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Aktuelle Ausgabe - Strahlen des Lichts

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<strong>Strahlen</strong><strong>des</strong> <strong>Lichts</strong>Wintersonnenwende 22. Jahrgang 2013-4« ein urteilsfähiger Intellekt « ein fühlen<strong>des</strong> Herz « ein gesunder Körper «Eine Zeitschrift der christlichen Esoterikfür Freunde der Rosenkreuzerlehren


Liebe Freunde,2 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4Editorialherzlichen Dank für Ihre Spenden, diees uns wieder ermöglicht haben, dieseZeitschrift in gedruckter und gebundenerForm herauszugeben.Haben Sie Interessen und Ausarbeitungendie wir veröffentlichen dürfen? Über IhreBeiträge würden wir uns sehr freuen. BeteiligenSie sich auch an der Rubrik „Leserbriefe“,das würde „unsere“ Zeitschriftlebendiger machen.Auch im RCF Rosenkreuzer Freun<strong>des</strong>kreiswird Hilfe und Unterstützung benötigt.Wenn Sie Ihre Fähigkeiten und Kenntnisseehrenamtlich zur Verfügung stellen möchten,so gibt es viel zu tun. Schreiben Sieuns, welche Tätigkeit Sie gerne übernehmenmöchten.Das neue Jahr beginnt in Kürze und bietetuns in einem neuen Kreislauf die Gelegenheit,alle Geschehnisse und Tätigkeitenmit einem größeren Erfahrungsschatz neuzu durchzuleben.Besinnen wir uns, wie in unserer „Abendübung“,auf alles, was wir in diesem Jahrerlebt haben und planen wir, wie in unserer„Morgenübung“, das auf uns zukommendeJahr.Alle Lichter, die wir anzünden, zeugenvon dem Licht, das da erschienen istin der Dunkelheit.Friedrich von BodelschwinghWir wünschen Ihnen ein besinnlichesWeihnachtsfest und einen guten Start insneue Jahr.Ihr RedaktionsteamInhaltInhalt02 EditorialImpressum03 Das Öffnen der mystischenweißen Rose05 Was ist Wahrheit?08 Heilungsdaten09 Mit Steinen spielen15 Gletscher-Erlebnisse19 Undinen & Nixen21 EUROPEAN CONFE-RENCE 201422 Das vegetarische Rezept24 Kreislauf <strong>des</strong> Lebens38 Leserbriefe39 Leben ist Bewegung40 Einführungskurs40 RCF InternImpressum:RCF Rosenkreuzer Freun<strong>des</strong>kreis, Redaktion<strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> Licht, c/o Werner Chlouba,Humboldtstraße 39, 30890 Barsinghausen,Tel. 05105 84380, Mail: info@rosen-kreuzer.de, www.rosen-kreuzer.de.Namentliche Artikel werden vom Verfasserverantwortet, Titelfoto: Angelika Koch-Schmid/ pixelio.deDie Zeitschrift <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> wird kostenlosan alle interessierten Freunde der Rosenkreuzerlehrenverteilt. Zur Unterstützungder Vervielfältigung und <strong>des</strong> Versands (Druckkosten5,50 € + Porto 1,45/3,45 €), wären wirdankbar über Spenden an obige Adresse oderÜberweisungen auf unser Spendenkonto.Spendenkonto: Nr. 211 469 00 BLZ 694 90000 Volksbank Villingen, IBAN DE 19 69490000 0021 1469 00, BIC-Code: GENO DE 61VS1.


Die im Inneren verborgeneGöttliche EssenzThe Rosicrucian FellowshipInternationale Jahrestagung 2013vom 08.08 – 11.08.2013 in Tuttlingen (Deutschland)Nähere Informationen und Anmeldungen über www.rosen-kreuzer.deRCF Rosenkreuzer Freun<strong>des</strong>kreisDie im Innerenverborgenegöttliche EssenzDas Öffnen dermystischen weißen RoseAndreas GstaltnerIm Jahre 1996 hatte ich das großeGlück, bei einem von Celso Morenogeleiteten Western-Wisdom-Workshopdabei sein zu dürfen. Von allden vielen Informationen, die ichdamals von diesem hochinspiriertenFreund erhalten hatte, hat sich eineam tiefsten in mein Gedächtniseingebrannt. Das war seine Aufforderungnach Innen zu gehen: „Gowithin!“ – „Gehe in Dich!“. SeineWorte klingen mir noch immer inden Ohren, obwohl fast zwei Jahrzehnteseither verstrichen sind.Diese Aufforderung ist zeitlos undimmer aktuell und wichtig für unserespirituelle Entwicklung.Der menschliche Geist tritt bei seinerphysischen Geburt in das irdischeDasein ein, in die große Lebensschule,in der er sich bewährenmuss. Auf einmal findet er sich voneiner Vielzahl von negativen Einflüssenumgeben, die ihn bedrängen.Für die Philosophen der existentialistischenRichtung ist der Menschein in das Leben hineingeworfenesWesen. Gäbe es die göttliche Gnadeund den göttlichen Schutz nicht,so wäre das menschliche Lebenwirklich nur eine Tragödie.Der Mensch inkarniert in die Materie,damit er sie kennen lernt undlernt sie konstruktiv zu beherrschen.Dies gilt auch für die tierischen Instinkteseines Körpers. Was man niekennen gelernt hat, kann man auchnicht zügeln. Aus diesem Grundebesteht eine gewisse Notwendigkeit,dass ein Ego sich am Anfangseiner menschlichen Entwicklungseinen Leidenschaften hingibt undaus den daraus resultierenden LeidenErfahrungen gewinnt, die danndurch Betrachtung in Weisheit umgewandeltwerden kann. Am Anfangzieht es ihn aber noch in dieWelt hinaus. Er wird Leidenschaftenentwickeln und den weltlichen Vergnügungenverfallen, er wird allesopfern, um Macht und Reichtum zuerlangen und dabei andere unterdrückenund sogar töten. Durch dasGesetz von Ursache und Wirkungwird er für seine Übertretungen zurRechenschaft gezogen werden undKrankheit und Leid werden seineBegleiter sein. Eines Tages wird derdurch das Leid erschütterte Tiermenschaufwachen und seine wahregeistige Heimat suchen. Dannhat er die Möglichkeit, bewusst zuseinem „Vater im Himmel“ zurückzukehren.Christus hat uns dies so anschaulichim Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“vor Augen gestellt (vgl. Lukas, Kapitel15). Der göttliche Vater wartetschon sehnsüchtig auf die Rückkehrder „verlorenen Seele“ und eiltihr liebevoll entgegen, sobald siebewusst umkehrt. Dies ist die Liebeund Barmherzigkeit Gottes.Dies Gleichnis betrifft uns alle undwir tun gut daran andere nicht zukritisieren, die den Leidenschaftenstärker verhaftet sind als wir. Kritikan anderen kann ein Fallstrick seinauf dem Weg nach innen, indemer unser inneres Gleichgewichtstört. Nicht umsonst heißt es, dasses besser ist das Gute zu loben,als das Böse zu tadeln. Wenn wiruns andauernd umsehen, was inder äußeren Welt alles falsch läuftund das noch heftig kritisieren unduns sorgen, dann werden wir unsmit diesen vergänglichen Dingenverhaften und unser Gleichgewichtverlieren. Kritik, Sorge, Furcht, Ärger,Zorn sind wahrhaft unbrauchbareWegbegleiter auf dem Wegnach Innen.Das sind aber die täglichen Versucher,mit denen besonders jeneAspiranten konfrontiert werden,die noch voll im Berufs- und Familienlebenstehen. Freunde, die einhöheres Alter erreicht haben, plagtdann oft mehr die Sorge um ihreGesundheit. Christus sagt: „Sorgt2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 3


Die im Inneren verborgeneGöttliche EssenzThe Rosicrucian FellowshipInternationale Jahrestagung 2013vom 08.08 – 11.08.2013 in Tuttlingen (Deutschland)Nähere Informationen und Anmeldungen über www.rosen-kreuzer.deRCF Rosenkreuzer Freun<strong>des</strong>kreisDie im Innerenverborgenegöttliche EssenzWas ist Wahrheit?Jean Claude Verdin“Schwörst Du, die ganze Wahrheitzu sagen und nichts als die Wahrheit?...“Wir alle kennen diese Formel imZusammenhang mit irdischen Gerichtsverfahren.Unsere Urteilemüssen sich auf Beweise stützen.Wenn Beweise fehlen, sind Zeugenaussagennotwendig. Der Schwuroder Eid wird auf etwas gestützt,das wir als unbestreitbar oder heiliganerkennen - Die Bibel, Ehre, Götterusw.Aber in unserer „Handlung“ kommenmitunter komplexere Situationenvor. Zwei Zeugen einer Szene könnenunterschiedliche Angaben machen,die sich in demselben Punktsogar widersprechen können. Jederist in „gutem Glauben“ bei seiner eigenenWahrheit. Aber was ist mit derWahrheit, die die notwendige Basisfür eine richtige Entscheidung ist?Eine andere schwierige Situation:ein Zeuge lügt und der andere sagtdie Wahrheit. In diesem Fall steht inunserer menschlichen RechtsprechungAussage gegen Aussage undGerechtigkeit findet nicht statt.Bleiben wir bei der irdischen Gerechtigkeitund denken an die berühmtesteAnklage der Geschichte:Die <strong>des</strong> Christus. „Was ist Wahrheit?“Pilatus wurde von dieser Frageeingeschüchtert. Keine Antwortwurde gegeben und auch hier kannkeine Gerechtigkeit geübt werden,wenn keine Wahrheit vorhanden ist.Während es für Pilatus keine Antwortgab, weil er sie nicht verstehenkonnte, finden wir in den apokryphenEvangelien einen Hinweis:„Die Wahrheit ist im Himmelreich.“*In der Tat ist unsere irdische Gerechtigkeitohne den Bezug auf dasAbsolute, den Himmel, unvollkommen.Und der Herr war in diesemPunkt seiner Lehre sehr deutlich.„Wahrlich, ich sage euch ...“, „DieWahrheit meines Vaters ...“, „DerWeg, die Wahrheit und das Leben...“.Wir erkennen, dass diese Wahrheitnicht verfügbar ist und müssen <strong>des</strong>wegennach ihr schauen, genauergesagt: nach ihr suchen. Das bereitsBekannte, könnten wir es haben?Wie es wiedererlangen? Wastun, wenn wir es finden?Beginnen wir damit, zu bemerken,dass die Abwesenheit von Wahrheitsehr „komfortabel“ sein kann.Wir ziehen es oft vor, nicht zu wissen.Einige Wahrheiten solltenaußerdem verhüllt bleiben. In der„Botschaft der Sterne“ finden wir inBezug auf das Wissen um den Zeitpunkt<strong>des</strong> To<strong>des</strong> in einem Horoskopdie Ermahnung: „Sage nie, niemalsden Tod voraus.“Wir können daher zwischen Lügen,Nicht-Wahrheit und der Wahrheitunterscheiden, haben aber auchbemerkt, dass der Gebrauch vonWahrheit in unserer gegenwärtigenSituation nur relativ sein kann.Aber wir als Rosenkreuzer suchendas Absolute!Zwei Meisterwerke unserer Literatur,Siegfried, Dr. Faust, und besondersdie Interpretationen, dieMax Heindel in seinen Philosophilektionenanbietet, werden uns beider Suche helfen. Wir können beidiesen beiden Charakteren vieleÄhnlichkeiten feststellen, doch sindbeide hauptsächlich auf der Suchenach Wahrheit. Beide werden verschiedeneWege einschlagen, abervor allem werden sie unterschiedlicheMittel wählen.Es ist dies die Kraft der Verzweiflung,die sie dazu bringt, die richtigenFragen zu stellen und Sieg-2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 5


Die im Inneren verborgeneGöttliche EssenzThe Rosicrucian FellowshipInternationale Jahrestagung 2013vom 08.08 – 11.08.2013 in Tuttlingen (Deutschland)Nähere Informationen und Anmeldungen über www.rosen-kreuzer.deRCF Rosenkreuzer Freun<strong>des</strong>kreisfried Nothung vererbt, das Schwertseines Vaters Siegmund. Indem erdas zerbrochene Schwert wiederzusammenschmiedet, ist er in derLage sich der Zukunft zu stellen.Im Gegensatz zu ihm ist Faust mitseiner Weisheit am Ende, „stehtmit dem Rücken zur Wand“ und hatkeine andere Wahl, als um Hilfe zubitten.Beide bekommen, was sie begehren.Siegfried erhält mit Brundhilde„Den Geist der Wahrheit“.Das ist großartig, sagen wir? Aberder Genuss <strong>des</strong> Tranks <strong>des</strong> Vergessenswird ihm nicht erlauben,das Licht in der Welt der Menschenzu offenbaren. Er wird verführtund betrogen durch die „Konventionen“,Augenscheinlichkeiten undden Verkehr mit anderen Menschen.Schlimmer noch: immer nurdurch eine „Vorwärts“ Bewegunggetragen, vernachlässigt er seineSchwäche (seinen Rücken) undöffnet das Tor (die Bresche) für seineFeinde. Sein Tod ist das Ereignis,das das Ende <strong>des</strong> Ringfluchseinläutet: Die Götterdämmerung,das Ende der alten Welt und natürlichden Beginn einer neuen.Faust findet die Wahrheit in zweiSchritten. Die Intensität seiner Bittezeigt ihm neue Wege, ein neuesLicht auf. Aber wir wissen, dass mitdem Gebrauch dieses <strong>Lichts</strong> überden geschlossenen Pakt ein Preisverbunden ist.Lasst uns einen Blick auf das Abkommenzwischen Faust und Mephistoswerfen: Wir erkennen, dassdie Bedingungen für Faust auf Illusionen,Trug, basieren. Faust muss„sich selbst genügen“, mit diesemPunkt ist Mephisto einverstanden,Faust übt seine neue Macht erfolgreichüber die materielle Welt aus,ehe er erkennt, dass dies nur einSchritt gewesen ist. Trotz all seinerErfolge bleibt etwas in ihm unbefriedigt,unvollständig, unvollendet.Tatsächlich „mag er nicht er selbstsein.“ Der Pakt mit Mephisto bricht,als die Wahrheit ans Licht kommt,dass „die Wahrheit im Himmelreichist“.Wir können sehen, dass Wahrheit,wenn auch nur partiell oder relativ,nur unter Schwierigkeiten in unsererWelt verwendet werden kann. Denkenwir an Sokrates, Giordano Bruno,Galileo Galilei usw.Was ist die absolute Wahrheit? Existiertsie? Wo und wie kann sie gefundenwerden?Das Wort „Wahrheit“ kommt in derRosenkreuzer-Weltanschauung 99Mal vor. Eine gedeihliche Verheißung!Die Rosenkreuzer-Lehren sagen,dass uns „die Wahrheit“ offenbarwurde. Nicht nur, dass wir sie bereitsgewusst haben, sondern dasssie in uns verblieben ist. In Wahrheitwissen wir, dass unser geistigesWesen aus dem „großen Ganzen“stammt, es ist ein Teil (Funke) vonGott und von seiner Natur. DiesesLicht scheint verborgen und unerreichbar,doch es spricht fortwährendzu uns. Es liegt an uns, denSich-Erinnernden.Diese Wahrheit wird in der Schöpfungausgedrückt; sie offenbart sichin allem, was ist. Doch wir könnensehen, dass es nicht ausreicht, sienur mit dem Verstand (Faust) oderrein intuitiv (Siegfried und der Vogel)zu betrachten. Bei<strong>des</strong> muss miteinanderkombiniert werden.Wenn diese Suche begonnen wird,zeigt sich uns die Gegenwart <strong>des</strong>Geistes, seine Handlung, seine Realität,in solchen Ereignissen wieder Geburt eines Kin<strong>des</strong>, dem Todeines Verwandten, in einem geteiltenBlick, einer Gemeinschaft. DieserMoment kann sehr kurz sein,aber diese Gegenwart kann nichtverleugnet werden und ist real.Wie können wir sicher sein, dasswir nicht fehlgehen? Max Heindelermutigte uns, der Gewissheit derWelt und der von anderen zu begegnen,sie zu nutzen, wie manein Werkzeug gebraucht. Dies sagtzwei Dinge aus: dass es ein gutesWerkzeug ist und dass wir in derLage sind, es zu gebrauchen. Unseregesamte Existenz wird auf dieBefreiung <strong>des</strong> verborgenen <strong>Lichts</strong>ausgerichtet: unsere Talente undunser Unvermögen, unser leichtesoder grausames Schicksal, unsere6 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4


Die im Inneren verborgeneGöttliche EssenzThe Rosicrucian FellowshipInternationale Jahrestagung 2013vom 08.08 – 11.08.2013 in Tuttlingen (Deutschland)Nähere Informationen und Anmeldungen über www.rosen-kreuzer.deRCF Rosenkreuzer Freun<strong>des</strong>kreisgleich der „Im Innern verborgenenGöttlichen Essenz“.Ich lade Euch ein, das letzte Kapitelder Rosenkreuzer-Weltanschauung(noch einmal) zu lesen, in demMax Heindel uns einlädt, den Himmelbei Nacht zu beobachten und„ ... erfüllt zu sein mit Staunen undHingabe, eingedenk <strong>des</strong>sen, dassGott Wahrheit ist und dass Gott allesin Allem ist.“Literaturverzeichnis:Die Weltanschauung der Rosenkreuzer,Mysterien der Großen Opern,Briefe an Studenten Nr. 27, Siegfried,der Wahrheitssucher, Nr. 40, Warumder Wahrheitssucher in der Welt lebenmuss. Nr. 41, Eine Methode, das Wahrevom Falschen zu unterscheiden, Nr.42, Unsere Verantwortung beim Verbreitender Wahrheit.* Evangelium <strong>des</strong> Nikodemus, Apostelgeschichte<strong>des</strong> PilatusStärken und Schwächen ...Ich liebe das Bild <strong>des</strong> rohen Diamanten,der darauf wartet irgendwannaus seiner Matrix ans Lichtzu kommen. Jede Facette wird einzelnvom Juwelier enthüllt, Bei jederReibung am Schleifstein gibt es einkleines schrilles und unangenehmesGeräusch. Dies ist der Preis für dieseeinzigartige Fähigkeit, das Lichtauszustrahlen. Wir sind alle rohe Diamanten.Beachten wir auch, dass Wahrheitmit Freiheit verbunden ist: „DieWahrheit wird euch freimachen“,aber auch mit „Reinheit“, „denn einunsauberes Gefäß kann kein reinesund heilsames Wasser enthalten,ebensowenig wie eine trübe Linseein klares Bild ergeben kann“.Zurück zur Gerichtsverhandlung,über die wir geredet haben: wenndie Zeugen sich derart widersprechen,dass nicht genügend Klarheitbesteht, muss der Richter seine„persönliche Überzeugung“ nutzen.Wir müssen ebenfalls unsere eigene(innere) Überzeugung nutzen:Sie ist eine Kombination aus Wissenund Intuition.Die Wahrheit ist in ständiger Bewegung:Sie lebt. Sie an- oder festhaltenzu wollen bedeutet, diese Wahrheitzu töten.So sehen wir, dass wir Wahrheitnicht besitzen, sie nicht halten undnicht geben können. Sie erfordertvollständige und fortgesetzte Aufmerksamkeit,sie lebt und sie ist Leben,sie ist, was ist. Ihr sichtbarsterAusdruck ist das Weiße Licht. Sie ist2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 7


HeilungsdatenDezember 2013 - März 2014MonatDez. 05. 11. 18. 25.Jan. 01. 07. 14. 22. 28.Feb. 03. 11. 18. 25.Mrz. 03. 10. 17. 24. 30.Wenn dein Herz wandert, bring es behutsaman seinen Platz zurück und versetzees sanft in die Gegenwart <strong>des</strong> Herrn.Und selbst wenn du in deinem Lebennichts anderes getan hast, außer deinHerz zurückzubringen und wieder in dieGegenwart unseres Herrn zu versetzen,obwohl es dir je<strong>des</strong> Mal wieder fortlief,nachdem du es zurückgeholt hattest,dann hast du dein Leben wohl erfüllt.„Ich bin als Licht in die Weltgekommen, damit jeder, dermir vertraut, nicht im Dunkelnbleibt“Johannes 12.46Franz von Sales (1567-1622)Einmal am Tag, da solltest du ein Wortin deine Hände nehmen ein Wort derSchrift. Sei einfach einmal still.Das Schweigen, Hören, Staunen istbereits Gebet und Anfang aller Wissenschaftund Liebe.Betaste das Wort von allen Seiten, dannhalt es in die Sonne und leg es an dasOhr wie eine Muschel.Steck es für einen Tag wie einen Schlüsselin die Tasche, wie einen Schlüssel zudir selbst.Verfasser unbekanntGemeinsamer HeilungsdienstJede Woche, wenn der Mond in ein kardinales Zeichen tritt, versammeln sich auf der ganzen Welt dieFreunde <strong>des</strong> RCF (Rosicrucian Fellowship), um durch ernsthaftes Beten geistige Heilkraft vom Vater zuerbitten.Wenn auch Du Dich daran beteiligen möchtest, versuche Dich an den Heilungstagen um 18.30 Uhr (19.30Sommerzeit) an einem geeigneten Ort zu entspannen und konzentriere Dich mit aller Kraft Deiner Gedankenin Gemeinschaft mit allen Freunden auf das Göttliche in Dir.8 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4


Foto: Dieter Schütz (pixelio.de)Mit Steinen spielen,mit Felsen sprechen,von Bergen lernenWolfgang Bauer„Es ist allgemein bekannt, dass Steine keine Reden halten. Aber das Steine stumm sind, heißt nicht, dass sienicht sprechen. Tatsächlich tun sie es aber in einer Sprache, die wir nicht verstehen.Die Frage ist: Können wir ihr Schweigen in unsere Sprache übersetzen?“Teshome Gabriel 2003: The future of knowledge & culture. A dictionry for the 21st centuryAlle Kulturen auf der Welt verehrenbesonders markante Steine, Bergeund Felsformationen. An Steinen opfertendie Menschen, hielten Zwiesprachemit den Ahnen, suchtenWeissagung, Schutz, Trost und Gebetserhörung,hielten Gericht, vollzogenHochzeiten und vertrautendort ihre Verstorbenen wieder derErdmutter an. Warum aber stieg ansakralen Steinen die Gewissheit füreine Erneuerung <strong>des</strong> Lebens? Aufwelchem Vorstellungshintergrundfußt der frühe indoarische Glaube,man habe neben dem Wasser undLicht <strong>des</strong> Lebens auch die siebenUrtöne dem Stein entlockt? Was istdieses „ganz Andere im Stein“?2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 9


Erscheinungen im Stein: Trug,Schein, Show oder Ausdruck natürlicherBeziehungen?Als ich in Erfurt den Künstler undBildhauer Marco Pogacnik auf einergeomantischen Erkundungdurch die Stadt begleitete, gabmir eine Äußerung von ihm sehrzu denken. Manchmal, sagte er,zeigen sich Naturgeister in ihremjeweiligen Element den Augen derMenschen zumin<strong>des</strong>t in Andeutungen.Ein paar Schritte späterhielt die Gruppe an einer Baugrube.Ein Teilnehmer sprang hinein undkam mit einem schon etwas ramponiertenPlastikzwerg zurück, den erdem verblüfften Marko zur Deutungüberreichte.Bei Spaziergängen in der Naturbeobachtete ich von da an meineUmgebung genauer. Wenn ichglaubte, eine Spur eines Angehörigen<strong>des</strong> verborgenen Volkes zusehen, zückte ich meine Kamera,fragte mein „Gegenüber“ um Erlaubnisund drückte ab. Zu meinerFreude sah ich manchmal auf dementwickelten Foto tatsächlich „etwas“.Gab ich dann der in uns allenvorhandenen Tendenz nach, auchim scheinbar Unbelebtem bekannteMuster zu finden, schienen diefotografierten Steine durchaus eineindividuelle Persönlichkeit und eineneigenen Charakter zu zeigen.Oft bekam ich einen Hinweis, mitwem ich es zu tun hatte und wie diemomentane Verfassung undBefindlichkeit der Steinfreunde war.Wenn ich mit Kindern unterwegswar, war ich erstaunt, mit welcherBegeisterung sie sich auf ein solchesSuchspiel einließen. Pädagogenfragen sich mittlerweile, ob eineanimistisch-assoziative Naturdeutungbei Kindern nicht einen besseren,weil affektiv besetzten Zugangzu Naturphänomenen schafft alsExternsteineeine Distanz erzeugende, naturwissenschaftlich-unbarmherzigeFormulierung, die einen Zwang zurVerdinglichung unserer Umwelt herstelltund zur Entfremdung von derNatur führt. In der Vergangenheitgalt in Schulen, in der Berufsausbildungund an der Universität dieBeseelung der Natur in Beschreibungenals unerwünschte subjektiveund romantisch-naive Wertung.Die Natur aber als Ding, als Sachezu sehen, fördert, wie die Menschheites gerade erlebt, die Zerstörungder Erde und ihres Ökosystems mitSiebenmeilenstiefeln und sieht denMensch als isoliertes Gegenüberund nicht als eingeflochtenen Teil<strong>des</strong> Netzwerkes Natur.„Nur was ich schätze, bin ich bereitzu schützen“, stellte der renommiertePädagoge Ulrich Gebhardbei einer Tagung fest. „AnthropomorpheInterpretationen erweisensich - jedenfalls bei Kindern - alseine zentrale Argumentationshilfebei dem Versuch, den Umgangmit nichtmenschlichen Objekten imallgemeinen und Naturobjekten imbesonderen ethischen Kriterien zuunterziehen. Die Natur wird aufgrundder anthropomorphen Interpretationnicht ausschließlich alsnichtmenschlicher Objektbereichangesehen. Menschliche Maßstäbewerden auf diese Weise auch zuMaßstäben im Umgang mit Naturobjekten.Oder zugespitzt formuliert:Auf diese Weise wird der menschlicheNaturbezug ein humaner.“In Workshops zeigte ich, anfänglichetwas zögerlich, meine „Porträtstudien“über den Beamer. Zu meinemErstaunen identifizierten die Teilnehmerohne mein Zutun die jeweiligenWichte. Außerdem erkanntensie auf den Bildern weitere „Geisterchen“,die mir vorher gar nicht aufgefallenwaren.Manchmal kann man auf Felswändenganze „Ahnengalerien“ vonSteinwesen beobachten, so z. B.auf der Felsengruppe der Wilhelmsteineim Scheldewald (Hessen),auf einer Felswand auf dem Wegvon Bad Bertrich zur Antoniusruham Ursbach, auf den Felswändenüber Gondo, einem Schweizer Ortan der Grenze zu Italien, oder aufdem Munder Stein im Wallis. Jenach Tageszeit und Licht entstehenimmer neue Konfigurationen für dasanthropomorphisierende Auge. DenMenschen früherer Jahrhundertekam das wie das magische Gaukelspielunterirdischer Mächte vor.Kleine Leute, „Zwergli“, sollen imMunder Stein leben, heißt es dennauch in alten Überlieferungen. Undder Teufel, der ja als Erzeuger für allerleiTrugbilder hinlänglich berüchtigtist, soll auch schon mal seineKrallen an ihm gewetzt haben. DieSage erzählt:„Einst trug der Teufel aus RacheFoto: Uschi Pawlak (pixelio.de)10 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4


Foto: Rainer Sturm (pixelio.de)auf die Munder einen riesengroßenStein auf seinem Kopfe aus demBaltschiedertal. Damit wollte er dasDorf zerschmettern. Zufällig begegneteihm eine Frau, als er oberhalbMund damit herkam. Die Frau erschraknicht wenig und schrie: Jesus,Maria und Josefi wohin wollt Ihrdenn so früh mit diesem Stein?‘ Derdrei heiligen Namen wegen mussteder Teufel den Stein fallen lassen,dort, wo er heute noch steht. Aufdem Munder Stein sieht man nochdie Einbuchtung, wo der Teufel denStein (die Fluhe) getragen hat.“An bestimmten Tagen im Jahreslauflässt sich der Herr <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> fürdie menschlichen Besucher manchmalganz etwas Besonderes einfallen:Von einer Walpurgisnachtfeier,bei der es munter herging, begab ichmich allein auf einen Spaziergang ineinen nahgelegenen Wald. Nach einpaar hundert Metern bemerkte ichvor mir auf dem Weg einen großen,weißen, viereckigen Quarzstein,der im Licht <strong>des</strong> Vollmon<strong>des</strong> silbernglänzte. Ich blieb neugierig stehen.Zu meiner Überraschung konnte ichauf der mir zugewandten Fläche- wie bei einem Fernseher - einen„Film“ sehen. Ritter zu Pferd mitHunden; Burgen und Berge; mittelalterlichgekleidete Frauen, die aufEinhörnern ritten; Drachen, die feuerspeienddurch den Himmel flogenund Jäger, die in urzeitlichen WäldernBären, Wisenten und Auerochsennachstellten. Immer wenn für einenkurzen Moment eine Wolke denMond verdunkelte, „wechselte dasProgramm“ und es war eine andereSzene zu sehen. Zum Schluss erblickteich einen bärtigen Mann mitHörnern auf dem Kopf, begleitet voneinem großen, schwarzen, zottigenHund, der mir feixend zuwinkte.„Das ist Silvanus“, durchzuckte esmich. Müßig zu erzählen, dass derStein, als ich ihn einige Tage späternoch einmal am Tag aufsuchte,nichts Ungewöhnliches aufwies.Er war nur noch ein gewöhnlicher,unschuldiger weißer Stein, der keinWässerchen zu trüben schien.Mit Steinen sprechen - geht das?Beim Shoppen zieht es die Menschengern auch in Steineläden, diein unseren Städten seit längeremschon Konjunktur haben und in sind.Gekauft werden neben Heil- undSchmucksteinen auch gern Steine,die „einen ansprechen“. Sie werdenspontan mitgenommen und zuhausezu anderen, besonderen Steinendazu getan. Solche Sammlungenergänzt man durch Zufallsfunde beiSpaziergängen.Bei Gesprächen ergab sich, dasses für Personen aus dem Freun<strong>des</strong>undKollegenkreis nicht ungewöhnlichist, am Morgen einen Stein ausihrer Sammlung nach Gefühl herausnehmen,um, ihn langsam inalle Richtungen drehend, darüberzu meditieren. „Ich bekomme eineAnregung und ein Motto für denTag“, erzählte mir eine lebenserfahrenePsychoanalytikerin.In einer <strong>Ausgabe</strong> einer angesehenenEsoterikzeitschrift hatte eineder Autorinnen das Thema BE-GEGNUNGEN MIT STEINEN inden neunziger Jahren bereits aufgegriffen.Ihr Bericht kreiste um dievielfältige Weise, wie man mit Steinenkommunizieren kann: „Manchmalsind es die ganz einfachenWegrand-Steine, die unheimlichInteressantes zu erzählen wissen“,schreibt sie. „Nehmt die Steine indie Hand, lehnt euch bequem zurück,schließt die Augen und spürtden Stein. Fühlt die Härte seinerStruktur, lasst vor eurem innerenAuge Landschaften entstehen, indie dieser Stein hineinpasst, spürtdem Stein nach. Manche Steineverändern sich im Laufe der Zeit,manche sind regelrechte Wanderer.Der Winter ist auch eine gute Zeitherauszufinden, ob einzelne Steinenoch bleiben möchten oder ob esZeit ist, sie gehen zu lassen, weilman sie nicht mehr braucht. ZumJulfest verschenke ich manchmalSteine, von denen ich spürte, dasssie zu einer anderen Person möchten.Die Steine, die zu Mutter Erdezurückkehren, lege ich an meinenKraftplätzen ab. Es klingt weit hergeholt,aber manche Steine strahlenetwas wie Emotionen aus, siesind irgendwie mit Gefühlen aufgeladen.Ich besaß mal einen Stein,der sich sehr zornig anfühlte. Wennich ihn in der Hand hielt, hatte ichVisionen von Schwärze und Blut,er machte mir regelrecht Angst. Ichgab ihn aber nicht auf, weil ich dasGefühl hatte, ihn trösten zu müssen.Er veränderte sich im Laufe der Zeitwirklich und irgendwann habe ichihn verschenkt, weil ich ihm nichtmehr geben konnte.“Bereits im 9. Jahrhundert sprachder irische Philosoph und HofdichterKarls <strong>des</strong> Kahlen, Johannes2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 11


Scotus Eriugena (815-877), nichtohne mit seinen pantheistisch wirkendenAusführungen Anstoß beiTheologen zu erregen, davon, dassihn allein schon das Betrachteneines Steines erleuchten könne.„Dieser Stein und jener Holzklotzsind mir ein Licht. Und fragst dumich, wie dies zu verstehen ist,dann mahnt mich die Vernunft, dirzu antworten, dass mir beim Betrachtendieses oder jenes Steinesvieles einfällt, was meine Seeleerleuchtet. Ich bemerke nämlich,dass er wesenhaft gut ist und aufseine eigene Art schön, durch seineVerschiedenheit in Gattung undArt von den übrigen Gattungen undArten abweicht, durch seine Zahl,durch die je<strong>des</strong> Ding als Einheitbestimmt wird, nicht aus seinerOrdnung heraustritt und nach derBeschaffenheit seiner Schwesterseinem natürlichen Platz zustrebt.Wenn ich nun beim Betrachtendieses Steines diese und ähnlicheBetrachtungen anstelle, dann werdenmir diese zum Licht, das heißtsie erleuchten mich.“Zum Meditieren über Steine willauch der Gründer <strong>des</strong> „Museumsder sprechenden Steine“ anregen.Das Museum stellt Steine undFotografien von Steinen aus, diePfarrer Julius Hügel (1917 - 2006)bei Wanderungen in Tirol und anderenOrten gefunden hatte. Siealle zeigen ein Bild, Fische, Vögel,bekannte und unbekannte Menschengesichter.Auch eine Muttermit Kind ist dabei. Pfarrer Hügel:„Steine nehmen einen der geringstenPlätze in der Schöpfung ein,weit zurück etwa hinter einer Algenzelleoder gar einem grünen Blatt.Steine haben nur tonnenweise einenWert. Niemand verkauft siepfundweise. Doch der eine Stein,der aufgehoben, ausgewählt, ,auserwähltwird, bekommt einen Wert,der mit Geld nicht abgeschätzt12 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4werden kann. Der Stein macht eineAussage, er fängt zu ,sprechen“ anund der Finder verliebt sich in ihn.Ich hebe einen Stein beim Spaziergangauf! Erstaunen! Ein Portrait!Schwarz bis in die Knochen undweiße Runen als Zeichen <strong>des</strong> Alters.Damit beginnt ein neues Sehen.“Die Autorin Bettina Tegtmeier, gibtin ihren Veröffentlichungen einigeRatschläge:„Bevor Sie sich auf die Suche nachdem Stein machen, sollten Sie sichüber Ihr Problem oder die entsprechendeAngelegenheit Klarheitverschaffen und Ihre Frage exaktformulieren. Danach machenSie einen kleinen Spaziergang inder Natur und halten Ausschaunach einem geeigneten Stein. Ersollte min<strong>des</strong>tens faustgroß seinund über eine raue bzw. lebhafteOberflächenstruktur verfügen. GehenSie ruhig und entspannt, undfolgen Sie Ihrer Intuition. Wenn Sieeinen Stein entdecken, bei dem Siedas sichere Gefühl haben, dassdies der richtige ist, heben Sie ihnauf. Stellen Sie Ihr Bewusstsein ruhig,und seien Sie nur aufmerksam.Vielleicht haben Sie das Gefühl,dass der Stein Sie geradezu ansieht,oder Sie spüren plötzlich, wieIhr Herz schneller schlägt, oder fühleneine ruhige Gewissheit in sich.Nehmen Sie den Stein mit, undbegeben Sie sich an einen ruhigenOrt, an dem Sie die Befragung ungestörtvornehmen können. PrägenSie sich den Ort ein, an dem Sie denStein gefunden haben, da Sie ihnspäter an dieselbe Stelle zurücklegenwerden. Die Befragung kannentweder gleich draußen im Freien,aber auch zu Hause durchgeführtwerden.“Die Autorin schlägt weiterhin vor,auf der Oberseite und danach aufFoto: Christian Bickel (Skulptur <strong>des</strong> isländischen Bildhauers Páll Guðmundsson Wikipedia.org)


Blick vom Berg Sinaider Unterseite <strong>des</strong> Steines nachZeichen und Symbolen zu suchenund mit Hilfe einer intuitiv vorgenommenenDeutung den Stein „zumSprechen“ zu bringen.In Steine spüren, auf Steine hören,sich von Steinen verändernlassenErla Stefánsdóttir glaubt, dass Kristallewie eine Sammellinse auf dieEnergieströme in der Natur wirken.Sie legt Steine auf die Energiepunkteihres Körpers, um Energieverlusteauszugleichen.Ein anderer Vorschlag, um bei SteinenKraft zu tanken: „Du kannst dirauch kleine Kiesel suchen, schönabgerundet, dich an einen gutenPlatz draußen in der Natur setzenund in jede Hand einen Stein nehmen.Du versuchst dann, durch dasLicht in deinen Handflächen dieKraft aus den Steinen einzuatmen.Versuche herauszufinden, welcheFarbe diese Kraft hat und achte aufdas Licht und die Töne dieser Goldschätzeder Erde.“In größeren Steinen soll wegen ihrerkristallinen Struktur das Wissender Erde wie in einer Bibliothek gespeichertsein. Es lohnt sich also,sich still neben sie zu setzen undihnen einmal zuzuhören. FrühereGenerationen brachten ihre Kinderzu einem Menhir und schlugen (inbester Absicht) den Kopf <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong>an den Stein, damit es die darinlebende Fee beim Spinnen hörenkonnte.Bevor Bildhauer damit beginnen,aus einem Stein eine Skulptur zuschaffen, lassen sie den Stein zusich sprechen, hören zu ihm hin,lassen Bilder und Botschaften insich aufsteigen und erfühlen die inihm verborgene Form. Der in Husafell/Islandlebende Bildhauer PallGudmundsson lässt sich von demStein leiten, den er bearbeiten will.Wenn er ein Gesicht aus einem Basaltbrockenheraus hämmert, wares schon da. Der Stein hat es ihmgezeigt. Inspirieren lässt er sich vonden isländischen Sagas, die vor1000 Jahren mit Federkielen undTinte aus den Blättern der Bärentraubeauf Kalbshaut geschriebenworden waren. Die Beschreibungenvon Menschen darin, sind für ihnwie Steckbriefe. Den einen oder anderenfindet er dann in einem Steinwieder und erweckt ihn zu neuemLeben. Bei seiner Arbeit fiel ihm auf,dass Steine Töne von sich geben.2001 begann er damit, Steinharfenaus Platten von unterschiedlicherGröße zu bauen. Auf den Instrumentenspielt er gekonnt Volksweisen,aber auch ein Präludium vonBach oder ein Stück aus Mozarts„Zauberflöte“.Schon immer wallfahren Menschenum mystischer Erfahrungen willenzu den Gipfeln heiliger Berge. Aufden Olymp (2918 m), den Thronvon Gottvater Zeus in Griechenland,auf den Ararat (5165m), auf<strong>des</strong>sen Gipfel Noah der Legendenach einst mit seiner Arche nachder Sintflut wieder Boden unter dieFüße bekam, und auch auf denDschebel Musa, den Berg Sinai(2285 m), Wo Moses die steinernenTafeln erhielt, in die die 10 Geboteeingemeißelt Waren. Mit dem Katharinenkloster(im 6. Jahrhundertauf Geheiß von Kaiser Justinian I.erbaut) stellt der Berg eine der heiligstenStätten der Christenheit dar.„Ich musste da unbedingt hin“, erzählteeine Freundin. Um nicht mitden Hunderten von Menschen, “dieStufen der Buße“, die 3750 Stufenvom Katharinenkloster aus zum Gipfelhinaufgehen zu müssen, suchtesie sich einen Führer, der sie aufeinem anderen Weg hinauf geleitete,wo sie allein waren. Der Mondspendete Licht genug, so dass siekeine Lampen benötigten, bis siewieder auf den Stufenweg stießen.Die letzten 1000 Stufen ging sie mitden anderen Pilgern. Wie bei einerProzession wand sich, schön anzuschauen,eine von den Menschenmit ihren Taschenlampen gebildeteLichterkette nach oben. Auf demGipfel angekommen, wartete sie inder dichtgedrängten Menge nahebei einer Moschee und der Dreifaltigkeitskapelleauf den Sonnenaufgang.„Als die Sonne gegen 5Uhr aufging, das war unbeschreiblich.Das Panorama der gewaltigenFelsmassive drum herum, ein grandioserAnblick. Du fühlst dich wieim Rausch. Du spürst die Erschöp-2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 13


Gletscher-ErlebnisseGeorg VollmerVon der kleinen Scheidegg (2061m) bringt einen die Zahnradbahn inknapp siebzig Minuten nach einerTunnelkurve im Innern der BergeEiger und Mönch zum Jungfraujoch(3457 m).Dieser plötzliche Übergang von denin ihrer Prachtentfaltung stehendenBergwiesen und Almen mit ihrenBann- und Zauberblumen, den Enzianenund Silberdisteln, den Berg-Anemonen, den Almenrausch-Rhododendroen,dem Edelweiß - undwie diese Alpenblumen sonst nochheißen - ruft in dem dazu geneigtenMenschen eine geheimnisvolle Veränderunghervor, wenn er nun ausder Welt der lieblichen Blumenelfeund Erdkobolde in die Welt dermenschenscheuen Berggeister versetztwird.Man wird sich dieses Übergangeserst nach und nach bewusst, und esscheint fast so, als ob der verminderteLuftdruck langsam die Fesselnlösen würde, die die feinerenTräger <strong>des</strong> Menschen mit ihremirdischen Körper verbinden, um soder Seele den freien Geistesflug zuermöglichen.Jungfraujoch nennt man den sattelförmigenEinschnitt zwischen „Jungfrau“(4158 m) und „Mönch“ (4099m), der in seiner Fortsetzung zum„Eiger“ (3970 m) jenes sagenhaftschöne Berg-Dreigestirn bildet, <strong>des</strong>senüberwältigender Anblick wohlschon zu allen Zeilen die ehrfürchtigeBewunderung Gottes in der Naturerweckt haben mag.Wie kommt es überhaupt zu dieseroft zutreffenden Namensgebung derBerggipfel und Gebirgszüge? Meistwird es die charakteristische Formgestaltungdieser Felsenbildungengewesen sein, die zu diesen Kennzeichnungengeführt hat. Schonbei den alten Völkern ist diese ArtNamensgebung zu erkennen. Ichdenke hierbei an die Azteken, dieeine im ewigen Schnee und Eis liegendeGebirgsformation <strong>des</strong> mexikanischenHochplateaus als „Ixtaccihuatl“(die weiße Frau) bezeichnethaben. In der Tat hat diese immervon Schnee und Eis bedeckte Felsformationdas Ansehen einer längshingestreckten Frau mit Brüstenund angewinkelten Knien, die voneinem weißen Laken bedeckt ist.Auch an einer Felswand <strong>des</strong> Jungfraumassivsist ganz deutlich dasBild einer Frau zu erkennen, das beientsprechender Sonnenbeleuchtungganz plastisch hervortritt.Es ist überhaupt bemerkenswert,wie viele der Gebirgskuppen oftGesichts- und Kopfformen erkennenlassen, die alle Phantasie übertreffen.Man meint manchmal, alsob die Urtypen aller menschlichenKörperformen hier in die ewigenGesteinsformationen eingebettetseien.In der Psychologie erklärt man beispielsweisedieses Phänomen so:Wenn man in einem Berg einenFrauenkopf, oder in einer Wolke einPferd erblickt, dann erleben wir einenSinneseindruck. Durch diesenwird ein ähnliches Erinnerungsbildreproduziert; beide verschmelzensich zu einem einheitlichen Gebilde.Nach der Rosenkreuzer-Philosophiekönnte man diese Aussagewie folgt ergänzen: Diesen Erinnerungsbildernfehlt das fühlendeEmpfinden. Wird ein solches Erinnerungsbildnun auch auf den Emp-2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 15


findungsleib projiziert, dann ziehtes Empfindungsstoff an sich unddie individuell entwickelte Seeleempfindet dann, je nach ihrer Veranlagung,gefühlsmäßig, einen vielweitergehenden Sinneseindruck.Manchmal stößt man aber auf derSuche nach der Herkunft der primärenKennzeichnung von Bergformationenusw. auch auf mythisch-sagenhafteUrsprünge. Vonden Griechen ist ja bekannt, dasssie die Helden ihrer Sagen, Götterund Heldengeister zur Unsterblichkeitals Sternbilder an den Himmelerhoben haben. Andere Völker mögendies vielleicht aus der gleichenAbsicht im Blickfeld auf die Erdegetan haben.Auf dem Jungfrauenjoch lag fürdie Jahreszeit (Ende Juni) nochviel Schnee. Die mir von früher herbekannten Wanderwege lagen allenoch tief unter dem Schnee. Eswar daher Vorsicht geboten, dennauf der einen Seite <strong>des</strong> Grates ginges über tausend Meter in die Tiefeund auf der anderen Seite hunderteMeter tief auf den Aletschgletscherhinunter, der mit seiner Längevon 19 km der längste Eisstromder Alpen ist. Das mit Seilen abgesicherteJungfraujoch-Plateau botjedoch einen idealen Rastplatz inder Nachmittagssonne, mit einemherrlichen Rundblick über die photogeneHochgeborgslandschaft derViertausender.„Doch mit <strong>des</strong> Geschickes Mächtenist kein ewiger Bund zu flechten,und das Unglück schreitetschnell“, heißt es im „Lied von derGlocke“. In den Bergen kann mandas vom Wetter sagen. Mitten ausheiterem Himmel wälzten sich,aus der Tiefe kommend, riesigeNebelschwaden heran, die im Nudie ganze Gegend verdeckten; dieSonne erschien wie in einem nebligen<strong>Strahlen</strong>kranz, so wie es in der„Kosmokonzeption“ als in der AtlantischenEpoche geschildert ist. Eineisiger Sturm trieb heulend Schneemassenvor sich her, hinunter aufdas Gletscherfeld; es war das „Hojo-to-ho“,der Schlachtruf der Luftgeisterin dem entbrannten Kampfder Sylphen und Undinen. Da hießes, schleunigst Fersengeld gebenund in die schützenden Räume <strong>des</strong>Berghotels zu flüchten, von wo ausman in aller Ruhe das Austoben <strong>des</strong>Wettereinbruches abwarten unddurch die großen Glasscheiben <strong>des</strong>Hotelfoyers beobachten konnte.Die Sonne war schon ziemlich tiefin den abendlichen Himmel hinabgesunken,als das Wetter sich wiederaufhellte. Sie hatte die ganzeGebirgsszenerie mit einem leichtrosigen <strong>Lichts</strong>chein überzogen, dersich von Minute zu Minute änderte.Die Schatten auf dem Gletscherfeldwurden immer länger, einzelneFelsspitzen standen noch, wie Pylone,hellerleuchtet von der untergehendenSonne, deren Schein inden Tälern schon längst dem heranrückendennächtlichen Schattengewichen war.Und nun entfaltete sich hier oben aufder Höhe ein farbiges Lichterspiel,das auch das abgestumpftesteGemüt in seinen Zauber hätte ziehenmüssen. Die Farbe <strong>des</strong> Himmelswechselte vom violetten Rosain ein blaugrünes Violett mit derkaum merkbaren Spur eines gelbenSchimmers, der sich am Horizont ineinen lichtblauen Streifen auflöste.Das weite Gletscherfeld war vondiesem gelben Glast überzogen,in den sich strichweise graubrauneTönungen mischten, deren Wechseldas Schneefeld wie in eine rhythmischschwingende Bewegung versetzterscheinen ließ.Langsam krochen diese Schattenfelder<strong>des</strong> Gletschers zu den Firnrändernhinauf, um sich an dennackten Felsen, die aus dem Firnschneeherausragten, in ein dunkles,später immer heller werden<strong>des</strong>Violett zu wandeln. Nach und nacherloschen die beleuchteten Bergspitzenund Grate, die Sonne warlängst untergegangen, und nur einerötlich-gelbliche Stelle am Firmamentbezeichnet die Stelle, an dersie für meinen Blick entschwundenwar. Die Dämmerung der Nachtbrach herein. Scharfumrissenragten die Bergspitzen in harterZeichnung in das blaugrüne Violett<strong>des</strong> Himmelsgewölbes.In ebenso klaren Umrissen ragte dasvor mir liegende Jungfraumassiv inden nächtlichen Himmel – wahrhaftein majestätischer Anblick! Und davollzog sich etwas berauschendFaszinieren<strong>des</strong>, Sinnberücken<strong>des</strong>:Die aus dem Firneis aufsteigendenSteilwände, Bergzacken, Kanten16 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4


und Zinnen verfärbten sich in einentiefvioletten Licht-Farbstrahl,der sich nach und nach so aufhellte,dass die Felsen durchsichtig wiefarbiger Glasschmelz schienen, voneinem unterirdischen Schein durchleuchtet.Die dunklen Gesteinsfugen unddie mit Schnee verwehten hellerenScharten durchzogen wie Adern daslebendig geworden zu sein scheinendeMysterium, das auf den Betrachterdieses Schauspiels Strömeeiner ihm unbekannten geistigenKraft zuströmte, die sein Innerstesin einen Aufruhr <strong>des</strong> Empfindensversetzte, der ihn in ekstatischerBegeisterung das berauschendeGlücksgefühl seligen Anschauensgenießen ließ.Dann verschwand dieses Mysteriumwieder dem visionär schauendenAuge, langsam, als ob der unsichtbareRegisseur dieses Aktes allmählichdas Licht ausschalte. Die dunklenSilhouetten der schweigsamenBergzinnen ragten wieder in dennächtlichen Himmel, an dem sich– untergehend – die Mondsichel, inKonjuktion mit dem Abendstern Venusin klarer Sicht zeigte, währendhoch vom Zenit <strong>des</strong> Himmels Marsaus dem Zeichen Krebs, dem Zeichender Mystik, seinen Abendgrußherabsandte.Gleich dem Spiel auf einer riesigenLichtorgel, gespielt von unsichtbarenHänden, hat sich diese sinnverwirrendeSymphonie von Lichtund Farbe vor die Seele gestellt.Gott, der Urquell allen Seins istLicht! Er ist der Meisterkünstler, dieinhärente Kraft hinter allem Geschehen.Seine Manifestationen, durchdie er sich dann und wann kundgibt,werden bewirkt durch die Naturgesetze,die er in seine Schöpfung hineinverwobenhat!Und noch eins: Solche Eindrückewerden nur in diesen Höhen und beiSonnen-Auf- und Untergängen zumErlebnis. Dass heute vielen Menschendie Möglichkeit eines solchenErlebens geboten wird, haben wirdem menschlichen Unternehmungsgeistzu verdanken, der die leichtenZugänge und Übernachtungsmöglichkeitenin diesen Höhen durchdie Technik geschaffen hat – magdies auch aus geschäftlichen Erwägungenheraus geschehen sein.Ein weiteres Gletschererlebnis,dass ich erzählen möchte, war ganzanderer Natur. Es hat auch Fragenaufgeworfen, die sich auf unsereRosenkreuzerlehre beziehen.Ins Grindelwalder Tal, zu Füßen <strong>des</strong>„Eiger“, münden zwei Gletscher ausder Region der Viertausender. Imoberen dieser Grindelwaldgletscherhat sich vor kurzem ein großer Gletscherbruchereignet. ZimmerhoheEisblöcke schoben sich in der Gletscherschluchtzu Tal, bis sie sich aneiner entgegenstehenden Felswandzu einer Turmhohen Eisbarriere auftürmten.Kilometerweit sieht mannun diesen Eisberg in reinstem Blauwie einen riesigen Saphir inmittender grünen Almwiesen.Mich interessierte es natürlich, dieseEisanhäufung auch aus derNähe zu sehen. Für den Tourismushat man in die Spalten dieserFelswand Stufen aus Scheitholzeingebaut, die teilweise auch inschwindelnder Höhe außen an denFelswänden entlangführen. Auf 940solcher Scheitholzstufen kann mannun bis an die aufgetürmten Eisblöckeheranklettern.Ich stand nun auf dem Grat <strong>des</strong>Felsens, wollte aber zu den Eisblöckenhinab, die wie eine gigantischeEisinsel in majestätischer Prachtdalagen – in friedlicher Schönheit– und doch das Ergebnis einer gewaltigenNaturkatastrophe. Wie einZwerg kam ich mir vor inmitten diesernicht ungefährlichen Eislawine.Während ich so zwischen den Eisblöckenherumturnte, gab es dennauch plötzlich im Innern <strong>des</strong> Gletscherseinen gewaltigen Knall, so,wie wenn ein Flugzeug die Schallmauerdurchbricht, eine dramatischeDemonstration von der ungeheurenGewalt der Naturkräfte.Ich muss gestehen, dass es mir indiesem Augenblick nicht ganz geheuerzumute war, und sehr wahrscheinlichhat man mir dies auchangesehen.In der herrschenden sommerlichenHitze empfand ich beim Anfassender Eisklötze die Kälte <strong>des</strong> Eisesals wohltuend. Jahrtausende mögensie in der Tiefe geruht haben,bis eine gigantische Naturkatastrophesie an das Licht <strong>des</strong> Tages2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 17Foto: RKB by berggeist007 (pixelio.de)


achte, <strong>des</strong>sen Wärme sie aberbis heute noch nicht zu schmelzenvermochte. Nur kleine Rinnsale, dieunter den Eisklumpen hervorrieselten,lenkten den beschaulichenSinn auf den weisen Kreislauf <strong>des</strong>Wassers hin, den Goethe gleichnishaftauch auf den Kreislauf dermenschlichen Seele angewandthat: „Des Menschen Seele gleichtdem Wasser: vom Himmel kommtes, zum Himmel steigt es, und wiedernieder zur Erde muss es, ewigwechselnd.“Diese kleinen Rinnsale werdennach kurzem Weg zu Sturzbächen,die die Felsen hinabstürzenund sich im Tale zu Bächen vereinigen,deren Wege in die großenFlüsse münden, die ihr Wasserin die Meere ergießen, von wo esdurch die Verdunstung „zum Himmelsteigt“, einen neuen Kreislaufbeginnend.Und nun das Aufwühlende in diesemErlebnis: In der Tiefe hieltendiese Eismassen den Körper einesBergsteigers eingeschlossen, derseit dem Jahre 1885 vermisst wurdeund von dem man damals zuRecht annahm, dass er in eineGletscherspalte gestürzt und wohlfür immer verschollen sei. Nun,nach den vielen Jahren, gab ihnder Gletscher wieder frei. Unbeschädigt,ins Eis eingeschlossen,fand man den Körper, so frisch,als hätte die Tragödie erst gesternstattgefunden. Das war es, wasmein Interesse so an diese Eisblöckefesselte und mich zu folgendenÜberlegungen veranlasste: Wardas Ego nun die ganze Zeit erdgebunden?Könnte es sein, dass mitHilfe der Naturgeister dieser Gletscherbruchstattgefunden hat, umden irdischen Körper dieses Egoesans Tageslicht zu fördern und ihnder natürlichen Verwesung zuzuführen?Nach den Rosenkreuzerlehren löstsich ja der Lebensleib erst mit derVerwesung (oder Verbrennung) <strong>des</strong>physischen Körpers auf und gibtdem Ego den Weg in die Empfindungsweltfrei. Fragen über Fragen,über die man sich natürlich mit denmeisten Menschen nicht unterhaltenkann. Ich stellte diese Fragen auchdem Hauptquatier und nach einigerZeit erschien im „Rosenkreuzer Magazin“die folgende Antwort: „Als derMann starb (entweder durch Absturzoder Erfrieren, das heißt, alsdie Silberschnur gerissen war, hätteder natürliche Prozess eingesetzt.Die beiden höheren Äther wären mitdem Geist und dem Empfindungsleibin die Reinigungssphäre (Purgatorium)gegangen und die zweiniederen Äther zum dichteren gravitiert,um ihn zu ersetzen. Wenn dieserMann an den Dingen der Welthing, wäre er unbedingt eine Zeitlang„erdgebunden“ gewesen; dieLänge dieser Zeit hängt weitgehendvon seinem Charakter ab. Die Tatsache,dass sich sein Körper unversehrterhalten hat, könnte auch eineUrsache gewesen sein, ihn eineZeitlang erdgebunden zu halten,denn es besteht eine magnetischeAnziehungskraft zwischen dem Körperund dem Geist.Wir bezweifeln jedoch sehr, dassdas Ego irgend etwas mit der Auflösung<strong>des</strong> Gletscherbruches zu tunhatte, denn solche Phänomene werdengewöhnlich von den Engeln undErzengeln gelenkt, welche die Naturgeisterbeherrschen. Wir wissen,dass menschliche Magier, sowohlweiße wie schwarze, den Elementargeisternbefehlen können; dahermüssen wir auch diesen Faktor inBetracht ziehen. Weiter möchtenwir auch das Gebet <strong>des</strong> erdgebundenenEgos um Befreiung seinesKörpers (damit derselbe sich auflösenmöge) nicht geringschätzen.Es gibt viele Gesichtspunkte ineinem Fall wie diesem, und nachunserer Ansicht könnte nur jemand,der im Gedächtnis der Natur zu lesenversteht, die wirklichen Tatsachenfeststellen.“Nun scheint diese Erklärung unzureichendzu sein. Dieses Ego dürftesich nach den vielen Jahren im drittenHimmel, der Welt der konkretenGedanken, befinden, deren untersteRegion, die „Kontinentale Region“,die Urtypen aller physischen Formen,also auch der Erdoberflächeenthält. Alle Veränderungen werdenin dieser Region vorgezeichnet, unddie Intelligenzen, die wir in unsererUnwissenheit „Naturgesetze“ nennen,rufen die physischen Bedingungenhervor, die zu einer Umgestaltungführen. Der Mensch ist aufdieser Stufe ein Teil dieser „Intelligenzen“.Zusammen mit den Engelnund Erzengeln gestaltet er hierdas Anlitz der Erde für eine weitereEvolution. In der „Kosmokonzeption“lesen wir: „Die Tätigkeit <strong>des</strong>Menschen in der himmlischen Weltbesteht u. a. in der Umgestaltungder Erdoberfläche, ihm wird geholfendurch die sog. „Naturgeister“,die er befehligt. Engel und Erzengelarbeiten mit ihm zusammen.Es ist daher nicht ohne weiteres zuverneinen, dass das betreffendeEgo in dieser Umgebung Maßnahmenzur Befreiung seines irdischenKörpers aus dem Eise treffen konnte,um diesen der Auflösung zuzuführenund dadurch das magnetischeBand abzuschneiden, dasses unzweifelhaft in einem gewissenAusmaße immer noch mit dem irdischenKörper verbunden hielt.“Ereignisse wie das vorliegende sindselten und daher um so mehr <strong>des</strong>Darüber-Nachdenkens wert.Aus der Zeitschrift „Das Rosenkreuz“Jahrgang 34/6 und 35/1.18 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4


Undinen&NixenUndinen, Nixen und Tritone entstammennicht der Phantasie. Siesind wirklich da. Wir sehen so gerneauf diese Welt, als auf eine große,sich dauernd bewegende Maschine,und wir versuchen alles aufeine wissenschaftliche Art zu erklären.Wir sagen, dass die Sonne denOzean erwärmt, dass das Wasserverdunstet, in kühlere Luftschichtenaufsteigt, sich dort zu Wolken verdichtet,die von den Winden überdie Erde getrieben werden und alsRegen herabfällt, wenn der Wasserdampfsich genügend verdichtethat. Dann fließt das Wasser in denFlüssen zum Meere zurück usw.Ja, aber wie geht das alles vor sich,ohne dass jemand dahinterstehtund daran arbeitet? Wir wissen,wenn ein Gebäude aus Ziegeln erbautwird, dass ein Ziegelstein aufden anderen gelegt wird, bis diegewünschte Höhe erreicht ist. Aberdie Ziegelsteine legen sich nicht vonselbst aufeinander, sie müssen hingeschafftwerden. Im Haushalt derNatur ist es das gleiche. Die Werkleute,die Elementar-Narurgeister,findet man überall. Sie haben eineEntwicklung und eine Tätigkeit, genausowie wir, und alles in der Naturist ein geordneter Vorgang. DieUndinen, Nixen und Tritonen sindmit der Verdunstung <strong>des</strong> Wassersbeschäftigt. Sie haben die Aufgabe,alles im Wasser in Ordnung zuhalten, die Pflanzen und ähnlicheszu bilden, ebenso wie die Gnomenauf dem Lande die Blumen. Wirsagen, dass eine Pflanze wächst,aber genauso wie Ziegelsteine beidem Hausbau, müssen die Atomein einer Pflanze zusammengestelltwerden.2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 19


Im Falle der menschlichen Wesenheitenbereiten diejenigen, welcheim zweiten Himmel sind, die Bildungneuer Körper vor und lernendurch diese Arbeit an uns, immerbessere Körper zu bilden. Späterkommen sie mit größeren Erfahrungenzur Erde zurück, und dashilft ihnen, das nächstemal einennoch besseren Körper zu bilden.Ähnlich dem helfen die kleinenElementargeister, die wir Gnomenennen, Pflanzen und Blumen zubilden, und die Sylphen sind dieKräfte, welche das Wasser, das vonden Undinen aufgelöst wurde, nachoben zu tragen bis in den Himmel,wo es sich zu Wolken verdichtet.Die Sylphen sind die Urheber derWinde, sie treiben die Wolken undrufen Sturm und Regen hervor. Soarbeitet eine Abteilung der Naturmit der anderen zusammen. Salamandersind die Feuergeister undvielleicht am wenigsten bekannt,aber sie haben auch ihre Arbeitzu leisten, indem sie die Zuständeder Erde aufbrechen usw. ErinnernSie sich an Shakespeares „Sommernachtstraum“?Das ist ein wirklichesGeschehen. Zur Wintersonnenwende,wenn alles tot ist, wenndie Erde unter ihrer Winterdeckeschläft, strömt ein neuer Lebensimpuls,das Christus-Leben, in dieErde und beginnt nach außen, zurPeripherie hin, zu wirken, indem esdie Samen in der Erde zu neuemLeben erweckt und ihnen die nötigeKraft zur Entwicklung gibt. Esflößt auch allen anderen Wesen,die auf der Erde leben, neue Kraftein. Dieses Christus-Leben wirdzur Wintersonnenwende geboren,wenn die Sonne am niedrigstensteht. Daher haben wir im Wintermehr geistige Kräfte, denn diesergöttliche Lebensimpuls kommt je<strong>des</strong>Jahr von neuem zu uns. Sowird der Heiland geboren, um seineMenschen vor Kälte und Hungerzu retten, die folgen würde, wenndie Sonne immer auf diesem südlichstenPunkt verbliebe.Der Impuls ist ein geistiger, dennkeine physische Tätigkeit findet inder Natur um diese Zeit statt. Andererseitsist in der Welt im Sommeralles Tätigkeit. Die Sommersonnenwendegibt den physischen Impuls,und zu dieser Zeit feiern die Elementargeisterihr Fest. Sie freuen sich,frohlocken und sind dankbar, dasssie etwas hervorgebracht haben beidiesem Wunder der Befruchtungund dem Zustandekommen aller irdischenDinge, die geboren wurden.Dann beginnt das Reifen der Früchte,und wir schreiten fort bis zur Ernte,welche um die Herbst- Tag- undNachtgleiche stattfindet. So habendie Elementargeister eine wichtigeArbeit zu verrichten. Es ist nicht nurwahr, dass sie da sind, sondern siespielen auch eine sehr bedeutendeRolle bei der Weltenarbeit.Aus dem Buch „Die Rosenkreuzerphilosophiein Frage und Antwort“ von MaxHeindel.Kosmo-KonzeptionEine Philosophie über dasWarum im LebenMax HeindelDieses Buch ist eine gründlicheÜberarbeitung und Neuauflageder„Weltanschauungder Rosenkreuzer“von Max HeindelAus dem Inhalt:Die Zusammensetzung der Mineralien,Pflanzen, Tiere, Menschenund deren EntwicklungDie Sichtbaren und die unsichtbarenWeltenDie Evolution unseres SonnensystemsDie zukünftige Entwicklung <strong>des</strong>MenschenRosenkreuzer Philosophie VerlagISBN-Nummer 3-906414-00-039.90 €Sie finden dieses Buch in unseremRCF-Onlineshopwww.shop.rosen-kreuzer.de20 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4


EUROPEAN CONFERENCE 2014Die nächste EUROPEAN CONFERENCE findet 2014 in Glastonbury UNITED KINGDOMvon Donnerstag, den 7. August bis Sonntag, 10. August 2014Veranstaltungsort:Abbey House GlastonburyChilkwell StreetGLASTONBURY SumersetBA6 8DH UNITED KINGDOMDie Veranstaltung wird von den Freunden <strong>des</strong> Max-Heindel- Rosicrucian- Centers in London UKausgerichtet.Alle Prüflinge, Schüler und Gäste der Rosicrucian Fellowship sind herzlich willkommen!Die Teilnehmer möchten sich frühzeitig anmelden. Information für Reservierung per email:Daniel Kwabi EMail: kwabi27@yahoo.co.uk (Mobile: +447956496258) orGeorge Greening EMail: george_greening@yahoo.com (Tel.+442089220031).2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 21


Blumenkohl-Brokkoli-Gratin SienaDas vegetarischeRezeptFoto: © Wirths PR/dietchef.deRan an den KohlBlumenkohl, sein grüner Zwillingsbruder Romanesco, Brokkoli, Kohlrabi, Grünkohl, Rotkohl, Weißkohl, Chinakohl,Rosenkohl, Wirsing sowie einige weitere Sorten gehören – trotz ihres unterschiedlichen Aussehens – allezur Familie der Kohlgemüse (Brassica oleracea). Die ersten drei sind Vertreter der Blütengemüse und habeneinen gemeinsamen Urahnen: den wilden Kohl, der ursprünglich im Kaukasus und auf Zypern beheimatet war.Italienische Kreuzfahrer brachten die Urform der Kohlgemüse vor 400 Jahren in ihre Heimat. Von dort aus verbreitetensich seine zahlreichen, in Italien gezüchteten Abkömmlinge über ganz Europa. Als Erinnerung an italienischeZeiten wird heute für Blumenkohl in Österreich noch der Begriff „Karfiol“ verwendet, der sich vom italienischen„Cavolfiore“ ableitet.Blumenkohl, Romanesco und Brokkoli sind keinesfalls gewöhnliche Kohlsorten. Interessanterweise verzehrenwir nämlich ihre fleischig verwachsenen Blütenstiele und -knospen, die sogenannte „Blume“. Diese hat dankder Kreativität italienischer Züchter immer neue Formen und Farben angenommen, sodass wir heute die unterschiedlichstenArten von Blumenkohl und Brokkoli kennen. Eine besondere Form <strong>des</strong> Blumenkohls ist derzackenförmige Romanesco, der sich durch Lichteinfluss grün verfärbt hat. Dies geschieht, wenn die äußerenHüllblätter die Blütensprossen nicht komplett umschließen.Am beliebtesten sind bei uns nach wie vor der weiße Blumenkohl und der knackig-grüne Brokkoli. Wir genießensie besonders gern mit Sauce Hollandaise, aber auch überbacken, gratiniert oder als Auflauf sind sie eine Delikatesse.Was viele nicht wissen: Beide können auch roh verzehrt werden, beim Brokkoli zu den Röschen auch22 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4


Das vegetarischeRezeptGratin Siena(für 4 Personen)Zutaten:1 kleiner Blumenkohl300 g Brokkoli250 g Penne4 Tomaten250 g MozzarellaOlivenöl200 ml Sahne2 EierSalzPfeffer aus der Mühlefein gewiegte PetersilieZubereitung:Das Gemüse waschen und putzen.Den Brokkoli und den Blumenkohl inSalzwasser ca. 8 Minuten garen, herausnehmenund abtropfen lassen.Gleichzeitig die Penne in kochendemSalzwasser ca. 7 Minuten „al dente“garen, abgießen und abtropfen lassen.Die Tomaten in kleine Würfel,Mozzarella in Scheiben schneiden.Den Blumenkohl und den Brokkoli inkleine Röschen zerteilen. Eine Auflaufformmit Olivenöl ausstreichenund einen Großteil der Nudeln hineingeben. Darauf als zweite Schicht dasbunt vermischte Gemüse geben unddie restlichen Penne obenauf verteilen.Die Sahne mit den Eiern, Salzund Pfeffer verquirlen und über dasGratin geben. Etwa 20 Minuten imvorgeheizten Ofen bei 225 °C garen,kurz herausnehmen, mit den Mozzarella-Scheibenbelegen und weitere3-4 Minuten überbacken, bis derKäse leicht zerläuft. Mit fein gewiegterPetersilie garniert servieren.die kleinen, zarten Blätter und die Stängel. Doch Vorsicht: Je<strong>des</strong> noch soköstliche Gemüse kann uns den Appetit verderben, wenn es „bewohnt“ ist.Man sollte Blumenkohl und Brokkoli <strong>des</strong>halb vor dem Kochen eine halbeStunde mit dem Strunk nach oben in Salz- oder Essigwasser legen. Daslässt Raupen und andere Insekten herauskriechen!Damit Blumenkohl und Brokkoli so richtig gut schmecken, sollten sie möglichstrasch verzehrt werden. Sie lassen sich nämlich nur schlecht lagern,im Gemüsefach <strong>des</strong> Kühlschranks sind sie maximal 2 Tage haltbar. Einelängere Lagerung ist allenfalls bei Temperaturen von 0-1 °C bei sehr hoherLuftfeuchtigkeit möglich. Wichtig: Äthylen lässt Blumenkohl vorzeitig verderben.Er darf <strong>des</strong>halb nicht zusammen mit Obst und Gemüse gelagertwerden, die dieses Reifegas ausscheiden, d. h. mit Tomaten, Äpfeln oderZitrusfrüchten.Blumenkohl und Brokkoli sind nicht nur köstlich-lecker, sondern auch reichan Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders der Brokkoli ist ein wahresGesundheitsgemüse – schon 100 g Brokkoli decken den täglichen Bedarfan den Vitaminen A, C und K. Er enthält zudem viel Niacin und Pantothensäure,sowie Kalium, Calcium und Eisen. Auf Grund seines hohen Gehaltsan sekundären Pflanzenstoffen, zählt Brokkoli heute zu den wichtigstenGemüsesorten der natürlichen Krebsvorsorge und zur Vorbeugung vonHerz-Kreislauferkrankungen. Als wichtigster sekundärer Pflanzenstoff giltdas Sulforphan, das im Zusammenspiel mit ca. 50 anderen sekundärenPflanzenstoffen, Vitaminen und Mineralien den Brokkoli so wertvoll macht.Der große weiße Bruder Blumenkohl ist nicht ganz so reich an Vitaminenund Mineralstoffen wie Brokkoli. Aber auch er liefert beträchtliche Mengenan den Vitaminen C und K, an Pantothensäure sowie Kalium. Durch ihrenBallaststoffgehalt wirken sich alle Blumenkohlarten und Brokkoli zusätzlichpositiv auf unsere Verdauung aus.Pro Person: 664 kcal (2780 kJ), 30,8gEiweiß, 37,2 g Fett, 51,4 g Kohlenhydrate2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 23


Kreislauf <strong>des</strong> LebensFoto: Human evolution scheme (wikipedia)Intellekt-Essenz <strong>des</strong>"rechten Denkens" undSeelen-Essenz <strong>des</strong> "rechtenFühlens", eingebaut in denGeist als Grundlage <strong>des</strong>künftigen "rechtenHandelns"EGO3. HimmelDas Verlangen nachErfahrung undSeelenwachstum ziehtdas EGO zurWiedergeburtWelt derabstrakten GedankenDas Gute <strong>des</strong>vergangenen Lebens,eingebaut in denIntellekt als "rechtesDenken" sowie Arbeitan einer neuenUmgebung2. HimmelSammeln derStoffe für einenneuen IntellektWelt derkonkreten GedankenEssenz <strong>des</strong> Leidens,eingebaut in die Seeleals "rechtes Fühlen"(Leiden reinigt dieSeele)1. Himmel(Fegefeuer)Ein neuerEmpfindungsleibEmpfindungsweltDie Seele überblicktdas Panorama <strong>des</strong>vergangenen LebensÄtherEin neuerLebensleibPhysische WeltTodBlütezeit derVerstan<strong>des</strong>entwicklungca. im 49. LebensjahrWechseljahreca. im 42. LebensjahrBlütezeit <strong>des</strong> Lebensca. im 35. LebensjahrLeben auf ErdenGeburt <strong>des</strong> dichten KörpersGeburt <strong>des</strong> Lebensleibes (Wachstum)ca. im 7. LebensjahrGeburt <strong>des</strong> Empfindungsleibes (Pupertät)ca. im 14. LebensjahrGeburt <strong>des</strong> Intellekts (Mündigkeit)ca. im 21. LebensjahrBeginn <strong>des</strong> ernsten Lebensca. im 28. Lebensjahr24 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4


Es gibt für uns wichtige Zeitpunktein unserem Leben - unsere Geburtund unseren Tod. Betrachten wirunser Leben als einen Kreislauf, sogibt es für uns ein Leben, eine Entwicklung,sowohl zwischen der Geburtund Tod als auch zwischen Todund Geburt.Wenn der Augenblick unseres To<strong>des</strong>eintritt, findet eine Trennung derTräger statt und wir legen unserendichten Körper ab. Unser Lebensleib,der ebenfalls der physischenWelt angehört, tritt durch den Kopfaus dem Körper aus und lässt dendichten Körper unbelebt zurück.Man kann beobachten, wie die höherenTräger - der Lebensleib, derEmpfindungsleib und der Intellekt -den dichten Körper in spiralförmigerBewegung verlassen. Mit ihnen gehtdie Seele eines dichten Atoms. Esist nicht das Atom selbst, sonderndie Kräfte, die durch es wirkten. Indieses besondere Atom wurden dieErfahrungen eingeprägt, die während<strong>des</strong> eben beendeten Lebensgemacht wurden. Während alle anderenAtome <strong>des</strong> menschlichen Körpersimmerfort erneuert wurden, istdieses eine Atom unverändert geblieben.Es hat nicht nur diesem Lebenstandgehalten, sondern es hateinen beständigen Teil je<strong>des</strong> dichtenKörpers gebildet, <strong>des</strong>sen sich eineinzelnes Ego jemals bediente. Eswird beim Tod nur zurückgezogen,um beim Anbruch eines neuen physischenLebens wieder als Kern zudienen, um den sich ein neuer dichterKörper zur Benutzung für dasselbeEgo bildet.Darum nennen wir es „Keimatom“(seed-atom). Während <strong>des</strong> Lebenssitzt das Keimatom in der linkenHerzkammer, nahe der Spitze. BeimTod steigt es auf dem Weg <strong>des</strong>pneumogastrischen Nervs zum Gehirnund verlässt den dichten Körperzusammen mit den höheren Trägerndurch die Nähte zwischen demScheitel- (os parietale) und Hinterhauptbein.Wenn die höheren Träger den dichtenKörper verlassen haben, so sindsie mit ihm noch durch eine dünne,glänzende, silbrige Schnur verbunden,die zwei geschriebenen Sechsensehr ähnlich ist, von denen eineaufrecht, die andere verkehrt stehtund die am Ende ihrer Haken aneinanderhängen.Die SilberschnurTrennungspunktEin Ende ist durch das Keimatommit dem Herzen verbundenund beim Brechen <strong>des</strong> Keimatomshört das Herz auf zu schlagen.Die Schnur selbst wird nicht abgeschnitten,ehe nicht das Panorama<strong>des</strong> vergangenen Lebens, das imLebensleib enthalten ist, überblicktwurde.Es ist wichtig darauf zu achten,dass der Körper nicht früher als dreiTage nach dem Tod verbrannt odereinbalsamiert wird, denn jede Leichensektionoder Verletzung wirdnoch in gewissem Grad empfunden.Besonders die Verbrennung solltein den ersten drei Tagen nach demTod vermieden werden, weil sie denLebensleib zerstört, der solange unverletztbleiben sollte, bis das Panorama<strong>des</strong> vergangenen Lebensin den Empfindungsleib eingraviertwurde.Die Silberschnur bricht an der Stelle,an der sich die beiden Sechsenvereinigen. Die eine Hälfte verbleibtbeim dichten Körper und die anderebei den höheren Trägern. Erst vondem Augenblick an, wo die Schnurreißt, ist der dichte Körper tot.Wenn die „Silberschnur“ im Herzengebrochen ist und der Menschvon seinem dichten Körpererlöst wurde, kommt für das Egoein Augenblick von höchster Wichtigkeit.Man kann es den Verwandteneines sterbenden Menschennicht ernst genug einprägen, dasses ein großes Verbrechen gegendie Hinscheidenden ist, sich in lautemKummer und Wehklagen zuergehen, denn gerade dann ist derSterbende mit einer Angelegenheitvon größter Wichtigkeit beschäftigt.Ein großer Teil <strong>des</strong> Wertes, den einvergangenes Leben hat, hängt davonab, wie viel Aufmerksamkeit dieSeele dieser Angelegenheit zuwendenkann. Das wird klarer werden,wenn wir das Leben <strong>des</strong> Menschenin der Empfindungswelt betrachten.Auch ist es dem Sterbenden gegenüberein großes Verbrechen, Reizmittelanzuwenden, welche die höherenTräger mit einem Ruck in dendichten Körper zurückzwingen undso dem Menschen einen starkenSchlag versetzen. Es ist keine Folterqualhinzuscheiden, aber es isttatsächlich eine Folterqual zu fortgesetztenLeiden zurückgezerrt zuwerden.Sobald der Mensch vom dichtenKörper befreit ist, der wie einschweres Bleigewicht an seinergeistigen Kraft hing, kehrt seinegeistige Kraft in gewissem Maßzurück und er kann die Bilder imnegativen Pol <strong>des</strong> rückstrahlendenÄthers lesen, der einen Teil <strong>des</strong> Lebensleibesbildet und der Sitz <strong>des</strong>unterbewussten Gedächtnisses ist.Vor seinem Blick zieht sein ganzesvergangenes Leben wie ein Panoramavorüber, jedoch in umgekehr-2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 25


ter Reihenfolge. Zuerst erscheinendie Ereignisse der Tage, diedem Tod unmittelbar vorangingen,und so schreitet er zurück durchMannes- oder Frauenalter, durchJugend, Kindheit und Säuglingsalter.Alles ist in diesem Gedächtnisaufbewahrt.Vor diesem Panorama seinesvergangenen Lebens steht derMensch als Zuschauer. Er sieht dievorübergleitenden Bilder, die sichseinen höheren Trägern einprägen.Sie rufen jedoch in diesem Augenblickkeine Empfindung in ihm hervor.Das ist seinem Eintritt in dieEmpfindungswelt vorbehalten, welchedie Welt der Gefühle und Erregungenist. Gegenwärtig befindeter sich aber in der Ätherregion derphysischen Welt.Dieses Panorama dauert von einigenStunden bis zu einigen Tagen,was von der Länge der Zeit abhängt,während derer der Mensch,wenn nötig, wach bleiben kann.Einige Menschen können nur zwölfStunden wach bleiben, anderemehrere Tage lang. Sein Panoramadauert in jedem Fall so lange,wie er fähig ist wach zu bleiben.Dieses Abbild <strong>des</strong> Lebens nachdem Tod gleicht dem, das manauch während <strong>des</strong> Ertrinkens oder<strong>des</strong> Fallens von einer Höhe erfährt.In solchen Fällen verlässt der Lebensleibauch den dichten Körper,und der Mensch sieht sein Lebenblitzartig an sich vorüberziehen,denn er verliert sein Bewusstseinaugenblicklich. Natürlich ist danndie Silberschnur nicht abgebrochen,sonst gäbe es kein Wiederaufleben.Wenn der Lebensleib die Grenzeseiner Kräfte erreicht hat, bricht erzusammen. Solange das Ego während<strong>des</strong> physischen Lebens seineTräger lenkt, ist dieses Zusammenbrechender Abschluss <strong>des</strong> Wachzustan<strong>des</strong>.Nach dem Tod jedochbeschließt dieses Zusammenbrechen<strong>des</strong> Lebensleibes das Panorama<strong>des</strong> Lebens und zwingt denMenschen zum Eintritt in die Empfindungswelt.Wir können uns den Zustand ähnlichder Trennung wie sie während<strong>des</strong> Schlafes stattfindet vorstellen,nur mit dem wichtigen Unterschied,dass der Lebensleib - obwohl zumdichten Körper zurückkehrend - ihnnicht mehr durchdringt, sondern einfachüber ihm schwebt. Er schwebtüber dem Grab hin und her und löstsich gleichzeitig mit dem dichtenKörper auf.Beim Verlassen <strong>des</strong> Lebensleibesist der Vorgang im großen undganzen so wie beim Aufgeben <strong>des</strong>dichten Körpers. Auch hier werdeneinem Atom die Lebenskräfte entzogen,um als Kern für den Lebensleibeiner zukünftigen Inkarnation zudienen. So bringt der Mensch beiseinem Eintritt in die Empfindungsweltneben Empfindungsleib undIntellekt das Keimatom <strong>des</strong> dichtenKörpers und <strong>des</strong> Lebensleibes mit.Könnte der sterbende Mensch allsein Verlangen zurücklassen, wür<strong>des</strong>ein Empfindungsleib sehr raschvon ihm abfallen und ihm die Freiheitgeben, um in die himmlischeWelt fortschreiten zu können. Dasist aber im allgemeinen nicht derFall. Die meisten Menschen, namentlichsolche, die im Frühlingihres Lebens sterben, werden nochdurch viele Bande und Interessenan das Erdenleben gefesselt. IhreEmpfindungen haben sich durchdas Hinscheiden ihres dichten Körpersnicht verändert. Ja, oftmalsverstärken sich ihre Begierden nochdurch ein heftiges Sehnen (in diephysische Welt) zurückzukehren.Das hat zur Folge, dass sie sich dadurchauf eine sehr unangenehmeWeise an die Empfindungsweltbinden, obwohl ihnen das unglücklicherweisenicht bewusst wird. ÄltereMenschen aber und solche,die durch lange Krankheit sehr geschwächtund <strong>des</strong> Lebens mü<strong>des</strong>ind, gehen sehr schnell durch dieEmpfindungswelt hindurch.Der Selbstmörder, der dem Lebenzu entfliehen sucht, wird nur finden,dass er so lebendig ist wie immer;sein Zustand ist der bedauernswürdigste.Er ist imstande, die zu beobachten,denen er vielleicht durchseine Tat Schande brachte. DasSchlimmste von allem aber ist, dasser ein unausprechliches Gefühl <strong>des</strong>„Ausgehöhltseins“ hat. Der Teil seinereiförmigen Aura, den sein dichterKörper bisher einnahm, ist leer.Wenn auch der Empfindungsleib dieForm <strong>des</strong> abgeschiedenen dichtenKörpers angenommen hat, hat derMensch doch das Gefühl, eine leereSchale zu sein. Das kommt daher,weil der schöpferische Urtypus <strong>des</strong>Körpers in der Region der konkretenGedanken als leere Hülse so langefortwirkt, wie der physische Körpergelebt haben würde. Stirbt einMensch eines natürlichen To<strong>des</strong>,wenn auch in der Blüte <strong>des</strong> Lebens,so hört auch die Tätigkeit <strong>des</strong> Urtypusauf. Dem passt sich der Empfindungsleiban und füllt die Form ganzaus. Im Falle eines Selbstmor<strong>des</strong>bleibt jedoch das entsetzliche Gefühl<strong>des</strong> „Leerseins“ bestehen, biszu dem Zeitpunkt, an dem der natürlicheTod eingetreten wäre.Solange der Mensch seine an derErde haftenden Empfindungen beibehält,muss er in seinem Empfindungsleibbleiben, und da der Fortschritt<strong>des</strong> Individuums es erfordert,dass es in höhere Regionen eingehe,muss der Aufenthalt in der Empfindungsweltnatürlich reinigend wirkenund er muss ihn von seinen ihnfesselnden Begierden befreien.Auch während <strong>des</strong> Lebens in derEmpfindungswelt laufen diese Lebensbilderwie vorher in umgekehr-26 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4


ter Reihenfolge ab. Dabei aber hatnun der Mensch soviele Gefühle,wie er nur haben kann, währenddie Szenen eine nach der anderenvorüberziehen. Er durchlebt nunjeden Augenblick seines Lebensnochmals. Wenn er zu einem Punktkommt, an dem er einem MenschenUnrecht getan hat, so empfindeter dieses Unrecht ebenso, wie derbetreffende Mensch es empfand.Er durchlebt allen Kummer undSchmerz, den er anderen verursachte,und lernt dabei, wie schmerzlichdie Verletzung und wie schwerzu ertragen der Kummer war, den erschuf. Dazu kommt noch, dass dasLeiden - wie bereits erwähnt - schärferempfunden wird, da der dichteKörper den Schmerz nicht mehrdämpfen kann. Vielleicht ist <strong>des</strong>halbdie Schnelligkeit <strong>des</strong> Lebens in derEmpfindungswelt verdreifacht, damitdie Leiden durch die Verkürzungdas verlieren, was sie an Stärke gewinnen.Es gibt noch ein weiteres Charakteristikum,das mit dieser Phase<strong>des</strong> Zustan<strong>des</strong> nach dem Tod zusammenhängt.Es ist die Tatsache,dass in der Empfindungswelt Entfernungenso gut wie aufgehoben sind.Wenn der Mensch stirbt, so scheinter auf einmal in seinen Lebensleibhineinzuschwellen, der ungeheureAusdehnungen anzunehmenscheint. Nicht der Körper wächstwirklich, sondern die Aufnahmefähigkeitwird von vielen Eindrückenaus verschiedenen Quellen, die alleganz nahe zu sein scheinen, getroffen.Dasselbe gilt auch für denEmpfindungsleib. Es scheint demMenschen so, als sei er bei allenMenschen gegenwärtig, mit denener auf der Erde in einer Art von Beziehungstand, die nun einer Korrekturbedürfen.Das Gefühl, die Ursachen seinerLeiden in der Empfindungswelt betreffend,wird viel bestimmter sein,wenn es von einem deutlichen Eindruck<strong>des</strong> Panoramas herrührt, alswenn die Dauer <strong>des</strong> Vorganges nurkurz wäre.Dieses scharf und klar umrisseneGefühl ist für die zukünftigen Lebenvon größtem Wert. Es drückt demKeimatom <strong>des</strong> Empfindungsleibesein unauslöschliches Merkmal vonsich auf. Die Erfahrungen werdenin künftigen Leben vergessen sein,das Gefühl aber wird bleiben.Wenn sich in späteren Leben Gelegenheitenbieten, die Fehler zu wiederholen,so wird das Gefühl klarund unfehlbar davor warnen. Es istdie „stille, kleine Stimme“, die unswarnt, obwohl wir nicht wissen warum.Aber je klarer und bestimmterdas Panorama <strong>des</strong> vergangenenLebens gewesen ist, <strong>des</strong>to öfter,stärker und klarer werden wir dieseStimme hören.Daraus ersehen wir, wie wichtig esist, die hinübergehende Seele nachdem Tod völlig in Ruhe zu lassen.Handeln wir entsprechend, so helfenwir ihr, dem eben beendetenLeben den größten Nutzen zu entziehenund die Wiederholung derselbenFehler in künftigen Leben zuvermeiden, während unsere selbstsüchtigen,hysterischen Klagen ihrviel vom Nutzen <strong>des</strong> soeben abgeschlossenenLebens rauben können.Die Aufgabe <strong>des</strong> Fegefeuers ist,die üblen Gewohnheiten dadurchauszumerzen, dass ihre Befriedigungunmöglich wird. Der Menschleidet genau so, wie er andere durchseine Unehrlichkeit, seine Grausamkeit,seine Unduldsamkeit usw.leiden ließ. Aus diesen Leiden lernter in künftigen Leben gegen anderegütig, ehrlich und nachsichtig zusein. So lernt er als Folge diesesheilbringenden Zustan<strong>des</strong> Tugendund richtiges Handeln.Wenn er wiedergeboren wird, ist erfrei von üblen Gewohnheiten undjeder begangene Fehltritt entspringtdann dem freien Willen. Der Hang,das Böse aus vergangenen Lebenzu wiederholen, bleibt zurück, dennwir müssen lernen, das Rechtebewusst und aus freiem Willen zutun. Gelegentlich versuchen unsdiese Neigungen und geben unsdadurch Gelegenheit, uns auf dieSeite der Rechtschaffenheit undTugend oder auf die Seite <strong>des</strong> Lastersund der Grausamkeit zu stellen.Das Gefühl aber, das aus derReinigung von den Fehlern und ausder Austilgung der üblen Taten dervergangenen Leben erwächst, hilftuns, die rechte Handlungsweise zuerkennen und widerstandsfähig gegendie Fallstricke und Ränke derVersuchung zu sein.Wenn wir dieses Gefühl beachtenund uns von dem besonderen, damitverbundenen Übel fernhalten,wird die Versuchung aufhören. Wirhaben uns für alle Zeiten davon befreit.Geben wir nach, so werdenwir schwerer als vorher leiden, biswir endlich gelernt haben, nach dergoldenen Regel zu leben.Anderen Gutes tun, damit sie unswieder Gutes tun, ist im höchstenGrad selbstsüchtig. Wir müssenmit der Zeit lernen, das Gute ohneRücksicht darauf zu tun, wie wirvon anderen behandelt werden.Christus sagt, wir müssen selbstunsere Feinde lieben.Eine unschätzbare Wohltat ist es,über die Methode und den Zweckdieser Reinigung unterrichtet zusein, weil es uns dadurch möglichwird, unser Fegefeuer schon hierund jetzt Tag für Tag zu durchleben,um dadurch viel schneller vorwärtszu kommen, als dies sonst möglichgewesen wäre.Unsere „Abendübung“ ist hierfürein sehr gutes Instrument und bestehtdarin, die Ereignisse <strong>des</strong> Tageszu überdenken, ehe man sich2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 27


zur Ruhe begibt. Wir lassen alle Ereignisse<strong>des</strong> Tages in umgekehrterReihenfolge an uns vorüberziehen,richten unser besonderes Augenmerkauf ihre moralische Seite undüberlegen, ob wir in jedem einzelnenFall - was Taten, geistigeHaltung und Gewohnheiten betrifft- recht oder unrecht gehandelt haben.Wenn wir uns auf diese Weiseselbst kritisieren und suchen, Fehlerund Übeltaten zu verbessern,können wir die Reinigungszeit imFegefeuer wesentlich abkürzen,vielleicht sogar unnötig machenund nach dem Tod unmittelbarin den ersten Himmel eingehen.Wenn wir so unsere Schwächenbewusst bekämpfen, machen wirauch sehr wesentliche Fortschritteauf unserem Entwicklungsweg.Selbst wenn es uns nicht gelingt,unsere Taten zu berichtigen, soziehen wir doch außerordentlichenVorteil aus unserer Selbstkritik, dawir dadurch Neigungen zum Gutenschaffen, die sich im Lauf der Zeitunfehlbar als rechte Handlungenverwirklichen müssen.Wenn wir die Tagesereignisseüberblicken und uns für die Fehlertadeln, so dürfen wir auch nicht vergessen,auf unpersönliche Weiseunsere guten Taten anzuerkennenund uns zu entschließen, noch besserzu handeln. So fördern wir dasGute durch Anerkennung und verringerndas Böse durch Tadel.Reue und Besserung sind ebenfallsmächtige Faktoren zur Abkürzung<strong>des</strong> Reinigungszustan<strong>des</strong>,denn die Natur verschwendet niemalsAnstrengungen in nutzlosenVorgängen. Wenn wir uns <strong>des</strong>Unrechts verschiedener Gewohnheitenund Taten aus unserem vergangenenLeben bewusst werdenund den Entschluss fassen, das28 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4Unrecht gutzumachen und die übleGewohnheit abzulegen, tilgen wirihr Bild aus dem unterbewusstenGedächtnis und sie können somitnach dem Tod nicht mehr überuns zu Gericht sitzen. Selbst wennwir nicht fähig sind, unser Unrechtgutzumachen, so genügt die Aufrichtigkeitunserer Reue.Es können von einem Menschenviele dem künftigen Leben vorbehalteneFortschritte erreicht werden,wenn er der Zeit vorauseilt, indemer sich selbst richtet und seine Fehlerund Laster durch Verbesserungseines Charakters austilgt. DieseÜbung wird dringend empfohlen.Sie ist vielleicht die wichtigste Lehredieses Werkes.Das GrenzlandDas „Fegefeuer“ nimmt diedrei niederen Regionen derEmpfingungswelt ein. Der„erste Himmel“ befindet sichin den drei oberen Regionen.Die mittlere Region ist eineArt Grenzland, weder Himmelnoch Hölle. Hier findenwir Menschen, die ehrlich undrechtschaffen waren, die niemandUnrecht taten, die aberso in ihre geschäftlichen Angelegenheitenvertieft waren,dass sie niemals an ein höheresLeben dachten. Für sieist die Empfindungswelt einZustand unbeschreiblicherEinförmigkeit.Hier gibt es keine „Geschäfte“noch irgend etwas, das anihre Stelle treten könnte. Siemachen eine harte Zeit durch,bis sie an etwas anderes zudenken lernen, als an geschäftlicheAngelegenheiten.Auch Menschen, die über dasProblem <strong>des</strong> Lebens nachdachtenund zu dem Schlusskamen, dass „der Tod dasEnde von allem sei“, und diedas Bestehen von übersinnlichenDingen leugneten, fühlendiese fürchterliche Einförmigkeit.Sie hatten eineVernichtung <strong>des</strong> Bewusstseinserwartet und finden sichnun mit geschärfter Aufnahmefähigkeitfür Menschenund Dinge ihrer Umgebungwieder. Sie waren gewohnt,diese Dinge so energisch zuleugnen, dass sie oft glauben,die Empfindungswelt sei eineSinnestäuschung.Diese Menschen sind wirklichin einem bedauernswertenZustand. Sie sind gewöhnlichaußerhalb <strong>des</strong> Bereiches jederHilfe und leiden viel längerals die meisten anderen.Sie haben außerdem fast keinLeben in der himmlischenWelt, wo der Aufbau der Körperzum künftigen Gebrauchgelehrt wird, und so werfensie alle ihre kristallisierendenGedanken in irgendeinen Körper,den sie für ihr zukünftigesLeben erbauen.So entsteht ein Körper, derdie verhärtenden Neigungenhat, wie wir sie z.B. bei Lungenkrankensehen können.Manchmal bringen die Leiden,die einem so gebrechlichenKörper anhaften, die Gedanken<strong>des</strong> Menschen zu Gottund ihre Entwicklung kannvorwärtsschreiten. Aber immaterialistischen Intellekt liegt


die größte Gefahr, die Verbindungmit dem Geist (spirit) zuverlieren und ein Ausgestoßenerzu werden.Der erste HimmelWenn der Aufenthalt im „Fegefeuer“vorüber ist, steigt dergereinigte Geist (spirit) in denersten Himmel auf, der sich inden drei höchsten Regionender Empfindungswelt befindet,wo die Resultate seinerLeiden dem Keimatom <strong>des</strong>Empfindungsleibes einverleibtwerden.Dieses Keimatom übermitteltihm die Fähigkeit zum richtigenFühlen und schafft fürdie Zukunft einen Antrieb zumGuten und eine Abschreckungvom Bösen. Hier entrolltsich das Panorama <strong>des</strong> vergangenenLebens abermalsin umgekehrter Reihenfolge,nur sind es hier die guten Taten,welche die Grundlage derGefühle bilden.Wenn wir zu den Szenen kommen,in denen wir anderenhalfen, so erleben wir nochmalsdie Freude <strong>des</strong> Helfens,die wir in diesem Augenblickgenossen und fühlen nochdazu die Dankbarkeit <strong>des</strong>Empfängers unserer Hilfe.Und wenn wir zu den Szenenkommen, in denen uns geholfenwurde, fühlen wir nochmalsalle Dankbarkeit, die wirfür unsere Wohltäter hegten.Daraus sehen wir die Wichtigkeit,die uns erwiesenen Guttatendankbar anzuerkennen,denn die Dankbarkeit trägtzum Seelenwachstum bei.Unser Glück im Himmel hängtdavon ab, wieviel Freude wiranderen bereiteten und dasswir anerkannten, was anderefür uns Gutes taten.Ein freundlicher Blick, derAusdruck <strong>des</strong> Vertrauens,eine mitfühlende und liebevolleHilfsbereitschaft - dieseGaben können von allen ohneUnterschied <strong>des</strong> Wohlstandsgegeben werden. Noch mehr!Wir sollten vor allen Dingendem Bedürftigen helfen, sichselbst zu helfen, sei es finanziell,moralisch oder geistig.Wir sollen ihn nicht von unsoder anderen abhängig machen.Der erste Himmel ist der Ortder Freude, ohne einen einzigenTropfen Bitterkeit. DerGeist schwebt über den materiellen,irdischen Zuständenund nimmt alles Gute aus seinemvergangenen Leben auf,so wie es an ihm vorüberzieht.Hier erfüllen sich ihm alle edlenBestrebungen im vollstenMaß, welche auf der Erde nurangebahnt wurden. Er ist derOrt der Ruhe, und je härterdas Leben mit dem Menschenumgesprungen ist, <strong>des</strong>to süßerwird die Ruhe empfundenwerden. Krankheit, Kummerund Schmerz sind unbekannteErscheinungen.Hier ist das Sommerland derSpiritualisten, hier ist der Ort,an dem die Gedanken derfrommen Christen das neueJerusalem aufgebaut haben.Menschen, die nach dem Besitzschöner Häuser, Blumenund dergleichen strebten, habendas alles hier; sie erbauensich diese Dinge aus demfeinen Empfindungsstoff. Undtrotzdem sind diese Dinge fürsie ebenso wirklich und körperlich,wie für uns die materiellenHäuser. Hier erfahrenalle die Befriedigung, die ihnenim Erdenleben nicht zuteilwurde.Eine Klasse führt hier einbesonders schönes Leben:die Kinder. Wenn wir sie sehenkönnten, hätte unserKummer schnell ein Ende.Wenn ein Kind vor der Geburt<strong>des</strong> Empfindungsleibesstirbt, die ungefähr um dasvierzehnte Jahr erfolgt, sosteigt es nicht höher, als inden ersten Himmel. Das istso, weil es für seine Handlungenso wenig verantwortlichist wie das ungeboreneKind für die Schmerzen, diees seiner Mutter durch seineBewegungen in ihrem Schoßmacht. Deshalb hat das Kindkein Leben im Fegefeuer.Was nicht lebendig wurde,kann nicht sterben, und sobleibt der Empfindungsleib<strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> mit seinem Intellektbis zu einer neuen Geburtbestehen. Aus diesemGrund können sich Kinder2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 29


oft an ihr früheres Erdenlebenerinnern. Für solche Kinderist der erste Himmel einWarteplatz, wo sie von einembis zwanzig Jahre bleiben,bis sich eine Gelegenheitzu einer neuen Geburt bietet.Doch ist er nicht nur einWarteplatz, da während dieserZeit viele Fortschritte gemachtwerden.Stirbt ein Kind, so wird esimmer von irgend einem Verwandtenerwartet oder, solltedas unmöglich sein, so gibtes Menschen, die im Lebengerne Kinder „bemutterten“und sich nun freudig <strong>des</strong>kleinen verlassenen Wesensannehmen. Die außerordentlicheBildsamkeit <strong>des</strong> Empfindungsstoffesmacht es leicht,die herrlichsten lebendenSpielzeuge für die Kinder zuschaffen, und ihr Leben istein einziges schönes Spiel.Ihr Unterricht wird aber dabeinicht vernachlässigt. Sie werdenje nach ihrem Temperament,ohne Rücksicht auf ihrAlter, in Klassen geteilt.In der Empfindungswelt istes leicht, Anschauungsunterrichtüber den Einflussvon guten und bösen Leidenschaftenin Bezug aufVerhalten und Glück zu geben.Diese Lehren prägensich dem empfindsamen undaufnahmefähigen Empfindungsleib<strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> unauslöschlichein und verbleiben30 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4in ihm auch nach seiner Wiedergeburt,so dass mancher,der ein edles Leben lebt, denDank dafür zum großen Teildieser Erziehung schuldet.Oftmals, wenn ein schwacherGeist geboren wird, lassenihn die „Mitleidigen“ (die unsichtbarenFührer, die unsereEntwicklung lenken) in frühenJahren sterben, damit er diesebesondere Erziehung erhalte,um ihn für ein möglicherweisehartes Leben vorzubereiten.Das scheint besonders dannder Fall zu sein, wenn dieSchrift im Empfindungsleibschwach war. So konnte erin seinem Leben nach demTod nicht die nötige Intensitätder Gefühle erfahren. DieserMangel wird ausgeglichen,wenn er geboren wird und imfrühen Kin<strong>des</strong>alter stirbt.Oftmals fällt die Pflicht, sichim himmlischen Leben um einsolches Kind zu kümmern, denenzu, die diese Unregelmäßigkeitverursacht haben. Sieerhalten dadurch Gelegenheit,ihre Schuld gutzumachen undlernen sich zu bessern. Odervielleicht werden sie die Elternder Geschädigten und habendie Pflicht, in den wenigen Erdenjahren,die jene leben, fürsie zu sorgen. Es stört dannnicht, wenn sie bei ihrem Todin hysterisches Wehklagenausbrechen, da sich dann imLebensleib eines Kin<strong>des</strong> nochkeine Bilder für irgendeineFolgewirkung befinden würden.Dieser Himmel ist auch ein Ort<strong>des</strong> Fortschritts für alle, dielernbegierig, künstlerisch begabtoder menschenfreundlichwaren. Der Studierendeund der Philosoph haben unmittelbarenZutritt zu allemWissen der Welt. Der Malergenießt endlose Wonnendurch die immer wechselndenZusammenstellungen derFarben. Bald lernt er, dassseine Gedanken diese Farbenverbinden und nach seinemWillen formen. Seine Schöpfungenleuchten und glitzernin einer Lebendigkeit, wiedies jemandem unmöglich ist,der mit den trüben Erdfarbenarbeitet. Er malt mit lebendigem,glühendem Materialund kann seine Entwürfe miteiner Leichtigkeit ausführen,die seine Seele mit Freudeerfüllt.Der Musiker hat hier nochnicht den Ort erreicht, an demseine Kunst voll zum Ausdruckgelangt. Die physischeWelt ist die Welt der Form. DieEmpfindungswelt, in der wirdas Fegefeuer und den erstenHimmel finden, ist vorwiegenddie Welt der Farbe. Aber dieGedankenwelt, der zweite unddritte Himmel, ist die Sphäre<strong>des</strong> Tones. Himmlische Musikist eine Tatsache und nicht nureine Redewendung.Jeder der Himmelskörperhat seinen bestimmten Ton,und sie tönen zusammen zurhimmlischen Symphonie.Selbst hier in der physischen


Welt erreichen uns Widerklängeder himmlischen Musik. Siesind unser kostbarstes Gut,obwohl sie flüchtig wie ein Irrlichtsind und nicht wie andereKunstwerke für die Dauergeschaffen werden können,wie eine Statue, ein Bild oderein Buch. In der physischenWelt stirbt und verschwindetder Ton, nachdem er geborenwurde. Im ersten Himmel sindnaturgemäß diese Widerklängeschöner und dauernder,daher hört der Musiker hiersüßere Weisen als in seinemErdenleben.Die Erfahrungen <strong>des</strong> Dichterssind denen <strong>des</strong> Musikersverwandt. Die Dichtkunst istder wörtliche Ausdruck derinnersten Seelengefühle,nach denselben Gesetzender Harmonie und <strong>des</strong> Rhythmusangeordnet, die auch diemusikalischen Schöpfungen(outpouring) <strong>des</strong> Geistes beherrschen.Hierzu kommtnoch, dass der Dichter eineherrliche Anregung in den fürdie Empfindungswelt charakteristischenBildern und Farbenfindet. Von dort entnimmter die Anregungen zu seinenSchöpfungen im nächsten Erdenleben.Ebenso sammeltsich der Schriftsteller Fähigkeitund Material an.Der Philanthrop arbeitet seinealtruistischen Pläne zurHebung <strong>des</strong> Menschengeschlechtesaus. Wenn er ineinem Leben Misserfolg hatte,so wird ihm im ersten Himmelklar, woran das lag, under wird lernen, Hindernisse zuüberwinden und Fehler, dieseine Pläne undurchführbarmachten, zu vermeiden.Endlich ist der Zeitpunkt erreicht,wo die Leiden <strong>des</strong> Fegefeuersmit den Freuden,die den guten Werken <strong>des</strong>vergangenen Lebens entsprangen,im Keim <strong>des</strong> Empfindungsleibesniedergelegtwerden. Sie bilden zusammendas, was wir Gewissen nennen,unseren Warner vor üblenTaten als den Erzeugernder Schmerzen und unserenAntrieb zum Guten, als derQuelle von Glück und Freude.Dann überlässt der Menschseinen Empfindungsleib demVerfall, wie er es einst mitdem dichten Körper und demLebensleib tat. Er nimmt nurdie Kräfte <strong>des</strong> Keimatoms mitsich, die den Kern <strong>des</strong> zukünftigenEmpfindungsleibes bildenwerden, wie sie die dauerndenBestandteile seinerEmpfindungs-vergangenenträger waren.Wie bereits erwähnt, werdendie Kräfte dem Keimatom entzogen.Für den Materialistensind Kraft und Materie untrennbar.Der Okkultist denktdarüber anders. Ihm sind sienicht zwei vollkommen verschiedeneund getrennteBegriffe, sondern die beidenPole eines Geistes. Materieist kristallisierter Geist. Kraftist derselbe noch unkristallisierteGeist (spirit).Der zweite HimmelEndlich tritt der Mensch, derdreifache Geist, das Ego, inden zweiten Himmel ein. Erist mit der Hülle <strong>des</strong> Intellektsbekleidet, der die drei Keimatomeenthält, die Quintessenzder drei verlassenen Träger.Wenn der Mensch stirbt undseinen dichten Körper undLebensleib verliert, ist erin demselben Zustand wiebeim Einschlafen. Der Empfindungsleibhat keine gebrauchsfertigenOrgane. Ermacht jetzt die Umformungvon seiner Eiförmigkeit inein Gebilde durch, das demverlassenen dichten Körperähnelt. Wir werden leichtverstehen, dass da ein Zwischenzustandder Unbewusstheitvorhergehen muss,ähnlich dem <strong>des</strong> Schlafes,ehe der Mensch in der Empfindungsweltwiedererwacht.Es kommt oft vor, dass solcheMenschen sich lange Zeit<strong>des</strong>sen nicht bewusst sind,was mit ihnen geschieht. Siesind sich nicht klar darüber,dass sie gestorben sind. Siewissen, dass sie fähig sind,sich zu bewegen und zu denken,und es kostet manchmalviel Anstrengung, ihnen begreiflichzu machen, dass siewirklich „tot“ sind. Sie merken,dass sich etwas veränderthat, aber sie verstehennicht, was es ist.2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 31


Anders beim Übergang vomersten Himmel - der in derEmpfindungswelt ist - zumzweiten Himmel, der sich inder Region der konkretenGedanken befindet. Hierverlässt der Mensch seinenEmpfindungsleib. Er ist vollständigbewusst und geht ineine große Stille hinüber. Fürden Augenblick scheint alleszu schwinden. Er kann nichtdenken. Keine Fähigkeitlebt und doch weiß er, dasser ist. Er hat das Gefühl, „inder großen Unendlichkeit“ zustehen, vollständig allein zusein und sich dennoch nichtzu fürchten. Und seine Seelewird von einem wunderbarenFrieden erfüllt.Die okkulte Wissenschaftnennt diesen Zustand „diegroße Stille“. Dann kommtdas Erwachen. Der Geist istnun im Himmel, in seiner Heimatwelt.Hier bringt das ersteErwachen dem Geist denKlang der „Musik der Sphären“.In unserem Erdenleben sindwir von den kleinen Geräuschenund Klängen unsererbeschränkten Umgebungso betäubt, dass wir dieMusik der kreisenden Planetennicht vernehmen. Aberder okkulte Wissenschaftlerhört sie. Er weiß, dass diezwölf Tierkreiszeichen unddie sieben Planeten den Resonanzbodenund die Saitenvon „Apollos siebensaitigerLeier“ bilden. Er weiß, dassein einziger falscher Akkordals Störer in der himmlischenHarmonie dieses grandiosenInstruments „den Zusammenbruchder Materie und denZusammensturz <strong>des</strong> Weltalls“zur Folge hätte.Wenn wir sagen, der zweiteHimmel sei die Welt <strong>des</strong>Tones, so ist damit nicht gemeint,dass es dort keine Farbengäbe. Viele Leute wissen,dass zwischen Ton und Farbeeine innige Verbindung bestehtund dass gleichzeitig mitdem Anschlagen eines Toneseine gewisse Farbe erscheint.So ist es auch in der himmlischenWelt. Hier ist sowohlFarbe wie Klang gegenwärtig,der Ton ist jedoch der Schöpferder Farbe. Darum sagtenwir, hier sei hauptsächlich dieWelt <strong>des</strong> Tones, und es istdieser Ton, der alle Formen inder physischen Welt erbaut.Dem Musiker erklingen ausden verschiedenen Teilen derNatur bestimmte Töne; ausdem Wind, der im Walde weht,aus dem Brechen der Wogenam Strand, aus dem Brausen<strong>des</strong> Ozeans und dem Getöse<strong>des</strong> Wasserfalls.All diese Geräusche verbindensich zu einem Ganzen,das der Grundton der Erdeist - ihr Ton. So wie sich geometrischeSandfiguren auf einerPlatte bilden, deren Randman mit einem Violinbogenstreicht, so sind die Formen,die wir um uns sehen, kristallisierteKlangfiguren derUrtypenkräfte, welche in dieUrtypen der himmlischen Welthineinspielen.Die Arbeit, die der Mensch inder himmlischen Welt leistet,ist vielseitig. Er führt dort keinuntätiges, träumerisches odereingebildetes Dasein. Dies istfür die Vorbereitung zum künftigenLeben die größte undwichtigste Tätigkeitsperiode,so wie der Schlaf eine tätigeVorbereitung für die Arbeit <strong>des</strong>folgenden Tages ist. Hier wirddie Quintessenz der drei Körperin den dreifachen Geisteingebaut. Und zwar wird mitdem menschlichen Geist sovielvom Empfindungsleib vereint,wie es dem Menschenmöglich war, durch die Reinigungseiner Wünsche undGefühle zu veredeln, was ihmfür die Zukunft einen verbessertenIntellekt gibt.Mit dem Lebensgeist wirdsoviel vom Lebensleib verschmolzen,wie der Lebensgeistvon ihm entwickeln, verwandeln,vergeistigen und vorjenem Verfall bewahren konnte,dem der restliche Teil <strong>des</strong>Lebensleibes unterliegt, umfür die zukünftigen Leben einenbesseren Lebensleib undbessere Charakteranlagen zuschaffen.Und dem göttlichen Geist wird32 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4


soviel vom dichten Körper einverleibt,wie er durch rechtesHandeln bewahren konnte,was ihm für zukünftige Inkarnationeneine bessere Umgebungund günstigere Gelegenheitenschafft.Diese Vergeistigung der Trägerwird vollbracht durch diePflege der Fähigkeiten derBeobachtung, der Unterscheidungund <strong>des</strong> Gedächtnisses,durch Hingabe an hohe Ideale,Gebete, Konzentration, Beharrlichkeitund den rechtenGebrauch der Lebenskräfte.Der zweite Himmel ist diewahre Heimat <strong>des</strong> Menschen,<strong>des</strong> Ego <strong>des</strong> Denkers. Hierwohnt er jahrhundertelang, dieFrüchte <strong>des</strong> letzten Erdenlebensaufnehmend und bereitetdie irdischen Bedingungenvor, die für seine nächste Stufe<strong>des</strong> Fortschrittes am bestengeeignet sind. Der Klang oderTon, der diese Region durchflutetund überall als Farbe inErscheinung tritt, ist sozusagensein Werkzeug. Es ist dieseharmonische Klangschwingung,die als Lebenselixierin den dreifachen Geist dieQuintessenz <strong>des</strong> dreifachenKörpers hineinbaut, von demsein Wachstum abhängig ist.Das Leben im zweiten Himmelist in verschiedener Beziehungaußerordentlich tätig.Das Ego nimmt die Früchte<strong>des</strong> letzten Erdendaseins aufund bereitet die Umgebung füreine künftige physische Existenzvor. Es genügt nicht nuranzunehmen, dass die neuenBedingungen durch Lebensführungund Taten im ebenverflossenen Leben bestimmtwerden. Die Früchte der Vergangenheitmüssen in jeneWelt hineingearbeitet werden,die der nächste Schauplatzder Tätigkeit <strong>des</strong> Geistes seinwird, während das Ego neuephysische Erfahrungen undweitere Früchte sammelt.Daher arbeiten alle Bürger derhimmlischen Welt an den Modellender Erde, die sich allein der Region der konkretenGedanken befinden. Sieverwandeln die physischenZüge der Erde und bringenjene allmählichen Veränderungenhervor, die ihr Aussehenverwandeln, so dasszur nächsten Wiederkehr aufdie Erde eine umgemodelteUmgebung vorbereitet wird,wo nun neue Erfahrungengesammelt werden können.Das Klima, die Flora und Fauna(Pflanzen und Tierwelt)werden vom Menschen unterFührung höherer Wesen geändert.So ist die Welt genauso, wie wir selbst sie - individuellund gemeinsam - gestaltethaben, und sie wird inZukunft so sein, wie wir siegestalten werden. Der okkulteWissenschaftler sieht hinterjedem Ereignis eine Ursachegeistiger Natur, die sich selbstmanifestiert, und vergisst dieEinflüsse und die beunruhigendzunehmende Häufigkeitder Erdbebenstörungen nicht,die er auf materialistischesDenken der modernen Wissenschaftzurückführt.Die Tätigkeit <strong>des</strong> Menschenin der himmlischen Weltbeschränkt sich nicht ausschließlichauf die Umgestaltungder Erdoberfläche,obwohl sie die Stätte zukünftigerKämpfe und die Unterwerfungder physischen Weltsein wird. Er ist ebenso eifrigbemüht zu lernen, sich einenKörper zu erbauen, der (fürden Geist) ein immer besseresAusdrucksmittel wird. DieBestimmung der Menschenist es, eine schöpferische Intelligenzzu werden, und erverbringt die Zeit im zweitenHimmel, um zu lernen. Währendseines Lebens im Himmellernt er alle Arten vonKörpern, einschließlich <strong>des</strong>menschlichen, zu erbauen.Erinnern wir uns an die Kräfte,die längs der positiven undnegativen Pole der verschiedenenÄtherarten wirken. DerMensch ist selbst ein Teil dieserKräfte. Jene, die wir totnennen, helfen uns zu leben.Diesen wird wiederum geholfendurch die sogenannten„Naturgeister“, über die siebefehligen. Der Mensch wirdbei seinen Arbeiten von Lehrernaus den höheren schöpferischenHierarchien geleitet,die ihm auch halfen, sichseine Träger zu erbauen, ehe2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 33


er Selbstbewusstsein erlangthatte. Er baute damals so,wie er jetzt seine Körper imSchlaf wieder aufbaut. Während<strong>des</strong> himmlischen Lebenslehren sie ihn bewusst.Dem Maler wird gelehrt, eingenaues Auge zu bauen, dasfähig ist, eine vollkommenePerspektive - Farbe undSchatten - so aufzunehmen,wie niemand es vermag, dersich nicht für Farbe und Lichtinteressiert.Der Mathematiker hat es mitdem Raum zu tun. Die Fähigkeitder Raumwahrnehmunghängt mit der zartenAnpassung der drei, im Inneren<strong>des</strong> Ohres plazierten,halbkreisförmigen Kanälezusammen, von denen einjeder in eine der drei Dimensionen<strong>des</strong> Raumes weist.Logisches Denken und mathematischeFähigkeit stehenim Verhältnis zur Genauigkeitder Anordnung dieser halbkreisförmigenKanäle. Auchdie musikalische Befähigungberuht auf demselben Faktor.Aber außer der Notwendigkeitder feinen Anpassungder halbkreisförmigen Kanäle,bedarf der Musiker eineraußerordentlichen Feinheitder „kortischen Fasern“, wovondas menschliche Ohrungefähr zehntausend hat.Jede kann wiederum ca. 25Tonabstufungen interpretieren.In den Ohren der Mehrzahlder Menschen reagierensie nur auf drei bis zehnder möglichen Abstufungen.Unter den Durchschnittsmusikernsteigt die Zahl bisauf höchstens 15 Klänge füreine Fiber. Aber der Meister,der fähig ist, Musik aus derhimmlischen Welt herunterzubringenund wiederzugeben,braucht eine höhere Empfindlichkeit,damit er die verschiedenenNoten unterscheidenund den kleinsten Missklangder äußerst komplizierten Akkordewahrnehmen kann.Auf Menschen, die Organevon so besonderer Zartheitzum Ausdruck für ihre Fähigkeitenbrauchen, verwendetman besondere Sorgfalt, wiees die höhere Stufe ihrer Entwicklungverdient und erfordert.Kein anderer Künstlerkommt an Rang dem Musikergleich. Diese Erwägung istverständlich, wenn wir in Betrachtziehen, dass der Malerseine Inspirationen hauptsächlichaus der Welt derFarbe - der näheren Empfindungswelt- schöpft, der Musikersich aber bemüht, dieAtmosphäre unserer himmlischenHeimatwelt (wo wir alsGeister Bürger sind) herniederzubringen,und versucht,sie in die Klänge <strong>des</strong> Erdenlebenszu übertragen. Er hat diehöchste Mission als Künstler,denn von den Ausdrucksarten<strong>des</strong> Seelenlebens steht dieMusik an höchster Stelle.Dass die Musik anders undhöher als die anderen Künsteist, geht auch daraus hervor,dass eine Statue oder einGemälde, einmal geschaffen,dauernden Bestand haben.Sie entstammen der Empfindungsweltund sind daher kristallisationsfähiger,währenddie Musik als Botschaft ausder himmlischen Welt flüchtigerist und neu geschaffenwerden muss, so oft wir siehören. Man kann sie nicht einsperren.Die so erzeugte Musikverliert viel von ihrem seelendurchdringendenSchmelz,den sie besitzt, nachdem siegerade aus ihrer eigenenWelt kommt, der Seele dieErinnerung an ihre Heimatzurückbringt und zu ihr in einerSprache spricht, der keinein Marmor oder auf der Leinwandausgedrückte Schönheitgleichen kann.Das Instrument, durch das derMensch die Musik erfasst, istdas höchstvollkommene Sinnesorgan<strong>des</strong> menschlichenKörpers. Das Auge ist keineswegsverlässlich, aber dasOhr ist es in dem Sinn, dasses jeden Klang ohne Entstellunghört, während das Augeoft entstellt, was es sieht.Außer dem musikalischenOhr muss der Musiker auchlernen, eine lange, feine Handzu erbauen, die schlanke Fingerund empfindliche Nervenhat, sonst könnte er die Melodien,die er hört, nicht wiedergeben.34 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4


Es ist ein Naturgesetz, dassniemand einen tüchtigerenKörper bewohnen kann, alser zu erbauen fähig ist. Zuerstlernt er, Körper von einer gewissenAbstufung zu erbauen,und dann erst lernt er darin zuleben. Auf diese Weise lernter <strong>des</strong>sen Fehler kennen underhält die Lehren, wie sie zuverbessern sind.Alle Menschen arbeiten während<strong>des</strong> vorgeburtlichen Lebensso lange unbewusst ander Erbauung ihrer Körper, bisder Punkt erreicht ist, an demdie von ihnen aufbewahrteQuintessenz ihrer früherenKörper - die sie aufbewahrthaben - hineingebaut werdensoll; dann arbeiten sie bewusst.Daraus ersieht man,dass der Mensch, je mehr ersich entwickelt und an seinenTrägern arbeitet, um so mehrdie Fähigkeit gewinnt, für einneues Leben zu bauen. Dadurchmacht er seine Trägerunsterblich.Der fortgeschrittene Schülereiner okkulten Schule beginntmanchmal bei seiner neuenVerkörperung für sich selbstzu bauen, sobald das Werkder ersten drei Wochen (dasausschließlich der Mutter gehört),vollendet ist. Wenn dieZeit <strong>des</strong> unbewussten Erbauensvorüber ist, hat derMensch eine Gelegenheit,seine angeborene schöpferischeKraft zu üben und derwahrhaft ursprünglich schöpferischeVorgang -“Epigenesis“- beginnt.So sehen wir, dass derMensch seine Träger in derhimmlischen Welt erbauenund in der physischen Weltgebrauchen lernt. Die Naturbereitet alle Phasen der Entwicklungin einer so bewundernswertenWeise und mitso vollendeter Weisheit vor,dass wir - je mehr wir lernen,tiefer und tiefer in ihre Geheimnisseeinzudringen - immermehr von unserer eigenenBedeutungslosigkeit undvon einer immer wachsendenEhrfurcht vor Gott erfüllt werden,<strong>des</strong>sen sichtbares Symboldie Natur ist. Je mehr wirvon ihren Wundern erkennen,um so mehr gewinnen wir dieÜberzeugung, dass das Weltsystemkein riesiges Perpetuummobile ist, wie gedankenloseMenschen uns dieseinreden wollen. Genausounlogisch wäre es, anzunehmen,dass eine in die Luft geworfeneSchachtel voll loserBuchstaben sich bei ihremHerabfallen zu einem schönenGedicht ordnen werde.Je größer die Kompliziertheit<strong>des</strong> Planes ist, um so größerist die Kraft <strong>des</strong> Argumentszugunsten der Theorie einesintelligenten göttlichen Urhebers.Der dritte HimmelWenn nun das Ego alle Früchteseines letzten Lebens aufgenommenhat und die Gestaltder Erde so verändertwurde, um ihm die nötigeUmgebung für einen weiterenSchritt hin zur Vervollkommnungzu liefern, wennweiterhin durch die Arbeit anden Körpern anderer gelerntwurde, sich selbst einen geeignetenKörper zu erbauen,durch den es möglich ist, sichin der physischen Welt auszudrückenund endlich dasEgo den Intellekt in der Essenzaufgelöst hat, welche andem dreifachen Geist baut,dann steigt der unbekleidete,individuelle Geist in die höhereRegion der Gedankenwelt,in den dritten Himmel,auf. Hier wird er durch dieunaussprechliche Harmoniedieser höheren Welt bei seinemneuen Untertauchen indie Materie gestärkt.Nach einiger Zeit kommt dasVerlangen nach neuen Erfahrungenund die Erwägungeiner neuen Geburt. Dieselässt eine Serie von Bildernvor dem Geist entstehen:ein Panorama <strong>des</strong> neuenLebens, das seiner wartet.Aber man beachte wohl - dasPanorama enthält nur dieHauptereignisse. Was dieEinzelheiten anbelangt, hatder Geist freien Willen. Es istso, als wenn ein Mensch, derin eine fremde Stadt reisensoll, einen nur für bestimmteZeit gültigen Fahrschein mitfreier Wahl <strong>des</strong> Reisewegeshätte. Nachdem er gewählt2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 35


und die Reise begonnen hat,ist es noch nicht bestimmt, ober nicht während der Reiseseinen Reiseweg verändernwird. Er kann sich innerhalbder zulässigen Zeit an sovielen Orten aufhalten, wieer will; er kann aber nichtzurück. So wird er mit fortschreitenderEntfernung vomAusgangsort durch seine vorausgegangeneWahl mehrund mehr beschränkt. Ebensoist es im neuen Leben. Eskann ihm ein hartes Lebenbestimmt sein; er hat aberfreie Wahl, es reinlich oder inSchmutz watend zu durchleben.Auch andere Umstände<strong>des</strong> Lebens unterliegen derBestimmung <strong>des</strong> Menschen,soweit sie innerhalb derGrenzen seiner vergangenenEntschlüsse und Taten stehen.Die Bilder im Panorama <strong>des</strong>zu erwartenden Lebens beginnenbei der Wiege undenden am Grab. Sie rollenin der entgegengesetztenReihenfolge ab, wie das imPanorama nach dem Todgeschieht, welches vor demAuge <strong>des</strong> Geistes unmittelbarnach seiner Befreiung vomdichten Körper vorüberzieht.Der Grund für diesen fundamentalenUnterschied derbeiden Panoramen ist, dassdas vorgeburtliche Panoramaden Zweck hat, dem sichwiederverkörpernden Ego zuzeigen, wie bestimmte Ursachenoder Taten immer gewisse„Wirkungen“ erzeugen.Beim Panorama nach demTod liegt der Fall umgekehrt.Es hat den Zweck zu zeigen,dass je<strong>des</strong> Ereignis im verflossenenLeben die Wirkungeiner weiter zurückliegendenUrsache war. Die Natur oderGott tut nichts ohne logischeGründe.Erfahrung ist „Kenntnis derWirkungen, die den Taten folgen“.Das ist - zusammen mitder Entwicklung <strong>des</strong> Willens- der Zweck <strong>des</strong> Lebens. Der„Wille“ ist die Kraft, durch diewir die Resultate der Erfahrunganwenden. Wir müssenErfahrungen gewinnen. Dochwir haben die Wahl, ob wirsie auf dem harten Weg derpersönlichen Erfahrung oderdurch die Beobachtung derHandlungen anderer, durchderen vernünftige Betrachtungund Überlegung, sowieim Lichte der Erfahrungen gewinnenwollen, die wir bereitsgemacht haben.Das ist die Methode, nachwelcher der okkulte Schülerlernen sollte, anstatt nach denSchlägen von Unglück undSchmerz zu verlangen. Je willigerwir sind, auf diese Weisezu lernen, um so weniger werdenwir die stechenden Dornen<strong>des</strong> „Pfa<strong>des</strong> der Leiden“fühlen und um so schnellerwerden wir auf „den Pfad <strong>des</strong>Friedens“ gelangen.Die Wahl ist unser. Solangewir jedoch noch nicht alles gelernthaben, was wir in dieserWelt lernen können, müssenwir hierher zurückkommen.Wir können nicht in den höherenWelten bleiben und dortlernen, ehe wir nicht zuvor dieLehren <strong>des</strong> Erdenlebens bemeistern.Wir gehen in eine Art Schule,in die Schule der Erfahrung.Wir müssen oftmals wiederkommen,ehe wir hoffen können,alles Wissen der Sinnenweltzu beherrschen. KeinLeben - und sei es noch soreich an Erfahrungen - kannalle Erkenntnisse umfassen,und so gebietet die Natur,dass wir nach Pausen derRuhe zur Erde wiederkehrenund unsere Arbeit an demPunkt aufnehmen müssen, andem wir sie fallen ließen.Gegen diese Theorie ist auchdas kein Argument, dass diemeisten Menschen keine Erinnerungan ihre vergangenenLeben haben. Wir könnennicht einmal alle Ereignisseunseres gegenwärtigen Lebenszurückrufen.Wenn es keine Wiederkehrzur Erde gäbe, was wäre dannwohl der Zweck <strong>des</strong> Lebens?Warum sich um irgend etwasbemühen? Inwiefern wäre einglückliches Leben im ewigenHimmel die Belohnung für eingutes Leben hier? WelcheVorteile könnte man in einem36 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4


Himmel, wo jedermann sowiesoschon glücklich ist, voneinem guten Leben haben?Sicher ist an einem Ort, wo jedermannglücklich und zufriedenist, kein Platz für Mitgefühl,Selbstaufopferung oderweisen Rat. Keiner würde siedort brauchen. Aber auf derErde gibt es viele, die danachdürsten, und solche menschenfreundlichenund altruistischenEigenschaften sind fürdie sich abmühende Menschheitvon größtem Nutzen.Darum bringt das große Gesetz,das im Dienst <strong>des</strong> Gutenarbeitet, den Menschen wiederzurück, um zum Segen fürsich und andere zu arbeiten,ausgestattet mit seinen erworbenenSchätzen, mit Schätzen,die im Himmel brach lägen,weil keiner sie benötigt.Quelle:Aus „Kosmo-Konzeption“ bzw.„Die Weltanschauung der Rosenkreuzer“von Max Heindel.Foto: Dieter Schütz (pixelio.de)2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 37


Liebe Leser...wir erhielten für diese Rubrik einige Zuschriften, die wir hier in gekürzter Form wiedergeben.Bitte schreiben Sie uns und helfen uns bei Gestaltung unserer Zeitschrift „<strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong>“Ihr RCF TeamBesteht auch die Möglichkeit, dasHeftchen „<strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong>“ perPost zu erhalten?Und wieviel Porto benötigt die Zusendung<strong>des</strong> Heftes. Geben Sie mirbitte diesbezüglich Bescheid.M.G.Die Zeitschrift „<strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong>“ist nun wieder in gedruckter undgebundener Form lieferbar. Siewird kostenlos an alle interessiertenFreunde der Rosenkreuzerlehrenverteilt. Zur Unterstützung derVervielfältigung und <strong>des</strong> Versands(Druckkosten 5,50 € + Porto D 1,45/I 3,45 €), wären wir über Spendenauf unser Spendenkonto dankbar.(Siehe Impessum Seite 2).RCF Team38 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4Die Schriften und Briefe von RCFsind für mich sehr kostbar Die entsprechendenBücher habe ich mirbesorgt und nun bin ich eifrig amstudieren. Natürlich wirft es so mancheFragen auf.....aber vielleichtkann ich mal in W. an einem Treffenteilnehmen, das würde mich sehrfreuen.Im August ist mein erstes Enkelkindgeboren und nun möchte ichAnfragen ob es möglich wäre durchJemanden aus dem astrologischenBereich ein Horoskop erstellen zulassen um damit bei der Erziehungdie Potenziale und Schwächen zuerkennen, zu stärken wo es gebrauchtwird und dagegen zu wirkenwo etwas geschwächt werdensoll, wie es in den Schriften derRCF empfohlen wird.Den Astrologiekurs habe ich schonbelegt und bin dabei dieses umfangreichesMaterial zu lernen, aber wieSie schon sagten braucht es Jahreund große Erfahrung um daraus bedeutendeSchlüsse zu ziehen.M.H.Seit vielen Jahren bin ich Schülerder Rosicrucian Fellowship.Ich habe Informatiker studiert undbesitze ein professionelles Tonstu-


dio in meinem Haus. Gern bin ichbereit ehrenamtlich Tonaufnahmenzu erstellen wie z.B. die Bücher undSchriften von Max Heindel als Hörbücherauf CD, Musikaufnahmenoder ähnliches.Ich würde mich freuen, wenn sicheinige Freunde melden könnten,die bereit sind ihre Stimme zur Verfügungzu stellen und die Texte fürdie Aufnahme vorlesen.F.P.Das Kybalion"Nichts ruht,alles bewegt sich;alles schwingt."Leben ist Bewegung - Tod ist BewegungslosigkeitDie einzelnen Manifestationen und sogar das All bestehen nur inverschiedenen Maßen und Arten der Schwingungen. Die Summealler Schwingungen geben uns das Gefühl, als wenn alles in Ruheerscheinen würde.Wärmeschwingungen empfinden wir als warm oder kalt, dochbestehen beide Zustände nur in der Anzahl der Schwingungen <strong>des</strong>Gegenstan<strong>des</strong>.Eure Zeitschrift sieht sehr gut ausund macht bestimmt viel Arbeit.Über meine Israelreise wur<strong>des</strong>chon in einer anderen Zeitschriftberichtet. Ich hätte aber Lust übermeine Pilgererfahrungen in derSchweiz, in Frankreich und in Spanienzu berichten. In Spanien habeich in sechs Wochen 750 km erwandertund dieses Jahr in zweiWochen knapp 200 km, evtl. pilgereich im nächsten Jahr wieder.U.S.Vom Körperchen bis zu den Sonnen sind alle Teile der Materie inkreisender Bewegung. Die Planeten drehen sich um die Sonneund viele von ihnen drehen sich um ihre eigene Achse. Die Sonnenbewegen sich um größere Mittelpunkte, von diesen Mittelpunktenglaubt man, dass auch sie sich um noch größere bewegen und soweiter, bis ins Unendliche.Die Moleküle, aus denen die einzelnen Arten der Materie zusammengesetztsind, sind in einem Zustand fortwährender Schwingungund Bewegung umeinander und gegeneinander. Die Moleküle sindaus Atomen zusammengesetzt, welche gleicherweise in einemZustand andauernder Bewegung und Schwingung sind.Die Atome sind aus Körperteilchen, wie "Elektronen" , "Ionen" usw.genannt, zusammengesetzt, welche auch in einem Zustand rascherBewegung sind, sich umeinander drehen, und eine sehr rascheSchwingungsart manifestieren.So sehen wir, dass, in Übereinstimmung mit dem hermetischenPrinzip der Schwingung, alle Formen der Materie Schwingungmanifestieren.Foto: Horst Frank / Phrood / Anony (wikipedia)2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 39


InternRCF Rosenkreuzer Freun<strong>des</strong>kreisInformationsstelle Deutschlandc/o Werner ChloubaHumboldtstraße 3930890 BarsinghausenTel **49 (0)5105 8 43 80Fax **49 (0)5105 8 28 05Email: info@rosen-kreuzer.deInternet: www.rosen-kreuzer.deStudiengruppe StuttgartHannelore JurtheNeue Straße 121D-70186 StuttgartTel/Fax **49 (0) 711 46 74 74Interessieren Sie sich für dieRosenkreuzer-Philosophie?Alles beginnt mit dem Einführungskurs!Der Einführungskurs besteht aus zwölf Lektionen und führt indas Grundlagenwerk von Max Heindel: „Kosmo-Konzeption“bzw. „Die Weltanschauung der Rosenkreuzer“ ein.Nach Abschluss <strong>des</strong> Einführungskurses können Sie als RCFStudent weitere Korrespondenzkurse wie Philosophie, EsoterischeBibelinterpretation und Astrologie belegen oder die umfangreicheLiteratur selbst studieren.RCF Rosenkreuzer Freun<strong>des</strong>kreisInformationsstelle ÖsterreichPostfach 37A-1224 WienTel **43 (0) 699 181 72 613Email: wien@rosen-kreuzer.deInternet: www.rosen-kreuzer.deRCF Rosenkreuzer Freun<strong>des</strong>kreisInformationsstelle Schweizc/o Annemarie TroostSuot Crastas,CH-7414 Sils-Maria, SchweizTel **41 (0) 81 834 2122Fax **41 (0) 81 834 2124E-Mail: info@heile-dich-selbst.chInternet: www.heile-dich-selbst.chAlle unsere Korrespondenzkurse sind kostenlos!Wenn Sie entschiedener studieren möchten, so könnenSie sich bei der Weltzentrale der Rosicrucian Fellowship inOceanside (Kalifornien - USA) als Schüler anmelden. Von dorterhalten sie regelmäßig esoterisches Studienmaterial undwerden auf Ihrem persönlichen Weg begleitet.Möchten Sie sich näher mit den Weisheitslehren der Rosenkreuzerbeschäftigen, so registrieren Sie sich bitte auf unsererHomepage www.rosen-kreuzer.de und melden sich zum Einführungskursan. Sollten Sie über keinen Internetzugang verfügen,so schreiben Sie an die Informationsstellen <strong>des</strong> RCFRosenkreuzer Freun<strong>des</strong>kreises.40 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2013-4

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