Gutachterliche Stellungnahme - in der Gemeinde Rosendahl

Windpark Höpingen – Fledermausuntersuchung (erste gutachterliche Stellungnahme) 354 Zusammenfassung und erste BewertungDie Untersuchung ergab, dass sämtliche, als schlaggefährdet geltende Arten der Region imUntersuchungsgebiet vorkommen und sich dort auch Quartiere und Nahrungshabitate finden, siehier also einen Sommerlebensraum haben.Es ist noch nicht erforscht, ob Myotis-Arten auf langen Strecken höher fliegen, und so in denGefahrenbereich von Rotoren kommen können. Insofern lässt sich die Relevanz des gefundenenSchwärmquartieres am Bockel für die vorliegende Planung nicht einfach abschätzen. Deranfänglich geplante Anlagestandort 6 hätte in so fern als kritisch betrachtet werden müssen.Von den Ergebnissen der Begehungen und der Horchboxen her hätte auf der anderen Seite dieserStandort als am wenigsten problematisch bewertet werden müssen. Während der Untersuchungwurde keine Myotis Flugstraße gefunden also auch keine, die zu dem Schwärmquartier hin führt.Dies könnte die Vermutung unterstützen, dass die Individuen hier nicht strukturgebunden sondernhoch fliegen. Belegen lässt sich dies derzeit nicht. Auch ein Abstandsradius lässt sich auf keinerGrundlage festlegen. Es lässt sich lediglich logisch folgern, dass mit zunehmenden Abstand einerWEA von dem Quartier die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass Struktur ungebunden fliegendeFledermäuse auf dem Weg zum Quartier oder während des Schwärmens geschlagen würden. DieFlächen westlich der L555 sollten eher vorsorglich aus der FNP Änderungsplanungherausgenommen werden.Der Standort A zeigt überwiegend normale Aktivität. Da hier die Horchbox im hohen Mais hättestehen müssen, wurde sie für die Erfassung später in der Saison nur noch an den nächstenFreiflächen platziert. Die Ereignisse größerer Aktivität stammen aus dem August von solchenFlächen. Auf der einen Seite lassen sich so nicht durchgängig Aussagen über genau den selbenStandort treffen. Andererseits wird für eine WEA später auch ständig eine umgebende Fläche freigehalten, so dass gefolgert werden kann, dass hier im August/September eine höhere Aktivität zuerwarten ist. Ebenso wie beim Standort C, von dem eine ähnliche Aktivität erwartet wird, bestehtnoch eine größere Nähe zum Waldrand. Diese Strukturnähe erhöht die Wahrscheinlichkeit vonSchwärmereignissen in Gondelhöhe, da Zwergfledermäuse an der Struktur auf derNahrungssuche sind und die WEA selbst als Struktur wahrnehmen könnten, an der sie hochfliegen. Solche Massenereignisse sind in der Literatur beschrieben. Die Zwergfledermäuseschwärmen jedoch anscheinend bei eher niedrigen Windgeschwindigkeiten zu denen dieRotorblätter sich nicht oder nur wenig drehten (BEHR u. a., 2011a). In so fern sind solche Ereignisseals weniger kritisch anzusehen. Weiterhin profitieren die Zwergfledermäuse dann auch vonAbschaltalgorithmen für den Kleinabendsegler im Spätsommer.Der nördlich gegenüberliegende Standort B zeigt eine vergleichbare Aktivität wie der Standort Aund ist weiterhin mit dem Standort D vergleichbar, in dessen Nähe die Dauererfassung installiertwar. Hier besteht bei beiden Standorten auch eine größere Waldrandnähe, die sich in dembeengten Plangebiet auch schlecht vermeiden lässt und zu Schwärmereignissen im Gondelbereichführen könnte. Weiterhin zeigen die Daten der Dauererfassung und die morgendlichenBeobachtungen am Waldrand, dass hier an beiden Standorten ein erhöhtes Schlagrisiko fürKleinabendsegler besteht.Echolot GbR