Ciao Mario; Der Cavaliere von Aachen 2009 - AKV
Ciao Mario; Der Cavaliere von Aachen 2009 - AKV
Ciao Mario; Der Cavaliere von Aachen 2009 - AKV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ausgabe 4<br />
2. Jahrgang · Session <strong>2009</strong>/2010<br />
Veni, vidi, vici:<br />
Ritter <strong>Mario</strong><br />
kam, sah und siegte …<br />
Hurra Tsching Bumm:<br />
Einmal treu ergeben –<br />
immer treu ergeben<br />
Hohe Auszeichnung:<br />
Jürgen Beckers erhält die<br />
Jacques-Königstein-Kette<br />
150 Jahre <strong>AKV</strong>:<br />
Festliche Gala zum<br />
150-jährigen Bestehen<br />
Journal<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong> 1<br />
<strong>2009</strong><br />
100 Jahre Prinzengarde:<br />
Dirk IV. Trampen wird Prinz<br />
der Session <strong>2009</strong>/2010!
2 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Ein Novum in der Premiumklasse:<br />
Sportwagentechnologie.<br />
<strong>Der</strong> neue Panamera kommt.<br />
Ein Beispiel: das optionale 7-Gang Porsche Doppelkupplungs-<br />
getriebe (PDK). Seine extrem schnellen und kaum spürbaren<br />
Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung ermöglichen<br />
noch sportlicheres und zugleich komfortables Fahren – bei<br />
geringem Verbrauch. Auch effizient: die serienmäßige Auto-<br />
Start-Stop-Funktion. Porsche eben.<br />
Porsche empfiehlt<br />
Hier erfahren Sie mehr – www.porsche.de oder Telefon 01805 356 - 911, Fax - 912 (EUR 0,14/min).<br />
Kraftstoffverbrauch l/100 km: innerstädtisch 18,0 · außerstädtisch 8,9 · insgesamt 12,2 · CO 2 -Emission: 286 g/km
Meine sehr verehrten<br />
Damen und Herren,<br />
liebe Freunde, Förderer und Gönner<br />
des <strong>Aachen</strong>er Karnevalsvereins,<br />
der <strong>AKV</strong> nennt das Jahr <strong>2009</strong> sein Jubiläumsjahr<br />
– und das mit Recht. Denn<br />
wir blicken voller Stolz auf ein 150-jähriges<br />
Bestehen zurück. Ein stolzes Alter,<br />
das sonst nur Riesenschildkröten<br />
erreichen. Und trotzdem hat sich der<br />
Verein seine jugendliche Frische erhalten.<br />
Seinen Schwung. Seine Anziehungskraft.<br />
Ich möchte behaupten,<br />
darin hat er der Schildkröte einiges<br />
voraus.<br />
In seiner Laudatio brachte es Dr.<br />
J ürgen Linden, Oberbürgermeister der<br />
Stadt <strong>Aachen</strong>, <strong>AKV</strong>-Mitglied und neuer<br />
<strong>AKV</strong>-Ehrenringträger, bei der festlichen<br />
Jubiläumsgala im historischen<br />
Krönungssaal des Rathauses auf<br />
e inen kurzen Nenner: „Heute dürfen<br />
wir den <strong>AKV</strong>, dieses außergewöhnlich<br />
liebenswürdige Aushängeschild unserer<br />
Stadt feiern: seine Ausstrahlung,<br />
seinen Marktwert, seine Innovations-<br />
und Integrationskraft, sein ehrenamtliches<br />
Engagement – einfach, dass er<br />
da ist“. <strong>Der</strong> Laudator fügte hinzu: „<strong>Der</strong><br />
<strong>AKV</strong> ist ein starkes Stück <strong>Aachen</strong>, das<br />
man erfinden müsste, wenn es nicht<br />
schon seit drei Ewigkeiten bestünde“.<br />
Tja, und da gibt es ja noch unseren<br />
„goldenen Weinberg“, genannt „A achener<br />
Wingertsberg“, einen der nördlichsten<br />
Weinberge Europas, mitten in<br />
der Stadt, auf dem höchsten Punkt des<br />
Stadtgartens. Und das seit 30 Jahren.<br />
Entwicklungshilfe bei diesem Weinanbau<br />
leistet seit Beginn die Karnevalsgesellschaft<br />
Trierer Heuschreck,<br />
mit der wir seit Bestehen unseres Vereins<br />
freundschaftlich auf das Engste<br />
verbunden sind.<br />
„Altes bewahren und Neues wagen“<br />
verpflichtet den <strong>AKV</strong> aber auch zu immer<br />
neuen Impulsen, um die Zukunft<br />
zu gestalten. Unser jüngstes Kind haben<br />
wir im Jubiläumsjahr am 9. Mai<br />
aus der Taufe gehoben: die 1. <strong>AKV</strong> Oldtimer-Rallye,<br />
genannt „THE RACE“. Es<br />
soll keine Eintagsfliege bleiben. 88<br />
Fahrerteams, darunter auch ein Europa<br />
meister sowie viele erfolgreiche<br />
Rallyefahrer, gingen mit ihren blinkenden,<br />
blitzenden Oldtimer-Schätzchen<br />
auf große Tour über eine 126 Kilo<br />
meter lange Strecke. Die Resonanz<br />
der Rallye-Teilnehmer sowie der vielen<br />
Zuschauer und Gäste war hervorragend<br />
und die 1. <strong>AKV</strong>-Rallye wurde<br />
ein voller Erfolg. Wesentlich dazu beigetragen<br />
hat das gesamte Organisationsteam<br />
mit über 50 ehrenamtlichen<br />
Helfern. Danke nochmals an<br />
dieser Stelle.<br />
Die Festsitzung der Verleihung des Ordens<br />
WIDER DEN TIERISCHEN ERNST<br />
an bedeutende Persönlichkeiten aus<br />
allen Bereichen des gesellschaftlichen<br />
Lebens ist und bleibt die herausragende<br />
Marke des <strong>Aachen</strong>er Karnevalsvereins.<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> ist einer der wichtigen Repräsentanten<br />
der Stadt <strong>Aachen</strong> und<br />
der Bekanntheitsgrad dieses traditionellen<br />
Ordens <strong>von</strong> herausragender<br />
Bedeutung. Deshalb ist es wichtig,<br />
mit neuen, kreativen Ideen eine fernsehtaugliche,<br />
den Zuschauer fesselnde<br />
Programmgestaltung unserer Festsitzungen<br />
zu gewährleisten. Es ist mit<br />
Sicherheit der Wunsch vieler, dass die<br />
Festsitzung zur Primetime in der ARD,<br />
also zur besten Sendezeit, übertragen<br />
wird und das möglichst noch viele Jahre.<br />
Das auf Dauer zu gewährleisten, ist<br />
ein nicht zu unterschätzender „Kraftakt“,<br />
der mit den finanziellen und<br />
wirtschaftlichen Notwendigkeiten<br />
ein hergeht, eine solche Festsitzung zu<br />
gestalten und zu produzieren.<br />
Dass wir als <strong>AKV</strong> dieses Jubiläum feiern<br />
dürfen, ist auch den vielen Förderern<br />
und Sponsoren, den jeweiligen<br />
Vorständen, Elferräten und Beiräten,<br />
natürlich den vielen treuen Mitgliedern<br />
sowie den zahlreichen Ehrenamtlern,<br />
den Medien, den Politikern,<br />
nicht zuletzt der <strong>Aachen</strong>er Bevölkerung<br />
und den vielen Freunden des<br />
Vereins weit über <strong>Aachen</strong>s Grenzen<br />
hinaus zu verdanken.<br />
Ihr Horst Wollgarten<br />
Präsident des <strong>AKV</strong><br />
Editorial<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
3
4 Journal 4 | <strong>2009</strong>
Seite<br />
Editorial Horst Wollgarten, <strong>AKV</strong>-Präsident 3<br />
Impressum 5<br />
Portrait des designierten Prinzen<br />
der Session <strong>2009</strong>/2010, Dirk IV. Trampen 6<br />
Smalltalk mit Dirk IV. Trampen 9<br />
Veni, vidi, vici –<br />
<strong>Mario</strong> Adorf, ein Weltstar ohne Allüren 10<br />
Get-together bei der Ritternacht <strong>2009</strong> 12<br />
Rückschau – Pressestimmen 15<br />
Einmal treu ergeben, immer treu ergeben:<br />
Die Prinzengarde wird 100 Jahre alt 17<br />
150 Jahre <strong>AKV</strong>:<br />
Festliche Gala zum 150-jähriges Bestehen 23<br />
Ehre, wem Ehre gebührt:<br />
Zwei hochrangige Auszeichnungen 25<br />
<strong>AKV</strong> – „THE RACE“ <strong>2009</strong> 26<br />
Jacques-Königstein-Kette<br />
für Jürgen Beckers! 28<br />
In vino veritas … 31<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> gratuliert seinen Jubilaren 34<br />
<strong>AKV</strong> spendet stattliche Summe<br />
an die stadthistoriche Sammlung Crous 36<br />
Veranstaltungskalender und Termine 38<br />
Unsere Partner im Gespräch 39<br />
DVD zur Festsitzung <strong>2009</strong> 50<br />
Unser Dank gilt den Sponsoren 50<br />
Inhalt | Impressum<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Inhalt Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>AKV</strong> gegr. 1859 e.V.<br />
Kurhausstraße 2c<br />
52062 <strong>Aachen</strong><br />
Telefon 0241/47 03 11 -0<br />
Fax 0241/47 03 11 -19<br />
info@akv.de<br />
www.akv.de<br />
Präsident Horst Wollgarten<br />
Koordination<br />
Patrik Hoesch<br />
Anzeigen<br />
Alexander Krott<br />
Text<br />
Jutta Katsaitis-Schmitz<br />
Patrik Hoesch<br />
Fotos<br />
Helmut Koch<br />
Patrik Hoesch<br />
Andreas Steindl<br />
Jutta Katsaitis-Schmitz<br />
Andreas Schmitter<br />
<strong>AKV</strong>-Archiv<br />
Grafik<br />
mäx it Werbeagentur GmbH<br />
Monika Korbanek<br />
Druck<br />
Silberdruck, Kassel<br />
Auflage<br />
8.000 Stück<br />
5
6 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Portrait des designierten Prinzen der Session <strong>2009</strong>/2010<br />
Dirk IV. Trampen:<br />
<strong>Aachen</strong>er Prinz Karneval, 2010<br />
Nicht nur Jubiläumsprinz<br />
der A achener Prinzengarde<br />
zum Einhundertjähri gen,<br />
sondern Narrenherrscher<br />
für ganz Oche!<br />
Dirk IV. Trampen –<br />
<strong>Aachen</strong>er Prinz Karneval 2010<br />
Das kann ja heiter werden in der neuen<br />
Session! Und das wird es garantiert<br />
mit Dirk Trampen als <strong>Aachen</strong>er<br />
Prinz Karneval. <strong>Der</strong> Schalk spricht ihm<br />
aus den Augen, und hinter seiner hohen<br />
Denkerstirn hat er schon so manchen<br />
jecken Kick parat, <strong>von</strong> dem er<br />
angeblich noch gar nichts zu wissen<br />
vorgibt. „Ich bin jemand, der mit Fakten<br />
umgeht und sich dann erst Gedanken<br />
macht“, sagt der designierte<br />
Prinz, strahlt Gelassenheit und ansteckende<br />
Fröhlichkeit aus. Doch sein bestechend<br />
ehrliches Schmunzeln verrät<br />
ihn. Für seine närrischen Untertanen<br />
hat der <strong>AKV</strong> also mit ihm als Tollität<br />
eine viel versprechende Wahl für die<br />
fünfte Jahreszeit 2010 getroffen. Und<br />
irgendwie scheint es – belegbar bis<br />
Düsseldorf – bereits vor der Bekanntgabe<br />
ein offenes Geheimnis gewesen<br />
zu sein, dass dieser Mann <strong>Aachen</strong>er<br />
Narrenherrscher wird.<br />
Dirk Trampen ist ein Sympathieträger<br />
und in <strong>Aachen</strong> seit Jahren kein Unbekannter.<br />
Immerhin ist der staatse Keäl<br />
mit dem stattlichen Gardemaß <strong>von</strong><br />
1.95 Meter seit 2004 Vizekommandant<br />
der Prinzengarde der Stadt <strong>Aachen</strong>.<br />
Zusammen mit Markus Bongers<br />
hat er in jenem Jahr die Nachfolge <strong>von</strong><br />
Bruno Käfer und dessen Vize Josef Esser<br />
angetreten, der ihn schon eine längere<br />
Zeit als „Kronprinzen“ auf dieses<br />
Amt vorbereitet hatte. Heute ist Esser<br />
stolz darauf, wie Dirk Trampen sich als<br />
Vize bewährt. „1988 lief ich beim Rosenmontagszug<br />
noch neben der Garde<br />
her, habe mich aber im selben Jahr<br />
beim damaligen Kommandanten Pe-
ter Offermanns um Aufnahme als<br />
Prinzengardist beworben“, erinnert<br />
sich die künftige Tollität an die Wurzeln<br />
seiner Gardistenlaufbahn. „Das<br />
ist ein guter Tennisspieler“, gaben ihm<br />
seine Freunde damals als Empfehlung<br />
mit auf den Weg. Und wahrlich kann<br />
sich seine Tenniskarriere sehen lassen.<br />
Immerhin spielte er schon gegen Boris<br />
Becker und Michael Stich, gewann<br />
1997 ein Doppel mit Peter McNamara<br />
bei den Jungsenioren in Deidesheim,<br />
wurde 1996 und 1997 bei den Jungsenioren<br />
zweimal Dritter bei den Einzelweltmeisterschaften<br />
und vertrat<br />
Deutschland 1997 in sechs Länderspielen<br />
bei der Mannschaftsweltmeisterschaft<br />
in Südafrika.<br />
<strong>Der</strong> designierte Prinz ist gerade 49<br />
Jahre alt geworden, genau gesagt<br />
am 7. Juni. Fast könnte man ihn e inen<br />
A achener nennen, doch erblickte<br />
er 1960 das Licht der Welt in Frankfurt/Main.<br />
„Ich bin zwar ein Hesse,<br />
kam aber schon mit dreieinhalb Jahren<br />
nach <strong>Aachen</strong>“, outet er sich. Etwa<br />
zehn Jahre alt rutschte er das erste<br />
Mal beim Kinderkarneval <strong>von</strong> Frau<br />
und Kultur – noch im Alten Kurhaus –<br />
die Riesenrutsche herab. Seit elf Jahren<br />
moderiert er inzwischen selbst<br />
das Kinderkostümfest. „Ich bin in der<br />
Familie als Karnevalist ganz aus der<br />
Art geschlagen. Mein Vater kommt<br />
aus Breslau, meine Mutter aus Kassel<br />
und meine Schwester Claudia wurde<br />
zwar in <strong>Aachen</strong> geboren, sieht sich<br />
aber mal gerade den Rosenmontagszug<br />
an“, lässt der gestandene Immobilienkaufmann<br />
und Prokurist der<br />
„Objekta“-Verwaltung <strong>von</strong> Haus- und<br />
Grundbesitz GmbH durchblicken.<br />
Nun also soll dieser „karnevalistische<br />
Sonderling“ der Familie Trampen der<br />
Öcher Oberjeck werden und damit<br />
zugleich der Jubiläumsprinz der <strong>Aachen</strong>er<br />
Prinzengarde, denn die feiert<br />
ja 2010 ihr 100-jähriges Bestehen.<br />
Das heißt für ihn aber nicht, nun als<br />
ein Gardeprinz zu regieren. „Ich bin<br />
ein Prinz Karneval für ganz <strong>Aachen</strong>,<br />
für alle Karnevalsvereine, schlichtweg<br />
ein Prinz für den Öcher Fastelovvend“,<br />
lautet sein Statement. Dass er sich um<br />
die Rolle des Narrenherrschers beworben<br />
hat, ergab sich erst, nachdem der<br />
<strong>AKV</strong> seine Zusage gegeben hatte, dass<br />
der Prinz 2010 aus der Garde hervorgehen<br />
sollte. Hektische Beratungen<br />
begannen. Wer sollte es sein? Auch<br />
Prinzengardist Josef Esser lag mit ihm<br />
als Kandidat „Kopf an Kopf im Rennen“.<br />
Doch der lehnte ab, weil er „kein<br />
Jüngling“ mehr sei. Viel hat es ihm allerdings<br />
nicht genützt, denn er wird<br />
Dirk IV. Trampen als Adjutant durch<br />
die Session begleiten. „Josef ist mein<br />
Kreativkopf und ein wichtiger Baustein<br />
im Hofstaat für mich“, betont<br />
der designierte Prinz, der 2003 selbst<br />
als Adjutant im Hofstaat <strong>von</strong> Ex-Prinz<br />
Marcus I. Quadflieg dabei war.<br />
An Bühnenerfahrung mangelt es dem<br />
künftigen Narrenherrscher also keinesfalls.<br />
Zwar sei er kein Pavarott i,<br />
aber als „Tanzbär“ der Prinzengarde<br />
habe er schon oft eine gute Figur<br />
gemacht und gelegentlich spreche<br />
er auch Öcher Platt, beschreibt<br />
er die Talente, die er mitbringt. Und<br />
wer kann ahnen, dass er sogar schon<br />
einmal jecker Prinz gewesen ist und<br />
als Hektor I. die Herzen der Schönen<br />
zum Schmelzen brachte. Es ist bei den<br />
Prinzengardisten der achtköpfigen<br />
Bus mannschaft des „Kutter“-Busses<br />
eine langjährige Tradition, am frühen<br />
Abend des Karnevalssonntags, bevor<br />
die Serie der abendlichen Auftritte<br />
beginnt, im Burtscheider Café „Kniescheibe“<br />
einen Hausprinzen zu küren.<br />
Er erhält alle Insignien wie sonst ein<br />
Bürgerprinz und verteilt auch Hausorden.<br />
Seinen einmaligen Auftritt hat<br />
er dann kurz danach beim Burtscheider<br />
Bürgerverein. Die Namen dieser<br />
Tollitäten leiten sich aus persönlichen<br />
E igen arten ab. Und so wurde aus Dirk<br />
Trampen im Jahr 2006 wegen seines<br />
vermeintlich „ruhigen, ausgeglichenen“<br />
Charakters ein Prinz Hektor<br />
I. Da ihm bei seinem Auftritt die holde<br />
Weiblichkeit geradezu zu Füßen<br />
lag, hielten die Prinzengardisten die<br />
gezeigten Talente durchaus für ausbaufähig,<br />
um aus ihm eine „tolle Tollität“<br />
werden zu lassen. Alea iacta est –<br />
der Würfel ist gefallen. Die Gardisten<br />
schätzen an ihm seine Tugenden als<br />
absolut zuverlässigen Freund, seine Loyalität<br />
und seine liebenswerte Hektik.<br />
Kurzum – er ist ein super Kamerad!<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
7
8 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Portrait des designierten Prinzen der Session <strong>2009</strong>/2010<br />
Dirk IV. Trampen:<br />
<strong>Aachen</strong>er Prinz Karneval, 2010<br />
„Genieße das Leben, es ist lebenswert“<br />
lautet das optimistische Lebensmotto<br />
dieses Mannes, das zugleich seine karnevalistische<br />
Philosophie und Triebfeder<br />
als Gardist ist: „Die Garde liegt<br />
mir am Herzen, und ich diene ihr mit<br />
Herzblut. Dazu gehört natürlich auch<br />
viel Idealismus“, bekennt er. Als Prinz<br />
will Dirk Trampen die Menschen unterhalten,<br />
ihnen die Sorgen nehmen,<br />
mit ihnen einfach Karneval feiern,<br />
und wenn es sich ergibt, auch etwas<br />
für eine wohltätige Sache tun. Bei seinen<br />
prinzlichen Brüdern bewundert<br />
er, mit wieviel Engagement sie sich<br />
in den Dienst des Brauchtums stellten,<br />
ohne vorher zu wissen, wie sie bei<br />
den Öcher Jecken ankommen würden.<br />
Jeder habe sein Bestes gegeben. Karnevalsprinzen<br />
miteinander zu vergleichen,<br />
lehnt er als unfair ab.<br />
Ehrlichkeit und Direktheit<br />
„<br />
sind für mich die wichtigsten<br />
Tugenden. Man soll mit den<br />
Mitmenschen offen umgehen<br />
und ihnen ins Gesicht sagen,<br />
was man denkt.“<br />
Dirk Trampen<br />
Doch dieser Mann ist nicht nur Prokurist,<br />
Garde-Vize und Tennis-Champion.<br />
Er ist weitaus mehr. Vor allem<br />
glücklich verheiratet mit Gattin Vera<br />
und damit Vater zweier Söhne. Wie<br />
aber hat seine bessere Hälfte reagiert,<br />
als sie <strong>von</strong> der prinzlichen Zukunft erfuhr?<br />
„Sie war so begeistert, dass sie<br />
erst einmal aus dem Zimmer gelaufen<br />
ist“, lautet die ehrliche Antwort mit<br />
dem wiederum vielsagenden Lächeln.<br />
Wenig später sei sie zurückgekommen<br />
und steht nun fest an seiner Seite.<br />
Sie kennt ihren Mann. Denn wenn<br />
er auch inzwischen die Tennisschläger<br />
„an den Nagel gehängt“ hat, so ist<br />
er doch nicht nur allein der Vizekommandant<br />
der Prinzengarde, sondern<br />
auch Besitzer einer Alemannia-Dauerkarte,<br />
als Golfer seit sieben Jahren<br />
Men’s Captain beim <strong>Aachen</strong>er Golf<br />
Club und last not least aktiver Reiter<br />
der Prinzengarde. Das Lieblingspferd<br />
des Tierfreunds Trampen heißt „Ganymed“,<br />
dessen Markenzeichen eine<br />
„hängende Zunge“ ist. Was der Liebe<br />
zwischen beiden jedoch keinen Abbruch<br />
tut!
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Interview mit dem designierten<br />
Prinz Karneval Dirk IV. Trampen<br />
Wie kam es zu Deinem Entschluss, Prinzengardist zu<br />
werden?<br />
Es war mein väterlicher Freund Horst Hermanns, der mir<br />
dazu riet. Er ist ein Vollblutkarnevalist und wurde 1995<br />
auch Prinz Karneval. Wir kannten uns gut durch die Alemannia,<br />
an der ich als lokalpatriotischer Fan hänge. Nichts<br />
kann mich mehr aufregen, als wenn der Schiri aus meiner<br />
Sicht zu Ungunsten unserer Elf entschieden hat.<br />
Was kann Dich sonst noch aus der Fassung bringen?<br />
Unpünktlichkeit und Unehrlichkeit.<br />
Hast Du selbst eine kleine Untugend?<br />
Ich bin ungeduldig, wenn etwas nicht so läuft, wie ich es<br />
mir vorgestellt habe.<br />
Bist Du in der Garde ein ruhender Pol oder mehr Animator?<br />
Aus meiner Sicht bin ich innerhalb der Aktiven ein ruhender<br />
Pol, aber manchmal sehen unsere Gardisten das<br />
wohl auch ein bisschen anders. Von meinen Aufgaben als<br />
Vize her bin ich in der Garde Organisator <strong>von</strong> Veranstaltungen,<br />
wie zum Beispiel Golfturnieren, habe mich um das<br />
Sponsoring und den Kartenverkauf zu kümmern sowie um<br />
die Repräsentation der Garde, beispielsweise im Sessionsheft.<br />
Kennst Du Lampenfieber?<br />
Das hatte ich früher, wenn es um entscheidende Tennisspiele<br />
ging.<br />
Bist Du mehr Optimist oder ein Zweifler?<br />
Eigentlich bin ich immer Optimist – außer bei der Alemannia.<br />
Wie steht es um Deinen Humor?<br />
Ich habe sehr viel Humor und nehme mich gerne selber<br />
auf die Schippe.<br />
Kannst Du reitsportliche Erfolge aufweisen?<br />
Ich habe sechs Mal als berittener Gardist an Rosenmontagszügen<br />
teilgenommen und an fünf Fuchsjagden der<br />
Garde. Dabei halten wir uns als Gastgeber natürlich zurück,<br />
um das Erjagen des Fuchsschwanzes als Trophäe unseren<br />
Gästen zu überlassen.<br />
Gibt es ein amüsantes Ameröllchen aus den 21 Jahren,<br />
in denen Du inzwischen die <strong>Aachen</strong>er Prinzen Karneval begleitet<br />
hast?<br />
Vor zig Jahren hat einmal unser aktiver Gardist und Gardefahrer<br />
eines ‚Büschens‘, Walter Bosten, zu einem Auftritt<br />
bei der IHK rückwärts eingeparkt und sehr zur Freude des<br />
Pförtners die Schranke abgefahren. Ein ähnliches Schicksal<br />
traf ihn bei der Fahrt zum Auftritt in einer Würselener<br />
Schule. Er war so stolz auf seine Rückwärtsfahrkamera und<br />
fuhr beim Rückwärtssetzen gegen einen Betonpfeiler. Er<br />
hatte nicht berücksichtigt, dass die Kamera nicht nachttauglich<br />
war.<br />
Was liebst Du am meisten?<br />
Meine Frau Vera.<br />
Hast Du für später noch einen unerfüllten Wunschtraum?<br />
Mit meiner Frau Vera alt zu werden und vor allen Dingen<br />
dabei gesund zu bleiben.<br />
Wo ist Dein Lieblingsplatz in <strong>Aachen</strong>?<br />
Ich liebe das <strong>Aachen</strong>er Flair mit seiner Fußgängerzone, den<br />
Straßencafés, der Soers mit der Alemannia und dem Golfplatz<br />
des <strong>Aachen</strong>er Golf Clubs.<br />
Bist Du sozial engagiert?<br />
Ja, bei Frau und Kultur mit ihrem traditionsreichen Kinderkostümfest<br />
„Gesunde Kinder helfen kranken Kindern“.<br />
Hast Du künstlerische Ambitionen?<br />
Leider noch nicht so richtig im Moment.<br />
Bist Du ein Gourmet oder liebst Du die bürgerliche,<br />
beziehungsweise eine internationale Küche?<br />
Am liebsten esse ich rustikal, gut bürgerlich. Das heißt<br />
nicht, dass ich nicht auch ab und zu Mal ein tolles Gourmetessen<br />
mag.<br />
Trinkst Du lieber ein Bierchen oder ein gutes Glas<br />
Wein?<br />
Inzwischen beides gleich gern.<br />
„Eigentlich bin<br />
ich immer<br />
Optimist –<br />
außer bei der<br />
Alemannia …“<br />
9
10 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
<strong>Mario</strong> Adorf, 59. Ordensritter WIDER DEN TIERISCHEN ERNST<br />
Veni, vidi, vici!<br />
<strong>Mario</strong> Adorf – ein Weltstar ohne Allüren<br />
„Als Rheinländer hast du<br />
den Tusch ja sozusagen in<br />
der Genetik …“<br />
Ja – er kam, sah und siegte auch in<br />
A achen: <strong>Mario</strong> Adorf, der 59. Ordensritter<br />
WIDER DEN TIERISCHEN ERNST.<br />
Und wenn er mit bisher rund 200<br />
Filmrollen die Menschen immer wieder<br />
auf’s Neue für sich begeistern<br />
konnte, so gelang ihm dies mit Bravour<br />
auch in seiner Ritterrolle des<br />
<strong>AKV</strong>: als Narr, der seine Narrenfreiheit<br />
auch voll auskostete und den<br />
Großen dieser Welt aktuell den Spiegel<br />
vor’s Gesicht hielt. Dabei bot ihm<br />
seine Ritterrede – zu der er sich nicht<br />
in den Narrenkäfig sperren ließ – den<br />
schauspielerischen Spannungsbogen<br />
zwischen „Heinrich Haffenloher, Jeneraldirektor<br />
a.D.“ im blau gestreiften<br />
Edelzwirn und dem witzelnden Clown<br />
mit Pappnas än Höttche brillant herüber<br />
zu bringen: voller Satire, Denkanstöße,<br />
Melancho lie, Komik und<br />
lausbubenhaftem Humor.<br />
„Als Rheinländer hast du den Tusch ja<br />
sozusagen in der Genetik. Und heute<br />
Abend wollen wir uns nur noch amüsieren,<br />
einfach mal wieder die Sau raus<br />
lassen“, wandte sich <strong>Mario</strong> Adorf an<br />
die 1300 Gäste im <strong>Aachen</strong>er Eurogress<br />
und brach in gleichem Atemzug eine<br />
Lanze für den Karneval: „Nun gibt es<br />
ja Leute, die meinen, Karneval zu feiern<br />
in unseren Krisenzeiten ist nicht<br />
mehr angebracht. Falsch, wenn es<br />
den Leuten schlecht geht – das habe<br />
ich selbst nach dem Krieg gesehen –<br />
dann müssen sie wenigstens einmal<br />
im Jahr richtig auf die Pauke hauen.<br />
Denn, wenn wir unseren Humor nicht<br />
hätten, könnten wir nur noch lachen“,<br />
erklärte er unter dem aufbrandenden<br />
Beifall des Publikums.
„Jammern kann man,<br />
muss man aber nicht,<br />
Jammern kann man,<br />
muss man aber nicht.<br />
O Tivoli, o Tivola,<br />
o Tivoli, o Tivolaaa -<br />
bald ist Wiederaufstieg<br />
und das neue Stadion da”<br />
ertönte es anschließend aus 1300<br />
Kehlen, als der Alemannia-Fan Adorf<br />
zur Melodie des italienischen Volksliedes<br />
„Funicoli, Funicula“ sein: „Olé,<br />
wir fahr’n zum Tivoli nach <strong>Aachen</strong>, olé,<br />
olé“ angestimmt hatte. Damit schloss<br />
sich der Kreis der inszenierten italienischen<br />
Nacht auf einer toscanischen<br />
Piazza in Bella Italia, die der Weltstar<br />
als mitreißender Tenor auch mit<br />
„Funicoli, Funicula“ eröffnete und damit<br />
die ersten „Bravissimo-“ und „Viva<br />
<strong>Mario</strong>“– Rufe ausgelöst hatte.<br />
„Unser Ritter <strong>Mario</strong> ist schlichtweg<br />
phänomenal“, begeisterte sich <strong>AKV</strong>-<br />
Präsident Horst Wollgarten gegenüber<br />
der Presse. Dem beliebten Schauspieler<br />
aber bescheinigte er bei der<br />
Verleihung des Ordens: „Sie sind eine<br />
Persönlichkeit voller Glaubwürdigkeit,<br />
Charme, Humor und Witz“. Die <strong>von</strong><br />
Augenzwinkern begleitete Antwort<br />
des Künstlers bestätigte diese Wertschätzung:<br />
„Drei Stunden habe ich<br />
hier diesen Käfig voller Narren erlebt.<br />
Ich lehne diesen Preis nicht ab!“<br />
Nicht nur die Besucher der Fest sitzung<br />
des <strong>Aachen</strong>er Karnevalsvereins waren<br />
einmal mehr <strong>von</strong> dem Grandseigneur<br />
fasziniert. Stellvertretend für<br />
4,3 Millionen Zuschauer an den Fernsehbildschirmen<br />
beteiligten sich mehrere<br />
Tausend Leser der <strong>Aachen</strong>er Zeitung<br />
an einer Jury zur Bewertung der<br />
einzelnen Programmpunkte der <strong>AKV</strong>-<br />
Festsitzung. Mit der Note 1,18 gelangte<br />
<strong>Mario</strong> Adorf auf Platz eins.<br />
Hunderte <strong>von</strong> <strong>Aachen</strong>ern hatten am<br />
Vormittag der Ordensverleihung die<br />
Chance genutzt, dem viel bewunderten<br />
Künstler bei einer Open-Air-<br />
Veranstaltung in der Elisengalerie einmal<br />
hautnah persönlich zu begegnen.<br />
Nach der Teilnahme an einem festlichen<br />
Hochamt im <strong>Aachen</strong>er Dom<br />
und dem Empfang durch Oberbürgermeister<br />
Dr. Jürgen Linden im Rathaus,<br />
eskortierte die Prinzengarde der Stadt<br />
<strong>Aachen</strong> den designierten Ordensritter<br />
und I.D. Fürstin Gloria <strong>von</strong> Thurn<br />
und Taxis sowie Constantin Freiherr<br />
<strong>von</strong> Heeremann, Heide Simonis<br />
und Joachim Hunold auf ihrem Weg<br />
durch die City zur Elisengalerie. In<br />
einem Smalltalk befragt, was für ihn<br />
Humor bedeute und ob er trotz jahrzehntelanger<br />
Bühnen- und Filmerfahrung<br />
Lampenfieber kenne, antwortete<br />
M ario Adorf: „Beim Humor ist für<br />
mich das Wichtigste, dass man über<br />
sich selbst lachen kann. Und Lampenfieber<br />
muss jeder Schauspieler haben.<br />
Die Menschen wollen das auch spüren.<br />
Ich habe es nach 50 Jahren immer<br />
noch.“<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
„Ich lehne diesen Preis nicht ab!“<br />
11
12 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Fürstin Gloria mit glanzvollem Auftritt<br />
Gettogether<br />
bei der <strong>AKV</strong>-Ritternacht <strong>2009</strong><br />
Für Öcher Fastelovvendfans war jener<br />
Freitag, 6. Februar <strong>2009</strong>, ein nicht gerade<br />
unbedeutender Tag, würde doch<br />
durch den <strong>AKV</strong> tags darauf die 59. Verleihung<br />
eines ORDENS WIDER DEN<br />
TIERISCHEN ERNST erfolgen. Kaum als<br />
designierter Ordensritter in <strong>Aachen</strong><br />
angereist, war <strong>Mario</strong> Adorf bereits<br />
voll ins pralle karnevalistische Öcher<br />
Treiben involviert. Die Atmosphäre in<br />
seiner näheren Umgebung prickelte.<br />
Hoch waren die Erwartungen des<br />
<strong>AKV</strong> an ihren neuen Ritter gesteckt.<br />
Doch der erfolgsgewohnte Grandseigneur<br />
– nicht nur der deutschen Mimen<br />
– strahlte äußerlich Gelassenheit<br />
aus. Allein das Flackern in seinen wie<br />
immer beredten Augen verriet, dass<br />
auch er selbst unter einer gewissen<br />
Anspannung stand.<br />
Bei der Generalprobe am Nachmittag<br />
im Eurogress hielt sich der Ritter in<br />
spe noch zurück, ließ aber ahnen, welchen<br />
pointierten Vortrag die Gäste der<br />
Festsitzung zu erwarten hatten. Knappe<br />
zwei Stunden blieben <strong>Mario</strong> Adorf<br />
nur für eine Verschnaufpause, dann<br />
wartete bereits am Abend beim Gettogether<br />
der <strong>AKV</strong>-Ritternacht im Berlin-Saal<br />
des Pullman Hotels „Quellenhof“<br />
sein nächster Auftritt auf ihn.<br />
Hierzu hatte der <strong>Aachen</strong>er Karnevalsverein<br />
Aktive aus den eigenen Reihen,<br />
Freunde, Gönner und Sponsoren eingeladen.<br />
Aus der Ritterrunde selbst<br />
zählten der Kanzler Constantin Freiherr<br />
Heeremann <strong>von</strong> Zuydtwyck, I.D.<br />
Gloria Fürs tin <strong>von</strong> Thurn und Taxis,<br />
Heide Simonis, Dr. Thomas Borer und<br />
Joachim Hunold zur Festgesellschaft.<br />
Als Gastgeber wünschte <strong>AKV</strong>-Präsident<br />
Horst Wollgarten den illustren<br />
Gästen „einen schönen, zwanglosen<br />
Abend“, und musikalisch schmissig<br />
startete die Sonic Blast Big Band aus<br />
Eindhoven in die Ritternacht. Applaus<br />
gab es für Oberbürgermeister Dr.<br />
J ürgen Linden, der seine Homage auf<br />
<strong>Aachen</strong> unter Beifall kurz und knapp<br />
auf einen Nenner brachte: „Wir sind<br />
eine historische, eine europäische und<br />
eine profilierte Wissenschaftsstadt.<br />
Das sind die Voraussetzungen, dass<br />
man sich hier wohlfühlen kann“.
In einem kleinen Interview außer Protokoll<br />
beim Get-together brachte der<br />
stets dicht umdrängte <strong>Mario</strong> Adorf<br />
das zum Ausdruck, was ihn an diesem<br />
Abend am meisten bewegte: „Ich<br />
hoffe, dass meine Ritterrede in Ordnung<br />
geht.“ Diese Ordensverleihung<br />
sei für ihn eine „ganz außerordentliche<br />
Auszeichnung“ und damit eine<br />
seiner wichtigsten Ehrungen, denn<br />
sie sei mit Freude und Karneval verbunden.<br />
Allerdings bezeichne er sich<br />
selbst nicht gerade als einen Karnevalisten.<br />
„Ich freue mich, dass Fürstin<br />
Gloria die Laudatio halten wird“,<br />
fügte <strong>Mario</strong> Adorf hinzu. Nach der<br />
Lieblingsrolle in seinem bisherigen<br />
künstlerischen Leben befragt, antwortete<br />
der große Mime: „Eine Lieblingsrolle<br />
kann es nicht geben. Immer ist es<br />
gerade die Rolle, die ich spiele, die mir<br />
am liebsten ist.“ Im Moment sei es die<br />
eines Ritters WIDER DEN TIERISCHEN<br />
ERNST. Und das empfanden dann auch<br />
in Perfektion am folgenden Abend bei<br />
der Ordensverleihung die 1300 Gäste<br />
im Eurogress.<br />
Im Smalltalk mit den Rittern entlockte<br />
Max Schautzer als Moderator der Ritternacht<br />
– und eigens dazu selbst ernannter<br />
„Zeremonienmeister“ – seinen<br />
Gesprächspartnern so manches<br />
Bonmot. Nach den Ordensregeln des<br />
Ritterkonvents befragt, gestand <strong>von</strong><br />
Heeremann: „Am wichtigsten sind die<br />
drei <strong>Aachen</strong>-Tage im Jahr. Einen Zölibat<br />
aber gibt es nicht. Sonst wäre ich<br />
kein Ritter geworden“. H eide S imonis,<br />
diesmal ohne Hut, outete sich als<br />
„echte Rheinländerin“ und besang<br />
munter ihren damaligen Laudator Dr.<br />
Theo Waigel: „Theo, wir fahr’n nach<br />
Lodz“. Dr. Thomas Borer war in diesem<br />
Jahr ohne seine charmante Gattin<br />
nach <strong>Aachen</strong> angereist. Da beide inzwischen<br />
stolze Eltern zweier Sprösslinge<br />
sind, sei seine Frau bei den Kindern<br />
geblieben. „In der Schweiz<br />
herrschen noch Zucht und Ordnung“,<br />
schmunzelte Borer.<br />
Joachim Hunold schließlich versetzte<br />
der <strong>Aachen</strong>er Presse einen Hieb. „Wir<br />
Ritter hatten die Festsitzung 2008<br />
ganz anders empfunden als wir abreisten<br />
und waren mehr als erstaunt,<br />
was wir dann Kritisches in der örtlichen<br />
Presse darüber lasen“, monierte<br />
er.<br />
„Wie war Ihre Reaktion, als Sie erfuhren,<br />
dass <strong>Mario</strong> Adorf neuer Ritter<br />
wird?“ fragte der Moderator die<br />
Fürstin. „Er ist ein toller Typ, verfügt<br />
über Humor, Witz und Menschlichkeit“,<br />
schwärmte die diesjährige Laudatorin.<br />
Sie fühle sich in der <strong>Aachen</strong>er<br />
Ritterrunde hervorragend. „Es ist endlich<br />
mal eine Gruppe, bei der man sich<br />
auch frech und frei äußern und auch<br />
mal die Sau herauslassen kann“, erklärte<br />
sie offen und stimmte unter<br />
dem Beifall der begeisterten Gäste<br />
a cappella ihren Erfolgshit des Vorjahres<br />
an: „Karneval, endlich ist Karneval,<br />
jeder denkt und sagt heut’ alles,<br />
was er will“.<br />
<strong>Mario</strong> Adorf aber, der zwischen Rom,<br />
Paris und St. Tropez als Kosmopolit die<br />
Welt erlebt, legte erneut ein leidenschaftliches<br />
Bekenntnis zur Eifel, seiner<br />
wahren Heimat, ab. „40 Jahre habe<br />
ich in Italien meine Heimat gesucht.<br />
Aber sie ist dort in Mayen, wo ich aufgewachsen<br />
bin, die ersten Lieder gesungen<br />
und die erste Liebe erlebt<br />
habe“, bekannte er. Ihm und Fürstin<br />
Gloria blieb es vorbehalten, kurz vor<br />
Mitternacht die Geburtstagstorte aus<br />
dem Hause Lambertz zum 150-jährigen<br />
Bestehen des <strong>AKV</strong> anzuschneiden.<br />
<strong>Der</strong> Tisch der prominenten Gäste<br />
aber blieb im Blitzlichthagel der Fotografen<br />
ständig dicht umlagert.<br />
„ Meine Lieblingsrolle<br />
ist immer die,<br />
die ich gerade spiele“<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
13
14 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
30Jahre<br />
Erfahrung<br />
25x in NRW<br />
� Ortung<br />
� Color Kanal TV<br />
� Schadensfeststellung<br />
� Rohr- und Kanalreinigung<br />
� Dichtigkeitsprüfung<br />
� Saugspülarbeiten<br />
� Inlinesanierung<br />
� Kanalsanierung<br />
� Entsorgung<br />
Arei Abwassertechnik<br />
<strong>Aachen</strong><br />
fon 0241.93 10 100<br />
www.arei.de I email info@arei.de<br />
<strong>Aachen</strong><br />
Neuss<br />
Sankt Augustin<br />
Bergisch-<br />
Gladbach<br />
Bergheim<br />
Bonn<br />
Bottrop<br />
Dortmund<br />
Düren<br />
Düsseldorf<br />
Erftstadt<br />
Eschweiler<br />
Euskirchen<br />
Frechen<br />
Geldern<br />
Gummersbach<br />
Heinsberg<br />
Herzogenrath<br />
Hilden<br />
Jülich<br />
Köln<br />
Köln-Porz<br />
Krefeld<br />
Leverkusen<br />
Mönchengladbach<br />
kostenlos<br />
Tagund<br />
Nacht<br />
0800.222 7 111
Rückschau – Pressestimmen<br />
Philosophisch analysierte Jens Voss in<br />
der Rheinischen Post die Ursprungsidee<br />
des Ordens WIDER DEN TIERI-<br />
SCHEN ERNST und schrieb: „Seltsam<br />
genug: Bei der Verleihung des ‚Ordens<br />
wider den tierischen Ernst‘ denkt man<br />
gern über das Wesen der Macht nach.<br />
Macht will vor allem sich selbst –<br />
und ist darin absolut humorfeindlich,<br />
denn Humor sucht das Bodenlose unter<br />
allem, was wie fester Boden aussieht.<br />
Deshalb ist es ja so fabelhaft,<br />
dieser Ordensverleihung zuzusehen,<br />
wenn Politiker in der Bütt sich selbst<br />
den Boden unter den Füßen wegziehen.<br />
Nun also bekam <strong>Mario</strong> Adorf diesen<br />
Orden verliehen. Ein Schauspieler,<br />
dessen Beruf Doppelbödigkeit ist und<br />
darin ein natürlicher Gegenspieler der<br />
Macht, denn Macht mag es eindeutig<br />
– Kunst vieldeutig. Adorf hat mit<br />
feinem Instinkt den drohenden Verlust<br />
des Politischen gewittert und reagiert:<br />
mit politischem Witz. Und das<br />
hat er glänzend gemacht.“<br />
Für den <strong>Aachen</strong>er Karnevalsverein war<br />
Adorf ein „absoluter Glücksfall“, urteilte<br />
Die Welt, denn Adorf habe die<br />
wohl ungewöhnlichste Ritterrede in<br />
der 59-jährigen Ordensgeschichte gehalten.<br />
„Und so was gab’s noch nie“,<br />
hieß es weiter, „der Ordensritter wider<br />
den tierischen Ernst kam singend<br />
auf die Bühne. <strong>Mario</strong> Adorf schmetterte<br />
das italienische Volkslied ‚Funiculi<br />
Funicula‘ aus voller Seele, mit<br />
sichtlicher Freude“. Die „piekfeine Jesellschaft“<br />
der karnevalistischen Festsitzung<br />
habe den Tenor wie einen<br />
Opernstar umjubelt. „Adorfs Augen<br />
lachten, auf seinem Gesicht sprossen<br />
die Lachfältchen.“ Die Hauptrolle in einer<br />
Karnevalssitzung, das sei auch für<br />
den großen Adorf neu gewesen. Lampenfieber<br />
hatte er – und wohl auch die<br />
<strong>Aachen</strong>er. Die hatten ihre Kandidaten<br />
bisher gerne in der Politikerriege gesucht.<br />
Er sei nur „Ersatzmann“ sprach<br />
Adorf in seiner Antrittsrede das ungeniert<br />
an, was der <strong>AKV</strong> bei seiner Rittersuche<br />
transportiert hatte: „In diesem<br />
Wahljahr wollte sich ja keiner <strong>von</strong> unseren<br />
namhaften Politikern für Humor<br />
hier auszeichnen lassen. Und das verstehe<br />
ich auch sehr gut. Den Humor,<br />
den brauchen die dringend für nach<br />
der Wahl“, kommentierte er.<br />
Eine Lanze für Lokalkolorit und Mundart<br />
bei der Fernsehübertragung der<br />
<strong>AKV</strong>-Festsitzungen brach die Stuttgarter<br />
Zeitung. Senta Krasser schrieb:<br />
„Im Fernsehfasching sind zudem immer<br />
wieder neue Talente zu entdecken.<br />
Besonders die <strong>Aachen</strong>er Verleiher<br />
des ‚Ordens wider den tierischen<br />
Ernst‘ zaubern alle Jahre wieder in<br />
der ARD Karnevalsstars hervor, bei denen<br />
man soviel Humorpotenzial nie<br />
vermutet hätte. In diesem Jahr hatte<br />
der Schauspieler <strong>Mario</strong> Adorf glänzende<br />
Pointen. … Und Gloria, die katholische<br />
Fürstin <strong>von</strong> Thurn und Taxis<br />
aus Regensburg überraschte im Vorjahr<br />
mit sicherem rheinischen Dialekt.<br />
In Zeiten, in denen TV-Redakteure<br />
überall regionale Originalität aus Filmen<br />
und Serien tilgen, ist die Bedeutung<br />
des Fernsehkarnevals als Bewahrer<br />
der Mundart gar nicht hoch genug<br />
einzuschätzen.“<br />
„<strong>Mario</strong> Adorf ist der erfolgreichste<br />
Schauspieler in Deutschland, die<br />
Nummer eins. Sie haben Persönlichkeit,<br />
Glaubwürdigkeit, Charme, ganz<br />
viel Humor und ganz viel Witz“, wandte<br />
sich der Präsident des <strong>Aachen</strong>er<br />
Karnevalsvereins, Horst Wollgarten<br />
an den großen Mimen. Adorf unterbrach<br />
ihn im imitierten Tonfall des Literaturkritikers<br />
Marcel Reich-Ranicki:<br />
‚Ich habe mir den Käfig voller Narren<br />
drei Stunden lang angesehen und -<br />
ich lehne diesen Preis nicht ab‘, sagte<br />
er unter dem Beifall der Zuschauer<br />
im <strong>Aachen</strong>er Eurogress. Adorf setzte<br />
als Ritter neue Maßstäbe. Zum ersten<br />
Mal sang ein Ordensritter bei seinem<br />
Auftritt in <strong>Aachen</strong>. Vor der Kulisse einer<br />
italienischen Piazza schmetterte<br />
der Schauspieler aus voller Seele das<br />
italienische Volkslied Funiculi Funicula“,<br />
kommentierte das Volksblatt aus<br />
Würzburg.<br />
„Dann kam Adorf spezial: er trat bewusst<br />
auf die Spaßbremse und gedachte<br />
des Vollblut-Komödianten<br />
Willy Millowitsch zu dessen 100. Geburtstag.<br />
In astreinem Kölsch zitierte<br />
Adorf ein ‚kleines Jedicht, dat mir der<br />
Willy persönlich beijebracht hat’. Er<br />
konnte damit zu Tränen rühren. Und<br />
danach gab er richtig Gas, volkstümlich.<br />
Den traditionellen, elitär anmu-<br />
Pressespiegel zur Ordensverleihung<br />
tenden <strong>Aachen</strong>er Narrenkäfig hatte<br />
er verschmäht. Er rief nach der Bütt,<br />
tauchte dahinter kurz ab und als Heini<br />
mit blauem Käppi, roter Knollennase<br />
und kariertem Westchen wieder auf“,<br />
schrieb dpa-Korrespondentin Elke Silberer.<br />
„Beglückte Narren“ titelte der<br />
Westfälische Anzeiger ihren Beitrag.<br />
„1600 begeisterte Jecken feierten am<br />
Samstagabend den frisch gekürten<br />
‚Ritter wider den tierischen Ernst‘, <strong>Mario</strong><br />
Adorf, im <strong>Aachen</strong>er Eurogress. Zum<br />
großen Finale war der neue Ordensritter<br />
in seine Paraderolle als Generaldirektor<br />
Heinrich Haffenloher aus<br />
Helmut Dietls TV-Klassiker ‚Kir Royal‘<br />
zurückgekehrt. … Im zweiten Teil seiner<br />
Rede verwandelte sich der glänzend<br />
aufgelegte Adorf in einen typischen<br />
Büttenredner und zeigte mit<br />
beachtlicher Klasse, wie viel Wirkung<br />
man mit perfektem Timing aus mehr<br />
oder weniger betagten Witzen holen<br />
kann. Das Publikum in <strong>Aachen</strong> war jedenfalls<br />
entzückt und feierte den neuen<br />
Ritter mit Sprechchören,“ schrieb<br />
die Leipziger Volkszeitung in ihrer Berichterstattung<br />
über die <strong>AKV</strong>-Festsitzung<br />
.<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
„Und so was gab’s noch nie …“<br />
15
16 Journal 4 | <strong>2009</strong>
Einmal treu ergeben –<br />
immer treu ergeben!<br />
Die erste, <strong>von</strong> der Garde eskortierte<br />
Tollität war Tom I. Gabriel,<br />
Prinz Karneval 1910<br />
Seit der Regentschaft <strong>von</strong> Dr. Hans II.<br />
Esser 1928 gibt die Garde den Prinzen<br />
Karneval auch das Geleit bei i hren<br />
öffent lichen Auftritten im Saalkarneval.<br />
Es ist ein stolzer Name, den sie tragen:<br />
Berittene Leibgarde Sr. Tollität Prinz<br />
Karneval – Prinzengarde der Stadt<br />
<strong>Aachen</strong> – ‚A.R.V. 1910 e.V.‘. Allein das<br />
scheinbar bescheidene ‚A.R.V. 1910‘<br />
weist die Gardisten als einhundertjährigen<br />
und damit ältesten A achener<br />
Reitverein aus. Das wiederum bedeutet,<br />
dass sie nicht nur die berittene<br />
Begleitung der <strong>Aachen</strong>er Karnevalsprinzen,<br />
sondern ebenso dem Reitsport<br />
verpflichtet sind.<br />
Während der einhundert Jahre ihres<br />
Bestehens eskortierte die Garde inzwischen<br />
68 <strong>Aachen</strong>er Tollitäten bei<br />
den Rosenmontagszügen als Prinzenbegleitung<br />
zu Pferde. Die beiden ersten<br />
waren Tom I. Gabriel (1910) und<br />
Heinrich I. Wiertz (1911). Seit 1928 (Dr.<br />
Hans II. Esser) gibt die Garde den<br />
Prinzen Karneval dann auch das Geleit<br />
bei ihren öffentlichen Auftritten<br />
im Saalkarneval.<br />
Das heißt, ein Prinzengardist muss<br />
vom Brauchtum Fastelovvend beseelt<br />
sein und ein gerüttelt Maß an Konditionen<br />
aufweisen, um in jeder Session<br />
mit dem strahlendsten Lächeln der<br />
Welt annähernd 300 Auftritte durchzustehen,<br />
ganz zu schweigen <strong>von</strong> den<br />
zusätzlichen Terminverpflichtungen<br />
eines Gardekommandanten. Doch<br />
auch dieses Durchhaltevermögen allein<br />
genügt eben nicht. Wer Prinzengardist<br />
sein will, muss darüber hinaus<br />
sattelfest sein, eine Mindestzahl jährlicher<br />
Reitstunden nachweisen, regelmäßig<br />
mit seinem Pferd durch die<br />
100 Jahre Prinzengarde<br />
freie Natur reiten und an Reitveranstaltungen<br />
teilnehmen. Durchaus verständlich,<br />
wenn diese staatse Riege<br />
bei ihren vom „Hurra tsching bumm“<br />
begleiteten Aufmärschen so manchen<br />
prüfenden, kontrollierenden<br />
Män ner blick auf sich spürt. Denn,<br />
dass die holde Weiblichkeit sich <strong>von</strong><br />
diesem imposanten Großaufgebot<br />
schmucker Mannslü stets tief beeindruckt<br />
zeigt, ist nun mal eine feststehende<br />
Tatsache.<br />
„Einmal treu ergeben – immer treu ergeben!“<br />
lautet das Motto der Prinzengarde<br />
den <strong>Aachen</strong>er Narrenherrschern<br />
gegenüber. Wie aber sehen die ExTollitäten<br />
ihre Garde? Was bedeutete sie<br />
ihnen während ihrer Session und welche<br />
gemeinsamen Erinnerungen gibt<br />
es?<br />
Exprinz Georg I. Helg (1960), <strong>AKV</strong>Ehrenpräsident<br />
„Neben dem <strong>AKV</strong> hängt mein Herz<br />
im Öcher Fastelovvend an meiner<br />
Prinzengarde, deren Ehrenmitglied<br />
ich bin und deren Weg ich seit einem<br />
halben Jahrhundert verfolge, denn<br />
1960 war ich beim 50-jährigen Bestehen<br />
der Garde als Georg I. Jubiläumsprinz.<br />
Vier Jahre zuvor hatten Toni de<br />
Bernardi als Präsident und Jöfi <strong>Der</strong>ichs<br />
als Kommandant den unvergessenen<br />
Ferdi Franchi abgelöst, und als<br />
Tanzpaar tanzten Eugenie Willems<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
„Garde muss sein!“<br />
17
18 Journal 4 | <strong>2009</strong> 100 Jahre Prinzengarde<br />
Einmal treu ergeben –<br />
immer treu ergeben!<br />
„Mit de Häng,<br />
mit de Bäng<br />
in de Mostrichpott“<br />
und Karl-Josef Leisten noch zur traditionellen<br />
Melodie: „Mit de Häng, mit<br />
de Bäng in de Mostrichpott“! Eugenie<br />
übrigens nur dieses eine Jahr, denn<br />
sie heiratete bald darauf meinen Hoffotografen<br />
Karl-Heinz Mercks. Unter<br />
den Gardisten, die mich durch die Session<br />
begleiteten, war auch Karl-Heinz<br />
Schmidt, als <strong>Aachen</strong>s letztes, männliches<br />
Mariechen ein(e) Vorgänger(in)<br />
<strong>von</strong> Eugenie.<br />
Ein kleines Ameröllchen meiner Session<br />
sei erwähnt. Ich war zu dieser Zeit<br />
aktiver Reiter, was meinen Gardisten<br />
allerdings unbekannt war. So breitete<br />
sich bei ihnen blankes Entsetzen<br />
aus, als ich mir am Rosenmontag<br />
nach der Zugauflösung an der Normaluhr<br />
ein Gardepferd ‚organisierte‘<br />
und mich, ehe es jemand verhindern<br />
konnte, mit Kostüm und Prinzenmütze<br />
in den Sattel schwang und in Richtung<br />
Hofburg da<strong>von</strong>ritt, wobei sich<br />
Heinrichs- und Monheimsallee bestens<br />
als Galoppstrecken eigneten.<br />
Das fassungslose Gesicht des Pagen,<br />
dem ich vor dem Quellenhof den Zügel<br />
mit den Worten: ‚Halten Sie mal!‘<br />
in die Hand drückte, werde ich nie<br />
vergessen.<br />
Seit Königsteins und Franchis Zeiten<br />
hat sich zwischen <strong>AKV</strong> und Prinzengarde,<br />
die auch durch viele gemeinsame<br />
Mitglieder miteinander<br />
verbunden sind, ein besonderes<br />
Freundschafts- und Partnerschaftsverhältnis<br />
entwickelt, das gelegentliche<br />
Belastungsproben stets erfolgreich<br />
überstanden hat. Dabei ist<br />
selbstverständlich der jährlich wechselnde<br />
Prinz ein nicht zu unterschätzendes<br />
Bindeglied für Freundschaft<br />
und Vertrauen zwischen <strong>AKV</strong>-Präsident<br />
und Gardekomman dant. So soll<br />
es auch im zweiten Gar de jahrhundert<br />
bleiben!“<br />
Exprinz Klaus I. Peters (1961),<br />
Exkommandant der Prinzengarde<br />
„Als Spross einer Reiterfamilie und Jugendwart<br />
des Reitvereins <strong>Aachen</strong>, ritt<br />
ich bereits seit 1953 häufig zusammen<br />
mit der Prinzengarde. So auch 1956<br />
beim Rosenmontagszug, bei dem ich<br />
zum ersten Mal Kontakt zum offiziellen<br />
Karneval erhielt. 1960 trat ich<br />
in den <strong>AKV</strong> ein, regierte 1961 als Prinz<br />
Karneval und war später vier Jahre<br />
Elfer ratsherr. Meine Session wurde für<br />
mich ein großes Abenteuer und war<br />
eine großartige Erfahrung. Es zeigte
sich, dass dieses Amt nicht nur Spaß<br />
bedeutete, sondern auch ganz erhebliche<br />
Pflichten mit sich brachte. Damals<br />
hielt ein Prinz noch bei seinen<br />
Auftritten eine auf den jeweiligen<br />
Karnevalsverein bezogene Ansprache.<br />
Trotzdem habe ich mein Studium<br />
nicht unterbrochen. Schmunzelnd<br />
denke ich an meinen prinzlichen‚ karnevalistischen<br />
Angriff auf die Gallwitz-Kaserne,<br />
den ich als Reserveoffizier<br />
mit allen <strong>Aachen</strong>er Korps vor<br />
Fernsehkameras durchführte und<br />
auch an das Wettschwimmen bei der<br />
Einweihung der Schwimmhalle Ost<br />
zwischen Exprinzen und mir als Prinz<br />
mit meinem Gefolge.<br />
<strong>Der</strong> Reiterei blieb ich treu und mit der<br />
Prinzengarde in Kontakt, wurde ich<br />
sogar 1968 durch Zufall Fähnrich der<br />
Garde und in Abwesenheit im November<br />
des gleichen Jahres zum Kommandanten<br />
gewählt. Da<strong>von</strong> erfuhr ich<br />
dann nachts in der „Bols“, einem <strong>Aachen</strong>er<br />
Nachtlokal. „Du musst nur ja<br />
sagen, dann bist du’s“, erklärten mir<br />
einige Gardisten. Da ich schon drei<br />
Bier getrunken hatte, fiel mir das Ja-<br />
Sagen nicht schwer und damit begann<br />
eine fast zehnjährige Amtszeit als Gardekommandant.<br />
Nun erlebte ich den<br />
Kommandant Klaus Peters<br />
mit Hugo I. Holl 1975<br />
Karneval aus einer anderen Perspektive,<br />
hatte den organistorischen Ablauf<br />
zu sichern. Dennoch standen Spaß<br />
und Harmonie im Vordergrund. Die<br />
kritischen Zeiten in der Stimmungslage<br />
beginnen am Karnevalswochenende,<br />
weil dann Prinz und Garde <strong>von</strong><br />
Fettdonnerstag bis Rosenmontagabend<br />
stark gefordert sind und gegen<br />
Müdigkeit und eigene karnevalistische<br />
Interessen ankämpfen müssen. Da gab<br />
es einen Prinzen, der am Karnevalssonntag<br />
im Bett lag und die Arbeit verweigern<br />
wollte. Da half nur ein Eimer<br />
Wasser! Ein anderer Prinz geriet auf<br />
einem Ball der katholischen Jugend in<br />
eine Auseinandersetzung und musste<br />
unter dem Schutz der Prinzengarde<br />
den Saal verlassen. Es gab auch einen<br />
recht kleinen Prinzen, den der Gardekommandant<br />
auf die Schultern nahm,<br />
damit er die Menge überragen konnte.<br />
Last not least musste sich die Prinzengarde<br />
bei der Begleitung <strong>von</strong> Hugo<br />
I. Holl auf seinem Elefanten den Vorstellungen<br />
der Pferde beugen. Sie waren<br />
nicht bereit, vor dem Elefanten zu<br />
laufen, sondern wollten partout hinter<br />
ihm gehen!<br />
„Du musst nur ja sagen, dann bist du’s“<br />
Exprinz Hans IV. Comuth (1973)<br />
„1973 war ich der erste Prinz Karneval,<br />
der aus der Prinzengarde kam und<br />
meine diesjährige Ernennung zum<br />
Ehrenmitglied der Garde hat mich<br />
sehr erfreut. Seit 1967 hatte ich bereits<br />
vier Jahre lang als Tanzoffizier<br />
für die Garde getanzt und auch mein<br />
Hofstaat bestand ausschließlich aus<br />
Gardemitgliedern! Schnell machten<br />
wir in der <strong>Aachen</strong>er Presse Schlagzeilen,<br />
denn drei Stunden lang besuchte<br />
ich als erster Prinz in der Geschichte<br />
des Öcher Fastelovvends mit meinem<br />
Gefolge die Justizvollzugsanstalt am<br />
Adal bert steinweg. Eigens dafür hatten<br />
wir eine Ausnahmegenehmigung<br />
der Landesregierung einholen<br />
müssen. So blieb unsere Aktion auch<br />
nicht unumstritten. Prinzengardisten<br />
und Hofstaatler sehen zwar auch<br />
sonst bei den jährlichen Besuchen<br />
zur Karnevalszeit in Krankenhäusern,<br />
Alten- und Kinderheimen viel Bedauernswertes.<br />
Aber bei dem Besuch im<br />
Knast auf Moulenshöh’ erlebten wir<br />
gleichaltrige, junge Menschen, die<br />
nun, vermutlich aufgrund mangelnder<br />
Erziehung, auf der anderen Seite<br />
des Lebens standen. Es war ein sehr<br />
bewegender Eindruck, mit welcher<br />
Freude und besonderen Stimmung<br />
dort Karnevalslieder gesungen wurden.<br />
Hier haben wir hautnah erkannt,<br />
wie Karneval echte Lebensfreude vermitteln<br />
kann. Es hat Wochen gedauert,<br />
bis wir das verarbeitet hatten.“<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Se. Tollität Hans<br />
IV. Comuth (1973)<br />
war der erste<br />
Prinz Karneval,<br />
der aus der Garde<br />
kam.<br />
19
20 Journal 4 | <strong>2009</strong> 100 Jahre Prinzengarde<br />
Einmal treu ergeben –<br />
immer treu ergeben!<br />
ExPrinz Boris I. Bongers (2006)<br />
„Niemand kann sich vorstellen, was<br />
es bedeutet, eine eigene Garde zu haben.<br />
Das sind ‚stolze Krieger der guten<br />
Tat und der Tradition‘, die da alljährlich<br />
antreten, um dem Prinzen Karneval<br />
den würdigen Rahmen zu geben.<br />
Es waren zwei große Zahnräder, die<br />
ineinander griffen. Mehrfach wurde<br />
mir vom Publikum bestätigt, dass die<br />
Symbiose <strong>von</strong> Anfang an stimmig war,<br />
vom Aufmarsch mit der stolzen Kapelle,<br />
dem Einmarsch, dem gemeinsamen<br />
Programm und der individuellen Verabschiedung.<br />
Verbunden wur den die<br />
Aktionen immer mit Humo r und Frohsinn,<br />
sodass jeder einzelne stolz war<br />
‚part of the show‘ zu sein, um <strong>von</strong> diesen<br />
Erlebnissen ein ganzes Leben lang<br />
zehren zu können.“<br />
„Niemand kann sich<br />
vorstellen, was es<br />
bedeutet, eine eigene<br />
Garde zu haben. “<br />
ExPrinz Roger I. Lothmann (2007)<br />
„Als mein Hofstaat und ich die Jungs<br />
der Garde bei den ersten Schritten<br />
auf den Brettern, die die Welt bedeuten,<br />
erlebten, waren wir sehr erleichtert,<br />
sie haben uns ein bisschen<br />
das Lampenfieber genommen. Allein<br />
das Wissen, die Jungs dabei zu haben,<br />
war ein befreiendes Gefühl. Von<br />
der ersten Sekunde an trafen wir auf<br />
eine freundliche, tolerante, gut gelaunte<br />
Mannschaft, die sich ganz<br />
in den Dienst der Sache stellte, um<br />
Prinz und Hofstaat würdig durch die<br />
Session zu leiten. Gleich zu Beginn<br />
ist mir aufgefallen, wie gut die Garde<br />
die Namen des Hofstaats kannte,<br />
und die Jungs auch gleich richtig angesprochen<br />
wurden. Mein besonderer<br />
Dank gilt dem Kommandanten<br />
Markus Bongers und seinem Vize<br />
Dirk Trampen, denen auf der Bühne<br />
niemals die flotten Sprüche ausgegangen<br />
sind, und die uns immer<br />
mit viel Esprit und manchem Augenzwinkern<br />
angekündigt haben.“<br />
ExPrinz Frank II. Prömpeler (2008)<br />
„Rosenmontag 2008. Nass und kalt<br />
war es. Pitschnass und trotzdem<br />
überglücklich erreichten wir mit dem<br />
Prinzenwagen den Markt. Da wurde<br />
mir erst richtig klar: In gut 48 Stunden<br />
ist es vorbei! Am Veilchendienstag<br />
wachte ich ohne Stimme auf, die<br />
ich aber im Laufe des Tages zum Theaterball<br />
wiederfand. Ein letzter, gemeinsamer<br />
Auftritt im Stadttheater,<br />
und die Uhr raste unaufhaltsam gen<br />
Mitternacht zu. Im Foyer ertönten ein<br />
letztes Mal unser ‚Vür fiere Karneval‘<br />
und mein letztes ‚Oche Alaaf‘ als<br />
Prinz dieser Stadt. Nun war es soweit.<br />
Mit einem lachenden und einem weinenden<br />
Auge ging unsere Session zu<br />
Ende. Ich wurde entkleidet und die<br />
Garde trug mich hinaus. In diesem<br />
Moment überkam mich ein Gefühl<br />
<strong>von</strong> Geborgenheit!“
ExPrinz Thomas I. Ebert (<strong>2009</strong>)<br />
„Die Prinzengarde, mein Hofstaat und<br />
ich waren wie eine eng mit einander<br />
verbundene Familie. Die Garde dabei<br />
zu haben, motivierte ungeheuer und<br />
wir hatten auch unseren Spaß dabei.<br />
Da gab es die nette Episode bei einer<br />
kleineren Veranstaltung: Als wir eintrafen,<br />
erfuhren wir, dass alle Künstler<br />
abgesagt hatten. Prinzengardist Egon<br />
Klinkenberg trat mutig ans Mikro und<br />
sang stimmgewaltig den <strong>von</strong> ihm<br />
umgetexteten Hit: ‚Ein Stern, der über<br />
uns’rer Garde steht...’. Er merkte gar<br />
nicht, dass wir alle klamm heimlich<br />
hinter der Bühne verschwanden. Ahnungslos<br />
sang er weiter und badete<br />
im Applaus. Immer waren Garde und<br />
Gardekapelle wie ein Lebenselixier.<br />
Wenn man nach 18 Auftritten kaum<br />
noch seine Knochen spürte und nach<br />
Mitternacht dann im Eurogress eintraf,<br />
wirkte es wie ein Wunder, wenn<br />
die Prinzengarde zum Einmarsch Aufstellung<br />
nahm und vorneweg die Kapelle<br />
das ‚Hurra tsching bumm’ ertönen<br />
ließ. Das motivierte derart, dass<br />
man bis zum Morgen durchgehalten<br />
hätte. Danke, liebe Freunde“.<br />
So versteht es sich wie <strong>von</strong> selbst, dass<br />
das Prinzenkops beim <strong>AKV</strong> seine traditionsreiche,<br />
närrisch 11. Küchenparty<br />
„Gans janz anders“ am Elften im Elften<br />
<strong>2009</strong> zu Ehren der 100 Jahre alten<br />
Prinzengarde unter das bekennende<br />
Motto stellt: „Garde muss sein!“<br />
Seien also die Öcher Fastelovvendsfrönnde<br />
und gleichermaßen die Reitsport<br />
begeisterten <strong>Aachen</strong>er jener<br />
Stammtischrunde <strong>von</strong> Geschäftsleuten<br />
aus dem Pontviertel dankbar, die<br />
im Januar anno 1910 in der Restauration<br />
und Brennerei Crumbach in der<br />
Pontstraße einen ‚<strong>Aachen</strong>er Reitverein<br />
1910 – Prinzenbegleitung zu Pferde‘<br />
aus der Taufe gehoben haben. Denn<br />
eins hatten diese Herren um ihren<br />
ers ten Vereinsvorsitzenden, Metzgermeister<br />
Franz Schmitz, gemeinsam:<br />
Sie hatten während der Militärzeit<br />
als Kavalleristen gedient und wollten<br />
nun das Reiten auch im zivilen Leben<br />
weiterführen. Daher bestand auch<br />
das Hauptziel des Vereins in der Förderung<br />
des Reitsports. Zugleich wurde<br />
in den Vereinsstatuten verankert,<br />
dass sich jeder Reiter mit seinem Pferd<br />
als Begleitung des jeweiligen Prinzen<br />
beim Rosenmontagszug zur Verfügung<br />
stellte. Und so war Tom I. Gabriel<br />
am 8. Februar 1910 der erste Prinz Karneval,<br />
der gleich <strong>von</strong> zwei Ehrengarden<br />
eskortiert wurde: wie bisher <strong>von</strong><br />
der Stadtgarde Oecher Penn und nun<br />
auch <strong>von</strong> einer Prinzenbegleitung zu<br />
Pferde.<br />
Oben:<br />
Kommandant Markus<br />
Bongers hoch zu Ross<br />
Vizekommandant Dirk<br />
Trampen und Kommandant<br />
Markus Bongers<br />
mit Thomas Borer,<br />
Ritter des Ordens wIDER<br />
DEN TIERISCHEN ERNST<br />
des Jahres 2002<br />
So, wie der junge Reitverein damals<br />
Reiterfeste und anschließende Reiterbälle<br />
im Haus Nuellens am Graben<br />
ausrichtete, so gehören Reitveranstaltungen<br />
auch heute zur permanenten<br />
Vereinsarbeit. Höhepunkt ist dabei<br />
das seit 1975 alljährliche Vier-S tädte-<br />
Turnier mit Dressuraufgaben und<br />
Springprüfungen der großen, rheinischen<br />
Garden: den Prinzengarden<br />
Köln, Düsseldorf, <strong>Aachen</strong> und dem<br />
Bonner Stadtsoldaten-Corps. Zu reiterlichen<br />
Höhepunkten zählen ebenso<br />
Auftritte im Rahmen <strong>von</strong> Dressurquadrillen<br />
bei großen, sportlichen<br />
Ereignissen des <strong>Aachen</strong>-Laurensberger<br />
Rennvereins (ALRV) im Reitstadio n<br />
Soers sowie Quadrillen-Vergleichsturniere<br />
und die seit 1937 zur Tradition<br />
gewordene, jährliche Fuchsjagd im<br />
Herbst, bei der einem Reiter in fliegendem<br />
Galopp ein Fuchsschwanz<br />
vom Ärmel gerissen wird.<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
21
22 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
www.sparkasse-aachen.de<br />
Manches ändert sich nie.<br />
Zum Glück, wie wir finden.<br />
s Sparkasse<br />
<strong>Aachen</strong><br />
Die Sparkasse ist mehr als ein innovativer Finanzpartner: sie ist auch da an Ihrer Seite, wo Traditionen gelebt und Brauchtum gepflegt werden.<br />
Wir fördern Vereine, weil sie Gemeinschaft und Gemeinsinn stiften. Wir setzen uns dafür ein, dass der Schatz an lokalen Gebräuchen lebendig bleibt,<br />
weil sie unserer Region ein ganz eigenes Profil verleihen – und den Menschen vor Ort ein Stück Beständigkeit im Wandel der Zeiten geben.<br />
Sparkasse. Gut für die Region.
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
<strong>AKV</strong> begeht mit einer festlichen Gala<br />
sein 150-jähriges Jubiläum<br />
Für eine festliche Gala des <strong>Aachen</strong>er<br />
Kar nevalsvereins anlässlich seine s<br />
150jährigen Bestehens konnt e das<br />
Am bien te des Krönungssaals im<br />
A ache ner Rathaus nicht stilvoller<br />
sein. Bereits der Empfang der 282 geladenen<br />
Gäste durch Fanfarenbläser<br />
auf der Rathaustreppe, vorbei an den<br />
stolzen Stadtreitern hoch zu Ross und<br />
durch ein Spalier der Öcher Duemjroe<br />
fe mit ihren Hellebarden als Rathausgarde,<br />
verlieh dem Entré einen<br />
höfischen Charakter. Bei der eintreffenden<br />
Festgesellschaft dominierte<br />
bei den Damen das schwarze, große<br />
Abendkleid, bei den Herren waren es<br />
Frack oder Smoking.<br />
<strong>Der</strong> Krönungssaal zeigte sich in gedämpftem<br />
Licht, wurde im Wesentlichen<br />
vom Kerzenschein der<br />
vierarmigen Tischleuchter erhellt. Ge-<br />
dämpfter Jazz- und Swingingsound<br />
der Combo JazzLite, unter Leitung<br />
<strong>von</strong> Oliver Lutter, verstärkte die festliche<br />
Atmosphäre. Unter den Ehrengästen<br />
begrüßte <strong>AKV</strong>-Präsident Horst<br />
Wollgarten auch Bundesgesundheitsministerin<br />
Ulla Schmidt, den Ministerpräsidenten<br />
des Landes Nord rhein-<br />
Westfalen Dr. Jürgen Rüttgers, sowie<br />
den Kanzler des Ordens WIDER DEN<br />
TIERISCHEN ERNST Constantin Freiherr<br />
<strong>von</strong> Heeremann. Angereist waren<br />
auch Vertreter der auf das Engste<br />
befreundeten Dülkener Narrenakademie,<br />
der Narrengilde Ettlingen und<br />
der Ehrenfödle <strong>von</strong> St. Gallen.<br />
„Tradition wahren – Neues wagen“<br />
lautete der Grundtenor der Eröffnungsworte<br />
des Präsidenten. Gleichermaßen<br />
haben Höhen und Tiefen<br />
in den vergangenen 150 Jahren<br />
150 Jahre <strong>AKV</strong><br />
die Erfolgsstory des <strong>Aachen</strong>er Karnevalsvereins<br />
bewirkt. In einem „Gedankenspiel“<br />
bewies Horst Wollgarten<br />
anhand der drei Initialen A – K<br />
– V das Lebenselexier des Vereins. „A<br />
wie Alter“, seien die Mitglieder, Elferräte,<br />
Beiräte, die Medien, Förderer<br />
und Sponsoren, denen sein herzliches<br />
Dankeschön galt. „K wie Krise“<br />
spreche <strong>von</strong> schlechten Zeiten, die jedoch<br />
für gute Leute mit frischen Ideen<br />
gute Zeiten seien. Ein Beispiel dafür<br />
habe Königstein mit der Initiierung<br />
des Ordens WIDER DEN TIERISCHEN<br />
ERNST gegeben, der für „V wie Verein“<br />
und für die Stadt <strong>Aachen</strong> stehe und zu<br />
einem Zugpferd geworden sei. „Nicht<br />
nacheilen, sondern vorpreschen“ laute<br />
die Devise, resümierte der Präsident.<br />
Dr. Jürgen Rüttgers,<br />
Ministerpräsident<br />
<strong>von</strong> Nordrhein-<br />
Westfalen:<br />
„<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> hat viele<br />
Spuren hinterlassen.<br />
Sogar in meinem<br />
Kleiderschrank. Dort<br />
liegt meine <strong>AKV</strong><br />
Mütze. Die habe ich<br />
erhalten, nachdem<br />
ich hier einmal mit<br />
einer Kölner Karnevalsmütze<br />
an einer<br />
Festsitzung teilgenommen<br />
habe.“<br />
23
24 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
150 Jahre <strong>AKV</strong><br />
<strong>AKV</strong> begeht mit einer festlichen Gala<br />
sein 150-jähriges Jubiläum<br />
Zu einem Höhepunkt der Jubiläumsgala<br />
wurde bei Standing Ovations der<br />
Festgesellschaft die erstmalige Verleihung<br />
des goldenen Ehrenringes des<br />
<strong>AKV</strong> an <strong>Aachen</strong>s Oberbürgermeister<br />
Dr. Jürgen Linden. Damit wurden dessen<br />
außerordentliche Verdienste sowohl<br />
als <strong>AKV</strong>-Mitglied, als auch als<br />
Oberbürgermeister der Stadt <strong>Aachen</strong><br />
gewürdigt. „Nicht nur bei der Verleihung<br />
des Karlspreises geben Sie <strong>Aachen</strong><br />
ein kosmopolitisches Flair, <strong>von</strong><br />
dem manche Stadt nur träumen kann.<br />
Worte und Taten stimmen bei Ihnen<br />
überein. Sie sind nicht nur ein brillanter<br />
Redner, sondern lassen Ihren<br />
Worten auch Taten folgen. Brauchte<br />
der Tivoli beispielsweise einen neuen<br />
Namen, so müsste er Dr.-Linden-Arena<br />
heißen“, hieß es unter anderem<br />
wörtlich bei der Verleihung des Ehrenringes.<br />
In gleichem Atemzug hob<br />
der Präsident die karnevalistischen<br />
Talente Dr. Lindens hervor. „Dieser<br />
Ring ist für mich ein Symbol der Bindung<br />
an den <strong>AKV</strong>, dem ich schon immer<br />
verbunden war. Diese Bindung ist<br />
für mich jetzt noch enger geworden“,<br />
dankte der OB.<br />
In seiner Laudatio auf den <strong>AKV</strong> bezeichnete<br />
der <strong>Aachen</strong>er Oberbürgermeister<br />
den Verein als eine Art „genetischen<br />
Fingerabdruck für die Öcher<br />
Lebensart“, für die Karneval „ein Stück<br />
Heimat, Herzblut, Mentalität und regionale<br />
Philosophie“ sei. <strong>Aachen</strong> sei<br />
für den <strong>Aachen</strong>er „der Mittelpunkt der<br />
Welt, das Andante Furioso der Schöpfungsgeschichte,<br />
das Sahnehäubchen,<br />
mindestens aber das Mayonnaisetüpfelchen<br />
auf der Frittentüte“. Und im<br />
Fastelovvend dieser einmaligen Stadt,<br />
sei der <strong>AKV</strong> „der Dinosaurier unter<br />
den Vereinen, der schon aktiv war, ehe<br />
das Tote Meer geboren wurde und<br />
Ötzi in Pampers durch die Dolomiten<br />
hüpfte.“ Wer hier Elferrat sei, müsse<br />
schon staatsmännisch, stadttragend<br />
und gesellschaftlich einflussreich<br />
sein, mindestens aber einen Smoking<br />
haben. Bei manch einem käme dann<br />
der Humor <strong>von</strong> alleine. Die Krone der<br />
Krönungen aber sei die Ordensverleihung,<br />
der einzige närrische Staatsakt<br />
weltweit, das Who is who des Humors.<br />
„Dieser Tierische Ernst ist das<br />
globale Aushängeschild unserer jecken<br />
Republik, schlicht: die beste Karnevalssitzung<br />
der Geschichte“, fasste<br />
Dr. Linden zusammen.<br />
Zum künstlerischen Rahmenprogramm<br />
des Galaabends gehörten die<br />
Auftritte <strong>von</strong> Josef, Jupp und Jüppche n,<br />
des <strong>AKV</strong>-Ehrenpräsidenten D r. Dirk<br />
<strong>von</strong> Pezold als „Frank Sinatra va Oche“,<br />
der Chansonsängerin Alice Eßer sowie<br />
ein Smalltalk <strong>von</strong> <strong>AKV</strong>-Ehrenpräsident<br />
Georg Helg mit AZ-Redakteur und Ex-<br />
Prinz <strong>von</strong> 1971 Manfred Kutsch. Zwischen<br />
den Grußworten des Ministerpräsidenten<br />
und des Ordenskanzlers<br />
sowie der Laudatio des Oberbürgermeisters<br />
verwöhnte die Elisenbrunnen<br />
Gastronomie & Catering der<br />
Gebr. Hans und Roland Holland den<br />
Gaumen. Heimische Produkte wie<br />
„Chateaubriand vom Orsbacher Rinderfilet<br />
mit Heinsberger Stangenspargel,<br />
Sauc e Choron und Kartoffelrösti“<br />
beim Viergang-Menü bewiesen Euregio-Bewusstsein<br />
der Gastronomen.<br />
Allein für Service und Küche waren 41<br />
Mitarbeiter im Einsatz.<br />
Constantin Freiherr Heeremann <strong>von</strong><br />
Zuydtwyc k, Ordenskanzler des <strong>AKV</strong>:<br />
„Vor 33 Jahren wurde ich Ordensritter<br />
und habe seitdem nur einmal nicht an<br />
einer <strong>AKV</strong>Festsitzung teilgenommen.“
Die neue E-Klasse. Willkommen zu Hause.<br />
Erleben Sie sie jetzt: bei einer Probefahrt bei uns.<br />
Zwei hochrangige Auszeichnungen: <strong>AKV</strong>-Ehrensiegelring und Goldener <strong>AKV</strong>-Ehrenring<br />
Ehre,<br />
wem Ehre gebührt<br />
Zwei hochrangige Auszeichnungen: anlässlich des 100. <strong>AKV</strong>-Jubiläums<br />
<strong>AKV</strong>Ehrensiegelring und Goldener zum Ehrenpräsidenten ernannt. Hel-<br />
<strong>AKV</strong>Ehrenring<br />
mut Aurel Crous (1913 – 1993) war der<br />
zweite Träger des Ringes. 1947 war<br />
Drei Ehrenpräsidenten des <strong>AKV</strong> wur er erstes <strong>AKV</strong>-Neumitglied der Nachde<br />
bisher der vereinsinterne Ehrensiekriegszeit, wurde 1949 <strong>AKV</strong>-Archigelring<br />
auf Lebenszeit verliehen. Den var und 1951 Elferrat. Von 1971 – 1984<br />
erstmals vergebenen Goldenen <strong>AKV</strong> wirkte er als <strong>AKV</strong>-Präsident und wur-<br />
Ehrenring erhielt Oberbürgermeister de im selben Jahr zum Ehrenpräsi-<br />
Dr. Jürgen Linden zum 150. <strong>AKV</strong>Jubidenten ernannt. Kurz vor seinem Tod<br />
läum<br />
erwarb der <strong>AKV</strong> seine stadthistorische<br />
Aquensiensammlung, die seitdem als<br />
Erster Träger des <strong>AKV</strong>-Ehrensiegel- Präsenzbibliothek zugänglich ist. <strong>Der</strong><br />
ringes war der legendäre Jacques Kö- Ring (Abb. 1) befindet sich heute im<br />
nigstein (1897 – 1971). Seit 1921 <strong>AKV</strong>- <strong>AKV</strong>-Archiv. Dritter Träger des Ehren-<br />
Mitglied, war er 1927 Saalprinz im siegelringes auf Lebenszeit ist seit<br />
Karneval und <strong>von</strong> 1929 bis 1967 Prä- 1997 Georg Helg (Jg. 1936). Er regierte<br />
sident des <strong>AKV</strong>. Er war Mitbegrün- 1960 als <strong>Aachen</strong>er Prinz Karneval. Im<br />
der des Ausschusses <strong>Aachen</strong>er Karne- Zeitraum <strong>von</strong> 1962 bis 1987 gehörte er<br />
val, rief den Kinderkarneval ins Leben, 14 Jahre dem Elferrat an und war <strong>von</strong><br />
initiierte den Orden WIDER DEN TIE- 1987 bis 1997 <strong>AKV</strong>-Präsident. Er wurde<br />
RISCHEN ERNST, gründete die J acques- 1997 nicht nur zum Ehrenpräsidenten<br />
z_E_Kurhaus_A5_quer_080509 Königstein-Stiftung und 08.05.<strong>2009</strong> wurde 1959 14:25 Uhr ernannt, Seite 1 sondern auch mit dem Eh-<br />
rensiegelring ausgezeichnet. Es war<br />
eine Neuanfertigung (Abb. 2), da der<br />
alte Ring Abnutzungsmängel aufwies.<br />
Georg Helg führte als Erster den <strong>AKV</strong><br />
zur Professionalität im Erscheinungsbild<br />
als Botschafter der Stadt <strong>Aachen</strong>.<br />
Er ist der Historiker und Kenner der<br />
G eschichte des Vereins aus dem Effeff<br />
und war <strong>von</strong> 2001 bis 2004 Beiratsvorsitzender<br />
der Sammlung Crous.<br />
Mit dem anlässlich des 150. <strong>AKV</strong>-Jubiläums<br />
erstmals an Oberbürgermeister<br />
Dr. Jürgen Linden verliehenen Goldenen<br />
<strong>AKV</strong>-Ehrenring (Abb. 3) werden<br />
künftig im Verein nichtaktive Persönlichkeiten<br />
geehrt, die sich jedoch um<br />
den <strong>AKV</strong> besonders verdient gemacht<br />
haben. Es bleibt eine selten vergebene<br />
Auszeichnung.<br />
C M Y CM MY CY CMY K<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Testen Sie jetzt ein Auto, das dank zahlreicher innovativer Assistenz-<br />
Systeme so sicher ist wie nie zuvor. Und das Sie dabei mit außergewöhnlichem<br />
Komfort verwöhnt. Alles, damit Sie sich stets wie<br />
zu Hause fühlen, egal wo Sie unterwegs sind. Erleben Sie es selbst.<br />
Unser besonderes Angebot für Sie.<br />
E 220 CDI BlueEFFICIENCY<br />
Ein Privat-Leasing plus Angebot der Mercedes-Benz Leasing GmbH<br />
Kaufpreis ab Werk 41,590,50 Euro<br />
Leasing-Sonderzahlung 10.557,44 Euro<br />
Laufzeit 36 Monate<br />
Gesamtlaufleistung 30.000 km<br />
Monatliche Gesamtrate inkl. Haftpflicht und<br />
Vollkasko 1 sowie Wartung und Reparatur 2<br />
499,00 €<br />
*Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 8,1-8,3/4,7-5,0/6,0-6,2l/100km; CO2-Emission kombiniert:<br />
159-164 g/km. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots,<br />
sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Abbildung enthält Sonderausstattungen.<br />
1 Versicherer: HDI Direkt Versicherung AG.<br />
2 Gemäß den Bedingungen des KomplettService-Pakets. www.mercedes-benz.de/komplettservicepaket<br />
Mercedes-Benz Niederlassung <strong>Aachen</strong> der Daimler AG,<br />
Gneisenaustr. 46, Nähe Europaplatz, 52068 <strong>Aachen</strong>, Tel.: 02 41/51 95-0, www.aachen.mercedes-benz.de, E-Mail: aachen@mercedes-benz.com<br />
1<br />
2<br />
3<br />
25
26 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
1. <strong>AKV</strong> Oldtimerrallye – zum ersten Mal im Jubiläumsjahr!<br />
<strong>AKV</strong><br />
„THE RAcE <strong>2009</strong>“<br />
„Lieber eine<br />
Corvette fahren,<br />
als ein Korsett<br />
tragen …“<br />
Spektakulärer Start zur 1. <strong>AKV</strong>OldtimerRallye<br />
Nostalgie pur bot sich den Blicken der<br />
Oldtimer-Fans, die sich am 9. Mai auf<br />
dem <strong>Aachen</strong>er Markt beidseitig einer<br />
Startrampe zur ersten <strong>AKV</strong>-Oldtimer-<br />
Rallye scharten. „THE RACE <strong>2009</strong>“ ging<br />
anlässlich des 150-jährigen Bestehens<br />
des <strong>AKV</strong> auf Tour. Die Kameras klickten<br />
in den Reihen der Schaulustigen und<br />
„schööön, schööön“ war ständig bewundernd<br />
zu hören, wenn <strong>AKV</strong>-Präsident<br />
Horst Wollgarten als Start-Comander<br />
die Liebhaberschätzchen mit<br />
blitzendem Chrom und gepflegtem<br />
Lack im Minutentakt starten ließ. „Das<br />
sind Wagen, die man nicht nur einfach<br />
aus der Garage nimmt. Diese hier bedürfen<br />
jeder Menge Pflege und Fürsorge“,<br />
begeisterte sich der Präsident und<br />
der nicht immer neidlose Beifall der<br />
Zuschauer bestätigte die Attraktivität<br />
der Oldies. Nur einer zeigte dem sportiven<br />
Geschehen zu seinen Füßen die<br />
kalte Schulter: Karl der Große auf dem<br />
Eäzekomp-Brunnen!<br />
Pünktlich um 11.01 Uhr hatte der <strong>AKV</strong>-<br />
Präsident mit professioneller, weißschwarzer<br />
Karofahne das Zeichen<br />
zum ersten Start der 1. <strong>AKV</strong> Oldtimer<br />
Rallye „THE RACE <strong>2009</strong>“ gegeben, die<br />
über eine 126 Kilometer lange Strecke<br />
durch die Eifel führte. Zuvor hatte<br />
er nicht nur an die mehr als einhundertjährige<br />
Erfolgsgeschichte der<br />
A achener Automobilindustrie erinnert,<br />
sondern ebenso daran, dass die<br />
Rennstrecke des Nürburgrings auf<br />
den rasanten <strong>Aachen</strong>er Testfahrer der<br />
20er Jahre, Rudolf Caracciola, aus dem<br />
„Rennstall“ der <strong>Aachen</strong>er FAFNIRWER-<br />
K E, zurückzuführen ist.<br />
Den Reigen der eine „gewisse Erotik“<br />
ausstrahlenden Fahrzeuge eröffnete<br />
mit der Startnummer 1 Paul Jedamzik<br />
mit Vera Esser als Beifahrerin in<br />
einem Ford A De Luxe Roadster, Baujahr<br />
1931. <strong>Der</strong> Wagen zählte mit zu<br />
den ältesten, teilnehmenden Oldtimern,<br />
gefolgt <strong>von</strong> Alvis Speed 20 S.A.<br />
(1932), MG NA Cresta (1937), Opel Ad-
miral Cabrio (1938), Chrysler Plymouth<br />
P10 De Luxe (1940) und einem Daimler<br />
(1948). Insgesamt schickte der <strong>AKV</strong><br />
88 Fahrzeuge on Tour. Jeder einzelne<br />
wurde vom Beifall der Schaulustigen<br />
begleitet. Viele der Fahrer sind erfahrene<br />
Rallyeteilnehmer, die bereits internationale<br />
Erfolge aufweisen können<br />
und auch regelmäßig an den bis<br />
zu 20 regionalen Rallyes teilnehmen,<br />
so zum Beispiel Europameister Hans<br />
Keller, der Heinz Kauhsen in einem<br />
356er Porsche (1959) als Beifahrer begleitete<br />
und laut Roadbook Streckenregie<br />
führte.<br />
„Da schnurrt die Katze unter der Haube“,<br />
begeisterte sich selbst der rallyeerfahrene<br />
Moderator Achim Krott<br />
beim Anblick eines Jaguars, Baujahr<br />
1956. Unterhaltsam, redegewandt,<br />
versiert und fachkundig informierte<br />
er die Zuschauer über die technischen<br />
Finessen der Oldies, klärte auf, dass<br />
ein Citroen 11 CV auch den Beinamen<br />
„Gangsterlimousine“ trägt, erhielt im<br />
Smalltalk mit dem Fahrer eines Chevro<br />
let GMC die clevere Antwort: „Lieber<br />
eine Corvette fahren, als ein Korsett<br />
tragen“, hob die Vorzüge eines<br />
Austin Healey „Frogeye“, genannt<br />
„Froschauge“ hervor und klärte die<br />
Zuschauer darüber auf, dass ein Rallyesieg<br />
weniger vom Fahrer, als <strong>von</strong><br />
seinem Beifahrer abhänge. „Anhand<br />
des Roadbooks erteilt er dem Fahrer<br />
die Anweisungen zum Abbiegen, zur<br />
Geschwindigkeit und den Finessen<br />
des Weges“, so Krott.<br />
Es war keine Seltenheit, dass Damen<br />
am Steuer saßen. Unter diesem Aspekt<br />
war auch ein Damenpokal ausgesetzt.<br />
Anne-Marie Cremer am Steuer<br />
eines Mercedes 220 S Cabrio (1958)<br />
hatte es darauf aber nicht abgesehen.<br />
„Ich fahre nicht mit, um zu gewinnen,<br />
sondern, um mit dabei zu sein“, erklärte<br />
sie vor dem Startzeichen. Hatte<br />
Liselotte Jacobs kurz zuvor noch ihre<br />
Begeisterung für ein Karmann Ghia<br />
Cabrio gezeigt, das einst ihr Jugendtraum<br />
gewesen ist, so saß sie wenig<br />
später selbst als verantwortungsbewusste<br />
Co-Pilotin an der Seite ihres<br />
Mannes Wolfgang Jacobs in einem<br />
Käfer-Cabrio (1979).<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Es versteht sich, dass auch zahlreiche<br />
gestandene Karnevalisten zu<br />
den Rallye fahrern zählten. „Wir haben<br />
unsere Pferde zu Hause gelassen<br />
und sind nun stattdessen mit 50 PS<br />
auf Oldtimern unterwegs“ scherzte<br />
Prinzengarde-Kommandant Markus<br />
Bongers, der neben Anemone Zabka<br />
in einem 1600 Käfer Cabrio (1974)<br />
als Beifahrer „die Zügel in die Hand<br />
genommen hatte“. Als Joe Gelück in<br />
einem Daimler Benz 300 SE (1964) mit<br />
einem Dreispitz am Steuer saß und<br />
in einem Mercedes Benz W121 Ponton/190<br />
B (1956) Ralph Schulenburg<br />
als Beifahrer mit einer Karnevalsmütze<br />
der Grün-Weißen Funken winkte,<br />
reagierten die Schaulustigen mit lautstarkem,<br />
dreifachem „Oche Alaaf“.<br />
Viereinhalb Stunden dauerte die Rallye.<br />
Mehr als 50 ehrenamtliche Helfer<br />
waren für einen reibungslosen Ablauf<br />
im Einsatz. Überall standen in den Ortschaften<br />
applaudierende Schaulustige<br />
am Straßenrand und wünschten<br />
den Vorbeifahrenden durch Winken<br />
und Handzeichen eine gute Fahrt. Eingebunden<br />
waren neben fünf Gleichmäßgkeits-<br />
sowie Sollzeitprüfungen<br />
auch drei Zeitaufnahmen bei der abschließenden<br />
Lousberg-Runde. „Alles<br />
ist perfekt gelaufen. Wir hatten<br />
keine Unfälle und auch keine technischen<br />
Probleme“, zeigte sich <strong>AKV</strong>-<br />
Elferrat Udo Dümenil vom Organisationsteam<br />
äußerst zufrieden. Das, was<br />
alle Rallyeteilnehmer empfunden hatten,<br />
drückte Claus Deumens aus, der<br />
mit seinem Jaguar MK2 (1962) dabei<br />
war: „THE RACE <strong>2009</strong> war perfekt organisiert<br />
und die Strecke führte durch<br />
eine reizvolle Landschaft, verlangte<br />
aber durchaus absolute Konzentration<br />
– vor allem vom Beifahrer“, berichtete<br />
er. So wertete auch Axel Prym<br />
das Jubiläumsrennen: „Diese erste<br />
Rally e war eine tolle Leistung des<br />
<strong>AKV</strong>. Es war eine sehr schöne Strecke<br />
und die freundlichen, ehrenamtlichen<br />
Helfe r waren eine große Hilfe für die<br />
88 Teams.“<br />
Am Abend fand dann in geselliger<br />
Runde im „Ratskeller“ die Siegerehrung<br />
statt.<br />
27
28 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Hohe Auszeichnung für beliebten Kabarettisten<br />
JacquesKönigsteinKette<br />
für Jürgen Beckers<br />
„ Gelernter Gymnasiallehrer,<br />
umgeschulter Kabarettist<br />
und Herrchen <strong>von</strong> ‚Hecktor‘“<br />
„In Momenten, in denen man lachen<br />
kann, soll man sich nicht mit Sorgen<br />
und Problemen beschäftigen. Alles<br />
andere kommt automatisch“. Mit diesem<br />
Satz umreißt der beliebte und<br />
überaus erfolgreiche Kabarettist Jürgen<br />
B. Hausmann seine Lebensphilosophie.<br />
Elf Minuten vor Mitternacht<br />
zum Aschermittwoch <strong>2009</strong> erhielt er<br />
beim Theaterball aus den Händen <strong>von</strong><br />
<strong>AKV</strong>Präsident Horst Wollgarten die<br />
höchste Auszeichnung des <strong>Aachen</strong>er<br />
Karnevalsvereins – die JacquesKönigsteinKette.<br />
<strong>Der</strong> Präsident würdigte ihn als einen<br />
„liebenswerten und gradlinigen Redner“,<br />
der seit fünf Jahren wesentlich<br />
zum Gelingen der <strong>AKV</strong>-Festsitzungen<br />
mit beigetragen habe. So begeisterte<br />
Jürgen Beckers nicht nur die Gäste<br />
der Ordensverleihung WIDER DEN TIE-<br />
RISCHEN ERNST, sondern ebenso ein<br />
Millionenpublikum an den Bildschirmen<br />
als „Taxifahrer“ (2005), „Jockei<br />
bei den Weltritterspielen“ (2006),<br />
„Fluglotse auf dem närrischen Airport“<br />
(2007), „Saaldiener im Märchenschloss“<br />
(2008) und parlierfreudige<br />
r „Trattoria-Wirt in der Toscana“<br />
(<strong>2009</strong>).<br />
„Als mir im Jahr 2004 der damalige<br />
<strong>AKV</strong>-Präsident Dieter Bischoff anbot,<br />
bei der nächsten Festsitzung mit aufzutreten,<br />
hielt ich das für einen Witz<br />
und antwortete ihm, dass ich mich<br />
nicht auf den Arm nehmen lassen<br />
wolle“, erzählt Beckers. Schnell habe<br />
er dann gemerkt, dass es ernst gemeint<br />
war, denn die Empfehlung war<br />
vom Chefredakteur des Zeitungsverlages<br />
<strong>Aachen</strong>, Bernd Mathieu, und<br />
dessen Gattin Sabine gekommen, die<br />
Beckers durch seine Erfolgsauftritte in<br />
der <strong>Aachen</strong>er Region bereits kannten.<br />
Im smarten Alter <strong>von</strong> elf Jahren hatte<br />
1975 der neue Träger der Jacques-Königstein-Kette<br />
mit einer Büttenrede<br />
seine Bühnenlaufbahn „ganz unten“<br />
in der Kellerbar eines Schulfreundes<br />
begonnen. Daraus wurde wegen des<br />
Erfolges eine jährliche Tradition. Auf<br />
der karnevalistischen Karriereleiter<br />
erklomm er Sprosse um Sprosse, wurde<br />
in Mariadorf Sitzungspräsident im<br />
Pfarrkarneval <strong>von</strong> St. Marien und regierte<br />
letztlich 2003 als Prinz des Alsdorfer<br />
Prinzenpaares.<br />
Da ihm die Zeitspanne für Büttenreden<br />
jedoch zu eingegrenzt war, betrat der<br />
Karnevalist dann – noch unter seinem<br />
laut Stammbuch bescheinigten Namen<br />
„Jürgen Beckers“ – 1999 mit dem<br />
ersten seiner Soloprogramme auch die<br />
kabarettistische Bühne. „Hausmannskost“<br />
lautete das Motto, unter dem er,<br />
musikalisch <strong>von</strong> Harald Claßen begleitet,<br />
den lachenden Alltag zwischen<br />
Mann und Frau satirisch beleuchtete<br />
und auf die Schippe nahm. <strong>Der</strong> erste<br />
Auftritt damit im Jahr 2000 in der<br />
Stadthalle Alsdorf rief jedoch das Management<br />
eines gleichnamigen Kabarettisten<br />
auf den Plan. „Ich fand eine<br />
Lösung. Da ich in meinem Soloprogramm<br />
als Hausmann agierte, wurde<br />
daraus letztlich auch mein Künstlername<br />
Jürgen B. Hausmann“, lautet<br />
die Erklärung. Jetzt, nach zehn Jahren,<br />
gastiert er zum Jahresende <strong>2009</strong> erneut<br />
mit der „ Hausmannskost“, aufgemischt<br />
zu einem Mix aus Klassikern<br />
und aktuellen Themen. Zu erleben am<br />
29. November im <strong>Aachen</strong>er Eurogress<br />
und danach ab 6. Dezember mit drei<br />
Auftritten in der Stadthalle Alsdorf.<br />
<strong>Der</strong> eigentliche Beruf des erfolgreichen<br />
Karnevalisten, Comedians<br />
und Kabarettisten könnte nicht konträrer<br />
sein: er ist Gymnasiallehrer für<br />
Griechisch, Latein und Geschichte<br />
am Heilig-Geist-Gymnasium in Würselen.<br />
Wie verträgt oder ergänzt sich<br />
das? Wie stehen die Schüler zu ihrem<br />
Lehrer? Die Antwort spricht für sich:<br />
„Man muss aufpassen, dass der Unterricht<br />
nicht zum Kabarett wird und,<br />
trotz allem Unterhaltungswert, <strong>von</strong><br />
den Schülern auch Leistung verlangt<br />
wird.“ Worin sieht Jürgen Beckers die<br />
Grundlage seiner Erfolge? „Es sind<br />
meine Beobachtungsgabe und die<br />
Authentizität des Typs. Ich brauche<br />
keinen zu spielen, ich bin eben so.“<br />
Zu seinem Erfolgsrezept gehört auch,<br />
dass seine Reden Alltagsgeschichten<br />
beschreiben. Nie geht er dabei unter<br />
die Gürtellinie, und es sind keine<br />
Witze, die er erzählt. Wichtig sei für<br />
das Publikum, dass man dabei über<br />
sich selbst lachen könne, weil man<br />
sich im Programm wiederfindet.
„Meine Programme erwachsen aus<br />
der heimischen Wärme der Region<br />
und der Beobachtung der Menschen.<br />
Man muss zuhören können und dann<br />
auf das Wesentliche kürzen“, plaudert<br />
Jürgen Beckers aus dem Nähkästchen.<br />
So sei auch „Hecktor“ entdeckt<br />
worden. „Ich saß auf einer Bank und<br />
hörte, wie sich hinter der Hecke zwei<br />
Hundebesitzer über ihre Vierbeiner<br />
unterhielten. Die Grundidee war geboren.“<br />
Dass künftig als neue Erdenbürgerin<br />
auch das kleine Töchterchen<br />
Marie den Papa zu neuen Reden beflügeln<br />
wird, steht außer Frage. Das Wichtigste<br />
aber bei d’r Hausmann sei, „die<br />
richtije deutsche Jramahtick“ der <strong>Aachen</strong>er<br />
Region zu beherrschen. Kennt<br />
dieser Meister der Wortakrobatik und<br />
espritvolle Redner auch Lampenfieber?<br />
„Ja, sogar tierisches Lampenfieber.<br />
Selbst bei kleineren Auftritten.“<br />
Wie erlebte Jürgen Beckers bei der<br />
Festsitzung den neuen Ritter <strong>Mario</strong><br />
Adorf und was schätzt er an dem<br />
Weltstar? „<strong>Der</strong> Schauspieler hat eine<br />
übergroße Begabung und jahrzehntelange<br />
Erfahrung. Das kann keiner<br />
wettmachen“, so die Antwort. Hinter<br />
der Bühne sei <strong>Mario</strong> Adorf sehr angespannt,<br />
überaus konzentriert und<br />
auch etwas nervös gewesen. „Die Konzentration<br />
auf eine Rolle ist das Entscheidende<br />
bei einem Künstler. Einige<br />
aber verhielten sich vor ihrem Auftritt<br />
so, als seien sie schon hundert Mal am<br />
Broadway aufgetreten,“ spöttelt Jürgen<br />
Beckers.<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
A 10 93x134 mm 4c 04.07.2008 13:58 Uhr Seite 1<br />
Unsere Stärke –<br />
die persönliche<br />
Beratung.<br />
Wir haben das Fachwissen und nehmen uns gern die Zeit<br />
mit Ihnen gemeinsam die passenden Vorsorgelösungen für<br />
Ihren persönlichen Bedarf zu ermitteln. Reden Sie mit uns.<br />
Bezirksdirektion Ingo Trümpener<br />
Gut zu wissen, dass es SIGNAL IDUNA gibt.<br />
Wilhelm-Pitz-Straße 11-13 ● 52223 Stolberg<br />
Tel. (0 24 02) 9 74 97-0 ● Fax (0 24 02) 9 74 97-28<br />
www.signal-iduna.de/ingo.truempener<br />
29
30 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
www.lambertz.de
In vino veritas …<br />
Seit 30 Jahren wächst und gedeiht ein<br />
Wein närrischer Freundschaftsbande<br />
in <strong>Aachen</strong> …<br />
Man schrieb den 31. März 1979, als <strong>von</strong><br />
mutigen Winzern auf dem Südhang<br />
des Wingertsbergs in <strong>Aachen</strong> der bis<br />
dahin nördlichste Weinberg Europas<br />
angelegt wurde. Profilierte Karneva<br />
listen der KG Trierer Heuschreck<br />
und des <strong>Aachen</strong>er Karnevalsvereins<br />
setzten voller Enthusiasmus gemeinsam<br />
mit Oberbürgermeister Kurt<br />
Ma langré (<strong>Aachen</strong>) und dem Trierer<br />
Amts rat Hans Hardt (Trier) 9 x 11 zarte<br />
Pflänzchen in den Boden. Nur ein Rebstock<br />
mehr hätte gewerblichen Anbau<br />
bedeutet. Die „närrischen“ Winzer bekräftigten<br />
mit diesem jungen Weinberg<br />
erneut ihre schon damals seit 150<br />
Jahren bestehende Freundschaft. Begonnen<br />
hatte sie einst 1829 zwischen<br />
den „Heuschrecken“ und den „Florresen“<br />
der Muttergesellschaft des <strong>AKV</strong>.<br />
Nun muss man wissen, dass es am<br />
Wingertsberg bereits in früheren Jahrhunderten,<br />
als das Klima in <strong>Aachen</strong><br />
noch wärmer war, Weinanbau gegeben<br />
hat. Belegt ist, dass es schon in<br />
einer 812 <strong>von</strong> Karl dem Großen erlassenen<br />
Wirtschaftsordnung den Bürgern<br />
streng untersagt wurde, „Trauben<br />
beim Auspressen mit Füßen zu<br />
treten“, und seit 1333 belegen alte<br />
Stadtrechnungen regelmäßige Ausgaben<br />
für das „Schneiden <strong>von</strong> sieben<br />
Weingärten“ im Stadtgebiet. Noch bis<br />
zum dreißigjährigen Krieg machten<br />
erhobene Weinsteuern mehr als die<br />
Hälfte aller städtischen Einnahmen<br />
aus. So war es den <strong>Aachen</strong>ern sogar<br />
untersagt, ihren Wein im benachbarten<br />
Burtscheid zu trinken!<br />
Die <strong>Aachen</strong>er Ratsherren des 18. Jahrhunderts<br />
beschränkten sich jedoch<br />
nicht nur wie heute auf eine „närrische<br />
Ratssitzung“ vor dem Fettdonnerstag,<br />
um zum Weinbecher zu greifen.<br />
Zwölf wuchtige Zinnkrüge aus<br />
dem Rathausschatz, mit einem Fassungsvermögen<br />
<strong>von</strong> je 4,14 Litern, beweisen,<br />
dass es diese Herren gewohnt<br />
waren, während ihrer Ratssitzungen<br />
ausgiebig einem Humpen edlen Rebensafts<br />
zuzusprechen, und bald waren<br />
die „Ratspräsenzen“ – besser bekannt<br />
als „Saufgroschen“ – im Wert<br />
<strong>von</strong> 8, 16 oder 32 <strong>Aachen</strong>er Mark nicht<br />
nur für Ratsherren ein gängiges, wenn<br />
auch inoffizielles Zahlungsmittel.<br />
<strong>Der</strong> Neustart zum <strong>Aachen</strong>er Weinanbau<br />
anno 1979 hatte pünktlich um<br />
11.11 Uhr damit begonnen, dass der<br />
Trierer Winzermeister Herbert Oberbillig<br />
die erste Rebe anschnitt und der<br />
damalige <strong>AKV</strong>-Präsident Helmut A.<br />
Crous einen Schuss echtes Moselwasser<br />
über die zarten Wurzeln goss. Gute<br />
Wünsche begleiteten die jungen Rebstöcke.<br />
„Zur Ehre der alten, deutschen<br />
Kaiserstadt <strong>Aachen</strong> und zur Ehre der<br />
alten, römischen Kaiserstadt Trier und<br />
als Symbol herzlicher Freundschaft<br />
zwischen den Bürgern beider Städte<br />
mögen diese Reben wachsen, blühen<br />
und gedeihen und reiche Frucht tragen,“<br />
erklärte Hans Hardt.<br />
30 Jahre „Öcher Heuschreck Durchbruch“<br />
Seinen Namen „Öcher Heuschreck<br />
Durchbruch – Riesling-Wein“ erhielt<br />
der Wein bereits wenige Tage später<br />
vom damaligen Bundespräsidenten<br />
und Ordensritter WIDER DEN TIE-<br />
RISCHEN ERNST (1974) Walter Scheel,<br />
der dem <strong>AKV</strong> am 4. Mai schrieb: „Herzlich<br />
gratuliere ich zum wieder aufgenommenen<br />
Weinbau in <strong>Aachen</strong>. Ich<br />
freue mich schon jetzt auf das Jahr<br />
1984 und hoffe, dass der Öcher Heuschreck<br />
ein wirklicher ‚Durchbruch‘<br />
wird.“ <strong>Der</strong> Jungfernwein wurde dann<br />
1982 geerntet, obwohl unter der rührigen<br />
Pflege des Stadtgartenamtes<br />
mit seinem Direktor Gerhard Groetzner<br />
bereits 1981 eine erste, bescheidene<br />
Ernte hätte eingefahren werden<br />
können – wenn nicht Amseln und<br />
Stare schneller gewesen wären und<br />
nur leer gepickte Dolden zurückließen!!!<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
31
32 Journal 4 | <strong>2009</strong> 30 Jahre „Öcher Heuschreck Durchbruch“<br />
In vino veritas …<br />
Allein der damalige <strong>AKV</strong>-Vizepräsident<br />
Karl Schumacher hatte zwei<br />
Tage zuvor noch eine Kostprobe der<br />
Reben erhascht. „Die Dinger hatten<br />
zwar eine harte Haut und schmeckten<br />
herb, aber es war auch eine gewisse<br />
Süße zu entdecken“, urteilte er<br />
als Weinkenner. Nicht zuletzt hatten<br />
er und sein Trierer Amtsbruder, Vizepräsident<br />
Ernst Hoffmann, 1978 bei<br />
einem „kühlen Blonden“ im <strong>Aachen</strong>er<br />
„Postwagen“ über edle Moselweine<br />
philosophiert und dabei die Idee geboren,<br />
auch hier wieder einen Weinberg<br />
anzulegen. Bodenproben wurden<br />
auf Eignung überprüft, bei der<br />
Europäischen Gemeinschaft in Brüssel<br />
musste eine Genehmigung für den<br />
„Trierer Export <strong>von</strong> Rebstöcken zum<br />
Anbau in <strong>Aachen</strong>“ eingeholt werden<br />
und die Stadt <strong>Aachen</strong> sich schließlich<br />
bereit erklären, den Wingertsberg an<br />
den <strong>AKV</strong> zu verpachten.<br />
111 Pfennige sollte die<br />
jährliche, närrische Pacht<br />
betragen – oder in Naturalien verrechnet<br />
11 Flaschen einer jeden Ernte – zu<br />
erbringen bei den Närrischen Ratssitzungen<br />
vor jedem Fettdonnerstag.<br />
So wurde es an jenem 31. März 1979<br />
beim Rathausempfang vereinbart, als<br />
40 Trierer „Heuschrecken“ mit den ursprünglich<br />
11 x 11 Setzlingen angereist<br />
waren. „Es war das erste Mal, dass ich<br />
gelinkt wurde“, erinnerte sich der damalige<br />
OB Kurt Malangré an die erste<br />
Pachtzahlung, entpuppten sich doch<br />
die Flaschen nur im Piccolo-Format<br />
<strong>von</strong> 0,375 Liter. Was damit alljährlich<br />
geschieht, verrät Oberbürgermeister<br />
Dr. Jürgen Linden in einem Blitzinterview:<br />
Alljährlich erhält die Stadt <strong>Aachen</strong> <strong>von</strong><br />
den <strong>AKV</strong>Hobbywinzern 11 Flaschen<br />
„Öcher Heuschreck Durchbruch“ als<br />
Pachtzins. Was geschieht damit?<br />
Dr. Linden:<br />
In der Regel werden die Flaschen an<br />
die im Rat vertretenen Fraktionen verteilt.<br />
Verschiedentlich haben wir aber<br />
auch schon einen Teil des Weines wegen<br />
seines Seltenheitswertes für besondere<br />
Benefizzwecke eingesetzt.<br />
So erinnere ich mich, dass wir vor Jahren<br />
diesen Öcher „Spitzenwein“ sogar<br />
nach Tschechien exportierten, um<br />
damit in Brünn zum Erhalt der berühmten<br />
Villa Tugendhat beizutragen.<br />
Sie war 1929/30 nach den Plänen des<br />
bedeutenden <strong>Aachen</strong>er Architekten<br />
Ludwig Mies van der Rohe errichtet<br />
worden und gilt als ein Meilenstein<br />
der modernen Architektur.<br />
Haben Sie selbst einmal schon den<br />
edlen Tropfen vom Wingertsberg probiert?<br />
Dr. Linden: Dieser Wein ist ja eine absolute<br />
Rarität, weil es nur sehr wenige<br />
Flaschen da<strong>von</strong> gibt. Von daher ist<br />
er eher ein Sammlerstück, als ein Konsumartikel.<br />
Ich selbst habe ihn noch<br />
nicht probieren können. Von anderen<br />
aber habe ich erfahren, dass er zu<br />
Recht den <strong>von</strong> Walter Scheel kreierten<br />
Namen „Öcher Heuschreck Durchbruch“<br />
trägt.<br />
„… es war auch eine gewisse Süße zu entdecken.“<br />
Die gemeinsamen Weinlesen garantieren<br />
regelmäßige, freundschaftliche<br />
Begegnungen zwischen den Trierer<br />
Entwicklungshelfern in Sachen Weinanbau<br />
und den <strong>Aachen</strong>er Neu-Winzern.<br />
Stets ist der aktuelle Hochadel<br />
gekrönter Häupter bei diesen Familienfesten<br />
dabei: noch amtierende und<br />
designierte Karnevalsprinzen, Weinköniginnen<br />
und Weinprinzessinnen.<br />
Galant erweisen sich die Prinzen dabei<br />
den Weinmajestäten als diensteifrige<br />
Erntehelfer. Sie wiederum vermitteln<br />
ihre Philosophien zum Wein.<br />
„Schade, dass man Wein nicht streicheln<br />
kann“, zeigte zum Beispiel 2006<br />
Weinkönigin Ursula II. ihre Gefühle für<br />
edle Rebensäfte. Von ihrer Anmut hingerissen,<br />
erklärte damals <strong>AKV</strong>-Kellermeister<br />
Helmut Schultz spontan: „Königin,<br />
ich werde euch die Schlüssel des<br />
Weinbergs übergeben und euch stets<br />
hilfreich zur Seite stehen.“<br />
Warten wir nun gespannt auf die diesjährige<br />
Jubiläumslese am 10. Oktober<br />
auf dem Wingertsberg.
DOCTOR BABOR setzt<br />
neue Maßstäbe bei den<br />
Cosmeceuticals<br />
Vom Spezialisten für Hautpflege entwickelt: DOCTOR BABOR<br />
ist Kosmetik nahe der Medizin.<br />
Das DOCTOR BABOR Konzept hat zwei Linien:<br />
1. BIOGEN CELLULAR<br />
Vom Forschungsprojekt zum Anti-Aging Wunder!<br />
Sensationelle Ergebnisse bei der postoperativen,<br />
kosmetischen Pfl ege. Optimierung der bereits in den<br />
50er Jahren <strong>von</strong> Dr. Babor ent wickelten Rezeptur und<br />
aufwendige klinische Tests in Zusammenarbeit mit<br />
Dr. med. Michael A. König<br />
• Regt die Gewebeerneuerung an und lässt<br />
Narbengewebe besser heilen<br />
• Intensive Hautregeneration bei besonderen Stress-<br />
Situationen wie die Nachsorge <strong>von</strong> Verbrennungen,<br />
Verletzungen, bei Sonnenbrand oder Schwangerschaftsstreifen<br />
• Ideal zur Erzielung eines intensiv verjüngten<br />
Hautbildes<br />
• Die revolutionäre Pfl egeserie zur Wiederherstellung<br />
eines optimalen Hautzustandes – ein regeneratives<br />
Anti-Aging Wunder.<br />
Das Geheimnis <strong>von</strong> BIOGEN CELLULAR:<br />
• <strong>Der</strong> BIOGEN ® PLANT Extrakt bestehend aus<br />
8 edlen Kräuteressenzen, die sich optimal<br />
ergänzen und in der Wirkung potenzieren.<br />
Hergestellt in einem aufwendigen, geschützten<br />
Bio-Tech Verfahren<br />
2. DERMA CELLULAR<br />
Zur Lösung verschiedener Beauty-Probleme<br />
• Sanfte Alternative zur Schönheits-Operation<br />
und länge re Erhal tung der Ergebnisse <strong>von</strong> kosmetisch-plastischen<br />
Eingriffen.<br />
• Effektive Wirkung gegen Falten, Tränen säcke<br />
oder Pigmentflecken<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Entwicklung der Produkte unter<br />
maßgeblicher Mitwirkung <strong>von</strong><br />
Dr. med. Michael A. König, einer<br />
weltweit führenden Kapazität der<br />
Facial und plastischen Chirurgie<br />
„Die Wirkung <strong>von</strong> DOCTOR<br />
BABOR hat meine ohnehin<br />
hohen Erwartungen noch<br />
übertroffen.“<br />
Dr. Michael A. König<br />
(Klinik am Ring, Köln)<br />
Sie wollen mehr erfahren?<br />
Dr. Babor GmbH & Co. KG, Postfach 500 228, 52086 <strong>Aachen</strong> · Telefon 02 41-52 96-201<br />
service@babor.de · www.doctor-babor.com<br />
33
34 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> gratuliert<br />
seinen Jubilaren <strong>2009</strong><br />
Mitgliedstreue hielten dem <strong>AKV</strong> über<br />
25<br />
30<br />
35<br />
40<br />
45<br />
50<br />
55<br />
25 Jahre:<br />
Harald Baal<br />
Hans Brandenburg<br />
Willibert Buchty<br />
Ricardo de Bernardi<br />
Michel Henrotte<br />
Peter Jordan<br />
Kurt Malangré<br />
Hilger Nadenau<br />
Hans-Günter Radermacher<br />
30 Jahre:<br />
Helmut Baal<br />
Werner G. Jacobs<br />
Herbert Möller<br />
Rudolf Thomas<br />
35 Jahre:<br />
Rolf Einmahl<br />
Rudolf Emshoff<br />
Joseph Laschet<br />
Dr. Walter Lentzen<br />
Peter Edmund Maus<br />
Dieter Poll<br />
Eckard Prell<br />
40 Jahre:<br />
Otmar Schwind<br />
45 Jahre:<br />
Herbert Olbrich<br />
Peter Nikolaus Schmetz<br />
50 Jahre:<br />
Dr. Hans Bertram<br />
Georg Helg<br />
Bert Nadenau<br />
Konstantin Steffens<br />
55 Jahre:<br />
Josef Wetten<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> gratuliert seinen Jubilaren<br />
Es vollendeten beziehungsweise<br />
vollenden <strong>2009</strong> das<br />
70<br />
75<br />
80<br />
85<br />
95<br />
70. Lebensjahr:<br />
Hans Brandenburg<br />
Rolf Dunkelberg<br />
Hans-Günter Radermacher<br />
Wolfgang Weißleder<br />
Dieter Neundorf-Nicolaye<br />
75. Lebensjahr:<br />
Helmut Baal<br />
Dr. Helmut Günter Linde<br />
Kurt Malangré<br />
Konsul Hans-Josef Thouet<br />
80. Lebensjahr:<br />
Heinz-Josef Tychon<br />
Paul Rosen<br />
85. Lebensjahr:<br />
Jürgen Eidens<br />
Erich Stump<br />
95. Lebensjahr:<br />
Wilhelm Bours<br />
VOR 80 JAHREN:<br />
1929: „Eisprinz“ Ernst I. Nießen mit<br />
dem ers tem Rosenmontagszug nach<br />
dem 1. Weltkrieg<br />
1929 gab es unter dem Motto: „Sang<br />
und Klang im <strong>Aachen</strong>er Karneval“<br />
nach 18 Jahren endlich wieder einen<br />
Rosenmontagszug. Als Tollität regierte<br />
der 32-jährige Ernst I. Niessen, <strong>von</strong><br />
Beruf Gold- und Silberschmied sowie<br />
Uhrenfachmann. Sein Motto lautete:<br />
„Jecke los Jecke langs“. Ernst I.<br />
Niessen, der 1922 als Ehrenhut in den<br />
<strong>AKV</strong> eingetreten war, avancierte später<br />
zum Oberehrenhut und ging als<br />
„Eisprinz“ in die Geschichte ein, da<br />
bei seinem Rosenmontagszug am 11.<br />
Februar minus 20,3 Grad herrschten.<br />
Bier- und Weinflaschen platzten in<br />
der Kälte und für die Schaulustigen<br />
am Straßenrand gab es heiße Bouillon<br />
und Glühpunsch. Er war der erste<br />
Prinz Karneval, der einen eigenen<br />
Orden verlieh. Seine Amtszeit währte<br />
über fünf Sessionen, da es aufgrund<br />
der Wirtschaftskrise erst wieder 1934<br />
einen Prinzen und einen Rosenmontagszug<br />
gab. Für viele Karnevalsvereine<br />
war er in dieser Zwischenzeit ein<br />
großer Förderer. Von 1929 bis 1968 gehörte<br />
Ernst Niessen dem <strong>AKV</strong>-Elferrat<br />
an und danach bis zu seinem Tod vor<br />
40 Jahren am 1. April 1969 dem Senat.
Hit the Road<br />
JECK …<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
zlichlkommenHkjhkjcHgvjgkjbkjbcjhhgfgkjbkjbgjgugjggFFfJ987&<br />
www.jacobs-gruppe.de<br />
Volkswagen Zentrum <strong>Aachen</strong> | Audi Zentrum <strong>Aachen</strong> | Autopark Stolberg | Quality Cars <strong>Aachen</strong> | Autohaus Krings Simmerath<br />
Zabka Alsdorf + Eschweiler | Jacobs automobile Geilenkirchen + Düren | Wolff + Meier Düren | Piper <strong>Aachen</strong> + Übach-Palenberg<br />
Toyota Center <strong>Aachen</strong> + Düren | Lexus Forum <strong>Aachen</strong> | Daihatsu Center <strong>Aachen</strong><br />
Die Unternehmen der Jacobs Gruppe<br />
Musikalischer Genuss für alle Jecken:<br />
Original Video & Song <strong>von</strong> Ray Charles unter<br />
www.youtube.com/watch?v=Q8Tiz6INF7I<br />
Automobiler Genuss für alle Jecken:<br />
Original „Gute-Laune-Fahrzeuge“ in den<br />
Autohäusern der Jacobs Gruppe:<br />
www.jacobs-gruppe.de<br />
35
36 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
<strong>AKV</strong> spendet stattliche Summe an die Sammlung Crous<br />
9.000 Euro Reinerlös<br />
der <strong>AKV</strong>-Jubiläums-Lounge<br />
<strong>AKV</strong> spendet der stadthisto<br />
rischen Sammlung<br />
Crous 9.000 Euro als<br />
Rein erlös seiner Jubiläums<br />
Lounge im Pullman Hotel<br />
A achen „Quellenhof“.<br />
Anlässlich seines 150jährigen Bestehens<br />
hatte der <strong>Aachen</strong>er Karnevalsverein<br />
am 18. Januar <strong>2009</strong> zu einer<br />
TOPLounge in das Hotel Pullman<br />
A achen „Quellenhof“ eingeladen. <strong>Der</strong><br />
Reinerlös des Festabends war für die<br />
stadthistorische Sammlung Crous bestimmt.<br />
Jetzt konnte <strong>AKV</strong>-Präsident Horst<br />
Wollgarten an den Beiratsvorsitzenden<br />
der Sammlung und <strong>AKV</strong>-Elferratsherren,<br />
Bernd Carl, einen Scheck<br />
über die stolze Summe <strong>von</strong> 9.000<br />
Euro übergeben. Die Höhe dieses beachtlichen<br />
Betrages war durch zusätzliche<br />
Spendengelder möglich geworden.<br />
Wollgarten dankte insbesondere<br />
„Quellenhof“-Direktor Olaf Offers und<br />
TOP Magazin-Chefredakteur Wolfgang<br />
Habedank für ihre engagierte<br />
Unterstützung, die entscheidend zum<br />
Gelingen dieses Gala-Abends beigetragen<br />
hatte. So war es den Kontakten<br />
des Quellenhof-Direktors zu verdanken,<br />
dass auch das Kölner Dreigestirn<br />
und die Kölner Ehrengarde das illustre<br />
Programm mit ihren Auftritten bereicherten.<br />
In seinen Dankesworten ging Bernd<br />
Carl kurz auf die Geschichte der<br />
Samm lung Crous ein, die der <strong>AKV</strong> 1993<br />
als Privatsammlung <strong>von</strong> ihrem Ehrenpräsidenten<br />
Helmut A. Crous durch<br />
einen Kaufvertrag erworben hatte.<br />
Im Sinne des Sammlers sollte sie dadurch<br />
der Öffentlichkeit zur Nutzung<br />
zugänglich werden. Heute wird sie als<br />
gemeinnützige GmbH geführt und ist<br />
in ständigem Wachstum begriffen. So<br />
umfasst die inzwischen durch Zukäufe<br />
und Schenkungen erweiterte Präsenzbibliothek<br />
allein 5.000 Druckschriften<br />
zur Historie <strong>Aachen</strong>s und der Region.<br />
Daneben vergrößert sich kontinuierlich<br />
der Bestand an historischen Fotos<br />
und Ansichtskarten. „Im vergangenen<br />
Jahr kamen allein weitere 500 Bücher<br />
hinzu. Wir müssen nun als Erstes<br />
eine dringend für die Bibliothek<br />
erforderlich gewordene, vier Meter<br />
lange Schrankwand anfertigen lassen<br />
und werden dazu etwa 5.000 Euro<br />
des Spendenbetrages verwenden“,<br />
so der Beiratsvorsitzende. Gleichzeitig<br />
bekundete er das starke Interesse<br />
der Sammlung an Schenkungen alter<br />
<strong>Aachen</strong>er Druckschriften, Bücher, Grafiken<br />
und Postkarten.<br />
Ansprechpartner ist hierfür Bernd<br />
Oligschläger, Telefon: 0241573179.
Eine weitere finanzielle Unterstützung<br />
fließt der Sammlung Crous durch das<br />
nun bereits 4. Benefiz-Golfturnier um<br />
den Wanderpokal der Deutschen Bank<br />
zu. In bewährter Form fand es am 20.<br />
Juni dieses Jahres wiederum auf der<br />
Golfanlage „Haus Kambach“ statt. Die<br />
einhundert Teilnehmer spielten in geselliger<br />
Atmosphäre im Vierer-Zählspiel<br />
mit Auswahldrive nach Stableford<br />
über 18 Löcher.<br />
Das Interesse der <strong>Aachen</strong>er an ihrer<br />
Stadtgeschichte ist groß. Das zeigt<br />
sich am Verkauf <strong>von</strong> bereits eintausend<br />
Exemplaren des Buches: „Mit<br />
närrischem Frohsinn WIDER DEN TIE-<br />
RISCHEN ERNST“, das zum 150-jährigen<br />
Jubiläum des <strong>AKV</strong> herausgegeben<br />
wurde. „Darin wird nicht nur die<br />
Vereinsgeschichte dargestellt, sondern<br />
eng damit verbunden auch die<br />
Geschichte der Stadt. Es ist ein Buch,<br />
das in jedem <strong>Aachen</strong>er Bücherschrank<br />
seinen Platz haben sollte“, fügte Wollgarten<br />
hinzu.<br />
Info:<br />
www.akv.de<br />
www.fmh-aachen.de • E-Mail: kontakt@fmh-aachen.de<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
37
38 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Veranstaltungen | Termine<br />
Mitgliederversammlung<br />
Dienstag, 25. August <strong>2009</strong>, 19.30 Uhr<br />
Lenné-Pavillon<br />
<strong>AKV</strong> Sommerfest<br />
Sonntag, 30. August <strong>2009</strong>, 12.00 Uhr<br />
Tellschützenwiese Burtscheid<br />
Weinlese<br />
Samstag, 10. Oktober <strong>2009</strong>, 11.00 Uhr<br />
Wingertsberg<br />
<strong>AKV</strong> Bierabend<br />
Freitag, 6. November <strong>2009</strong>, 19.30 Uhr<br />
<strong>AKV</strong>-Bierabend für den Verein und seine Freunde in den<br />
Räumen der Sammlung Crous in der Kurhausstraße 2c<br />
Prinzenvorstellung im Rathaus<br />
Mittwoch, 11. November <strong>2009</strong>, 11.11 Uhr<br />
Rathaus<br />
Sessionsauftakt AAK Open Air<br />
Mittwoch 11. November <strong>2009</strong>, 11.30 Uhr<br />
Holzgraben<br />
Gans janz anders – Küchenparty<br />
Mittwoch, 11. November <strong>2009</strong>, 18.30 Uhr<br />
Lenné-Pavillon, Veranstalter ist das Prinzenkorps im <strong>AKV</strong><br />
Prinzenproklamation<br />
Veranstaltungskalender und Termine<br />
Freitag, 8. Januar 2010, 19.30 Uhr<br />
Eurogress, Informationen dazu gibt es bei der Geschäftsstelle<br />
oder unter www.akv.de<br />
<strong>AKV</strong> Ritter Nacht 2010<br />
Freitag, 29. Januar 2010, 20.00<br />
Pullman <strong>Aachen</strong> Quellenhof<br />
60. Verleihung des Ordens<br />
WIDER DEN TIERISCHEN ERNST 2010<br />
Samstag, 30. Januar 2010, 20.00 Uhr<br />
Die Festsitzung zur 60. Verleihung im Eurogress<br />
Open Air Holzgraben<br />
Samstag, 6. Februar 2010, 10.30 Uhr<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> lädt zur Open-Air-Sitzung auf dem Holzgraben ein.<br />
Florresei Palast<br />
Samstag, 13. Februar 2010, 20.00 Uhr<br />
Ballsaal Altes Kurhaus<br />
Kaffee, Kids & Kokolores<br />
Sonntag, 14. Februar 2010, 14.30 Uhr<br />
Ballsaal Altes Kurhaus<br />
Theaterball<br />
Dienstag, 16. Februar 2010, 19.45 Uhr<br />
<strong>AKV</strong>-Abschlussball mit Verabschiedung des Prinzen im<br />
Theater <strong>Aachen</strong><br />
2. <strong>AKV</strong> Oldtimer Rallye<br />
„THE RACE 2010“<br />
Samstag, 29. Mai 2010, 11.00 Uhr<br />
Markt<br />
weitere Informationen: www.akv.de
Unsere Partner im Gespräch<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> sprach mit:<br />
Eine feste Größe<br />
im <strong>Aachen</strong>er<br />
Karneval: <strong>Der</strong><br />
ZentisKinderkarne<br />
vals preis<br />
(Hier die Preisträger<br />
2008,<br />
die Kinder der<br />
Katho lischen<br />
Grund schule<br />
Passstraße.)<br />
KarlHeinz Johnen,<br />
Geschäftsführer der Firma ZENTIS<br />
In diesem Jahr blickt der <strong>AKV</strong> auf<br />
sein 150jähriges Bestehen zurück.<br />
Was wünschen Sie ihm für die weitere<br />
Zukunft?<br />
Vor allem wünsche ich ihm auch künftig<br />
begeisterte und motivierte Mitglieder,<br />
die voller Leidenschaft und<br />
Engagement die Ziele des <strong>AKV</strong> vorantreiben<br />
und immer wieder neu beleben.<br />
Darüber hinaus wünsche ich dem<br />
Verein eine weiterhin glückliche Hand<br />
bei der Auswahl der Ritter.<br />
Begrüßen Sie die Entscheidung<br />
des <strong>AKV</strong>, sich bei der Wahl eines Ordensritters<br />
WIDER DEN TIERISCHEN<br />
ERNST nicht allein auf Politiker zu<br />
konzentrieren, sondern auch auf Persönlichkeiten<br />
des gesellschaftlichen<br />
Lebens, der Kunst, des Sports, der Wissenschaften<br />
und der Wirtschaft?<br />
Eine Konzentration auf Politiker bei<br />
der Ritterwahl ist nicht zwingend erforderlich.<br />
Allerdings sollte bei der<br />
Wahl der Ritter strikt beachtet werden,<br />
dass keine zu große Nähe zu bestimmten<br />
Unternehmen besteht,<br />
durch die der Eindruck <strong>von</strong> Schleichwerbung<br />
entstehen könnte. Das wäre<br />
eher kontraproduktiv zu bewerten.<br />
Welche Bedeutung messen Sie<br />
dem <strong>AKV</strong> als einem Repräsentanten<br />
<strong>Aachen</strong>s über die Stadtgrenzen hinaus<br />
bei?<br />
Seine Rolle als Repräsentant unserer<br />
Stadt bewerte ich sehr hoch. Allein<br />
schon die Liste der Ritter und der Besucher<br />
der Ordensverleihungen unterstreichen<br />
die Bedeutung des Vereins<br />
weit über die Stadtgrenzen<br />
hinaus. Gespräche mit unseren Kunden<br />
aus anderen Teilen Deutschlands<br />
– auch außerhalb der rheinischen Karnevalshochburgen<br />
– bestätigen, dass<br />
der <strong>AKV</strong> ein hohes Maß an Aufmerksamkeit<br />
findet.<br />
Ist es für Sie als Sponsor wichtig,<br />
dass die Festsitzung WIDER DEN<br />
TIERISCHEN ERNST weiterhin im Ersten<br />
Programm (ARD) zur PrimeTime<br />
übertragen wird?<br />
Die Platzierung des Formats ist für<br />
uns als Sponsor <strong>von</strong> besonders hoher<br />
Relevanz. Bei Einsatz unserer Budgets<br />
stellen für uns Senderauswahl<br />
und Sendeplatz das oberste Entscheidungskriterium<br />
dar. Angesichts der<br />
aktuellen Budgetgröße sind sowohl<br />
die Platzierung bei der ARD, als auch<br />
die Ausstrahlung zur Prime-Time unverzichtbar.<br />
Sponsoren<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Welche besondere Verbundenheit<br />
zum <strong>AKV</strong> haben Sie persönlich?<br />
Zwar bin ich kein gebürtiger Rheinländer,<br />
habe jedoch meine Kindheit<br />
in A achen verbracht. Daher hatte ich<br />
schon früh Kontakt zum <strong>Aachen</strong>er<br />
Karneval, für den sich daraus eine bis<br />
heute anhaltende Begeisterung entwickelt<br />
hat. <strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> war dabei immer<br />
für mich ein Bestandteil des A achener<br />
Karnevals. Viele Freunde und Bekannte<br />
haben sich an verschiedenen Stellen<br />
und Positionen des <strong>AKV</strong>s engagiert,<br />
sodass sich seit jeher Berührungspunkte<br />
ergaben.<br />
Anm. der Redaktion:<br />
Heinz-Gregor Johnen (Foto) war 1992<br />
sofort <strong>von</strong> der Idee des damaligen<br />
<strong>AKV</strong>-Geschäftsführers Helmut Strack<br />
be geis tert, einen Zentis-Kinderkarnevalspreis<br />
ins Leben zu rufen.<br />
39
40 Journal 4 | <strong>2009</strong> Sponsoren<br />
Unsere Partner im Gespräch<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> sprach mit:<br />
Dr. Wendelin Wiedeking<br />
Vorstandsvorsitzender der<br />
PORSCHE AG<br />
In diesem Jahr blickt der <strong>AKV</strong> auf<br />
sein 150jähriges Bestehen zurück.<br />
Was wünschen Sie ihm für die weitere<br />
Zukunft?<br />
Ich wünsche dem Verein weitere vergnügte<br />
150 Jahre sowie eine glückliche<br />
Hand bei der nächsten Ritterwahl.<br />
Begrüßen Sie die Entscheidung<br />
des <strong>AKV</strong>, sich bei der Wahl eines Ordensritters<br />
WIDER DEN TIERISCHEN<br />
ERNST nicht allein auf Politiker zu<br />
konzentrieren, sondern auch auf Persönlichkeiten<br />
des gesellschaftlichen<br />
Lebens, der Kunst, des Sports, der Wissenschaften<br />
und der Wirtschaft?<br />
Da ich ja selbst aus dem Wirtschaftsbereich<br />
komme, und es ja auch immer<br />
schwieriger wird, einen passenden Politiker<br />
zu finden, kann ich der Entscheidung<br />
des <strong>AKV</strong> nur zustimmen.<br />
Welche Bedeutung messen Sie<br />
dem <strong>AKV</strong> als einem Repräsentanten<br />
<strong>Aachen</strong>s über die Stadtgrenzen hinaus<br />
bei?<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> repräsentiert die Stadt<br />
A achen sogar weit über die Landesgrenzen<br />
hinaus. Die Fernsehsitzung<br />
wird ja auch in der Schweiz und in Österreich<br />
gesendet. Somit ist sowohl<br />
für den <strong>AKV</strong>, als auch für die Stadt<br />
A achen eine hohe Aufmerksamkeit<br />
gewährleistet.<br />
Ist es für Sie als Sponsor wichtig,<br />
dass die Festsitzung WIDER DEN<br />
TIERISCHEN ERNST weiterhin im Ersten<br />
Programm (ARD) zur PrimeTime<br />
übertragen wird?<br />
Es steht außer Frage, dass für uns als<br />
Partner des <strong>AKV</strong> eine Platzierung im<br />
Ersten Programm sehr wichtig ist.<br />
Welche besondere Verbundenheit<br />
zum <strong>AKV</strong> haben Sie persönlich?<br />
Erste Kontakte zum <strong>Aachen</strong>er Karneval<br />
und auch zum <strong>AKV</strong> hatte ich bereits<br />
während meiner Studienzeit in<br />
<strong>Aachen</strong>. Selbstverständlich komme<br />
ich jedes Jahr wieder gerne zur Festsitzung.
www.typoduo.de<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
B e a u t y C e n t e r<br />
MALU WILZ<br />
Fon +49 2 41 � 40 10 27-0 www.malu-wilz.com<br />
Dahmengraben 12-14 52062 <strong>Aachen</strong><br />
41
42 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Sponsoren<br />
Unsere Partner im Gespräch<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> sprach mit:<br />
Professor Dr. Hermann Bühlbecker<br />
Alleininhaber der Henry Lambertz<br />
GmbH & Co. KG<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> blickt in diesem Jahr auf<br />
sein 150jähriges Bestehen zurück.<br />
Was wünschen Sie ihm für die weitere<br />
Zukunft?<br />
Noch viele erfolgreiche Jahre und interessante<br />
Veranstaltungen WIDER<br />
DEN TIERISCHEN ERNST.<br />
Begrüßen Sie die Entscheidung<br />
des <strong>AKV</strong>, sich bei der Wahl eines Ordensritters<br />
WIDER DEN TIERISCHEN<br />
ERNST nicht allein auf Politiker zu<br />
konzentrieren, sondern auch auf Persönlichkeiten<br />
des gesellschaftlichen<br />
Lebens, der Kunst, des Sports, der Wissenschaften<br />
und der Wirtschaft?<br />
Diese Entscheidung begrüße ich, da<br />
es sinnvoll ist, den Kreis derjenigen,<br />
aus denen der Ordensritter bestimmt<br />
wird, möglichst groß festzulegen, um<br />
wirklich außergewöhnliche Ritterpersönlichkeiten<br />
zu finden. Würde man<br />
sich nur auf Politiker konzentrieren,<br />
könnte es auf Dauer schwierig werden,<br />
eine attraktive Veranstaltung<br />
durchzuführen.<br />
Welche Bedeutung messen Sie<br />
dem <strong>AKV</strong> als einem Repräsentanten<br />
<strong>Aachen</strong>s über die Stadtgrenzen hinaus<br />
bei?<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> ist der Verein, der den<br />
A achener Karneval über die Stadtgrenzen<br />
hinaus repräsentiert. Insofern<br />
ist er auch <strong>von</strong> besonderer Bedeutung<br />
für die Stadt <strong>Aachen</strong>.<br />
Ist es für Sie als Sponsor wichtig,<br />
dass die Festsitzung WIDER DEN<br />
TIERISCHEN ERNST weiterhin im Ersten<br />
Programm (ARD) zur PrimeTime<br />
übertragen wird?<br />
Sicherlich ist das für den Sponsor<br />
wichtig, dass die Festsitzung im Ersten<br />
Programm zur Prime-Time übertragen<br />
wird.<br />
Welche besondere Verbundenheit<br />
zum <strong>AKV</strong> haben Sie persönlich?<br />
Auch hier gibt es eine lange Tradition<br />
in den Verbindungen zum <strong>Aachen</strong>er<br />
Karneval. Die Firma Lambertz führe<br />
ich bereits in neunter Generation<br />
in Familienbesitz. Schon einer meiner<br />
Vorfahren als Inhaber der Firma, Wilhelm<br />
Geller, war im 20. Jahrhundert<br />
Mitglied der Prinzengarde, und ich<br />
selbst gehörte einige Jahre dem Hofstaat<br />
der Märchenprinzen an.<br />
Professor Dr. Hermann Bühlbecker<br />
mit Ritter <strong>Mario</strong> Adorf bei<br />
der <strong>AKV</strong>Ritternacht <strong>2009</strong>
„<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> ist der<br />
Verein, der den<br />
A achener Karneval<br />
über die Stadtgrenzen<br />
hinaus<br />
repräsentiert.“<br />
• Bäder<br />
• Wartung Öl/Gas<br />
• Neubau und<br />
Altbausanierung<br />
• barrierefreies<br />
Wohnen<br />
geprüfte Fachkraft<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Gebr. Schuster<br />
Heizung und Sanitär GmbH<br />
Mühlenstraße 35<br />
52457 Aldenhoven<br />
Tel. 0 24 64 - 87 27<br />
www.heizung-sanitaer-baeder.de<br />
43
44 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Unsere Partner im Gespräch<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> sprach mit:<br />
Sponsoren<br />
Joachim Hunold<br />
CEO Air Berlin PLC<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> kann in diesem Jahr auf<br />
sein 150jähriges Bestehen zurückblicken.<br />
Was wünschen Sie ihm für die<br />
weitere Zukunft?<br />
Mein Wunsch ist es, dass er in den<br />
A achener Medien ebensoviel Anerkennung<br />
findet, wie im übrigen<br />
Deutschland.<br />
Welche Bedeutung messen Sie<br />
dem <strong>AKV</strong> als einem Repräsentanten<br />
<strong>Aachen</strong>s über die Stadtgrenzen hinaus<br />
bei?<br />
Nach der Verleihung des Karlspreises<br />
ist die <strong>AKV</strong>-Festsitzung WIDER DEN<br />
TIERISCHEN ERNST die wichtigste Veranstaltung<br />
in der Stadt.<br />
Begrüßen Sie die Entscheidung<br />
des <strong>AKV</strong>, sich bei der Wahl eines Ordensritters<br />
WIDER DEN TIERISCHEN<br />
ERNST nicht allein auf Politiker zu<br />
konzentrieren, sondern auch auf Persönlichkeiten<br />
des gesellschaftlichen<br />
Lebens, der Kunst, des Sports, der Wissenschaften<br />
und der Wirtschaft?<br />
Ja, denn in der Politik werden die Charakterköpfe<br />
ja immer rarer.<br />
Ist es für Sie als Sponsor wichtig,<br />
dass die Festsitzung WIDER DEN<br />
TIERI SCHEN ERNST weiterhin im Ersten<br />
Programm (ARD) zur PrimeTime<br />
übertragen wird?<br />
Eindeutig ja.<br />
Welche besondere Verbundenheit<br />
haben Sie persönlich zum <strong>AKV</strong>?<br />
Ich schätze den Idealismus der Verantwortlichen<br />
sehr und bin immer wieder<br />
<strong>von</strong> deren Gastfreundschaft beeindruckt.
Unsere Partner im Gespräch<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> sprach mit:<br />
Alois Kreitz<br />
Geschäftsführer der<br />
Arei Abwassertechnik Düren GmbH<br />
In diesem Jahr kann der <strong>AKV</strong> auf<br />
sein 150jähriges Bestehen zurückblicken.<br />
Was wünschen Sie ihm für die<br />
weitere Zukunft?<br />
Ein Narr besitzt die Gabe, zu erkennen<br />
und trotzdem zu lächeln … Diese Erkenntnis<br />
und eine glückliche Hand in<br />
allen Angelegenheiten wünsche ich<br />
dem <strong>AKV</strong> für die nächsten Jahrzehnte.<br />
Und weiterhin viel Erfolg!<br />
Welche Bedeutung messen Sie<br />
dem <strong>AKV</strong> als einem Repräsentanten<br />
<strong>Aachen</strong>s über die Stadtgrenzen hinaus<br />
bei?<br />
Eine große Bedeutung. Er ist gleichzusetzen<br />
und in einem Atemzug zu<br />
nennen mit dem Karlspreis, der Alemannia<br />
<strong>Aachen</strong>, dem CHIO und den<br />
<strong>Aachen</strong>er Printen.<br />
Begrüßen Sie die Entscheidung<br />
des <strong>AKV</strong>, sich bei der Wahl eines Ordensritters<br />
WIDER DEN TIERISCHEN<br />
ERNST nicht allein auf Politiker zu<br />
konzentrieren, sondern auch auf Persönlichkeiten<br />
des gesellschaftlichen<br />
Lebens, der Kunst, des Sports, der Wissenschaften<br />
und der Wirtschaft?<br />
Ja, ich begrüße das, nicht nur die Politiker<br />
zu berücksichtigen, sondern alle<br />
Personen im öffentlichen Leben, die<br />
sich durch Humor und Menschlichkeit<br />
auszeichnen.<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Ist es für Sie als Sponsor wichtig,<br />
dass die Festsitzung WIDER DEN<br />
TIERISCHEN ERNST weiterhin im Ersten<br />
Programm (ARD) zur PrimeTime<br />
übertragen wird?<br />
Nein, wichtig wäre es nicht, ob öffentlich<br />
rechtliche oder private Fernsehsender.<br />
Ich würde lieber eine ungekürzte<br />
Fassung mit mehr Mundart<br />
sehen – egal zu welcher Uhrzeit.<br />
Welche besondere Verbundenheit<br />
haben Sie persönlich zum <strong>AKV</strong>?<br />
Da ich ein Öcher Jong mit schwarzgelbem<br />
Blut bin, hat sich die Frage <strong>von</strong><br />
selbst beantwortet.<br />
das karnevalsportal für aachen<br />
aktuelles<br />
termine<br />
leute<br />
Bildergalerien<br />
Geschichte<br />
karnevalslexikon<br />
Interviews<br />
hintergründe<br />
45
46 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Erfolgreich beraten.<br />
WOTAX <strong>Aachen</strong> wurde zum dritten Mal in<br />
Folge als TOP-Steuerberater ausgezeichnet.<br />
Wir danken allen, die dazu beigetragen haben.<br />
Denn Erfolg ist kein Zufall.<br />
(laut Focus Money, Ausgabe 35/2006 Seite 57 ff, Ausgabe 35/2007 Seite 66 ff. & Ausgabe 35/2008, Seiten 62 ff, Großpraxen)<br />
www.wotax.de<br />
WOTAX BERATERGRUPPE<br />
WOTAX Steuerberatungsgesellschaft mbH | WOTAX WPG GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
WOTAX Systeme GmbH | WOTAX Consulting GmbH | WOTAX law Künster, Niezold und Partner<br />
Krefelder Str.123 | 52070 <strong>Aachen</strong> | Telefon: 0241-920 42-0<br />
8<br />
BERATERGRUPPE
Unsere Partner im Gespräch<br />
<strong>Der</strong> <strong>AKV</strong> sprach mit:<br />
Jörg Kaever<br />
Director Finance der<br />
Bombardier Transportation GmbH<br />
In diesem Jahr kann der <strong>AKV</strong> auf<br />
sein 150jähriges Bestehen zurückblicken.<br />
Was wünschen Sie ihm für die<br />
weitere Zukunft?<br />
Vor allem eine weiterhin erfolgreiche<br />
Darstellung des Brauchtums Karneval<br />
über die Region hinaus.<br />
Welche Bedeutung messen Sie<br />
dem <strong>AKV</strong> als einem Repräsentanten<br />
<strong>Aachen</strong>s über die Stadtgrenzen hinaus<br />
bei?<br />
In der Vergangenheit war die Bedeutung<br />
sehr groß. Leider hat sie sich<br />
durch sinkende Einschaltquoten bei<br />
der Übertragung der Festsitzung WI-<br />
DER DEN TIERISCHEN ERNST reduziert.<br />
Kritisch sehe ich dabei die erreichte<br />
Zielgruppe überwiegend nur<br />
älterer Zuschauer.<br />
NEWSLETTER<br />
Abonnieren und nichts mehr verpassen!<br />
Sponsoren<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Begrüßen Sie die Entscheidung<br />
des <strong>AKV</strong>, sich bei der Wahl eines Ordensritters<br />
WIDER DEN TIERISCHEN<br />
ERNST nicht allein auf Politiker zu<br />
konzentrieren, sondern auch auf Persönlichkeiten<br />
des gesellschaftlichen<br />
Lebens, der Kunst, des Sports, der Wissenschaften<br />
und der Wirtschaft?<br />
Diese Frage kann ich eindeutig nur<br />
mit Ja beantworten.<br />
Ist es für Sie als Sponsor wichtig,<br />
dass die Festsitzung WIDER DEN<br />
TIERISCHEN ERNST weiterhin im Ersten<br />
Programm (ARD) zur PrimeTime<br />
über tragen wird?<br />
Auch hier kann die Antwort nur Ja lauten<br />
und das sogar mit der Betonung<br />
„sehr wichtig“.<br />
Welche besondere Verbundenheit<br />
haben Sie persönlich zum <strong>AKV</strong>?<br />
Sie möchten gerne über Sonderangebote bzw. Neuigkeiten informiert werden?<br />
Kein Problem! Bestellen Sie unseren kostenlosen E-Mail Newsletter.<br />
Alles, was wir dafür brauchen, ist Ihre E-Mail-Adresse.<br />
Weitere Infos auf www.akv.de<br />
Nur in dem Sinne, dass unsere Bombardier<br />
Transportation GmbH zur Förderung<br />
des karnevalistischen Brauchtums<br />
als Sponsor des <strong>AKV</strong> auftritt.<br />
47
48 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Menschen beim <strong>AKV</strong><br />
Rolf Gerrards –<br />
ein karnevalistischer Tausendsassa<br />
Kaum hatte das Gespräch begonnen,<br />
da war mein Gegenüber bereits ganz<br />
in seinem Element. Temperamentvoll,<br />
wie gewohnt, war <strong>AKV</strong>Elferratsherr<br />
Rolf Gerrards der Zeit ein gutes halbes<br />
Jahr voraus – beim 8. Januar 2010. Es<br />
ist der Tag der Prinzenproklamation,<br />
für die er nun bereits im vierten Jahr<br />
als Programmgestalter verantwortlich<br />
zeichnet. „Eine Proklamation ist<br />
in jeder Session das erste große Familientreffen<br />
der <strong>Aachen</strong>er Karnevalsvereine,<br />
und das Programm muss packend<br />
und kurzweilig sein, muss alle<br />
Altersstufen fesseln“, ist er sich seiner<br />
Verantwortung bewusst. Es versteht<br />
sich für ihn <strong>von</strong> selbst, dass das Programm,<br />
mit Ausnahme einer Nummer,<br />
bereits jetzt steht.<br />
„<br />
wenn du dann einmal Prinz<br />
warst, bleibt es immer an dir<br />
hängen und am Aschermittwoch<br />
ist längst nicht alles<br />
vorbei.“<br />
Exklusiv werde eine Proklamation<br />
aber immer erst durch den Sketch der<br />
neuen Tollität. „<strong>Der</strong> Abend lebt vom<br />
Sketch des Prinzen“, weiß Gerrards als<br />
Milleniumsprinz des Jahres 2000 aus<br />
eigener Erfahrung. Wie ein Sketch gestaltet<br />
wird, überlässt er dem jeweiligen<br />
Prinzen jedoch selbst. Wird er<br />
um Rat gefragt, steht er natürlich parat.<br />
Andererseits ist auch er dankbar,<br />
wenn er auf neue, zugkräftige Nummern<br />
für ein Programm aufmerksam<br />
gemacht wird. Nun also steht Dirk<br />
Trampen als designierter, prinzlicher<br />
Bruder in den Startlöchern. „Ich fühle<br />
an diesem Abend immer mit jedem<br />
Prinzen mit und komme mir dann<br />
manchmal vor, als hätte ich das Lampenfieber<br />
erfunden. Aber ich weiß<br />
noch genau, welche Angst und Köttele<br />
ejjen Boks ich bei meiner Proklamation<br />
hatte“, gibt er ehrlich zu.<br />
Dass aus ihm einmal ein Vollblutkarnevalist<br />
werden würde, hängt wohl<br />
mit dem Tag seiner Geburt am 3. Februar<br />
1969 zusammen. Zwar war es<br />
kein Rosenmontag, aber doch kurz davor.<br />
Auch damals preschte der kleine<br />
Rolf eben ungeduldig seiner Zeit voraus.<br />
Nachdem er als 25-Jähriger zum<br />
ersten Mal an einer Prinzenproklamation<br />
teilgenommen hatte, wartete er<br />
mit „Tränen der Ungeduld“ in den Augen<br />
auf den Tag vor zehn Jahren, an<br />
dem er seinen geheimen Herzenswunsch<br />
preisgab, selbst Prinz sein zu<br />
wollen. Dazu legte er nicht nur bereits<br />
ein fertiges Konzept für den Sketch<br />
vor, sondern initiierte dann auch 1999<br />
zusammen mit seinem Hofstaat, dem<br />
Prinzenkorps des <strong>AKV</strong> um Markus<br />
Quadflieg und Küchenchef Maurice<br />
de Boer die erste „Gans janz anders“-<br />
Party am Elften im Elften. „Das Schöne<br />
ist, dass die <strong>Aachen</strong>er gern zum Feiern<br />
bereit sind, und heute zu Sessionsbeginn<br />
immer viel in unserer Stadt los<br />
ist“, begeistert sich Gerrards.<br />
„Wenn du dann einmal Prinz warst,<br />
bleibt es immer an dir hängen und<br />
am Aschermittwoch ist längst nicht<br />
alles vorbei. Da wirst du <strong>von</strong> deinen<br />
prinzlichen Brüdern im Prinzenkorps<br />
empfangen“, lautet sein Resümee. Zusammen<br />
mit Markus Quadflieg war<br />
er vier Jahre lang Prinzenkorpssprecher,<br />
gehört seit 2003 dem <strong>AKV</strong>-Elferrat<br />
an, war seit 2005 drei Jahre lang<br />
als Teufel, Hofnarr, beziehungsweise<br />
Airport-Lotse Co-Moderator des damaligen<br />
<strong>AKV</strong>-Präsidenten Dieter Bischoff<br />
bei den Festsitzungen WIDER<br />
DEN TIERISCHEN ERNST. „Als ich mir<br />
die Teufelsjacke anzog, war es für<br />
mich wie eine Zauberjacke. Ich fühlte<br />
mich in dieser Rolle einfach pudelwohl“,<br />
erzählt er. Dem nicht genug.<br />
Dieser karnevalistische Tausendsassa<br />
moderierte souverän auch die drei<br />
Chart breaker-Wettbewerbe des <strong>AKV</strong><br />
sowie 2005 und 2006 die Kaffee, Kids<br />
& Kokolores-Veranstaltungen, gehört<br />
heute noch dem KKK-Team junger Eltern<br />
und dem ACTeam an und war<br />
als Elferratsherr auch ein paar Jahre<br />
lang beratender Ansprechpartner für<br />
desig nierte Prinzen.
Zu berichten, wer Rolf Gerrards privat<br />
ist, hieße Eulen nach Athen zu tragen.<br />
Als gelernter Fleischer stieg er<br />
in das elterliche Unternehmen in der<br />
Hartmannstraße ein, ist seit fünf Jahren<br />
mit Gattin Alex glücklich verheiratet<br />
und hat „zwei Prinzen“ als Söhne:<br />
P eter (14) und Mats (5). „In Alex<br />
habe ich eine Top-Frau gefunden. Sie<br />
ist nicht nur eine starke Frau, sondern<br />
auch mein bester Freund und Kumpel“,<br />
schwärmt er. Sie unterstützt ihn<br />
voll in seinem karnevalistischen Engagement<br />
und gehört selbst dem AC-<br />
Team an. So verschmelzen Familie und<br />
Karneval zu seinem Hobby. „Wie du<br />
mir, so ich dir“, lautet Rolf Gerrards Lebensmotto.<br />
Er ist ein Mann, der gut zuhören<br />
kann. Er „tanke und sauge dabei<br />
auf, sammele Erfahrungen und lerne<br />
so beispielsweise auch zu berlinern,<br />
ohne in Berlin gelebt zu haben“. Und<br />
nichts schmecke ihm so gut, wie eine<br />
„Stulle“ mit guter Butter und gutem<br />
Aufschnitt, verrät der Fachmann. Eins<br />
aber kommt jetzt bei dem Keyboarder<br />
Gerrards zu kurz: die Musik im Zusammenspiel<br />
mit Charly Jansen. Unsterblich<br />
jedoch ist sein prinzlicher Musettewalzer:<br />
„Aix-la-Chapelle, du bes<br />
ming Stadt“ geworden.<br />
„<br />
Eine Proklamation<br />
ist in jeder Session<br />
das erste große<br />
Familien treffen<br />
der <strong>Aachen</strong>er<br />
Karnevalsvereine.“<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
49
50 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
<strong>Der</strong> Jubiläumsfestsitzung des A achener<br />
Karnevalsvereins mit der Verleihung<br />
des Ordens „WIDER DEN TIE<br />
RISCHEN ERNST“ an den Weltstar<br />
<strong>Mario</strong> Adorf war bereits im Vorfeld<br />
mit hohen Erwartungen entgegen gesehen<br />
worden. Zum einen begeht der<br />
<strong>AKV</strong> in diesem Jahr sein 1S0jähriges<br />
Bestehen, zum anderen hatte die Vorjahresritterin<br />
I.D. Gloria Fürstin <strong>von</strong><br />
Thurn und Taxis durch Ihr Auftreten<br />
als Ritterin auch neue Maßstäbe gesetzt.<br />
Mit der Persönlichkeit <strong>Mario</strong> Adorfs<br />
hatten wir einen grandiosen Ritter<br />
des Ordens WIDER DEN TIERISCHEN<br />
ERNST auserwählt. Veni, vidi, vici – er<br />
kam, sah und siegte! Die Festgesellschaft<br />
jubelte dem großen Mimen zu,<br />
Unser Dank gilt den Sponsoren<br />
DVD<br />
Ordensverleihung <strong>2009</strong><br />
der bei seiner zweigeteilten Ritterrede<br />
die ganze Bandbreite seines schauspielerischen<br />
Könnens einsetzte und<br />
dabei dennoch glaubhaft schlicht nur<br />
als Mensch auftrat.<br />
Unserem Ritter zu Ehren feierten wir<br />
dabei auf einer Piazza in Bella Italia<br />
eine temperamentgeladene italienische<br />
Nacht“.<br />
Die DVD beinhaltet auch den A achener<br />
Block, der bei der Fernsehübertragung<br />
leider weggeschnitten wurde. Sichern<br />
Sie sich noch heute diese begehrte<br />
DVD zum Preis <strong>von</strong> 25,- Euro/Stück.<br />
Nur solange der Vorrat reicht!<br />
Ein herzliches<br />
Dankeschön<br />
den Sponsoren!<br />
Genau deine Airline.
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Lächeln und<br />
Herzlichkeit inklusive.<br />
51
52 Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
Die Belfrutta Auslese in 11 fruchtigen, unwiderstehlichen Sorten.<br />
Das ist köstliche Vielfalt und Abwechslung für jeden Geschmack.