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Pflegen statt spielen und lernen - Volkshilfe Österreich

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PflegeR<strong>und</strong> 42.700 Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen im Alter von 5 bis 18 Jahren pflegen einen Familienangehörigensen, sind viele Minderjährige überfordert<strong>und</strong> erschöpft“, erklärt TeresaMillner-Kurzbauer, Pflegeexpertin der<strong>Volkshilfe</strong>. <strong>Pflegen</strong>de Kinder leiden öfteran Kopf- oder Rückenschmerzen,an Schlafproblemen oder unter Existenzängsten.Viele haben keine Zeitfür Fre<strong>und</strong>e oder die Schule <strong>und</strong> dasLernen kommen zu kurz.In <strong>Österreich</strong> gibt es r<strong>und</strong> 440.000Menschen, die pflegebedürftig sind.80 Prozent werden daheim von Verwandtengepflegt, den Großteil derArbeit leisten Frauen. Diese Geschlechterrollenspiegeln sich auchunter pflegenden Kindern wider. „70Prozent der pflegenden Kinder sindMädchen“, weiß Millner-Kurzbauer.„Wir brauchen deshalb unbedingt geschlechtsspezifischeMaßnahmen, umbesonders Mädchen zu entlasten <strong>und</strong>zu unterstützen.“Darf kein Tabuthema seinKurzbauer sieht in der Studie „Kinder<strong>und</strong> Jugendliche als pflegende Angehörige“einen besonders wichtigenBeitrag zur Enttabuisierung. „<strong>Pflegen</strong>deKinder leisten sehr viel, aber das oftim Verborgenen. Viele Kinder wollenüber ihre Sorgen nicht sprechen <strong>und</strong>verdrängen die Belastung. Die öffentlicheDiskussion steckt in <strong>Österreich</strong>noch in den Kinderschuhen“, weiß diePflegeexpertin. Durch die Studie gibtes erstmals valide Zahlen für <strong>Österreich</strong>– ein Durchbruch für das Tabu-Thema „pflegende Kinder“.„Kinder dürfen nicht die Hauptlast fürdie Ges<strong>und</strong>heit eines ErwachsenenUnbeschwert Kind sein! Minderjährige dürfen nichtdie Hauptlast ...tragen. Man stiehlt ihnen damit dieKindheit“, ergänzt Fenninger <strong>und</strong> stelltForderungen an die Politik. Durch medialeAufklärungs- <strong>und</strong> Informationskampagnenmüsse das Thema derBevölkerung ins Bewusstsein gerufenwerden. Außerdem brauche es kindergerechteAufklärung <strong>und</strong> kinder- <strong>und</strong>familienfre<strong>und</strong>liche Hilfsangebote.„Nicht nur die körperliche, sondernauch die seelische Belastung müssenwir für die Kinder möglichst geringhalten“, so Fenninger.Ein besonderes Anliegen ist Fenningerder Ausbau von Schulsozialarbeit:„Wir müssen Kinder dort abholen, wosie sind. SchulsozialarbeiterInnen sindwichtige Anlaufstellen für Kinder, dienicht wissen, an wen sie sich wendenkönnen.“6 | Magazin für Menschen

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