58Beim Singen selbst wurde einer bestimmt, den Taktzu schlagen, so aber „einer etwann mit Handt, Finger,Füssen, oder sonst in was weiss, für sich selber den Tacktschluge und den Verordneten Tactschlager, wie nüt wenigerdie uebrigen Mit Consorten verhinderte sollte bestraftwerden"; eine Bestimmung, die gewiss auch heute nochin jedem Dilettantenverein am Platze wäre. Im Anfangsollte das Taktschlagen umgehen, damit es jeder lerne,später aber finden wir einen besondern Kapellmeisterhierzu ernannt, der dann auch die Musik einzurichtenhatte. Allem Anscheine nach war er aber nicht ausschliesslichLeiter, sondern wirkte auch selber beim Gesangemit. Selu: früh schon wird der Taktstock erwähnt;er wird meist von einem Mitgliede geschenkt, und späterlässt ihn etwa ein anderes noch mit Silber beschlagen.<strong>Die</strong> Eröffnung der Uebungen geschah also immerdurch Goudimel'sche Psalmen, man sang diese, wie es inder Kirche üblich war, der Reihe nach durch, und wennman am Ende angelangt war, fing man wieder von vornesischen musikalischen Kapelle." Dresden 1849. Darin sämtlicheSängerverzeichnisse und Notiz pag. 15, ferner die Sängerverzeichnisseder Sixtinischen Kapelle in Rom bei Eduard Schelle : „<strong>Die</strong>Päpstliche Sängerschule in Rom." Wien 1872. ,Nach ChrysandersRecension über Carlberg-Gesangskunst und Kunstgesang in Nr. 42der Musikalischen Zeitung, Leipzig und Winterthur 1870, konntendie Falsettisten leicht das a erreichen. Es ist also kein Grundvorhanden, der uns hindern würde, anzunehmen, dass auch dieDilettanten die Kunst des Falsettierens geübt haben. Es giebtübrigens auch aus der neuesten Zeit Beweise, dass die männlicheKehle zur Ausbildung dieser hohen Stimmlage wohl befähigt ist.Es gehört unter die gegenwärtigen Glanznummern des Variete-Theaters, dass ein Mann in Weiberkleidern auftritt und zur grossenVerwunderung des Publikums auch in der Stimmlage der Frauseine Couplets singt. <strong>Die</strong>s ist eben nichts anderes, als die Ausbildungdes Falsets, die früher für künstlerische Zwecke allgemeingebräuchlich, jetzt von den Artisten als Kuriosität ausgebeutet wird.
59an. Aehnlich machte man es auch mit der andern Musik;zu Winterthur wird darüber bestimmt: „ Wann ein Ehrengesellschaftan gehörigen Ort und Zyth versamblet Ist,sol ein gewüsser und zuvor usserkiesener und erwelterauthor M sicus aufgeschlagen: ein Stund lang daraussMusicirt und alle Musictag Continuirt biss selbiger vollendetwirth nach Verschynung aber angeregter stund,mag nach der anwessenden Gliedern gefahlen uss andernBüchern auch gesungen werden." (Winterthurer Satzungen1660.) Nach vollendetem Exerzitium erquickte man sichdann mit Wein und Brot, in Zürich kamen noch Käseund Nüsse dazu. Bei den ältesten Kollegien war diesfreilich in der ersten Zeit noch nicht üblich, in St. Gallenwird der „ Vespertrunk" von 1665 ab für „nicht untunlicherachtet", von jetzt ab :findet er sich aber auch überall.Scheitlin, der erste Geschichtsschreiber des St. GallerKollegiums, meint dazu, dass man von nun an nicht nurgute Sänger, sondern auch gute Trinker aufnehmen konnte.In der allerfrühesten Zeit :finden sich „Pfei:ffen zum-ll.nstimmen wie sie in einem orgelwerkh sein, gefiert vonHolltz" als erste Instrumente. Sie dienten also zum Anstimmendes Gesanges ganz im Anfang, als die Kollegiennoch keine Orgelwerke besassen; diese rücken abersehr bald ein, wie wir oben gesehen haben. Dann kommenin der ersten Zeit schon überall Streichinstrumente vor,Bass-, Tenor-, Alt- und Diskantgeigen. <strong>Die</strong> Instrumentalmusikdieser Dilettanten scheint sich also schon von Anfangan von der der zünftigen Stadtmusikanten unterschiedenzu haben, da die letztem hauptsächlich blasendeKünstler waren.<strong>Die</strong>s ist auch der Punkt, wo mit der Zeit die Kollegiantenallein nicht mehr auskamen und sie Berufsmusikerheranziehen mussten, nicht für die Holz- wohlaber für die Blechinstrumente.
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137Kaufmann, des kleinen Rates, Jac
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