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Gutachterliche Stellungnahme - in der Gemeinde Rosendahl

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W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 11 E<strong>in</strong>leitung1.1 Anlass und AufgabenstellungDie Geme<strong>in</strong>de <strong>Rosendahl</strong> plant e<strong>in</strong>e Flächennutzungsplanän<strong>der</strong>ung bezogen auf die Ausweisungvon Konzentrationszonen für W<strong>in</strong>denergienutzung. Von den jeweiligen Vorhabensträgern wurdedie Echolot GbR mit <strong>der</strong> Anfertigung fle<strong>der</strong>mauskundlicher Fachgutachten für <strong>in</strong>sgesamt fünfFlächen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de beauftragt.Die konkrete Planung sieht die Errichtung e<strong>in</strong>es Bürgerw<strong>in</strong>dparkes <strong>in</strong> Höp<strong>in</strong>gen auf den Flächendes Bockeler, Höp<strong>in</strong>ger sowie Riesauer Berges vor. Nach <strong>der</strong>zeitigem Planungsstand sollen<strong>in</strong>sgesamt sieben W<strong>in</strong>denergieanlagen des Typs Repower 3.4M104 (104 m Rotordurchmesser,max. 128 m Nabenhöhe laut Hersteller) o<strong>der</strong> vergleichbare Anlagen errichtet werden. Die genauenStandorte wurden noch nicht festgelegt.Ziel dieser Untersuchung ist die Beurteilung des Konfliktpotenzials <strong>der</strong> Planung h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong>Fle<strong>der</strong>mausfauna.Bei dem Konfliktfeld zwischen den Belangen des Artenschutzes sowie <strong>der</strong> Errichtung und demBetrieb von W<strong>in</strong>denergieanlagen (WEA) handelt es sich um e<strong>in</strong>e Thematik, die <strong>in</strong> denvergangenen Jahren verstärkt an Bedeutung gewonnen hat. Der Grund hierfür besteht vor Allemdar<strong>in</strong>, dass man erst nach dem zufälligen Auff<strong>in</strong>den von Vogel- und Fle<strong>der</strong>mauskadavern unterW<strong>in</strong>drä<strong>der</strong>n allmählich auf diese Problematik aufmerksam wurde. Forschungsprojekte <strong>der</strong> letztenJahre deuten darauf h<strong>in</strong>, dass die Gefährdung e<strong>in</strong>iger Fle<strong>der</strong>mausarten durch den Betrieb vonWEA möglicherweise schwerwiegen<strong>der</strong> ist, als lange Zeit angenommen. Mit wachsendemErkenntnisgew<strong>in</strong>n mehren sich jedoch auch die H<strong>in</strong>weise, dass sich die Problematik bei WEA-Planungen im Offenland, auf e<strong>in</strong> begrenztes Artenspektrum konzentriert (BEHR u. a., 2011b; DÜRR &BACH, 2004; DÜRR, 2007, 2012). So s<strong>in</strong>d vor allem die wan<strong>der</strong>nden Fle<strong>der</strong>mausarten und Arten, diesich zur Nahrungsaufnahme häufig im freien Luftraum aufhalten durch e<strong>in</strong> erhöhtesMortalitätsrisiko im Bereich <strong>der</strong> Rotoren betroffen.E<strong>in</strong> großes Problem stellt die Bewertung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>griffsfolgen von W<strong>in</strong>dparks dar. Dies hat vor allemmethodische Gründe. Die betriebsbed<strong>in</strong>gte Gefahrenzone von onshore-WEA bef<strong>in</strong>det sich, je nachAnlagetyp variabel, im Luftraum <strong>in</strong> Höhen von ca. 30-200 m. Bei Fle<strong>der</strong>mausuntersuchungenwerden üblicherweise jedoch nur die unteren Meter des Luftraums erfasst. Mit Ausnahme <strong>der</strong> sehrlaut rufenden Arten wie dem Großen Abendsegler, können, abhängig von <strong>der</strong> Art und <strong>der</strong>Geländestruktur, nur Aussagen über die Fle<strong>der</strong>mausaktivität im Nahbereich bis ca. 30 mEntfernung getroffen werden (RODRIGUES u. a., 2008). Es ist bislang nicht ausreichend bekannt,<strong>in</strong>wiefern und ob man von <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mausaktivität <strong>in</strong> Bodennähe Rückschlüsse auf die Aktivität <strong>in</strong><strong>der</strong> Rotorenregion ziehen kann. Zudem ist es zum <strong>der</strong>zeitigen Forschungsstand nicht möglich,belastbare Aussagen über mögliche Attraktionswirkungen <strong>der</strong> WEA zu treffen, die e<strong>in</strong>igeFle<strong>der</strong>mausarten gezielt <strong>in</strong> die Gefahrenzone locken (BRINKMANN u. a., 2006; HORN & ARNETT, 2005).Aus diesem Grund s<strong>in</strong>d auch vorab durchgeführte akustische Höhenunterfassungen <strong>der</strong>Fle<strong>der</strong>mausrufe nur bed<strong>in</strong>gt auf die später errichteten WEA zu übertragen.Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 42 Material und MethodenIm Folgenden werden die Methoden sowie die zeitlichen Abläufe dargestellt, die für dieUntersuchung <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mausfauna angewandt wurden. Das Untersuchungskonzept wurde <strong>in</strong>Abstimmung mit <strong>der</strong> ULB Coesfeld festgelegt. Im Mai 2012 wurde von den Münsterlandkreisen e<strong>in</strong>leicht erweiterter Methodenstandard für W<strong>in</strong>dkraftuntersuchungen festgelegt, <strong>der</strong> nachRücksprache mit <strong>der</strong> ULB für die bereits laufende Untersuchung ke<strong>in</strong>e Anwendung mehr fand.2.1 Suche mit e<strong>in</strong>em „Bat-Detektor“Die Erfassung <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mausfauna erfolgte durch Begehungen mit sog. „Bat-Detektoren“.„Bat-Detektoren“ s<strong>in</strong>d Geräte, die Ortungslaute <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mäuse <strong>in</strong> für Menschen hörbareFrequenzen umwandeln. Solche Detektoren werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>maus-Erfassung schon lange mitErfolg e<strong>in</strong>gesetzt, da die Geräte die Möglichkeit bieten, selbst noch bei vollkommener Dunkelheitdie Tiere aufzuf<strong>in</strong>den. Allerd<strong>in</strong>gs ist die Reichweite <strong>der</strong> Detektoren bed<strong>in</strong>gt durch die Lautstärke <strong>der</strong>Ortungslaute <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mäuse vergleichsweise ger<strong>in</strong>g. Sie reicht von wenigen Metern bei„flüsternden“ Arten wie <strong>der</strong> Bechste<strong>in</strong>fle<strong>der</strong>maus und dem Braunen Langohr bis etwa 100 Meternbei laut rufenden Arten wie zum Beispiel dem Großen Abendsegler (BARATAUD, 2012). Dabei s<strong>in</strong>ddie Geländebeschaffenheit, Witterung, die Ruflautstärke, die Exposition des Mikrofons zumFle<strong>der</strong>mausruf und die Qualität des Detektors entscheidende E<strong>in</strong>flussfaktoren (zum E<strong>in</strong>satz vonDetektoren vgl. (PARSONS & SZEWCZAK, 2009; RUNKEL, 2008; SKIBA, 2009; WEID & V. HELVERSEN, 1987).E<strong>in</strong>gesetzt wurden „Bat-Detektoren“ <strong>der</strong> Firma „PETTERSSON“ (Modell „D-240x“; Mischer undZeitdehner mit Digitalanzeige). Die Digitalanzeige des Detektors ermöglicht e<strong>in</strong>e genaueBestimmung <strong>der</strong> Hauptfrequenz <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mauslaute. Dies ist für die Abgrenzung e<strong>in</strong>iger ähnlichrufen<strong>der</strong> Arten notwendig.Im Feld nicht zu determ<strong>in</strong>ierende o<strong>der</strong> sicher zu überprüfende Ortungsrufe und Balzlaute wurdenmit Hilfe von Aufnahme-Geräten (z.B. Zoom H2 u.w.) aufgezeichnet, um die Rufe später amComputer mit spezieller Auswertungssoftware zu bestimmen. Dies geschieht über die Analyse vonzeitgedehnten Fle<strong>der</strong>mauslauten. Die Rufe wurden vornehmlich mit dem Programm bcAnalyze <strong>der</strong>Firma ECOOBS ausgewertet. Doch auch mit Hilfe <strong>der</strong> computergestützten Analyse ist dieAbgrenzung e<strong>in</strong>iger Rufe zum Teil nicht möglich.Im Falle <strong>der</strong> heimischen Fle<strong>der</strong>mausarten bereitet vor Allem die Determ<strong>in</strong>ation von Rufen <strong>der</strong>Gattung Myotis große Schwierigkeiten. Ebenso s<strong>in</strong>d Breitflügelfle<strong>der</strong>mäuse, Kle<strong>in</strong>e und GroßeAbendsegler mitunter nicht verlässlich zu trennen.Mit dem Ultraschall-Detektor können nicht nur Fle<strong>der</strong>mausarten determ<strong>in</strong>iert, son<strong>der</strong>n auchFunktionen e<strong>in</strong>zelner Landschaftselemente als Habitatbestandteile für Fle<strong>der</strong>mäuse nachgewiesenwerden. Häufig kann z. B. Jagdaktivität anhand aufgezeichneter Feed<strong>in</strong>g-Buzz-Sequenzen belegtwerden (GEBHARD, 1997; WEID & V. HELVERSEN, 1987). Solch e<strong>in</strong> „Feed<strong>in</strong>g Buzz“ (auch term<strong>in</strong>al buzzo<strong>der</strong> f<strong>in</strong>al buzz genannt) bezeichnet die stark beschleunigte Abfolge <strong>der</strong> Ortungsrufe unmittelbarvor e<strong>in</strong>er Fanghandlung.Weiterh<strong>in</strong> können Sozial- und Balzlaute von Fle<strong>der</strong>mäusen mit dem Bat-Detektor erfasst werden,Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 5die sich entsprechend <strong>in</strong>terpretieren lassen. Häufig stellen sie e<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Beleg aufPaarungstätigkeit und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fällen auch auf die Nutzung von Baumhöhlen alsBalz-/Paarungsquartiere <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Untersuchungsgebiet dar.Die Kartierungen <strong>der</strong> Untersuchungsfläche mit dem „Bat-Detektor“ erfolgten zu Fuß.Beson<strong>der</strong>s im Nahbereich möglicher WEA-Standorte wurde während <strong>der</strong> Dämmerungszeitendarauf geachtet, ob Fle<strong>der</strong>mäuse dieses als Transferkorridor zwischen Quartier undNahrungshabitat nutzten. E<strong>in</strong> solches Verhalten deutet auf nahe gelegene Quartiere h<strong>in</strong>. DieBegehungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> morgendlichen E<strong>in</strong>flugzeit <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mäuse dienten vorwiegend <strong>der</strong> Suchenach Quartieren an Gebäuden und Bäumen <strong>in</strong>nerhalb und nahe des W<strong>in</strong>dparks. Darüber h<strong>in</strong>auswurde das Untersuchungsgebiet flächendeckend begangen und auf das Vorkommen vonFle<strong>der</strong>mäuse und ihren Funktionsräumen untersucht.2.2 HorchboxenUm ergänzende Aussagen zur Aktivität <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mäuse im Untersuchungsgebiet treffen zukönnen, wurden dort so genannte "Horchboxen" aufgestellt. Diese dienen <strong>der</strong> automatischenRufaufzeichnung während <strong>der</strong> zeitgleich durchgeführten Begehung. Dabei werden an e<strong>in</strong>emStereo-Mischer-Detektor zwei Frequenzen vorgewählt. Der Detektor wird mit e<strong>in</strong>emAufzeichnungsgerät verbunden, welches die Aktivitäten über den gesamten Zeitraum <strong>in</strong>Orig<strong>in</strong>alzeit als MP3-Datei aufnimmt. Zusammen mit <strong>der</strong> Stromversorgung bef<strong>in</strong>den sich dieGeräte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kunststoffbox, woraus nur die beiden Mikrofone ragen. Diese gesamte Apparaturwird als Horchbox bezeichnet.Als Detektor kam <strong>der</strong> CDP102 R3 <strong>der</strong> Firma CIEL-ELECTRONIQUE zum E<strong>in</strong>satz. Dieser speziell für denprofessionellen Horchboxene<strong>in</strong>satz entwickelte Detektor erlaubt im dualen Modus die Wahl zweierunterschiedlicher Frequenzen.Bereits bei Vore<strong>in</strong>stellung von zwei Frequenzen können theoretisch alle im Untersuchungsgebieterwarteten Fle<strong>der</strong>mausgattungen (Nyctalus, Eptesicus, Myotis, Plecotus, Barbastella undPipistrellus) erfasst werden. Es ist jedoch nicht möglich, alle potenziell vorkommenden Artengleichzeitig zu erfassen. So würde beispielsweise die Mückenfle<strong>der</strong>maus (Pipistrellus pygmaeus)Bei <strong>der</strong> Frequenzwahl 25 kHz und 45 kHz nicht bzw. stark unterrepräsentiert mittels Horchboxenerfasst werden. Aus diesem Grund richtet sich die Frequenzwahl nach <strong>der</strong> Fragestellung und nachdem prognostizieren Artenspektrum. Im aktuellen Projekt wurde <strong>der</strong> erste Frequenzkanal auf25 kHz e<strong>in</strong>gestellt und <strong>der</strong> zweite auf 45 kHz.E<strong>in</strong>e quantitative Auswertung kann lediglich auf Gattungsniveau, o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Gattungsgruppenerfolgen. E<strong>in</strong>e Ansprache auf Artniveau ist <strong>in</strong> den meisten Fällen mit dieser Technologie nichtmöglich. Für die Auswertung werden daher die folgenden Gruppierungen berücksichtigt:Gattung NyctalusGattung EptesicusGruppe Myotis/Plecotus (nicht sicher zu differenzieren <strong>in</strong> Myotis und Plecotus)Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 6Gruppe „Nyctaloid“ (nicht sicher zu differenzieren <strong>in</strong> Nyctalus, Eptesicus)Gattung PipistrellusBeim E<strong>in</strong>satz von Horchboxen ist zu beachten, dass die daraus entstehenden Daten nurAnhaltspunkte zur Fle<strong>der</strong>mausaktivität geben und nicht überbewertet werden dürfen, da ohnezusätzliche Sichtbeobachtungen schwierig beurteilt werden kann, ob es sich bei denaufgezeichneten Fle<strong>der</strong>mausrufen <strong>der</strong>selben Art um e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> mehrere Individuen handelt. Zum Teilkönnen die Daten entsprechend <strong>in</strong>terpretiert werden, wenn sich z. B. <strong>in</strong> <strong>der</strong> abendlichenAusflugszeit die aufgezeichneten Sequenzen stark häufen. Dieser Fall könnte auf e<strong>in</strong>eFle<strong>der</strong>maus-Flugstraße h<strong>in</strong>weisen. Bei mehreren Rufsequenzen <strong>der</strong>selben Art <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>eskurzen Zeitraums im weiteren Verlauf <strong>der</strong> Nacht handelt es sich h<strong>in</strong>gegen häufig um jagendeE<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>dividuen. Häufig kann die Jagdaktivität anhand aufgezeichneter Feed<strong>in</strong>g-Buzz-Sequenzenbelegt werden. Bei zahlreichen Kontakten <strong>der</strong>selben Gattung <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es kurzen Zeitraumesist es ebenfalls wahrsche<strong>in</strong>lich, dass es sich um jagende Tiere handelt. Ohne Feed<strong>in</strong>g-Buzz-Sequenzen kann aufgrund mangeln<strong>der</strong> Belegbarkeit dies jedoch nicht als Jagdaktivität gewertetwerden. Daher s<strong>in</strong>d die Daten <strong>der</strong> Horchboxen oft nur ungenau zu <strong>in</strong>terpretieren.Als vergleichendes Maß für die Horchboxauswertung dient daher die Anzahl aufgezeichneterAktivitätsereignisse pro Gattung pro Zeite<strong>in</strong>heit.Um e<strong>in</strong>e vergleichbare Auswertung <strong>der</strong> mittels Horchboxen festgestellten Aktivität durchführen zukönnen, wurde aufgrund <strong>der</strong> oben genannten Problematik e<strong>in</strong>e Klassifizierung <strong>der</strong> Ergebnissedurchgeführt. Berücksichtigt wurden hier nur Kontakte von den durch W<strong>in</strong>dkraftanlagen imOffenland beson<strong>der</strong>s betroffenen drei Gattungen Pipistrellus, Eptesicus und Nyctalus, sowie dieGruppe „Nyctaloid“, im Folgenden zur Erklärung des Pr<strong>in</strong>zips bezeichnet mit „relevantenGattungen“. Dafür wurden so genannte Aktivitätspunkte (AP) wie folgt vergeben:• Pro nachgewiesener Gattung: 1 Punkt (ke<strong>in</strong>e Doppelzählungen bei den Gattungsgruppen)• Anzahl <strong>der</strong> gesamten Fle<strong>der</strong>mauskontakte <strong>der</strong> jeweiligen Gattungen/Gruppen• 1-10 Kontakte 1 Punkt• 11-20 Kontakte 2 Punkte• 21-50 Kontakte 3 Punkte• über 50 Kontakte 4 Punkte• bei nachgewiesener Jagdaktivität zusätzlich über alle relevanten Gattungen bis zu 4 Punkteanalog dem obigen Schema• für nachgewiesene Soziallaute o<strong>der</strong> Balzaktivität ebenfalls zusätzlich über alle relevantenGattungen bis zu 4 Punkte analog dem obigen SchemaEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 7Technische Probleme führen gelegentlich dazu, dass e<strong>in</strong>e Horchbox nicht o<strong>der</strong> nur unvollständigaufzeichnet. Da die Geräte während <strong>der</strong> Aufzeichnung sich selbst überlassen s<strong>in</strong>d, kann dies erstzum Ende <strong>der</strong> Aufzeichnung o<strong>der</strong> aber bei <strong>der</strong> Auswertung am PC festgestellt und somit nichtmehr korrigiert werden.Für diese Untersuchung wurde begleitend zu den Detektorbegehungen je e<strong>in</strong>e Horchbox an dengeplanten fünf WEA-Standorten des ersten Aufstellungsentwurfes ausgebracht. Es ergaben sich63 auswertbare Horchboxen.Die Ergebnisse <strong>der</strong> 63 betrachteten Horchboxen des vorliegenden Projektes wurden mit e<strong>in</strong>emDatenpool von 1617 Horchboxauswertungen <strong>der</strong> Firma Echolot GbR verglichen, die nach demoben beschriebenen Schema im Rahmen von E<strong>in</strong>griffsplanungsprojekten <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen,Nie<strong>der</strong>sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz entstanden s<strong>in</strong>d. Es ergibt sich fürdie Standorte e<strong>in</strong>e Spannweite von 0 bis 14 Punkten. Die Spannweite über sämtliche 1617Datensätze beträgt 0 bis 15 Punkte. Diese s<strong>in</strong>d zur Klassenf<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> Quartile geteilt worden. Daserste Quartil umfasst den Wertebereich von 0 bis 3 (<strong>in</strong>klusive), <strong>der</strong> Median liegt bei 5, das vierteQuartil umfasst den Wertebereich von 8 bis 15. Als normale Aktivität def<strong>in</strong>ieren wir Werte, die<strong>in</strong>nerhalb des Interquartilsabstandes liegen, also 50% aller Werte. Daraus ergeben sich demnachfolgende drei Klassen:0 – 3 AP = Klasse 1= ger<strong>in</strong>ge Aktivität4 – 7 AP = Klasse 2 = mittlere Aktivität8 – 15 AP = Klasse 3 = hohe AktivitätDurch die Wertekappung ist <strong>der</strong> Index von <strong>der</strong> Laufzeit unabhängig. E<strong>in</strong> Vergleich mit e<strong>in</strong>emweiteren laufzeitabhängigen Index bestätigt dies. Aus diesem Grund können die Ergebnisse <strong>der</strong>Untersuchung mit denen des Datenpools verglichen werden obwohl dort auch Ergebnisse vonHorchboxen mit unterschiedlichen Laufzeiten e<strong>in</strong>fließen.2.3 Bodennahe, akustische DaueraufzeichungUm im Untersuchungsgebiet die Phänologie <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mausarten, also <strong>der</strong>en Auftreten imJahresverlauf, abbilden zu können, wurde am 2. Mai 2012 auf dem Acker südlich des Waldstücks„Strübberhoek“ <strong>in</strong> etwa 50m Entfernung zum Waldrand e<strong>in</strong>e Dauererfassungse<strong>in</strong>heit <strong>in</strong>stalliert. DieDe<strong>in</strong>stallation erfolgte am 11. November 2012.Als Hardware kam <strong>der</strong> „batcor<strong>der</strong>“, Version 2 mit „Box-Erweiterung“ (die sogenannte Waldbox,Abbildung 1), <strong>der</strong> Firma ECOOBS zum E<strong>in</strong>satz. Die Erweiterung besteht aus e<strong>in</strong>er wetterfestenKunststoffbox, <strong>der</strong>en Frontklappe e<strong>in</strong> Grenzflächenmikrofon enthält. Zur Stromversorgung bef<strong>in</strong>detsich oben auf <strong>der</strong> Box e<strong>in</strong> Solarpanel, welches über e<strong>in</strong> Steuermodul e<strong>in</strong>en Bleigelakku läd. E<strong>in</strong>Ultraschall Signalgeber dient <strong>der</strong> täglichen Mikrofonprüfung. Das Steuermodul verarbeitetsämtliche Statussignale (Testsignal Stärke, freier Speicherplatz, Anzahl <strong>der</strong> Aufnahmen,Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 8Batteriespannung, ggf. Fehler bei <strong>der</strong> Datenspeicherung) und generiert daraus die tägliche Status-SMS zum Ende <strong>der</strong> Erfassungszeit. Auf diese Weise ist es möglich, die Erfassung zu überwachenund Datenausfälle zu m<strong>in</strong>imieren.Das batcor<strong>der</strong>-System ist e<strong>in</strong>e etablierte Lösung für die akustische Erfassung vonFle<strong>der</strong>mausrufen Die Hardware und angepasste Software des batcor<strong>der</strong>-Systems s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>Komplettsystem zur akustischen autonomen Erfassung von Fle<strong>der</strong>maus-Aktivität an e<strong>in</strong>emausgewählten Standort. E<strong>in</strong> Algorithmus sorgt dafür, dass nur Fle<strong>der</strong>mausrufe und kaumStörgeräusche (z.B. Laubheuschrecken, Verkehr, Fließgewässer, W<strong>in</strong>drauschen) aufgezeichnetwerden. Die Rufsequenzen werden mit hoher Datenqualität (Echtzeitspektrum) digital gespeichert.Die Software bcAdm<strong>in</strong> bietet e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache und übersichtliche Verwaltung <strong>der</strong> Aufnahmen. Siesucht automatisch Rufe <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Aufnahmen und führt e<strong>in</strong>e automatische Vermessung durch.Die open-source Software batIdent führt mit diesen Messwerten e<strong>in</strong>e automatische Artbestimmungdurch. Die so erhaltenen Ergebnisse stehen dann <strong>in</strong> bcAdm<strong>in</strong> zur Verfügung und können nachBedarf manuell kontrolliert und korrigiert werden. Hierbei entscheidet <strong>der</strong> Gutachter über dieNotwendigkeit <strong>der</strong> manuellen Nachbestimmung <strong>der</strong> aufgezeichneten Fle<strong>der</strong>mausrufe.Abbildung 1: Beispielhafter Aufbau e<strong>in</strong>erDauererfassungse<strong>in</strong>heitDie Waldbox zeichnete für diese Untersuchung an 197 Tagen über 9500 Aufnahmen auf. DieAufzeichnung begann täglich um 18:00 Uhr und endete um 8:00 Uhr morgens. Es kam zu ke<strong>in</strong>enAusfällen. 8% <strong>der</strong> Aufnahmen enthielten ke<strong>in</strong>e Fle<strong>der</strong>mausrufe. E<strong>in</strong>e Vielzahl von Rufen wurde mitdem Programm bcAnalyze manuell nachbestimmt.Der Batcor<strong>der</strong> wurde mit den folgenden (Standard-)E<strong>in</strong>stellungen betrieben:Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 9Posttrigger: 600 ms; Quality: 20; Threshold: -36dbZur Bedeutung dieser Werte vgl. (ECOOBS GMBH, 2010).2.4 Stationärer, kurzzeitiger batcor<strong>der</strong> E<strong>in</strong>satzDa im Laufe <strong>der</strong> Untersuchung e<strong>in</strong> bislang gänzlich unbekanntes Schwärmquartier von Myotis-Arten am Ste<strong>in</strong>bruch im NSG Bockler Berg entdeckt wurde, wurde das Untersuchungskonzeptdurch e<strong>in</strong>en kurzzeitigen, stationären batcor<strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz an diesem Quartier erweitert. Durch denbatcor<strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz sollte die Aktivität hier besser beurteilbar werden. Weiterh<strong>in</strong> sollte e<strong>in</strong> Überblicküber das Artenspektrum an diesem Quartier ermöglicht werden. Zum Vergleich wurde an zweigrößeren W<strong>in</strong>terquartieren <strong>in</strong> den Baumbergen je e<strong>in</strong>mal die Aktivität mit e<strong>in</strong>em vergleichbarenAufbau gemessen.Das Pr<strong>in</strong>zip des batcor<strong>der</strong>s wurde bereits im vorherigen Kapitel 2.3 beschrieben. Der Aufbauunterscheidet sich durch e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Mikrofon, welches e<strong>in</strong>e annähernd kugelförmige Erfassungermöglicht. Batterie und Speicherkarte s<strong>in</strong>d für den kurzzeitigen E<strong>in</strong>satz ausgelegt und das Systemwird im Feld an dünnen Stahlrohren <strong>in</strong> etwa 2,5 m Höhe fixiert.Die Datenauswertung erfolgt analog <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Waldbox mit <strong>der</strong> Softwarekomb<strong>in</strong>ationbcAdm<strong>in</strong>, batIdent sowie <strong>der</strong> Nachbestimmung mit bcAnalyze.Da Fle<strong>der</strong>mäuse an Schwärmquartieren häufig untypisch rufen, ist die Artbestimmung, die ohneh<strong>in</strong>bei den Myotis-Arten nicht immer zu e<strong>in</strong>deutigen Ergebnissen führt, nur bed<strong>in</strong>gt aussagekräftig. AnSchwärmquartieren ist es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nötig, Netzfänge durchzuführen. Weil die Myotis-Artenjedoch als ger<strong>in</strong>g schlaggefährdet gelten, wurde hier auf Netzfänge, die e<strong>in</strong>e größere Störungbedeutet hätten, verzichtet.Die Erfassung erfolgte an fünf Term<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel vor Sonnenuntergang während <strong>der</strong> erstenNachthälfte.2.5 VideoaufnahmenUm Aussagen über weitergehende Quartierfunktionen des oben genannten Schwärmquartierstreffen zu können, wurde am 28. September 2012 e<strong>in</strong>e Infrarot-Videokamera vor e<strong>in</strong>em möglichenE<strong>in</strong>flug positioniert. E<strong>in</strong> LED-Infrarot-Strahler diente zur Beleuchtung. Das verwendete Videoformathat e<strong>in</strong>e starke Komprimierung, so dass mit dieser Technik im Feld <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nur schemenhafteAufnahmen möglich s<strong>in</strong>d, die nicht zur Artdeterm<strong>in</strong>ation genügen jedoch für den Aktivitätsnachweisausreichend s<strong>in</strong>d (s. Abbildungen 2 und 3).Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 10Abbildung 2: Beispiel Videoaufnahme e<strong>in</strong>erFle<strong>der</strong>maus am Bockler Berg (Standbild)Abbildung 3: Verdeutlichung <strong>der</strong> Kontur e<strong>in</strong>erFle<strong>der</strong>maus2.6 UntersuchungszeitenDa sich die Nutzung e<strong>in</strong>es Gebietes aufgrund <strong>der</strong> Jahresphänologie <strong>der</strong> heimischen Fle<strong>der</strong>mäuseän<strong>der</strong>n kann (Tabelle 1) und auch artspezifisch unterschiedlich ist, wurde dasUntersuchungsgebiet von Mitte April – Ende September begangen. Schwerpunkte lagen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit<strong>der</strong> Jungenaufzucht (Wochenstubenzeit) und <strong>der</strong> Balz- und Wan<strong>der</strong>ungszeit <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mäuse.Tabelle 1: Jahresphänologie <strong>der</strong> heimischen Fle<strong>der</strong>mausartenZeitraumAnfang März-Mitte MaiMitte April-Ende MaiEnde Mai-Anfang AugustAnfang August-Anfang NovemberMitte September-Ende DezemberMitte September-Ende MärzFle<strong>der</strong>mausaktivitätVerlassen <strong>der</strong> W<strong>in</strong>terquartiere,Wan<strong>der</strong>ungen, Nutzung von ZwischenquartierenFormierung <strong>der</strong> WochenstubengesellschaftenGeburt und Aufzucht <strong>der</strong> JungtiereAuflösungsphase <strong>der</strong> Wochenstubenquartiere,Wan<strong>der</strong>ungen, Balz, Paarung, Nutzung von Zwischenquartieren,Schwärmen an W<strong>in</strong>terquartierenE<strong>in</strong>flug <strong>in</strong>s W<strong>in</strong>terquartier, Balz, Paarungteilweise unterbrochene W<strong>in</strong>terlethargie, PaarungenWährend des Untersuchungszeitraums wurde das Gebiet an 13 Term<strong>in</strong>en mit dem Ultraschall-Detektor auf dort vorkommende Fle<strong>der</strong>mausarten kartiert (Tabelle 2). Halbnächtige Begehungenstarteten mit <strong>der</strong> abendlichen Ausflugszeit <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mäuse und dauerten die ersten Nachtstundenan. In dieser Zeit können beson<strong>der</strong>s gut Flugstraßen und Nahrungshabitate <strong>der</strong> Tiere erfasstwerden. Im Herbst wurde auf Wan<strong>der</strong>ungsgeschehen geachtet. Die ganznächtigen Begehungenbe<strong>in</strong>halteten die Suche nach Wochenstuben und Balzquartieren und schlossen <strong>in</strong> <strong>der</strong>Morgendämmerung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel ebenso mit e<strong>in</strong>er Quartiersuche ab. E<strong>in</strong>e Übersicht über dieBegehungsterm<strong>in</strong>e, den Horchboxene<strong>in</strong>satz und die jeweiligen Wetterbed<strong>in</strong>gungen liefert Tabelle2.Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 11Tabelle 2: Begehungsterm<strong>in</strong>e Horchboxene<strong>in</strong>satz und WetterverhältnisseBegehungNr.DatumDetektor /HorchboxenlaufzeitAnzahlHorchboxen01 26.04.2012 1. Nachthälfte 502 30.05.2012 1. Nachthälfte 503 08.06.2012 ganznächtig 504 17.06.2012 ganznächtig 505 27.06.2012 ganznächtig 506 04.07.2012 ganznächtig 507 11.07.2012 ganznächtig 508 06.08.2012 ganznächtig 509 13.08.2012 ganznächtig 510 23.08.2012 ganznächtig 511 30.08.2012 1. Nachthälfte 512 03.09.2012 1. Nachthälfte 513 28.09.2012 1. Nachthälfte 5WetterverhältnisseAnfangstemperatur: 12°C, bewölkt, w<strong>in</strong>dig, mild, späterSchauerAnfangstemperatur: 14°C, 74% rLF, trocken, w<strong>in</strong>dstill,leicht bewölktAnfangstemperatur: 13,5°C, 76,5 rLF, zuvor heftigerSchauer, während <strong>der</strong> Begehung ke<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlag,bewölktAnfangstemperatur: 13°C, 80% rLF trocken, w<strong>in</strong>dstillAnfangstemperatur: 17,5 °C, 84% rLF, trocken, bewölkt,schwach w<strong>in</strong>digAnfangstemperatur: 22°C, 62% rLF, trocken, w<strong>in</strong>dstillAnfangstemperatur: 18°C, leichte Regenschauer,böiger W<strong>in</strong>d, Endtemperatur: 15°CAnfangstemperatur: 15,5°C, 83% rLF, zuvor Schauer,trocken, bewölkt, schwach w<strong>in</strong>digAnfangstemperatur: 19°C, 60% rLF, trocken,schwach w<strong>in</strong>dig, leicht bewölktAnfangstemperatur: 18°C, 64% rLF, trocken, w<strong>in</strong>dstill,wolkenlos, morgens leichter RegenAnfangstemperatur: 17,5°C, 66% rLF, trocken,schwach w<strong>in</strong>dig, leicht bewölktAnfangstemperatur: 16°C, 75% rLF, trocken, w<strong>in</strong>dstill,sternenklarAnfangstemperatur: 13,5°C, 70% rLF, trocken, bewölkt,schwach w<strong>in</strong>digrLF = relative LuftfeuchtigkeitEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 123 ErgebnisseNachfolgend werden die Ergebnisse, die mit Hilfe <strong>der</strong> oben beschriebenen Methoden ermitteltwurden, aufgeführt.3.1 Artensprektum und HäufigkeitenWährend <strong>der</strong> Detektorbegehungen konnten folgende Fle<strong>der</strong>mausarten <strong>in</strong>nerhalb desUntersuchungsgebietes nachgewiesen werden.Zwergfle<strong>der</strong>maus (Pipistrellus pipistrellus)Rauhautfle<strong>der</strong>maus (Pipistrellus nathusii)Breitflügelfle<strong>der</strong>maus (Eptesicus serot<strong>in</strong>us)Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)Kle<strong>in</strong>abendsegler (Nyctalus leisleri)Großes Mausohr (Myotis myotis)Fransenfle<strong>der</strong>maus (Myotis nattereri)Bartfle<strong>der</strong>maus sp. (Myotis brandtii / M. mystac<strong>in</strong>us)Mopsfle<strong>der</strong>maus (Barbastella barbastellus)Die Mückenfle<strong>der</strong>maus (Pipistrellus pygmaeus) kommt als weitere Art über die Dauererfassungh<strong>in</strong>zu.Zudem konnten e<strong>in</strong>zelne Rufe von Abendseglern (Nyctalus sp.) , Mausohren (Myotis sp.) undLangohren (Plecotus sp.) nur auf Gattungsniveau bestimmt werden. E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Bestimmungauf Artniveau war bei diesen Fle<strong>der</strong>mausrufen trotz Rufanalyse am PC nicht möglich. Bei zweiRufen war gar ke<strong>in</strong>e Zuordnung zu e<strong>in</strong>er Fle<strong>der</strong>mausgattung o<strong>der</strong> -art möglich. Sie werden daherals unbestimmte Art <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tabelle geführt (s. Tabelle 3).Bei den nicht sicheren Nachweisen <strong>der</strong> Gattung Mausohrfle<strong>der</strong>mäuse (Myotis sp.) hat es sichvermutlich um Fransen- Wasser- o<strong>der</strong> Bartfle<strong>der</strong>mäuse gehandelt. Alle drei Fle<strong>der</strong>maustaxawurden im Rahmen <strong>der</strong> Untersuchung im Gebiet bereits sicher nachgewiesen. Aufgrund <strong>der</strong>Habitatstruktur im Untersuchungsgebiet s<strong>in</strong>d grundsätzlich beide Bartfle<strong>der</strong>mausarten (Große undKle<strong>in</strong>e Bartfle<strong>der</strong>maus) denkbar. Die Arten <strong>der</strong> Gattung Mausohrfle<strong>der</strong>mäuse lassen sich häufignur durch die unterstützende Analyse auf dem PC unterscheiden. Dazu muss die Aufnahmejedoch e<strong>in</strong>e bestimmte Qualität aufweisen. Bei e<strong>in</strong>em zu leisen Ruf o<strong>der</strong> zu vielenH<strong>in</strong>tergrundgeräuschen s<strong>in</strong>d die Aufnahmen auch dann nicht immer auszuwerten. E<strong>in</strong>eUnterscheidung <strong>der</strong> Schwesternarten Große und Kle<strong>in</strong>e Bartfle<strong>der</strong>maus (Myotis brandtii undmystac<strong>in</strong>us) ist mittels Ultraschall-Detektor nicht möglich. Daher werden sie als Bartfle<strong>der</strong>maus sp.<strong>in</strong> <strong>der</strong> Liste aufgeführt.Bei dem Nachweis <strong>der</strong> Gattung Langohrfle<strong>der</strong>mäuse (Plecotus sp.) handelt es sich mit großerWahrsche<strong>in</strong>lichkeit um Vertreter des Braunen Langohrs, da e<strong>in</strong> Vorkommen des Grauen Langohrsaufgrund <strong>der</strong> geografischen Lage und <strong>der</strong> Lebensraumstruktur höchst unwahrsche<strong>in</strong>lich ist.Tabelle 3 gibt e<strong>in</strong>en Überblick über das Auftreten <strong>der</strong> verschiedenen nachgewiesenenEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 13Fle<strong>der</strong>mausarten im Untersuchungsgebiet während <strong>der</strong> Detektorbegehungen.Zwergfle<strong>der</strong>mäuse wurden am häufigsten und bei allen Begehungen nachgewiesen. Bei <strong>der</strong>letzten Begehung wurden zwei Rauhautfle<strong>der</strong>mäuse mit dem Detektor erfasst. E<strong>in</strong>zelneBreitflügelfle<strong>der</strong>mäuse wurden bei sieben <strong>der</strong> 13 Begehungsterm<strong>in</strong>e im Gebiet nachgewiesen.E<strong>in</strong>zeltiere des Großen Abendseglers wurden an fünf Term<strong>in</strong>en, Kle<strong>in</strong>abendsegler an <strong>in</strong>sgesamtsechs Term<strong>in</strong>en festgestellt. Während Große Abendsegler nur bis Anfang Juli im Gebietnachgewiesen wurden, kamen Kle<strong>in</strong>abendsegler bis Ende August vor. Daneben wurden an zweiTerm<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>zelrufe von Abendseglern erfasst, die ke<strong>in</strong>er Gattung e<strong>in</strong>deutig zuzuordnen waren.Tabelle 3: Häufigkeit und Kont<strong>in</strong>uität <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Fle<strong>der</strong>maustaxa während <strong>der</strong> UntersuchungDie Anzahl <strong>der</strong> schwärmenden Tiere (auch am Quartier) sowie die Tiere auf den Flugstraßen wurden hier nichtquantitativ mit verrechnet, son<strong>der</strong>n lediglich die E<strong>in</strong>zelkontakte im Gebiet.* Bartfle<strong>der</strong>maus sp = Myotis brandtii o<strong>der</strong> M. mystac<strong>in</strong>usFle<strong>der</strong>mausartBegehung24.04.201230.05.201208.06.201217.06.201227.06.201204.07.201211.07.201206.08.201213.08.201223.08.201230.08.201203.09.201228.09.2012∑Kont<strong>in</strong>uitätZwergfle<strong>der</strong>maus 17 17 31 33 32 25 24 39 31 32 16 10 9 316 13/13Rauhautfle<strong>der</strong>maus 2 2 1/13Breitflügelfle<strong>der</strong>maus 4 1 1 3 3 2 1 15 7/13Großer Abendsegler 1 1 1 3 2 8 5/13Kle<strong>in</strong>abendsegler 1 2 1 7 5 3 19 6/13Gattung Nyctalus 1 1 2 2/13Gattung Myotis 1 1 1 2 2 1 5 2 3 1 2 2 23 12/13Großes Mausohr 1 1 2 4 3/13Fransenfle<strong>der</strong>maus 1 1 1 3 6 4/13Bartfle<strong>der</strong>maus sp.* 1 3 2 4 4 1 2 17 7/13Gattung Plecotus 1 1 1/13Mopsfle<strong>der</strong>maus 1 1/13unbestimmte Art 1 1 2 2/13Gesamt 18 24 36 39 38 31 27 58 48 45 23 16 13 416*1 *2 *3 *4 *5 *6 *7*1: Flugstraße Zwergfle<strong>der</strong>maus (ca. 10 Tiere) undQuartierschwärmen Zwergfle<strong>der</strong>maus (15 Tiere)*2: Quartierverdacht Zwergfle<strong>der</strong>maus (1 Tier)*3: Quartier Zwergfle<strong>der</strong>maus (2 Tiere)*4: Quartierschwärmen Ste<strong>in</strong>bruch (mehrere Tiere, Wasserfle<strong>der</strong>maus, Bartfle<strong>der</strong>maus,Gattung Myotis)*5: Quartierschwärmen Gattung Myotis (mehrere Tiere)*6: Quartierschwärmen Gattung Myotis (mehrere Tiere)*7: Quartierschwärmen Gattung Myotis (mehrere Tiere)Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 14Mausohrfle<strong>der</strong>mäuse kamen während des Untersuchungszeitraums durchgängig im Gebiet vor,wobei an zwölf Term<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zelne Rufe nur auf Gattungsniveau bestimmbar waren. SichereNachweise von Großen Mausohren wurden an drei Term<strong>in</strong>en zwischen Juni und Septembererbracht. E<strong>in</strong>zelne Fransenfle<strong>der</strong>mäuse wurden an vier Term<strong>in</strong>en, Bartfle<strong>der</strong>mäuse an <strong>in</strong>sgesamtsieben Term<strong>in</strong>en im Gebiet nachgewiesen. An jeweils e<strong>in</strong>em Term<strong>in</strong> gab es imUntersuchungsgebiet je e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>zelfund <strong>der</strong> Mopsfle<strong>der</strong>maus, sowie <strong>der</strong> GattungLangohrfle<strong>der</strong>mäuse (Plecotus sp.). Dieser war nicht auf Artniveau bestimmbar.3.2 Ergebnisse <strong>der</strong> HorchboxenDie Ergebnisse <strong>der</strong> Horchboxuntersuchung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> nachfolgenden Tabellen und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abbildung 4dargestellt. Auf Grund <strong>der</strong> räumlichen Verteilung <strong>der</strong> Horchboxen lassen sich die Aussagen auf diegeplanten Anlagestandorte übertragen.Abbildung 4: Ergebnis <strong>der</strong> HorchboxauswertungEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 15Tabelle 4: Horchboxergebnis aller Standorte26.04.1230.05.1208.06.1217.06.1227.06.1204.07.1211.07.1206.08.1213.08.1223.08.1230.08.1203.09.1228.09.12WEA 1 2 3 3 5 5 4 0 6 8 3 5 11 6WEA 2 3 5 4 4 3 5 2 10 6 5 4 7 8WEA 4 0 4 2 4 9 0 5 3 11 14 10 9 4WEA 5 2 3 2 2 0 5 11 9 9 11 3 2WEA 6 0 2 0 0 7 7 6 5 0 8 4 4AktivitätAnzahl HBger<strong>in</strong>g 5 3 4 2 2 1 2 1 2 1 1mittel 2 1 3 2 4 1 2 2 1 3 1 3hoch 1 2 3 2 2 3 1n 5 5 5 5 5 5 3 5 5 5 5 5 5= ger<strong>in</strong>ge Aktivität= mittlere Aktivität= hohe Aktivität= defektDie Tabelle 4 gibt die Hochboxergebnisse für alle Standorte wie<strong>der</strong>. Je ca. 40% <strong>der</strong> Horchboxenzeichneten ger<strong>in</strong>ge o<strong>der</strong> mittlere Aktivität auf. Etwa 20% <strong>der</strong> Horchboxen zeichneten hohe Aktivitätauf. Lediglich <strong>der</strong> Standort 6 zeichnete nie hohe Aktivität auf. Dies liegt wahrsche<strong>in</strong>lich daran, dassdiese Box immer an Stellen mit <strong>in</strong>tensiver landwirtschaftlicher Nutzung ohne weitere Strukturenpositioniert wurde. Wie zu erwarten wurden die höchsten Aktivitäten ab August registriert, wennu.a. auch die mittlerweile flüggen Jungtiere die Aktivität ansteigen lassen. Die folgenden Tabellenund Grafiken stellen die Aktivität je Standort e<strong>in</strong>zeln dar. In den Grafiken gibt die Kurve denZeitpunkt des Sonnenunterganges bzw. des Sonnenaufganges wie<strong>der</strong>. Die zeitliche Auflösung <strong>der</strong>Grafiken beträgt 5 M<strong>in</strong>uten.Tabelle 5 zeigt, dass am Standort 1 e<strong>in</strong>e durchschnittliche Aktivitäten gefunden wurde. Die meistenKontakte erfolgten durch die Zwergfle<strong>der</strong>mäuse. Abbildung 5 lässt ke<strong>in</strong>e auffälligen zeitlichenMuster erkennen.Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 16Tabelle 5: Aktivität am Horchboxstandort 1WEA 126.04.1230.05.1208.06.1217.06.1227.06.12lfd. Nr. Horchbox 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13Pipistrellus 1 2 4 2 3 17 7 10 6 1 212 12 12/13Nyctalus 1 1 3 1 2 9 4 9 3 9/13Eptesicus 9 1 2 4 4/13Eptesicus/Nyctalus 1 1 2/13Myotis/Plecotus 1 1 1 3/13unbestimmte Art 0/13Aktivitätsklasse(ohne Myotis/Plecotus)04.07.1211.07.122 3 3 5 5 4 0 6 8 3 5 11 606.08.1213.08.1223.08.1230.08.1203.09.1228.09.12absoluteHäufigkeitAbbildung 5: Verteilung <strong>der</strong> Kontakte am Standort 1 über die NachtstundenDie Tabelle 6 zeigt durchschnittliche bis hohe Aktivität ab August. Diese Aktivität wird überwiegenddurch Zwergfle<strong>der</strong>mäuse ausgelöst. Aus <strong>der</strong> Abbildung 6 lassen sich ke<strong>in</strong>e auffälligenVerteilungsmuster erkennen. Offenbar handelt es sich daher bei den Kontakten zuZwergfle<strong>der</strong>mäusen um jagende Individuen, was bedeuten würde, dass die höhere Aktivität durchwenige Individuen bewirkt wurde.Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 17Tabelle 6: Aktivität am Horchboxstandort 2WEA 226.04.1230.05.1208.06.1217.06.1227.06.12lfd. Nr. Horchbox 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26Pipistrellus 1 3 11 7 14 4 91 11 11 8 28 83 12/13Nyctalus 2 2 6 1 2 1 2 1 8/13Eptesicus 4 3 13 1 2 3 1 7/13Eptesicus/Nyctalus 1 1 1 3/13Myotis/Plecotus 1 1 8 1 1 1 1 7/13unbestimmte Art 0/13Aktivitätsklasse(ohne Myotis/Plecotus)04.07.1211.07.123 5 4 4 3 5 2 10 6 5 4 7 806.08.1213.08.1223.08.1230.08.1203.09.1228.09.12absoluteHäufigkeitAbbildung 6: Verteilung <strong>der</strong> Kontakte am Standort 2 über die NachtstundenEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 18Der Standort 3 wurde nicht durch Horchboxen beprobt. Stattdessen wurde hier e<strong>in</strong>eDauererfassung <strong>in</strong>stalliert. Die Abbildung 7 zeigt die Kontakte für alle Arten. Auch hier ist <strong>der</strong>Aktivitätsanstieg im August zu erkennen. Betrachtet man die Abendseglerarten für sich (Abbildung8) so wird e<strong>in</strong> Muster im Juli deutlich. Denn beg<strong>in</strong>nend mit dem Sonnenuntergang könnenKontakte zu Abendseglern (hier Kle<strong>in</strong>abendsegler) festgestellt werden, die dann nach etwa e<strong>in</strong>erStunde seltener werden bzw. verschw<strong>in</strong>den. Ab etwa August verteilen sich die Kontakte wie<strong>der</strong>regelmäßiger über die Nacht.Abbildung 7: Kontakte am Standort 3 (Dauererfassung)Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 19Abbildung 8: Kontakte zu Abendseglerarten am Standort 3 (Dauererfassung)Tabelle 7: Aktivität am Horchboxstandort 4WEA 426.04.1230.05.1208.06.1217.06.1227.06.12lfd. Nr. Horchbox 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39Pipistrellus 8 1 3 7 9 11 980 81 75 6 10/13Nyctalus 1 3 7 13 1 2 2 1 8/13Eptesicus 4 26 1 3 2 1 6/13Eptesicus/Nyctalus 1 1/13Myotis/Plecotus 2 1 2 3/13unbestimmte Art 0/13Aktivitätsklasse(ohne Myotis/Plecotus)04.07.1211.07.120 4 2 4 9 0 5 3 11 14 10 9 406.08.1213.08.1223.08.1230.08.1203.09.1228.09.12absoluteHäufigkeitTabelle 7 zeigt für den Standort 4 e<strong>in</strong>e hohe Aktivitäten ab August. Auch hier erfolgten die meistenKontakte durch Zwergfle<strong>der</strong>mäuse. Aus <strong>der</strong> Abbildung 9 lässt sich ke<strong>in</strong> auffälliges Muster ableiten.Es ist zu erkennen, dass die hohe Aktivität am 23. August durch e<strong>in</strong> bis mehrere jagendeZwergfle<strong>der</strong>mäuse über den gesamten Nachtverlauf ausgelöst wurde.Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 20Abbildung 9: Verteilung <strong>der</strong> Kontakte am Standort 4 über die NachtstundenDie Tabelle 8 zeigt für den Standort 5 im August hohe Aktivität. Auch hier erfolgen die meistenKontakte durch Zwergfle<strong>der</strong>mäuse bis auf den 6. August, wo auffallend hohe Aktivität durch MyotisArten hervorgerufen wurde. Wegen <strong>der</strong> oft unsicheren Auswertung wird hier nicht zwischenMausohrfle<strong>der</strong>mäusen (Myotis) und Langohrfle<strong>der</strong>mäusen (Plecotus) unterschieden. Die Kontaktestammen jedoch mit hoher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit von Myotis-Arten, da diese hier vom Habitat und <strong>der</strong>Kontaktanzahl her am ehesten zu erwarten s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e mögliche Interpretation <strong>der</strong> Aktivität wäre,dass mehrere Individuen auf dem Weg zum Schwärmquartier am Bockel den Standort passierten.Da jedoch auch e<strong>in</strong>e hohe Zwergfle<strong>der</strong>mausakivität feststellbar ist und sich dieses Ereignis <strong>in</strong> <strong>der</strong>Intensität nicht wie<strong>der</strong>holte, liegt jedoch näher, dass e<strong>in</strong> bis mehrere Individuen hier jagten.Tabelle 8: Aktivität am Horchboxstandort 5WEA 526.04.1230.05.1208.06.1217.06.1227.06.1204.07.1211.07.1206.08.1213.08.1223.08.1230.08.1203.09.1228.09.12absoluteHäufigkeitlfd. Nr. Horchbox 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52Pipistrellus 10 1 326 39 493 101 15 5 8/13Nyctalus 1 1 1 2 10 1 2 7/13Eptesicus 11 2 1 3/13Eptesicus/Nyctalus 0/13Myotis/Plecotus 2 1 175 5 1 6 1 7/13unbestimmte Art 0/13Aktivitätsklasse(ohne Myotis/Plecotus)2 3 2 2 0 5 11 9 9 11 3 2Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 21Abbildung 10: Verteilung <strong>der</strong> Kontakte am Standort 5 über die NachtstundenAbbildung 11: Verteilung <strong>der</strong> Kontakte (Myotis und Plecotus) am Standort 5 über die NachtstundenAbbildung 10 zeigt die Kontakte zu allen Arten an diesem Standort. Die Abbildung 11 speziell nurdie Kontakte zu Myotis/Plecotus Arten. Auch hier fällt das Ereignis am 6. August beson<strong>der</strong>s auf.Die Verteilung <strong>der</strong> Aktivität zeigt den Beg<strong>in</strong>n ca. 1 Stunde nach Sonnenuntergang und das Endeca. e<strong>in</strong>e Stunde vor Sonnenaufgang mit e<strong>in</strong>er Abnahme <strong>in</strong> zweiten Nachthälfte. Dies sprichtzusammen mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>maligkeit für Jagdaktivität an diesem Term<strong>in</strong>.Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 22Tabelle 9: Aktivität am Horchboxstandort 6WEA 626.04.1230.05.1208.06.1217.06.1227.06.12lfd. Nr. Horchbox 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65Pipistrellus 2 19 20 4 15 41 9 8 8/13Nyctalus 2 7 2 3/13Eptesicus 1 1 1 1 3 5/13Eptesicus/Nyctalus 1 1/13Myotis/Plecotus 1 2 1 2 5 1 6/13unbestimmte Art 2 1/13Aktivitätsklasse(ohne Myotis/Plecotus)04.07.1211.07.120 2 0 0 7 7 6 5 0 8 4 406.08.1213.08.1223.08.1230.08.1203.09.1228.09.12absoluteHäufigkeitDie Tabelle 9 gibt die Aktivität am Standort 6 wie<strong>der</strong>. Hier f<strong>in</strong>det sich die ger<strong>in</strong>gste Aktivität allerStandorte. Dies liegt wahrsche<strong>in</strong>lich daran, dass hier aufgrund <strong>der</strong> Nutzung und <strong>der</strong> wenigenStrukturen das ger<strong>in</strong>gste Nahrungsangebot vorzuf<strong>in</strong>den war. Auch die Abbildung 12 gibt dieger<strong>in</strong>ge Aktivität wie<strong>der</strong>. E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Aktivitätsmuster ist nicht erkennbar.Abbildung 12: Verteilung <strong>der</strong> Kontakte am Standort 6 über die NachtstundenEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 233.3 Ergebnis <strong>der</strong> DauererfassungIm Rahmen dieser <strong>Stellungnahme</strong> soll das Ergebnis <strong>der</strong> Dauererfassung zunächst nur angerissenwerden. Die nachfolgende Tabelle 10 zeigt das durch die Dauererfassung ermittelteArtenspektrum. Die Abkürzungen tauchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Grafiken gleichbedeutend auf.Tabelle 10: Artenspektrum <strong>der</strong> Dauererfassung sortiert nachKontaktanzahlArtAbkürzung KontakteNyctalus leisleri (Kle<strong>in</strong>abendsegler) Nlei3397Pipistrellus pipistrellus (Zwergfle<strong>der</strong>maus) Ppip3332Nyctaloid spp(Abendseglerartige) Nyctaloid 1090Nyctalus noctula (Großer Abendsegler) Nnoc351Pipistrellus nathusii (Rauhautfle<strong>der</strong>maus) Pnat217Myotis spp.(Mausohrfle<strong>der</strong>mäuse) Myotis 112Myotis myotis (Großes Mausohr) Mmyo108Nyc/Ept/Ves spp (Abendseglerartige) Nycmi103Myotis small(Mausohrfle<strong>der</strong>mäuse, kle<strong>in</strong>) Mkm25Myotis nattereri (Fransenfle<strong>der</strong>maus) Mnat17Eptesicus serot<strong>in</strong>us (Breitflügelfle<strong>der</strong>maus) Eser7Myotis brandtii/mystac<strong>in</strong>us (Bartfle<strong>der</strong>mäuse) Mbart4Myotis daubentonii (Wasserfle<strong>der</strong>maus) Mdau4Myotis dasycneme (Teichfle<strong>der</strong>maus) Mdas3Plecotus sp.(Langohrfle<strong>der</strong>mäuse) Plecotus 2Pipistrellus pygmaeus (Mückenfle<strong>der</strong>maus) Ppyg2Barbastella barbastellus (Mopsfle<strong>der</strong>maus) Bbar1Anzahl Aufnahmen 9563Anzahl Nächte 197Häufige Kontakte zu Zwergfle<strong>der</strong>mäusen waren aufgrund <strong>der</strong> Strukturnähe zu erwarten. Insgesamtwurden 3550 Kontakte zur Gruppe <strong>der</strong> Zwergfle<strong>der</strong>mäuse aufgezeichnet. Die Gruppe <strong>der</strong>Abendsegler sticht mit zusammen be<strong>in</strong>ahe 5000 (4943) Kontakten noch stärker hervor. DieAufzeichnungen stammen überwiegend von Kle<strong>in</strong>abendseglern. Das Verhältnis stellt auch <strong>der</strong>Artenbaum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abbildung 13 dar. Die Kontakte zu Mausohrfle<strong>der</strong>mäusen wurden überwiegenddurch das Große Mausohr hervorgerufen.Abbildung 14 stellt das selbe Ergebnis dar, jedoch anhand von M<strong>in</strong>uten mit Fle<strong>der</strong>mausaktivität.Je<strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mauskontakt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>ute zählt hier e<strong>in</strong>e volle M<strong>in</strong>ute. Weitere Kontakte <strong>in</strong> dieserM<strong>in</strong>ute führen zu ke<strong>in</strong>er weiteren Zählung, wenn die Kontakte von <strong>der</strong> Selben Art o<strong>der</strong> Gruppehervorgerufen wurden. Die Zwergfle<strong>der</strong>maus war <strong>in</strong> ca. 1500 M<strong>in</strong>uten an dem Boxstandortpräsent, die Abendsegler Arten etwa 1200 M<strong>in</strong>uten (es wird angenommen, dass nur wenigeKontakte <strong>der</strong> Breitflügelfle<strong>der</strong>maus nicht e<strong>in</strong>deutig bestimmbar <strong>in</strong> den „Nyctaloiden“ mit enthaltens<strong>in</strong>d). Berücksichtigt man, dass die Abendsegler im Gegensatz zu den Zwergfle<strong>der</strong>mäusenseltener ganznächtig Kontakte hervorrufen, was die M<strong>in</strong>uten schnell ansteigen lässt, und weiterh<strong>in</strong>,dass die Abendsegler über den Erfassungszeitraum nicht durchgängig Kontakte hervorgerufenEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 24hatten, so weist auch diese Relation auf e<strong>in</strong>e recht hohe Präsenz von Abenseglerarten –hauptsächlich dem Kle<strong>in</strong>abendsegler – h<strong>in</strong>. Die Kontakte zu Kle<strong>in</strong>abendseglern s<strong>in</strong>d jedoch nichtgleichmäßig über die Nacht verteilt, son<strong>der</strong>n konzentrieren sich hauptsächlich auf die Abend- undMorgenstunden (Fehler: Referenz nicht gefunden).Die Auffallend große Zahl an Kontakten zu Kle<strong>in</strong>abendseglern und das auffallendeVerteilungsmuster (Abbildung 8 auf Seite 19 und Fehler: Referenz nicht gefunden) deuten auf e<strong>in</strong>Quartier dieser Art <strong>in</strong> dem nördlichen Waldbestand h<strong>in</strong>.Abbildung 13: Arten und Gruppen Ergebnis <strong>der</strong> Batcor<strong>der</strong>-Box Analyse nach AufnahmenanzahlEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 25Abbildung 14: Arten und Gruppen Ergebnis <strong>der</strong> Batcor<strong>der</strong>-Box Analyse nach M<strong>in</strong>uten mit AktivitätAbbildung 15: Nachweise <strong>der</strong> Gruppen Pipistrelloid und Nyctaloid durch die Dauererfassung überdie gesamte ErfassungsperiodeEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 263.4 Ergebnis <strong>der</strong> VideoauswertungDie Videoaufzeichnung sollte H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>en möglichen E<strong>in</strong>- bzw. Ausflug aus den Klüften desSte<strong>in</strong>bruchs geben. Die Kamera wurde auf e<strong>in</strong>e Aushöhlung gerichtet, die bei e<strong>in</strong>er Begehungbereits auf Grund <strong>der</strong> Aktivität auffällig wirkte. Tatsächlich konnte e<strong>in</strong> Anflug e<strong>in</strong>er Fle<strong>der</strong>maus(wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong>er Wasserfle<strong>der</strong>maus) gefilmt werden. E<strong>in</strong> Ausflug konnte nicht registriertwerden. Auch flog die Fle<strong>der</strong>maus dort nicht e<strong>in</strong>. Somit konnte durch diese Untersuchung zwar dasSchwärmquartier bestätigt werden, jedoch nicht die Funktion als Tages- o<strong>der</strong> W<strong>in</strong>terquartier. E<strong>in</strong>früher Kontakt zu e<strong>in</strong>er Wasserfle<strong>der</strong>maus im Zeitraum des Sonnenunterganges muss nichtbedeuten, dass dieses Tier aus dem Ste<strong>in</strong>bruch ausflog. Es liegt nur nahe, dass dieses Tier e<strong>in</strong>Tagesquartier im Bockler Wald hatte, was auch e<strong>in</strong>e Baumhöhle gewesen se<strong>in</strong> konnte.Bezüglich <strong>der</strong> Quartierfunktionen besteht noch Klärungsbedarf, was jedoch nicht Aufwand diesesVorhabens se<strong>in</strong> sollte.Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 273.5 Auftreten und Funktionsräume <strong>der</strong> nachgewiesenenFle<strong>der</strong>mausartenIm Folgenden werden das Auftreten <strong>der</strong> m<strong>in</strong>destens neun sicher im Gebiet nachgewiesenFle<strong>der</strong>mausarten sowie die gefundenen Funktionsräume beschrieben.3.5.1 Artnachweise, Nahrungshabitate und QuartiereZwergfle<strong>der</strong>mäuse wurden bei allen Term<strong>in</strong>en (Detektor und Horchboxen) imUntersuchungsgebiet nachgewiesen. Sie waren <strong>in</strong>sgesamt auch die während <strong>der</strong> Begehungen amhäufigsten festgestellte Art. Zwergfle<strong>der</strong>mäuse nutzten im Untersuchungsgebiet durchgängig dieGehölzrän<strong>der</strong> und -strukturen, sowie das Innere <strong>der</strong> Waldbestände, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel Freiflächen undWege also die <strong>in</strong>neren Waldrän<strong>der</strong>, zur Nahrungssuche. Die Dauererfassung am Waldrandzeichnete Zwergfle<strong>der</strong>mäuse im Vergleich zu den an<strong>der</strong>en Arten ebenso häufig auf. Die Anzahl <strong>der</strong>Aufnahmen entsprach hier <strong>in</strong> etwa <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Aufnahmen von Kle<strong>in</strong>abendseglerrufen (Fehler:Referenz nicht gefunden). Die Aktivität am Standort <strong>der</strong> Dauererfassung begann ca. e<strong>in</strong>e halbeStunde nach Sonnenuntergang. Sie stieg dann an und g<strong>in</strong>g im Mittel über sämtlicheErfassungsnächte nach dem Maximum zwischen etwa 21:00 und 23:00 Uhr bis gegen 1:00 Uhrwie<strong>der</strong> zurück. Danach wurden durch die Dauererfassung seltenere Kontakte verzeichnet. Zu denfrühen Morgenstunden h<strong>in</strong> nahm die Aktivität wie<strong>der</strong> etwas zu. Nach etwa e<strong>in</strong>er halben Stunde vorSonnenaufgang waren Kontakte nicht mehr feststellbar (s. Fehler: Referenz nicht gefunden - hierfür die Gruppe Pipistrelloid - und Anhang).An zwei Term<strong>in</strong>en im August wurden mehrere balzende Zwergfle<strong>der</strong>mausmännchen angetroffen.Mehrere Zwergfle<strong>der</strong>mäuse balzten am südlichen Rand des großen Waldbereichs im Norden desUntersuchungsgebiets. E<strong>in</strong> balzendes Tier wurde am Hof Artmann am Riesauer Markenwegerfasst. Zwergfle<strong>der</strong>mäuse wurden auch an allen waldrandnahen Horchboxenstandorten fastdurchgängig nachgewiesen. Lediglich am westlichen Offenland-Standort am Bockel wurdenZwergfle<strong>der</strong>mäuse unregelmäßiger nachgewiesen.Im Juni und Juli wurden mehrere Quartiere von Zwergfle<strong>der</strong>mäusen sicher imUntersuchungsgebiet nachgewiesen. Sicher nachgewiesen wurden Zwergfle<strong>der</strong>maus-Sommerquartiere bei Hof Artmann im Südosten des Untersuchungsgebiets. Hier wurden AnfangJuni ca. 15 Zwergfle<strong>der</strong>mäuse beim morgendlichen E<strong>in</strong>flug <strong>in</strong> die westliche Dachseite e<strong>in</strong>es alsGarage genutzten Gebäudes beobachtet. Gut e<strong>in</strong>en Kilometer westlich dieses Quartiers wurde e<strong>in</strong>weiteres Zwergfle<strong>der</strong>maus-Quartier nachgewiesen. Hier flogen am Beobachtungsterm<strong>in</strong>m<strong>in</strong>destens zwei Zwergfle<strong>der</strong>mäuse am Südost-Giebel des Gebäudes bei e<strong>in</strong>em Fenster <strong>in</strong> e<strong>in</strong>enSpalt des Putzes vor dem Verblen<strong>der</strong> e<strong>in</strong>. Neben diesen zwei sicheren Nachweisen besteht fürzwei weitere Gebäude e<strong>in</strong> Quartierverdacht für diese Art.E<strong>in</strong> Quartierverdacht besteht zum e<strong>in</strong>en für e<strong>in</strong> Gebäude auf e<strong>in</strong>em Hof im Nordwesten desUntersuchungsgebiets, zum an<strong>der</strong>en für die Höp<strong>in</strong>ger W<strong>in</strong>dmühle im Südwesten des Gebietes.Rauhautfle<strong>der</strong>mäuse wurden ausschließlich bei <strong>der</strong> letzten Detektorbegehung imUntersuchungsgebiet nachgewiesen. E<strong>in</strong> Tier wurde am Landwehrweg ganz im Südosten desEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 28Untersuchungsgebiets erfasst. E<strong>in</strong> weiteres wurde im weiteren Verlauf <strong>der</strong> Begehung an e<strong>in</strong>emWaldrand <strong>der</strong> Nordgrenze des Untersuchungsgebietes aufgenommen.Die Dauererfassung ergab 217 Kontakte zu Rauhautfle<strong>der</strong>mäusen. Ab <strong>der</strong> zweiten Junihälfte biszur zweiten Augusthälfte waren die Kontakte selten.Mückenfle<strong>der</strong>mäuse waren nur über die Dauererfassung nachweisbar. Es gab zwei Kontakte,e<strong>in</strong>en am 30. August, den zweiten am 19. Oktober. Diese Art wird generell <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region seltenerfasst.Breitflügelfle<strong>der</strong>mäuse wurden bei sieben Detektorbegehungen zwischen Mai und August imUntersuchungsraum nachgewiesen. Lediglich im Juli und September wurden mit dem Detektorke<strong>in</strong>e Breitflügelfle<strong>der</strong>mäuse im Gebiet erfasst. Die Auswertung <strong>der</strong> Horchboxen zeigt jedoch, dasssich Breitflügelfle<strong>der</strong>mäuse auch während dieser Zeit im Gebiet aufgehalten haben.Breitflügelfle<strong>der</strong>mäuse waren im gesamten Untersuchungsgebiet nachweisbar. Dabei wurden imzentralen Bereich mehrere jagende Tiere erfasst. Alle Nahrungshabitate vonBreitflügelfle<strong>der</strong>mäusen lagen im Übergangsbereich zwischen Waldrand und angrenzendemOffenland. Am Bockler Berg konnte e<strong>in</strong>e Breitflügelfle<strong>der</strong>maus auch <strong>in</strong>nerhalb des Waldbestandesjagend detektiert werden. Da ke<strong>in</strong> Sichtkontakt zu dem Tier bestand ist unklar, wo genau sich dasJagdhabitat befand.An <strong>der</strong> Dauererfassung waren Kontakte zu Breitflügelfle<strong>der</strong>mäusen e<strong>in</strong>e Seltenheit. Lediglich am13. Juli wurden <strong>in</strong> den Morgenstunden sieben Aufnahmen geschrieben.Große Abendsegler wurden bis Anfang Juli vor allem im Bereich <strong>der</strong> zentral gelegenen größerenWaldflächen nachgewiesen. Daneben wurden e<strong>in</strong>zelne Tiere auch im Siedlungsbereich vonHöp<strong>in</strong>gen im Südwesten des Untersuchungsgebietes festgestellt. Hier flogen zwei GroßeAbendsegler aus Richtung Höp<strong>in</strong>gen kommend <strong>in</strong>s Untersuchungsgebiet. In <strong>der</strong> zweitenJahreshälfte wurden Große Abendsegler nur noch über die Dauererfassung registriert. Bis etwaEnde Juni erfolgen die Kontakte für e<strong>in</strong>e Stunde kurz nach Sonnenuntergang. In <strong>der</strong> übrigen Nachtfehlen dann die Kontakte. Etwa e<strong>in</strong>e Stunde vor Sonnenaufgang setzen die Kontakte dann wie<strong>der</strong>bis zum Sonnenaufgang e<strong>in</strong>. Bis Ende Juli erfolgten dann nur noch selten Rufe. Danach werdensie bis Mitte September wie<strong>der</strong> häufiger. Sie verteilen sich dann auch regelmäßiger über diegesamte Nacht.Große Abendsegler jagten während <strong>der</strong> Untersuchung im Luftraum über dem Südteil des großennördlichen Waldgebietes. Tiere dieser Art nutzten beson<strong>der</strong>s den Zentralteil desUntersuchungsgebietes mit den größeren Waldflächen als Nahrungshabitat. Am 8. Juni wurde e<strong>in</strong>Großer Abendsegler beim Ausflug aus dem geschlossenen Waldbestand <strong>in</strong> das benachbarteOffenland beobachtet, was für e<strong>in</strong> Tagesquartier <strong>in</strong> dem Bestand spricht. Im Untersuchungsgebietwurden ke<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>weise auf Fortpflanzungs- o<strong>der</strong> Balzquartiere von Großen Abendseglerngefunden.Kle<strong>in</strong>abendsegler kamen ebenfalls regelmäßig im Untersuchungsgebiet vor. Während <strong>der</strong>Untersuchung wurden Kle<strong>in</strong>abendsegler bei sechs Begehungen bis Ende August im Gebieterfasst. Auch sie hielten sich beson<strong>der</strong>s im zentralen Bereich des Untersuchungsgebiets auf. DerLuftraum über den größeren Waldflächen sowie den angrenzenden Offenlandbereichen diente hierEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 29Kle<strong>in</strong>abendseglern als Nahrungshabitat. Am südlichen Waldrand des größeren nördlichenWaldgebiets befand sich zudem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Eiche wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong> Quartier von Kle<strong>in</strong>abendseglern(Quartierverdacht). An dieser Stelle s<strong>in</strong>d an e<strong>in</strong>em Morgen im August zwei Kle<strong>in</strong>abendsegler <strong>in</strong> denWald geflogen, wobei sie sich direkt <strong>der</strong> weiteren Beobachtung entzogen. Die Eiche hatteStammrisse und stand exponiert am Waldrand. Offensichtlich die W<strong>in</strong>de<strong>in</strong>wirkung führte zumAbbruch auch starker Äste. Sicherlich zur Verkehrssicherung wurde dieser Baum im Herbst ausdem Bestand entnommen. Aufgrund <strong>der</strong> Untersuchungsergebnisse wird e<strong>in</strong> Massenquartier <strong>in</strong>dieser Eiche jedoch ausgeschlossen.Ende August wurden Soziallaute von Kle<strong>in</strong>abendseglern im nördlichen Waldbestand erfasst. Dieswahrsche<strong>in</strong>lich von e<strong>in</strong>er Warte aus, da diese stationär abgegeben wurden. Hier können sich auchQuartiere dieser Art bef<strong>in</strong>den (BOGDANOWICZ & RUPRECHT, 2004).Die Daten <strong>der</strong> Dauererfassung zeigen e<strong>in</strong> auffälliges Muster im Juli. Hier erfolgen Kontaktevermehrt und be<strong>in</strong>ahe ausschließlich über je etwa e<strong>in</strong>e halbe bis e<strong>in</strong>e Stunde nachSonnenuntergang und vor Sonnenaufgang. In <strong>der</strong> übrigen Nacht s<strong>in</strong>d die Kontakte selten.Wahrsche<strong>in</strong>lich fliegen die Tiere nur kurz zur Nahrungsaufnahme aus und verbr<strong>in</strong>gen den Rest <strong>der</strong>Nacht <strong>in</strong> ihren Quartieren o<strong>der</strong> aber sie suchen nur abends und morgens auch quartiernah nachNahrung. Das Muster lässt es sehr wahrsche<strong>in</strong>lich ersche<strong>in</strong>en, dass sich diese Quartiere imWaldbestand bef<strong>in</strong>den.Im August verteilen sich die Rufkontakte auch über die restlichen Nachtstunden. Ab AnfangSeptember werden sie selten und verschw<strong>in</strong>den dann gänzlich. Im Oktober s<strong>in</strong>d wie<strong>der</strong> sporadischKle<strong>in</strong>abendsegler feststellbar.Beide Abendseglerarten (Großer Abendsegler, Kle<strong>in</strong>abendsegler) nutzten den Luftraum über demUntersuchungsgebiet als Nahrungshabitat. Zum<strong>in</strong>dest für den Kle<strong>in</strong>abendsegler wurden zudem dieQuartierfunktion <strong>der</strong> Waldflächen nachgewiesen. Die Auswertung <strong>der</strong> Horchboxen zeigt, dass sichdie Aktivität von Abendseglern im Gebiet nicht auf die Waldflächen beschränkt. Tiere dieserGattung wurden während <strong>der</strong> gesamten Untersuchungszeit auch regelmäßig an denverschiedenen Horchboxenstandorten erfasst, wobei Abendsegler an den waldrandnahenStandorten deutlich öfter von den Geräten erfasst wurden.E<strong>in</strong>zelne Große Mausohren wurden an drei Term<strong>in</strong>en zwischen Ende Mai und Ende August imGebiet sicher nachgewiesen. E<strong>in</strong> Tier wurde <strong>in</strong>nerhalb des großen nördlichen Waldgebietsdetektiert. Zwei weitere flogen entlang e<strong>in</strong>es Wegs <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des kle<strong>in</strong>en Waldstücks am BocklerBerg im Westen des Untersuchungsgebiets. Ende August wurde <strong>in</strong>nerhalb dieses Waldstückszudem e<strong>in</strong> balzendes Großes Mausohr entdeckt.Die Dauererfassung zeichnete 108 Rufsequenzen dieser Art auf. Die Rufkontakte beg<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong> bise<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>e halbe Stunde nach Sonnenuntergang und enden ebenso ca. e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Stunden vorSonnenuntergang. Sie verteilen sich über die gesamte Erfassungsperiode bis <strong>in</strong> den Novemberh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Im Oktober gibt es jedoch nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne Aufnahme.Fransenfle<strong>der</strong>mäuse wurden <strong>in</strong>sgesamt an vier Term<strong>in</strong>en nachgewiesen. Neben e<strong>in</strong>em Term<strong>in</strong> imJuni kamen Fransenfle<strong>der</strong>mäuse an drei August-Begehungen beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> Westhälfte desUntersuchungsgebiets vor. Drei Tiere wurden im Bereich des westlichen Waldstücks (BocklerEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 30Berg) erfasst, drei weitere Nachweise gelangen am großen nördlichen Waldgebiet. AlleFransenfle<strong>der</strong>mäuse hielten sich entwe<strong>der</strong> unmittelbar am Waldrand o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest waldrandnahauf.Die Dauererfassung ergab 17 Kontakte zu Fransenfle<strong>der</strong>mäusen.Bartfle<strong>der</strong>mäuse wurden an sieben Term<strong>in</strong>en während des Untersuchungszeitraumsnachgewiesen. Beson<strong>der</strong>s zwischen Anfang August und Anfang September wurdenBartfle<strong>der</strong>mäuse bei je<strong>der</strong> Begehung erfasst. Bartfle<strong>der</strong>mäuse nutzten alle größerenWaldbestände im Gebiet. Ähnlich wie die Fransenfle<strong>der</strong>mäuse wurde auch diese Art häufig anWaldrän<strong>der</strong>n angetroffen. Nahrungshabitate von Bartfle<strong>der</strong>mäusen f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> verschiedenenBereichen im Untersuchungsgebiet. Neben geschlossenem Wald und Waldrandbereichen jagtenmehrere Bartfle<strong>der</strong>mäuse im Nordwesten des Gebietes auch entlang von Strukturen im Offenland.Ende August konnte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ste<strong>in</strong>bruch im Waldstück Bockler Berg im Westen desUntersuchungsgebiets zudem m<strong>in</strong>destens zehn schwärmende Mausohrfle<strong>der</strong>mäuse beobachtetwerden. Die Rufauswertung ergab, dass es sich hierbei unter an<strong>der</strong>em um Bartfle<strong>der</strong>mäusegehandelt hat. Aufgrund des Zeitpunktes im Spätsommer ist anzunehmen, dass sich an diesemOrt e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>terquartier für Mausohrfle<strong>der</strong>mäuse bef<strong>in</strong>det. Es ist möglich, dass sich hier für dieBartfle<strong>der</strong>mäuse e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es Schwärmquartier ohne W<strong>in</strong>terquartierfunktion dieser Art bef<strong>in</strong>det.Obwohl im Untersuchungsgebiet ke<strong>in</strong>e größeren Wasserflächen vorkommen, wurdenWasserfle<strong>der</strong>mäuse im Gebiet nachgewiesen. Zusammen mit den Bartfle<strong>der</strong>mäusen wurdenEnde August Wasserfle<strong>der</strong>mäuse schwärmend <strong>in</strong> dem Ste<strong>in</strong>bruch im Waldstück Bockler Bergnachgewiesen. Dies war im Untersuchungszeitraum <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Nachweis vonWasserfle<strong>der</strong>mäusen im Gebiet. Aufgrund des Schwärmortes und des Zeitpunktes im Spätsommerhat es sich hierbei vermutlich ebenfalls um an e<strong>in</strong>em W<strong>in</strong>terquartier schwärmende Tiere gehandelt.Beim E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es mobilen batcor<strong>der</strong>s an dem Schwärmquartier fiel das frühe Auftreten vonWasserfle<strong>der</strong>mäusen auf. Diese stark lichtmeidende Art war schon zum Sonnenuntergang amSchwärmplatz anzutreffen. Dies kann nur bedeuten, dass sich hier auch Tagesquartiere dieser Art,wahrsche<strong>in</strong>lich <strong>in</strong> Baumhöhlen, bef<strong>in</strong>den. Möglich wäre auch e<strong>in</strong>e Übertagung am Schwärmplatz.Bei e<strong>in</strong>er Begehung Anfang August konnte am frühen Abend an <strong>der</strong> Höp<strong>in</strong>ger Straße imSüdwesten des Untersuchungsgebiets e<strong>in</strong> Nachweis e<strong>in</strong>er Langohrfle<strong>der</strong>maus (GattungPlecotus) erbracht werden. Wahrsche<strong>in</strong>lich hat es sich hierbei um e<strong>in</strong> Braunes Langohr (Plecotusauritus) gehandelt. Vermutlich befand sich das Tier auf dem Transferflug zwischen Quartier undNahrungshabitat. Auf dem Transfer rufen Braune Langohren häufig deutlich lauter als auf <strong>der</strong>Nahrungssuche, wodurch diese auch im Detektor besser zu erfassen s<strong>in</strong>d.Auch die Dauererfassung zeichnete zweimal Langohrfle<strong>der</strong>mäuse auf. Die Kontakte erfolgtenAnfang und Ende September.Aufgrund <strong>der</strong> Habitatstruktur des Untersuchungsgebiets kann davon ausgegangen werden, dassbeson<strong>der</strong>s die Waldflächen Lebensraumbereiche von Braunen Langohren s<strong>in</strong>d, auch wenn dieseArt methodenbed<strong>in</strong>gt bei den Detektorbegehungen eher unterrepräsentiert ist.Die Ergebnisauswertungen (Horchboxen & Detektor) bestätigen, dass sich während <strong>der</strong> aktivenEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 31Jahreszeit durchgängig Mausohr- und vermutlich auch Langohrfle<strong>der</strong>mäuse imUntersuchungsgebiet aufhalten. Die Horchboxenauswertungen belegen, dass sich Tiere dieserGattungen auch regelmäßig außerhalb <strong>der</strong> geschlossenen Waldbestände aufhalten.E<strong>in</strong>e Mopsfle<strong>der</strong>maus konnte im Juli <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe des batcor<strong>der</strong>-Standortes amsüdlichen Waldrand des großen nördlichen Waldstücks sicher nachgewiesen werden. WeitereDetektornachweise gelangen im Rahmen dieses Projektes von dieser Art nicht.Auch die Dauererfassungse<strong>in</strong>heit zeichnete e<strong>in</strong>en Kontakt zu e<strong>in</strong>er Mopsfle<strong>der</strong>maus auf.Schwärmquartier am BockelE<strong>in</strong>e Beson<strong>der</strong>heit stellt das Auftreten von Vertretern <strong>der</strong> Gruppe Myotis (Mausohrfle<strong>der</strong>mäuse)an e<strong>in</strong>em Schwärmquartier am Bockler Berg dar.Um e<strong>in</strong>en Überblick über die Aktivität <strong>der</strong> Arten am Schwärmquartier zu bekommen, wurdenächteweise e<strong>in</strong>e akustische Dauererfassung dort <strong>in</strong>stalliert. Diese Dauererfassung lief beg<strong>in</strong>nendvor Sonnenuntergang nach Entdeckung des Quartieres Mitte August <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>in</strong> <strong>der</strong> erstenNachthälfte an vier Term<strong>in</strong>en: 29. August, 4., 10. und 18. September. Zum Vergleich <strong>der</strong> Aktivitätlief am 10. September zeitgleich e<strong>in</strong>e weitere Dauererfassung mit dem batcor<strong>der</strong> an e<strong>in</strong>em bereitsbekannten großen Myotis W<strong>in</strong>terquartier im Kreis Coesfeld (Abbildung 16).Die Erfassung diente hauptsächlich dazu, die Gesamtaktivität abzuschätzen. Weiterh<strong>in</strong> fand e<strong>in</strong>eüberschlägige Überprüfung <strong>der</strong> automatischen Analyse statt. E<strong>in</strong>e Rufauswertung an e<strong>in</strong>emSchwärmquartier ist <strong>in</strong> so fern problematisch, da sich die Ortungsrufe mit den Soziallautenmischen und die Arten untypisch rufen können. Im Rahmen dieser Untersuchung wird e<strong>in</strong>eüberschlägige und stichprobenartige Rufanalyse als ausreichend erachtet. Das folgendeArtenspektrum <strong>der</strong> Myotis-Arten sollte als gesichert angenommen werden. E<strong>in</strong>e genauere Aussagekann auf <strong>der</strong> Grundlage von Netzfängen o<strong>der</strong> ggf. Fotofallen erfolgen:Wasserfle<strong>der</strong>maus (Myotis daubentonii): Diese Art wurde am häufigsten registriert. Kontakteerfolgen bereits mit dem Sonnenuntergang, wo es noch zu hell ist, als dass Individuen dieser Artlange Strecken fliegen würden. Entwe<strong>der</strong> übertagen daher Individuen <strong>in</strong> dem Ste<strong>in</strong>bruch o<strong>der</strong> <strong>in</strong>Baumhöhlen des umgebenden Waldbestandes.Bartfle<strong>der</strong>mäuse (Myotis brandtii/mystac<strong>in</strong>us): Die beiden Bartfle<strong>der</strong>mausarten Große und Kle<strong>in</strong>eBartfle<strong>der</strong>maus können hier geme<strong>in</strong>sam vorkommen. Sie s<strong>in</strong>d jedoch durch die Rufanalyse nichtunterscheidbar.Teichfle<strong>der</strong>maus (Myotis dasycneme): Diese Art konnte anhand <strong>der</strong> Rufe mit sehr hoherWahrsche<strong>in</strong>lichkeit nachgewiesen werden.Fransenfle<strong>der</strong>maus (Myotis nattereri): Für diese Art erfolgen sichere Nachweise.Großes Mausohr (Myotis myotis): Diese Art wurde mit ger<strong>in</strong>geren Kontakten nachgewiesen.Bechste<strong>in</strong>fle<strong>der</strong>maus (Myotis bechste<strong>in</strong>ii): Aufgrund <strong>der</strong> analysierten Ortungslaute und typischerSozialrufe kommt diese Art hier auch mit sehr großer Sicherheit vor.Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 32Es besteht hier aufgrund fehlen<strong>der</strong> Erfahrung und Erkenntnissen z.B. aus ForschungsprojektenAmbivalenz über die E<strong>in</strong>stufung <strong>der</strong> Schlaggefährdung <strong>der</strong> Myotis Arten. Das Quartier selbst mussals bedeutend für die Region e<strong>in</strong>gestuft werden. Durch die Teichfle<strong>der</strong>maus ergibt sich darüberh<strong>in</strong>aus noch überregionale Bedeutung. Die Myotis Arten gelten jedoch als nicht o<strong>der</strong> <strong>in</strong> soger<strong>in</strong>gem Maße schlaggefährdet, da sie sich selten im offenen Luftraum aufhalten, so dass sie alsnicht Planungsrelevant anzusehen s<strong>in</strong>d. Im Flug entlang von Strukturen bef<strong>in</strong>den sie sich nicht imGefährdungsbereich <strong>der</strong> Rotorblätter. An<strong>der</strong>erseits ist anzunehmen, dass diese Arten auf längerenStrecken, etwa zu ihren W<strong>in</strong>terquartieren, auch nicht strukturgebunden fliegen, da dies wenigerZeit <strong>in</strong> Anspruch nimmt. Auf solch e<strong>in</strong>em Transferflug bestünde dann dennoch Kollisionsgefahr.Es gibt noch ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitlichen Abstandsempfehlungen bezogen auf W<strong>in</strong>denergieanlagen undgrößeren W<strong>in</strong>terquartieren. Das NLT-Papier (NLT, 2011) gibt bezogen auf die schlaggefährdetenArten hier e<strong>in</strong>en Abstand von m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>em Kilometer an. Wenn Fle<strong>der</strong>mäusestrukturgebunden fliegen, dann ist die Aktivitätsverteilung im Raum beim Anflug an e<strong>in</strong> Quartierebenfalls an Strukturen gebunden, was wie<strong>der</strong>um e<strong>in</strong>em Kollisionsrisiko entgegen stehen würde.Weiterh<strong>in</strong> wäre die Verteilung im Raum nicht gleichmäßig son<strong>der</strong>n strukturabhängig. Fliegen siejedoch im freien Luftraum, so ist mit zunehmendem Abstand von e<strong>in</strong>em großen Quartier e<strong>in</strong>eschnellere Abnahme <strong>der</strong> Aktivitätsverteilung anzunehmen, da die räumliche Ausdehnung (bei <strong>der</strong>Annahme e<strong>in</strong>er konstanten Flughöhe) zudem quadratisch zunimmt. Im letzteren Fall wären danndie Myotis Arten eher mit den Abendseglern gleichzusetzen, wobei die Flughöhe unklar bliebe.Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 3329. August 2012 4. September 201210. September 2012 10. September 2012Die Abbildungen zeigen die Gesamtaktivitätaller Fle<strong>der</strong>mausarten am Bockel <strong>in</strong> <strong>der</strong>Schwärmzeit. Am 10. September wurde e<strong>in</strong>eVergleichsmessung an e<strong>in</strong>em größeren, bereitsbekannten Schwärmquartier durchgeführt.Diese Vergleichsmessung lief jedoch nichtdurchgängig wie zu diesem Term<strong>in</strong> am Bockel.In Blau dargestellt ist e<strong>in</strong>e vere<strong>in</strong>fachteAktivitätskurve.18. September 2012Abbildung 16: Gesamtaktivität am Schwärmquartier BockelEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 343.5.2 Flugstraßen und FlugwegeIm Rahmen <strong>der</strong> Untersuchung konnte e<strong>in</strong>e deutliche Zwergfle<strong>der</strong>maus-Flugstraße im Südostendes Gebietes nachgewiesen werden. M<strong>in</strong>destens 10 Zwergfle<strong>der</strong>mäuse nutzen den RiesauerMarkenweg nördlich <strong>der</strong> Hofstelle Ahmann um von ihren dort gelegenen Quartieren <strong>in</strong> dienordwestlich gelegenen Nahrungshabitate zu kommen. Daneben konnte beobachtet werden, dassabends mehrere Zwergfle<strong>der</strong>mäuse am östlichen Ortsausgang von Höp<strong>in</strong>gen die Höp<strong>in</strong>ger Straße<strong>in</strong> Richtung Osten beflogen. Die räumliche Nähe <strong>der</strong> Zwergfle<strong>der</strong>mäuse auf dem Transferflug zu<strong>der</strong> W<strong>in</strong>dmühle mit Quartierverdacht verstärkt die Vermutung, dass sich tatsächlich e<strong>in</strong>Zwergfle<strong>der</strong>mausquartier <strong>in</strong> dem Gebäude bef<strong>in</strong>det.Auch die verschiedenen von Gehölzstrukturen begleiteten Feldwege, sowie die verschiedenenWaldwege werden regelmäßig von E<strong>in</strong>zeltieren mehrerer Fle<strong>der</strong>mausarten als Leitstruktur genutzt.Beson<strong>der</strong>s den von Gehölzstrukturen gesäumten Feldwegen, die die verschiedenen Waldflächenmite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vernetzen, ist als verb<strong>in</strong>dendes Strukturelement zwischen den verschiedenenTeillebensräumen <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mäuse e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es hoher Stellenwert e<strong>in</strong>zuräumen.Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 354 Zusammenfassung und erste BewertungDie Untersuchung ergab, dass sämtliche, als schlaggefährdet geltende Arten <strong>der</strong> Region imUntersuchungsgebiet vorkommen und sich dort auch Quartiere und Nahrungshabitate f<strong>in</strong>den, siehier also e<strong>in</strong>en Sommerlebensraum haben.Es ist noch nicht erforscht, ob Myotis-Arten auf langen Strecken höher fliegen, und so <strong>in</strong> denGefahrenbereich von Rotoren kommen können. Insofern lässt sich die Relevanz des gefundenenSchwärmquartieres am Bockel für die vorliegende Planung nicht e<strong>in</strong>fach abschätzen. Deranfänglich geplante Anlagestandort 6 hätte <strong>in</strong> so fern als kritisch betrachtet werden müssen.Von den Ergebnissen <strong>der</strong> Begehungen und <strong>der</strong> Horchboxen her hätte auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite dieserStandort als am wenigsten problematisch bewertet werden müssen. Während <strong>der</strong> Untersuchungwurde ke<strong>in</strong>e Myotis Flugstraße gefunden also auch ke<strong>in</strong>e, die zu dem Schwärmquartier h<strong>in</strong> führt.Dies könnte die Vermutung unterstützen, dass die Individuen hier nicht strukturgebunden son<strong>der</strong>nhoch fliegen. Belegen lässt sich dies <strong>der</strong>zeit nicht. Auch e<strong>in</strong> Abstandsradius lässt sich auf ke<strong>in</strong>erGrundlage festlegen. Es lässt sich lediglich logisch folgern, dass mit zunehmenden Abstand e<strong>in</strong>erWEA von dem Quartier die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit s<strong>in</strong>kt, dass Struktur ungebunden fliegendeFle<strong>der</strong>mäuse auf dem Weg zum Quartier o<strong>der</strong> während des Schwärmens geschlagen würden. DieFlächen westlich <strong>der</strong> L555 sollten eher vorsorglich aus <strong>der</strong> FNP Än<strong>der</strong>ungsplanungherausgenommen werden.Der Standort A zeigt überwiegend normale Aktivität. Da hier die Horchbox im hohen Mais hättestehen müssen, wurde sie für die Erfassung später <strong>in</strong> <strong>der</strong> Saison nur noch an den nächstenFreiflächen platziert. Die Ereignisse größerer Aktivität stammen aus dem August von solchenFlächen. Auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite lassen sich so nicht durchgängig Aussagen über genau den selbenStandort treffen. An<strong>der</strong>erseits wird für e<strong>in</strong>e WEA später auch ständig e<strong>in</strong>e umgebende Fläche freigehalten, so dass gefolgert werden kann, dass hier im August/September e<strong>in</strong>e höhere Aktivität zuerwarten ist. Ebenso wie beim Standort C, von dem e<strong>in</strong>e ähnliche Aktivität erwartet wird, bestehtnoch e<strong>in</strong>e größere Nähe zum Waldrand. Diese Strukturnähe erhöht die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit vonSchwärmereignissen <strong>in</strong> Gondelhöhe, da Zwergfle<strong>der</strong>mäuse an <strong>der</strong> Struktur auf <strong>der</strong>Nahrungssuche s<strong>in</strong>d und die WEA selbst als Struktur wahrnehmen könnten, an <strong>der</strong> sie hochfliegen. Solche Massenereignisse s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur beschrieben. Die Zwergfle<strong>der</strong>mäuseschwärmen jedoch ansche<strong>in</strong>end bei eher niedrigen W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeiten zu denen dieRotorblätter sich nicht o<strong>der</strong> nur wenig drehten (BEHR u. a., 2011a). In so fern s<strong>in</strong>d solche Ereignisseals weniger kritisch anzusehen. Weiterh<strong>in</strong> profitieren die Zwergfle<strong>der</strong>mäuse dann auch vonAbschaltalgorithmen für den Kle<strong>in</strong>abendsegler im Spätsommer.Der nördlich gegenüberliegende Standort B zeigt e<strong>in</strong>e vergleichbare Aktivität wie <strong>der</strong> Standort Aund ist weiterh<strong>in</strong> mit dem Standort D vergleichbar, <strong>in</strong> dessen Nähe die Dauererfassung <strong>in</strong>stalliertwar. Hier besteht bei beiden Standorten auch e<strong>in</strong>e größere Waldrandnähe, die sich <strong>in</strong> dembeengten Plangebiet auch schlecht vermeiden lässt und zu Schwärmereignissen im Gondelbereichführen könnte. Weiterh<strong>in</strong> zeigen die Daten <strong>der</strong> Dauererfassung und die morgendlichenBeobachtungen am Waldrand, dass hier an beiden Standorten e<strong>in</strong> erhöhtes Schlagrisiko fürKle<strong>in</strong>abendsegler besteht.Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 36Aufgrund <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> Horchbox 1 wird für den Standort E e<strong>in</strong>e normale bis ger<strong>in</strong>gere Aktivitätangenommen. Ähnlich ist die Aktivität für den Standort F e<strong>in</strong>zuschätzen.Auf Grund <strong>der</strong> Schlaggefährdung vor allem <strong>der</strong> Abendsegler- aber auch <strong>der</strong> Zwergfle<strong>der</strong>mausartenwird e<strong>in</strong> Betrieb <strong>der</strong> Anlagen A bis D von Anfang Juni bis Mitte September von Sonnenuntergangbis Sonnenaufgang (Nachtstunden) und bei W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeiten unter e<strong>in</strong>em def<strong>in</strong>iertenGrenzwert artenschutzrechtlich voraussichtlich unzulässig se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> akustisches Monitor<strong>in</strong>g kanne<strong>in</strong>e starre Betriebszeitenregelung erheblich lockern. Ergebnisse aus dem ersten Betriebsjahrkönnen auf das Zweite bereits angewendet bzw. <strong>der</strong> Algorithmus angepasst werden.Im ersten Betriebsjahr sollten die Anlagen E und F m<strong>in</strong>destens von Anfang August bis MitteSeptember <strong>in</strong> den Nachtstunden erst ab e<strong>in</strong>er def<strong>in</strong>ierten W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit anlaufen.Die Festlegung des W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeitsgrenzwertes für das erste Monitor<strong>in</strong>gjahr kann nur auf<strong>der</strong> Grundlage e<strong>in</strong>er Erwartung im gegebenen Naturraum erfolgen, da ke<strong>in</strong>e Messwerte aus <strong>der</strong>zukünftigen Anlagenhöhe vorliegen können und die Daten <strong>der</strong> Dauererfassung nicht s<strong>in</strong>nvoll mitirgendwelchen W<strong>in</strong>ddaten verschnitten werden können. E<strong>in</strong>e typische Verteilungskurve aus demNaturraum stellt die Abbildung 17 dar. Hier werden die kumulierten Kontakte im Gondelbereich mit<strong>der</strong> jeweiligen W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit dargestellt. Etwa 100% <strong>der</strong> Kontakte erfolgen beiW<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeiten bis ca. 7m/s. Es ist anzunehmen, dass die Aktivitätsverteilung <strong>in</strong> demUntersuchungsgebiet ähnlich se<strong>in</strong> wird. Der genaue Grenzwert kann selbstverständlich erst durche<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g festgelegt werden. Wie alle Individuen unterstehen die Fle<strong>der</strong>mäuse auch e<strong>in</strong>emallgeme<strong>in</strong>en Lebensrisiko. Dies ist <strong>in</strong> Bezug auf die Grenzwertf<strong>in</strong>dung zu beachten. Wenn nur nochsporadisch Kontakte bei größeren W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeiten erfolgen, so kann schlechtverallgeme<strong>in</strong>ert werden, dass bis zu <strong>der</strong> W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit mit dem letzten Kontakt h<strong>in</strong> e<strong>in</strong>eAbschaltung erfolgen muss. Wenn nur noch gelegentlich Kontakte erfolgen, so werden diese alsnicht mehr prognostizierbar e<strong>in</strong>gestuft. Die wenigen Kontakte bei diesenMaximalgeschw<strong>in</strong>digkeiten verr<strong>in</strong>gern zudem die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass das Tier geschlagenwird. Daher ist e<strong>in</strong>e Abschaltung nicht bis zur maximal gemessenen W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit zufor<strong>der</strong>n und sie kann dann nicht bei 100% <strong>der</strong> registrierten Kontakte liegen. E<strong>in</strong> Grenzwert für dieAnlaufw<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit im ersten Monitor<strong>in</strong>gjahr könnte für die hier gewählten Standorte beietwa 90% <strong>der</strong> zu erwartenden maximalen W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit liegen, zu <strong>der</strong> nochFle<strong>der</strong>mauskontakte erfolgen könnten.Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 37Abbildung 17: Beispielhafte Verteilungskurve von Fle<strong>der</strong>mauskontakten undzugehöriger W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit aus GondeldatenE<strong>in</strong> akustisches Monitor<strong>in</strong>g sollte über zwei Jahre (jeweils März bis November) erfolgen. Imzweiten Jahr können die Anlagen auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Ergebnisse des ersten Monitor<strong>in</strong>gjahresbereits mit e<strong>in</strong>em angepassten Algorithmus betrieben werden (niedrigereAnlaufw<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkiet, Anpassung von Zeiten). Der Betrieb <strong>der</strong> nicht gemonitorten Anlagenwürde dem entsprechend angepasst.Denkbar wäre e<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g <strong>in</strong> den Gondeln <strong>der</strong> Anlagen A, D und F. Die Betriebszeiten <strong>der</strong> nichtgemonitorten Anlagen wären mit den gemonitorten identisch.Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 385 Literatur und InternetBARATAUD, M.: Écologie acoustique des chiroptères d’Europe: identification des espèces, étude deleurs habitats et comportements de chasse (avec DVD). In: Collection Inventaires etbiodiversitA, Biotope (MBze) et MusAum National d’Histoire Naturelle (Paris) (2012), S. 337BEHR, O ; BRINKMANN, R ; NIERMANN, I ; KORNER-NIEVERGELT, F: Akustische Erfassung <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mausaktivitätan W<strong>in</strong>denergieanlagen. In: Entwicklung von Methoden zur Untersuchungund Reduktion des Kollisionsrisikos von Fle<strong>der</strong>mäusen an Onshore-W<strong>in</strong>denergieanlagen,Umwelt und Raum. Bd. 4. Gött<strong>in</strong>gen : Cuvillier Verlag, 2011a, S. 177–286BEHR, O ; BRINKMANN, R ; NIERMANN, I ; MAGES, J: Methoden akustischer Erfassung <strong>der</strong>Fle<strong>der</strong>mausaktivität an W<strong>in</strong>denergieanlagen. In: Entwicklung von Methoden zurUntersuchung und Reduktion des Kollisionsrisikos von Fle<strong>der</strong>mäusen an Onshore-W<strong>in</strong>denergieanlagen, Umwelt und Raum. Bd. 4. Gött<strong>in</strong>gen : Cuvillier Verlag, 2011b, S. 130–144BOGDANOWICZ, W. ; RUPRECHT, A. L.: Nyctalus leisleri (Kuhl, 1817)–Kle<strong>in</strong>abendsegler. In: Handbuch<strong>der</strong> Säugetiere Europas Bd. 4 (2004), S. 717–756BRINKMANN, R ; BACH, L ; DENSE, C ; LIMPENS, H J G A ; MÄSCHER, G ; RAHMEL, U: Fle<strong>der</strong>mäuse <strong>in</strong>Naturschutz- und E<strong>in</strong>griffsplanungen. In: Naturschutz und Landschaftsplanung Bd. 28(1996), S. 229–236BRINKMANN, R ; MAYER, K ; KRETZSCHMAR, F ; V. WITZLEBEN, J: Auswirkungen von W<strong>in</strong>dkraftanlagen aufFle<strong>der</strong>mäuse, Regierungspräsidium Freiburg (2006)BRINKMANN, ROBERT ; BEHR, OLIVER ; NIERMANN, IVO ; REICH, MICHAEL: Entwicklung von Methoden zurUntersuchung und Reduktion des Kollisionsrisikos von Fle<strong>der</strong>mäusen an Onshore-W<strong>in</strong>denergieanlagen, Umwelt und Raum. Bd. 4. Gött<strong>in</strong>gen : Cuvillier Verlag, 2011— ISBN 978-3-86955-753-3DÜRR, T ; BACH, L.: Fle<strong>der</strong>mäuse als Schlagopfer von W<strong>in</strong>denergieanlagen - Stand <strong>der</strong> Erfahrungenmit E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die bundesweite Fundkartei (2004)DÜRR, TOBIAS: Fle<strong>der</strong>mausverluste an W<strong>in</strong>denergieanlagen <strong>in</strong> Deutschland. Daten aus <strong>der</strong> zentralenFundkartei <strong>der</strong> Staatlichen Vogelschutzwarte im Landesamt für Umwelt, Gesundheit undVerbraucherschutz Brandenburg, Stand: 18. Dezember 2012 (2012)ECOOBS GMBH: batcor<strong>der</strong> 2.0 Bedienungsanleitung (2010)GEBHARD, J: Fle<strong>der</strong>mäuse : Birkhäuser Verlag, 1997HORN, J ; ARNETT, E. B.: Tim<strong>in</strong>g of nightly bat activity and <strong>in</strong>teractions with w<strong>in</strong>d turb<strong>in</strong>es <strong>in</strong>Pennsylvania and West Virg<strong>in</strong>ia. In: Relationships between Bats and W<strong>in</strong>d Turb<strong>in</strong>es <strong>in</strong>Pennsylvania and West Virg<strong>in</strong>ia: an Assessment of Fatality Search Protocols, Pattern ofFatality, and Behavioral Interactions with W<strong>in</strong>d Turb<strong>in</strong>es. A f<strong>in</strong>al report submitted to the Batsand W<strong>in</strong>d Energy Cooperative. Aust<strong>in</strong>, Texas, USA : Bat Conservation International, 2005MUNLV: Geschützte Arten <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen - Vorkommen, Erhaltungszustand, Gefährdung,Echolot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 39Maßnahmen : M<strong>in</strong>isterium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft undVerbraucherschutz des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, 2007NLT: Naturschutz und W<strong>in</strong>denergie - H<strong>in</strong>weise zur Berücksichtigung des Naturschutzes und <strong>der</strong>Landschaftspflege sowie zur Durchführung <strong>der</strong> Umweltprüfung undUmweltverträglichkeitsprüfung bei Standortplanung und Zulassung vonW<strong>in</strong>denergieanlagen (2011)PARSONS, STUART ; SZEWCZAK, JOSEPH M.: Detect<strong>in</strong>g, Record<strong>in</strong>g, and Analyz<strong>in</strong>g the Vocalizations ofBats. In: KUNZ, T. H. ; PARSONS (Hrsg.): Echological an Behavioral Methods for the Study ofBats. 2. Aufl. Baltimore : the Johns Hopk<strong>in</strong>s University Press, 2009RODRIGUES, LUISA ; BACH, LOTHAR ; DUBOURG-SAVAGE, MARIE-JO ; GOODWIN, JANE ; HARBUSCH, CHRISTINE:Leitfaden für die Berücksichtigung von Fle<strong>der</strong>mäusen bei W<strong>in</strong>denergieprojekten. In:EUROBATS Publication Series Bd. 3 (2008), Nr. 3, S. 57RUNKEL, VOLKER: Mikrohabitatnutzung syntoper Waldfle<strong>der</strong>mäuse. Erlangen, Friedrich-Alexan<strong>der</strong>-Universität Erlangen-Nürnberg, Dissertation, 2008SKIBA, R: Europäische Fle<strong>der</strong>mäuse. Hohenwarsleben : Westarp-Wissenschaften, 2009WEID, R ; V. HELVERSEN, OTTO: Ortungsrufe europäischer Fle<strong>der</strong>mäuse beim Jagdflug im Freiland. In:Myotis Bd. 25 (1987), S. 5–27WEISHAAR, M: Landschaftsbewertung anhand von Fle<strong>der</strong>mausvorkommen. In: Dendrocopos Bd. 19(1992), S. 19–25Gesetzestexte:Bundesnaturschutzgesetz vom 29.JULI.2009, BGBl. I S. 2542 (Inkraftgetreten am 1. März 2010)Richtl<strong>in</strong>ie 92/43/EWG des Rates vom 21.05.1992 zur Erhaltung <strong>der</strong> natürlichen Lebensräumesowie <strong>der</strong> wildlebenden Tiere und PflanzenEcholot GbR


W<strong>in</strong>dpark Höp<strong>in</strong>gen – Fle<strong>der</strong>mausuntersuchung (erste gutachterliche <strong>Stellungnahme</strong>) 40____________________________________________________________________________________Diese Erste<strong>in</strong>schätzung wurde vom Unterzeichner nach bestem Wissen und Gewissen unterVerwendung <strong>der</strong> angegebenen Quellen angefertigt.Münster, im April 2013(Guido Gerd<strong>in</strong>g)Echolot GbR

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