutete sie<br />

ihnen während ihrer Session und welche<br />

gemeinsamen Erinnerungen gibt<br />

es?<br />

Exprinz Georg I. Helg (1960), <strong>AKV</strong>­Ehrenpräsident<br />

„Neben dem <strong>AKV</strong> hängt mein Herz<br />

im Öcher Fastelovvend an meiner<br />

Prinzengarde, deren Ehrenmitglied<br />

ich bin und deren Weg ich seit einem<br />

halben Jahrhundert verfolge, denn<br />

1960 war ich beim 50-jährigen Bestehen<br />

der Garde als Georg I. Jubiläumsprinz.<br />

Vier Jahre zuvor hatten Toni de<br />

Bernardi als Präsident und Jöfi <strong>Der</strong>ichs<br />

als Kommandant den unvergessenen<br />

Ferdi Franchi abgelöst, und als<br />

Tanzpaar tanzten Eugenie Willems<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

„Garde muss sein!“<br />

17


18 Journal 4 | <strong>2009</strong> 100 Jahre Prinzengarde<br />

Einmal treu ergeben –<br />

immer treu ergeben!<br />

„Mit de Häng,<br />

mit de Bäng<br />

in de Mostrichpott“<br />

und Karl-Josef Leisten noch zur traditionellen<br />

Melodie: „Mit de Häng, mit<br />

de Bäng in de Mostrichpott“! Eugenie<br />

übrigens nur dieses eine Jahr, denn<br />

sie heiratete bald darauf meinen Hoffotografen<br />

Karl-Heinz Mercks. Unter<br />

den Gardisten, die mich durch die Session<br />

begleiteten, war auch Karl-Heinz<br />

Schmidt, als <strong>Aachen</strong>s letztes, männliches<br />

Mariechen ein(e) Vorgänger(in)<br />

<strong>von</strong> Eugenie.<br />

Ein kleines Ameröllchen meiner Session<br />

sei erwähnt. Ich war zu dieser Zeit<br />

aktiver Reiter, was meinen Gardisten<br />

allerdings unbekannt war. So breitete<br />

sich bei ihnen blankes Entsetzen<br />

aus, als ich mir am Rosenmontag<br />

nach der Zugauflösung an der Normaluhr<br />

ein Gardepferd ‚organisierte‘<br />

und mich, ehe es jemand verhindern<br />

konnte, mit Kostüm und Prinzenmütze<br />

in den Sattel schwang und in Richtung<br />

Hofburg da<strong>von</strong>ritt, wobei sich<br />

Heinrichs- und Monheimsallee bestens<br />

als Galoppstrecken eigneten.<br />

Das fassungslose Gesicht des Pagen,<br />

dem ich vor dem Quellenhof den Zügel<br />

mit den Worten: ‚Halten Sie mal!‘<br />

in die Hand drückte, werde ich nie<br />

vergessen.<br />

Seit Königsteins und Franchis Zeiten<br />

hat sich zwischen <strong>AKV</strong> und Prinzengarde,<br />

die auch durch viele gemeinsame<br />

Mitglieder miteinander<br />

verbunden sind, ein besonderes<br />

Freundschafts- und Partnerschaftsverhältnis<br />

entwickelt, das gelegentliche<br />

Belastungsproben stets erfolgreich<br />

überstanden hat. Dabei ist<br />

selbstverständlich der jährlich wechselnde<br />

Prinz ein nicht zu unterschätzendes<br />

Bindeglied für Freundschaft<br />

und Vertrauen zwischen <strong>AKV</strong>-Präsident<br />

und Gardekomman dant. So soll<br />

es auch im zweiten Gar de jahrhundert<br />

bleiben!“<br />

Exprinz Klaus I. Peters (1961),<br />

Exkommandant der Prinzengarde<br />

„Als Spross einer Reiterfamilie und Jugendwart<br />

des Reitvereins <strong>Aachen</strong>, ritt<br />

ich bereits seit 1953 häufig zusammen<br />

mit der Prinzengarde. So auch 1956<br />

beim Rosenmontagszug, bei dem ich<br />

zum ersten Mal Kontakt zum offiziellen<br />

Karneval erhielt. 1960 trat ich<br />

in den <strong>AKV</strong> ein, regierte 1961 als Prinz<br />

Karneval und war später vier Jahre<br />

Elfer ratsherr. Meine Session wurde für<br />

mich ein großes Abenteuer und war<br />

eine großartige Erfahrung. Es zeigte


sich, dass dieses Amt nicht nur Spaß<br />

bedeutete, sondern auch ganz erhebliche<br />

Pflichten mit sich brachte. Damals<br />

hielt ein Prinz noch bei seinen<br />

Auftritten eine auf den jeweiligen<br />

Karnevalsverein bezogene Ansprache.<br />

Trotzdem habe ich mein Studium<br />

nicht unterbrochen. Schmunzelnd<br />

denke ich an meinen prinzlichen‚ karnevalistischen<br />

Angriff auf die Gallwitz-Kaserne,<br />

den ich als Reserveoffizier<br />

mit allen <strong>Aachen</strong>er Korps vor<br />

Fernsehkameras durchführte und<br />

auch an das Wettschwimmen bei der<br />

Einweihung der Schwimmhalle Ost<br />

zwischen Exprinzen und mir als Prinz<br />

mit meinem Gefolge.<br />

<strong>Der</strong> Reiterei blieb ich treu und mit der<br />

Prinzengarde in Kontakt, wurde ich<br />

sogar 1968 durch Zufall Fähnrich der<br />

Garde und in Abwesenheit im November<br />

des gleichen Jahres zum Kommandanten<br />

gewählt. Da<strong>von</strong> erfuhr ich<br />

dann nachts in der „Bols“, einem <strong>Aachen</strong>er<br />

Nachtlokal. „Du musst nur ja<br />

sagen, dann bist du’s“, erklärten mir<br />

einige Gardisten. Da ich schon drei<br />

Bier getrunken hatte, fiel mir das Ja-<br />

Sagen nicht schwer und damit begann<br />

eine fast zehnjährige Amtszeit als Gardekommandant.<br />

Nun erlebte ich den<br />

Kommandant Klaus Peters<br />

mit Hugo I. Holl 1975<br />

Karneval aus einer anderen Perspektive,<br />

hatte den organistorischen Ablauf<br />

zu sichern. Dennoch standen Spaß<br />

und Harmonie im Vordergrund. Die<br />

kritischen Zeiten in der Stimmungslage<br />

beginnen am Karnevalswochenende,<br />

weil dann Prinz und Garde <strong>von</strong><br />

Fettdonnerstag bis Rosenmontagabend<br />

stark gefordert sind und gegen<br />

Müdigkeit und eigene karnevalistische<br />

Interessen ankämpfen müssen. Da gab<br />

es einen Prinzen, der am Karnevalssonntag<br />

im Bett lag und die Arbeit verweigern<br />

wollte. Da half nur ein Eimer<br />

Wasser! Ein anderer Prinz geriet auf<br />

einem Ball der katholischen Jugend in<br />

eine Auseinandersetzung und musste<br />

unter dem Schutz der Prinzengarde<br />

den Saal verlassen. Es gab auch einen<br />

recht kleinen Prinzen, den der Gardekommandant<br />

auf die Schultern nahm,<br />

damit er die Menge überragen konnte.<br />

Last not least musste sich die Prinzengarde<br />

bei der Begleitung <strong>von</strong> Hugo<br />

I. Holl auf seinem Elefanten den Vorstellungen<br />

der Pferde beugen. Sie waren<br />

nicht bereit, vor dem Elefanten zu<br />

laufen, sondern wollten partout hinter<br />

ihm gehen!<br />

„Du musst nur ja sagen, dann bist du’s“<br />

Exprinz Hans IV. Comuth (1973)<br />

„1973 war ich der erste Prinz Karneval,<br />

der aus der Prinzengarde kam und<br />

meine diesjährige Ernennung zum<br />

Ehrenmitglied der Garde hat mich<br />

sehr erfreut. Seit 1967 hatte ich bereits<br />

vier Jahre lang als Tanzoffizier<br />

für die Garde getanzt und auch mein<br />

Hofstaat bestand ausschließlich aus<br />

Gardemitgliedern! Schnell machten<br />

wir in der <strong>Aachen</strong>er Presse Schlagzeilen,<br />

denn drei Stunden lang besuchte<br />

ich als erster Prinz in der Geschichte<br />

des Öcher Fastelovvends mit meinem<br />

Gefolge die Justizvollzugsanstalt am<br />

Adal bert steinweg. Eigens dafür hatten<br />

wir eine Ausnahmegenehmigung<br />

der Landesregierung einholen<br />

müssen. So blieb unsere Aktion auch<br />

nicht unumstritten. Prinzengardisten<br />

und Hofstaatler sehen zwar auch<br />

sonst bei den jährlichen Besuchen<br />

zur Karnevalszeit in Krankenhäusern,<br />

Alten- und Kinderheimen viel Bedauernswertes.<br />

Aber bei dem Besuch im<br />

Knast auf Moulenshöh’ erlebten wir<br />

gleichaltrige, junge Menschen, die<br />

nun, vermutlich aufgrund mangelnder<br />

Erziehung, auf der anderen Seite<br />

des Lebens standen. Es war ein sehr<br />

bewegender Eindruck, mit welcher<br />

Freude und besonderen Stimmung<br />

dort Karnevalslieder gesungen wurden.<br />

Hier haben wir hautnah erkannt,<br />

wie Karneval echte Lebensfreude vermitteln<br />

kann. Es hat Wochen gedauert,<br />

bis wir das verarbeitet hatten.“<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Se. Tollität Hans<br />

IV. Comuth (1973)<br />

war der erste<br />

Prinz Karneval,<br />

der aus der Garde<br />

kam.<br />

19


20 Journal 4 | <strong>2009</strong> 100 Jahre Prinzengarde<br />

Einmal treu ergeben –<br />

immer treu ergeben!<br />

Ex­Prinz Boris I. Bongers (2006)<br />

„Niemand kann sich vorstellen, was<br />

es bedeutet, eine eigene Garde zu haben.<br />

Das sind ‚stolze Krieger der guten<br />

Tat und der Tradition‘, die da alljährlich<br />

antreten, um dem Prinzen Karneval<br />

den würdigen Rahmen zu geben.<br />

Es waren zwei große Zahnräder, die<br />

ineinander griffen. Mehrfach wurde<br />

mir vom Publikum bestätigt, dass die<br />

Symbiose <strong>von</strong> Anfang an stimmig war,<br />

vom Aufmarsch mit der stolzen Kapelle,<br />

dem Einmarsch, dem gemeinsamen<br />

Programm und der individuellen Verabschiedung.<br />

Verbunden wur den die<br />

Aktionen immer mit Humo r und Frohsinn,<br />

sodass jeder einzelne stolz war<br />

‚part of the show‘ zu sein, um <strong>von</strong> diesen<br />

Erlebnissen ein ganzes Leben lang<br />

zehren zu können.“<br />

„Niemand kann sich<br />

vorstellen, was es<br />

bedeutet, eine eigene<br />

Garde zu haben. “<br />

Ex­Prinz Roger I. Lothmann (2007)<br />

„Als mein Hofstaat und ich die Jungs<br />

der Garde bei den ersten Schritten<br />

auf den Brettern, die die Welt bedeuten,<br />

erlebten, waren wir sehr erleichtert,<br />

sie haben uns ein bisschen<br />

das Lampenfieber genommen. Allein<br />

das Wissen, die Jungs dabei zu haben,<br />

war ein befreiendes Gefühl. Von<br />

der ersten Sekunde an trafen wir auf<br />

eine freundliche, tolerante, gut gelaunte<br />

Mannschaft, die sich ganz<br />

in den Dienst der Sache stellte, um<br />

Prinz und Hofstaat würdig durch die<br />

Session zu leiten. Gleich zu Beginn<br />

ist mir aufgefallen, wie gut die Garde<br />

die Namen des Hofstaats kannte,<br />

und die Jungs auch gleich richtig angesprochen<br />

wurden. Mein besonderer<br />

Dank gilt dem Kommandanten<br />

Markus Bongers und seinem Vize<br />

Dirk Trampen, denen auf der Bühne<br />

niemals die flotten Sprüche ausgegangen<br />

sind, und die uns immer<br />

mit viel Esprit und manchem Augenzwinkern<br />

angekündigt haben.“<br />

Ex­Prinz Frank II. Prömpeler (2008)<br />

„Rosenmontag 2008. Nass und kalt<br />

war es. Pitschnass und trotzdem<br />

überglücklich erreichten wir mit dem<br />

Prinzenwagen den Markt. Da wurde<br />

mir erst richtig klar: In gut 48 Stunden<br />

ist es vorbei! Am Veilchendienstag<br />

wachte ich ohne Stimme auf, die<br />

ich aber im Laufe des Tages zum Theaterball<br />

wiederfand. Ein letzter, gemeinsamer<br />

Auftritt im Stadttheater,<br />

und die Uhr raste unaufhaltsam gen<br />

Mitternacht zu. Im Foyer ertönten ein<br />

letztes Mal unser ‚Vür fiere Karneval‘<br />

und mein letztes ‚Oche Alaaf‘ als<br />

Prinz dieser Stadt. Nun war es soweit.<br />

Mit einem lachenden und einem weinenden<br />

Auge ging unsere Session zu<br />

Ende. Ich wurde entkleidet und die<br />

Garde trug mich hinaus. In diesem<br />

Moment überkam mich ein Gefühl<br />

<strong>von</strong> Geborgenheit!“


Ex­Prinz Thomas I. Ebert (<strong>2009</strong>)<br />

„Die Prinzengarde, mein Hofstaat und<br />

ich waren wie eine eng mit einander<br />

verbundene Familie. Die Garde dabei<br />

zu haben, motivierte ungeheuer und<br />

wir hatten auch unseren Spaß dabei.<br />

Da gab es die nette Episode bei einer<br />

kleineren Veranstaltung: Als wir eintrafen,<br />

erfuhren wir, dass alle Künstler<br />

abgesagt hatten. Prinzengardist Egon<br />

Klinkenberg trat mutig ans Mikro und<br />

sang stimmgewaltig den <strong>von</strong> ihm<br />

umgetexteten Hit: ‚Ein Stern, der über<br />

uns’rer Garde steht...’. Er merkte gar<br />

nicht, dass wir alle klamm heimlich<br />

hinter der Bühne verschwanden. Ahnungslos<br />

sang er weiter und badete<br />

im Applaus. Immer waren Garde und<br />

Gardekapelle wie ein Lebenselixier.<br />

Wenn man nach 18 Auftritten kaum<br />

noch seine Knochen spürte und nach<br />

Mitternacht dann im Eurogress eintraf,<br />

wirkte es wie ein Wunder, wenn<br />

die Prinzengarde zum Einmarsch Aufstellung<br />

nahm und vorneweg die Kapelle<br />

das ‚Hurra tsching bumm’ ertönen<br />

ließ. Das motivierte derart, dass<br />

man bis zum Morgen durchgehalten<br />

hätte. Danke, liebe Freunde“.<br />

So versteht es sich wie <strong>von</strong> selbst, dass<br />

das Prinzenkops beim <strong>AKV</strong> seine traditionsreiche,<br />

närrisch 11. Küchenparty<br />

„Gans janz anders“ am Elften im Elften<br />

<strong>2009</strong> zu Ehren der 100 Jahre alten<br />

Prinzengarde unter das bekennende<br />

Motto stellt: „Garde muss sein!“<br />

Seien also die Öcher Fastelovvendsfrönnde<br />

und gleichermaßen die Reitsport<br />

begeisterten <strong>Aachen</strong>er jener<br />

Stammtischrunde <strong>von</strong> Geschäftsleuten<br />

aus dem Pontviertel dankbar, die<br />

im Januar anno 1910 in der Restauration<br />

und Brennerei Crumbach in der<br />

Pontstraße einen ‚<strong>Aachen</strong>er Reitverein<br />

1910 – Prinzenbegleitung zu Pferde‘<br />

aus der Taufe gehoben haben. Denn<br />

eins hatten diese Herren um ihren<br />

ers ten Vereinsvorsitzenden, Metzgermeister<br />

Franz Schmitz, gemeinsam:<br />

Sie hatten während der Militärzeit<br />

als Kavalleristen gedient und wollten<br />

nun das Reiten auch im zivilen Leben<br />

weiterführen. Daher bestand auch<br />

das Hauptziel des Vereins in der Förderung<br />

des Reitsports. Zugleich wurde<br />

in den Vereinsstatuten verankert,<br />

dass sich jeder Reiter mit seinem Pferd<br />

als Begleitung des jeweiligen Prinzen<br />

beim Rosenmontagszug zur Verfügung<br />

stellte. Und so war Tom I. Gabriel<br />

am 8. Februar 1910 der erste Prinz Karneval,<br />

der gleich <strong>von</strong> zwei Ehrengarden<br />

eskortiert wurde: wie bisher <strong>von</strong><br />

der Stadtgarde Oecher Penn und nun<br />

auch <strong>von</strong> einer Prinzenbegleitung zu<br />

Pferde.<br />

Oben:<br />

Kommandant Markus<br />

Bongers hoch zu Ross<br />

Vizekommandant Dirk<br />

Trampen und Kommandant<br />

Markus Bongers<br />

mit Thomas Borer,<br />

Ritter des Ordens wIDER<br />

DEN TIERISCHEN ERNST<br />

des Jahres 2002<br />

So, wie der junge Reitverein damals<br />

Reiterfeste und anschließende Reiterbälle<br />

im Haus Nuellens am Graben<br />

ausrichtete, so gehören Reitveranstaltungen<br />

auch heute zur permanenten<br />

Vereinsarbeit. Höhepunkt ist dabei<br />

das seit 1975 alljährliche Vier-S tädte-<br />

Turnier mit Dressuraufgaben und<br />

Springprüfungen der großen, rheinischen<br />

Garden: den Prinzengarden<br />

Köln, Düsseldorf, <strong>Aachen</strong> und dem<br />

Bonner Stadtsoldaten-Corps. Zu reiterlichen<br />

Höhepunkten zählen ebenso<br />

Auftritte im Rahmen <strong>von</strong> Dressurquadrillen<br />

bei großen, sportlichen<br />

Ereignissen des <strong>Aachen</strong>-Laurensberger<br />

Rennvereins (ALRV) im Reitstadio n<br />

Soers sowie Quadrillen-Vergleichsturniere<br />

und die seit 1937 zur Tradition<br />

gewordene, jährliche Fuchsjagd im<br />

Herbst, bei der einem Reiter in fliegendem<br />

Galopp ein Fuchsschwanz<br />

vom Ärmel gerissen wird.<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

21


22 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

www.sparkasse-aachen.de<br />

Manches ändert sich nie.<br />

Zum Glück, wie wir finden.<br />

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Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

<strong>AKV</strong> begeht mit einer festlichen Gala<br />

sein 150-jähriges Jubiläum<br />

Für eine festliche Gala des <strong>Aachen</strong>er<br />

Kar nevalsvereins anlässlich seine s<br />

150­jährigen Bestehens konnt e das<br />

Am bien te des Krönungssaals im<br />

A ache ner Rathaus nicht stilvoller<br />

sein. Bereits der Empfang der 282 geladenen<br />

Gäste durch Fanfarenbläser<br />

auf der Rathaustreppe, vorbei an den<br />

stolzen Stadtreitern hoch zu Ross und<br />

durch ein Spalier der Öcher Duemjroe<br />

fe mit ihren Hellebarden als Rathausgarde,<br />

verlieh dem Entré einen<br />

höfischen Charakter. Bei der eintreffenden<br />

Festgesellschaft dominierte<br />

bei den Damen das schwarze, große<br />

Abendkleid, bei den Herren waren es<br />

Frack oder Smoking.<br />

<strong>Der</strong> Krönungssaal zeigte sich in gedämpftem<br />

Licht, wurde im Wesentlichen<br />

vom Kerzenschein der<br />

vierarmigen Tischleuchter erhellt. Ge-<br />

dämpfter Jazz- und Swingingsound<br />

der Combo JazzLite, unter Leitung<br />

<strong>von</strong> Oliver Lutter, verstärkte die festliche<br />

Atmosphäre. Unter den Ehrengästen<br />

begrüßte <strong>AKV</strong>-Präsident Horst<br />

Wollgarten auch Bundesgesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt, den Ministerpräsidenten<br />

des Landes Nord rhein-<br />

Westfalen Dr. Jürgen Rüttgers, sowie<br />

den Kanzler des Ordens WIDER DEN<br />

TIERISCHEN ERNST Constantin Freiherr<br />

<strong>von</strong> Heeremann. Angereist waren<br />

auch Vertreter der auf das Engste<br />

befreundeten Dülkener Narrenakademie,<br />

der Narrengilde Ettlingen und<br />

der Ehrenfödle <strong>von</strong> St. Gallen.<br />

„Tradition wahren – Neues wagen“<br />

lautete der Grundtenor der Eröffnungsworte<br />

des Präsidenten. Gleichermaßen<br />

haben Höhen und Tiefen<br />

in den vergangenen 150 Jahren<br />

150 Jahre <strong>AKV</strong><br />

die Erfolgsstory des <strong>Aachen</strong>er Karnevalsvereins<br />

bewirkt. In einem „Gedankenspiel“<br />

bewies Horst Wollgarten<br />

anhand der drei Initialen A – K<br />

– V das Lebenselexier des Vereins. „A<br />

wie Alter“, seien die Mitglieder, Elferräte,<br />

Beiräte, die Medien, Förderer<br />

und Sponsoren, denen sein herzliches<br />

Dankeschön galt. „K wie Krise“<br />

spreche <strong>von</strong> schlechten Zeiten, die jedoch<br />

für gute Leute mit frischen Ideen<br />

gute Zeiten seien. Ein Beispiel dafür<br />

habe Königstein mit der Initiierung<br />

des Ordens WIDER DEN TIERISCHEN<br />

ERNST gegeben, der für „V wie Verein“<br />

und für die Stadt <strong>Aachen</strong> stehe und zu<br />

einem Zugpferd geworden sei. „Nicht<br />

nacheilen, sondern vorpreschen“ laute<br />

die Devise, resümierte der Präsident.<br />

Dr. Jürgen Rüttgers,<br />

Ministerpräsident<br />

<strong>von</strong> Nordrhein-<br />

Westfalen:<br />

„<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> hat viele<br />

Spuren hinterlassen.<br />

Sogar in meinem<br />

Kleiderschrank. Dort<br />

liegt meine <strong>AKV</strong>­<br />

Mütze. Die habe ich<br />

erhalten, nachdem<br />

ich hier einmal mit<br />

einer Kölner Karnevalsmütze<br />

an einer<br />

Festsitzung teilgenommen<br />

habe.“<br />

23


24 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

150 Jahre <strong>AKV</strong><br />

<strong>AKV</strong> begeht mit einer festlichen Gala<br />

sein 150-jähriges Jubiläum<br />

Zu einem Höhepunkt der Jubiläumsgala<br />

wurde bei Standing Ovations der<br />

Festgesellschaft die erstmalige Verleihung<br />

des goldenen Ehrenringes des<br />

<strong>AKV</strong> an <strong>Aachen</strong>s Oberbürgermeister<br />

Dr. Jürgen Linden. Damit wurden dessen<br />

außerordentliche Verdienste sowohl<br />

als <strong>AKV</strong>-Mitglied, als auch als<br />

Oberbürgermeister der Stadt <strong>Aachen</strong><br />

gewürdigt. „Nicht nur bei der Verleihung<br />

des Karlspreises geben Sie <strong>Aachen</strong><br />

ein kosmopolitisches Flair, <strong>von</strong><br />

dem manche Stadt nur träumen kann.<br />

Worte und Taten stimmen bei Ihnen<br />

überein. Sie sind nicht nur ein brillanter<br />

Redner, sondern lassen Ihren<br />

Worten auch Taten folgen. Brauchte<br />

der Tivoli beispielsweise einen neuen<br />

Namen, so müsste er Dr.-Linden-Arena<br />

heißen“, hieß es unter anderem<br />

wörtlich bei der Verleihung des Ehrenringes.<br />

In gleichem Atemzug hob<br />

der Präsident die karnevalistischen<br />

Talente Dr. Lindens hervor. „Dieser<br />

Ring ist für mich ein Symbol der Bindung<br />

an den <strong>AKV</strong>, dem ich schon immer<br />

verbunden war. Diese Bindung ist<br />

für mich jetzt noch enger geworden“,<br />

dankte der OB.<br />

In seiner Laudatio auf den <strong>AKV</strong> bezeichnete<br />

der <strong>Aachen</strong>er Oberbürgermeister<br />

den Verein als eine Art „genetischen<br />

Fingerabdruck für die Öcher<br />

Lebensart“, für die Karneval „ein Stück<br />

Heimat, Herzblut, Mentalität und regionale<br />

Philosophie“ sei. <strong>Aachen</strong> sei<br />

für den <strong>Aachen</strong>er „der Mittelpunkt der<br />

Welt, das Andante Furioso der Schöpfungsgeschichte,<br />

das Sahnehäubchen,<br />

mindestens aber das Mayonnaisetüpfelchen<br />

auf der Frittentüte“. Und im<br />

Fastelovvend dieser einmaligen Stadt,<br />

sei der <strong>AKV</strong> „der Dinosaurier unter<br />

den Vereinen, der schon aktiv war, ehe<br />

das Tote Meer geboren wurde und<br />

Ötzi in Pampers durch die Dolomiten<br />

hüpfte.“ Wer hier Elferrat sei, müsse<br />

schon staatsmännisch, stadttragend<br />

und gesellschaftlich einflussreich<br />

sein, mindestens aber einen Smoking<br />

haben. Bei manch einem käme dann<br />

der Humor <strong>von</strong> alleine. Die Krone der<br />

Krönungen aber sei die Ordensverleihung,<br />

der einzige närrische Staatsakt<br />

weltweit, das Who is who des Humors.<br />

„Dieser Tierische Ernst ist das<br />

globale Aushängeschild unserer jecken<br />

Republik, schlicht: die beste Karnevalssitzung<br />

der Geschichte“, fasste<br />

Dr. Linden zusammen.<br />

Zum künstlerischen Rahmenprogramm<br />

des Galaabends gehörten die<br />

Auftritte <strong>von</strong> Josef, Jupp und Jüppche n,<br />

des <strong>AKV</strong>-Ehrenpräsidenten D r. Dirk<br />

<strong>von</strong> Pezold als „Frank Sinatra va Oche“,<br />

der Chansonsängerin Alice Eßer sowie<br />

ein Smalltalk <strong>von</strong> <strong>AKV</strong>-Ehrenpräsident<br />

Georg Helg mit AZ-Redakteur und Ex-<br />

Prinz <strong>von</strong> 1971 Manfred Kutsch. Zwischen<br />

den Grußworten des Ministerpräsidenten<br />

und des Ordenskanzlers<br />

sowie der Laudatio des Oberbürgermeisters<br />

verwöhnte die Elisenbrunnen<br />

Gastronomie & Catering der<br />

Gebr. Hans und Roland Holland den<br />

Gaumen. Heimische Produkte wie<br />

„Chateaubriand vom Orsbacher Rinderfilet<br />

mit Heinsberger Stangenspargel,<br />

Sauc e Choron und Kartoffelrösti“<br />

beim Viergang-Menü bewiesen Euregio-Bewusstsein<br />

der Gastronomen.<br />

Allein für Service und Küche waren 41<br />

Mitarbeiter im Einsatz.<br />

Constantin Freiherr Heeremann <strong>von</strong><br />

Zuydtwyc k, Ordenskanzler des <strong>AKV</strong>:<br />

„Vor 33 Jahren wurde ich Ordensritter<br />

und habe seitdem nur einmal nicht an<br />

einer <strong>AKV</strong>­Festsitzung teilgenommen.“


Die neue E-Klasse. Willkommen zu Hause.<br />

Erleben Sie sie jetzt: bei einer Probefahrt bei uns.<br />

Zwei hochrangige Auszeichnungen: <strong>AKV</strong>-Ehrensiegelring und Goldener <strong>AKV</strong>-Ehrenring<br />

Ehre,<br />

wem Ehre gebührt<br />

Zwei hochrangige Auszeichnungen: anlässlich des 100. <strong>AKV</strong>-Jubiläums<br />

<strong>AKV</strong>­Ehrensiegelring und Goldener zum Ehrenpräsidenten ernannt. Hel-<br />

<strong>AKV</strong>­Ehrenring<br />

mut Aurel Crous (1913 – 1993) war der<br />

zweite Träger des Ringes. 1947 war<br />

Drei Ehrenpräsidenten des <strong>AKV</strong> wur­ er erstes <strong>AKV</strong>-Neumitglied der Nachde<br />

bisher der vereinsinterne Ehrensiekriegszeit, wurde 1949 <strong>AKV</strong>-Archigelring<br />

auf Lebenszeit verliehen. Den var und 1951 Elferrat. Von 1971 – 1984<br />

erstmals vergebenen Goldenen <strong>AKV</strong>­ wirkte er als <strong>AKV</strong>-Präsident und wur-<br />

Ehrenring erhielt Oberbürgermeister de im selben Jahr zum Ehrenpräsi-<br />

Dr. Jürgen Linden zum 150. <strong>AKV</strong>­Jubidenten ernannt. Kurz vor seinem Tod<br />

läum<br />

erwarb der <strong>AKV</strong> seine stadthistorische<br />

Aquensiensammlung, die seitdem als<br />

Erster Träger des <strong>AKV</strong>-Ehrensiegel- Präsenzbibliothek zugänglich ist. <strong>Der</strong><br />

ringes war der legendäre Jacques Kö- Ring (Abb. 1) befindet sich heute im<br />

nigstein (1897 – 1971). Seit 1921 <strong>AKV</strong>- <strong>AKV</strong>-Archiv. Dritter Träger des Ehren-<br />

Mitglied, war er 1927 Saalprinz im siegelringes auf Lebenszeit ist seit<br />

Karneval und <strong>von</strong> 1929 bis 1967 Prä- 1997 Georg Helg (Jg. 1936). Er regierte<br />

sident des <strong>AKV</strong>. Er war Mitbegrün- 1960 als <strong>Aachen</strong>er Prinz Karneval. Im<br />

der des Ausschusses <strong>Aachen</strong>er Karne- Zeitraum <strong>von</strong> 1962 bis 1987 gehörte er<br />

val, rief den Kinderkarneval ins Leben, 14 Jahre dem Elferrat an und war <strong>von</strong><br />

initiierte den Orden WIDER DEN TIE- 1987 bis 1997 <strong>AKV</strong>-Präsident. Er wurde<br />

RISCHEN ERNST, gründete die J acques- 1997 nicht nur zum Ehrenpräsidenten<br />

z_E_Kurhaus_A5_quer_080509 Königstein-Stiftung und 08.05.<strong>2009</strong> wurde 1959 14:25 Uhr ernannt, Seite 1 sondern auch mit dem Eh-<br />

rensiegelring ausgezeichnet. Es war<br />

eine Neuanfertigung (Abb. 2), da der<br />

alte Ring Abnutzungsmängel aufwies.<br />

Georg Helg führte als Erster den <strong>AKV</strong><br />

zur Professionalität im Erscheinungsbild<br />

als Botschafter der Stadt <strong>Aachen</strong>.<br />

Er ist der Historiker und Kenner der<br />

G eschichte des Vereins aus dem Effeff<br />

und war <strong>von</strong> 2001 bis 2004 Beiratsvorsitzender<br />

der Sammlung Crous.<br />

Mit dem anlässlich des 150. <strong>AKV</strong>-Jubiläums<br />

erstmals an Oberbürgermeister<br />

Dr. Jürgen Linden verliehenen Goldenen<br />

<strong>AKV</strong>-Ehrenring (Abb. 3) werden<br />

künftig im Verein nichtaktive Persönlichkeiten<br />

geehrt, die sich jedoch um<br />

den <strong>AKV</strong> besonders verdient gemacht<br />

haben. Es bleibt eine selten vergebene<br />

Auszeichnung.<br />

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Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

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1<br />

2<br />

3<br />

25


26 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

1. <strong>AKV</strong> Oldtimerrallye – zum ersten Mal im Jubiläumsjahr!<br />

<strong>AKV</strong><br />

„THE RAcE <strong>2009</strong>“<br />

„Lieber eine<br />

Corvette fahren,<br />

als ein Korsett<br />

tragen …“<br />

Spektakulärer Start zur 1. <strong>AKV</strong>­Oldtimer­Rallye<br />

Nostalgie pur bot sich den Blicken der<br />

Oldtimer-Fans, die sich am 9. Mai auf<br />

dem <strong>Aachen</strong>er Markt beidseitig einer<br />

Startrampe zur ersten <strong>AKV</strong>-Oldtimer-<br />

Rallye scharten. „THE RACE <strong>2009</strong>“ ging<br />

anlässlich des 150-jährigen Bestehens<br />

des <strong>AKV</strong> auf Tour. Die Kameras klickten<br />

in den Reihen der Schaulustigen und<br />

„schööön, schööön“ war ständig bewundernd<br />

zu hören, wenn <strong>AKV</strong>-Präsident<br />

Horst Wollgarten als Start-Comander<br />

die Liebhaberschätzchen mit<br />

blitzendem Chrom und gepflegtem<br />

Lack im Minutentakt starten ließ. „Das<br />

sind Wagen, die man nicht nur einfach<br />

aus der Garage nimmt. Diese hier bedürfen<br />

jeder Menge Pflege und Fürsorge“,<br />

begeisterte sich der Präsident und<br />

der nicht immer neidlose Beifall der<br />

Zuschauer bestätigte die Attraktivität<br />

der Oldies. Nur einer zeigte dem sportiven<br />

Geschehen zu seinen Füßen die<br />

kalte Schulter: Karl der Große auf dem<br />

Eäzekomp-Brunnen!<br />

Pünktlich um 11.01 Uhr hatte der <strong>AKV</strong>-<br />

Präsident mit professioneller, weißschwarzer<br />

Karofahne das Zeichen<br />

zum ersten Start der 1. <strong>AKV</strong> Oldtimer<br />

Rallye „THE RACE <strong>2009</strong>“ gegeben, die<br />

über eine 126 Kilometer lange Strecke<br />

durch die Eifel führte. Zuvor hatte<br />

er nicht nur an die mehr als einhundertjährige<br />

Erfolgsgeschichte der<br />

A achener Automobilindustrie erinnert,<br />

sondern ebenso daran, dass die<br />

Rennstrecke des Nürburgrings auf<br />

den rasanten <strong>Aachen</strong>er Testfahrer der<br />

20er Jahre, Rudolf Caracciola, aus dem<br />

„Rennstall“ der <strong>Aachen</strong>er FAFNIRWER-<br />

K E, zurückzuführen ist.<br />

Den Reigen der eine „gewisse Erotik“<br />

ausstrahlenden Fahrzeuge eröffnete<br />

mit der Startnummer 1 Paul Jedamzik<br />

mit Vera Esser als Beifahrerin in<br />

einem Ford A De Luxe Roadster, Baujahr<br />

1931. <strong>Der</strong> Wagen zählte mit zu<br />

den ältesten, teilnehmenden Oldtimern,<br />

gefolgt <strong>von</strong> Alvis Speed 20 S.A.<br />

(1932), MG NA Cresta (1937), Opel Ad-


miral Cabrio (1938), Chrysler Plymouth<br />

P10 De Luxe (1940) und einem Daimler<br />

(1948). Insgesamt schickte der <strong>AKV</strong><br />

88 Fahrzeuge on Tour. Jeder einzelne<br />

wurde vom Beifall der Schaulustigen<br />

begleitet. Viele der Fahrer sind erfahrene<br />

Rallyeteilnehmer, die bereits internationale<br />

Erfolge aufweisen können<br />

und auch regelmäßig an den bis<br />

zu 20 regionalen Rallyes teilnehmen,<br />

so zum Beispiel Europameister Hans<br />

Keller, der Heinz Kauhsen in einem<br />

356er Porsche (1959) als Beifahrer begleitete<br />

und laut Roadbook Streckenregie<br />

führte.<br />

„Da schnurrt die Katze unter der Haube“,<br />

begeisterte sich selbst der rallyeerfahrene<br />

Moderator Achim Krott<br />

beim Anblick eines Jaguars, Baujahr<br />

1956. Unterhaltsam, redegewandt,<br />

versiert und fachkundig informierte<br />

er die Zuschauer über die technischen<br />

Finessen der Oldies, klärte auf, dass<br />

ein Citroen 11 CV auch den Beinamen<br />

„Gangsterlimousine“ trägt, erhielt im<br />

Smalltalk mit dem Fahrer eines Chevro<br />

let GMC die clevere Antwort: „Lieber<br />

eine Corvette fahren, als ein Korsett<br />

tragen“, hob die Vorzüge eines<br />

Austin Healey „Frogeye“, genannt<br />

„Froschauge“ hervor und klärte die<br />

Zuschauer darüber auf, dass ein Rallyesieg<br />

weniger vom Fahrer, als <strong>von</strong><br />

seinem Beifahrer abhänge. „Anhand<br />

des Roadbooks erteilt er dem Fahrer<br />

die Anweisungen zum Abbiegen, zur<br />

Geschwindigkeit und den Finessen<br />

des Weges“, so Krott.<br />

Es war keine Seltenheit, dass Damen<br />

am Steuer saßen. Unter diesem Aspekt<br />

war auch ein Damenpokal ausgesetzt.<br />

Anne-Marie Cremer am Steuer<br />

eines Mercedes 220 S Cabrio (1958)<br />

hatte es darauf aber nicht abgesehen.<br />

„Ich fahre nicht mit, um zu gewinnen,<br />

sondern, um mit dabei zu sein“, erklärte<br />

sie vor dem Startzeichen. Hatte<br />

Liselotte Jacobs kurz zuvor noch ihre<br />

Begeisterung für ein Karmann Ghia<br />

Cabrio gezeigt, das einst ihr Jugendtraum<br />

gewesen ist, so saß sie wenig<br />

später selbst als verantwortungsbewusste<br />

Co-Pilotin an der Seite ihres<br />

Mannes Wolfgang Jacobs in einem<br />

Käfer-Cabrio (1979).<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Es versteht sich, dass auch zahlreiche<br />

gestandene Karnevalisten zu<br />

den Rallye fahrern zählten. „Wir haben<br />

unsere Pferde zu Hause gelassen<br />

und sind nun stattdessen mit 50 PS<br />

auf Oldtimern unterwegs“ scherzte<br />

Prinzengarde-Kommandant Markus<br />

Bongers, der neben Anemone Zabka<br />

in einem 1600 Käfer Cabrio (1974)<br />

als Beifahrer „die Zügel in die Hand<br />

genommen hatte“. Als Joe Gelück in<br />

einem Daimler Benz 300 SE (1964) mit<br />

einem Dreispitz am Steuer saß und<br />

in einem Mercedes Benz W121 Ponton/190<br />

B (1956) Ralph Schulenburg<br />

als Beifahrer mit einer Karnevalsmütze<br />

der Grün-Weißen Funken winkte,<br />

reagierten die Schaulustigen mit lautstarkem,<br />

dreifachem „Oche Alaaf“.<br />

Viereinhalb Stunden dauerte die Rallye.<br />

Mehr als 50 ehrenamtliche Helfer<br />

waren für einen reibungslosen Ablauf<br />

im Einsatz. Überall standen in den Ortschaften<br />

applaudierende Schaulustige<br />

am Straßenrand und wünschten<br />

den Vorbeifahrenden durch Winken<br />

und Handzeichen eine gute Fahrt. Eingebunden<br />

waren neben fünf Gleichmäßgkeits-<br />

sowie Sollzeitprüfungen<br />

auch drei Zeitaufnahmen bei der abschließenden<br />

Lousberg-Runde. „Alles<br />

ist perfekt gelaufen. Wir hatten<br />

keine Unfälle und auch keine technischen<br />

Probleme“, zeigte sich <strong>AKV</strong>-<br />

Elferrat Udo Dümenil vom Organisationsteam<br />

äußerst zufrieden. Das, was<br />

alle Rallyeteilnehmer empfunden hatten,<br />

drückte Claus Deumens aus, der<br />

mit seinem Jaguar MK2 (1962) dabei<br />

war: „THE RACE <strong>2009</strong> war perfekt organisiert<br />

und die Strecke führte durch<br />

eine reizvolle Landschaft, verlangte<br />

aber durchaus absolute Konzentration<br />

– vor allem vom Beifahrer“, berichtete<br />

er. So wertete auch Axel Prym<br />

das Jubiläumsrennen: „Diese erste<br />

Rally e war eine tolle Leistung des<br />

<strong>AKV</strong>. Es war eine sehr schöne Strecke<br />

und die freundlichen, ehrenamtlichen<br />

Helfe r waren eine große Hilfe für die<br />

88 Teams.“<br />

Am Abend fand dann in geselliger<br />

Runde im „Ratskeller“ die Siegerehrung<br />

statt.<br />

27


28 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Hohe Auszeichnung für beliebten Kabarettisten<br />

Jacques­Königstein­Kette<br />

für Jürgen Beckers<br />

„ Gelernter Gymnasiallehrer,<br />

umgeschulter Kabarettist<br />

und Herrchen <strong>von</strong> ‚Hecktor‘“<br />

„In Momenten, in denen man lachen<br />

kann, soll man sich nicht mit Sorgen<br />

und Problemen beschäftigen. Alles<br />

andere kommt automatisch“. Mit diesem<br />

Satz umreißt der beliebte und<br />

überaus erfolgreiche Kabarettist Jürgen<br />

B. Hausmann seine Lebensphilosophie.<br />

Elf Minuten vor Mitternacht<br />

zum Aschermittwoch <strong>2009</strong> erhielt er<br />

beim Theaterball aus den Händen <strong>von</strong><br />

<strong>AKV</strong>­Präsident Horst Wollgarten die<br />

höchste Auszeichnung des <strong>Aachen</strong>er<br />

Karnevalsvereins – die Jacques­Königstein­Kette.<br />

<strong>Der</strong> Präsident würdigte ihn als einen<br />

„liebenswerten und gradlinigen Redner“,<br />

der seit fünf Jahren wesentlich<br />

zum Gelingen der <strong>AKV</strong>-Festsitzungen<br />

mit beigetragen habe. So begeisterte<br />

Jürgen Beckers nicht nur die Gäste<br />

der Ordensverleihung WIDER DEN TIE-<br />

RISCHEN ERNST, sondern ebenso ein<br />

Millionenpublikum an den Bildschirmen<br />

als „Taxifahrer“ (2005), „Jockei<br />

bei den Weltritterspielen“ (2006),<br />

„Fluglotse auf dem närrischen Airport“<br />

(2007), „Saaldiener im Märchenschloss“<br />

(2008) und parlierfreudige<br />

r „Trattoria-Wirt in der Toscana“<br />

(<strong>2009</strong>).<br />

„Als mir im Jahr 2004 der damalige<br />

<strong>AKV</strong>-Präsident Dieter Bischoff anbot,<br />

bei der nächsten Festsitzung mit aufzutreten,<br />

hielt ich das für einen Witz<br />

und antwortete ihm, dass ich mich<br />

nicht auf den Arm nehmen lassen<br />

wolle“, erzählt Beckers. Schnell habe<br />

er dann gemerkt, dass es ernst gemeint<br />

war, denn die Empfehlung war<br />

vom Chefredakteur des Zeitungsverlages<br />

<strong>Aachen</strong>, Bernd Mathieu, und<br />

dessen Gattin Sabine gekommen, die<br />

Beckers durch seine Erfolgsauftritte in<br />

der <strong>Aachen</strong>er Region bereits kannten.<br />

Im smarten Alter <strong>von</strong> elf Jahren hatte<br />

1975 der neue Träger der Jacques-Königstein-Kette<br />

mit einer Büttenrede<br />

seine Bühnenlaufbahn „ganz unten“<br />

in der Kellerbar eines Schulfreundes<br />

begonnen. Daraus wurde wegen des<br />

Erfolges eine jährliche Tradition. Auf<br />

der karnevalistischen Karriereleiter<br />

erklomm er Sprosse um Sprosse, wurde<br />

in Mariadorf Sitzungspräsident im<br />

Pfarrkarneval <strong>von</strong> St. Marien und regierte<br />

letztlich 2003 als Prinz des Alsdorfer<br />

Prinzenpaares.<br />

Da ihm die Zeitspanne für Büttenreden<br />

jedoch zu eingegrenzt war, betrat der<br />

Karnevalist dann – noch unter seinem<br />

laut Stammbuch bescheinigten Namen<br />

„Jürgen Beckers“ – 1999 mit dem<br />

ersten seiner Soloprogramme auch die<br />

kabarettistische Bühne. „Hausmannskost“<br />

lautete das Motto, unter dem er,<br />

musikalisch <strong>von</strong> Harald Claßen begleitet,<br />

den lachenden Alltag zwischen<br />

Mann und Frau satirisch beleuchtete<br />

und auf die Schippe nahm. <strong>Der</strong> erste<br />

Auftritt damit im Jahr 2000 in der<br />

Stadthalle Alsdorf rief jedoch das Management<br />

eines gleichnamigen Kabarettisten<br />

auf den Plan. „Ich fand eine<br />

Lösung. Da ich in meinem Soloprogramm<br />

als Hausmann agierte, wurde<br />

daraus letztlich auch mein Künstlername<br />

Jürgen B. Hausmann“, lautet<br />

die Erklärung. Jetzt, nach zehn Jahren,<br />

gastiert er zum Jahresende <strong>2009</strong> erneut<br />

mit der „ Hausmannskost“, aufgemischt<br />

zu einem Mix aus Klassikern<br />

und aktuellen Themen. Zu erleben am<br />

29. November im <strong>Aachen</strong>er Eurogress<br />

und danach ab 6. Dezember mit drei<br />

Auftritten in der Stadthalle Alsdorf.<br />

<strong>Der</strong> eigentliche Beruf des erfolgreichen<br />

Karnevalisten, Comedians<br />

und Kabarettisten könnte nicht konträrer<br />

sein: er ist Gymnasiallehrer für<br />

Griechisch, Latein und Geschichte<br />

am Heilig-Geist-Gymnasium in Würselen.<br />

Wie verträgt oder ergänzt sich<br />

das? Wie stehen die Schüler zu ihrem<br />

Lehrer? Die Antwort spricht für sich:<br />

„Man muss aufpassen, dass der Unterricht<br />

nicht zum Kabarett wird und,<br />

trotz allem Unterhaltungswert, <strong>von</strong><br />

den Schülern auch Leistung verlangt<br />

wird.“ Worin sieht Jürgen Beckers die<br />

Grundlage seiner Erfolge? „Es sind<br />

meine Beobachtungsgabe und die<br />

Authentizität des Typs. Ich brauche<br />

keinen zu spielen, ich bin eben so.“<br />

Zu seinem Erfolgsrezept gehört auch,<br />

dass seine Reden Alltagsgeschichten<br />

beschreiben. Nie geht er dabei unter<br />

die Gürtellinie, und es sind keine<br />

Witze, die er erzählt. Wichtig sei für<br />

das Publikum, dass man dabei über<br />

sich selbst lachen könne, weil man<br />

sich im Programm wiederfindet.


„Meine Programme erwachsen aus<br />

der heimischen Wärme der Region<br />

und der Beobachtung der Menschen.<br />

Man muss zuhören können und dann<br />

auf das Wesentliche kürzen“, plaudert<br />

Jürgen Beckers aus dem Nähkästchen.<br />

So sei auch „Hecktor“ entdeckt<br />

worden. „Ich saß auf einer Bank und<br />

hörte, wie sich hinter der Hecke zwei<br />

Hundebesitzer über ihre Vierbeiner<br />

unterhielten. Die Grundidee war geboren.“<br />

Dass künftig als neue Erdenbürgerin<br />

auch das kleine Töchterchen<br />

Marie den Papa zu neuen Reden beflügeln<br />

wird, steht außer Frage. Das Wichtigste<br />

aber bei d’r Hausmann sei, „die<br />

richtije deutsche Jramahtick“ der <strong>Aachen</strong>er<br />

Region zu beherrschen. Kennt<br />

dieser Meister der Wortakrobatik und<br />

espritvolle Redner auch Lampenfieber?<br />

„Ja, sogar tierisches Lampenfieber.<br />

Selbst bei kleineren Auftritten.“<br />

Wie erlebte Jürgen Beckers bei der<br />

Festsitzung den neuen Ritter <strong>Mario</strong><br />

Adorf und was schätzt er an dem<br />

Weltstar? „<strong>Der</strong> Schauspieler hat eine<br />

übergroße Begabung und jahrzehntelange<br />

Erfahrung. Das kann keiner<br />

wettmachen“, so die Antwort. Hinter<br />

der Bühne sei <strong>Mario</strong> Adorf sehr angespannt,<br />

überaus konzentriert und<br />

auch etwas nervös gewesen. „Die Konzentration<br />

auf eine Rolle ist das Entscheidende<br />

bei einem Künstler. Einige<br />

aber verhielten sich vor ihrem Auftritt<br />

so, als seien sie schon hundert Mal am<br />

Broadway aufgetreten,“ spöttelt Jürgen<br />

Beckers.<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

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29


30 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

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In vino veritas …<br />

Seit 30 Jahren wächst und gedeiht ein<br />

Wein närrischer Freundschaftsbande<br />

in <strong>Aachen</strong> …<br />

Man schrieb den 31. März 1979, als <strong>von</strong><br />

mutigen Winzern auf dem Südhang<br />

des Wingertsbergs in <strong>Aachen</strong> der bis<br />

dahin nördlichste Weinberg Europas<br />

angelegt wurde. Profilierte Karneva<br />

listen der KG Trierer Heuschreck<br />

und des <strong>Aachen</strong>er Karnevalsvereins<br />

setzten voller Enthusiasmus gemeinsam<br />

mit Oberbürgermeister Kurt<br />

Ma langré (<strong>Aachen</strong>) und dem Trierer<br />

Amts rat Hans Hardt (Trier) 9 x 11 zarte<br />

Pflänzchen in den Boden. Nur ein Rebstock<br />

mehr hätte gewerblichen Anbau<br />

bedeutet. Die „närrischen“ Winzer bekräftigten<br />

mit diesem jungen Weinberg<br />

erneut ihre schon damals seit 150<br />

Jahren bestehende Freundschaft. Begonnen<br />

hatte sie einst 1829 zwischen<br />

den „Heuschrecken“ und den „Florresen“<br />

der Muttergesellschaft des <strong>AKV</strong>.<br />

Nun muss man wissen, dass es am<br />

Wingertsberg bereits in früheren Jahrhunderten,<br />

als das Klima in <strong>Aachen</strong><br />

noch wärmer war, Weinanbau gegeben<br />

hat. Belegt ist, dass es schon in<br />

einer 812 <strong>von</strong> Karl dem Großen erlassenen<br />

Wirtschaftsordnung den Bürgern<br />

streng untersagt wurde, „Trauben<br />

beim Auspressen mit Füßen zu<br />

treten“, und seit 1333 belegen alte<br />

Stadtrechnungen regelmäßige Ausgaben<br />

für das „Schneiden <strong>von</strong> sieben<br />

Weingärten“ im Stadtgebiet. Noch bis<br />

zum dreißigjährigen Krieg machten<br />

erhobene Weinsteuern mehr als die<br />

Hälfte aller städtischen Einnahmen<br />

aus. So war es den <strong>Aachen</strong>ern sogar<br />

untersagt, ihren Wein im benachbarten<br />

Burtscheid zu trinken!<br />

Die <strong>Aachen</strong>er Ratsherren des 18. Jahrhunderts<br />

beschränkten sich jedoch<br />

nicht nur wie heute auf eine „närrische<br />

Ratssitzung“ vor dem Fettdonnerstag,<br />

um zum Weinbecher zu greifen.<br />

Zwölf wuchtige Zinnkrüge aus<br />

dem Rathausschatz, mit einem Fassungsvermögen<br />

<strong>von</strong> je 4,14 Litern, beweisen,<br />

dass es diese Herren gewohnt<br />

waren, während ihrer Ratssitzungen<br />

ausgiebig einem Humpen edlen Rebensafts<br />

zuzusprechen, und bald waren<br />

die „Ratspräsenzen“ – besser bekannt<br />

als „Saufgroschen“ – im Wert<br />

<strong>von</strong> 8, 16 oder 32 <strong>Aachen</strong>er Mark nicht<br />

nur für Ratsherren ein gängiges, wenn<br />

auch inoffizielles Zahlungsmittel.<br />

<strong>Der</strong> Neustart zum <strong>Aachen</strong>er Weinanbau<br />

anno 1979 hatte pünktlich um<br />

11.11 Uhr damit begonnen, dass der<br />

Trierer Winzermeister Herbert Oberbillig<br />

die erste Rebe anschnitt und der<br />

damalige <strong>AKV</strong>-Präsident Helmut A.<br />

Crous einen Schuss echtes Moselwasser<br />

über die zarten Wurzeln goss. Gute<br />

Wünsche begleiteten die jungen Rebstöcke.<br />

„Zur Ehre der alten, deutschen<br />

Kaiserstadt <strong>Aachen</strong> und zur Ehre der<br />

alten, römischen Kaiserstadt Trier und<br />

als Symbol herzlicher Freundschaft<br />

zwischen den Bürgern beider Städte<br />

mögen diese Reben wachsen, blühen<br />

und gedeihen und reiche Frucht tragen,“<br />

erklärte Hans Hardt.<br />

30 Jahre „Öcher Heuschreck Durchbruch“<br />

Seinen Namen „Öcher Heuschreck<br />

Durchbruch – Riesling-Wein“ erhielt<br />

der Wein bereits wenige Tage später<br />

vom damaligen Bundespräsidenten<br />

und Ordensritter WIDER DEN TIE-<br />

RISCHEN ERNST (1974) Walter Scheel,<br />

der dem <strong>AKV</strong> am 4. Mai schrieb: „Herzlich<br />

gratuliere ich zum wieder aufgenommenen<br />

Weinbau in <strong>Aachen</strong>. Ich<br />

freue mich schon jetzt auf das Jahr<br />

1984 und hoffe, dass der Öcher Heuschreck<br />

ein wirklicher ‚Durchbruch‘<br />

wird.“ <strong>Der</strong> Jungfernwein wurde dann<br />

1982 geerntet, obwohl unter der rührigen<br />

Pflege des Stadtgartenamtes<br />

mit seinem Direktor Gerhard Groetzner<br />

bereits 1981 eine erste, bescheidene<br />

Ernte hätte eingefahren werden<br />

können – wenn nicht Amseln und<br />

Stare schneller gewesen wären und<br />

nur leer gepickte Dolden zurückließen!!!<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

31


32 Journal 4 | <strong>2009</strong> 30 Jahre „Öcher Heuschreck Durchbruch“<br />

In vino veritas …<br />

Allein der damalige <strong>AKV</strong>-Vizepräsident<br />

Karl Schumacher hatte zwei<br />

Tage zuvor noch eine Kostprobe der<br />

Reben erhascht. „Die Dinger hatten<br />

zwar eine harte Haut und schmeckten<br />

herb, aber es war auch eine gewisse<br />

Süße zu entdecken“, urteilte er<br />

als Weinkenner. Nicht zuletzt hatten<br />

er und sein Trierer Amtsbruder, Vizepräsident<br />

Ernst Hoffmann, 1978 bei<br />

einem „kühlen Blonden“ im <strong>Aachen</strong>er<br />

„Postwagen“ über edle Moselweine<br />

philosophiert und dabei die Idee geboren,<br />

auch hier wieder einen Weinberg<br />

anzulegen. Bodenproben wurden<br />

auf Eignung überprüft, bei der<br />

Europäischen Gemeinschaft in Brüssel<br />

musste eine Genehmigung für den<br />

„Trierer Export <strong>von</strong> Rebstöcken zum<br />

Anbau in <strong>Aachen</strong>“ eingeholt werden<br />

und die Stadt <strong>Aachen</strong> sich schließlich<br />

bereit erklären, den Wingertsberg an<br />

den <strong>AKV</strong> zu verpachten.<br />

111 Pfennige sollte die<br />

jährliche, närrische Pacht<br />

betragen – oder in Naturalien verrechnet<br />

11 Flaschen einer jeden Ernte – zu<br />

erbringen bei den Närrischen Ratssitzungen<br />

vor jedem Fettdonnerstag.<br />

So wurde es an jenem 31. März 1979<br />

beim Rathausempfang vereinbart, als<br />

40 Trierer „Heuschrecken“ mit den ursprünglich<br />

11 x 11 Setzlingen angereist<br />

waren. „Es war das erste Mal, dass ich<br />

gelinkt wurde“, erinnerte sich der damalige<br />

OB Kurt Malangré an die erste<br />

Pachtzahlung, entpuppten sich doch<br />

die Flaschen nur im Piccolo-Format<br />

<strong>von</strong> 0,375 Liter. Was damit alljährlich<br />

geschieht, verrät Oberbürgermeister<br />

Dr. Jürgen Linden in einem Blitzinterview:<br />

Alljährlich erhält die Stadt <strong>Aachen</strong> <strong>von</strong><br />

den <strong>AKV</strong>­Hobbywinzern 11 Flaschen<br />

„Öcher Heuschreck Durchbruch“ als<br />

Pachtzins. Was geschieht damit?<br />

Dr. Linden:<br />

In der Regel werden die Flaschen an<br />

die im Rat vertretenen Fraktionen verteilt.<br />

Verschiedentlich haben wir aber<br />

auch schon einen Teil des Weines wegen<br />

seines Seltenheitswertes für besondere<br />

Benefizzwecke eingesetzt.<br />

So erinnere ich mich, dass wir vor Jahren<br />

diesen Öcher „Spitzenwein“ sogar<br />

nach Tschechien exportierten, um<br />

damit in Brünn zum Erhalt der berühmten<br />

Villa Tugendhat beizutragen.<br />

Sie war 1929/30 nach den Plänen des<br />

bedeutenden <strong>Aachen</strong>er Architekten<br />

Ludwig Mies van der Rohe errichtet<br />

worden und gilt als ein Meilenstein<br />

der modernen Architektur.<br />

Haben Sie selbst einmal schon den<br />

edlen Tropfen vom Wingertsberg probiert?<br />

Dr. Linden: Dieser Wein ist ja eine absolute<br />

Rarität, weil es nur sehr wenige<br />

Flaschen da<strong>von</strong> gibt. Von daher ist<br />

er eher ein Sammlerstück, als ein Konsumartikel.<br />

Ich selbst habe ihn noch<br />

nicht probieren können. Von anderen<br />

aber habe ich erfahren, dass er zu<br />

Recht den <strong>von</strong> Walter Scheel kreierten<br />

Namen „Öcher Heuschreck Durchbruch“<br />

trägt.<br />

„… es war auch eine gewisse Süße zu entdecken.“<br />

Die gemeinsamen Weinlesen garantieren<br />

regelmäßige, freundschaftliche<br />

Begegnungen zwischen den Trierer<br />

Entwicklungshelfern in Sachen Weinanbau<br />

und den <strong>Aachen</strong>er Neu-Winzern.<br />

Stets ist der aktuelle Hochadel<br />

gekrönter Häupter bei diesen Familienfesten<br />

dabei: noch amtierende und<br />

designierte Karnevalsprinzen, Weinköniginnen<br />

und Weinprinzessinnen.<br />

Galant erweisen sich die Prinzen dabei<br />

den Weinmajestäten als diensteifrige<br />

Erntehelfer. Sie wiederum vermitteln<br />

ihre Philosophien zum Wein.<br />

„Schade, dass man Wein nicht streicheln<br />

kann“, zeigte zum Beispiel 2006<br />

Weinkönigin Ursula II. ihre Gefühle für<br />

edle Rebensäfte. Von ihrer Anmut hingerissen,<br />

erklärte damals <strong>AKV</strong>-Kellermeister<br />

Helmut Schultz spontan: „Königin,<br />

ich werde euch die Schlüssel des<br />

Weinbergs übergeben und euch stets<br />

hilfreich zur Seite stehen.“<br />

Warten wir nun gespannt auf die diesjährige<br />

Jubiläumslese am 10. Oktober<br />

auf dem Wingertsberg.


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33


34 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> gratuliert<br />

seinen Jubilaren <strong>2009</strong><br />

Mitgliedstreue hielten dem <strong>AKV</strong> über<br />

25<br />

30<br />

35<br />

40<br />

45<br />

50<br />

55<br />

25 Jahre:<br />

Harald Baal<br />

Hans Brandenburg<br />

Willibert Buchty<br />

Ricardo de Bernardi<br />

Michel Henrotte<br />

Peter Jordan<br />

Kurt Malangré<br />

Hilger Nadenau<br />

Hans-Günter Radermacher<br />

30 Jahre:<br />

Helmut Baal<br />

Werner G. Jacobs<br />

Herbert Möller<br />

Rudolf Thomas<br />

35 Jahre:<br />

Rolf Einmahl<br />

Rudolf Emshoff<br />

Joseph Laschet<br />

Dr. Walter Lentzen<br />

Peter Edmund Maus<br />

Dieter Poll<br />

Eckard Prell<br />

40 Jahre:<br />

Otmar Schwind<br />

45 Jahre:<br />

Herbert Olbrich<br />

Peter Nikolaus Schmetz<br />

50 Jahre:<br />

Dr. Hans Bertram<br />

Georg Helg<br />

Bert Nadenau<br />

Konstantin Steffens<br />

55 Jahre:<br />

Josef Wetten<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> gratuliert seinen Jubilaren<br />

Es vollendeten beziehungsweise<br />

vollenden <strong>2009</strong> das<br />

70<br />

75<br />

80<br />

85<br />

95<br />

70. Lebensjahr:<br />

Hans Brandenburg<br />

Rolf Dunkelberg<br />

Hans-Günter Radermacher<br />

Wolfgang Weißleder<br />

Dieter Neundorf-Nicolaye<br />

75. Lebensjahr:<br />

Helmut Baal<br />

Dr. Helmut Günter Linde<br />

Kurt Malangré<br />

Konsul Hans-Josef Thouet<br />

80. Lebensjahr:<br />

Heinz-Josef Tychon<br />

Paul Rosen<br />

85. Lebensjahr:<br />

Jürgen Eidens<br />

Erich Stump<br />

95. Lebensjahr:<br />

Wilhelm Bours<br />

VOR 80 JAHREN:<br />

1929: „Eisprinz“ Ernst I. Nießen mit<br />

dem ers tem Rosenmontagszug nach<br />

dem 1. Weltkrieg<br />

1929 gab es unter dem Motto: „Sang<br />

und Klang im <strong>Aachen</strong>er Karneval“<br />

nach 18 Jahren endlich wieder einen<br />

Rosenmontagszug. Als Tollität regierte<br />

der 32-jährige Ernst I. Niessen, <strong>von</strong><br />

Beruf Gold- und Silberschmied sowie<br />

Uhrenfachmann. Sein Motto lautete:<br />

„Jecke los Jecke langs“. Ernst I.<br />

Niessen, der 1922 als Ehrenhut in den<br />

<strong>AKV</strong> eingetreten war, avancierte später<br />

zum Oberehrenhut und ging als<br />

„Eisprinz“ in die Geschichte ein, da<br />

bei seinem Rosenmontagszug am 11.<br />

Februar minus 20,3 Grad herrschten.<br />

Bier- und Weinflaschen platzten in<br />

der Kälte und für die Schaulustigen<br />

am Straßenrand gab es heiße Bouillon<br />

und Glühpunsch. Er war der erste<br />

Prinz Karneval, der einen eigenen<br />

Orden verlieh. Seine Amtszeit währte<br />

über fünf Sessionen, da es aufgrund<br />

der Wirtschaftskrise erst wieder 1934<br />

einen Prinzen und einen Rosenmontagszug<br />

gab. Für viele Karnevalsvereine<br />

war er in dieser Zwischenzeit ein<br />

großer Förderer. Von 1929 bis 1968 gehörte<br />

Ernst Niessen dem <strong>AKV</strong>-Elferrat<br />

an und danach bis zu seinem Tod vor<br />

40 Jahren am 1. April 1969 dem Senat.


Hit the Road<br />

JECK …<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

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Die Unternehmen der Jacobs Gruppe<br />

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Autohäusern der Jacobs Gruppe:<br />

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35


36 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

<strong>AKV</strong> spendet stattliche Summe an die Sammlung Crous<br />

9.000 Euro Reinerlös<br />

der <strong>AKV</strong>-Jubiläums-Lounge<br />

<strong>AKV</strong> spendet der stadthisto<br />

rischen Sammlung<br />

Crous 9.000 Euro als<br />

Rein erlös seiner Jubiläums­<br />

Lounge im Pullman Hotel<br />

A achen „Quellenhof“.<br />

Anlässlich seines 150­jährigen Bestehens<br />

hatte der <strong>Aachen</strong>er Karnevalsverein<br />

am 18. Januar <strong>2009</strong> zu einer<br />

TOP­Lounge in das Hotel Pullman<br />

A achen „Quellenhof“ eingeladen. <strong>Der</strong><br />

Reinerlös des Festabends war für die<br />

stadthistorische Sammlung Crous bestimmt.<br />

Jetzt konnte <strong>AKV</strong>-Präsident Horst<br />

Wollgarten an den Beiratsvorsitzenden<br />

der Sammlung und <strong>AKV</strong>-Elferratsherren,<br />

Bernd Carl, einen Scheck<br />

über die stolze Summe <strong>von</strong> 9.000<br />

Euro übergeben. Die Höhe dieses beachtlichen<br />

Betrages war durch zusätzliche<br />

Spendengelder möglich geworden.<br />

Wollgarten dankte insbesondere<br />

„Quellenhof“-Direktor Olaf Offers und<br />

TOP Magazin-Chefredakteur Wolfgang<br />

Habedank für ihre engagierte<br />

Unterstützung, die entscheidend zum<br />

Gelingen dieses Gala-Abends beigetragen<br />

hatte. So war es den Kontakten<br />

des Quellenhof-Direktors zu verdanken,<br />

dass auch das Kölner Dreigestirn<br />

und die Kölner Ehrengarde das illustre<br />

Programm mit ihren Auftritten bereicherten.<br />

In seinen Dankesworten ging Bernd<br />

Carl kurz auf die Geschichte der<br />

Samm lung Crous ein, die der <strong>AKV</strong> 1993<br />

als Privatsammlung <strong>von</strong> ihrem Ehrenpräsidenten<br />

Helmut A. Crous durch<br />

einen Kaufvertrag erworben hatte.<br />

Im Sinne des Sammlers sollte sie dadurch<br />

der Öffentlichkeit zur Nutzung<br />

zugänglich werden. Heute wird sie als<br />

gemeinnützige GmbH geführt und ist<br />

in ständigem Wachstum begriffen. So<br />

umfasst die inzwischen durch Zukäufe<br />

und Schenkungen erweiterte Präsenzbibliothek<br />

allein 5.000 Druckschriften<br />

zur Historie <strong>Aachen</strong>s und der Region.<br />

Daneben vergrößert sich kontinuierlich<br />

der Bestand an historischen Fotos<br />

und Ansichtskarten. „Im vergangenen<br />

Jahr kamen allein weitere 500 Bücher<br />

hinzu. Wir müssen nun als Erstes<br />

eine dringend für die Bibliothek<br />

erforderlich gewordene, vier Meter<br />

lange Schrankwand anfertigen lassen<br />

und werden dazu etwa 5.000 Euro<br />

des Spendenbetrages verwenden“,<br />

so der Beiratsvorsitzende. Gleichzeitig<br />

bekundete er das starke Interesse<br />

der Sammlung an Schenkungen alter<br />

<strong>Aachen</strong>er Druckschriften, Bücher, Grafiken<br />

und Postkarten.<br />

Ansprechpartner ist hierfür Bernd<br />

Oligschläger, Telefon: 0241­573179.


Eine weitere finanzielle Unterstützung<br />

fließt der Sammlung Crous durch das<br />

nun bereits 4. Benefiz-Golfturnier um<br />

den Wanderpokal der Deutschen Bank<br />

zu. In bewährter Form fand es am 20.<br />

Juni dieses Jahres wiederum auf der<br />

Golfanlage „Haus Kambach“ statt. Die<br />

einhundert Teilnehmer spielten in geselliger<br />

Atmosphäre im Vierer-Zählspiel<br />

mit Auswahldrive nach Stableford<br />

über 18 Löcher.<br />

Das Interesse der <strong>Aachen</strong>er an ihrer<br />

Stadtgeschichte ist groß. Das zeigt<br />

sich am Verkauf <strong>von</strong> bereits eintausend<br />

Exemplaren des Buches: „Mit<br />

närrischem Frohsinn WIDER DEN TIE-<br />

RISCHEN ERNST“, das zum 150-jährigen<br />

Jubiläum des <strong>AKV</strong> herausgegeben<br />

wurde. „Darin wird nicht nur die<br />

Vereinsgeschichte dargestellt, sondern<br />

eng damit verbunden auch die<br />

Geschichte der Stadt. Es ist ein Buch,<br />

das in jedem <strong>Aachen</strong>er Bücherschrank<br />

seinen Platz haben sollte“, fügte Wollgarten<br />

hinzu.<br />

Info:<br />

www.akv.de<br />

www.fmh-aachen.de • E-Mail: kontakt@fmh-aachen.de<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

37


38 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Veranstaltungen | Termine<br />

Mitgliederversammlung<br />

Dienstag, 25. August <strong>2009</strong>, 19.30 Uhr<br />

Lenné-Pavillon<br />

<strong>AKV</strong> Sommerfest<br />

Sonntag, 30. August <strong>2009</strong>, 12.00 Uhr<br />

Tellschützenwiese Burtscheid<br />

Weinlese<br />

Samstag, 10. Oktober <strong>2009</strong>, 11.00 Uhr<br />

Wingertsberg<br />

<strong>AKV</strong> Bierabend<br />

Freitag, 6. November <strong>2009</strong>, 19.30 Uhr<br />

<strong>AKV</strong>-Bierabend für den Verein und seine Freunde in den<br />

Räumen der Sammlung Crous in der Kurhausstraße 2c<br />

Prinzenvorstellung im Rathaus<br />

Mittwoch, 11. November <strong>2009</strong>, 11.11 Uhr<br />

Rathaus<br />

Sessionsauftakt AAK Open Air<br />

Mittwoch 11. November <strong>2009</strong>, 11.30 Uhr<br />

Holzgraben<br />

Gans janz anders – Küchenparty<br />

Mittwoch, 11. November <strong>2009</strong>, 18.30 Uhr<br />

Lenné-Pavillon, Veranstalter ist das Prinzenkorps im <strong>AKV</strong><br />

Prinzenproklamation<br />

Veranstaltungskalender und Termine<br />

Freitag, 8. Januar 2010, 19.30 Uhr<br />

Eurogress, Informationen dazu gibt es bei der Geschäftsstelle<br />

oder unter www.akv.de<br />

<strong>AKV</strong> Ritter Nacht 2010<br />

Freitag, 29. Januar 2010, 20.00<br />

Pullman <strong>Aachen</strong> Quellenhof<br />

60. Verleihung des Ordens<br />

WIDER DEN TIERISCHEN ERNST 2010<br />

Samstag, 30. Januar 2010, 20.00 Uhr<br />

Die Festsitzung zur 60. Verleihung im Eurogress<br />

Open Air Holzgraben<br />

Samstag, 6. Februar 2010, 10.30 Uhr<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> lädt zur Open-Air-Sitzung auf dem Holzgraben ein.<br />

Florresei Palast<br />

Samstag, 13. Februar 2010, 20.00 Uhr<br />

Ballsaal Altes Kurhaus<br />

Kaffee, Kids & Kokolores<br />

Sonntag, 14. Februar 2010, 14.30 Uhr<br />

Ballsaal Altes Kurhaus<br />

Theaterball<br />

Dienstag, 16. Februar 2010, 19.45 Uhr<br />

<strong>AKV</strong>-Abschlussball mit Verabschiedung des Prinzen im<br />

Theater <strong>Aachen</strong><br />

2. <strong>AKV</strong> Oldtimer Rallye<br />

„THE RACE 2010“<br />

Samstag, 29. Mai 2010, 11.00 Uhr<br />

Markt<br />

weitere Informationen: www.akv.de


Unsere Partner im Gespräch<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> sprach mit:<br />

Eine feste Größe<br />

im <strong>Aachen</strong>er<br />

Karneval: <strong>Der</strong><br />

Zentis­Kinderkarne<br />

vals preis<br />

(Hier die Preisträger<br />

2008,<br />

die Kinder der<br />

Katho lischen<br />

Grund schule<br />

Passstraße.)<br />

Karl­Heinz Johnen,<br />

Geschäftsführer der Firma ZENTIS<br />

In diesem Jahr blickt der <strong>AKV</strong> auf<br />

sein 150­jähriges Bestehen zurück.<br />

Was wünschen Sie ihm für die weitere<br />

Zukunft?<br />

Vor allem wünsche ich ihm auch künftig<br />

begeisterte und motivierte Mitglieder,<br />

die voller Leidenschaft und<br />

Engagement die Ziele des <strong>AKV</strong> vorantreiben<br />

und immer wieder neu beleben.<br />

Darüber hinaus wünsche ich dem<br />

Verein eine weiterhin glückliche Hand<br />

bei der Auswahl der Ritter.<br />

Begrüßen Sie die Entscheidung<br />

des <strong>AKV</strong>, sich bei der Wahl eines Ordensritters<br />

WIDER DEN TIERISCHEN<br />

ERNST nicht allein auf Politiker zu<br />

konzentrieren, sondern auch auf Persönlichkeiten<br />

des gesellschaftlichen<br />

Lebens, der Kunst, des Sports, der Wissenschaften<br />

und der Wirtschaft?<br />

Eine Konzentration auf Politiker bei<br />

der Ritterwahl ist nicht zwingend erforderlich.<br />

Allerdings sollte bei der<br />

Wahl der Ritter strikt beachtet werden,<br />

dass keine zu große Nähe zu bestimmten<br />

Unternehmen besteht,<br />

durch die der Eindruck <strong>von</strong> Schleichwerbung<br />

entstehen könnte. Das wäre<br />

eher kontraproduktiv zu bewerten.<br />

Welche Bedeutung messen Sie<br />

dem <strong>AKV</strong> als einem Repräsentanten<br />

<strong>Aachen</strong>s über die Stadtgrenzen hinaus<br />

bei?<br />

Seine Rolle als Repräsentant unserer<br />

Stadt bewerte ich sehr hoch. Allein<br />

schon die Liste der Ritter und der Besucher<br />

der Ordensverleihungen unterstreichen<br />

die Bedeutung des Vereins<br />

weit über die Stadtgrenzen<br />

hinaus. Gespräche mit unseren Kunden<br />

aus anderen Teilen Deutschlands<br />

– auch außerhalb der rheinischen Karnevalshochburgen<br />

– bestätigen, dass<br />

der <strong>AKV</strong> ein hohes Maß an Aufmerksamkeit<br />

findet.<br />

Ist es für Sie als Sponsor wichtig,<br />

dass die Festsitzung WIDER DEN<br />

TIERISCHEN ERNST weiterhin im Ersten<br />

Programm (ARD) zur Prime­Time<br />

übertragen wird?<br />

Die Platzierung des Formats ist für<br />

uns als Sponsor <strong>von</strong> besonders hoher<br />

Relevanz. Bei Einsatz unserer Budgets<br />

stellen für uns Senderauswahl<br />

und Sendeplatz das oberste Entscheidungskriterium<br />

dar. Angesichts der<br />

aktuellen Budgetgröße sind sowohl<br />

die Platzierung bei der ARD, als auch<br />

die Ausstrahlung zur Prime-Time unverzichtbar.<br />

Sponsoren<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Welche besondere Verbundenheit<br />

zum <strong>AKV</strong> haben Sie persönlich?<br />

Zwar bin ich kein gebürtiger Rheinländer,<br />

habe jedoch meine Kindheit<br />

in A achen verbracht. Daher hatte ich<br />

schon früh Kontakt zum <strong>Aachen</strong>er<br />

Karneval, für den sich daraus eine bis<br />

heute anhaltende Begeisterung entwickelt<br />

hat. <strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> war dabei immer<br />

für mich ein Bestandteil des A achener<br />

Karnevals. Viele Freunde und Bekannte<br />

haben sich an verschiedenen Stellen<br />

und Positionen des <strong>AKV</strong>s engagiert,<br />

sodass sich seit jeher Berührungspunkte<br />

ergaben.<br />

Anm. der Redaktion:<br />

Heinz-Gregor Johnen (Foto) war 1992<br />

sofort <strong>von</strong> der Idee des damaligen<br />

<strong>AKV</strong>-Geschäftsführers Helmut Strack<br />

be geis tert, einen Zentis-Kinderkarnevalspreis<br />

ins Leben zu rufen.<br />

39


40 Journal 4 | <strong>2009</strong> Sponsoren<br />

Unsere Partner im Gespräch<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> sprach mit:<br />

Dr. Wendelin Wiedeking<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

PORSCHE AG<br />

In diesem Jahr blickt der <strong>AKV</strong> auf<br />

sein 150­jähriges Bestehen zurück.<br />

Was wünschen Sie ihm für die weitere<br />

Zukunft?<br />

Ich wünsche dem Verein weitere vergnügte<br />

150 Jahre sowie eine glückliche<br />

Hand bei der nächsten Ritterwahl.<br />

Begrüßen Sie die Entscheidung<br />

des <strong>AKV</strong>, sich bei der Wahl eines Ordensritters<br />

WIDER DEN TIERISCHEN<br />

ERNST nicht allein auf Politiker zu<br />

konzentrieren, sondern auch auf Persönlichkeiten<br />

des gesellschaftlichen<br />

Lebens, der Kunst, des Sports, der Wissenschaften<br />

und der Wirtschaft?<br />

Da ich ja selbst aus dem Wirtschaftsbereich<br />

komme, und es ja auch immer<br />

schwieriger wird, einen passenden Politiker<br />

zu finden, kann ich der Entscheidung<br />

des <strong>AKV</strong> nur zustimmen.<br />

Welche Bedeutung messen Sie<br />

dem <strong>AKV</strong> als einem Repräsentanten<br />

<strong>Aachen</strong>s über die Stadtgrenzen hinaus<br />

bei?<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> repräsentiert die Stadt<br />

A achen sogar weit über die Landesgrenzen<br />

hinaus. Die Fernsehsitzung<br />

wird ja auch in der Schweiz und in Österreich<br />

gesendet. Somit ist sowohl<br />

für den <strong>AKV</strong>, als auch für die Stadt<br />

A achen eine hohe Aufmerksamkeit<br />

gewährleistet.<br />

Ist es für Sie als Sponsor wichtig,<br />

dass die Festsitzung WIDER DEN<br />

TIERISCHEN ERNST weiterhin im Ersten<br />

Programm (ARD) zur Prime­Time<br />

übertragen wird?<br />

Es steht außer Frage, dass für uns als<br />

Partner des <strong>AKV</strong> eine Platzierung im<br />

Ersten Programm sehr wichtig ist.<br />

Welche besondere Verbundenheit<br />

zum <strong>AKV</strong> haben Sie persönlich?<br />

Erste Kontakte zum <strong>Aachen</strong>er Karneval<br />

und auch zum <strong>AKV</strong> hatte ich bereits<br />

während meiner Studienzeit in<br />

<strong>Aachen</strong>. Selbstverständlich komme<br />

ich jedes Jahr wieder gerne zur Festsitzung.


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Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

B e a u t y C e n t e r<br />

MALU WILZ<br />

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Dahmengraben 12-14 52062 <strong>Aachen</strong><br />

41


42 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Sponsoren<br />

Unsere Partner im Gespräch<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> sprach mit:<br />

Professor Dr. Hermann Bühlbecker<br />

Alleininhaber der Henry Lambertz<br />

GmbH & Co. KG<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> blickt in diesem Jahr auf<br />

sein 150­jähriges Bestehen zurück.<br />

Was wünschen Sie ihm für die weitere<br />

Zukunft?<br />

Noch viele erfolgreiche Jahre und interessante<br />

Veranstaltungen WIDER<br />

DEN TIERISCHEN ERNST.<br />

Begrüßen Sie die Entscheidung<br />

des <strong>AKV</strong>, sich bei der Wahl eines Ordensritters<br />

WIDER DEN TIERISCHEN<br />

ERNST nicht allein auf Politiker zu<br />

konzentrieren, sondern auch auf Persönlichkeiten<br />

des gesellschaftlichen<br />

Lebens, der Kunst, des Sports, der Wissenschaften<br />

und der Wirtschaft?<br />

Diese Entscheidung begrüße ich, da<br />

es sinnvoll ist, den Kreis derjenigen,<br />

aus denen der Ordensritter bestimmt<br />

wird, möglichst groß festzulegen, um<br />

wirklich außergewöhnliche Ritterpersönlichkeiten<br />

zu finden. Würde man<br />

sich nur auf Politiker konzentrieren,<br />

könnte es auf Dauer schwierig werden,<br />

eine attraktive Veranstaltung<br />

durchzuführen.<br />

Welche Bedeutung messen Sie<br />

dem <strong>AKV</strong> als einem Repräsentanten<br />

<strong>Aachen</strong>s über die Stadtgrenzen hinaus<br />

bei?<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> ist der Verein, der den<br />

A achener Karneval über die Stadtgrenzen<br />

hinaus repräsentiert. Insofern<br />

ist er auch <strong>von</strong> besonderer Bedeutung<br />

für die Stadt <strong>Aachen</strong>.<br />

Ist es für Sie als Sponsor wichtig,<br />

dass die Festsitzung WIDER DEN<br />

TIERISCHEN ERNST weiterhin im Ersten<br />

Programm (ARD) zur Prime­Time<br />

übertragen wird?<br />

Sicherlich ist das für den Sponsor<br />

wichtig, dass die Festsitzung im Ersten<br />

Programm zur Prime-Time übertragen<br />

wird.<br />

Welche besondere Verbundenheit<br />

zum <strong>AKV</strong> haben Sie persönlich?<br />

Auch hier gibt es eine lange Tradition<br />

in den Verbindungen zum <strong>Aachen</strong>er<br />

Karneval. Die Firma Lambertz führe<br />

ich bereits in neunter Generation<br />

in Familienbesitz. Schon einer meiner<br />

Vorfahren als Inhaber der Firma, Wilhelm<br />

Geller, war im 20. Jahrhundert<br />

Mitglied der Prinzengarde, und ich<br />

selbst gehörte einige Jahre dem Hofstaat<br />

der Märchenprinzen an.<br />

Professor Dr. Hermann Bühlbecker<br />

mit Ritter <strong>Mario</strong> Adorf bei<br />

der <strong>AKV</strong>­Ritternacht <strong>2009</strong>


„<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> ist der<br />

Verein, der den<br />

A achener Karneval<br />

über die Stadtgrenzen<br />

hinaus<br />

repräsentiert.“<br />

• Bäder<br />

• Wartung Öl/Gas<br />

• Neubau und<br />

Altbausanierung<br />

• barrierefreies<br />

Wohnen<br />

geprüfte Fachkraft<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Gebr. Schuster<br />

Heizung und Sanitär GmbH<br />

Mühlenstraße 35<br />

52457 Aldenhoven<br />

Tel. 0 24 64 - 87 27<br />

www.heizung-sanitaer-baeder.de<br />

43


44 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Unsere Partner im Gespräch<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> sprach mit:<br />

Sponsoren<br />

Joachim Hunold<br />

CEO Air Berlin PLC<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> kann in diesem Jahr auf<br />

sein 150­jähriges Bestehen zurückblicken.<br />

Was wünschen Sie ihm für die<br />

weitere Zukunft?<br />

Mein Wunsch ist es, dass er in den<br />

A achener Medien ebensoviel Anerkennung<br />

findet, wie im übrigen<br />

Deutschland.<br />

Welche Bedeutung messen Sie<br />

dem <strong>AKV</strong> als einem Repräsentanten<br />

<strong>Aachen</strong>s über die Stadtgrenzen hinaus<br />

bei?<br />

Nach der Verleihung des Karlspreises<br />

ist die <strong>AKV</strong>-Festsitzung WIDER DEN<br />

TIERISCHEN ERNST die wichtigste Veranstaltung<br />

in der Stadt.<br />

Begrüßen Sie die Entscheidung<br />

des <strong>AKV</strong>, sich bei der Wahl eines Ordensritters<br />

WIDER DEN TIERISCHEN<br />

ERNST nicht allein auf Politiker zu<br />

konzentrieren, sondern auch auf Persönlichkeiten<br />

des gesellschaftlichen<br />

Lebens, der Kunst, des Sports, der Wissenschaften<br />

und der Wirtschaft?<br />

Ja, denn in der Politik werden die Charakterköpfe<br />

ja immer rarer.<br />

Ist es für Sie als Sponsor wichtig,<br />

dass die Festsitzung WIDER DEN<br />

TIERI SCHEN ERNST weiterhin im Ersten<br />

Programm (ARD) zur Prime­Time<br />

übertragen wird?<br />

Eindeutig ja.<br />

Welche besondere Verbundenheit<br />

haben Sie persönlich zum <strong>AKV</strong>?<br />

Ich schätze den Idealismus der Verantwortlichen<br />

sehr und bin immer wieder<br />

<strong>von</strong> deren Gastfreundschaft beeindruckt.


Unsere Partner im Gespräch<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> sprach mit:<br />

Alois Kreitz<br />

Geschäftsführer der<br />

Arei Abwassertechnik Düren GmbH<br />

In diesem Jahr kann der <strong>AKV</strong> auf<br />

sein 150­jähriges Bestehen zurückblicken.<br />

Was wünschen Sie ihm für die<br />

weitere Zukunft?<br />

Ein Narr besitzt die Gabe, zu erkennen<br />

und trotzdem zu lächeln … Diese Erkenntnis<br />

und eine glückliche Hand in<br />

allen Angelegenheiten wünsche ich<br />

dem <strong>AKV</strong> für die nächsten Jahrzehnte.<br />

Und weiterhin viel Erfolg!<br />

Welche Bedeutung messen Sie<br />

dem <strong>AKV</strong> als einem Repräsentanten<br />

<strong>Aachen</strong>s über die Stadtgrenzen hinaus<br />

bei?<br />

Eine große Bedeutung. Er ist gleichzusetzen<br />

und in einem Atemzug zu<br />

nennen mit dem Karlspreis, der Alemannia<br />

<strong>Aachen</strong>, dem CHIO und den<br />

<strong>Aachen</strong>er Printen.<br />

Begrüßen Sie die Entscheidung<br />

des <strong>AKV</strong>, sich bei der Wahl eines Ordensritters<br />

WIDER DEN TIERISCHEN<br />

ERNST nicht allein auf Politiker zu<br />

konzentrieren, sondern auch auf Persönlichkeiten<br />

des gesellschaftlichen<br />

Lebens, der Kunst, des Sports, der Wissenschaften<br />

und der Wirtschaft?<br />

Ja, ich begrüße das, nicht nur die Politiker<br />

zu berücksichtigen, sondern alle<br />

Personen im öffentlichen Leben, die<br />

sich durch Humor und Menschlichkeit<br />

auszeichnen.<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Ist es für Sie als Sponsor wichtig,<br />

dass die Festsitzung WIDER DEN<br />

TIERISCHEN ERNST weiterhin im Ersten<br />

Programm (ARD) zur Prime­Time<br />

übertragen wird?<br />

Nein, wichtig wäre es nicht, ob öffentlich<br />

rechtliche oder private Fernsehsender.<br />

Ich würde lieber eine ungekürzte<br />

Fassung mit mehr Mundart<br />

sehen – egal zu welcher Uhrzeit.<br />

Welche besondere Verbundenheit<br />

haben Sie persönlich zum <strong>AKV</strong>?<br />

Da ich ein Öcher Jong mit schwarzgelbem<br />

Blut bin, hat sich die Frage <strong>von</strong><br />

selbst beantwortet.<br />

das karnevalsportal für aachen<br />

aktuelles<br />

termine<br />

leute<br />

Bildergalerien<br />

Geschichte<br />

karnevalslexikon<br />

Interviews<br />

hintergründe<br />

45


46 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Erfolgreich beraten.<br />

WOTAX <strong>Aachen</strong> wurde zum dritten Mal in<br />

Folge als TOP-Steuerberater ausgezeichnet.<br />

Wir danken allen, die dazu beigetragen haben.<br />

Denn Erfolg ist kein Zufall.<br />

(laut Focus Money, Ausgabe 35/2006 Seite 57 ff, Ausgabe 35/2007 Seite 66 ff. & Ausgabe 35/2008, Seiten 62 ff, Großpraxen)<br />

www.wotax.de<br />

WOTAX BERATERGRUPPE<br />

WOTAX Steuerberatungsgesellschaft mbH | WOTAX WPG GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

WOTAX Systeme GmbH | WOTAX Consulting GmbH | WOTAX law Künster, Niezold und Partner<br />

Krefelder Str.123 | 52070 <strong>Aachen</strong> | Telefon: 0241-920 42-0<br />

8<br />

BERATERGRUPPE


Unsere Partner im Gespräch<br />

<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> sprach mit:<br />

Jörg Kaever<br />

Director Finance der<br />

Bombardier Transportation GmbH<br />

In diesem Jahr kann der <strong>AKV</strong> auf<br />

sein 150­jähriges Bestehen zurückblicken.<br />

Was wünschen Sie ihm für die<br />

weitere Zukunft?<br />

Vor allem eine weiterhin erfolgreiche<br />

Darstellung des Brauchtums Karneval<br />

über die Region hinaus.<br />

Welche Bedeutung messen Sie<br />

dem <strong>AKV</strong> als einem Repräsentanten<br />

<strong>Aachen</strong>s über die Stadtgrenzen hinaus<br />

bei?<br />

In der Vergangenheit war die Bedeutung<br />

sehr groß. Leider hat sie sich<br />

durch sinkende Einschaltquoten bei<br />

der Übertragung der Festsitzung WI-<br />

DER DEN TIERISCHEN ERNST reduziert.<br />

Kritisch sehe ich dabei die erreichte<br />

Zielgruppe überwiegend nur<br />

älterer Zuschauer.<br />

NEWSLETTER<br />

Abonnieren und nichts mehr verpassen!<br />

Sponsoren<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Begrüßen Sie die Entscheidung<br />

des <strong>AKV</strong>, sich bei der Wahl eines Ordensritters<br />

WIDER DEN TIERISCHEN<br />

ERNST nicht allein auf Politiker zu<br />

konzentrieren, sondern auch auf Persönlichkeiten<br />

des gesellschaftlichen<br />

Lebens, der Kunst, des Sports, der Wissenschaften<br />

und der Wirtschaft?<br />

Diese Frage kann ich eindeutig nur<br />

mit Ja beantworten.<br />

Ist es für Sie als Sponsor wichtig,<br />

dass die Festsitzung WIDER DEN<br />

TIERISCHEN ERNST weiterhin im Ersten<br />

Programm (ARD) zur Prime­Time<br />

über tragen wird?<br />

Auch hier kann die Antwort nur Ja lauten<br />

und das sogar mit der Betonung<br />

„sehr wichtig“.<br />

Welche besondere Verbundenheit<br />

haben Sie persönlich zum <strong>AKV</strong>?<br />

Sie möchten gerne über Sonderangebote bzw. Neuigkeiten informiert werden?<br />

Kein Problem! Bestellen Sie unseren kostenlosen E-Mail Newsletter.<br />

Alles, was wir dafür brauchen, ist Ihre E-Mail-Adresse.<br />

Weitere Infos auf www.akv.de<br />

Nur in dem Sinne, dass unsere Bombardier<br />

Transportation GmbH zur Förderung<br />

des karnevalistischen Brauchtums<br />

als Sponsor des <strong>AKV</strong> auftritt.<br />

47


48 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

Menschen beim <strong>AKV</strong><br />

Rolf Gerrards –<br />

ein karnevalistischer Tausendsassa<br />

Kaum hatte das Gespräch begonnen,<br />

da war mein Gegenüber bereits ganz<br />

in seinem Element. Temperamentvoll,<br />

wie gewohnt, war <strong>AKV</strong>­Elferratsherr<br />

Rolf Gerrards der Zeit ein gutes halbes<br />

Jahr voraus – beim 8. Januar 2010. Es<br />

ist der Tag der Prinzenproklamation,<br />

für die er nun bereits im vierten Jahr<br />

als Programmgestalter verantwortlich<br />

zeichnet. „Eine Proklamation ist<br />

in jeder Session das erste große Familientreffen<br />

der <strong>Aachen</strong>er Karnevalsvereine,<br />

und das Programm muss packend<br />

und kurzweilig sein, muss alle<br />

Altersstufen fesseln“, ist er sich seiner<br />

Verantwortung bewusst. Es versteht<br />

sich für ihn <strong>von</strong> selbst, dass das Programm,<br />

mit Ausnahme einer Nummer,<br />

bereits jetzt steht.<br />

„<br />

wenn du dann einmal Prinz<br />

warst, bleibt es immer an dir<br />

hängen und am Aschermittwoch<br />

ist längst nicht alles<br />

vorbei.“<br />

Exklusiv werde eine Proklamation<br />

aber immer erst durch den Sketch der<br />

neuen Tollität. „<strong>Der</strong> Abend lebt vom<br />

Sketch des Prinzen“, weiß Gerrards als<br />

Milleniumsprinz des Jahres 2000 aus<br />

eigener Erfahrung. Wie ein Sketch gestaltet<br />

wird, überlässt er dem jeweiligen<br />

Prinzen jedoch selbst. Wird er<br />

um Rat gefragt, steht er natürlich parat.<br />

Andererseits ist auch er dankbar,<br />

wenn er auf neue, zugkräftige Nummern<br />

für ein Programm aufmerksam<br />

gemacht wird. Nun also steht Dirk<br />

Trampen als designierter, prinzlicher<br />

Bruder in den Startlöchern. „Ich fühle<br />

an diesem Abend immer mit jedem<br />

Prinzen mit und komme mir dann<br />

manchmal vor, als hätte ich das Lampenfieber<br />

erfunden. Aber ich weiß<br />

noch genau, welche Angst und Köttele<br />

ejjen Boks ich bei meiner Proklamation<br />

hatte“, gibt er ehrlich zu.<br />

Dass aus ihm einmal ein Vollblutkarnevalist<br />

werden würde, hängt wohl<br />

mit dem Tag seiner Geburt am 3. Februar<br />

1969 zusammen. Zwar war es<br />

kein Rosenmontag, aber doch kurz davor.<br />

Auch damals preschte der kleine<br />

Rolf eben ungeduldig seiner Zeit voraus.<br />

Nachdem er als 25-Jähriger zum<br />

ersten Mal an einer Prinzenproklamation<br />

teilgenommen hatte, wartete er<br />

mit „Tränen der Ungeduld“ in den Augen<br />

auf den Tag vor zehn Jahren, an<br />

dem er seinen geheimen Herzenswunsch<br />

preisgab, selbst Prinz sein zu<br />

wollen. Dazu legte er nicht nur bereits<br />

ein fertiges Konzept für den Sketch<br />

vor, sondern initiierte dann auch 1999<br />

zusammen mit seinem Hofstaat, dem<br />

Prinzenkorps des <strong>AKV</strong> um Markus<br />

Quadflieg und Küchenchef Maurice<br />

de Boer die erste „Gans janz anders“-<br />

Party am Elften im Elften. „Das Schöne<br />

ist, dass die <strong>Aachen</strong>er gern zum Feiern<br />

bereit sind, und heute zu Sessionsbeginn<br />

immer viel in unserer Stadt los<br />

ist“, begeistert sich Gerrards.<br />

„Wenn du dann einmal Prinz warst,<br />

bleibt es immer an dir hängen und<br />

am Aschermittwoch ist längst nicht<br />

alles vorbei. Da wirst du <strong>von</strong> deinen<br />

prinzlichen Brüdern im Prinzenkorps<br />

empfangen“, lautet sein Resümee. Zusammen<br />

mit Markus Quadflieg war<br />

er vier Jahre lang Prinzenkorpssprecher,<br />

gehört seit 2003 dem <strong>AKV</strong>-Elferrat<br />

an, war seit 2005 drei Jahre lang<br />

als Teufel, Hofnarr, beziehungsweise<br />

Airport-Lotse Co-Moderator des damaligen<br />

<strong>AKV</strong>-Präsidenten Dieter Bischoff<br />

bei den Festsitzungen WIDER<br />

DEN TIERISCHEN ERNST. „Als ich mir<br />

die Teufelsjacke anzog, war es für<br />

mich wie eine Zauberjacke. Ich fühlte<br />

mich in dieser Rolle einfach pudelwohl“,<br />

erzählt er. Dem nicht genug.<br />

Dieser karnevalistische Tausendsassa<br />

moderierte souverän auch die drei<br />

Chart breaker-Wettbewerbe des <strong>AKV</strong><br />

sowie 2005 und 2006 die Kaffee, Kids<br />

& Kokolores-Veranstaltungen, gehört<br />

heute noch dem KKK-Team junger Eltern<br />

und dem ACTeam an und war<br />

als Elferratsherr auch ein paar Jahre<br />

lang beratender Ansprechpartner für<br />

desig nierte Prinzen.


Zu berichten, wer Rolf Gerrards privat<br />

ist, hieße Eulen nach Athen zu tragen.<br />

Als gelernter Fleischer stieg er<br />

in das elterliche Unternehmen in der<br />

Hartmannstraße ein, ist seit fünf Jahren<br />

mit Gattin Alex glücklich verheiratet<br />

und hat „zwei Prinzen“ als Söhne:<br />

P eter (14) und Mats (5). „In Alex<br />

habe ich eine Top-Frau gefunden. Sie<br />

ist nicht nur eine starke Frau, sondern<br />

auch mein bester Freund und Kumpel“,<br />

schwärmt er. Sie unterstützt ihn<br />

voll in seinem karnevalistischen Engagement<br />

und gehört selbst dem AC-<br />

Team an. So verschmelzen Familie und<br />

Karneval zu seinem Hobby. „Wie du<br />

mir, so ich dir“, lautet Rolf Gerrards Lebensmotto.<br />

Er ist ein Mann, der gut zuhören<br />

kann. Er „tanke und sauge dabei<br />

auf, sammele Erfahrungen und lerne<br />

so beispielsweise auch zu berlinern,<br />

ohne in Berlin gelebt zu haben“. Und<br />

nichts schmecke ihm so gut, wie eine<br />

„Stulle“ mit guter Butter und gutem<br />

Aufschnitt, verrät der Fachmann. Eins<br />

aber kommt jetzt bei dem Keyboarder<br />

Gerrards zu kurz: die Musik im Zusammenspiel<br />

mit Charly Jansen. Unsterblich<br />

jedoch ist sein prinzlicher Musettewalzer:<br />

„Aix-la-Chapelle, du bes<br />

ming Stadt“ geworden.<br />

„<br />

Eine Proklamation<br />

ist in jeder Session<br />

das erste große<br />

Familien treffen<br />

der <strong>Aachen</strong>er<br />

Karnevalsvereine.“<br />

Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

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50 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

<strong>Der</strong> Jubiläumsfestsitzung des A achener<br />

Karnevalsvereins mit der Verleihung<br />

des Ordens „WIDER DEN TIE­<br />

RISCHEN ERNST“ an den Weltstar<br />

<strong>Mario</strong> Adorf war bereits im Vorfeld<br />

mit hohen Erwartungen entgegen gesehen<br />

worden. Zum einen begeht der<br />

<strong>AKV</strong> in diesem Jahr sein 1S0­jähriges<br />

Bestehen, zum anderen hatte die Vorjahresritterin<br />

I.D. Gloria Fürstin <strong>von</strong><br />

Thurn und Taxis durch Ihr Auftreten<br />

als Ritterin auch neue Maßstäbe gesetzt.<br />

Mit der Persönlichkeit <strong>Mario</strong> Adorfs<br />

hatten wir einen grandiosen Ritter<br />

des Ordens WIDER DEN TIERISCHEN<br />

ERNST auserwählt. Veni, vidi, vici – er<br />

kam, sah und siegte! Die Festgesellschaft<br />

jubelte dem großen Mimen zu,<br />

Unser Dank gilt den Sponsoren<br />

DVD<br />

Ordensverleihung <strong>2009</strong><br />

der bei seiner zweigeteilten Ritterrede<br />

die ganze Bandbreite seines schauspielerischen<br />

Könnens einsetzte und<br />

dabei dennoch glaubhaft schlicht nur<br />

als Mensch auftrat.<br />

Unserem Ritter zu Ehren feierten wir<br />

dabei auf einer Piazza in Bella Italia<br />

eine temperamentgeladene italienische<br />

Nacht“.<br />

Die DVD beinhaltet auch den A achener<br />

Block, der bei der Fernsehübertragung<br />

leider weggeschnitten wurde. Sichern<br />

Sie sich noch heute diese begehrte<br />

DVD zum Preis <strong>von</strong> 25,- Euro/Stück.<br />

Nur solange der Vorrat reicht!<br />

Ein herzliches<br />

Dankeschön<br />

den Sponsoren!<br />

Genau deine Airline.


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Herzlichkeit inklusive.<br />

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52 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />

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