13.07.2015 Aufrufe

WELTLITERATUR - Thomas Mann Gesellschaft

WELTLITERATUR - Thomas Mann Gesellschaft

WELTLITERATUR - Thomas Mann Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>Gesellschaft</strong> ZürichSekretariatPostfach 2909CH-8022 ZürichBitteausreichendfrankierenTHOMAS MANN IN DER<strong>WELTLITERATUR</strong>KONGRESS VOM 8. BIS 10. JUNI 2006, KUNSTHAUS ZÜRICH, GROSSER SAALZum 50-Jahr-Jubiläum des <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archivs der ETH Zürich und der <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>Gesellschaft</strong> Zürich


INHALT2 Grusswort der Kongressleitung4 Grusswort von Frido <strong>Mann</strong>6 Das <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv der ETH Zürich7 Die <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>Gesellschaft</strong> Zürich8 Referentinnen und Referenten18 Programm19 Lageplan20 Moderatoren24 Ausstellung26 Impressum1


GRUSSWORT DER KONGRESSLEITUNGLiebe Leserin, lieber LeserNein, hier liegt kein typischer Fall von helvetischerVerspätung vor. Zwar wurde das grosse<strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Jubiläum bereits vor einem Jahrgefeiert: Am 12. August 2005 gedachte die ganzegebildete Welt des Dichters, in Lübeck undMünchen beging man seinen 50. Todestag mitvielfältigen Veranstaltungen. Unter den <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Städten hielt sich nur Zürich auffälligzurück. Der Grund ist ein einfacher: Man wussteschon damals, dass es hier im Jahr 2006 etwasganz Besonderes zu feiern geben würde, nämlicheinen doppelten fünfzigsten Geburtstag.1956, im Jahr nach <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s Tod, wurdensowohl das <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv der ETH Zürichals auch die <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>Gesellschaft</strong> Zürichgegründet: auf der einen Seite eine eminenteSchatzkammer und Forschungsstätte, aufder anderen ein treuer und rühriger Kreis eingeschworenerLeser. Dass die beiden einanderverwandten und freundschaftlich verbundenenInstitutionen sich nunmehr ein halbes Jahrhundertbehauptet und damit den Glanz derKulturstadt Zürich gemehrt haben, ist in der Tatein Grund zum Feiern.Die Gedenkveranstaltungen des vergangenenJahres waren stark von deutschen Themengeprägt: Es ging um <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> in der deutschenLiteratur und in der deutschen Geistesgeschichte,es ging um das deutsche Verhängnisund die deutsche Nachkriegspolitik. Demgegenübermöchten wir den Blickwinkel erweiternund den Kosmopoliten <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> in denMittelpunkt der Betrachtung stellen: An unseremJubiläumskongress geht es um <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> imSpannungsfeld der Weltliteratur. Dieses Themascheint uns gut zur Tradition der weltoffenenSchweiz zu passen, die <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> selbst alsein Europa in der Nussschale gesehen hat.Wir sind aber auch bestrebt, andere Stimmenals die von unseren jährlichen <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Tagungen her vertrauten zu Wort kommen zulassen. Nicht Vertreter der Fachwissenschafthaben wir diesmal in erster Linie an die Limmateingeladen, sondern Schriftsteller und Gelehrte,die in ihrer Mehrzahl keine <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Spezialisten sind, von denen wir uns aber interessanteneue Streiflichter auf den Erzähler, denEssayisten, den Tagebuch- und Briefschreiberversprechen. Mit der Auswahl der diesjährigenReferenten wollen wir auch dem UmstandRechnung tragen, dass <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> längst nichtmehr ein Thema der Germanistik allein ist,sondern einer weltweiten Öffentlichkeit gehört.Wir sind indes überzeugt, dass auch und gerade<strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Spezialisten von unserem Programmprofitieren werden. Unsere Tagung soll neue Ideenvermitteln, vor allem aber auch Gelegenheit bietenzu Begegnungen, Gesprächen und Diskussionen.Zürich soll seinem Ruf als <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Stadtgerecht werden, indem es dem Vermächtnis desDichters ein internationales Forum bietet.In diesem Sinn wünschen wir Ihnen drei interessanteTage mit <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> in der Weltliteratur.PS: Zum Jubiläum erscheint eine umfassende,reich illustrierte Monographie zum <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv: <strong>Thomas</strong> Sprecher [Hrsg.], Im Geiste derGenauigkeit, Das <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv der ETHZürich 1956-2006, Frankfurt am Main:Klostermann 2006 (= <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Studien 35;vgl. www.klostermann.de).<strong>Thomas</strong> SprecherManfred PapstLeiter des <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archivs Präsident der <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>der ETH Zürich<strong>Gesellschaft</strong> Zürich2 3


GRUSSWORT VON FRIDO MANNLiebe Leserin, lieber LeserEs ist mir eine Ehre und Freude, an diesem50-Jahr-Jubiläum des <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archivsder ETH Zürich und der <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>Gesellschaft</strong>Zürich ein Grusswort an Sie zu richten.Ich erinnere mich sehr gut an den Festakt zurEröffnung des Archivs im Auditorium Maximumder ETH, als ich irgendwo ziemlich weit hintenim Saal sass und den Ansprachen zuhörte,darunter auch meinem Onkel Golo <strong>Mann</strong>, der dieSchenkung des Nachlasses seines Vaters andie ETH mit der besonderen Betonung der grossenLiebe <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s zur Schweiz besiegelte.Nach diesem feierlichen Ereignis ging dannallerdings jahrzehntelang alles mehr oderweniger an mir vorbei. Dies lag wahrscheinlichhauptsächlich daran, dass es zu der Zeit fürmich lebens-, ja überlebenswichtig war, michvon jeder mich irgendwie museal anmutendenHütung des literarischen Erbes meines Grossvaters,ja bald von der ganzen Familie möglichstfernzuhalten. Ich weiss jetzt nachträglich, dassmeine Grossmutter Katia bis zu ihrem Tod 1980recht aktiv die Beziehung zum Archiv pflegte. Dabeierweiterte sie nicht nur laufend dessen Bestände,sondern sorgte auch persönlich für eine Aufrechterhaltungeinvernehmlicher Kontakte.Für mich als Mitglied der dritten <strong>Mann</strong>-Generation gewann das Archiv erst 1994 einebesondere Bedeutung, als ich Dr. <strong>Thomas</strong>Sprecher kennen lernte, kurz nachdem dieserdie Archiv-Leitung übernommen hatte. Genauin diese Zeit fielen auch der Anfang meinerSpurensuche nach den brasilianischen Wurzelnmeines Grossvaters über seine Mutter Julia undmein Vorhaben, in Julia <strong>Mann</strong>s noch intaktemElternhaus in Brasilien ein nach ihr benanntes,internationales Kultur- und Begegnungszentrumim humanistischen Geist ihrer beiden grossenSöhne aufzubauen.Trotz der in erster Linie auf Bewahrung ausgerichtetenAufgaben eines Archivs bekam geradedas <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv durch <strong>Thomas</strong> SprechersUnterstützung und aktive Mitwirkung an unserem,<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s Mutter Julia gewidmetenBrasilienprojekt eine neue, nicht nur nach rückwärts,sondern auch nach vorwärts blickendeDimension. Durch die Dialektik zwischen Traditionspflegeeinerseits und visionärer Zukunftsorientierungandererseits war für mich das <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv erst recht alles andere als nur einMausoleum für die Aufbewahrung und Pflegeirgendwelcher Heiligtümer. Ich erblicktedarin immer mehr ein geistesgeschichtlichesFundament und einen Ort bereichernder Rückbesinnungauch beim Aufbau eines neuenKulturunternehmens mit völkerverbindenderZielsetzung. Dies fand im Laufe der folgendenJahre seinen mehr als nur symbolischenAusdruck darin, dass der für den Zentrumsaufbauin Brasilien zuständige TrägervereinCasa<strong>Mann</strong> praktisch alle seine in Europa stattfindendenSitzungen im <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archivabhielt und dass damit auch die in den umliegendenRäumen archivierten Dokumente undGegenstände eine allgegenwärtige, zumindestunbewusst inspirierende Präsenz erhielten.Ich wünsche mir sehr und bin auch zuversichtlich,dass das <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv auch inden nächsten 50 Jahren dieses gesunde undbefruchtende Spannungsverhältnis zwischenHerkunft und Zukunft und zwischen Sachwerteneinerseits und persönlicher Bindung andererseitsfür die Nachwelt beibehält und noch weiterausbaut, und dass die Verbindung zwischen demArchiv und der Familie <strong>Mann</strong> weiter zu allseitsgewinnbringenden Gemeinsamkeiten führt.Prof. Dr. Dr. Frido <strong>Mann</strong>4 5


DAS THOMAS-MANN-ARCHIV DER ETH ZÜRICHDIE THOMAS MANN GESELLSCHAFT ZÜRICHNach dem Tode <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s übergab dieErbengemeinschaft 1956 seinen literarischenNachlass, persönliche Gedenkstücke unddie Ausstattung seines letzten Arbeitszimmersder Eidgenössischen Technischen HochschuleZürich (ETH). Diese gründete in der Folge das<strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv (TMA). 1961 richtetesich das TMA im Bodmerhaus ein, wo schon seitJahrhunderten Kunst und Literatur zu Hausesind. Zu den namhaftesten Besuchern desLiteraten Johann Jakob Bodmer, der hier von1739–1783 wohnte, zählen Klopstock, Wieland,Ewald von Kleist und vor allem Goethe.Zürich, Schönberggasse 15.Das <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archivim Bodmerhaus.Das TMA wurde in den Jahren des Aufbausvon Dr. Paul Scherrer geleitet. Unter Prof. Dr. HansWysling hat es 1961–1993 eine überausanregende Wirkung auf die wissenschaftlicheBeschäftigung mit <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> und seinemWerk ausgeübt. Seit 1994 steht Dr. <strong>Thomas</strong>Sprecher dem TMA vor.Das TMA beherbergt den Grossteil der nochvorhandenen <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Autographen:Manuskripte, Tagebücher, Notizbücher, Briefeund andere Handschriften. Dazu kommenaufschlussreiche Vorarbeiten und Arbeitsmaterialienzu verschiedenen Werken und ihrenFrühstufen. Das TMA hat den ihm übergebenenNachlass nicht nur erschlossen, sondern nachKräften ergänzt und Werkausgaben, Übersetzungen,Briefe, Tonträger, Fotografien, Mikrofilme,Zeitungsartikel zu Tausenden und Zehntausendengesammelt. Auch die Sekundärliteratur wirdmit möglichster Vollständigkeit erworben.Im Gedenkzimmer des TMA sind Schreibtisch,Bibliothek, Bilder und Kunstgegenstände aus<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s Kilchberger Arbeitszimmer ausgestellt.Die wissenschaftliche Benutzung desTMA steht allen Interessierten offen.Die <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>Gesellschaft</strong> wurde am12. August 1956 – dem ersten Todestag <strong>Thomas</strong><strong>Mann</strong>s – in Zürich gegründet. Zum Gründungskomiteegehörte unter anderem Hermann Hesse.Erster Präsident des Vorstandes war Dr. MaxRychner. Seit 2003 leitet Manfred Papst,Kulturchef NZZ am Sonntag, die <strong>Gesellschaft</strong>.Die <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>Gesellschaft</strong> macht essich zur Aufgabe, das Verständnis für <strong>Thomas</strong><strong>Mann</strong> zu vertiefen, die Erforschung und Darstellungseiner Werke, Person und Zeit zu fördernund sein geistiges Erbe lebendig zu erhalten.Sie organisiert jeweils im Juni eine mit der Mitgliederversammlungverbundene öffentliche Veranstaltung,in der Regel in Zürich. Hinzu kommtdie Unterstützung weiterer Veranstaltungen imRahmen des <strong>Gesellschaft</strong>szweckes. Die <strong>Thomas</strong><strong>Mann</strong> <strong>Gesellschaft</strong> gibt seit 1958 die Blätter der<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>Gesellschaft</strong> heraus und bedientihre Mitglieder mit dem <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>- Jahrbuch.Die <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>Gesellschaft</strong> versammelt heuterund 350 Mitglieder aus zahlreichen Ländern.Sie steht allen Interessierten offen und freut sichbesonders auch über junge Mitglieder. Mit derAnmeldung hinten im Programmheft kann dieMitgliedschaft erworben werden.VORSTAND:Manfred Papst (Präsident)NZZ am Sonntag, Ressortleiter KulturDr. phil. Martin Meyer (Vizepräsident)Neue Zürcher Zeitung, FeuilletonchefDr. phil. et iur. <strong>Thomas</strong> Sprecher (Ehrenpräsident)Leiter des <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archivs der ETH Zürich,Niederer Kraft & Frey, RechtsanwaltNiklaus Haller (Quästor)Credit Suisse, Mitglied des KadersSusanne Bernasconi-AeppliRechtsanwältin, Zürcher KantonsrätinDr. med. Arnaldo Beniniem. Professor für Neurochirurgie, Universität ZürichDr. phil. Jürg KaufmannAlt-Stadtrat von ZürichDr. Jürg RaissigPR-BeraterMartin VollenwyderStadtrat von Zürich, Vorsteher des Finanzdepartements<strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv der ETH ZürichSchönberggasse 15, 8001 ZürichTel: +41/44/632 40 45Fax: +41/44/632 12 54E-Mail: tma@tma.gess.ethz.chwww.tma.ethz.ch<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>Gesellschaft</strong> ZürichPostfach 29098022 Zürichwww.thomas-mann.ch6 7


REFERENTINNEN UND REFERENTENDONNERSTAG, 8. JUNI PETER SLOTERDIJK11.15 - 12.15 Kunsthaus Zürich, Grosser VortragssaalTHOMAS MANN ALS THEOLOGEPeter Sloterdijk studierte Philosophie, Germanistik und Geschichtein München und Hamburg. 1993 wurde er Leiter des Institutesfür Kulturphilosophie an der Akademie für Bildende Künste in Wien.2001 übernahm er eine Professur für Kulturphilosophie undMedientheorie in Wien. Im gleichen Jahr wurde Sloterdijk Rektor derStaatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. 1993 wurde ermit dem Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik ausgezeichnet.Seit 2002 leitet er die Sendung «Im Glashaus – Das PhilosophischeQuartett» im ZDF.DONNERSTAG, 8. JUNI NIKE WAGNER14.15 - 15.15 Kunsthaus Zürich, Grosser VortragssaalES WAR EIN VERHÄLTNIS: THOMAS MANN UND RICHARD WAGNERNike Wagner studierte Musik-, Theater und Literaturwissenschaftin Berlin, Chicago, Paris und Wien. Seit 1975 arbeitet sie alsfreiberufliche Kulturwissenschaftlerin und wirkt an internationalenSymposien und Kolloquien mit. Sie war Mitglied desWissenschaftskollegs zu Berlin und gehört der DeutschenAkademie für Sprache und Dichtung an. Seit 2004 ist Nike Wagnerkünstlerische Leiterin des Kunstfestes Weimar.PETER SLOTERDIJKPhilosoph, Kulturwissenschaftler, PublizistKarlsruhePUBLIKATIONEN: Kritik der zynischen Vernunft(1983), Der Zauberbaum. Die Entstehung derPsychoanalyse im Jahr 1785 (1985), Sphären I –Blasen (1998), Sphären II – Globen (1999),Die Verachtung der Massen. Versuch überKulturkämpfe in der modernen <strong>Gesellschaft</strong>(2000), Sphären III - Schäume, PluralistischeSphärologie (2002).PUBLIKATIONEN: Geist und Geschlecht.Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne(1982), Über Wagner. Eine Anthologie (1995),Wagner Theater (1998), Traumtheater.Szenarien der Moderne (2001).NIKE WAGNERKulturwissenschaftlerinWeimar8 9


DONNERSTAG, 8. JUNI AHARON APPELFELD15.15 - 16.15 Kunsthaus Zürich, Grosser VortragssaalTHE POETICS OF THE BIBLICAL PROSE VIS-À-VIS THE PROSE OFTHOMAS MANN (IN ENGLISCHER SPRACHE)Appelfeld wurde 1932 als einziges Kind einer jüdischen Kaufmannsfamiliein der rumänischen Bukowina geboren. Nach sechs JahrenGhetto, Lager und Krieg, den er als Kind in den ukrainischen Wäldern,später als Küchenjunge der Roten Armee überlebte, gelang ihm dieFlucht über Jugoslawien nach Neapel. 1946 konnte er nach Palästinaausreisen. Nach dem Erlernen der hebräischen Sprache studierteAppelfeld von 1951 bis 1956 Literatur an der hebräischen Universitätin Jerusalem. Seine Romane wurden mehrfach ausgezeichnet undin zahlreiche Sprachen übersetzt.FREITAG, 9. JUNI ALOIS M. HAAS09.30- 10.30 Kunsthaus Zürich, Grosser VortragssaalLEBEN SELBST IST STERBEN UND DENNOCH WACHSTUMStudium der Germanistik, Philosophie und Geschichte in Zürich,Berlin, Paris und München. Promotion zum Dr. phil. 1963 in Zürich.Habilitation im Fachgebiet Germanistik 1969. 1969-1971 AssociateProfessor an der McGill University in Montreal. Ab 1974 ordentlicherProfessor für deutsche Literaturgeschichte in Zürich. 1978 Dr. theol.h.c. von der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg i.Ü. 1988-1989 Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin. Seit 1989 Präsident derSchweizerischen Paracelsus-<strong>Gesellschaft</strong>.AHARON APPELFELDSchriftstellerMavasseret ZionPUBLIKATIONEN: Badenheim (1982), Tzili (1991),Der unsterbliche Bartfuss (1995), Für alle Sünden(1996), Der eiserne Pfad (1999), Die Eismine(2000), Geschichte eines Lebens (2005).PUBLIKATIONEN: Parzivals tumpheit bei Wolframvon Eschenbach (1964), Nim din selbes war(1971), Meister Eckhart als normative Gestaltgeistlichen Lebens (1979), Sermo mysticus(1989), Gottleiden - Gottlieben (1989), Todesbilderim Mittelalter (1989), Mystik als Aussage (1996)Mystik im Kontext (2004).ALOIS M. HAASProfessor emeritus der Universität ZürichZürich10 11


FREITAG, 9. JUNI JUDITH KUCKART15.15 - 16.15 Kunsthaus Zürich, Grosser VortragssaalPOST AUS L.A. (LESUNG)Judith Kuckart, geboren in Schwelm, lebt als Schriftstellerinund Regisseurin in Berlin und Zürich. Nach dem Studium und einerTanzausbildung leitete sie von 1986 bis 1998 das TanztheaterSkoronel. Seit 1998 arbeitet sie als freie Regisseurin. Judith Kuckartwurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet.SAMSTAG, 10. JUNI FRANZ SCHUH09.00-10.00 Kunsthaus Zürich, Grosser VortragssaalDER GROSSSCHRIFTSTELLER. ZUR ESSAYISTIK THOMAS MANNSStudium der Philosophie, Geschichte und Germanistik in Wien.1976-80 Generalsekretär der Grazer Autorenversammlung,war Redakteur der Zeitschrift «Wespennest», freier Mitarbeiterdiverser Rundfunkanstalten, Leiter des essayistischen undliterarischen Programms des Verlags Deuticke, schreibt derzeitu.a. Beiträge für «Die Zeit», Lehrbeauftragter an der Hochschulefür Angewandte Kunst in Wien. Zahlreiche Stipendien und Preise,u.a. österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik 1985 undLeipziger Buchpreis 2006.JUDITH KUCKARTSchriftstellerinBerlinPUBLIKATIONEN: Im Spiegel der Bäche finde ichmein Bild nicht mehr (1985), Eine Tanzwut(1989), Wahl der Waffen (1990), Die Schöne Frau(1994), Last Minute, Fräulein Dagny (1995,Theaterstück), Melancholie 1 oder die zweiSchwestern (1996, Theaterstück), Der Bibliothekar(1998). Kaiserstraße (2006).PUBLIKATIONEN: Bücher: Das Widersetzlicheder Literatur. Kritische Kritiken (1981),Liebe, Macht und Heiterkeit. Essays (1985),Das phantasierte Exil. Essays (1991),Der Stadtrat. Eine Idylle (1995), Schreibkräfte.Texte über Liebe, Glück und Literatur (2000),Schwere Vorwürfe, schmutzige Wäsche.Aufzeichnungen (2006).FRANZ SCHUHSchriftstellerWien14 15


SAMSTAG, 10. JUNI MARTIN MEYER10.00-11.00 Kunsthaus Zürich, Grosser VortragssaalEROTIK DES ABSCHIEDS – THOMAS MANN UND DIE ABENDRÖTE DER<strong>WELTLITERATUR</strong>Geboren 1951 in Zürich. Studium der Literatur, Geschichte undPhilosophie an der Universität Zürich. Seit 1974 Redaktor amFeuilleton der «Neuen Zürcher Zeitung», seit 1992 dessen Chef.Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Spracheund Dichtung, Träger des Europäischen Essay-Preises Charles Veillon.MARTIN MEYERNeue Zürcher Zeitung, FeuilletonchefZürichPUBLIKATIONEN: Zahlreiche Publikationenzu literarischen, politischen und zeitgeschichtlichenThemen, u.a. Ernst Jünger (1990),Ende der Geschichte? (1993), Tagebuch undspätes Leid. Über <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> (1999),Krieg der Werte (2003).Stockholm, Nobelpreisverleihung,1929 (<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> 1. Reihe rechts).16 17


MODERATORENDONNERSTAG, 8. JUNI MANFRED PAPSTFREITAG, 9. JUNI MARTIN MEYERGeboren 1956 in Davos. Studium der Sinologie, Germanistik,Kunstwissenschaft und Geschichte in Zürich. 1989 bis 2001Programmleiter des Buchverlags der Neuen Zürcher Zeitung.Seit 2002 Ressortleiter Kultur der NZZ am Sonntag. Träger desZürcher Journalistenpreises 2005. Seit 2003 Präsident der<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>Gesellschaft</strong> Zürich.Geboren 1951 in Zürich. Studium der Literatur, Geschichte undPhilosophie an der Universität Zürich. Seit 1974 Redaktor amFeuilleton der «Neuen Zürcher Zeitung», seit 1992 dessen Chef.Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Spracheund Dichtung, Träger des Europäischen Essay-Preises Charles Veillon.MANFRED PAPSTNZZ am Sonntag, Ressorleiter KulturZürichPUBLIKATIONEN: Regelmässige Beiträge zuLiteratur und Musik in der NZZ am Sonntag,NZZ, im Magazin NZZ-Folio und andernorts.PUBLIKATIONEN: Zahlreiche Publikationenzu literarischen, politischen und zeitgeschichtlichenThemen, u.a. Ernst Jünger (1990),Ende der Geschichte? (1993), Tagebuch undspätes Leid. Über <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> (1999),Krieg der Werte (2003).MARTIN MEYERNeue Zürcher Zeitung, FeuilletonchefZürich20 21


SAMSTAG, 10. JUNI THOMAS SPRECHER<strong>Thomas</strong> Sprecher wurde 1957 in Zürich geboren. Studium derGermanistik und Philosophie, dann der Rechtswissenschaftenin Zürich und Berlin. Seit 1994 Leiter des <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archivsder ETH, Rechtsanwalt. Mitherausgeber der Grossen kommentiertenFrankfurter Ausgabe und des <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Jahrbuchs.THOMAS SPRECHERLeiter des <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archivs der …TH Zürich, RechtsanwaltZürichPUBLIKATIONEN: <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> in Zürich (1992),Davos im Zauberberg (1996), Karl Schmid,Gesammelte Werke und Briefe (1998/2000),Literatur und Krankheit im Fin de siècle 1890-1914(2001), <strong>Thomas</strong> und Heinrich <strong>Mann</strong> im Spiegelder Karikatur (mit H. Wisskirchen; 2003), Lebenszauberund Todesmusik (2004), Liebe und Tod –in Venedig und anderswo (2005), Im Geiste derGenauigkeit, Das <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv der ETHZürich 1956-2006 (2006).Lübeck, Besichtigung der zerborstenen Glockender Marienkirche, 1955.22 23


AUSSTELLUNG<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s «Felix Krull» –der Künstler als Hochstapler9. Juni bis 3. September 2006Eine Ausstellung des Strauhofs Zürich(Leitung: Roman Hess) in Zusammenarbeitmit dem Buddenbrookhaus Lübeck unddem <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv der ETH Zürich.Als <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> im September 1954 «DieBekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, derMemoiren erster Teil», in Händen hielt, waren seineGefühle gemischt. Während fast fünfzig Jahrenhatten ihn die Pläne zu einem Hochstapler-Romanverfolgt – jetzt hatte er den «Krull» publiziert, aberdas Ende des Romans schien ihm missraten. Dannkamen die ersten Erfolgsmeldungen: «Der Krull-Band, dem fast peinliche Erfolgsprophezeihungenvorangehen, wird heute ausgeliefert.» Ein Jahrspäter: «Der Krull trägt grosse Summen. Wir sindsehr reich und müssen hohe Steuern zahlen.»Die Ausstellung – vom Buddenbrookhaus Lübeckund dem <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv der ETH Zürich 2004zur Erinnerung an die Publikation des Romans vorfünfzig Jahren konzipiert und für die Ausstellungim Zürcher Strauhof durch Monika Bussmann vom<strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv Zürich ergänzt – zeigt dielebenslange Beschäftigung des Schriftstellers mitseinem Romanprojekt. Mit zahlreichen Originaldokumentenaus seinen Arbeitsmaterialienzeichnet sie die Entstehungs- und Publikationsgeschichtenach, erzählt die Stationen von KrullsKarriere, analysiert die den Roman prägendenwesentlichen Motive und rekonstruiert schliesslichdie aufgrund der reichhaltigen Materialienerschliessbare mögliche Fortsetzung des Romans.Stadthaus Zürich: Ausstellungseröffnung amDonnerstag, 8. Juni 2006, 19.00 UhrEintritt freiStrauhof Zürich Literatur AusstellungenAugustinergasse 98001 ZürichT 044 216 31 39www.strauhof.chÖffnungszeiten:Di –Fr 12.00 bis 18 UhrSa –So 10.00 bis 18 UhrMo geschlossenFührungen jeden Samstag um 16 UhrEintritt: Fr. 10.- / 8.-Meina am Lago Maggiore,zu Besuch beim Verleger Alberto Mondadori, 1947.24 25


IMPRESSUMVeranstaltungsortKunsthaus Zürich, Grosser VortragssaalHeimplatz 18001 Zürichwww.kunsthaus.chKongressleitung<strong>Thomas</strong> SprecherManfred PapstMartin MeyerNiklaus HallerHotelvermittlung und -reservationHotel Rigihof, Zürich+41 (0)44 360 12 00www.hotel-rigihof.choderMonica Iseliiselimonica@bluewin.chWeitere Informationenwww.thomas-mann.chVeranstalter<strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv ETH ZürichSchönberggasse 158001 Zürichwww.tma.ethz.ch<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>Gesellschaft</strong> ZürichSekretariatPostfach 29098022 Zürichwww.thomas-mann.chPacific Palisades/Kalifornien,im Garten seines Hauses, 1951.2627


DIE KONGRESSLEITUNG DANKT DER UBS KULTURSTIFTUNGUND DER GEORG UND BERTHA SCHWYZER-WINIKER STIFTUNGFÜR DIE GROSSZÜGIGE UNTERSTÜTZUNG.Mitgliedschaftsantrag <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>Gesellschaft</strong> Zürich

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!