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OASe - Zeitschrift von Senioren für Alt und Jung - Nr. 3 ... - Stadt Wiehl

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Biografie | 11Richard Wagner * <strong>und</strong> die FrauenWagners Leben war voll <strong>von</strong>Frauengeschichten, Flucht <strong>und</strong>Skandalen. Professor E. Hanslicksagte über Wagner: „Er ist derpersonifizierte Egoismus, rastlostätig <strong>für</strong> sich selbst, teilnahmslos,rücksichtslos gegen andere.“Der nur 1,65 m große Wagnerhatte eine unglaubliche Wirkungauf Frauen. Entsprechendvielseitig war auch sein Liebesleben.Drei dieser Frauen möchteich Ihnen vorstellen.Da war zunächst Minna Planer,Minna war eine begabte Schauspielerin<strong>und</strong> war zur gleichenZeit wie Wagner in Weimar engagiert.Minna galt Wagner zunächstwohl als erotischer Zeitvertreib.In einem Brief an seinenFre<strong>und</strong> Theodor Apel schreibtWagner unter anderem: „Dukannst in meiner Logis leben <strong>und</strong>Du sollst auch die Minna Planerhaben. Sie hat mich ein paarmalrecht sinnlich verklärt, es war mirprächtig dabei zumute…“Minna war aber keineswegsleichtlebig. Sie wurde als 15-jährige<strong>von</strong> einem Offizier verführt<strong>und</strong> musste <strong>für</strong> das Kind dannalleine sorgen. Ihre Tochter hatsie stets als ihre kleine Schwesterausgegeben. Minna nahm 1835ein Engagement in Berlin an,Wagner blieb in Weimar. Wagnerbedrängte Minna heftig,ihre Karriere aufzugeben. Er wareifersüchtig auf Minnas Erfolg.Schließlich hatte sein DrängenErfolg. Im November 1836 heiratetensie. Doch Wagner hatteweiter Liebesbeziehungen zuirgendwelchen Ehefrauen <strong>und</strong>Töchtern <strong>von</strong> Fabrikanten. Aberauch die schlechten wirtschaftlichenVerhältnisse in denen sielebten machten Minna nichtglücklich. Oft mussten sie beiNacht <strong>und</strong> Nebel flüchten, weildie Gläubiger Wagner aufgespürthatten oder die Polizei, daWagner steckbrieflich gesuchtwurde wegen seiner Teilnahmean der 48er Revolution.Ängstlich <strong>und</strong> engstirnig nannteWagner Minna, weil sie ihmständig wegen der Geldsorgenin den Ohren lag. Ein erfüllteserotisches Künstlerleben nachseinem Geschmack, war mit Minnaoffensichtlich nicht möglich.Wagner wollte sich gerne scheidenlassen, aber damit war Minnanicht einverstanden. Trennungja – aber Scheidung nein.Während seines Züricher Exils(1849–58) war er Gast des großzügigendeutschen Mäzens OttoWesendonck. Wagner wohnteneben seiner Villa <strong>und</strong> wurdeauch finanziell <strong>von</strong> Otto Wesendonckunterstützt. Das hinderteWagner aber keineswegs, einVerhältnis mit der Ehefrau MathildeWesendonck zu beginnen.Mathilde widmete er auch seineOper „Tristan <strong>und</strong> Isolde“. 1853besuchte Wagner in Paris seinenFre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kollegen Franz Liszt.Liszt stellte ihm seine TochterCosima vor. Wagner war beeindruckt,obwohl Cosima erste 15Jahre alt war. Man ging zunächstauseinander, traf sich allerdings1862 in München wieder. Zudieser Zeit war Cosima mit demDirigenten Hans <strong>von</strong> Bülow, derauch ein Fre<strong>und</strong> Wagners war,verheiratet. Doch das hielt den24 Jahre älteren <strong>und</strong> 15 cm kleinerenWagner nicht da<strong>von</strong> ab,mit Cosima ein Verhältnis zu beginnen.Im Sommer 1864 reisteCosima mit ihren beiden TöchternDaniela <strong>und</strong> Blandine zuWagner ins Pelletsche Landhausam Starnberger See, nachdemWagner im jungen König LudwigII einen Mäzen gef<strong>und</strong>enhatte. Der König unterstützteWagner sehr <strong>und</strong> er öffnete ihmeine künstlerische Perspektive inBayern. In den Jahren 1865–69bekamen die beiden drei nichteheliche Kinder (Isolde, Eva <strong>und</strong>Siegfried). Nach dem CosimasEhe geschieden war, heiratetenRichard <strong>und</strong> Cosima im August1870 in Luzern. Cosima war stetsdie engste Mitarbeiterin Wagners.Sie organisierten 1876 gemeinsamdie ersten BayreutherFestspiele. Cosima war auch diewichtigste Ratgeberin <strong>für</strong> Wagnersletztes Werk „Parsifal“. IhreLiebe zu Wagner war unerschütterlich.Trotz zahlreicher weitererAffären stand sie stets zu ihm<strong>und</strong> vor allen Dingen zu seinemWerk. Gerne hielt sich die FamilieWagner in Venedig auf. Siebewohnten dort den PalazzoVendramin. Es wird behauptet,dass Wagner dort nach einemheftigen Streit um eine Beziehungmit einer Verehrerin einenHerzinfarkt erlitt <strong>und</strong> daranam 13.02.1883 verstarb. Cosimaübernahm die Leitung der BayreutherFestspiele bis 1906. Sieduldete keinerlei Veränderungenam „Willen des Meisters“.Kritiker nannte sie „vom jüdischenKunstgeist verdorben“.1908 übergab sie die Leitung anihren Sohn Siegfried. Sie starb92-jährig <strong>und</strong> wurde im Garten<strong>von</strong> Haus Wahnfried nebenRichard Wagner beigesetzt.Richard Wagner polarisiert dieMusikfre<strong>und</strong>e. Seine Musik istsicher genial, aber als Menschwar er ein Totalausfall. Ich haltees wie Rossini, der sagte: „Es gibtbei Wagner w<strong>und</strong>erschöne Momente,aber schreckliche St<strong>und</strong>en!“* 22.05.1813 – 13.02.1883Jutta Weins

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